Wie teuer war der Alltag in der DDR

Wie entwickelte sich die Wirtschaft der DDR, wie die der Bundesrepublik während der Teilung Deutschlands. Welche Anzeichen gab es für die Entwicklung? Was waren die Ursachen?
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 5. September 2016, 21:28

Edelknabe hat geschrieben:wenn wir alles mitbrachten um dem Feierabendkunden ne komplette Leistung zu liefern...dann waren diese Preise normal.


Und für alles was du mitbrachtest, hattest du natürlich keine Kosten. 50 Mark Stundenlohn am Feierabend? Was hast du dafür geboten, damit ich dich so hoch bezahlen würde? Wie teuer wurde am Ende gar das Produkt? Sorry, Edelknabe, aber das sind Don Quichots Märchen. 50 Mark für 4 Stunden kommt da schon eher hin.
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Volker Zottmann » 5. September 2016, 21:35

Einer hat heute hier total gesponnen.
Es ging um Lohn für 4 Stunden, der stets so bei 200 Mark betrug. Was war das für Arbeit? Handwerker bekamen so viel nicht.
Aber es gab Prostituierte, zwar inoffiziell, aber der Lohn täte in Leipzig passen. [laugh]

Gute Nacht Edelknabe (Schön war die Jugend es kommt nüscht mehr...)

Gruß Volker
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon pentium » 5. September 2016, 21:41

Volker Zottmann hat geschrieben:Es ging um Lohn für 4 Stunden, der stets so bei 200 Mark betrug. Was war das für Arbeit? Handwerker bekamen so viel nicht.
Aber es gab Prostituierte, zwar inoffiziell, aber der Lohn täte in Leipzig passen. [laugh]

Gruß Volker


Für 200 Mark der DDR hätte man der Dame höchstens beim ausziehen zusehen können, erst recht zur Messe in Leipzig!

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 5. September 2016, 21:43

Woher weißt du das? [shocked]
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon pentium » 5. September 2016, 21:47

augenzeuge hat geschrieben:Woher weißt du das? [shocked]
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Volker Zottmann » 5. September 2016, 21:59

@pentium oder Steffen,
Wo habe ich von Damen geschrieben? [wink] Ursprünglich ging es um @Edelknabes damalige Einnahmen.

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon karnak » 6. September 2016, 07:35

Volker Zottmann hat geschrieben:Einer hat heute hier total gesponnen.
Es ging um Lohn für 4 Stunden, der stets so bei 200 Mark betrug. Was war das für Arbeit? Handwerker bekamen so viel nicht.
Aber es gab Prostituierte, zwar inoffiziell, aber der Lohn täte in Leipzig passen.

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Ich habe nun nicht nach Feierabend gearbeitet aber ab und an jemanden beschäftigt, bin nicht sonderlich handwerklich begabt. [flash] Jedenfalls kenne ich das so, dass da keine Stundenlöhne ausgemacht wurden, außer vielleicht man hat ein ganzes Haus bauen lassen. Wenn ich meine Bude habe Malern lassen kamen die, haben sich das angeschaut, haben gesagt was ich an Material besorgen soll, einschließlich der Produkte zur Pausenversorgung [flash] und dann was sie für den Auftrag haben wollen. Wie die dann ran gehauen haben war ihre Sache. Das lag auch durchaus in meinem Interesse, ich wollte Stundenschinderei vermeiden. Und die Leute haben das nach Feierabend oder am Wochenende gemacht, opferten also ihre Freizeit, dass haben sie sich nicht mit einem Appel und einem Ei bezahlen lassen. Ich erledige ab und an mal einen "Sonderauftrag" für meinen Laden, nehme mit meinem Privat PKW noch eine Ladung Brot irgendwo mit hin oder überführe einen LKW an irgendeine Stelle der Republik. Für die Fahrt mit meinem Privat PKW bekomme ich einen Euro für den Km und das Überführen, meistens am Sonnabend, mache ich auch nicht für kleines Geld. Ist es in der Nähe fahre ich vom Zielort mit dem Taxi zurück, ist es weiter weg setze ich mich in den Flieger. Was soll der Chef weiter machen, entweder er macht es selbst oder muss löhnen, Marktwirtschaft nennt sich das.
Was nun das Geld ausgeben angeht, wie hier bekannt habe ich 2000 DDR Mark Netto verdient, für Wosch von mir aus auch bekommen [grin] , es war nicht unbedingt ein Problem das im Monat auszugeben, zumindest für meine Frau nicht. Und wenn ich wieder mal ein Geheimnis verraten darf, die Stasi hatte mehr und mehr ein Problem damit, dass verschiedene am Monatsende ihr Konto überzogen, der Mielke Erich hatte dafür überhaupt kein Verständnis, es gab mahnende Rundschreiben deswegen und die Betreffenden wurden auf den Parteiversammlungen namentlich zur Rede gestellt und arbeitsrechtlich abgestraft.
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Beethoven » 6. September 2016, 10:08

