Baltisches Historisches Forum

Weltgeschichte, Geschichte Deutschlands und allgemeine geschichtliche Themen, sowie archäologische Beiträge u.s.w...

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 23. März 2024, 17:24

Das erste schriftliche Zeugnis und zugleich das Ausgangsmedium über die Unterwerfung der baltischen Prußen bietet die lateinische Chronik Peters von Dusburg, die 1323 niedergeschrieben wurde.
Peter von Dusburg, auch Peter von Duisburg, war ein Chronist des Deutschen Ordens.
Er lebte etwa von der zweiten Hälfte des 13. bis zur ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, seine genauen Lebensdaten sind jedoch unbekannt. Sein Hauptwerk Chronicon Terrae Prussiae - „Chronik des Preußenlandes“ - verfasste der Deutschordenspriester in Königsberg in der Zeit des Hochmeisters Werner von Orseln. Ihm übergab er 1326 das Werk. Ergänzungen seiner Chronik reichen bis 1330.
Das Werk war als Tischlesung für die Ordensbrüder gedacht. Der Text setzt im Jahr 1190 ein. Im Werk wird die Militärgeschichte des Ordens im Preußenland beschrieben und das Ziel ist die Ordensbrüder dazu zu ermahnen, im Kampf gegen die Heiden nicht nachzulassen. Daneben werden auch Eigenheiten der heidnischen Prußen benannt, mit Details zu ihren Glaubensvorstellungen, Heiligtümern und Kulten. Die Chronik ist nur in Kopien aus dem 15. Jahrhundert überliefert. Breitere Wirkung erlangte sie durch die Übersetzung in deutsche Verse durch Nikolaus von Jeroschin im 14. Jahrhundert.
https://www.lehmanns.de/shop/literatur/ ... -schwerter
http://www.imperialteutonicorder.com/id90.html
https://www.peterlang.com/document/1048389
https://www.geschichtsquellen.de/werk/3956
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon Gerd Böhmer » 23. März 2024, 17:35

@ pentium, Danke, aber so richtig interessant wurde es für mich erst ab 1701 mit Friedrich I, dem "Soldatenkönig" und seinem Nachfolger Friedrich II, dem "alten Fritz".
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Benutzeravatar
Gerd Böhmer
 
Beiträge: 3621
Registriert: 30. August 2018, 19:43

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 23. März 2024, 17:41

Gerd Böhmer hat geschrieben:@ pentium, Danke, aber so richtig interessant wurde es für mich erst ab 1701 mit Friedrich I, dem "Soldatenkönig" und seinem Nachfolger Friedrich II, dem "alten Fritz".


Einen Thread über Preußen-Brandenburg?
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon Gerd Böhmer » 23. März 2024, 17:50

pentium hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:@ pentium, Danke, aber so richtig interessant wurde es für mich erst ab 1701 mit Friedrich I, dem "Soldatenkönig" und seinem Nachfolger Friedrich II, dem "alten Fritz".


Einen Thread über Preußen-Brandenburg ?


Nicht nur, aber grosse Teile östlich der Oder, des Baltikums (Ostpreussen) gehören ja dazu, es war ja nicht nur das brandenburgische Preussen. Nicht zu vergessen die preussischen Gebiete westlich der Elbe bis ins Rheinland, aber Letzteres hat ja nun nichts mit dem Baltikum zu tun.
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Benutzeravatar
Gerd Böhmer
 
Beiträge: 3621
Registriert: 30. August 2018, 19:43

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 23. März 2024, 18:02

Gerd Böhmer hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:@ pentium, Danke, aber so richtig interessant wurde es für mich erst ab 1701 mit Friedrich I, dem "Soldatenkönig" und seinem Nachfolger Friedrich II, dem "alten Fritz".


Einen Thread über Preußen-Brandenburg ?


Nicht nur, aber grosse Teile östlich der Oder, des Baltikums (Ostpreussen) gehören ja dazu, es war ja nicht nur das brandenburgische Preussen. Nicht zu vergessen die preussischen Gebiete westlich der Elbe bis ins Rheinland, aber Letzteres hat ja nun nichts mit dem Baltikum zu tun.


