Marktwirtschaft und Sozialstaat

Wie entwickelte sich die Wirtschaft der DDR, wie die der Bundesrepublik während der Teilung Deutschlands. Welche Anzeichen gab es für die Entwicklung? Was waren die Ursachen?
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Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Interessierter » 2. Februar 2014, 13:39

Die Konzeption des modernen deutschen Sozialstaats ist integraler Bestandteil der Sozialen Marktwirtschaft.

@icke46:
Dieser These widersprichst Du ja mit Deiner Aussage im anderen Thread. Bislang leider ohne Einzelheiten dazu.

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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Spartacus » 2. Februar 2014, 14:14

Soziale Marktwirtschaft?

Das war einmal.

Das erste was mich 1984 im Westen erstaunte, war nämlich, das die sozialen Belange nicht nur wie in der
DDR geregelt, sondern sogar in einigen Bereichen noch besser waren.

Sprich es gab nirgends Zuzahlungen, alles war gewissermaßen frei ( über die KK abgedeckt) und war jederzeit
verfügbar. Arbeitslosengeld gab es in traumhafter Höhe, für immer und ewig, wenn man keine Arbeit fand.
Druck Arbeit aufzunehmen, wurde nicht gemacht. Im Gegenteil - denn das ist wohl heute so - machten die
damaligen Arbeitsämter noch ihre eigentliche Arbeit, sprich sie selbst suchten nach Arbeit für den
Arbeitslosen.

All das ist weg, war nach der Wende nicht mehr nötig, da man dem Osten nicht mehr vorgauckeln musste, das
man nicht nur gleichwertig, sondern sogar besser / überlegen ist.

Viele ältere Wessis haben das auch gemerkt, aber nicht begriffen, warum sich alles dermaßen geändert hat.

LG

Sparta


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Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Interessierter » 2. Februar 2014, 15:43

Zitat Sparta:
All das ist weg, war nach der Wende nicht mehr nötig, da man dem Osten nicht mehr vorgauckeln musste, das
man nicht nur gleichwertig, sondern sogar besser / überlegen ist.

Viele ältere Wessis haben das auch gemerkt, aber nicht begriffen, warum sich alles dermaßen geändert hat.


Ältere Menschen in der BRD, die es Deiner Meinung nach nicht begriffen haben, hatten vielleicht lediglich andere Ursachen erkannt und würden vielleicht andere Meinungen tolerieren und darüber diskutieren ?

Zumal Dein von mir zitierter Satz leider nicht mehr als eine so gut wie gar nicht begründete Behauptung ist, wäre es vielleicht hilfreich den älteren, " begriffsstutzigen Wessis " ein paar Erläuterungen hinzuzufügen ?

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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Interessierter » 3. Februar 2014, 09:42

In den Wirtschaftswissenschaften wird seit Mitte der siebziger Jahre eine Krise des Sozialstaats thematisiert !

Die Ursachen des Abbaus lediglich in der Wiedervereinigung zu suchen, ist meiner Meinung nach falsch. Weitere Herausforderungen waren und sind beispielsweise die Globalisierung und die Bevölkerungsentwicklung.

Hierzu zitiere ich auszugsweise nachstehendes aus einem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung:

Nur wenn wir diesen (möglicherweise nur schmalen und offenbar nicht mehr klar beschilderten) Pfad einer Gratwanderung Hand in Hand von Marktwirtschaft und Sozialstaat finden und wenn wir diesen Pfad mit langem Atem sensibel begehen, werden wir unsere Beschäftigungs- und Wachstumsprobleme lösen und angesichts unserer heutigen Herausforderungen (Folgen der Wiedervereinigung, Bevölkerungsentwicklung und Globalisierung) den Weg der Weltwohlstandsnationen mit sozialer und politischer Stabilität weitergehen können.

Der konzeptionelle Einklang von marktwirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und Sozialstaatlichkeit wurde in der praktischen Umsetzung nach der Überwindung der Nachkriegsnot und -arbeitslosigkeit zunächst durch ein weitgehend stetiges und dynamisches Wirtschaftswachstum getragen und bestätigte die Grundauffassung der Regierung Adenauer, dass eine gute Wirtschaftspolitik (zwar noch nicht selbst die beste Sozialpolitik aber) die wichtigste Voraussetzung für eine gute Sozialpolitik sei.[7] Dieser Wachstumsprozess ermöglichte in Westdeutschland bei wachsender Arbeitskräfteknappheit und gut organisierten Gewerkschaften einen kräftigen Anstieg der Realeinkommen der Arbeitnehmer und eine unvergleichliche Expansion des sozialpolitischen Handlungsspielraums.

Wie die Expansion der Sozialpolitik vor allem dem Wirtschaftswachstum folgte, so lässt sich mit den ersten beiden Ölpreisschocks zu Anfang und Ende der siebziger Jahre und ihrer nachhaltigen Dämpfung des Trendwachstums in der Bundesrepublik die eigentliche Wende in der systemischen Bedeutung des Sozialstaats markieren.

http://www.bpb.de/apuz/28751/marktwirts ... chland?p=0

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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Edelknabe » 3. Februar 2014, 12:48

Siehe Spartacus mit:

" Arbeitslosengeld gab es in traumhafter Höhe, für immer und ewig, wenn man keine Arbeit fand."