Hochwertigere Kleidung war in der DDR verhältnismäßig teuer. Ist sie aber heute auch noch.
Normale Kleidung von der Stange war zu DDR-Zeiten erschwinglich und heute, wo kleine pakistanische Kinderhände die Klamotten nähen, extrem billig. Ob das so gut und schön ist, muss jeder mit sich selber ausmachen.

Kinderkleidung jedoch, war in der DDR vergleichsweise preiswert gegenüber den heutigen Dingen, die die Kinder im Wachstum nun mal alle paar Monate neu brauchen.

Von den Preisen von Büchern rede ich gar nicht erst. Meine Frau hat mir schon verboten Bücher zu kaufen weil wir keinen Platz mehr (trotz Haus) dafür haben und ich Bücher grundsätzlich nicht entsorge, Ich lese heute fast nur noch vom Tablet.

Gruß
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Edelknabe » 6. September 2016, 11:18

Da ich ungern den Münchhausen gebe werde ich das nochmal aufbröseln, damit es ordentlich nachvollzogen werden kann. Der Rainer arbeitete Jahre vor 89 in einem Handwerksbetrieb(max. 8 Beschäftigte), aber das schrieb ich schon öfters. Gingen wir nach Feierabend arbeiten, war auch mein Chef interessiert, Material da beizusteuern, uns das Zeugs somit auf die Kalte(ohne Quittung) zu verkaufen.

Damals war das nicht wie heute, wo deine Firma dir eventuell noch Vorschriften macht, wo und was du nach Feierabend...."die DDR war somit ein offenes Handwerkerland". Dieses Material unter der Hand bezahlte auch der Kunde...uns bar auf die Hand. Und Karnak hatte es bereits geschrieben..."da wurde über den Abend, das Wochenende, mehrere WE ne feste Summe vereinbart und die wurde am Ende auch ehrlich gelöhnt".

Und ein Finanzamt gab es auch nicht, das interessierte somit kein Schwein, was und wie viel Kohle wir im Monat nebenbei machten.

Und natürlich konntest du für VEB Betriebe/Kombinate reineweg nach Stundenliste(die wurde auch gegengezeichnet, auch der Geldempfang) arbeiten(nach Feierabend/am WE) und diese stellten meistens das zu benötigte Material bis auf den Kleinkram. Nur wurde da schon die Anzahl der Stunden so angesetzt, das deren verantwortlicher Investbauleiter vorher schon wusste, was er da für die Truppe an Feierabendleuten einzuplanen hatte.