Können wir machen...kein Problem.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 24. März 2024, 16:41

Polen baggerte am Frischen Haff, dicht an der Grenze zu Russland, einen Zugang zu seinem bis dahin weitgehend abgeschnittenen Hafen in Elbląg und beseitigte mit der Eröffnung des Durchstichs die seit 1945 andauernde russische Blockade.
Der Kanal durch die Frische Nehrung Kanał przez Mierzeję Wiślaną - Kanal durch die Weichsel-Nehrung ist ein Schifffahrtskanal in Polen, der von der Danziger Bucht zum Frischen Haff führt, wo er Anschluss an den Fluss Elbląg hat.
Der Kanal wurde am 17. September 2022, dem 83. Jahrestag der Sowjetischen Besetzung Ostpolens, eröffnet.
Bereits Friedrich II. hatte nach der ersten polnisch-litauischen Teilung 1772 einen Kanalbau durch die Frische Nehrung erwogen, um das Preußen zugefallene Elbing zu einem Konkurrenten zur bei Polen verbliebenen Stadt Danzig zu machen. Da Danzig seinerseits jedoch mit der zweiten polnisch-litauischen Teilung 1793 zu Preußen kam, wurde der Kanalbau überflüssig.

http://www.radiodienst.pl/durchstich-zu ... n-a-bis-z/
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon Gerd Böhmer » 24. März 2024, 17:03

Hallo,

Das ist aber nicht der auch in der Sendereihe "Lost Places" beschriebene nie fertig gestellte masurische Kanal - https://de.wikipedia.org/wiki/Masurischer_Kanal - oder ?
Dann wurden in dieser bei mir beliebten Sendereihe "Lost Places" auch einige andere Bauwerke zwischen St-Petersburg (Leningrad) entlang der Ostseeküste bis in den Raum Gdansk beschrieben:
- eine Anlage in Finnland zu Schutz von Fabrikanlagen aus der Zeit 1939/40,
- eine militärisch genutzte Insel der Russkis im finnischen Meerbusen,
- ein U-Bootstützpunkt für die Entmagnetisierung im Baltikum, sowie
- eine Gefängnisanlage aus verschiedenen Epochen im Baltikum.
Die Anlagen sind aber mittlerweile aufgegeben worden. In Bezug auf den Beitrag zum Thema Ostpreussen unter http://neues-forum.info/forum/viewtopic.php?f=50&t=16915&start=30#p522956.
Aus eigener Anschauung habe ich in meiner Kindheit die Westerplatte bei Danzig, die Marienburg in Ostpreussen, sowie ein Stück der Autobahn von Königsberg in Richtung Westen kennengelernt. Das in der Nähe befindliche Objekt "Wolfsschanze" wurde ausgeblendet.
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Benutzeravatar
Gerd Böhmer
 
Beiträge: 3621
Registriert: 30. August 2018, 19:43

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 24. März 2024, 17:20

Gerd Böhmer hat geschrieben:Hallo,

Das ist aber nicht der auch in der Sendereihe "Lost Places" beschriebene nie fertig gestellte masurische Kanal - https://de.wikipedia.org/wiki/Masurischer_Kanal - oder ?
Dann wurden in dieser bei mir beliebten Sendereihe "Lost Places" auch einige andere Bauwerke zwischen St-Petersburg (Leningrad) entlang der Ostseeküste bis in den Raum Gdansk beschrieben:
- eine Anlage in Finnland zu Schutz von Fabrikanlagen aus der Zeit 1939/40,
- eine militärisch genutzte Insel der Russkis im finnischen Meerbusen,
- ein U-Bootstützpunkt für die Entmagnetisierung im Baltikum, sowie
- eine Gefängnisanlage aus verschiedenen Epochen im Baltikum.
Die Anlagen sind aber mittlerweile aufgegeben worden.
Aus eigener Anschauung habe ich in meiner Kindheit die Westerplatte bei Danzig, die Marienburg in Ostpreussen, sowie ein Stück der Autobahn von Königsberg in Richtung Westen kennengelernt. Das in der Nähe befindliche Objekt "Wolfsschanze" wurde ausgeblendet.


Nein, das was die Polen da bauen ist ein eigener Zugang zur offenen Ostsee. Das Pillauer Seetief, die einzige Verbindung zwischen dem Frischen Haff und der offenen Ostsee, befindet sich auf der russischen Seite der Frischen Nehrung.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon Gerd Böhmer » 24. März 2024, 17:23

pentium hat geschrieben:Nein, das was die Polen da bauen ist ein eigener Zugang zur offenen Ostsee. Das Pillauer Seetief, die einzige Verbindung zwischen dem Frischen Haff und der offenen Ostsee, befindet sich auf der russischen Seite der Frischen Nehrung.