Ich denke nicht falsch zu liegen, aber es gab Arbeitslosenhilfe "für immer und ewig" wenn...und jetzt kommt es, wenn man sich nicht zu dumm anstellte. Der Rainer besitzt noch so ein tolles Büchlein,(ähnlich dem BGB) wo dir dazu wirklich tolle Ratschläge gegeben werden, wie du den Sozialstaat sagen wir so von 45 Jahren an bis zur Rente mit AL aber auch sowas von erleichterst, das es eine Freude für jeden "bedürftigen"Bürger war, das zu lesen und anschließend durch zuziehen.

Rainer-Maria aber dann war irgendwann Schluss mit Schlaraffenland, denn dann kam der Meister Hartz.

Interessierter, da kommen dir doch heute noch die Tränen mein älterer Freund was, wenn du so an die wirklich soziale Marktwirtschaft vor sagen wir 1988 zurück denkst? Schön war es...nicht,bestimmt so ähnlich wie beim Rainer, nur bei dem hieß das Sozialismus. Das war übrigens die Gesellschaftsordnung, die du mit beiden Händen greifen musstest. Denn auch im Sozialismus flogen dir die gebratenen Tauben nicht von alleine in den Mund.
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Nov65 » 3. Februar 2014, 13:27

@Edelknabe: Denn auch im Sozialismus flogen dir die gebratenen Tauben nicht von alleine in den Mund.

Gebratene Tauben
flogen
nicht von allein in den Mund.
Aber sie müssen ja wohl doch geflogen sein, die gebratenen Tauben...

Köstlich. Schnitzlers Jünger.

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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon pentium » 3. Februar 2014, 13:32

Ähm ... habe ich da irgendwas verpasst -
oder hast Du Deine Zeitlinie irgendwie ändern können? Rainer-Maria. Gebratene Tauben=Sozialismus=Schlaraffenland?

mfg
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Februar 2014, 13:40

Edelknabe hat geschrieben:da kommen dir doch heute noch die Tränen mein älterer Freund was, wenn du so an die wirklich soziale Marktwirtschaft vor sagen wir 1988 zurück denkst? Schön war es...nicht,bestimmt so ähnlich wie beim Rainer, nur bei dem hieß das Sozialismus. Das war übrigens die Gesellschaftsordnung, die du mit beiden Händen greifen musstest. Denn auch im Sozialismus flogen dir die gebratenen Tauben nicht von alleine in den Mund.


Also, ich hab sehr viele kennengelernt, die in den 80ern monatelang im Süden in der Sonne lagen gesponsort vom Arbeitsamt....in Marokko zB brauchte man als Westdeutscher damals höchstens 5,-DM pro Tag zum Leben....

....naklar, war im Sozialismus genauso, Rainer Maria.... [laugh]

Gab auch noch die, die an der Costa Brava den Sommer lang schwarz jobten und im September pünktlich zum nächsten Arbeitsamtermin wieder da waren....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon karnak » 3. Februar 2014, 15:37

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Also, ich hab sehr viele kennengelernt, die in den 80ern monatelang im Süden in der Sonne lagen gesponsort vom Arbeitsamt....in Marokko zB brauchte man als Westdeutscher damals höchstens 5,-DM pro Tag zum Leben....

....naklar, war im Sozialismus genauso, Rainer Maria.... [laugh]

Gab auch noch die, die an der Costa Brava den Sommer lang schwarz jobten und im September pünktlich zum nächsten Arbeitsamtermin wieder da waren....


groetjes

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DAS und die irrwitzige Subventionspolitik des Sozialismus waren ökonomischer Wahnsinn,ein Griff in die Taschen der nächsten Generation.Für den Sozialismus hat es Selbstmord bedeutet,ausbaden müssen wir den Irrsinn beider Systeme ,wir müssen die "Kredite"die man vor Jahren bei der Zukunft aufgenommen hat heute abzahlen und es ist eigentlich erstaunlich und verwunderlich wie leicht uns das zu fallen scheint,ohne so richtig ernsthaft den Gürtel enger schnallen zu müssen,hoffentlich ist es nicht schon wieder Selbstbetrug.
Und sei ehrlich Mara,besonders stolz brauchen die in Marokko lebenden auf ihre"Lebensleistung"nicht zu sein,die "Sponsoren"von dem Ganzen waren nämlich die paar Dummen die in der BRD dafür weiter malocht haben und halt wir heute,die den Kredit von damals abzahlen müssen.Ein Trost ist,ein paar von den Ex-Austeigern wird es heute wohl auch treffen,sie werden sich daran beteiligen müssen.
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Janko » 3. Februar 2014, 16:26

@Interessierter...interessante Ergüsse der BpB

...vom konzeptionellen Einklang (unter Adenauer) zum heutigen miteinander Hand in Hand am Abgrund entlang. Da frag ich mich, wer da immer mit einem Bein im Abgrund schleift und wessen Händedruck fester ist , das der andere gar nicht mehr los kommt ?....aber der Grat muß mit langen Atem und sensibel begangen werden und alles wird gut....

...bitte , wer soll hier politisch gebildet werden ?

Angesichts der Probleme werden solche Worthülsen auf Dauer keinen Bestand haben . Das aufjaulen wenn an sozialen Stellschrauben gedreht wird ist auch jetzt bei der GroKo deutlich erkennbar...siehe Rente mit 63, Mindestlohn, minimale Erhöhung Hartz IV und aus welcher Ecke kommt das ?
Diese taktieren wird auf Dauer nicht gehen.
Wer soll schuld sein, mal abgesehen von der Sdaasi, die sowieso an allem Schuld ist, die Alten , die auf Kosten der Jungen die Schulden machen ?.....Bitte was für Schulden und bei wem ?
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Februar 2014, 16:36

karnak hat geschrieben:DAS und die irrwitzige Subventionspolitik des Sozialismus waren ökonomischer Wahnsinn,ein Griff in die Taschen der nächsten Generation.Für den Sozialismus hat es Selbstmord bedeutet,ausbaden müssen wir den Irrsinn beider Systeme ,wir müssen die "Kredite"die man vor Jahren bei der Zukunft aufgenommen hat heute abzahlen und es ist eigentlich erstaunlich und verwunderlich wie leicht uns das zu fallen scheint,ohne so richtig ernsthaft den Gürtel enger schnallen zu müssen,hoffentlich ist es nicht schon wieder Selbstbetrug.
Und sei ehrlich Mara,besonders stolz brauchen die in Marokko lebenden auf ihre"Lebensleistung"nicht zu sein,die "Sponsoren"von dem Ganzen waren nämlich die paar Dummen die in der BRD dafür weiter malocht haben und halt wir heute,die den Kredit von damals abzahlen müssen.Ein Trost ist,ein paar von den Ex-Austeigern wird es heute wohl auch treffen,sie werden sich daran beteiligen müssen.


...das ist ein Irrtum Deinerseits.
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon karnak » 3. Februar 2014, 16:42

Volker Zottmann hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:DAS und die irrwitzige Subventionspolitik des Sozialismus waren ökonomischer Wahnsinn,ein Griff in die Taschen der nächsten Generation.Für den Sozialismus hat es Selbstmord bedeutet,ausbaden müssen wir den Irrsinn beider Systeme ,wir müssen die "Kredite"die man vor Jahren bei der Zukunft aufgenommen hat heute abzahlen und es ist eigentlich erstaunlich und verwunderlich wie leicht uns das zu fallen scheint,ohne so richtig ernsthaft den Gürtel enger schnallen zu müssen,hoffentlich ist es nicht schon wieder Selbstbetrug.
Und sei ehrlich Mara,besonders stolz brauchen die in Marokko lebenden auf ihre"Lebensleistung"nicht zu sein,die "Sponsoren"von dem Ganzen waren nämlich die paar Dummen die in der BRD dafür weiter malocht haben und halt wir heute,die den Kredit von damals abzahlen müssen.Ein Trost ist,ein paar von den Ex-Austeigern wird es heute wohl auch treffen,sie werden sich daran beteiligen müssen.


...das ist ein Irrtum Deinerseits.
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Gruß Volker

[flash] Gut,Dein Punkt,sind wir uns sogar mal einig und noch schlimmer.
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Sirius » 3. Februar 2014, 17:04

Volker Zottmann hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:DAS und die irrwitzige Subventionspolitik des Sozialismus waren ökonomischer Wahnsinn,ein Griff in die Taschen der nächsten Generation.Für den Sozialismus hat es Selbstmord bedeutet,ausbaden müssen wir den Irrsinn beider Systeme ,wir müssen die "Kredite"die man vor Jahren bei der Zukunft aufgenommen hat heute abzahlen und es ist eigentlich erstaunlich und verwunderlich wie leicht uns das zu fallen scheint,ohne so richtig ernsthaft den Gürtel enger schnallen zu müssen,hoffentlich ist es nicht schon wieder Selbstbetrug.
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...das ist ein Irrtum Deinerseits.
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Volker,

richtig, an eine Rückzahlung alter Schulden ist gar nicht zu denken, und jetzt droht schon wieder eine neue Krise. Was ich in den letzten Wochen in der Fachpresse gelesen habe, stimmt mich bedenklich. Es steht möglicherweise schon wieder eine neue Krise vor der Tür, diesmal von den Schwellenländern ausgehend. Die Banken haben noch immer riesige Bestände an Schrottpapieren aus der Vor-Lehman-Ära - dieses Problem ist noch immer nicht gelöst. Und jetzt droht den westlichen Banken neues Ungemach aus den Schwellenländern. Ich weiß ja nicht, ob solche Journalisten alles nur Schwarzmaler sind. Warten wir es ab. Tatsache ist, dass sich die Weltwirtschaft und Weltfinanzen seit 5 Jahren im Krisenmodus befinden und eine Lösung bisher nicht in Sicht ist.

Notenbanken ruinieren die Weltwirtschaft

Die Krise in den Schwellenländern ist das makroökonomische Äquivalent zur Subprime-Krise.

(...)Bisher mündete jeder Versuch von Zentralbanken, die zur Krisenbekämpfung neu geschaffene Liquidität wieder einzudämmen, stets in einer neuen Krise. Weil es sich um kumulative Krisen handelt, wird die nächste Krise aber immer noch gefährlicher als die vorherige. Durch neue Liquidität lassen sich die angehäuften Probleme vertagen, aber am Ende kracht es dann umso heftiger.

(...)Der Arabische Frühling war aber nur das Vorspiel für die jetzt anlaufende Krise in den Schwellenländern. Negative Realzinsen in den USA haben den Preis für Kapital nach unten verzerrt und den Dollar geschwächt. Die daraus resultierenden Fehlinvestitionen in den Schwellenländern werden jetzt offensichtlich. Durch den Wertverfall ihrer Währungen und ihren hohen Auslandsschulden stehen sie jetzt vor einer Kreditkrise ungeahnten Ausmaßes. Und den Banken droht erneut gewaltiger Abschreibungsbedarf. Allein in der Türkei stehen ausländische Banken mit mehr als 350 Milliarden Dollar im Feuer. Für die Weltwirtschaft sind die Schwellenländer heute das, was 2007/2008 die „subprime„ finanzierten Hauskäufe für den US-Immobilienmarkt waren - das schwächste Glied einer reißenden Kette.

Wie 2008 hat die deutsche Politik den Schuss wieder nicht gehört. Der Luxus einer Rente mit 63 mag kommen, aber nur für kurze Zeit. Einer der größten Verlierer der Finanzkrise von 2008 war die Eurozone, einschließlich Deutschland. Laut überschlägigen Berechnungen der DZ Bank summierten sich allein die Wohlstandsverluste aus den tieferen Wachstumsraten bis Ende 2011 auf 496 Milliarden Euro für Deutschland und 2760 Milliarden Euro für den Rest der Eurozone. Dazu kommt noch der durch die Finanzkrise beschleunigte Anstieg der Staatsverschuldung. An den Staatsschulden der gesamten Eurozone hat sich Deutschland inzwischen über die Haftungs- und Transferunion beteiligt. Die finale Krise wird deshalb auch die Bonität Deutschlands ruinieren - zwangsläufig.
http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/fina ... 2-all.html
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Februar 2014, 17:11

… und dann loben Journalisten die Deutschen wegen ihrer ungebremsten Kauflaune… Ja warum geben denn alle so viel Geld wie möglich aus? Weil es vielleicht morgen schon nur noch bunt bedruckte wertlose Schnipsel sind.
Leute, ich kann nur appellieren, die AfD zu wählen. Sicher kann diese kleine Partei erstmal nur wenig bewirken.
Doch sitzen dort mittlerweile wirkliche Fachleute. Und ein neuer Aufbruch in Europa ist besser als ein vorauszusehender Absturz.

Gruß Volker
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon karnak » 3. Februar 2014, 18:08

Volker Zottmann hat geschrieben:… und dann loben Journalisten die Deutschen wegen ihrer ungebremsten Kauflaune… Ja warum geben denn alle so viel Geld wie möglich aus? Weil es vielleicht morgen schon nur noch bunt bedruckte wertlose Schnipsel sind.
Leute, ich kann nur appellieren, die AfD zu wählen. Sicher kann diese kleine Partei erstmal nur wenig bewirken.
Doch sitzen dort mittlerweile wirkliche Fachleute. Und ein neuer Aufbruch in Europa ist besser als ein vorauszusehender Absturz.

Gruß Volker

[flash] Mach was Du willst,hier werden wir uns schon wieder nicht einig.Das sind die,die im "Vorsichtig sein"besonders professionell sind,denen man nur schwer etwas beweisen kann,die erst hinter ihrer Gardine mit der Goldkante hervor kommen,wenn man sich nicht mehr für das was man eigentlich denkt schämen muss.Ich hoffe für Dich,Du stellst irgendwann nicht fest Rattenfängern auf den Leim gegangen zu sein.
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Februar 2014, 18:44

karnak hat geschrieben: [flash] Mach was Du willst... Ich hoffe für Dich,Du stellst irgendwann nicht fest Rattenfängern auf den Leim gegangen zu sein.


So etwas soll ja vorkommen… [grins]
Im Gegensatz zu den vielen Nichtlesenden habe ich das AfD Programm gelesen und in Großteilen verinnerlicht. Kurz - es erscheint mir nachvollziehbar.
Kristian, schau nur mal, wie viele wirklich gute Fachleute Angela Merkel schon in die Flucht geschlagen oder abserviert hat.
Knallhart!
Immer zum Wohle des deutschen Volkes?
Für mich stellt sich lediglich die Frage, ob es der AfD gelingt auf Dauer genügend Mitstreiter mitzureißen. Der rechte Quark, der ihr angedichtet wurde, zum Teil durch zwielichtige windige Spießgesellen ist ausgeräumt. Nur haben dass noch nicht alle Wahlmündigen mitbekommen.

Gruß Volker
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon karnak » 3. Februar 2014, 18:50

Ich bin nun mal ein Linker wenn auch ohne Parteianschluss,aus der Haut komme ich nicht mehr so richtig raus,auch wenn ich von meiner sozialen Situation eher ein CDUler oder sogar FDP ler sein müsste [flash] Warten wir es ab,ich zumindest.
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Spartacus » 3. Februar 2014, 18:58

Interessierter hat geschrieben:Zitat Sparta:
All das ist weg, war nach der Wende nicht mehr nötig, da man dem Osten nicht mehr vorgauckeln musste, das
man nicht nur gleichwertig, sondern sogar besser / überlegen ist.

Viele ältere Wessis haben das auch gemerkt, aber nicht begriffen, warum sich alles dermaßen geändert hat.


Ältere Menschen in der BRD, die es Deiner Meinung nach nicht begriffen haben, hatten vielleicht lediglich andere Ursachen erkannt und würden vielleicht andere Meinungen tolerieren und darüber diskutieren ?

Zumal Dein von mir zitierter Satz leider nicht mehr als eine so gut wie gar nicht begründete Behauptung ist, wäre es vielleicht hilfreich den älteren, " begriffsstutzigen Wessis " ein paar Erläuterungen hinzuzufügen ?

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Ich wollte Dir nicht zu nahe treten Interessierter und selbstredend machte sich damals schleichend schon die
Globalisierung bemerkbar, allein man mag es kaum glauben, die Globalisierung ist kein Naturgesetz, genauso wenig
wie das ewig geforderte Wachstum. ( Zeig mir mal einen Baum der ewig in den Himmel wächst.)

Ich habe es so beschrieben, wie ich es - wenn auch nur kurz - erlebt habe und welche Schlüsse ich daraus in Nachhinein
gezogen habe. Alle Aspekte können sowieso nie berücksichtigt werden.

LG

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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Spartacus » 3. Februar 2014, 19:01

karnak hat geschrieben:Ich bin nun mal ein Linker wenn auch ohne Parteianschluss,aus der Haut komme ich nicht mehr so richtig raus,auch wenn ich von meiner sozialen Situation eher ein CDUler oder sogar FDP ler sein müsste [flash] Warten wir es ab,ich zumindest.



Sehr gut Kristian [super]

Kannst Du auch begründen - wenn es genehm ist - warum Du kein Partei Mitglied der Linken bist?

LG

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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Interessierter » 3. Februar 2014, 19:28

Ist völlig ok Sparta. Vielleicht habe ich es auch nur so überspitzt empfunden, als wenn der Sozialabbau gezielt stattgefunden hätte, nur weil es die Konkurrenz des Sozialismus nicht mehr gab und nichts anderes.

Vielleicht sind es auch schon die ersten Anzeichen von Altersbockigkeit ? Allerdings werde ich bei dem Wort Bock doch ein wenig unruhig. [wink]

Gruß
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon karnak » 3. Februar 2014, 19:46

Spartacus hat geschrieben:

Sehr gut Kristian [super]

Kannst Du auch begründen - wenn es genehm ist - warum Du kein Partei Mitglied der Linken bist?

LG

Sparta

Meine Antwort ist eher profan,enttäuscht Dich vielleicht sogar.Ich würde nicht zu denen gehören, die nach einer Partei suchen in die sie eintreten wöllten und mit deren Inhalten und Zielen sie sich voll und ganz identifizieren.In die Jahre gekommen, weiß ich das es sowas nicht gibt,dazu sind Gesellschaften viel zu komplex ,die man als Partei entsprechend verändern wöllte.Aber ich hätte keine Lust in eine Partei einzutreten nur um als"Parteivieh"dabei zu sein,ich würde in einer Partei schon aktiv sein wollen ,durchaus auch öffentlich,würde das auch anstreben um für meine Vorstellungen zu werben und diese durchzusetzen.Und da wäre in diesem Land und bei meiner Vergangenheit [grin] das Problem, dass ich mir und der entsprechenden Partei nicht mehr antun würde,darüber war ich mir schon relativ kurz nach der Wende im Klaren.Obwohl es mir in den Fingern gejuckt hat,das gebe ich ehrlich zu,ich habe mich entschlossen die Finger davon zu lassen,es war es mir dann doch nicht wert,mich vorführen zu lassen,mich in der Luft zerreisen zu lassen,egal ob ich mich zu meiner Vergangenheit bekenne bevor es Andere herausfinden oder nicht,vernichtet,zumindest in eine Klischeekiste gesteckt hätte man mich auf jeden Fall.
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Februar 2014, 19:58

karnak hat geschrieben:Und sei ehrlich Mara,besonders stolz brauchen die in Marokko lebenden auf ihre"Lebensleistung"nicht zu sein,die "Sponsoren"von dem Ganzen waren nämlich die paar Dummen die in der BRD dafür weiter malocht haben


Kristian, überbewerte das mal nicht so, denn immer mal wieder zahlten die auch in die Versicherung ein, denn im Winter arbeiteten viele von denen wieder in heimischen Gefilden....ich denk, das die DDR mit ihrer Subventionspolitik da weitaus ruinöser zugange war....und ausserdem war das eine Antwort auf Rainer Marias Vergleich....


groetjes

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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon karnak » 3. Februar 2014, 20:06

SkinnyTrucky hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Und sei ehrlich Mara,besonders stolz brauchen die in Marokko lebenden auf ihre"Lebensleistung"nicht zu sein,die "Sponsoren"von dem Ganzen waren nämlich die paar Dummen die in der BRD dafür weiter malocht haben


Kristian, überbewerte das mal nicht so, denn immer mal wieder zahlten die auch in die Versicherung ein, denn im Winter arbeiteten viele von denen wieder in heimischen Gefilden....ich denk, das die DDR mit ihrer Subventionspolitik da weitaus ruinöser zugange war....und ausserdem war das eine Antwort auf Rainer Marias Vergleich....


groetjes

Mara

[flash] Ein bisschen Spießer und ein bisschen Altstalinist bin ich nun mal,es muss für mich schon alles seine Ordnung haben,"immer mal wieder einzahlen"das ist nun mal nicht meine Vorstellung von einer funktionierenden Gesellschaft und deren aktiven Mitgliedern,ich bin nicht der Aussteigertyp. [flash]
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Februar 2014, 20:17

Kristian, und bist du glücklicher deswegen.... [ich auch]

Wärend andere in der Sonne lagen in südlichen Gegenden, standest du von Abgasen eingehüllt eigendlich sinnlose Dinge zu tun....das einzige was dich wahrscheinlich befriedigt hat, war dein eigenes Pflichtbewustsein, was du deutsch, wie du nunmal bist, in's Unermessliche gesteigert nachgekommen bist....viele, die Richtung Spanien und Marokko unterwegs waren mit ihren Ford-Transit, VW-Bus oder Käfer, sind dir sogar beinahe über die blankpolierten Stiefel gefahren.... [flash]

Viele davon zeigten dir vielleicht sogar heimlich den Stinkefinger, weil se eh noch nichma unter die Dienstpflicht fielen.... [wink]

Und jetzt vergleich mal wer bis 1989 mehr eingezahlt hat, du oder die.... [smile]


groetjes

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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon karnak » 3. Februar 2014, 20:30

SkinnyTrucky hat geschrieben:Kristian, und bist du glücklicher deswegen.... [ich auch]

Wärend andere in der Sonne lagen in südlichen Gegenden, standest du von Abgasen eingehüllt eigendlich sinnlose Dinge zu tun....das einzige was dich wahrscheinlich befriedigt hat, war dein eigenes Pflichtbewustsein, was du deutsch, wie du nunmal bist, in's Unermessliche gesteigert nachgekommen bist....viele, die Richtung Spanien und Marokko unterwegs waren mit ihren Ford-Transit, VW-Bus oder Käfer, sind dir sogar beinahe über die blankpolierten Stiefel gefahren.... [flash]

Viele davon zeigten dir vielleicht sogar heimlich den Stinkefinger, weil se eh noch nichma unter die Dienstpflicht fielen.... [wink]


groetjes

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[flash] Wahrscheinlich hast Du sogar recht,manchmal beneide ich solche Leute,dass sie so leben können,ich ,wir, könnten es nicht,es würde mich wahnsinnig machen,ich muss ein "nützliches Mitglied der Gesellschaft",ein"Leistungsträger"sein,anders käme ich mir einfach wie ein Schmarotzer vor,kann es auch nicht ändern [wink],ich habe mein Pflichtbewusstsein nun mal und möchte es eigentlich auch nicht missen. [grin]
UND ich durfte Hose lang tragen,ist ja auch schon was. [flash]
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Februar 2014, 21:38

Na Kristian, ob das so alles gut ist, wenn man nich mal eine Fase hatte, wo man andere Erfahrungen sammeln kann....

....mir hat es auch gut getan und für eine Weile konnte ich ganz erfolgreich mein Pflichtgefühl unterdrücken....

....was ich an Menschen so kennengelernt hab, da sind heute viele von wieder hart am arbeiten aber alle zehren noch von der ungezwungenen Zeit....ein Arbeitskollege hat ein Jahr auf'm Red-Beach auf Kreta gelebt, zwischen den Hippies in den Höhlen dort....stell dir vor, ewiges Ferienlager anstatt NVA-Grundwehrdienst....ich glaub das könnte sich sogar der Rainer Maria sehr gut vorstellen, denn der fand seinen Dienst als Minenleger auch nich so prickelnt und wenn ich mich gut erinner, lag er auch viel lieber am Strand....gab sogar mal Fotos hier von ihm an der Ostsee....und nu stell dir mal vor, der Rainer Maria ein Jahr zwischen nur lockeren Menschen....Jungs wie Mädchen, die fast das ganze Jahr kaum was an haben, weils immer so warm is....und alle auch noch mit einem ausgesprochen linken Weltbild....alles wird gemeinsam gemacht, alles geteilt....Sozialismus pur und das auch noch mit immer gutem Wetter....

....man, habt ihr alle wat verpasst....mein Red-Beach waren diverse Talsperrenseen im Sauerland und drei Hausbesetzungen in kuhler Atmosphäre....denn ja, ich hab die letzten Jahre noch ordendlich mitgenommen von dieser Ära....nich so extrem wie einige aber immerhin.... [grins]

Aber ich seh immernoch Menschen so leben und oft bin ich deswegen neidisch....sein ganzes Leben ständig abrackern mag wohl auf eine Weise den Selbstwert befriedigen aber ob es dich glücklicher macht, bleibt diskussionswürdig....

....ich hab zB einen Arbeitskollegen, der is vor anderthalb Jahren mit dem verdienten Geld was er bei uns verdiente erst nach Südamerika gegangen, dann über Südafrika nach Australien, sein Plan war, um in Australien wieder sein Budget zu mehren um dort irgendwo anzuheuern, ne Zeit lang zu arbeiten um dann weitere Pläne zu verwirklichen, ich hab keine Ahnung, wo der jetzt grad steckt aber in NL zurück, issa noch nich....

....und Kristian, nun stell dir mal vor, wie solche Menschen Freiheit definieren und nun stell dir mal vor, auch solche Leute gab es damals in der Zone....die sind fast geplatzt vor Fernweh eingefercht hinter den nun allgemein bekannten Grenzanlagen dort....

....nich jeder ist ein Spiesser und ist mit FDJ-Lagerfeuer zu befriedigen gewesen....und nich alle von denen haben wirklich den Staat auf der Tasche gelegen....nee, nich wirklich, nich so, das es dem Staat so sehr geschadet hat, um jetzt auf ein eheres Posting von dir zurückzukommen....

....und nu sag selbst, die DDR hat die Leute auch deswegen nich reisen lassen, weil se denen nich bereit war, die nötigen Reisezahlungsmittel bereitzustellen....und nu schau mal zur Bundesrepublik zu der Zeit....die hat's gemacht, die hat bereitwillig gezahlt und hat noch nich mal den Geheimdienst hinterhergeschickt.... [super]

Da kann Rainer Maria mir erzählen was er will, das war einer der grossen Unterschiede der beiden Länder.... [zunge]


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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Februar 2014, 22:13

Mir war es eben eine Freude, Dich Mara zu lesen.
Dieses Fernweh hat mich Anfang der 70er beseelt. Schon durch meinen Cousin in Kanada unbewusst verursacht. Und es gab nie ein Mittel für mich dagegen. Außer warten, warten …
Da ich ja 1990 schon meine Firma 5 Jahre betrieb, wäre es zu der Zeit Irrsinn gewesen, nicht beim Aufbau dabei zu sein. Aber allen Widrigkeiten zum Trotz waren jedes Jahr mindestens 2 Urlaube drinnen. Nach Übersee dann immer volle 4 Wochen. Einfach unbeschreiblich.

Gruß Volker
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Februar 2014, 22:41

Volker Zottmann hat geschrieben:Da ich ja 1990 schon meine Firma 5 Jahre betrieb, wäre es zu der Zeit Irrsinn gewesen, nicht beim Aufbau dabei zu sein. Aber allen Widrigkeiten zum Trotz waren jedes Jahr mindestens 2 Urlaube drinnen. Nach Übersee dann immer volle 4 Wochen. Einfach unbeschreiblich.


Ich hab mein grossen Freiheitsdrang erstmal garnich mit grossen Reisen begangen, ich bin aber viel in Mitteleuropa rumgekommen....ich habe aber noch Pläne....den Job schmeiss ich aber deswegen erstmal nich weg, obwohl ich an einem Punkt bin, wo ich jederzeit beim heutigen Chef wieder anfangen könnte....aber ich träum schon mal davon mal wieder Pause zu machen....nur so einfach wie damals Anfang der 90er gehts nich mehr....damals hat regelmässig 3 Monate kein Amt nach dir gekräht....

....übrigens, ein Arbeitskollege von mir ist gerade nach Kanada geflogen....der hat ein Jahr lang für eine Stage-Bau-Firma aus Schottland einen Truck gefahren, is kurzzeitig bei uns zurück gekommen und nun halt in Kanada....einige seiner früheren Arbeitskollegen, einer Firma, die Nahost gefahren ist, sind jetzt halt in Kanada Trucks am fahren und er will sich das mal auf Touristenvisum anschauen und fährt jetzt mal ein paar Wochen mit im Truck eines guten Freundes....ich bin mal gespannt ob er auch fest nach Kanada geht....

....der erzählt sicher auf Facebook seine Eindrücke, wenn du seinen Namen haben willst, schreib mir eine PN....ich hab kein Facebook aber gestern zeigte mir ein Holländer dessen Facebookseite mit seinem Smartfone mit ersten Bildern und englischen Kommentaren....


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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon karnak » 4. Februar 2014, 07:48

SkinnyTrucky hat geschrieben:Na Kristian, ob das so alles gut ist, wenn man nich mal eine Fase hatte, wo man andere Erfahrungen sammeln kann....