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Interessierter » 6. September 2016, 11:33

Zitat Edelknabe:
"die DDR war somit ein offenes Handwerkerland"


Weil Mitarbeiter in den Betrieben illegal Volks- in Privateigentum umwandelten und Du klautest wie ein Rabe, war die DDR ein offenes Handwerkerland..... [laugh] [bloed]
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon HPA » 6. September 2016, 11:50

Man nennt es auch Schattenwirtschaft.
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Beethoven » 6. September 2016, 11:57

Gab es da nicht völlig offiziell, "Feierabendbrigaden"? Ich kann mich dunkel daran erinnern obwohl ich eine solche nie brauchte und selber auch nicht Mitglied in solch einer Brigade war.

Ich habe auch täglich "Überstunden" gemacht. Manchmal über Wochen hin, täglich 24 Stunden. Deshalb bekam ich jedoch keinen Pfennig mehr. [peinlich]
Das ist heute bei der Bundeswehr völlig anders.

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Edelknabe » 6. September 2016, 12:07

Ja Beethoven, große und kleine Feierabendbrigaden gab es jede Menge, es gab auch die dazugehörige Gesetzesvorlage wegen den Abrechnungen nur weiß ich die nicht mehr? Mein Schwiegervater, gelernter Tischler, dann beim MdI(Polizei) hatte Jahrelang in so einer Brigade nach Feierabend gearbeitet.Der Mann konnte "fast alles", hatte sinngemäß goldene Hände...habe ihm immer bei der Begrüßung recht fest die Hand gedrückt...na gut, bissel was hat abgefärbtHAAAAAAAAAAAAAaaaaaa

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon karnak » 6. September 2016, 12:33

HPA hat geschrieben:Man nennt es auch Schattenwirtschaft.

Mit Schattenwirtschaft im Sinne von illegaler Schwarzarbeit hatte das im Prinzip nichts zu tun. Ich z.B. hätte es mir gar nicht leisten können solch eine "illegale" Truppe zu beschäftigen. Es gab sehr wohl die Möglichkeit solche Feierabendtätigkeit durchzuführen. Wie die rechtlich genau geregelt war weiß ich nicht mehr, jedenfalls konnte der der das wollte seine Dienste in den einschlägigen Tageszeitungen per Annonce anbieten und der Bedürftige konnte diese in Anspruch nehmen.
Es kann schon sein, dass staatlicherseits feststand welcher Preis für eine bestimmte Dienstleistung seriös war und welcher nicht. NUR logisch war auf Grund des angeboteten Mangels beim Anbieten von Dienstleistungen die Tatsache, dass in dieser großen Plan- und Mangelwirtschaft , im Kleinen etwas wie Marktwirtschaft entstand, Angebot und Nachfrage den Preis regulierte und niemand der nach dem Angebot gierte wäre auf den Gedanken gekommen ein "unseriöses" Angebot zur Anzeige zu bringen.
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Volker Zottmann » 6. September 2016, 17:02

Die DDR war mit den Luxusgütern so teuer, dass diejenigen die es vermochten, nach Feierabend weiter schufteten.
Verhältnismäßig gut wurde dort verdient.
@Karnak hat völlig recht. Wohnungsrenovierungen durch Maler wurden im Vorfeld unter 4 Augen getaxt und dann ein Objektlohn vereinbart. Bei guter Handwerksleistung war das also dann dem Auftraggeber Schnuppe, wieviel Stundenlöhne der Feierabendarbeiter einheimste. Der Lohn lag bei Fleiß oft wesentlich höher.
@Edelknabe will kein Münchhausen sein, doch erklärt er die hypothetischen 50 M/h nirgens.
Andererseits hat auch er recht: Es interessierte kein Finanzamt, was nebenbei verdient wurde. Obwohl es ja offizielle Feierabendbrigaden gab, die fast jeden Tag noch um die 4 Stunden dranhängte.
In solcher Truppe arbeitete ich auch vor meiner Meisterausbildung einige Zeit mit. Immer im 2-tägigen Wechsel, weil ich damals auch noch 3 x die Woche die Abendschule drückte.
Unsere Truppe leitete mein Meister. Alle Kollegen waren aus unserem Wohnungsbaubetrieb. Offiziell durften 1972 5.-Mark Stundenlohn gezahlt werden. Der Chef bekam 6 oder 7 Mark. Wir arbeiteten fast immer für den VVB Saatzucht. Bauten Häuser aus. Ordentlich gelöhnt wurde. Alles ging durch die Bücher. Da inoffiziell aber auch der Geselle bis zu 7 Mark bekam, wurde auf den Stundenzetteln gemogelt. So kam es , dass einige Kollegen über Monate mit den Wegzeiten "theoretisch" täglich 18 Stunden unterwegs waren. Es wurde betrogen, dass sich die Balken bogen. Kollegen wurden ermahnt mal kürzer zu treten, weil es zu unglaubwürdig war.