Danke, dann war ich mit meinem Gedanken auf dem richtigen Weg.
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Benutzeravatar
Gerd Böhmer
 
Beiträge: 3621
Registriert: 30. August 2018, 19:43

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 15. April 2024, 16:41

402510896_1077757543661875_1164624034241738736_n.jpg

"Der große Stalin ist der beste Freund des lettischen Volkes! " -
Poster, 1950er Jahre.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 14. Mai 2024, 15:13

Palanga - altkurisch pa-langa: beim Sumpfloch; deutsch Polangen, polnisch Połąga - kam 1253 zum Deutschen Orden. Im Frieden von Brest 1435 fiel das Gebiet an Litauen, und Palanga wurde Zentrum einer Starostei. Über Jahrhunderte bot Palanga den einzigen litauischen Zugang zur Ostsee. Die Schweden siegten im Großen Nordischen Krieg 1705 in einem Gefecht bei Palanga über die Russen und nahmen die Stadt ein.
Infolge der 3. Teilung Polen-Litauens 1795 kam Palanga zu Russland und 1819 innerhalb des russischen Reiches zum Gouvernement Kurland.
Beim polnischen Novemberaufstand 1831 wurde der Ort teilweise niedergebrannt.
Der litauisch-lettische Grenzvertrag wurde am 30. März 1921 zwischen Litauen und Lettland geschlossen und trat am 14. Mai 1921 in Kraft.
https://www.lrt.lt/en/news-in-english/1 ... r-disputes

Die deutsch-lettische Grenze war eine zwischenstaatliche Grenze, die Lettland und Deutschland nach dem Ende des Ersten Weltkriegs (1918 - 1921) trennte. Es war die kürzeste Grenze Lettlands - 6,4 km lang.
Der litauisch-lettische Grenzvertrag wurde am 30. März 1921 zwischen Litauen und Lettland geschlossen.
Bei der Festlegung der Grenze zwischen den neu geschaffenen Staaten wurden mit kleineren Änderungen im Wesentlichen der Grenzverlauf entlang der ehemals russischen Verwaltungsgebiete Kurland und Kaunas bestätigt. Der Grenzstreit wurde von einem internationalen Schiedsgericht unter der Leitung des schottischen Diplomaten James Young Simpson (1873 - 1934) beigelegt. Im Rahmen des Vertrages erhielt Litauen den Küstenabschnitt von Ventoji–Palanga (183 km²; ehemalige Gemeinde Palanga und Teil des ehemaligen lettischen Bezirks Rucava), Lettland erhielt einige kleinere Gebiete im Norden Litauens (Nereta Apylinkes, Aknysta, Budbergi, Brunva, insgesamt 290 km²). Lettland erhielt ein etwas größeres Gebiet als Litauen, da das Küstengebiet als wertvolleres Tauschobjekt galt und damals der einzige Hafen Litauens war. Beide Parteien verzichteten im Vertrag auf weitere Ansprüche gegeneinander. Der Grenzvertrag trat 14. Mai 1921 in Kraft. Die Demarkierung des Grenzverlaufs erfolgte in den Jahren 1929 bis 1930.
Nach dem schottischen Diplomaten James Young Simpson ist eine Straße in Polangen benannt.
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10. ... 0218737139
https://tricksfast.com/lithuania/gitan- ... g-simpson/
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimare ... -1920.html
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 1. August 2024, 12:48

Samstag, 1. August 1914
Nachdem der Forderung nach Rücknahme der russischen Mobilmachung nicht nachgekommen worden war, gibt Wilhelm II. um 17 Uhr den Mobilmachungsbefehl und erklärt kurz darauf dem Russischen Kaiserreich den Krieg.
Die Marginalisierung der Ostfront des Ersten Weltkriegs zumindest in Deutschland (in Österreich urteilte man deutlich anders) hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass es sie in der Form gar nicht geben sollte.
Der kaiserliche Kriegsplan 1914 sah vor, mit sieben Armeen Frankreich niederzuwerfen, bevor Russland überhaupt aktiv werden konnte. Für die Mobilisierung des Kaiserreichs veranschlagte man sechs bis acht Wochen. Erst danach wollte man sich mit den russischen Armeen beschäftigen, deren Kampfwert man für minderwertig und deren Führung man für unfähig hielt.
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster- ... ungen.html
https://www.lpb-bw.de/erster-weltkrieg-zusammenfassung
https://www.welt.de/print/die_welt/kult ... Osten.html
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 13. August 2024, 08:16

