Historische Ereignisse

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 17. April 2014, 09:51

1942 - Dem französischen General Henri Giraud gelingt die Flucht aus der deutschen Kriegsgefangenschaft in der Festung Königstein in der sächsischen Schweiz.

Henri Honoré Giraud (* 18. Januar 1879 in Paris; † 11. März 1949 in Dijon)

Als Kriegsgefangener war Giraud mit anderen hohen französischen Offizieren auf der Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz untergebracht. Von dort gelang ihm nach zwei Jahren unter nie restlos geklärten Umständen die Flucht in den unbesetzten Teil Frankreichs. Nach seiner eigenen Darstellung hatte Giraud über zwei Jahre die Flucht sorgfältig geplant. Er lernte akzentfrei Deutsch und prägte sich eine Karte der Umgebung ein. Aus zahlreichen Lebensmittelpaketen, die er sich von seiner Ehefrau schicken ließ, sammelte er die Bindfäden und flocht sie geduldig zu einem Seil, das er mit einem 50 Meter langen Kupferdraht, den seine Frau ebenfalls einem Verpflegungspaket beilegte, verstärkte.

Am 17. April 1942 ließ er sich von den Klippen der Bergfestung herab. Er hatte sich den Bart abrasiert und trug einen Tirolerhut. Er reiste nach Bad Schandau, um dort seinen SOE-Kontakt zu treffen. Von ihm erhielt er einen Koffer, der einen zivilen Anzug, einen Ausweis auf den Namen eines Industriellen mit einem ihm ähnlichen Foto und sehr viel Geld enthielt. Um seine Verfolger abzuschütteln, fuhr er mit der Bahn kreuz und quer durch Deutschland. Mit Tricks entging er Kontrollen der Gestapo auf Bahnsteigen und in Zügen. So erreichte er die Schweizer Grenze. Von dort gelangte er in das „unbesetzte“ Vichy-Frankreich. Aufgrund seiner großen politischen Distanz zu de Gaulle wurde ihm später unterstellt, mit deutscher Hilfe freigekommen zu sein. Eine Belohnung von 100.000 Reichsmark war am 21. April 1942 in Deutschland für seine Wiederergreifung ausgesetzt worden.

Girauds Flucht war schnell über ganz Frankreich bekannt. Heinrich Himmler befahl der Gestapo, ihn zu töten, und Pierre Laval, der Premierminister des Vichy-Regimes, versuchte, ihn zur Rückkehr nach Deutschland zu bewegen. Giraud bewunderte zwar Marschall Henri Philippe Pétain, lehnte es aber ab, mit den Deutschen zu kooperieren, und musste deshalb im Untergrund bleiben. Die Alliierten befreiten Giraud aus Vichy-Frankreich, nahmen ihn an der Mittelmeerküste an Bord des britischen U-Bootes HMS Seraph und brachten ihn nach Gibraltar.

Quelle: Wiki
http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Gira ... ngenschaft

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 18. April 2014, 09:50

1945 - Die Stadt Leipzig wird im Zweiten Weltkrieg von Einheiten der US-Armee ohne großen Widerstand besetzt. Sie schlagen ihr Hauptquartier im Hotel Fürstenhof auf.

Anfang April 1945 standen Hans von Ziegesar (Kommandant von Leipzig seit Januar 1943) etwa 1.000 Soldaten und (nur noch) acht Volkssturmbataillone für die Verteidigung der Stadt zur Verfügung. Wenige Tage später wurde v. Ziegesar von Oberst Hans von Poncet als Kampfkommandant abgelöst. V. Ziegesar wurde am 19. April 1945 von Soldaten der US-Army gefangen genommen; er überreichte mit einer Kapitulationsurkunde formal die Stadt Leipzig.
Am 18. April 1945 besetzten Einheiten der 1. US-Armee die Stadt und schlugen ihr Hauptquartier im Hotel Fürstenhof auf. Es gab nur vereinzelt bewaffneten Widerstand.

Endgültig übernahm sie am 2. Juli die sowjetische Armee aufgrund des 1. Londoner Zonenprotokolls von 1944 und der Beschlüsse der Konferenz von Jalta als Bestandteil der sowjetischen Besatzungszone.

quelle: wiki

Das Hotel Fürstenhof ist das älteste Luxushotel in Leipzig. Es gehört der Starwood Hotels & Resorts Worldwide und zur Marke Luxury Collection. Zudem ist es Mitglied der Leipzig Hotel Alliance. Der Serpentinsaal wurde mit dem Marmor der sächsischen Könige, dem erzgebirgischen Serpentin, ausgekleidet und ist weltweit einmalig. Neben seinen 92 Zimmern und vier Juniorsuiten hat es ein Restaurant, eine Bar sowie einen 650 Quadratmeter großen Wellness-Bereich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hotel_F%C3 ... Leipzig%29

1. US-Armee
Nach dem Kriegseintritt der USA wurde die 1. US-Armee nach England verlegt. Das Kommando übernahm 1944 General Omar N. Bradley. Sie kam erstmals am 6. Juni 1944, im Rahmen der Operation Overlord zum Einsatz, als ihre Einheiten an den Strandabschnitten Utah und Omaha landeten. Zu dieser Zeit gehörte sie zur 21st Army Group unter dem Kommando des britischen Generals Montgomery. In den folgenden Wochen dehnten die Einheiten der 1. US-Armee den Normandie-Brückenkopf – gemeinsam mit britischen und kanadischen Einheiten – in schweren Kämpfen mit deutschen Einheiten schrittweise aus.

Ende Juli gelang der 1. US-Armee mit der Operation Cobra der Ausbruch aus dem Normandie-Brückenkopf. Dies war der Auftakt für den schnellen Vormarsch der alliierten Armeen bis nach Belgien und zur Grenze des Deutschen Reiches. Nach der Operation Cobra wurden die 1. und 3. US-Armee unter das Kommando der neu gebildeten 12. US-Heeresgruppe gestellt, deren Kommando der bisherige Befehlshaber der 1. US-Armee, General Bradley, übernahm. Der neue Kommandeur der 1. US-Armee wurde General Hodges.

Im Oktober und November 1944 befreite die 1. US-Armee die belgische Stadt Lüttich und die erste deutsche Großstadt Aachen und verteidigte Ende 1944 einen langen Frontabschnitt in den Ardennen, in dem die deutsche Seite im Dezember die Ardennenoffensive einleitete. Nach deren Abwehr drang die Armee ins Rheinland vor und überquerte im März den Rhein bei Remagen.

Ende März 1945 wurde zusammen mit der 3. US-Armee unter General Patton Kassel erobert. Anfang April folgte die Stadt Nordhausen und das nordwestlich gelegene Konzentrationslager Dora-Mittelbau, in dem die V-2 Rakete produziert wurde. Die Harzfestung im Norden von Nordhausen wurde umgangen, und die 1. US-Armee stieß bis nach Halle (Saale). Ende April 1945 traf sie bei Dessau auf die Rote Armee.

quelle: wiki

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 19. April 2014, 18:05

1529 - Auf dem Reichstag zu Speyer treten sechs Fürsten und 14 Reichsstädte als Vertreter der protestantischen Minderheit gegen die Verhängung der Reichsacht gegen Martin Luther sowie der Ächtung seiner Schriften und Lehre auf, was als Protestation zu Speyer bezeichnet wird.

Reichstag 1529

Der Reichstag (Speyer II) dauerte vom 15. März bis zum 22. April. Es erfolgte die Wiedereinsetzung des Wormser Ediktes. Daraufhin fand auf diesem Reichstag die Protestation zu Speyer statt, in welcher die protestantischen Fürsten und Reichsstädte gegen die Verhängung der Reichsacht gegen Martin Luther protestierten – von dieser Aktion leitet sich der Begriff des „Protestantismus“ ab. Sie verweigerten Ferdinand I. in diesem Zusammenhang jede militärische Unterstützung gegen Johann Zápolya und Süleyman I. im Ersten Österreichischen Türkenkrieg.[3] Das Wiedertäufermandat ist eine Sammlung von Beschlüssen des Reichstages, die die religiöse Bewegung der Täufer bekämpfen sollte.

Heute erinnert die neugotische, 1893–1904 erbaute Gedächtniskirche an die Protestation.

Die Protestation zu Speyer von 1529
"Geburtsstunde des Protestantismus"

http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2 ... ation.html

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 21. April 2014, 10:03

1918 - Im Luftkrieg des Ersten Weltkriegs wird der deutsche Jagdflieger Manfred von Richthofen, der „Rote Baron“, mit seiner Fokker Dr.I in einem Luftkampf mit einer Jagdfliegerstaffel der RAF unter der Führung von Arthur Roy Brown über Frankreich abgeschossen und getötet.

Manfred Albrecht Freiherr von Richthofen (* 2. Mai 1892 in Breslau; † 21. April 1918 bei Vaux-sur-Somme, Département Somme) war ein deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg. Er erzielte die höchste Zahl von Luftsiegen, die im Ersten Weltkrieg von einem einzelnen Piloten erreicht wurde. Den berühmten Beinamen „Der Rote Baron“ erhielt von Richthofen, der einen Großteil seiner Einsätze in mehr oder weniger rot gestrichenen Flugzeugen flog, erst nach dem Krieg. Er geht vermutlich auf ein englisches Nachkriegsbuch zurück, das seinen Titel „Freiherr“, den es im Englischen nicht gibt, mit „Baron“ übersetzte. Im Ersten Weltkrieg wurde Richthofen auf französischer Seite « le petit rouge » (deutsch: „Der kleine Rote“) oder auch « Diable Rouge » (deutsch: „Roter Teufel“) genannt. Seine Autobiographie (1917) trägt den Titel „Der rote Kampfflieger“.

Am 21. April 1918 hob Richthofen mit einem Fokker-Dr.I-Dreidecker und neun anderen Fliegern vom Flugplatz Cappy ab. An diesem Tag verwickelte sich die Gruppe in einen Luftkampf mit den Sopwith Camels der No. 209 Squadron RAF, angeführt vom Kanadier Arthur Roy Brown. Als sich der junge Leutnant Wilfrid May vom Kampfgeschehen entfernte, jagte von Richthofen ihm nach. Brown sah, dass May in Schwierigkeiten war, setzte sich im Sturzflug hinter von Richthofen und schoss aus großer Entfernung einige Feuerstöße, die höchstwahrscheinlich fehlgingen. Während von Richthofen May über die britischen Linien verfolgte, wurde er von drei australischen MG-Schützen beschossen. Getroffen von einer Kugel, die von rechts unten in seinen Oberkörper eingedrungen war, landete von Richthofen nahe der australischen Stellung. Die Stelle ist unter den Koordinaten ♁49° 55′ 51″ N, 2° 32′ 30″ OKoordinaten: 49° 55′ 51″ N, 2° 32′ 30″ O | | zu finden. Er verstarb kurz nach Ankunft der australischen Soldaten. Sein kaum beschädigter berühmter Dreidecker wurde von Souvenirjägern zerlegt.

Manfred von Richthofen hatte in seiner Karriere bei der Fliegertruppe 80 bestätigte Luftsiege erzielt. Der Respekt beim Gegner war so groß, dass er am 22. April mit vollen militärischen Ehren beerdigt wurde. Er war wahrscheinlich der erste Pilot, zu dessen Trauerfeier die Missing Man Formation[6] geflogen wurde.

Sein Geschwader erfuhr am 23. April 1918 vom Tod durch die Alliierten. Ein Jagdflugzeug überflog die Basis und warf folgende Botschaft ab:

“To the German Flying Corps. Rittmeister Baron Manfred von Richthofen was killed in aerial combat on April 21st 1918. He was buried with full military honours.”

„An das deutsche Fliegerkorps. Rittmeister Baron Manfred von Richthofen wurde am 21. April 1918 in einem Luftkampf getötet. Er wurde mit allen militärischen Ehren begraben.“[7]

US-amerikanische Neuropsychologen vermuten, dass Richthofen aufgrund der am 6. Juli 1917 erlittenen Kopfverletzung ein posttraumatisches Syndrom erlitten hatte. Gegen ärztlichen Rat war er schon nach 40 Krankheitstagen wieder im Einsatz. Die Schädigung des vorderen Hirnlappens habe ein „fixierendes Verhalten“ bewirkt, welches dazu geführt haben könnte, dass der „Jäger“ entgegen seiner eigenen früheren Verhaltensregel nicht von seiner „Beute“ gelassen habe, obwohl diese schon tief hinter die eigene Front geflohen war.[8]

Kontroverse über den Schützen der tödlichen Kugel

Die tödliche Kugel war von rechts in Richthofens Oberkörper eingedrungen. Sie hatte Lunge, Leber und Herz verletzt, bis sie schließlich verdreht auf der linken Seite mit einer großen Austrittswunde ausgetreten war. Das Projektil blieb in Richthofens Fliegerweste stecken. Deswegen gilt als gesichert, dass der in niedriger Höhe fliegende Richthofen sofort notlanden musste und wenig später verstarb.

Die britische Royal Air Force schrieb dem kanadischen Piloten Brown den Abschuss von Richthofen zu. Da deutsche Flieger die unbeschädigte Maschine am Boden sahen, ging man davon aus, dass Richthofen lebend gelandet und am Boden entweder gefangen genommen oder erschossen worden sei.

Durch später bekannt gewordene Erkenntnisse über die Art der Verletzung und die Ballistik der tödlichen Kugel ist als gesichert anzunehmen, dass die Kugel von einem der MG-Schützen am Boden kurz vor der Notlandung abgefeuert wurde und nicht von einem Piloten in einem Luftkampf. Es besteht keine Sicherheit, wer die tödlichen Schüsse abgegeben hat. Im Allgemeinen werden in diesem Zusammenhang drei Personen genannt:

Sergeant Cedric Popkin hatte sich als der wahrscheinliche Schütze[9] bezeichnet und galt entsprechend jahrzehntelang als derjenige, der den Roten Baron abschoss.
Robert Buie und William John „Snowy“ Evans eröffneten das Feuer auf den roten Dreidecker, als er ihnen direkt entgegenkam. Buie[10] sagte 1956 aus, er habe einen Treffer in seinem Visier beobachtet, worauf der Dreidecker gelandet sei.

Im Jahre 2001/2002 untersuchte ein Expertenteam, bestehend aus zwei Software-Entwicklern für Flugsimulatoren, einem Ballistik-Fachmann, einem Gerichtsmediziner, einem Laser-Techniker, einem Scharfschützen und einem Historiker, die Vorgänge und kam zu dem Ergebnis, dass von den namentlich bekannten Schützen sowohl Snowy Evans als auch Cedric Popkin den Schuss aus passendem Winkel abgegeben haben konnten. In einer handschriftlichen Aufzeichnung Popkins schrieb dieser jedoch, dass er den Roten Baron traf, als jener direkt auf ihn zuflog, so dass Evans der wahrscheinliche Schütze ist, der den Roten Baron nach seiner Kehrtwende abschoss.[11] Eine andere Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass Buie und Evans aufgrund der Einschusswunde von rechts Richthofen nicht abgeschossen haben konnten. Da nur Cedric Popkin[9] sein MG drehte und anschließend aus passendem Winkel auf den roten Dreidecker schoss, ist er wahrscheinlich der Schütze, der Richthofen abschoss.[12]

Quelle:
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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 22. April 2014, 12:59

Am 22. April 1401 wurde Klaus Störtebecker von einem Verband hamburgischer Friedeschiffe unter Nikolaus Schocke und Hermann Lange, beide Hamburger Ratsherren und Englandfahrer, vor Helgoland gestellt und nach erbittertem Kampf gefangen genommen und auf der Bunten Kuh nach Hamburg gebracht. Angeblich soll dieser Erfolg erst durch die Hilfe eines Verräters ermöglicht worden sein, der unbemerkt flüssiges Blei in die Steueranlage goss und damit Störtebekers Schiff manövrierunfähig machte – alternativ wird dies mit der Zerstörung des Hauptmastes durch Geschosse der Bunten Kuh erklärt.

Die Bunte Kuh war eine vermutlich in Flandern gebaute Schnigge, die als eines der Führungsschiffe der hansischen Flotte im Jahre 1401 den Angriff auf den Seeräuber Klaus Störtebeker führte.
Zur Sicherung des Seehandels mit England und Holland vor Piratenangriffen finanzierte die Stadt Hamburg den Kaufleuten Simon von Utrecht und Hermann Nyenkerken zwei damals moderne Schniggen samt Waffen und Seeleuten. Das eine der Schiffe, die Bunte Kuh, wurde Hermann Nyenkerken übertragen, und das zweite, namentlich nicht überlieferte, dem aus Flandern in die Hansestadt gezogenen Simon von Utrecht. Die leichten Schniggen konnten berudert werden und eigneten sich ideal zur Jagd auf Seeräuber, da sie den großen Handelskoggen durch ihre Schnelligkeit und Wendigkeit überlegen waren.[1] Ab dem Jahr 1400 diente sie der Verfolgung und Bekämpfung Störtebekers und Gödeke Michels, die mit mehreren Schiffen, eines davon trug den Namen Seetiger, den Seehandel in der Nordsee bedrohten. Entgegen der Legende um Simon von Utrecht wurde die Bunte Kuh von Hermann Nienkerken kommandiert. Die Bunte Kuh wurde begleitet von einer Flotte bewaffneter Kauffahrteischiffe, Friedeschiffe genannt, die von den Hamburger Ratsherren Nikolaus Schocke und Hermann Lange geführt wurden. Störtebeker konnte schließlich vor Helgoland gestellt werden. Die Seeräuber wurden besiegt und auf der Bunten Kuh nach Hamburg transportiert, wo Störtebeker und andere 1401 auf dem Grasbrook vor den Toren der Stadt enthauptet wurden.

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 30. April 2014, 11:40

30. April

1415 - König Sigismund verleiht auf dem Konzil von Konstanz dem Hohenzollern Friedrich I. von Nürnberg die erbliche Würde des Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg.

Friedrich I. von Brandenburg (* 21. September 1371 in Nürnberg; † 20. September 1440 auf der Cadolzburg bei Nürnberg) war der erste Kurfürst von Brandenburg (1415–1440) aus dem Haus Hohenzollern.

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 9. Mai 2014, 12:32

Zitat:
Man sagt: "Das Wichtigste ist nicht das Gewinnen, sondern das Dabeisein". Dies gilt jedoch nicht für die Parteien der tödlichen Seeschlacht 1864 vor Helgoland. Teils ist es blutiger Ernst für die Seeleute und Offiziere und teils steht die Ehre der Nationen auf dem Spiel. Aber wer hat eigentlich gewonnen?

Am 9. Mai 1864 zogen Helgolands Bewohner auf die Spitze der Insel. Von hier oben hatten sie die Aussicht auf eine tödliche Seeschlacht zwischen Dänemark auf der einen und Preußen und Österreich auf der anderen Seite. Der Kanonendonner rollte über die Insel. Die Inselbewohner verfolgten die Manöver der Schiffe, aber der Rauch der Dampfmaschinen, Kanonen und das Feuer, das die Kugeln entzündeten, wurden ständig dichter.

England war auch auf dem Meer vertreten. Da 1864 Helgoland eine englische Kronkolonie war, hatte England die Fregatte "Aurora" geschickt, um sein Territorium abzustecken. Dies sollte Einfluss auf die Schlacht bekommen!

Dänemark war wegen Schleswig-Holstein im Krieg mit Preußen und Österreich. Das preußische Heer war stärker als das dänische und Dänemark hatte eine schwere Niederlage bei Düppel erlitten. Hingegen war die dänische Flotte viel besser ausgerüstet als die preußische, die nur aus Kleinschiffen bestand. Vor diesem Hintergrund hatte Dänemark seit März die Häfen in Schleswig-Holstein und die deutschen Nord- und Ostseehäfen blockieren können. Diese Blockade hatte Einfluss auf die Truppentransporte und den Außenhandel. Preußen konnte sie aus eigener Kraft nicht durchbrechen und hatte deshalb Österreich um Hilfe gebeten.

Die österreichische Flotte war gleichwertig mit der dänischen, lag aber im Mittelmeer und war nicht einsatzbereit. Daher wurde zunächst ein kleineres Geschwader voraus geschickt. Es bestand aus den Fregatten "Schwarzenberg" und "Radetsky" und dem Kanonenboot "Seehund". Letzteres wurde in einem englischen Hafen beschädigt und musste aufgeben. Stattdessen stießen die drei kleinen preußischen Dampfschiffe "Adler", "Basilisk" und "Blitz" hinzu, so dass der österreichische Admiral Wilhelm von Tegetthoff fünf Schiffe zur Verfügung hatte.

Die Dänen bekamen laufend Meldungen von ausländischen Agenten über die Schiffsbewegungen. Jetzt wurde es zum Ziel des Korvettenkapitäns Edouard Suenson, Tegethoffs die Flotte anzugreifen, bevor sie von noch mehr österreichischen Schiffen verstärkt werden konnte. Suenson wurde an die Spitze eines neu eingerichteten Nordseegeschwaders gesetzt, das von Helgoland aus in der Nordsee patrouillierte. Nach einer Fahrt nach Kristiansand kam er nun zurück mit den Fregatten "Nils Juul" und "Jylland", sowie der Korvette "Heimdal".

Am Vormittag des 9. Mai bekamen die beiden Flotten Kontakt miteinander und es wurde alles klar gemacht zum Kampf. Die beiden Flotten waren einigermaßen ebenbürtig. Die Dänen hatten die meisten Kanonen, während die Österreicher die schwersten Geschütze besaßen. Die Flotten näherten sich auf zwei parallelen Bahnen und um 13.45 Uhr feuerte die "Schwarzenberg" den ersten Schuss aus 3.700 m Abstand. Als die Schiffe sich näher kamen, erwiderten die Dänen das Feuer und ein gewaltiges Gefecht fand statt. Die preußischen Kanonenboote hielten sich jedoch in gehörigem Abstand und vermieden dadurch Schäden, waren aber gleichzeitig nicht im Stande, die dänischen Schiffe zu treffen. Nach einer österreichischen Wende kamen die Schiffe wieder auf Linie und ein verstärkter Beschuss setzte ein. Die "Radetsky" beschoss die "Heimdal" und "Jylland" - letztere bekam einen Volltreffer, der eine ganze Kanonenbesatzung tötete. Die "Niels Juul" kämpfte gegen die "Schwarzenberg", die ein paar Male in Brand geriet. Als auch im Vorschiff Feuer ausbrach, konnten die Matrosen es nicht löschen, da die Wasserpumpe zerstört worden war. Deshalb versuchte die österreichische Flotte Helgoland anzulaufen.

Die Dänen wollten nachsetzen, aber ein Schaden auf der "Jylland" führte zu Verzögerungen und die Österreicher kamen in Sicherheit. Das englische Schiff legte sich zwischen die beiden Flotten, um das neutrale Gebiet zu markieren und Suenson hielt sich zurück. Als es nach einer Stunde nicht danach aussah, dass Tegetthoff den Kampf wieder aufnehmen würde, verlegte er seine Flotte nach südwestlich der dänischen Nordseeinseln. Hier wurde mit der Ausbesserung der Schiffe begonnen in Hinblick auf ein neues Gefecht am nächsten Tag. Aber die österreichische Flotte fuhr in der Nacht mit abgedunkelten Laternen nach Cuxhaven. Die dänischen Schiffe zogen sich mit ihren Verwundeten und Toten nach Kristiansand zurück und die Schlacht bei Helgoland war zu Ende. Aber wer gewann?...]

quelle:
http://www.vimu.info/general_04.jsp?id=mod_36_1

Sowohl in Dänemark als auch in Österreich wurde das Ergebnis des Gefechts als Sieg betrachtet. Das dänische Geschwader wurde bei der Ankunft in Kopenhagen begeistert gefeiert, und Österreich beförderte Tegetthoff zum Konteradmiral.

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon Bogenschütze77 » 12. Mai 2014, 11:26

[super]
007.JPG
Zum Tag der Befreiung - ein Zwiegespräch

(Entnommen der Zeitschrift RotFuchs vom Mai 2014, Nr. 196)
Zwiegespräch mit meiner russischen Mutter

Das Mosaik in der Krypta

Langsam gehe ich auf das große Denkmal zu. Treptow, 8. Mai 2012. Der Park. Sonne und Maienduft. Seit Jahrzehnten war ich nicht mehr hier. Eingesteckt habe ich ein Foto: unsere russische Mutter Tamara mit Gästen aus der UdSSR. Sie kam 1935 aus Liebe nach Deutschland, unser deutscher Vater lernte sie in der Sowjetunion kennen. Im Hintergrund das Ehrenmal – irgendwann in den 70er Jahren. Dort in der Krypta wurde sie verewigt – in einem Mosaik-Fries mit anderen sowjetischen Männern und Frauen. 1949 war ich als 13jähriger mit ihr dort, kurz nach der offiziellen Einweihung. In Erinnerung ist mir, daß sie ihre rechte Hand auf die Schultern einer vor ihr stehenden Frau legt, um diese zu trösten.

Ich verlangsame meine Schritte. An meiner Seite geht Hans, ein guter Bekannter. Er hat einen Lebensweg wie ich hinter sich. Der Befreiung haben wir beide dadurch Nachdruck verliehen, daß wir unseren Staat mit der Waffe in der Hand schützten. Humanität muß konsequent verteidigt werden. Wir gehen die Stufen nach oben. Das Eisengitter der Krypta ist geschlossen. Was nun? Stille. Andere legen Blumen ab. Auch wir. Ich trete dicht ans Tor, Die Figuren vor uns sind gut zu erkennen. Meine Mutter aber ist im Rondell ganz links abgebildet. Das weiß ich noch von meinem ersten Besuch. Ich kann den Kopf nicht durchs Gitter stecken, dafür aber meinen Fotoapparat. Ich richte ihn wohl zu weit nach links, so daß mir die Aufnahme nicht gelingt. Schade. Aber Hans versucht es ebenfalls ...

Plötzlich träume ich: „Na, wie geht‘s, mein guter Junge?“ Mir stockt das Herz. Was soll ich in aller Kürze antworten? Ihr, die sie sich stets von Kleinmut, Egoismus und Herzlosigkeit zu befreien wußte, aber auch Härte zeigen konnte: bei Dummheit, engstirnigem Denken, leerem Geschwätz. Sie war politisch immer hellwach. Dazu schön, klug, begabt. Und tapfer, galt es doch, als russische Mutter von vier Kindern im faschistischen Deutschland zu überleben. In der DDR war sie Dolmetscherin – vorwiegend für sowjetische Wissenschaftler, die das Land besuchten. Die umsorgte sie warmherzig. Verträgt die 1984 von uns Gegangene die Wahrheit über die Zustände des Jahres 2012, bei deren Entstehen auch eigene Schuld mit ihm Spiel war? Ist sie erschüttert? Ich beruhige sie. Wir leiden keine materielle Not. Mir scheint, sie müde lächeln zu sehen. Denn Materielles allein war nie der jungen Russin Ding. Sie liebte Musik, Literatur, Gemälde, Geistiges. Und wollte auch reisen. Die Möglichkeit dazu war bei uns leider begrenzt.

„Und nun?“, höre ich sie im Geiste fragen. Sie verlangte stets ein klares Wort. Keine Heuchelei oder Unehrlichkeit. So nenne ich die Dinge beim Namen: Das Alte hat uns wieder. Und das Schlimmste: Kriege und Gewalt sind weltweit zurückgekehrt. Auch mit deutscher Beteiligung. Erst Tage später fällt mein Blick auf ihre damals sehr schlanke Figur. Hans hat sie in der Krypta mit seiner Kamera doch noch erreicht. Aber nun kann ich ihr nicht mehr tröstend zurufen: Wir sind wieder auf dem Weg, auch wenn er zunehmend härter wird. Und wir wissen nicht, wie alles enden wird. „Tschüß, liebste Mama!“ Dein Optimismus wirkt nach. Er steht für Hoffen und Handeln.
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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 21. Mai 2014, 10:51

996 - Der 16-jährige Otto III. wird auf seinem Italienzug in Rom von dem erst am 3. Mai von ihm zum Papst ernannten Gregor V. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation gekrönt.

Otto III. (* Juni oder Juli 980 im Reichswald nahe Kessel (Ketil) bei Kleve; † 23. oder 24. Januar 1002 in Castel Paterno bei Faleria, Italien) aus dem Haus der Ottonen war ab 983 römisch-deutscher König und ab 996 Kaiser.

Bereits als Dreijähriger wurde er zum deutschen König gewählt. Während seiner Unmündigkeit wurde das Reich von den Kaiserinnen Theophanu und Adelheid von Burgund verwaltet. In seiner Regierungszeit verlagerte sich der Schwerpunkt der Herrschaft nach Italien. Seine Regentschaft ist von ganz individuellen Entscheidungen geprägt. So setzte Otto gegen den rebellischen römischen Stadtadel mit seinen Vertrauten Bruno von Kärnten als Papst Gregor V. und Gerbert von Aurillac als Papst Silvester II. eigene Kandidaten ein. In Polen wurde eine vom Reich unabhängige Kirchenorganisation eingerichtet. Im Jahre 1001 musste Otto nach einem Aufstand aus Rom fliehen. Den Versuch einer Rückeroberung machte Ottos früher Tod zunichte. Sein Leichnam wurde in Aachen beigesetzt.

Quelle:
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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 24. Mai 2014, 16:05

24. Mai 1941

Im Rahmen der Unternehmens Rheinübung kommt es in der Dänemarkstraße zum Seegefecht zwischen der HMS Hood und der HMS Prince of Wales auf britischer und der Bismarck und der Prinz Eugen auf deutscher Seite. Die Hood wird binnen weniger Minuten versenkt und die Prince of Wales schwer beschädigt. Großbritannien bietet in der Folge fast die gesamte Home Fleet auf, um die ebenfalls beschädigte Bismarck zu versenken.



Das deutsche Schlachtschiff Bismarck und der schwere Kreuzer Prinz Eugen im Seegefecht mit der englischen Hood und der Prince of Wales.
Gezeigt werden historische Original - Filmaufnahmen und die daraus entstandene Gemäldeserie des Berufsmalers Lukas Wirp .

Seegefecht in der Dänemarkstraße

Zitat:
Admiral Tovey hatte die ihm zur Verfügung stehenden schweren Einheiten in zwei Geschwader aufgeteilt. Der Verband unter dem Kommando von Admiral Lancelot Holland, bestehend aus dem Schlachtkreuzer Hood, dem Schlachtschiff Prince of Wales und sechs Zerstörern, war südlich von Island postiert und wurde nun zum südlichen Ausgang der Dänemarkstraße beordert, um den deutschen Verband abzufangen. Die Begleitzerstörer konnten die Geschwindigkeit der großen Kampfschiffe nicht halten und fielen zurück. Als die Suffolk gegen Mitternacht jedoch meldete, den Kontakt zu den deutschen Schiffen verloren zu haben, drehte der britische Kampfverband nach Norden und die Zerstörer erhielten Befehl, sich aufzufächern und sich so an der Suche nach den deutschen Schiffen zu beteiligen. Als diese Suche bis gegen 2:00 Uhr am 24. Mai erfolglos war, drehte die Hood mit der Prince of Wales nach Südosten ab, in der Hoffnung, die Bismarck doch noch stellen zu können.

Um 5:35 Uhr kamen beide Geschwader in Sichtweite zueinander. Obwohl die Geschütze der britischen Schiffe eine größere Reichweite hatten, versuchte Admiral Holland, die Distanz schnell zu verringern, da die relativ schwachen Panzerdecks der Hood auf große Entfernung durch Steilfeuer gefährdet waren. Auf 23 km Entfernung eröffneten die Briten um 5:52 Uhr das Gefecht. Das Ziel der Briten war zunächst irrtümlich die Prinz Eugen, die zu der Zeit an der Spitze des deutschen Verbandes lief. Die deutschen Schiffe hatten am Vortag ihre Positionen gewechselt, da das vordere Radar der Bismarck durch Erschütterungen der Hauptartillerie während des Beschusses auf die Norfolk ausgefallen war. Die Silhouetten der deutschen Schiffe waren zudem ähnlich und die Sicht nicht optimal. Auf der Prince of Wales wurde der Irrtum schnell erkannt und Befehl zum Zielwechsel gegeben.

Die Deutschen erwiderten aufgrund widersprüchlicher Befehle erst drei Minuten später das Feuer und konnten sich schnell einschießen. Die Granaten der Bismarck lagen mit der dritten Salve deckend bei der Hood. Den ersten Treffer auf der Hood erzielte die Prinz Eugen mit ihrer vierten Salve. Die Granate detonierte in der Bereitschaftsmunition der 10,2-cm-Kanonen; der daraufhin ausbrechende Brand erlosch aber schnell wieder.

Die Briten brauchten länger, um sich einzuschießen; erst die siebente Salve der Prince of Wales war deckend. Die Mannschaft war noch nicht eingespielt, da sie sich auf ihrer ersten Einsatzfahrt befand und die Probefahrten noch nicht abgeschlossen waren

Admiral Holland gab um 6:00 Uhr Befehl zu drehen, um auch die achteren Türme der Hood einsetzen zu können. Bis dahin hatte die Hood nur mit den vorderen Türmen geschossen, da die hinteren Türme durch die Aufbauten kein freies Schussfeld nach vorne hatten. Noch in der Drehung traf eine 38-cm-Granate der fünften Salve der Bismarck um 6:01 Uhr die achtere Munitionskammer der Hood. Von der darauffolgenden gewaltigen Explosion wurde die Hood in drei Teile zerrissen und sank in weniger als drei Minuten. Als das Vorschiff der Hood mit dem Bug nach oben senkrecht in den Fluten versank, wurde im vorderen Turm eine letzte Salve abgefeuert. 1.418 Mann starben bei der Explosion, nur drei überlebten.

Die Prince of Wales, nun auf sich alleine gestellt, drehte ab und zog sich in selbsterzeugte Rauchschleier zurück, nachdem sie vier Treffer durch die Bismarck und drei durch die Prinz Eugen erhalten hatte. Ohne dieses Manöver wäre die Prince of Wales wahrscheinlich in die deckende sechste Salve der Bismarck gelaufen, die sich beim Einschlag der fünften Salve bereits in der Luft befand. Zuvor war bereits eine Granate der Bismarck auf der Kommandobrücke eingeschlagen und hatte bis auf den Kommandanten und den Obersignalmeister alle dort Anwesenden getötet, und mehrere schwere Geschütze waren wegen Fehlern in der unfertigen Stromversorgung ausgefallen. Die Kreuzer HMS Suffolk und HMS Norfolk, die die deutschen Schiffe seit dem Vortag verfolgt hatten, waren während des Gefechts außer Schussreichweite. Dennoch feuerte die Suffolk zwischen 6:19 Uhr und 6:25 Uhr sechs Salven.

Die Prinz Eugen erlitt keine Beschädigungen. Die Bismarck wurde von der Prince of Wales dreimal getroffen, wobei ein Brennstoffbunker im Vorschiff zerstört wurde. Dies hatte zur Folge, dass 1000 Tonnen Brennstoff ausliefen und verbleibendes Bunkeröl durch Seewasser verunreinigt wurde. Zudem wurde einer der Kesselräume der Bismarck und ein Generatorraum mit Turbogeneratoren geflutet. Die Höchstgeschwindigkeit von 30 Knoten konnte nicht mehr erreicht werden. Ferner kam man nicht mehr an die noch intakten Treibstoffbunker im Vorschiff heran...]

Quelle und das Unternehmen Rheinübung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehme ... tra.C3.9Fe

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 27. Mai 2014, 16:31

27. Mai 1525

Zwölf Tage nach der Niederlage in der Schlacht bei Frankenhausen wird Thomas Müntzer, einer der Bauernführer im Deutschen Bauernkrieg, im thüringischen Mühlhausen hingerichtet.

Thomas Müntzer (auch Münzer, * um 1489 in Stolberg, Grafschaft Stolberg; † 27. Mai 1525 bei Mühlhausen, Freie Reichsstadt) war ein Theologe, Reformator und Revolutionär in der Zeit des Bauernkrieges.

Müntzer war als Priester zunächst ein engagierter Anhänger und Bewunderer Martin Luthers. Allerdings richtete sich sein Widerstand nicht nur gegen die vom Papsttum beherrschte geistliche Obrigkeit, sondern auch gegen die ständisch geprägte weltliche Ordnung. Wegen Müntzers radikaler sozialrevolutionärer Bestrebungen und seiner spiritualistischen Theologie, die sich in vielen kämpferischen Texten und Predigten niederschlugen, distanzierte sich Luther zu Beginn des Bauernkrieges von ihm.

Im Gegensatz zu Luther stand Müntzer für die gewaltsame Befreiung der Bauern und betätigte sich in Mühlhausen, wo er Pfarrer in der Marienkirche war, als Agitator und Förderer der Aufstände. Dort versuchte er seine Vorstellungen einer gerechten Gesellschaftsordnung umzusetzen: Privilegien wurden aufgehoben, Klöster aufgelöst, Räume für Obdachlose geschaffen, eine Armenspeisung eingerichtet. Seine Bestrebungen, verschiedene Thüringer Freibauern zu vereinigen, scheiterten zu dieser Zeit – an der Übermacht des Adels um Luther. Nach der Schlacht bei Frankenhausen wurde er im Mai 1525 gefangen genommen, gefoltert und öffentlich hingerichtet.

quelle: Wiki

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 2. Juni 2014, 16:25

2. Juni 1878
Der deutsche Kaiser Wilhelm I. wird bei einem Attentat durch einen Schrotschuss von Karl Eduard Nobiling schwer verwundet.

Zitat:
Als Kaiser Wilhelm I. am Sonntag des 2. Juni 1878 eine Fahrt in offener Kutsche auf der Straße "Unter den Linden" in Berlin unternahm, fielen Schüsse aus dem Fenster des Hauses Nr. 18. Dieses bewohnte der junge Landwirt Dr. Karl Eduard Nobiling (1848 - 1878). Er schoss mit einer Doppelladung Schrot auf den Kaiser und verletzte ihn schwer an Kopf, Arm und Rücken. Wilhelm sank von 30 Schrotkugeln getroffen stark blutend zusammen. Nur sein dicker Mantel und die Pickelhaube bewahrten ihn vor dem Tod. Der psychisch kranke Attentäter versuchte unmittelbar nach dem Anschlag, sich selbst zu erschießen. Noch bevor ihm der Prozess gemacht werden konnte, erlag er seinen Verletzungen. Nobiling ging es nach eigener Aussage um das Erlangen von Ruhm und die Überlieferung seines Namens für die Nachwelt.

Der Anschlag Nobilings war bereits das dritte Attentat auf Wilhelm I., doch war es das erste, bei dem der Kaiser ernsthaft verwundet wurde. Der 81-Jährige erlitt so schwere Verletzungen, dass er den Kronprinzen Friedrich zu seinem Stellvertreter ernennen musste.

Quelle und noch mehr Attentate auf Kaiser Wilhelm I.
https://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreic ... index.html

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 9. Juni 2014, 14:43

9. Juni

1945 - Mit Befehl Nummer 1 richtet Marschall Georgi Konstantinowitsch Schukow die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) in Berlin-Karlshorst ein, die De-facto-Regierung in der Sowjetischen Besatzungszone.

Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD, Советская военная администрация в Германии) war nach dem Zweiten Weltkrieg die oberste Besatzungsbehörde und somit De-facto-Regierung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands von Juni 1945 bis zur Übertragung der Verwaltungshoheit an die Regierung der DDR am 10. Oktober 1949.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetisch ... eutschland

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 11. Juni 2014, 15:18

1961- Die Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1961 wird als Feuernacht bezeichnet, in der in Südtirol 37 Strommasten gesprengt wurden. Die Feuernacht bildete den Höhepunkt der Anschläge des Befreiungsausschuss Südtirols.

Hintergrund

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im Pariser Abkommen die Wiedereinführung des deutschen Schulunterrichtes, die Gleichstellung der italienischen und deutschen Sprache, der Wiedererwerb der deutschen Vor- und Familiennamen und die Gleichberechtigung bei der Stellenvergabe öffentlicher Ämter festgelegt. Die Beschlüsse des Pariser Abkommens fanden Eingang in das erste Autonomiestatut 1948, jedoch war die deutsche Sprache weiterhin der italienischen untergeordnet bzw. wurden bei der Vergabe öffentlicher Stellen italienische Bewerber bevorzugt. Ab 1956 schließlich bildeten sich kleinere Gruppierungen, die ihre Forderungen auch mit Gewalt durchzusetzen versuchten. Der Befreiungsausschuss Südtirol (BAS) unter der Leitung von Sepp Kerschbaumer verübte erstmals im Jahre 1956 Anschläge (auf die Otto-Huber-Kaserne in Bozen und die Bahnoberleitung in Siebeneich). Bei weiteren Anschlägen 1957 wurden 17 Südtiroler festgenommen und nach zehn Wochen Haft wieder entlassen. Schon bald wurde ihnen finanzielle und organisatorische Unterstützung von Österreichern zugesichert.

Seit Juni 1960[1] wurden von der Nordtiroler Fraktion des BAS Sprengstoff und Waffen nach Südtirol gebracht, die Kuriere waren meist Kurt Welser und Herlinde Molling.

Nach dem Scheitern der Südtirol-Verhandlungen zwischen Österreich und Italien in Klagenfurt am 25. Mai 1961 wurde vom nordtiroler BAS der Zeitpunkt für die schon länger geplanten Sprengung der Strommasten festgesetzt.

Ablauf

n der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1961 kam es zur demonstrativen Sprengung von Strommasten, die der BAS als faschistische Symbole betrachtete, wie etwa auch den „Aluminium-Duce“ in Waidbruck.[3] Den Höhepunkt erreichten die Anschläge in der Herz-Jesu-Nacht, in der alljährlich mit Bergfeuern und Prozessionen die christlichen Traditionen und das Gelöbnis der Tiroler Landstände von 1796, das Herz-Jesu-Fest feierlich zu begehen, gefeiert wird (vgl. Andreas Hofer und Herz-Jesu-Verehrung). In dieser Nacht vom 11. auf den 12. Juni wurden 37 Hochspannungsmasten gesprengt (19 im Raum Bozen). Große Elektrozentralen und Elektrowerke wurden lahmgelegt, die Stromlieferung zu den oberitalienischen Industrien und zur Bozner Industriezone wurde unterbrochen.

Obwohl sich die Anschläge nicht gegen Menschen richten sollten, wurde der Straßenarbeiter Giovanni Postal getötet, als er eine nicht explodierte Bombe fand.

http://de.wikipedia.org/wiki/Feuernacht

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 13. Juni 2014, 12:11

13. Juni 1886
Ludwig II. der Märchenkönig ertrinkt im Würmsee, dem heutigen Starnberger See. Die genauen Todesumstände bleiben ungewiss.

290px-De_20_jarige_Ludwig_II_in_kroningsmantel_door_Ferdinand_von_Piloty_1865.jpg


Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm König von Bayern (* 25. August 1845 auf Schloss Nymphenburg, Nymphenburg, heute München; † 13. Juni 1886 im Würmsee (heute Starnberger See) bei Schloss Berg)

Wo kein Zeuge, da der Dichter. In diesem Fall Klaus Mann. Denn niemand hat mit eigenen Augen gesehen, wie am frühen Pfingstabend des 13. Juni 1886 Ludwig II. und sein Irrenarzt Dr. Bernhard von Gudden im Starnberger See zu Tode gekommen sind. Gudden hatte nämlich, weil vormittags der Spaziergang mit seinem königlichen Patienten durch den Park von Schloss Berg so friedvoll verlaufen war, diesmal auf jede weitere Begleitung verzichtet und noch um 18 Uhr nach München telegrafiert: „Hier geht es bis jetzt wunderbar gut.“ Ging es aber nicht, als er dann mit der massigen 1,91-Meter-Majestät nahe dem Parkufer dahinschritt.

„Da tat der König den überraschenden Sprung. Während er, von der Seite des Doktors weg, ins Dunkel hüpfte, stieß er einen rauhen, jauchzenden Schrei aus ... Noch im Sprung warf Ludwig sein Parapluie von sich. Das Lodencape wehte wie riesige schwarze Flügel hinter ihm her. Von dem fürchterlich flatternden schwarzen Tuch befreite er sich erst, als er schon bis zu den Knien im Wasser stand.“

Weiter Klaus Mann, bei dem Gudden dem als unvernünftig entmündigten König nachruft: „So nehmen Majestät doch Vernunft an!“, bevor er ihm zum Rettungs- resp. Todeskampf ins Wasser folgt. „Der König und der Gelehrte sanken, ineinander verschlungen, ineinander verkrampft, wie ein sich liebendes Paar.“

So mag es gewesen sein – entgegen allen hartnäckigen Mord-, Verschwörungs- und Entführungstheorien. Wenn Ludwig sich selbst seines Über- und Leibrockes entledigte, hieße das nicht: Er wollte als guter Schwimmer entkommen und nicht ertrinken? Oder lösten sich die beiden (später verschlungen aufgefundenen) Kleidungsstücke vom Körper, als Gudden den Fliehenden daran zurückziehen wollte? Wie auch immer – im Weiteren dürfte der 40-jährige König mit seinen 120 Kilo den 62 Jahre alten Gelehrten unter Wasser gedrückt und bei der Anstrengung im zwölf Grad kalten See einen Herzschlag erlitten haben. Das entspricht in etwa auch der damaligen offiziellen Verlautbarung ebenso wie späteren kriminologischen Nachforschungen.

Ludwig hatte, als ihn die Entmündigungskommission aus Neuschwanstein fortführen wollte, mehrfach Selbstmordabsichten geäußert, sich in die Pöllatschlucht werfen oder mit Zyankali umbringen wollen. Aber ebenso trieb ihn die Angst um, vergiftet oder anderweitig beseitigt zu werden.

Klaus Mann, in den Augen seiner Zeitgenossen selbst ein „Enfant terrible“, ist dem tragischen König in seiner Novelle „Vergittertes Fenster“ (1937) einfühlsam beigestanden. Was macht da schon, dass Ludwigs Zimmer in Schloss Berg noch gar nicht vergittert waren, da er zunächst nach Schloss Linderhof verbracht werden sollte? Aber Gucklöcher in den Türen und abgeschraubte Türklinken – das gab es bereits zur Sicherungsverwahrung in Berg.

Alles hätte anders laufen sollen, jedenfalls noch schneller als die folgende tatsächliche Chronologie:

Dem nur noch neuen Bauplänen und künstlerischen Phantasien zugänglichen, in monarchischer Selbstverklärung entrückten König war durch ein medizinisches Gutachten (Federführung Gudden) am 8. Juni 1886 eine unheilbare „Paranoia“ bescheinigt worden.
Am 9. Juni wurde Ludwig II. für abgesetzt und sein Onkel Luitpold zum Regenten erklärt.
Die öffentliche Proklamation erfolgte am 10. Juni.
Noch am 9. Juni hatte sich eine hochrangige Staatskommission in München aufgemacht, um Ludwig in Neuschwanstein darüber zu unterrichten und zu internieren. Doch der im letzten Augenblick gewarnte König ließ die Kommissäre durch Füssener Gendarmen im Torbau seines Schlosses festsetzen. Erst am Mittag des 10. Juni kamen sie wieder frei und fuhren zurück nach München.
Von dort begab sich am 11. Juni eine nur aus Ärzten und Pflegern bestehende zweite Kommission nach Neuschwanstein. Sie schaffte es mit allerlei Tricks, sich des Königs in seinem Schlossgemach zu bemächtigen und mit ihm am 12. Juni gegen vier Uhr morgens nach Schloss Berg abzureisen.
Nach drei Pferdewechseln trafen die drei Kutschen hier am Mittag des 12. Juni ein.
Gudden nahm umgehend seine Behandlung auf. Sie zielte auf möglichst wenig Zwang und möglichst viel Selbstbestimmung des Patienten. Ludwig war nicht so verrückt, darin am 13. Juni beim abendlichen Ausgang seine Chance zu verkennen. Die Aufregung schlug hoch, als die Majestät und der Obermedizinalrat im Schloss ausblieben. Alle Verfügbaren gingen auf Suche.
Der Fischer Lidl machte sein Boot flott für Guddens Assistenzarzt Dr. Müller und den Schlossverwalter Huber. Gegen 23 Uhr entdeckten sie die Leichen Ludwigs und Guddens. Huber: „Beide das Gesicht im Wasser.“ – Müller: „Die Totenstarre war schon eingetreten.“

Der Leib in München, das Herz in Altötting

Frank Wedekind zählte zu den Münchnern, die am 14. Juni nach Berg fuhren, um den im Schloss aufgebahrten Ludwig zu sehen. Seinem Vater schrieb er: „Das Antlitz des Königs war ruhig und zeigte nicht die geringste Entstellung.“

In der Nacht zum 15. Juni wurde die Leiche nach München gebracht und nach Obduktion und Einbalsamierung in der Hofkapelle der Residenz aufgebahrt. Am 19. Juni erfolgte der Trauerkondukt in die St. Michaelskirche. Seitdem ruht Ludwig II. dort in der Fürstengruft. Sein Herz bewahrt eine silberne Urne in der Gnadenkapelle zu Altötting. (AZ)

Quelle:
http://www.augsburger-allgemeine.de/bay ... 63346.html

http://www.neuschwanstein.de/deutsch/lu ... ograph.htm

Der Dichter Paul Verlaine nannte Ludwig II. den "einzigen wahren König dieses Jahrhunderts". Der menschenscheue Träumer, das Gegenbild eines Bürgerkönigs, ist noch heute als "der Kini" präsent und wird als Idol verehrt.

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 16. Juni 2014, 11:37

In der Schlacht von Ligny trafen am 16. Juni 1815 – zwei Tage vor der Schlacht bei Waterloo – die französischen Truppen der Grande Armée unter Napoleon auf eine preußische Armee unter dem Kommando des Feldmarschalls Blücher. Ligny war Napoleons letzter Sieg. Er konnte die Truppen Blüchers unter Einsatz der Alten Garde zwar schlagen, aber nicht völlig vernichten. Dies sollte in Waterloo fatale Folgen für ihn haben.

http://www.waterloo1815.de/index.php?op ... 5&Itemid=5

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 18. Juni 2014, 14:41

18. Juni 1815 die Schlacht bei Waterloo.

Die beiden Hauptarmeen der Alliierten waren die preußische Armee unter General von Blücher und eine britisch-niederländisch-deutsche Allianz, die von Wellington geführt wurde. Diese lagen in Belgien an der Nordgrenze Frankreichs und genau dahin wendete sich Napoleon jetzt. Seine einzige Chance, die weit überlegenen Gegner zu schlagen, war, sich die einzelnen Truppen einzeln vorzunehmen und nacheinander zu besiegen. Es gelang ihm, einen Keil zwischen die beiden feindlichen Armeen zu treiben und griff daraufhin die Preußen an. Am Abend des 16. Juni hatten diese 20.000 Tote und Verwundete zu beklagen, Napoleon hingegen nur die Hälfte. Die Geschlagenen zogen sich zurück, jedoch nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, in Richtung Heimat, um die Nachschublinien zu sichern, sondern in Richtung der Verbündeten. Die Franzosen spalteten ihre Armee in einen Teil, der die Preußen verfolgen sollte und einen, der sich gegen die Truppen Welligtons wendete. Ersterer lief ins Leere und Letzterer eröffnete am 18. Juni die Schlacht bei Waterloo.

Unter hohen Verlusten auf beiden Seiten verging Stunde um Stunde, ohne dass sich eine Partei entscheidend durchsetzen konnte. Die Franzosen gewannen zwar langsam die Oberhand, kämpften aber nicht nur gegen die feindlichen Linien, sondern auch gegen die Zeit, denn inzwischen war bekannt geworden, dass die Preußen nahten. Die Allianz verteidigte verbissen ihre Stellungen und von ihrem Befehlshaber Wellington ist der Satz:"Ich wollte, es wäre Nacht oder die Preußen kämen!" überliefert. Die Preußen kamen dann auch tatsächlich, fielen der Grande Armee in den Rücken und entschieden die Schlacht.

http://suite101.de/article/die-schlacht ... 6GU_EBAc1I

http://www.waterloo1815.de/

http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Waterloo

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 24. Juni 2014, 09:00

1812 - Napoléon greift Russland an. Die Grande Armée überschreitet mit ca. 400.000 Soldaten die Memel.

Napoleons Russlandfeldzug von 1812 (im Französischen Campagne de Russie, im Russischen auch Vaterländischer Krieg – Отечественная война, Otečestvennaja vojna – genannt) stellt die erste Phase des Sechsten Koalitionskriegs dar, in dem sich Frankreich und Russland mit ihren jeweiligen Verbündeten gegenüberstanden. Der Feldzug endete nach anfänglichen französischen Erfolgen in einer der größten militärischen Katastrophen der Geschichte. Nach der vollständigen Vertreibung der Grande Armée von russischem Territorium mündete der Feldzug Anfang 1813 in die zweite Kriegsphase: In den Befreiungskriegen wechselten zunächst Preußen und Österreich, später auch die von Frankreich dominierten deutschen Rheinbundstaaten auf die russische Seite und trugen zur Niederlage und Abdankung Napoleons im Jahr 1814 bei.

http://de.wikipedia.org/wiki/Russlandfeldzug_1812

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 1. Juli 2014, 15:11

1. Juli 1890

Helgoland-Sansibar-Vertrag

Am 1. Juli 1890 schließen Deutschland und Großbritannien den Helgoland-Sansibar-Vertrag durch den Kolonialstreitigkeiten beider Länder in Ostafrika, Südwestafrika sowie Togo bereinigt werden. In diesem Abkommen

verzichtet das Deutsche Reich auf Erwerbungen in Uganda, Betschuanaland (Botswana) und an der Somaliküste sowie auf Deutsch-Wituland
erhält es einen Zugang von Deutsch-Südwestafrika zum Fluss Sambesi (benannt nach dem Reichskanzler Caprivi = Caprivizipfel)
erkennt es die britische Herrschaft über Sansibar an
erhält die Bestätigung seiner provisorischen Grenzen zwischen Deutsch-Ostafrika und den britischen Gebieten, sowie die seit 1807 von England besetzte Helgoland.

http://www.traditionsverband.de/downloa ... goland.pdf

Das deutsche Interesse an Helgoland bezog sich vor allem auf die damaligen Pläne zum Ausbau der deutschen Seemacht. Helgoland galt als strategisch bedeutsam für eine mögliche Kontrolle der Mündungen von Weser und Elbe sowie des 1887 begonnenen Kaiser-Wilhelm-Kanals. Wilhelm II. persönlich äußerte Interesse an einem Erwerb Helgolands, um den Flottenbau strategisch zu sichern.

In Großbritannien hingegen sah man den militärischen Wert als gering an, da die Deutschen (bzw. die damals noch feindlichen Franzosen) die Insel in viel kürzerer Zeit hätten besetzen können, als es möglich gewesen wäre, eine Hilfsflotte vor Ort zu bringen. Eine Sicherung wäre nur durch äußerst aufwendige Befestigungen möglich gewesen.

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 2. Juli 2014, 12:29

1900 - Mit dem Start des LZ 1 des Grafen von Zeppelin findet am Ufer des Bodensees die erste Fahrt eines Starrluftschiffes statt.

Am 2. Juli 1900 um 20:03 Uhr fand in der Manzeller Bucht unter den Augen von etwa 12.000 Zuschauern am Seeufer und auf Booten der erste Aufstieg des Luftschiffes statt. Die Fahrt dauerte nur 18 Minuten, dann brach die Winde für das Ausgleichsgewicht und LZ 1 musste auf dem Wasser notlanden. Nach Reparaturen zeigte die Technik in den folgenden Wochen bei zwei weiteren Aufstiegen zwar einiges Potential und überbot insbesondere den bis dahin vom französischen Luftschiff „La France“ gehaltenen Geschwindigkeitsrekord von 6 m/s (21,6 km/h) um 3 m/s (10,8 km/h), konnte aber mögliche Investoren noch nicht überzeugen. Da die finanziellen Mittel erschöpft waren, musste Graf von Zeppelin den Prototyp wieder zerlegen, die Reste und alle Werkzeuge verkaufen und die Gesellschaft auflösen.

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http://de.wikipedia.org/wiki/Zeppelin#D ... n.E2.80.9C

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 6. Juli 2014, 15:12

1630 - Gustav II. Adolf landet mit einem Heer von 13.000 Mann schwedischer Truppen in Deutschland und greift in den Dreißigjährigen Krieg ein.

Das offizielle Eingreifen Gustav Adolfs in den Dreißigjährigen Krieg kam in einem Moment, als die Situation der deutschen Protestanten aufgrund der Niederlagen gegen die von Wallenstein geführten kaiserlichen Truppen hoffnungslos zu sein schien. Ein Mandat hierfür hatte ihm der schwedische Reichstag am 18. Januar 1629 erteilt. Daraufhin landete Gustav Adolf am 6. Juli 1630 mit einer 13.000 Mann starken Armee in Peenemünde auf Usedom in Pommern, die sich durch Zulauf bald auf 40.000 Kämpfer erhöhte, und zwang Herzog Bogislaw XIV. in eine Allianz. Einen Teil seiner Kriegskosten konnte er durch den Vertrag von Bärwalde auf das Königreich Frankreich abwälzen, das an einer schwedischen Präsenz im Reiche ein Interesse hatte und sie durch Zahlungen absichern wollte. Er sicherte Frankreich zu, gegenüber den Katholiken Deutschlands Toleranz in der Religionsausübung walten zu lassen, was er auch tat.

Er eroberte das von kaiserlichen Truppen gehaltene Frankfurt an der Oder im Sturm, um die anrückende kaiserliche Armee zu sich herzulocken. Diese marschierte aber auf das mit Schweden sympathisierende Magdeburg zu und begann mit einer Belagerung. Die daraus folgende Katastrophe von Magdeburg, 1631 konnte er trotz Entsendung von Dietrich von Falkenberg nicht verhindern, obgleich die Stadt sich auf seine Unterstützung verlassen hatte und Gustaf Adolf mit dem zögernden brandenburgischen Kurfürsten um Durchmarschrechte für eine Entsetzung der Stadt verhandelte. Dieser Misserfolg nutzte aber dem schwedischen König, indem der Schock über die brutale Eroberung Magdeburgs die anfangs zögerlichen deutschen protestantischen Fürsten auf seine Seite trieb und er sich in einer Allianz mit dem Kurfürstentum Sachsen und der Landgrafschaft Hessen-Kassel verbünden konnte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_II. ... in_Pommern

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 8. Juli 2014, 09:36

Der Ritter Kunz von Kauffungen entführte in der Nacht vom 7. zum 8. Juli 1455 die 14- und 11-jährigen Prinzen Ernst und Albrecht. Durch die Entführung wollte der Ritter Kunz von Kauffungen den Kurfürsten Friedrich den Sanftmütigen zwingen, seine Forderungen nach Entschädigung für seine verloren gegangenen Ländereien zu erfüllen, was jedoch misslang.

Der Altenburger Prinzenraub und der Sächsische Bruderkrieg

Der Altenburger Prinzenraub war ein Ereignis des Sächsischen Bruderkrieges im 15. Jahrhundert. Die Differenzen zwischen Kunz von Kauffungen und dem sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Sanftmütigen (1428–1464) gehen zurück auf den „Sächsischen Bruderkrieg“ 1446–1449. Von Kauffungen beteiligte sich, angeblich auf Bitten Friedrichs, auf der kursächsischen Seite am Krieg, und wurde bei Gera gefangen genommen. Er musste ein Lösegeld von 4000 Gulden für seine Freilassung zahlen.

Nach dem Ende des Krieges (wahrscheinlich 1451–52) forderte er vom Kurfürsten eine Entschädigung für das Lösegeld und für die Zerstörungen an seinen Gütern in Thüringen. Der Kurfürst wies die Forderungen jedoch mit dem Argument zurück, dass Kauffungen als freier Ritter auf eigenes Risiko in den Krieg eingetreten sei. Nach jahrelanger Debatte wurde 1455 schließlich die Überprüfung durch ein Schiedsgericht beschlossen. Angesichts des zu erwartenden Urteils reifte bei Kunz von Kauffungen jedoch der Plan, sein vermeintliches Recht auf eigene Faust durchzusetzen.

Zusammen mit den Rittern Wilhelm von Mosen und Wilhelm von Schönfels, die ebenfalls eine Rechnung mit Kursachsen offen hatten, und einem Trupp aus 30 Reitern begab er sich in der Nacht zum 8. Juli 1455 zur Burg des Kurfürsten, dass heutige Altenburger Schloss, und entführte die beiden Söhne Friedrichs, die Prinzen Ernst und Albrecht. Dabei kam ihm seine Ortskenntnis als ehemaliger Kommandant des Schlosses zugute, sowie die Umstände, dass der Kurfürst auf Reisen und der übrige Hofstaat auf einer Hochzeitsfeier war.
Am Tag zuvor hatten Kauffungen, Mosen und Schönfeld Fehdebriefe (formale Kriegserklärungen) an den Kurfürsten abgeschickt. Bei der Vorbereitung seines Planes half ihm der Küchenjunge Hans Schwalbe im Schloss Altenburg, indem er eine Strickleiter herunter lies Nach vollbrachter Tat trennten sich die Entführer.
Wilhelm von Mosen und Wilhelm von Schönfels zogen mit dem Prinzen Ernst über das Vogtland nach Böhmen, während Kauffungen versuchte, mit Albrecht über eine östlichere Route, über Stollberg und Thalheim seine Güter in Böhmen zu erreichen. Von dort aus wollten sie Lösegeldforderungen stellen.
Noch am selben Tage gelang es Albrecht jedoch zu entkommen und Hilfe zu holen. Die herbeigerufenen Männer (nach verschiedenen Quellen: Dorfbewohner, Köhler, Mönche) stellten und überwältigten Kunz von Kauffungen und seine Reiter in der Nähe des Klosters Grünhain im Erzgebirge.
Mosen und Schönfels kamen mit dem anderen Prinzen über Zwickau in den Hartensteiner Flur. Dort versteckten sie Prinz Ernst in einer Höhle (heutige Prinzenhöhle). Nachdem Mosen und Schönfels merkten, dass ihr Plan zum Scheitern verurteilt war(es war die Kunde von der Festsetzung Kunz von Kauffungens in aller Munde), nahmen sie Verhandlungen mit dem Hartensteiner Schlossherrn Friedrich von Schönburg auf und erreichten Straffreiheit und freien Abzug im Austausch gegen den anderen Prinzen. Kunz von Kauffungen jedoch wurde in Freiberg vor dem Gericht der Berggeschworenen wegen Landfriedensbruch angeklagt.
In der Verhandlung berief er sich auf seine gerechtfertigte Forderung und auf den Fehdebrief, der nach damaligem Recht den Landfrieden außer Kraft setzte. Jedoch ging dieser Fehdebrief (angeblich) ebenso wie die Fehdebriefe von Mosen und Schönfeld erst am Tag nach der Entführung auf Schloss Altenburg ein.
Bereits am 13. Juli 1455, also nur 5 Tage nach der Tat, wurde Kauffungen für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Bereits am folgenden Tag wurde er auf dem Freiberger Obermarkt, ebenso wie einige seiner Helfer enthauptet. Aufgrund von Zeitdruck und aus organisatorischen Gründen musste Kauffungen eine standesgemäße Henkersmahlzeit verwehrt bleiben, er soll statt dessen zwei Krug Freiberger Bier verlangt haben. Die Stelle, an die der enthauptete Kopf gerollt sein soll, ist heute noch mit einem blauen Pflasterstein gekennzeichnet. Die Augen des steinernen Kopfes am Rathauserker sind auf diese Stelle gerichtet. Der Küchenjunge Hans Schwalbe, als Gehilfe Kauffungens innerhalb des Schlosses (er lies die Strickleiter herunter) wurde ebenfalls gefangen und nach Zwickau gebracht. Dort wurde er mit glühenden Eisen grausam gefoltert. Am 28. Juli 1455 wurde Hans Schwalbe auf dem Zwickauer Markt gevierteilt.

Als Sächsischer Bruderkrieg werden die kriegerischen Auseinandersetzungen bezeichnet, die von 1446 bis 1451 um die wettinischen Herrschaftsgebiete zwischen den Brüdern Herzog Wilhelm III. (der Tapfere) und Kurfürst Friedrich II. (der Sanftmütige) von Sachsen geführt worden sind. Am 16. Juli 1445 war in Altenburg zwischen beiden Brüdern die Altenburger Teilung beschlossen worden. Als Friedrich II. am 26. September 1445 in Leipzig den westlichen Teil und nicht die Markgrafschaft Meißen wählte, lehnte Wilhelm III. die Teilung rigoros ab. Er erreichte am 11. Dezember des gleichen Jahres im Kloster Neuwerk bei Halle (Saale) den so genannten Halleschen Machtspruch, an dem als Schiedsrichter der Erzbischof von Magdeburg, der Markgraf von Brandenburg und der Landgraf von Hessen aktiv mitwirkten.
Dieser Machtspruch brachte die endgültige Entscheidung bei der Teilung Kursachsens in zwei Teile. Kurfürst Friedrich II. erhielt nun den östlichen und Herzog Wilhelm III. den westlichen Teil des Landes mit der alten Landgrafschaft Thüringen und Gebieten des Osterlandes. Doch auch durch diese schiedsrichterliche Landesteilung fühlte sich der junge ungestüme Herzog Wilhelm III. immer noch benachteiligt. Statt des durch die vorgenommene Teilung erhofften Friedens kam es zu einer Folge von mehreren, sich über fünf Jahre hinziehenden schwerer Fehden. Bevor die Kampfhandlungen ausbrachen, ließ Wilhelm III. am 9. Januar 1446 einen allgemeinen Landtag nach Weißensee (Thüringen) einberufen, wo er sich als neuer Herr in Thüringen huldigen ließ und die Belehnungen der Grafen und Herren in Thüringen erneuerte und sich dadurch die erforderliche Unterstützung der Stände sicherte.
Aufgrund der befürchteten militärischen Invasion seines Bruders Friedrich II. wurde auf dem Weißenseer Landtag in aller Eile eine Landesordnung verabschiedet, die die erste in der Geschichte Thüringens und eine der frühesten im deutschsprachigen Raum war. Im Frühherbst 1446 eskalierten die Spannungen zwischen Friedrich II. und Wilhelm III. Obwohl sich u. a. Graf Botho zu Stolberg als Geheimer Rat Wilhelms um eine friedliche Lösung bemühte, ließ sich Letzterer durch seinen Vasall Apel Vitzthum auf Niederroßla gegen seinen älteren Bruder aufstacheln.
Aus rein persönlicher Machtgier waren Apel Vitzhum und einige seiner adeligen Mitstreiter, darunter Busse Vitzthum, Friedrich von Witzleben und Bernhard von Kochberg, die treibenden Kräfte für einen mörderischen Krieg, der große Teile Thüringens, hauptsächlich zwischen Weimar, Wiehe, Merseburg und Dornburg / Saale verwüstete. Ruhe zog in Thüringen erst wieder ein, als am 27. Januar 1451 in Naumburg (Saale) der Friede zwischen Friedrich II. und Wilhelm III. wiederhergestellt und die Landesteilung von 1445 bestätigt wurde. Erst jetzt konnte sich in beiden wettinischen Landesteilen dem inneren Ausbau gewidmet werden. Das Nachspiel des sächsischen Bruderkrieges war der Sächsische Prinzenraub im Juli 1455.

(Quelle: Regina Röhner „Der sächsische Prinzenraub“ ERINNERUNGEN - ORTE, GEGENSTÄNDE, LEGENDEN UND SAGEN, Chemnitzer Verlag 1993 (4. erweiterte Auflage 2002) ISBN: 3-928678-11-6 )

Dazu die Ausstellung!
Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg

Der Altenburger Prinzenraub 1455

Dauerausstellung; Eine der spektakulärsten Personenentführungen mitteldeutscher und gar deutscher Geschichte nahm im 15. Jh. im Altenburger Schloss seinen Anfang.
http://www.cms.residenzschloss-altenbur ... nraub.html
http://www.cms.residenzschloss-altenbur ... /home.html

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 12. Juli 2014, 21:34

12. Juni 1929
Erstflug des Flugbootes Dornier Do X, des zu seiner Zeit bei weitem größten Flugzeugs, über dem Bodensee.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dornier_Do_X

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 17. Juli 2014, 11:55

17. Juli 1945

Am 17. Juli 1945 um 17 Uhr wurde die "Dreimächtekonferenz von Berlin" im Schloss Cecilienhof in Potsdam bei Berlin eröffnet.


Potsdamer Konferenz

Im Sommer 1945 treffen sich in Potsdam Vertreter der Alliierten Großbritannien, USA und UdSSR, um über die weiteren Geschicke des ehemaligen Kriegsgegners Deutschland zu entscheiden. An der Konferenz nehmen teil: der sowjetische Herrscher Josef Stalin, der Nachfolger des im April 1945 verstorbenen US-Präsidenten Roosevelt, Harry S. Truman, und der britische Premierminister Winston Churchill, der nach den Wahlen Ende Juli von Clement Attlee abgelöst wird. In den Tagen vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 suchen sie nach Leitlinien für die kommenden Jahre. In den Verhandlungen wird schnell klar, dass die ehemals durch den Krieg gegen Deutschland Verbündeten nun Konkurrenten um die Vorherrschaft in Europa sind.

http://www.planet-wissen.de/politik_ges ... ferenz.jsp

Ein umstrittenes Thema ist die Behandlung der deutschen Ostgebiete. Eigenmächtig hatte Stalin bereits in den Territorien jenseits von Oder und Lausitzer Neiße eine polnische beziehungsweise sowjetische Verwaltung eingerichtet. In Potsdam wird die Oder-Neiße-Linie von den Westmächten de facto zwar anerkannt, jedoch soll die endgültige Festlegung der deutschen Grenzen erst in einem Friedensvertrag erfolgen.

Auf der Potsdamer Konferenz wird vereinbart, dass die "Überführung" der deutschen Bevölkerung aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn in "ordnungsgemäßer und humaner Weise" erfolgen solle. Die Realität der Vertreibung sieht jedoch anders aus.

http://www.hdg.de/lemo/html/Nachkriegsj ... erenz.html

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 19. Juli 2014, 12:22

19. Juli 1870

Mit der Kriegserklärung Frankreichs an Preußen beginnt der Deutsch-Französische Krieg.

Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71

Nach dem preußischen Sieg über Österreich 1866 betrachtete Frankreich die zunehmende Machtballung Preußens in Deutschland mit Sorge und bangte um seine Vormachtstellung auf dem europäischen Kontinent. Otto von Bismarck, der Kanzler des Norddeutschen Bundes, war überzeugt, dass sich ein militärischer Konflikt mit Frankreich auf Dauer nicht vermeiden lassen werde. Er sah in einem Krieg das geeignete Mittel, die nationale Einigung Deutschlands unter Führung Preußens durch "Eisen und Blut" zu vollenden. Da sich die süddeutschen Staaten zur Waffenbrüderschaft mit Preußen verpflichtet hatten, sollten sie in einem gemeinsam gegen Frankreich geführten Krieg auch politisch in das neu zu gründende Reich eingebunden werden.

Anlass zum Krieg bot die Kandidatur des Erbprinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen (1835-1905), einer katholischen Nebenlinie der Hohenzollern, um die vakante spanische Krone im Juli 1870. Preußen erkannte für sich machtpolitische Vorteile durch Inthronisierung eines Hohenzollern in Spanien, Frankreich musste sich dagegen an seiner Südwest-Flanke bedroht fühlen. Obwohl Prinz Leopold aufgrund französischer Proteste seinen Anspruch am 12. Juli 1870 zurück zog, brüskierte Bismarck den französischen Kaiser Napoleon III. mit der provozierenden "Emser Depesche" vom 13. Juli so stark, dass sich dieser - auch durch innenpolitischen Druck getrieben - am 19. Juli 1870 zur Kriegserklärung gegen Preußen veranlasst sah.

http://dhm.de/lemo/html/kaiserreich/aus ... index.html

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 20. Juli 2014, 10:31

20. Juli 1944

„Operation Walküre“: Das von Claus Schenk Graf von Stauffenberg verübte Attentat vom 20. Juli 1944 soll den Sturz des national­sozialistischen Regimes im Deutschen Reich auslösen.

Das Attentat vom 20. Juli 1944 gilt als bedeutendster Umsturzversuch des militärischen Widerstandes in der Zeit des Nationalsozialismus.[1] Als Voraussetzung für den geplanten Machtwechsel, auch unter dem Gesichtspunkt des „Eides auf den Führer“, wurde die Tötung Hitlers angesehen. Die von Claus Schenk Graf von Stauffenberg bei einer Besprechung im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ deponierte und scharf gemachte Sprengladung verletzte den Diktator jedoch nur leicht.

Dieser Fehlschlag, sowie Lücken in der Vorbereitung und das Zögern beim Auslösen der Operation Walküre, des Plans zum Staatsstreich, ließen den Umsturzversuch scheitern. Die Beteiligten der Verschwörung, die Personen des 20. Juli 1944, stammten vor allem aus dem Adel, der Wehrmacht und der Verwaltung. Sie hatten vielfach Kontakte zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke. Unter den mehr als 200 später wegen der Erhebung Hingerichteten waren Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben, 19 Generale, 26 Oberste, zwei Botschafter, sieben Diplomaten, ein Minister, drei Staatssekretäre sowie der Chef des Reichskriminalpolizeiamts; des Weiteren mehrere Oberpräsidenten, Polizeipräsidenten und Regierungspräsidenten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_vom_20._Juli_1944

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon augenzeuge » 20. Juli 2014, 11:10

pentium hat geschrieben:20. Juli 1944

„Operation Walküre“: Das von Claus Schenk Graf von Stauffenberg verübte Attentat vom 20. Juli 1944 soll den Sturz des national­sozialistischen Regimes im Deutschen Reich auslösen.