Auch wir bauten aber hin und wieder im Objektlohn, ohne jeden Stundennachweis Trafostationen. (Die Bauwerke, nicht die Installation) Da wurde prächtig verdient. Ich denke, dass sich der Meister damals eine goldene Nase verdiente. Niemals aber gab es diese Phantasiestundenlöhne.
Auf der offiziellen WBK Baustelle wurden 2 oder 3 involvierte Feierabendmitglieder während der regulären Arbeitszeit schon abgestellt, um an der daneben liegenden Trafostation zu ackern. Das war kriminell aber dennoch geschah es. Ebenso wurden während meiner WBK-Zugehörigkeit in einigen Brigaden getrixt und es fehlte immer mal ein Kollege. Bei Nachfragen hatte der dann Urlaub. Wenn niemand fragte, wurde tags drauf der Anwesenheitsstrich gesetzt. Bauarbeiter hatten also auch "Haushaltstage".
Soviel mal übergreifend zur halboffiziellen Geldvermehrung....

Gruß Volker
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Spartacus » 6. September 2016, 17:54

Wie teuer war der Alltag in der DDR?


Hatten wir das nicht schon mal irgendwo?

Verdammt teuer, für einen Singel mit eigenem Haushalt, mit gerade mal 680 Mark im Monat. Klar man konnte damit leben, aber eben nur leben,
mehr auch schon nicht. Was sparen, zu was kommen, alleine?

Keine Chance. [hallo]

LG

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon pentium » 6. September 2016, 17:59

Spartacus hat geschrieben:
Wie teuer war der Alltag in der DDR?


Hatten wir das nicht schon mal irgendwo?

LG

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Jetzt wo du dass so sagst, kommt mir das Thema auch irgendwie bekannt vor @Sparta. Es gibt da ein Thema über den Speisequark....

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Edelknabe » 6. September 2016, 18:00

Wo hast du Spartacus denn damals " mit deinen mageren 680,-DDR Mark im Monat" gewohnt...bei Mama und Papa oder.....?

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Spartacus » 6. September 2016, 18:02

Edelknabe hat geschrieben:Wo hast du Spartacus denn damals " mit deinen mageren 680,-DDR Mark im Monat" gewohnt...bei Mama und Papa oder.....?

Rainer-Maria


Wer lesen kann, ist klar im Vorteil Rainer. [hallo]


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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Edelknabe » 6. September 2016, 18:04

Halt, zu schnell gelesen....entschuldige da "eigener Haushalt" da stand. Also wars Neubau so maximal 70 Märker all inclusive oder Altbau so max. 50 Märker all inclusive nebst Heizzeug?

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Spartacus » 6. September 2016, 18:18

Altbau, Miete 35 Mark oder so was. Kohlen musste ich dann noch zukaufen.

Kosten pro Monat ( 4 Wochen) habe ich noch so ungefähr im Kopf.

- 120 Mark Zigaretten
- 200 Mark Lebensmittel, inklusive Essen in der Werkskantine
- 100 Mark diverses, also tanken S 50, mal was kaufen, Schuhe oder so was, im Winter Bus zahlen, etc.

blieben also noch so runde 250 Mark im Monat, also 8,30 Mark pro Tag und ich ging gerne in die Disco, oder machte am Wochenende Ausflüge mit den Kumpels.