Die Schlacht bei Warschau - Wunder an der Weichsel - Cud nad Wisłą - vom 13. August bis 25. August 1920 - war die entscheidende Schlacht im Polnisch-Sowjetischen Krieg, der kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges begann und mit dem Frieden von Riga endete. Während Józef Klemens Piłsudski und seine Anhänger vom föderalen polnisch-litauischen Doppelstaat der frühen Neuzeit träumten, forderten Roman Dmowskis Nationaldemokraten einen ethnisch homogenen Nationalstaat. Minderheiten waren nach dieser Vorstellung entweder zu polonisieren oder auszuschließen. Vorerst triumphierte Piłsudski. Er konnte auf militärische Erfolge verweisen, auf den Mythos als Vater der Unabhängigkeit, und er hatte Lemberg, Wilna sowie zuletzt sogar Minsk heimgeholt und beinahe die Grenzen der alten polnisch-litauischen Republik des 18. Jahrhunderts wiederhergestellt.
https://www.sueddeutsche.de/politik/ges ... -1.5269421
https://www.owep.de/artikel/1920-die-sc ... r-weichsel

Die Niederlage der Mittelmächte - Deutschland und Österreich-Ungarn - im I. Weltkrieg und die Revolution, die von Russland Besitz ergriffen hat, bedeutete eine Niederlage der drei Teilungsmächte, die vor 123 Jahren Polen-Litauen von der Landkarte Europas wegradiert hatten. Der polnisch-litauische Staat, die Rzeczpospolita, war eines der größten Länder des Kontinents. Es lebten in ihm Polen, Litauer, Ruthenen, Juden, Deutsche, Tataren, Letten und Armenier. Das Nebeneinanderbestehen dieser Gruppen ermöglichte der Freiheitsethos, der u.a. in der religiösen Toleranz zum Ausdruck kam.
https://www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-1547
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 15. Oktober 2024, 16:43

Wenn Wladimir Putin über russische Geschichte spricht, dann stets über Siege, Niederlagen lässt er aus. Eine der wohl folgenreichsten nahm vor 120 Jahren ihren Anfang: der Russisch-Japanische Krieg.
Der größte Teil der russischen Ostseeflotte war als Zweites Pazifisches Geschwader am 15. Oktober 1904 von Libau aus in See gestochen. Die Flotte unter dem Kommando des Admirals Sinowi Roschestwenski sollte in den Fernen Osten verlegt werden, um das in Port Arthur - heute Lüshunkou, China - von den Japanern eingeschlossene Erste Pazifische Geschwader zu entsetzen.
Diese Armada, die mehr als 18000 Seemeilen (ca. 30000 Kilometer) zurücklegen musste, um durch Umschiffung Westeuropas, Afrikas und Indiens in die chinesischen Gewässer zu gelangen, bestand aus etwa 35 Einheiten, von denen die kleineren den kürzeren Weg über das Mittelmeer und den Suezkanal nahmen. Die Fahrt hatte kaum begonnen, als die russischen Schiffe in der Nordsee auf englische Fischerboote schossen. Man hatte sie in der Dunkelheit für japanische Torpedoboote gehalten(!) und mit dem Geschützfeuer einen ernsten Konflikt mit Großbritannien heraufbeschworen.
Am Ende haben drei Herren aus dem Baltikum - Sergei Witte, Roman Rosen und Friedrich Fromhold Martens den Frieden vermittelt - der Vertrag von Portsmouth vom 5. September 1905 beendete den Russisch-Japanischen Krieg und sicherte Japan die im Krieg errungene Vormachtstellung in Korea und der südlichen Mandschurei.
https://www.welt.de/geschichte/kopf-des ... tellt.html
https://www.spiegel.de/geschichte/russi ... 631a08b62d
https://www.portsmouthpeacetreaty.org/process/
https://www.zm-online.de/artikel/2024/z ... oten-kreuz
https://www.nzz.ch/article9DZZF-ld.289505?reduced=true

facebook
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 21. Oktober 2024, 10:36

