E. Mielke

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Re: E. Mielke

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Oktober 2018, 17:34

Nostalgiker hat geschrieben:Es geht nicht darum ob es wahr oder nicht wahr ist sondern es geht in den meisten fällen darum wie und in welchem Ton du Situationen beschreibst und das diese Situationen allgemeingültig seien.
Der gesamte Ton in diesen "wahrhaftigen" Erinnerungen und nicht nur da sondern auch hier ist hauptsächliche eins; abfällig!


Kannst Du gern so empfinden.
An keiner Stelle sind meine Schriften aber abfälliger als Deine Kommentare. Und damit kann ich sicher leben. Ist fast wie ein Ritterschlag, wenn sich Gestrige beschweren.
DDR-Nostalgiker (allgemein gemeint) und wackere uneinsichtige SED-Genossen erregen sich natürlich. Wäre auch schlimm, wenn nicht.
In weiten Teilen wird mir sogar das sonnige, das auf die Schippe nehmen und die Kurzweil beim Lesen bescheinigt. Es sollte alles genannt, aber dennoch unterhaltend sein. Was ich erreichen wollte, ist mir 100% gelungen.

Es wird aber immer die eigene Lesart und das Herangehen bestimmen, wie das der Leser empfindet.
Ebenso bei meinem "Baupionier". Hauptsächlich schreiben ehemalige Kameraden, aber auch sogar wenige alte Vorgesetzte. Nicht einmal wurde ein Bericht in Abrede gestellt. Bisher bei den persönlichen Zuschriften NUR positives Statement.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: E. Mielke

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Oktober 2018, 17:58

Nostalgiker hat geschrieben:Was mich etwas stutzig macht ist dieser Eifer mit der hier über Mielke hergezogen wird was das für ein Schuft, Verbrecher, Mörder war und ist. Im Prinzip sei jede Zeile in einem Druckerzeugnis, jedes Wort in einem Medium, sobald es um Sachlichkeit bemüht ist, zu schade.

Wo bleibt hier der empörte Aufschrei das Hauptsächlich bei zwei "Info"Sendern im Fernsehen Stunde um Stunde mit dem Leben und Wirken eines gewissen Adolf Hitlers gefüllt wird, ebenso das stundenlange Abfeiern deutscher Kriegstechnik, welche die bester der Welt gewesen sein soll, auf diesen Kanälen.


Über Mielke zieht doch hier keiner mehr her.
Hier erregen sich alle bisherigen Schreiber lediglich über @Beethoven und seine Sicht auf Mörder Mielke.
Da hilft auch nicht Dein Ablenkungsmanöver mit Hitler. Was hat Hitler im Mielke-Thread verloren?
Dich hindert niemand, einen separaten Thread ohne jede Scheinheiligkeit zu eröffnen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: E. Mielke

Beitragvon Olaf Sch. » 29. Oktober 2018, 18:12

Das kann ich dir sagen Volker, der Adolf war genauso standhaft wie Erich.
Olaf Sch.
 

Re: E. Mielke

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Oktober 2018, 18:15

AkkuGK1 hat geschrieben:Das kann ich dir sagen Volker, der Adolf war genauso standhaft wie Erich.

Feige war Hitler. Nur Erich war mutig, hat sich nicht selbst gerichtet. [flash] (Lesart @Beethoven)


Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: E. Mielke

Beitragvon Grenzwolf62 » 29. Oktober 2018, 18:39

Was ich damals nach der Wende nicht verstanden habe war das Mielke in seiner Neubauwohnung dahinscheiden durfte und nicht in Moabit.
Wenn man sieht wie man heute eifrig 98jährige liegend zum Haftantritt rollt, nun ja, da hat der noch Glück gehabt das der Klassenfeind so lieb zu ihm war.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: E. Mielke

Beitragvon zonenhasser » 29. Oktober 2018, 23:53

Grenzwolf62 hat geschrieben:Was ich damals nach der Wende nicht verstanden habe war das Mielke in seiner Neubauwohnung dahinscheiden durfte und nicht in Moabit.