Wir waren also ständig pleite, denn meinen Kumpels ging es auch nicht besser. Pfuschen konnten wir auch nicht, denn wir waren alle keine Handwerker, hatten
dementsprechend nichts anzubieten. Was meinst du denn, warum die Jugend von dem Mist so die Schnauze voll hatte? Wenn du es nicht wußtest, jetzt weißt du es.

LG

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 6. September 2016, 21:15

Edelknabe hat geschrieben:Da ich ungern den Münchhausen gebe werde ich das nochmal aufbröseln, damit es ordentlich nachvollzogen werden kann.


Kann ich nichts nachvollziehen. Beantworte einfach meine Fragen oben.

Welcher DDR Bürger konnte dich für 4h mit 200 Mark bezahlen? Sag einfach, dass du dich geirrt hast.

Nicht mal ein Großverdiener wie Karnak konnte sich deine Künste leisten, wer dann? Und was hast du mir da gebaut, was ich nicht anders hätte organisieren können?

Ich kannte Leute, die haben am WE ein Haus gebaut. Was glaubst du was die genommen haben? Bei deinen Preisen wäre das immer ein Millionenobjekt geworden.

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon pentium » 6. September 2016, 21:28

augenzeuge hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Da ich ungern den Münchhausen gebe werde ich das nochmal aufbröseln, damit es ordentlich nachvollzogen werden kann.


Kann ich nichts nachvollziehen. Beantworte einfach meine Fragen oben.

Welcher DDR Bürger konnte dich für 4h mit 200 Mark bezahlen? Sag einfach, dass du dich geirrt hast.

Nicht mal ein Großverdiener wie Karnak konnte sich deine Künste leisten, wer dann? Und was hast du mir da gebaut, was ich nicht anders hätte organisieren können?

Ich kannte Leute, die haben am WE ein Haus gebaut. Was glaubst du was die genommen haben? Bei deinen Preisen wäre das immer ein Millionenobjekt geworden.

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Hat er doch erklärt, der Edelknabe hat das Material mitgebracht AZ. Am besten ein Beispiel. Wenn ich an meinen Bungalow am Greifenbachstauweiher denke, dann hat der Rainer den Bungalow mitgebracht, Spaß bei Seite, nein nicht den Bungalow, aber die Dachrinnen und Fallrohre und sie dann angebaut...

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 6. September 2016, 21:32

pentium hat geschrieben:Hat er doch erklärt, der Edelknabe hat das Material mitgebracht AZ.
...


Er hat das Material vom Chef abkaufen müssen. Geschenkt hat er es nicht bekommen. Du kannst es drehen wie du willst, das Ding ist eine Lüge.
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon pentium » 6. September 2016, 21:37

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Hat er doch erklärt, der Edelknabe hat das Material mitgebracht AZ.
...


Er hat das Material vom Chef abkaufen müssen. Geschenkt hat er es nicht bekommen. Du kannst es drehen wie du willst, das Ding ist eine Lüge.
AZ


Lüge? Der Edelknabe hat wieder einmal etwas übertrieben, sehen wir es Ihm nach....

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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 6. September 2016, 21:43

Wir sehen ihm viel nach. Warum kann er nicht einfach sagen, dass kaum einer 200 Mark in 4 h verdienen konnte, und das der Normalbürger eben nicht mal so locker für 200 Mark ne Jacke kaufte? Dann wäre er ein ernst zunehmender Partner.