Der Orzeł-Zwischenfall diente der Sowjetunion als einer der Vorwände für den in Wahrheit längst geplanten Einmarsch im Baltikum. Die Sowjetunion unterstellte, dass Estland seinen Verpflichtungen als neutraler Staat nicht nachgekommen sei, das polnische U-Boot mit Absicht hätte entkommen lassen und dass die estnische Marine gar nicht in der Lage sei, die estnischen Hoheitsgewässer entsprechend dem internationalen Seerecht effektiv zu kontrollieren. Die ersten Einheiten der sowjetischen Marine trafen schon im September 1939 in Tallinn ein, um den „Schutz“ des estnischen Seeraumes zu übernehmen. Am 28. September 1939 schlossen Estland und die Sowjetunion einen „Beistandspakt“ ab, der der Sowjetunion gestattete, Flotten- und Luftwaffenstützpunkte auf estnischem Territorium zu unterhalten.
Vor 85 Jahren - am 18. Oktober 1939 kamen die sowjetischen Truppen.
Das von Vertretern des Reichs ausgehandelte "Protokoll über die Umsiedlung der deutschen Volksgruppe Estlands in das Deutsche Reich" wurde am 15. Oktober unterzeichnet und am 16. Oktober 1939 ratifiziert.
Das erste Umsiedlerschiff legte am 18. Oktober, also keine zwei Wochen nach Hitlers Rede, in Reval Tallinn ab, das letzte am 14. Dezember 1939.
https://www.europa.clio-online.de/quelle/id/q63-28467
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergru ... alin-pakt/
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergru ... alin-pakt/
Facebook
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon Gerd Böhmer » 21. Oktober 2024, 11:47

@ von pentium » 21. Oktober 2024, 11:36 Uhr,

Beim polnischen U-Boot "Orzel" (zu deutsch "Adler") hatte ich sofort eine Erinnerung. Dieses U-Boot sollte nach dem Angriff der deutschen Wehrmacht am 01. September 1939 vom polnischen Kriegshafen bei Danzig aus einen Kampfauftrag ausführen. Wurde dabei beschädigt und lief einen Hafen im Baltikum an. Dort sollte dieses U-Boot auf Betreiben der Sowjets und der Deutschen interniert werden. Diesem U-Boot gelang aber wohl die Flucht und das Anlaufen eines britischen Hafens. Die Wut der Sowjets und der Deutschen kannte keine Grenzen und so nahmen die Ereignisse ihren bekannten Verlauf.
Gab es in der DDR auch als Taschenroman unter dem Titel "Orzel gibt nicht auf", der noch in den Tiefen meines Bücherschrankes liegen sollte.
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Benutzeravatar
Gerd Böhmer
 
Beiträge: 3621
Registriert: 30. August 2018, 19:43

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 21. Oktober 2024, 11:54

Gerd Böhmer hat geschrieben:@ von pentium » 21. Oktober 2024, 11:36 Uhr,

Beim polnischen U-Boot "Orzel" (zu deutsch "Adler") hatte ich sofort eine Erinnerung. Dieses U-Boot sollte nach dem Angriff der deutschen Wehrmacht am 01. September 1939 vom polnischen Kriegshafen bei Danzig aus einen Kampfauftrag ausführen. Wurde dabei beschädigt und lief einen Hafen im Baltikum an. Dort sollte dieses U-Boot auf Betreiben der Sowjets und der Deutschen interniert werden. Diesem U-Boot gelang aber wohl die Flucht und das Anlaufen eines britischen Hafens. Die Wut der Sowjets und der Deutschen kannte keine Grenzen und so nahmen die Ereignisse ihren bekannten Verlauf.
Gab es in der DDR auch als Taschenroman unter dem Titel "Orzel gibt nicht auf", der noch in den Tiefen meines Bücherschrankes liegen sollte.


Während der deutschen Invasion Norwegens versenkte die Orzeł einen deutschen Truppentransporter. Das Boot wird seit Juni 1940 in der Nordsee vermisst.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon Gerd Böhmer » 21. Oktober 2024, 15:04

pentium hat geschrieben:Während der deutschen Invasion Norwegens versenkte die Orzeł einen deutschen Truppentransporter. Das Boot wird seit Juni 1940 in der Nordsee vermisst.