Nach bundesdeutschem Recht muss ein Mörder mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft werden. Warum bekam Mielke für einen Doppelmord nur 6 Jahre? Es wurde wohl nach dem zum Tatzeitpunkt 1931 geltenden Recht geurteilt. Für einen 85-Jährigen sind natürlich 6 Jahre fast lebenslang. Mielke war zum Tatzeitpunkt 23 Jahre alt. Es hätte nicht viel gefehlt, dass ein 85-Jähriger vor dem Jugendrichter gestanden hätte. Herbert Wehner war übrigens Tatzeuge. Der war bereits 1990 verstorben und stand dem Gericht nicht als Zeuge zur Verfügung. Das Gericht war auf Prozessakten aus dem September 1933 angewiesen, da nur noch ein Tatzeuge existierte, der Mielke jeoch nicht identifizierte. Siehe Artikel "Gedankenprodukte der Gestapo" in der ZEIT vom 27. März 1992.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: E. Mielke

Beitragvon Interessierter » 29. Januar 2019, 13:47

Enkel erinnert sich - Als Erich Mielke meinen Großvater erschoss

Bild

An die Zeiten der kommunistischen Gewaltherrschaft hat Manfred Ziche (80) viele üble Erinnerungen. Zwei geliebte Menschen verlor er unter der Ideologie des Kommunismus. Eine Ideologie, die sich immer als die friedlichere und menschlichere präsentierte.

Er steht vor dem Kino Babylon, am Rosa Luxemburg Platz. Manfred Ziche hat sich herausgeputzt. Feiner Anzug, gute Krawatte. Er wirkt unruhig. „In diesen Teil der Stadt komme ich nicht gern“, erzählt er. Es ist der Ort, an dem der SED–Verbrecher und Ex–Stasi-Chef Erich Mielke am 9. August 1931 seinen Großvater, den Hauptkommissar Paul Anlauf, hinterrücks erschoss.

Die Gegend hat sich im Lauf der Zeit gewandelt. Anfang der 30er-Jahre war das Viertel um den Bülowplatz (heutiger Rosa-Luxemburg-Platz) eines der übelsten in ganz Berlin. Seit Monaten tobten Auseinandersetzungen mit Kommunisten und der Polizei. 1931 befehligte Erich Mielke, der spätere Chef des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) den Parteiselbstschutz der kommunistischen Partei (KPD). Eine paramilitärisch organisierte und bewaffnete Gruppe, die auch vor Mord nicht zurückschreckte. So auch am 9. August 1931 in der Weydinger Straße, Ecke Bülowplatz.

Die Polizeioffiziere Paul Anlauf und Franz Lenk sind gerade auf Patrouille. Plötzlich krachen Schüsse! Beide Polizisten sacken tödlich getroffen zusammen. Die Pistole, aus der der Schuss kommt, ist eine Offizierspistole in den Händen von Erich Mielke. Er und sein Helfer fliehen und lassen die beiden Polizisten blutüberströmt zurück.

Mutter und Tante Ziches wohnten unweit vom Bülowplatz entfernt und bekamen mit eigenen Augen mit, wie ihr Vater, Paul Anlauf, in Ausübung seiner Pflicht von fanatischen Radikalen niedergemeuchelt wurde. Beide Komplizen des Attentates Max Matern und Erich Ziemer wurden bereits 1933 verurteilt; Matern zum Tode und Ziemer zu 15 Jahren Zuchthaus. Mielke schaffte es 1932 in die Sowjetunion.

Weiter geht es auf den Seiten 2 und drei:
https://www.berliner-kurier.de/berlin/k ... ss-4114802
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Re: E. Mielke

Beitragvon Olaf Sch. » 29. Januar 2019, 16:23

warum wurde Mielke eigentlich nicht von der DDR Justiz wegen Mordes belangt - war doch ein Rechtsstaat.... [blush]
Olaf Sch.
 

Re: Der brutale Kaiser der DDR

Beitragvon knatterbull » 14. Juli 2019, 11:16

Naja, die Geschichte zeigt es doch. nach dem Krieg hat man den braunen Nazis nix getan,wären da nicht die Alliierten gewesen, es hätte nie einen nÜrnberger Prozeß0 gegeben...Und nach der Wende verschwanden die roten Nazis in den Ministerien, Amtsstuben und guten Positionen... das war immer so und wird immer so bleiben...
Mielke hätte man gleich nach der wende..........Ich empfehle jedem einen Besuch im Zuchthaus Cottbus, Bautzen oder Hohenschönhausen...dann erübrigt sich die DIskussion über demokratischen Sozialismus...Grüße
knatterbull
 

Re: Der brutale Kaiser der DDR

Beitragvon Spartacus » 14. Juli 2019, 15:55

Bautzen, also das gelbe Elend direkt kannst du nicht besuchen. Ist immer noch in Betrieb. [hallo]

Sparta

P.S. Vorstellung nicht vergessen, sonst wirst du weg geschlossen. [flash]


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
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Re: Der brutale Kaiser der DDR

Beitragvon karnak » 14. Juli 2019, 16:45

Ist man sich eigentlich darüber im Klaren, dass man auf einen Beitrag von 2010 reagiert? [flash]
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Re: Der brutale Kaiser der DDR

Beitragvon augenzeuge » 14. Juli 2019, 16:50

karnak hat geschrieben:Ist man sich eigentlich darüber im Klaren, dass man auf einen Beitrag von 2010 reagiert? [flash]


Der neue user fängt eben vorne an. Nichts dran auszusetzen. [grins]
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Re: Der brutale Kaiser der DDR

Beitragvon pentium » 14. Juli 2019, 17:13

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Ist man sich eigentlich darüber im Klaren, dass man auf einen Beitrag von 2010 reagiert? [flash]


Der neue user fängt eben vorne an. Nichts dran auszusetzen. [grins]
AZ


Na ja, es gibt Foren, da würde man von Leichenfledderei schreiben, wenn man auf so einen Uraltbeitrag antwortet. Ich vermute mal eher, es war ein Verlegenheitsposting....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Der brutale Kaiser der DDR

Beitragvon augenzeuge » 14. Juli 2019, 17:50

Ja, so ist das mit Vermutungen. [blush]

Aber ich warte noch auf die Vorstellungsrunde.

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Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon Interessierter » 26. April 2021, 09:26

Oliver Diederichsen weiß, wie man Türen und Tresore öffnet. In einem faszinierenden und bedrückenden Buch erzählt er, wie viel die Stasi darüber wusste.

Bild
Schlüssel im Rücken, aber eigentlich interessiert sich Oliver Diederichsen dafür, wie man Schlösser ohne sie aufbekommt. © privat

In Die geheimen Schlossöffnungswerkzeuge der Abt. VIII, so der prosaische Titel, dokumentiert Diederichsen faszinierend und bedrückend zugleich, wie sich die Staatssicherheit der DDR dem Einbrechen mit wissenschaftlicher Genauigkeit und nahezu grenzenlosen Mitteln widmete. Der DDR-Geheimdienst besaß große Abteilungen, deren einzige Aufgabe es war, Schlösser zu erforschen und Wege zu finden, sie unerkannt zu knacken.

Bild
Öffnungsset für Fripa-Schlösser. Mit Dekoder und vorbereiteten Plastikrohlingen wurden die Schlösser ausgemessen und Nachschlüssel gefertigt. © Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes /​ Oliver Diederichsen

Brachten Firmen neue Schlösser heraus, fertigte die Stasi regelrechte Forschungsarbeiten an. Mit Geld und Akribie suchten die Spezialisten nach Schwachstellen. Anschließend bauten sie Werkzeuge, um diese Schwächen auszunutzen. "Himmelsschlüssel", "Bartheber", "Minisperrhaken" oder ein "KfZ-Öffnungs- und Dekodierwerkzeug 'Trabant'" waren das Ergebnis. Zum schnellen Kopieren von Schlüsseln gab es für die Agenten kleine Dosen mit Suralin – einer Knete, die durch Erhitzen aushärtete. Mit Suralin spielte in der DDR jedes Kind. Dass die auch zum Einbrechen taugte, war dagegen kein Allgemeinwissen.

Ihre gesammelten Informationen fasste die Stasiabteilung "für die politisch-operative Arbeit" in einem streng geheimen "Schlosskatalog" aller in der DDR verfügbaren Schließsysteme zusammen. Politisch-operative Arbeit war der Euphemismus für die Überwachung von Kritikern und Kritikerinnen, Dissidentinnen und Dissidenten. Denn dank dieser Abteilungen konnten Stasileute, ohne ungewollt Spuren zu hinterlassen, in deren Wohnungen einsteigen und sie zum Beispiel verwanzen.

"Die hatten keinerlei Skrupel"

Für die Schulung der Stasi-Einbrecher, lernt man bei Diederichsen auch, wurden ebenso Lehrtafeln angefertigt, samt Foto des Schlosses und Beschreibung des Vorgehens, um es zu öffnen. Und nicht nur für in der DDR übliche Schlösser! In den Unterlagen fand Diederichsen die Analyse des "Magnetschloss Zeiss-Ikon-System M", ein westdeutsches Schloss, das kleine, unsichtbar codierte Magneten nutzte, mit denen der Schlüssel das Schloss entsicherte. Eine damals revolutionäre Technik. Die Stasi knackte es trotzdem.

Es sei beeindruckend, was sie damals alles konnten, sagt Diederichsen heute in seiner Hamburger Werkstatt. "Die waren schon ganz schöne Pfiffikusse." Das klingt bewundernd, aber seine Bewunderung hat schnell Grenzen, wenn es um die ethische Seite der Arbeit dieser Pfiffikusse geht. So begeistert er von der Technik der Stasi ist, so sehr irritiert ihn die mangelnde Moral.

Weitere Details gibt es hier:
https://www.zeit.de/kultur/literatur/20 ... ettansicht
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Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon zoll » 26. April 2021, 10:08

Das Wort MORAL gab es im Stasisprachgebrauch nicht. Und weil das Wort unbekannt war wurde so etwas auch nicht angewendet.
Um aber nicht nur den Geheimdienst der Verflossenen zu nennen darf man nicht vergessen, dass so eine Einstellung bei keinem Geheimdienst der Welt vorhanden war und ist.
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Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon Nostalgiker » 26. April 2021, 10:36

Irrtum! Es gab sie, die sozialistische Moral
Siehe hier

Wenn das nicht reicht, hier steht auf über 500 Seiten alles was man über 'sozialistische Moral' wissen sollen könnte: Urania Universum Bd.V, Urania-Verlag Leipzig/Jena, 1959.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon zoll » 26. April 2021, 10:48

Nostalgiker hat geschrieben:Irrtum! Es gab sie, die sozialistische Moral
Siehe hier

Wenn das nicht reicht, hier steht auf über 500 Seiten alles was man über 'sozialistische Moral' wissen sollen könnte: Urania Universum Bd.V, Urania-Verlag Leipzig/Jena, 1959.

Jetzt bist du im Irrtum. Ich meinte nicht die sozialistische Moral, sondern die Spezialmoral der Schlapphüte. Dort in den Diensten herrschen andere Grundsätze. Ohne eine gewisse Menschenverachtung wäre solche Dienste nicht handlungsfähig.
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Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon Nostalgiker » 26. April 2021, 10:51

Es besteht ein Unterschied zwischen dem was du meintest und dem was du geschrieben hast.
Ich habe auf dein geschriebenes geantwortet.

Jetzt kannst du, oder wenn sich einer findet, wieder jammern das ich rumpöble.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon augenzeuge » 26. April 2021, 11:08

zoll hat geschrieben:Dort in den Diensten herrschen andere Grundsätze. Ohne eine gewisse Menschenverachtung wäre solche Dienste nicht handlungsfähig.


Der Stasi fehlte ein klares Unrechtsbewusstsein. Alles was sie tat, war Recht. Niemand durfte das in Frage stellen. Moralisch fühlen sich die Stasis bis heute im Recht.
Menschliche Würde, Anstand kannten sie nur in der sozialistischen Definition. Diese unterschied sich gravierend von den "bürgerlichen" Menschenrechten.

Offiziell glaubte man:
Nach der marxistisch-leninistischen Logik, die menschliches Handeln primär als Ausdruck seiner ökonomischen Interessen betrachtet, konnte ein Werktätiger des Arbeiter-und-Bauernstaates kein Klassenfeind sein. Auch die Reste der einst herrschenden Klasse – also der Kapitalisten, Junker usw. – waren liquidiert oder in den Westen geflohen. Antisozialistische Meinungen gar staatsfeindliche Aktivitäten konnten daher nur von "imperialistischen Diversionszentralen" initiiert, angeleitet und bezahlt sein.


Dennoch:
SED und Stasi hatten eine fast paranoide Angst vor Kritik. Feste Feindbilder und Schwarz-Weiß-Denken prägten ihr Denken. Andersdenkende galten prinzipiell als "feindlich-negativ" oder als Agent des Klassenfeinds.


AZ
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Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon Nostalgiker » 26. April 2021, 11:40

Wo hast du denn diese Zitate mal wieder zusammengesucht?

Übrigens fußte die angestrebte Errichtung der sozialistischen Gesellschaft als ein Gegenentwurf der bürgerlichen Gesellschaft gerade darauf die aus ihrer Sicht bürgerlichen Sicht- und Verhaltensweisen radikal auszumerzen und durch umfassend Neues zu ersetzten. Unter anderem deswegen unterschieden sich die sozialistischen und bürgerlichen Definitionen und Sichtweisen auf moralisch und ethische Themenkomplexe.

Was die "paranoide Angst vor Kritik" betrifft. Einerseits waren die Kommunistischen Parteien gerade in ihrer Anfangszeit geprägt von konspirativen Agieren das sie in den damaligen Gesellschaften teilweise verboten waren. Übrigens wie auch die SPD damals.
Dieses "Konspirative" wurde auf der einen Seite hinübergerettet und auf der anderen Seite wurde die Partei in der SU nach erfolgter Revolution und der damit verbundenen Machtfülle von ihrer Führung ab Anfang der Zwanziger Jahre umgeformt. Als eine der ersten Maßnahmen kam das Fraktionsverbot und damit die Unterbindung jeglicher inhaltlicher Diskussion über Wege und Ziele, geprägt durch unterschiedliche Ansichten.
Des weiteren galt innerparteiliche Kritik und besonders Kritik am Machtanspruch der Partei (führende Rolle) als Abweichlertum und wenn die Kritik von Außen kam als "Konterrevuluionär" und wurde dementsprechend geahndet.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon Olaf Sch. » 26. April 2021, 11:43

Nostalgiker hat geschrieben:Irrtum! Es gab sie, die sozialistische Moral
Siehe hier

Wenn das nicht reicht, hier steht auf über 500 Seiten alles was man über 'sozialistische Moral' wissen sollen könnte: Urania Universum Bd.V, Urania-Verlag Leipzig/Jena, 1959.


[laugh] [laugh] [laugh] DHAHHAHHAHHAHHAAHAHHAHAHHAHHHHAHAAA!!!!!
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Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon Beethoven » 26. April 2021, 13:46

Ich glaube, dass man bei keinem Geheimdienst dieser Welt von "Moral" sprechen oder davon ausgehen kann, dass diese Herren und Damen eine solche bei der Erfüllung ihrer Aufgaben einhalten, an den Tag legen oder sich darüber Gedanken zu machen.

Wenn man sich so Filme (Dok-Filme) über heutige Geheimdienste ansieht, egal aus welcher Hemisphäre, dann ist klar, dass es da bei gewissen Handlungen keinerlei Moral gibt. Warum sollte das bei dem Geheimdienst, der noch heute vom damaligen Gegner als einer der "Besten der Welt" bezeichnet wird, anders gewesen sein?

Ausspähung, Erpressung, Verrat und Verräter, Infosammlungen, verdeckte Handlungen / Operationen (auch Mord wie der Mossad beweist oder die Truppen des JSOC die an die CIA ausgeborgt werden um Menschen zu töten oder Sabotage oder sonst was zu machen), Staatstreiche usw. usf., sind das tägliche Brot dieser Dienste in der ganzen Welt.

https://www.bing.com/videos/search?q=ge ... ORM=VDRVRV

https://www.bing.com/videos/search?q=ge ... M%3DHDRSC3

Pech für die Männer und Frauen des MfS ist, dass man ihnen heute vieles nachweisen kann. Daraus nun einen Extrastrick zu drehen und diesen Dienst als besonders schlimm hinzustellen ist mal wieder typisch.

Ja, jetzt kommt gleich die "IM-Keule" und das Foltergefängnis, welches nur von einstigen Gegnern erzählt wird, denn ich schrieb es ja schon mal. Besichtigung in Hohenschönhausen mit Wissenden und der Aussage des Erklärbärs. Ihr wisst schon.

Na, und natürlich, dass die "Staatsgegner" mit einem B-1000 oder W-50 von A nach B transportiert wurden. Das war besonders schrecklich.
Was haben wir noch? Ich lass mich mal überraschen.

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon Kumpel » 26. April 2021, 14:02

Beethoven hat geschrieben:Was haben wir noch? Ich lass mich mal überraschen.

Freundlichst


Ich sag's mal so und das wirst du nie begreifen. Dieses MfS mit seinem monströsen Apparat war hauptsächlich nach innen ausgerichtet und es stellte lediglich den unsichtbaren Teil dieses Überwachungsstaates DDR dar.
Kumpel
 

Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon Nostalgiker » 26. April 2021, 15:26

Jetzt wird es interessant. was war denn der sichtbare Teil des Überwachungsstaates DDR?
Komm jetzt aber nicht mit den Kameras am Alex .......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon Volker Zottmann » 26. April 2021, 15:41

Nicht immer hat man damals die Tragweite begriffen. Sichtbar war aber das Geflecht was die ganze DDR überspannte.
Hausbücher, ABVs, Netzwerk bis in jede Kaderabteilung.
Nicht eine große Sportveranstaltung ohne besondere konspirative Absicherung. Und wenn es nur in die neutralen Trainingsanzüge gesteckte Soldaten waren. So war ich selbst bei Torgau mit mehreren Kompanien gemeinsam in unseren grau/schwarz melierten Trainingsanzügen mit unterwegs, ein simples Radrennen abzusichern.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon Olaf Sch. » 26. April 2021, 18:10

Nostalgiker hat geschrieben:Jetzt wird es interessant. was war denn der sichtbare Teil des Überwachungsstaates DDR?
Komm jetzt aber nicht mit den Kameras am Alex .......


bei deiner Körpergröße warst du sicher nicht zu übersehen ;) Du bist so ein Spaßvogel...
Olaf Sch.
 

Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon augenzeuge » 26. April 2021, 18:19

AkkuGK1 hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Jetzt wird es interessant. was war denn der sichtbare Teil des Überwachungsstaates DDR?
Komm jetzt aber nicht mit den Kameras am Alex .......


bei deiner Körpergröße warst du sicher nicht zu übersehen ;) Du bist so ein Spaßvogel...


Du meinst, dass er aufgrund des Nebels die Basis gar nicht sehen konnte? [denken]

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Re: Erich Mielkes Panzerknacker

Beitragvon zoll » 26. April 2021, 18:23

Nostalgiker hat geschrieben:Jetzt wird es interessant. was war denn der sichtbare Teil des Überwachungsstaates DDR?
Komm jetzt aber nicht mit den Kameras am Alex .......

Dieser sichtbare Teil des Überwachungsstaates war z. B. die überdimensionierten Kontrollpunkte an den Grenzübergängen nach Westdeutschland. Frage doch mal karnak, der dort seine Ttigkeit ausgeführt hat.
Diese Aufgaben haben aber nichts mit den Überwachungsaufgaben, der Polizei, des BGS und des Zolls zu tun.
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Wie Mielke Minister wurde

Beitragvon Interessierter » 18. August 2021, 10:45

Die ersten Jahre der DDR waren eine besonders repressive Phase. Die ostdeutschen Kommunisten bauten zunächst unter Anleitung der sowjetischen Besatzer und dann zunehmend in Eigenregie ihre Machtbasis und ihren Herrschaftsapparat aus. 1950 wurde die Staatssicherheit zu einem eigenen Ministerium unter Erich Mielke. Roger Engelmann, Historiker im Stasi-Unterlagen-Archiv, spricht über die DDR in den 1940er und 1950er Jahren.

Den hochinteressanten Podcast findet man hier:
https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/ ... ter-wurde/

Schon erstaunlich was man beispielsweise über einen angeblichen " Putschversuch " von Wollweber erfährt.
Interessierter
 

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