AZ
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Volker Zottmann » 6. September 2016, 22:16

Wie teuer der (subventionierte) Alltag war, wissen nun auch Außenstehende.
Wie teuer aber auch urlaub war, kaum.... Denn nicht jeder war in der Lage, jedes Jahr über den FDGB subventionierte Quartiere und Hotels anzusteuern.
Manch einer wollte auch nicht jeden Morgen vor einem kläglichen Buffet Schlange stehen. Sicher gab es auch üppige, nur war ich dort nie anwesend. (Bin nur einmal über die Handwerkskammer zur Ostsee nach Nienhagen. Einmal zu viel!
Wir zelteten lieber. Eine stattliche Ausrüstung hatten wir und die hatte ihren Preis. Das Zelt "Müggelsee II" kostete um die 1200 Mark. Dann Luftmatratzen, jede so um die 80 Mark und gute Schlafsäcke spendierte mein Onkel in Canada. (Aber der Zoll schlug nochmal kräftig zu!)
Für 800 Mark bot unser örtlicher Campingausrüster eine Zeltersatzhaut an, die wir vorsorglich für über 800 Mark kauften und in unbenutzter Reserve hielten. Dann kam 1986 der Tag, als wir ohne Anmeldung durch gute Info einen Camptourist, einen Exportrücklauf aus Schweden, erhielten. Da waren um die 7000 Mark fällig.

Es war für uns also immer nötig, zusätzliche Feierabendarbeit zu tätigen. Unser DDR-Leben war dadurch auch schön, wäre aber mit nomalem Lohn allein mehr als kläglich und arm gewesen.

Gruß Volker
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Beethoven » 7. September 2016, 08:43

Wer hat eigentlich die Zahl 680 Mark ins Spiel gebracht? Und wann war das so?

Als ich Jungfacharbeiter war (Schiffbauer auf der Neptunwerft) habe ich 750 Mark auf die Hand bekommen. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass man als Jungfacharbeiter (ich hab das ja nur ein paar Monate gemacht) über dem Durchschnitt lag.
Was verdienten denn so die einzelnen Berufe?
Meine Frau war Verkäuferin im Einzelhandel (hat dann aber nochmal studiert) und bekam so knapp über 900 Mark (dass war so Ende der 70-er Jahre). Nach dem Studium (Fachschule) so um die 1200 Mark, hatte dann aber einen etwas anderen Job im Handel.

Mein Schwiegervater war Polier auf dem Bau (Magdeburg). Der hatte etwa ähnlich viel.

Gruß
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon Volker Zottmann » 7. September 2016, 09:43

1969 lernte ich aus. Da gabe es Netto 480.- Mark. Zwei Jahre später, also Ende 1971 bekam ich 525.- Mark, keinen Pfennig mehr! Als Meister 1974 fertig geworden gab es 640.-bis 670.-Mark. Als ich in meinen Wohnort in einen Betrieb als Mitarbeiter in der Investitionsabteilug wechselte und zusätzlich 12 werkseigene Handwerker betreute, hatte ich etwa 800.- Mark.
1985 machte ich mich selbständig. Am Materialumsatz war zu DDR-Zeiten null Verdienst. Mein Einkommen lag dann im Schnitt bei 1500 bis 1600.- Mark. Stundenverdienst 6,40 Mark. Nun weiß man, wieviele Stunden ich schuftete.
Meine Frau verdiente als ausgelernte Fernsehmechanikerin 360.- Mark. Das war 1973. Später mit Heimarbeit, Schmuckketten fädeln, gab es je nach Leistung bis 500.- Mark. Dann machte sie ihren 2. Abschluss als Bürokauffrau und arbeitete im Rathaus und später in der Kinderklinik. Sie hat nie mehr als 600.- Mark bar mitgebracht.

Gruß Volker.
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 7. September 2016, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie teuer war der Alltag in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 7. September 2016, 09:54

Also das eine Verkäuferin 900 Mark hatte, kann ich mir schwer vorstellen. Arbeiten auf Werften wurden besser bezahlt. Als Facharbeiter Maschinenmonteur bekam ich 1983 ca. 750- 800,-.
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