Danke Dir für den Hinweis, das war mir nicht bekannt, aber das auf alliierter Seite auch Angehörige der von den Deutschen besetzten Länder tätig waren schon.
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Benutzeravatar
Gerd Böhmer
 
Beiträge: 3621
Registriert: 30. August 2018, 19:43

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 27. November 2024, 18:50

Der Mainila-Zwischenfall war ein von der Roten Armee unter falscher Flagge vorgetäuschter finnischer Überfall auf ein sowjetisches Dorf und der Casus Belli für den sowjetisch-finnischen Winterkrieg.
Vor 85 Jahren am 26. November 1939 beschoss die Artillerie der Roten Armee den sowjetischen Grenzort Mainila - russisch Майнило, wobei vier Soldaten auf sowjetischer Seite getötet worden sein sollen. Außerdem forderten sie den sofortigen Abzug der finnischen Truppen von der Grenze. Die Sowjetunion kündigte am 28. November den bestehenden Nichtangriffspakt von 1932, brach am 29. November 1939 die diplomatischen Beziehungen zu Finnland ab und erklärte Finnland einen Tag später den Krieg. Finnischen Untersuchungen zufolge soll jedoch die sowjetische Artillerie selbst die sieben Granaten auf die Ortschaft Mainila abgefeuert haben.
Der Winterkrieg dauerte 105 Tage...
https://www.finlandatwar.com/the-road-t ... f-mainila/
https://www.spektrum.de/news/winterkrie ... mt/2003956
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 13. Februar 2025, 19:15

Das Münchner Abkommen von 1938 war ein fauler Deal auf dem Rücken Dritter, den Adolf Hitler mit den Regierungschefs Neville Chamberlain (Grossbritannien), Édouard Daladier (Frankreich) und Benito Mussolini (Italien) unterzeichnete. Damit wurden Teile der Tschechoslowakei an die Nazis abgetreten, wobei die direkt betroffene Regierung in Prag nicht gefragt wurde.
Ein grosser Krieg wurde damit nicht verhindert. Auch mehr als drei Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch des Ostblocks sind die Ukraine, Weissrussland und das Baltikum, ja selbst Polen in den Augen vieler Deutscher geopolitisches «flyover country» geblieben: ein Gebiet, über das man sich gerne hinwegsetzen würde, wenn es gilt, eine europäische Ordnung zu entwerfen.
Man spricht Kiew kurzerhand das Recht ab, sich seine Bündnispartner selbst auszusuchen.
Noch im vergangenen Jahr hatte die Nato der Ukraine zugesichert, dass sie auf ihrem Weg in das Verteidigungsbündnis nicht mehr aufgehalten werden könne. Der Weg dahin sei »unumkehrbar«, sagte ein Beamter des US-Außenministeriums damals. Auch der damalige US-Außenminister Antony Blinken hatte klare Worte gefunden: »Die Ukraine wird Mitglied der Nato.«
https://news.err.ee/1609603700/mp-trump ... -agreement
https://www.watson.ch/international/ana ... en-frieden
https://www.svoboda.org/a/drakon-vsegda ... 70696.html
https://www.spiegel.de/ausland/pete-heg ... f177a7638c
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 1. März 2025, 17:37

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas spricht den USA ab, in der westlichen Welt künftig weiter die Führungsrolle einnehmen zu können.
Der US-Historiker Timothy Snyder von der Universität Yale hat es als falsch kritisiert, dass US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gedemütigt habe und den russischen Machthaber Wladimir Putin hofiere: "Wenn man denkt, man sollte Ländern einen Gefallen tun, die einen in Wahrheit zerstören wollen, liegt man falsch", sagte Snyder laut US-Medien: Die USA opferten "eine seit 80 Jahren bestehende Allianz mit verlässlichen europäischen Partnern für eine Allianz mit Russland."
https://www.pbs.org/newshour/show/histo ... ffice-spat
https://taz.de/-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6072975/
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/ost ... g-100.html
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon augenzeuge » 1. März 2025, 17:38

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas spricht den USA ab, in der westlichen Welt künftig weiter die Führungsrolle einnehmen zu können.


Was hat die genommen, dass sie zum Höhenflug startet? [angst]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 92410
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon Gerd Böhmer » 1. März 2025, 17:41

Passen dazu, eine Stellungnahme aus dem Baltikum - "Drei Jahre Krieg in der Ukraine, der baltische Wall steht" - von Oliver Morwinsky, Riga 01.03.2025, 09:47 Uhr
https://www.n-tv.de/politik/Der-baltische-Wall-steht-article25592543.html
In den baltischen Staaten herrscht die Überzeugung vor: Russland ist auch nach drei Jahren Krieg gegen die Ukraine nicht geschwächt, sondern stärker als zu Beginn des Überfalls. Alle drei Länder sind entschlossen, ihre Unabhängigkeit zu verteidigen.
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Benutzeravatar
Gerd Böhmer
 
