Die Teilung Polens

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Die Teilung Polens

Beitragvon pentium » 7. August 2022, 13:42

Vor 250 Jahren schritten Preussen, Russland und Österreich zum ersten Mal zur Teilung des polnisch-litauischen Staatsverbands. Obwohl die territorialen Verschiebungen auf Kosten Polens die europäische Staatenordnung bis heute bestimmen, zählen sie kaum zu den besonders beachteten Ereignissen der europäischen Geschichte.
Dabei ermöglichte die erste Teilung das unaufhaltsame Vordringen Russlands nach Zentraleuropa. So jedenfalls urteilte der zeitgenössische irisch-britische Staatsmann und Philosoph Edmund Burke.
Dieser Vorstoss markierte das Ende eines langen Wegs, der bereits mit dem Ersten Nordischen Krieg im 16. Jahrhundert begonnen hatte. Den ständigen Übergriffen Russlands in seinem Streben nach Vormacht im östlichen Europa vermochte sich das polnisch-litauische Nachbarland kaum zu widersetzen, was Peter dem Großen zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Möglichkeit gab, die vollständige Kontrolle über das Gebiet zu übernehmen.
https://www.nzz.ch/feuilleton/die-erste ... duced=true
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Die Teilung Polens

Beitragvon pentium » 7. August 2022, 13:53

200 Jahre lang war Polen-Litauen ein mächtiger Doppelstaat gewesen. Sein Gebiet reichte von der Ostsee fast bis an das Schwarze Meer. Im 18. Jahrhundert aber war das Land durch Kriege und innenpolitische Konflikte geschwächt. Diese Instabilität wussten die drei „Schwarzen Adler“ auszunutzen: Preußen, Russland und Österreich – alle drei mit schwarzem Adler im Wappen.

1764 hatte Stanisław August Poniatowski mit russischer Hilfe den polnischen Königsthron bestiegen. Er war ein früherer Liebhaber und Günstling der russischen Zarin Katharina II., aber nicht die Marionette, für die sie ihn hielt. Seit dem Sieg im Nordischen Krieg war Russland zur neuen Hegemonialmacht in Europa aufgestiegen. Katharina notierte:

„Ich frage mich, ob Russland einen despotischen Nachbarn besser gebrauchen kann, als die glückliche Anarchie, in der sich Polen befindet und die uns in die Lage versetzt, nach Belieben zu verfahren.“
https://www.deutschlandfunk.de/polens-e ... g-100.html

Am 5. August 1772 wurde die erste Teilung Polens im Vertrag von St. Petersburg festgeschrieben. Polen-Litauen verlor mehr als ein Drittel seiner Bevölkerung und mehr als ein Viertel seines Staatsgebietes – über 200.000 Quadratkilometer mit viereinhalb Millionen Einwohnern. Preußen bekam die gewünschte Landverbindung, Österreich südliche Territorien mit der Stadt Lemberg, und Russland mit 92.000 Quadratkilometern im Osten das größte Gebiet.
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