....mir hat es auch gut getan und für eine Weile konnte ich ganz erfolgreich mein Pflichtgefühl unterdrücken....

....was ich an Menschen so kennengelernt hab, da sind heute viele von wieder hart am arbeiten aber alle zehren noch von der ungezwungenen Zeit....ein Arbeitskollege hat ein Jahr auf'm Red-Beach auf Kreta gelebt, zwischen den Hippies in den Höhlen dort....stell dir vor, ewiges Ferienlager anstatt NVA-Grundwehrdienst....ich glaub das könnte sich sogar der Rainer Maria sehr gut vorstellen, denn der fand seinen Dienst als Minenleger auch nich so prickelnt und wenn ich mich gut erinner, lag er auch viel lieber am Strand....gab sogar mal Fotos hier von ihm an der Ostsee....und nu stell dir mal vor, der Rainer Maria ein Jahr zwischen nur lockeren Menschen....Jungs wie Mädchen, die fast das ganze Jahr kaum was an haben, weils immer so warm is....und alle auch noch mit einem ausgesprochen linken Weltbild....alles wird gemeinsam gemacht, alles geteilt....Sozialismus pur und das auch noch mit immer gutem Wetter....

....man, habt ihr alle wat verpasst....mein Red-Beach waren diverse Talsperrenseen im Sauerland und drei Hausbesetzungen in kuhler Atmosphäre....denn ja, ich hab die letzten Jahre noch ordendlich mitgenommen von dieser Ära....nich so extrem wie einige aber immerhin.... [grins]

Aber ich seh immernoch Menschen so leben und oft bin ich deswegen neidisch....sein ganzes Leben ständig abrackern mag wohl auf eine Weise den Selbstwert befriedigen aber ob es dich glücklicher macht, bleibt diskussionswürdig....

....ich hab zB einen Arbeitskollegen, der is vor anderthalb Jahren mit dem verdienten Geld was er bei uns verdiente erst nach Südamerika gegangen, dann über Südafrika nach Australien, sein Plan war, um in Australien wieder sein Budget zu mehren um dort irgendwo anzuheuern, ne Zeit lang zu arbeiten um dann weitere Pläne zu verwirklichen, ich hab keine Ahnung, wo der jetzt grad steckt aber in NL zurück, issa noch nich....

....und Kristian, nun stell dir mal vor, wie solche Menschen Freiheit definieren und nun stell dir mal vor, auch solche Leute gab es damals in der Zone....die sind fast geplatzt vor Fernweh eingefercht hinter den nun allgemein bekannten Grenzanlagen dort....

....nich jeder ist ein Spiesser und ist mit FDJ-Lagerfeuer zu befriedigen gewesen....und nich alle von denen haben wirklich den Staat auf der Tasche gelegen....nee, nich wirklich, nich so, das es dem Staat so sehr geschadet hat, um jetzt auf ein eheres Posting von dir zurückzukommen....

....und nu sag selbst, die DDR hat die Leute auch deswegen nich reisen lassen, weil se denen nich bereit war, die nötigen Reisezahlungsmittel bereitzustellen....und nu schau mal zur Bundesrepublik zu der Zeit....die hat's gemacht, die hat bereitwillig gezahlt und hat noch nich mal den Geheimdienst hinterhergeschickt.... [super]

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Ich sage ja,manchmal bin direkt neidisch auf Leute die so sein können,geb Dir auch recht,eigentlich ist man schön blöd, aber soll ich mit 57 nun noch mal "umschulen"Aber sei auch ehrlich,gebe es nicht die vielen,die so sind wie ich,die pünktlich jeden morgen am Fließband stehen,ihren Schichtbetrieb runterreisen,pünktlich die Ladentür aufmachen,frühzeitig ihre 45 Arbeitsjahre absolviert haben,ich weiß nicht ob der ganze Laden so funktionieren würde und funktioniert hätte.
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Re: Marktwirtschaft und Sozialstaat

Beitragvon karnak » 4. Februar 2014, 08:20

SkinnyTrucky hat geschrieben:Na Kristian, ob das so alles gut ist, wenn man nich mal eine Fase hatte, wo man andere Erfahrungen sammeln kann....


[flash] Wenn ich jetzt ein voreingenommener Hetzer wäre würde ich darauf antworten,das ist die Erklärung eines 20 Jahre arbeitslosen Sozialarbeiters,der 8 Jahre tibetanischen Gebetstanz studiert hat, für den Nutzen den er mit seiner Lebensleistung für die Gesellschaft erbracht hat.
Ich kann es nicht ändern,für mich ist diese Art "Erfahrungen sammeln"nichts weiter als Schnorrerei auf Kosten der Gesellschaft,aber da ich kein voreingenommener Hetzer bin sage ich,wenn die Gesellschaft so dumm ist sich das gefallen zu lassen, muss sie auch nicht meckern, wenn einige diese Möglichkeiten nutzen.Mein Weg wäre es jedenfalls nicht gewesen,ich wäre damit unbefriedigt gewesen,bin anders erzogen worden und es wäre mir peinlich auf diese Art"Erfahrungen zu sammeln". [flash]
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