Beiträge: 3621
Registriert: 30. August 2018, 19:43

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 2. März 2025, 14:21

Nachdem er seine Gäste Chruschtschow, Malenkow, Bulganin und den Geheimdienstchef Berija nach einem Gastmahl am 1. März 1953 verabschiedet hatte, erlitt Stalin unbemerkt einen Hirnschlag. Gegen Mittag des folgenden Tages bemerkten Wachen, dass er entgegen seiner Gewohnheit noch nicht aufgestanden war, doch bis spät in den Abend sah niemand nach ihm - aus Angst vor einem seiner berüchtigten Wutanfälle, sollte er aus Versehen aufgeweckt werden. Doch auch nachdem er in einem Esszimmer auf dem Boden liegend gefunden worden war, blieb er mehrere Stunden ohne ärztliche Versorgung, weil man davon ausging, dass er nur zu viel getrunken habe.
Erst am 2. März schaute die Haushälterin nach ihm und stellte fest, dass sein Schlaf nicht normal war. Mehrere Tage hielten seine engsten Mitarbeiter Wache an Stalins Bett, bis er starb.
Obwohl es sich um einen natürlichen Tod handelte, ranken sich teilweise bis heute noch Gerüchte um Stalins Ende. So wird von einigen etwa ein Mord aus Angst vor einer weiteren Liquidierungswelle, die sich diesmal gegen seine engsten Mitarbeiter richten sollte, vermutet; dieser wollten sie angeblich zuvorkommen. Berija soll später sogar damit geprahlt haben, Stalin vergiftet zu haben.
https://www.diepresse.com/1351636/nicht ... e-schlaeft
https://www.labirint.ru/books/730795/
https://versia.ru/vozhdya-narodov-umert ... j-soratnik
https://www.deutschlandfunk.de/das-grau ... n-100.html
https://aufarbeitung.brandenburg.de/eve ... er-epoche/
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 2. März 2025, 14:23

313427756_6121953201167324_4203183092391251573_n.jpg

Die Luther Statue wurde in der Gießerei Ilmarine in Tallinn zu einer Stalin-Statue umgeschmolzen, die in der Innenstadt von Tallinn aufgestellt wurde.
https://www.keilakirik.ee/kogudus/ajalugu/
https://www.muis.ee/museaalview/2803384
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 7. März 2025, 16:11

Am 6. März 2025 äußerte Wladimir Putin Kritik an westlichen Führungsfiguren, die seiner Meinung nach in die Fußstapfen Napoleons treten möchten, und warnte vor den Konsequenzen solcher Ambitionen. Obwohl er Macron nicht direkt nannte, war die Anspielung klar. Putin erinnerte daran, dass Napoleon 1812 Russland angriff, was letztlich in einer katastrophalen Niederlage für Frankreich endete. Dieser historische Verweis dient in Russland oft dazu, patriotische Gefühle zu wecken und vor ausländischen Aggressionen zu warnen.
Macron wies diesen Vergleich entschieden zurück. Er betonte, dass Napoleon Eroberungskriege führte, während die einzige derzeitige imperialistische Macht in Europa Russland sei. Macron bezeichnete Putin als einen „imperialistischen Revisionisten“, der Geschichte und Identität von Völkern umdeute, um seine eigenen Ziele zu rechtfertigen.
https://nachrichten.fr/emmanuel-macron- ... mbitionen/
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 12. März 2025, 16:14

Es war ein historischer Entscheid, der am 11. März 1990 im Parlament der Sowjetrepublik Litauen fiel: Es erklärte Litauen als unabhängig von der Sowjetunion und setzte die sowjetische Verfassung ausser Kraft. Der Schritt leitete den endgültigen Zerfall der Sowjetunion ein.
Der Unabhängigkeitsakt wurde mit 126 Stimmen im Parlament angenommen, sechs Abgeordnete enthielten sich. Unter den Unterzeichnern befanden sich auch polnische Vertreter aus Vilnius. „Wir wussten, dass dieser Schritt gefährlich war“, erinnert sich der Mitunterzeichner Zbigniew Balcewicz. Czesław Okińczyc, ehemaliger Berater litauischer Präsidenten, ergänzt: „Die Sowjetunion wollte uns nicht gehen lassen, und der Westen zögerte zunächst mit der Anerkennung.“
Russland hat die "Trennung" auch 35 Jahre danach nicht überwunden, mit viel Gift und Galle um sich gehässig spuckender Hofpropagandisten Kremls, wie in der Dokumentation des in Riga beheimateten Senders Current Time - Настоящее Время.
https://www.srf.ch/audio/tageschronik/h ... 11_NR_0038
https://www.polskieradio.pl/400/7764/Ar ... -jahrestag
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/a ... -russland/
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 13. März 2025, 16:36