Wenn das Attentat geglückt wäre, hätte man wirklich den Krieg dadurch beenden können? Wie unrealistisch waren die Ziele der Verschwörer?
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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 20. Juli 2014, 13:54

Was wäre passiert?

Wenn 1944 das Hitler-Attentat geglückt wäre

Die Russen wären wohl bis an den Rhein vorgerückt. Nur ein Attentat, das wesentlich früher gelungen wäre, hätte die bedingungslose Kapitulation verhindert.

Zitat:
Die vielen Versuche, Hitler zu beseitigen, regten zu Gedankenspielen an über den Fall, dass einer geglückt wäre. Es wäre auf den Zeitpunkt angekommen, 1939 hätte es sich anders verhalten als 1944.

Zweiundvierzig bekannte Versuche sind missglückt. Das konnte kein Zufall sein! Kein Wunder, dass er an die Gunst der "Vorsehung" glaubte. Goebbels hat das nachhaltig betont, zumal nach dem letzten Attentat, von dem die Öffentlichkeit erfuhr, das nicht, wie die meisten, zunächst verheimlicht werden konnte.

Am 20. Juli 1944 hing es am seidenen Faden. Der Plan scheiterte, denn Graf Stauffenberg verließ den Raum in der Wolfsschanze, wo die Bombe tickte. Sie riss vier Männer in den Tod, nicht aber Hitler. Jemand hatte die Tasche mit dem Sprengsatz ahnungslos beiseitegestellt. Es ist durchaus unsicher, ob es Stauffenberg das Leben gekostet hätte, wenn er Hitler erschossen und den Anwesenden sofort den Regierungswechsel verkündet hätte. Der Zweck des Anschlags musste einleuchten: Hitlers Tod sollte den längst verlorenen Krieg beenden. Wäre es gelungen, hätte es keinen "Nerobefehl" gegeben, Städte wären erhalten geblieben, Tausende hätten überlebt.
...
Eine düstere Gegenposition sieht das anders: Die Nachricht von dem Mord löst landesweit Empörung aus. Aufgeben, bevor der Feind auf deutschem Boden steht? Der Fehler von 1918 ist zu vermeiden! Der von den Verschwörern als Nachfolger Hitlers vorgesehene Generaloberst Ludwig Beck wird von den systemtreuen Verbänden als Vaterlandsverräter gebrandmarkt. Sie machen gegen ihn und seine Anhänger Front, es gibt zusätzlich einen Bürgerkrieg...]

http://www.welt.de/kultur/history/artic ... waere.html

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 22. Juli 2014, 11:41

22.Juli 1990

Die Volkskammer der DDR beschließt das Ländereinführungsgesetz, das am 14. Oktober in Kraft treten soll.

Die DDR war bei ihrer Gründung 1949 auf Ländern aufgebaut, was in Art. 1 Abs. 1 der Verfassung festgeschrieben worden war, deren Kompetenzen jedoch noch hinter denen der Weimarer Republik zurückblieben. Die Länder wurden durch die Länderkammer vertreten, deren Mitglieder von den einzelnen Landtagen gewählt wurden. Allerdings erfolgte diese Wahl nach dem Blocksystem einer Einheitsliste unter Führung der SED, und die Einteilung in Länder wurde durch die zentralistische Struktur der alle Staatsorgane dominierenden SED konterkariert.

1952 wurden die Länder zusammen mit den Landesregierungen und Landtagen im Zuge des sogenannten Gesetz[es] über die Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise mit den Ländern aufgelöst und durch 14 Bezirke ersetzt, die ihrerseits in 191 Landkreise und 28 Stadtkreise gegliedert waren.

Im Zuge des Ländereinführungsgesetzes (Verfassungsgesetz zur Bildung von Ländern in der Deutschen Demokratischen Republik), das am 22. Juli 1990 mit Wirkung zum 14. Oktober von der Volkskammer der DDR beschlossen wurde, entstanden die Länder neu. (Anlage II Kapitel II des Einigungsvertrages verlegte das Inkrafttreten auf den 3. Oktober 1990, den Tag der Vereinigung, vor.)

Nach § 1 des Ländereinführungsgesetzes wurde das Territorium der DDR wie folgt gegliedert:

Brandenburg (aus den Bezirken Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam),
Mecklenburg-Vorpommern (Bezirke Neubrandenburg, Rostock und Schwerin),
Sachsen (Bezirke Dresden, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), Leipzig),
Sachsen-Anhalt (Bezirke Halle und Magdeburg),
Thüringen (Bezirke Erfurt, Gera und Suhl).

Bei der Ländereinführung wurden die bis 1952 bestehenden Länder in der Sowjetischen Besatzungszone weitgehend wiederhergestellt und auf dem widerstrebende Bezirksgrenzen keine Rücksicht genommen: So wurden auch die Kreise Altenburg und Schmölln (früher Bezirk Leipzig) sowie Artern (früher Bezirk Halle) zu Thüringen geschlagen. Die Kreise Prenzlau und Templin (früher Bezirk Neubrandenburg) sowie Perleberg (früher Bezirk Schwerin) kamen zu Brandenburg. Der Kreis Jessen (früher Bezirk Cottbus) wurde Sachsen-Anhalt angegliedert und die Kreise Hoyerswerda und Weißwasser (früher Bezirk Cottbus) wurden sächsisch.

Quelle: Wiki

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Re: Historische Ereignisse

Beitragvon pentium » 23. Juli 2014, 08:14

Heilige Drei Könige
Dem Kölner sein Schrein

Vor 850 Jahren kamen die Reliquien im Dom an

Zitat:
Die Legende der drei Weisen aus dem Morgenland war im Mittelalter derart lebendig, dass die Ankunft ihrer vermeintlichen Überreste in Köln vor 850 Jahren einen Begeisterungssturm auslöste – und den Bau einer riesigen Kathedrale.

Es muss ein großes Spektakel gewesen sein: Rainald von Dassel, engster Vertrauter des Kaisers Friedrich Barbarossa und Erzbischof von Köln, zog am 23. Juli des Jahres 1164 von Mailand kommend mit großem Gefolge in Köln ein, im Gepäck Skelett-Teile, die unter anderem als den legendären Weisen aus dem Morgenlande zugehörig deklariert waren. Ein Geschenk Kaiser Friedrich Barbarossas, in Mailand geraubt.

Indes: Die beraubten Mailänder machten wenig Gewese aus dem unerhörten Verlust. In ihren Inventarlisten stand aber auch nichts von den Weisen oder Magiern, die später als Heilige Drei Könige Karriere machen sollten. Waren die Knochen etwa nicht echt?
"Die können nicht echt sein"

"Die Frage nach der Echtheit der Knochen, das heißt ob die auch wirklich die der drei Könige sind, kommt immer wieder",

sagt der Kölner Kunsthistoriker Helmut Fußbroich,

"Aber da kann man, ohne rot zu werden, sagen, nä, die können nicht echt sein, weil es sich eben um eine Geschichte handelt, die keine Historie erzählen will, sondern eine religionspädagogische Absicht dahinter steckt, nämlich um zu zeigen, dass die Heiden begriffen haben, wer da geboren worden ist, während die Juden das eben noch nicht begriffen hatten. Darum geht es dem Evangelisten Matthäus."

Als mittelalterliche Public-Relations war die Geschichte dagegen unzweifelhaft ein voller Erfolg, kurz-, mittel- und langfristig. Helmut Fußbroich:

"Und weil die Sitte dann kam, dass die deutschen Könige nach ihrer Krönung und Inthronisation auf dem Thron Karls des Großen von Aachen nach Köln pilgerten, um den drei Königen ihre Reverenz zu erweisen, da brachten die natürlich ordentlich was mit. Und dann hat sich daraus wohl auch für die Gläubigen so ein Pilgerziel entwickelt und peu a peu wurde dann Köln, wie sich das gehört, zu einer äußerst reichen Stadt."
Pilgerstrom schwoll an

Politisch stärkte der Knochenklau - über Zusammenhänge, die einen festen Glauben erfordern - die Stellung Kaiser Friedrich Barbarossas. Und Köln: Der Pilgerstrom schwoll derart an, dass der bescheidene alte Kölner Dom als Herberge für den Knochenschatz nicht mehr genug hermachte und einem gewaltigen Neubau wich, der erst 1880 mit preußischer Hilfe vollendet wurde und heute noch 20.000 Besucher täglich anzieht – der Dom zu Köln, Ergebnis einer einzigartigen Hebelwirkung einer Handvoll Knochen ungeklärter Abkunft.

Doch nicht jeder will die Kölner Reliquien als mittelalterlichen Marketing-Coup abtun. Als etwa Rainald von Dassel die Teile seinerzeit nach Köln führte, ließ er je einen Zeigefingerknochen der drei Könige nach Hildesheim bringen – von Dassel war zugleich auch Hildesheimer Domprobst. Dort sind die Gliedmaßen in einem gotischen Reliquiar der Domschatzkammer ausgestellt. Das Hildesheimer Dom-Museum lässt dazu wissen:

"Damit haben sie zu den Sternen gezeigt."
Wirkmächtig sind die Reliquien

Ein doch wohl recht konkreter Fingerzeig, die Echtheit der Reliquien betreffend. Wirkmächtig sind die jedenfalls noch, wusste Kardinal Meißner:

"In Köln feiern wir mit den Reliquien der Drei Könige in gewisser Weise das ganze Jahr über Weihnachten."

Oder Karneval, je nach mentaler Grundbefindlichkeit.

Rainald von Dassel, der Überbringer der Reliquien, nahm ein unrühmliches Ende. Auf dem vierten Italienfeldzug Kaiser Friedrich Barbarossas im August 1167 übermannte ihn wie viele des Heeres eine sehr schnell wirkende Seuche, die das Heerlager mit bestialischem Gestank erfüllte. Es wird die Ruhr gewesen sein.

Zu den lichten Folgen der Taten von Dassels zählt sicherlich die Stärkung der charmanten Legende der drei Könige, und sei es nur aus politischen Gründen. So hat man schließlich, sagt Kunsthistoriker Helmut Fußbroich ...

"... auf dem gotischen Dom genau über der Vierung den Dachreiter angebracht, und der trägt einen Stern. Vergoldet natürlich, man hatte ja jetzt das Geld dafür, und dieser Stern sagt, hier sind die drei Könige angekommen, so wie die Geschichte das mit Bethlehem erzählt."

quelle:
http://www.deutschlandfunk.de/heilige-d ... _id=292447

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
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pentium
 
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