Glaubt man Andrey Makarychev, ist die Situation in der Tat prekär. Der Politikwissenschafter forscht an der Universität Tartu zu EU-Russland-Beziehungen und den Auswirkungen des Ukrainekriegs auf die estnische Zivilgesellschaft. "Wir sehen gerade eine drastische Veränderung der Regeln transatlantischer Beziehungen, die seit den 1990er-Jahren die Basis für Estlands Sicherheit waren", sagt er im Interview mit dem STANDARD. Als Grenzregionen seien die baltischen Staaten die verwundbarsten EU-Mitglieder, wenn es um eine Bedrohung durch Russland geht.
Besondere Sorge bereitet ihm Trumps Vorhaben, Ukraine-Hilfen an exklusive US-Zugangsrechte zu natürlichen Ressourcen in dem kriegsgebeutelten Land zu knüpfen. Wenn das Verhältnis zu den USA zunehmend auf Transaktionen basiere, mache das vor allem die kleinsten Nato-Länder verwundbar. "Es wird bereits diskutiert, ob wir uns darauf vorbereiten müssen, den USA etwas Materielles anzubieten. Haben wir ein Äquivalent zu den seltenen Erden in der Ukraine?"
https://www.derstandard.at/consent/tcf/ ... ref=entzs1
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon Gerd Böhmer » 13. März 2025, 17:00

pentium hat geschrieben:Glaubt man Andrey Makarychev, ist die Situation in der Tat prekär. Der Politikwissenschaftler forscht an der Universität Tartu zu EU-Russland-Beziehungen und den Auswirkungen des Ukrainekrieges auf die estnische Zivilgesellschaft. "Wir sehen gerade eine drastische Veränderung der Regeln transatlantischer Beziehungen, die seit den 1990er-Jahren die Basis für Estlands Sicherheit waren", sagt er im Interview mit dem STANDARD. Als Grenzregionen seien die baltischen Staaten die verwundbarsten EU-Mitglieder, wenn es um eine Bedrohung durch Russland geht.
Besondere Sorge bereitet ihm Trumps Vorhaben, Ukraine-Hilfen an exklusive US-Zugangsrechte zu natürlichen Ressourcen in dem kriegsgebeutelten Land zu knüpfen. Wenn das Verhältnis zu den USA zunehmend auf Transaktionen basiere, mache das vor allem die kleinsten Nato-Länder verwundbar. "Es wird bereits diskutiert, ob wir uns darauf vorbereiten müssen, den USA etwas Materielles anzubieten. Haben wir ein Äquivalent zu den seltenen Erden in der Ukraine ?"
"der standard"

Nunja, es ist ja schon einmal positiv, das erkannt wird, das sich die Beziehungen und Regeln auf internationaler Ebene drastisch verändern. Vielleicht erinnert dieser Politwissenschaftler auch an die Haltung der baltischen Staaten in Bezug auf Bündnisse zum Ende der 1930-er Jahre. Ob die im letzten Satz diskutierte Frage etwas bringen wird, darf bezweifelt werden, was haben die baltischen Staaten in Bezug auf Rohstoffe und Materielles zu bieten ? Was bleibt ist die strategische Bedeutung, speziell in Bezug auch auf die Oblast Kaliningrad und somit das Verhältnis gegenüber Russland oder der westlichen Welt.
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
Benutzeravatar
Gerd Böhmer
 
Beiträge: 3621
Registriert: 30. August 2018, 19:43

Re: Baltisches Historisches Forum

Beitragvon pentium » 18. März 2025, 16:58

Polen, die Sowjetrussland und Sowjetukraine unterschreiben am 18. März 1921 in Riga einen Friedensvertrag. Er beendete offiziell den seit 1919 tobenden Polnisch-Sowjetischen Krieg, in dem allerdings seit Oktober 1920 die Waffen schweigen. Ziel Polens war die Wiederherstellung der Ostgrenze von 1772 - vor der ersten Polnisch-Litauischen Teilung, der Sowjetunion ging es vor allem um den Gewinn der selbstständig gewordenen Ukraine.
https://www.aan.gov.pl/traktatryski/m/tresc_traktatu

*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 51003
Bilder: 152
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Vorherige

Zurück zu Geschichtliche Themen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast