Zwangsarbeit in DDR-Haftanstalten

Wie entwickelte sich die Wirtschaft der DDR, wie die der Bundesrepublik während der Teilung Deutschlands. Welche Anzeichen gab es für die Entwicklung? Was waren die Ursachen?
Hier der Bereich für alle wirtschaftlichen Themen.

Zwangsarbeit in DDR-Haftanstalten

Beitragvon Interessierter » 30. April 2012, 19:00

DDR-Zwangsarbeiter sollen Billy produziert haben

Die schwedische Möbelhauskette Ikea will mit Hilfe der Stasi-Unterlagenbehörde klären, ob bei Auftragsarbeiten in der ehemaligen DDR politische Gefangene für Zwangsarbeit eingesetzt worden sind. Der schwedische Fernsehsender SVT will entsprechende Beweise gefunden haben.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 94,00.html
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon S51 » 2. Mai 2012, 18:18

Soweit mir bekannt zählt Arbeitstätigkeit im Strafvollzug speziell eben nicht als "Zwangsarbeit" im rechtlichen Sinne. Dies gilt weltweit, schon aus Zeiten vor Adolf. Insofern sind derartige Formulierungen sachlicher Unsinn.
Einige Leute aus meiner Bekanntschaft haben ihre Wehrdienstzeit eben nicht bei der Fahne sondern als "20 Monate" im Gefängnis als Totalverweigerer abgegolten. Gearbeitet haben sie alle, mit Zwang hatte dies jedoch nichts zu tun. Es gab ähnlich wie heute einen sehr geringen Arbeitslohn, gewisse Vorteile zum Beispiel beim Kauf von Kaffee und die Beurteilung dort hatte Einfluss darauf, ob man früher herauskam. Und die Zeit ging vorbei.
Die STVE (Strafvollzugseinrichtungen) waren sehr an Aufträgen für ihre Werkstätten interessiert. Um die Leute zu beschäftigen. Denn oft war die Qualität mäßig wie auch die Arbeitsschutzbedingungen eher dem Stand der DDR am unteren Rand entsprachen. Weil, wie überall nur wenig investiert wurde. Das Geld fehlte. Meist ging die Produktion daher als Büromöbel in die "bewaffneten Organe". Das betraf diese gepolsterten Stühle mit den eckigen Beinen, die Stühle mit den gebogenen Sperrholzflächen und die Schreibtische auch.
Von einigen weiß ich, dass sie als Gleisbauarbeiter tätig waren. Das war, mangels jeder Bewachung, aber schon eine priveligierte Einsatzvariante.
S51
 

Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Edelknabe » 2. Mai 2012, 19:00

hatten wir das thema nicht schonmal im forum durchgekaut wie kaugummi? wenn ihr mal nicht andauernd neue freds hier eröffnen würdet sondern stattdessen ein bißchen suchen würdet was schon vorhanden ist, dann würde ich das für wunderbar befinden. das ist ist in etwa wie die ganze heutige gesellschaft, dieses sprunghafte und bumms immer neu und rein damit,einfach furchtbar.

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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon manudave » 2. Mai 2012, 19:56

Ich persönlich würde einzig die Arbeitsbedingungen, was Sicherheit und Quantität betrifft, anprangern. Wer krank ist wurde vielfach trotzdem zu aberwitzigen Soll-Zahlen gezwungen und das vielleicht mit dem Risiko, die Lunge langsam vergammeln zu lassen oder sich die Finger an fehlenden Schutzeinrichtungen abzusäbeln. Insofern gibt es da schon genug Grund zur Klage.

Aber der Fakt, dass Häftlinge arbeiten sollen/dürfen - nein, das steht für mich nicht zu Debatte.
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Sirius » 3. Mai 2012, 19:29

(...)"Arbeitsverweigerung wurde mit härtesten Strafen belegt", sagte die thüringische Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen Hildigund Neubert "Welt Online".

Die Bürgerrechtlerin, die eine der wenigen Studien zur Zwangsarbeit in der DDR geschrieben hat, kann Schläge, Essenentzug, Drohung mit Haftverlängerung, sogar Arreststrafen bis zu 21 Tagen in Dunkelhaft bei Minimalernährung belegen. Die Zwangsarbeit war von großer Bedeutung: "Die DDR hat so den Strafvollzug wesentlich finanziert."

Zwar führten die Volkseigenen Betriebe, die in Haftanstalten produzieren ließen, die – sehr niedrigen – Tariflöhne einschließlich Sozialabgaben an die Gefängnisverwaltung ab. Doch von diesem Geld bekamen die Zwangsarbeiter nur geringe Prozentsätze ausgezahlt.

Auch das war im Westen bekannt: Ein freigekaufter politischer Gefangener, der drei Jahre in Brandenburg-Görden Zwangsarbeit hatte leisten müssen, berichtete 1977, dass er von jeweils formal erarbeiteten 100 DDR-Mark nur 6,50 Mark für den Einkauf im Gefängnisladen erhalten hatte. Das restliche Geld wurde einbehalten und fiel, nachdem die Bundesregierung ihn für eine sechsstellige Summe an Westmark freigekauft hatte, der DDR-Staatskasse zu.


http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... tisch.html


Es schrieb doch irgend jemand vor ein paar Tagen, dass die Löhne der DDR-Häftlinge höher gewesen wären, als bei heutigen Häftlingen - prozentual zum Durchschnittseinkommen der Bevölkerung gesehen. Ich glaube es waren 18 % vs. 9 % vom Durschnittslohn. Diese Behauptung relativiert sich, wenn man berücksichtigt, dass bei frei gekauften Häftlingen der ganze angesparte Lohn der Staatskasse zufiel.
Zuletzt geändert von Sirius am 3. Mai 2012, 19:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon augenzeuge » 3. Mai 2012, 19:33

Ja sicher Sirius, vor allem, wenn man nur die Wahl gehabt hätte, DDR-Knast mit 100 Mark, oder Westknast mit vielleicht 50 DM, wer hätte sich fürs Erstere wohl entschieden?
[blush]
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon S51 » 3. Mai 2012, 21:53

Das war immer unterschiedlich.
Wer freigekauft werden wollte und wurde, was ja durchaus nicht immer dasselbe war, dem waren die vielleicht 1200 Mark (2 Jahre a´ etwa 200 Arbeitstage) wohl vollkommen egal. Bekam er drüben doch in der Regel entsprechende Starthilfen und einen Ausgleich.
Wer in der DDR blieb weil er das nie anders gewollt hatte, für den war das ein Monat, in dem man halbwegs bequem sich neu sortieren konnte. Die erste Miete war dadurch kein Problem und auch nicht der Umstand, ja erst am 1. oder 15. des nächsten Monats den nächsten Lohn zu bekommen. Denn man bekam zwar Arbeit zugewiesen und oft auch eine Bleibe aber doch meist keinen Vorschuß und der Familie auf der Tasche zu liegen war auch nicht jedermanns Sache.
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon augenzeuge » 4. Mai 2012, 10:18

Wenn man angeblich nicht von Zwangsarbeit reden darf und die Bedingungen besser waren als gedacht, ja warum will dann IKEA unbedingt die Opfer entschädigen?

http://www.welt.de/wirtschaft/article10 ... igung.html
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Affi976 » 4. Mai 2012, 10:33

Zitat AZ:...ja warum will dann IKEA unbedingt die Opfer entschädigen?

Vielleicht, weil sie sich nicht nur DUMM, sondern DUMM und DÄMLICH verdient haben???
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Edelknabe » 4. Mai 2012, 12:29

ikea ist doch nur einer von....vielen, die in der ddr durch häftlinge(auch politische) haben ihre waren produzieren lassen. wenn sich da einmal ein neugieriger medienfuzi richtig in die spur macht und die alten beziehungen zwischen den genossen der außenhandelsfirmen und den konzernzentralen im westen ausgräbt gibts garantiert richtig was zu lesen.

leipziger messe...standtüre ost auf und drei schritte und standtüre west rein mit der kaffeetasse und umgekehrt. da war doch schon die wiedervereinigung vollzogen, zumindest wenn es um den wirtschaftskram ging. uns brüder und schwestern west sahnten doch aber auch voll die ostschlagsahne ab ehe wir noch die zunge ans eis bekamen und trotzdem schmeckte unser eis nicht schlecht, ich konnte wahrlich nicht meckern hatte den eisladen in der familie.

rainer-maria das ist doch alles mache bei ikea, damit ja der gute name nicht in verruf gerät, mensch das zahlt doch der kamprad aus seinem privatvermögen und bleibt trotzdem milliardär in seiner schweiz da
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon augenzeuge » 4. Mai 2012, 12:30

Affi976 hat geschrieben:Zitat AZ:...ja warum will dann IKEA unbedingt die Opfer entschädigen?

Vielleicht, weil sie sich nicht nur DUMM, sondern DUMM und DÄMLICH verdient haben???
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Sicher nicht! Wer gutes Geld für eine gute Idee bekommt, hat nicht automatisch eine soziale Ader. Oder weil IKEA von der DDR ebenfalls hinters Licht geführt wurde? Nachweislich wusste IKEA davon nichts.Wer hatte das denn eingefädelt?

Der Berliner Kurier fand einen Zeitzeugen der Zwangsarbeit:
http://www.berliner-kurier.de/kiez-stad ... 17088.html
(Bitte nicht gleich daran hochziehen, dass er wegen des Ausreiseantrages in den Knast kam.....)
AZ
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Interessierter » 4. Mai 2012, 16:13

Affi976 hat geschrieben:Zitat AZ:...ja warum will dann IKEA unbedingt die Opfer entschädigen?

Vielleicht, weil sie sich nicht nur DUMM, sondern DUMM und DÄMLICH verdient haben???
VG Affi


Wenn sich jemand am Verkauf eines Artikels legal dumm und dämlich verdienen kann, dann muß eher der Lieferant und Produzent dieses Artikels DUMM und DÄMLICH sein, ihn so günstig zu verkaufen.
Falls er Menschen zu dieser Produktion zwingt, dann ist er nicht nur DUMM und DÄMLICH sondern auch noch MENSCHENVERACHTEND.

[hallo]
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Edelknabe » 4. Mai 2012, 17:35

na klar interessierter, es konnten natürlich nur die genossen aus der ddr sein, was anderes käme ja auch nicht in frage. manchmal frage ich mich, ob der westen damals so richtig herlich naiv war, der vertraute wohl einfach den genossen wenn die meinten: "na immer her damit mit euren materialien, wir werden die schon zusammenschrauben lassen von unseren werktätigen äh häftlingen ups".

da meinte doch der ehrhardt oder wars der strauß..." das will ich aber jetzt nicht gehört haben und mein milliardenkredit nur gegen eure ehrlichen aussagen, das kein politischer häftling...überhaupt häftling da irgendwie mit eingebunden wird."

"Was denkst du denn von uns und nein mit der hand auf dem herzen versichern wir dir und nu komm und wir trinken noch einen guten sekt auf unsere vereinbarung" und später dann, olle ehrhard ist schon leicht angeschnasselt da meint er doch zum mittag..."sag mal kann ich da auch wirklich sicher sein und der hebt die krimsektflasche und schenkt ein und schenkt ein und schenkt ein.....

rainer-maria mensch interessierter, alter antikommunist, es konnten nur die genossen sein, wirklich...wer denn sonst?
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Interessierter » 4. Mai 2012, 19:21

Edelknabe ich muss Dich loben. Nachdem Du nach mehr als 20 Jahren kürzlich schon erkannt hast, daß Stalin Millionen von Menschenleben auf dem Gewissen hat und doch nicht der tolle Mensch war, erkennst Du jetzt auch schon, daß der Kommunismus wirtschaftlich versagt hat und beim Klassenfeind um Kredite bitten mußte bzw. sogar wie die DDR Menschenhandel betreiben mußte, um an Devisen zu kommen.
Ich bin begeistert und überlege ob ich Dir dafür ein kleines Bier in Goslar ausgeben sollte.

[laugh] [freu]
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Edelknabe » 4. Mai 2012, 19:55

ich muss dich berichtigen interessierter, der kommunismus war das ziel,denn noch war der sozialismus nicht soweit....als er krachen ging. das schöne ist, du bist so herlich friedfertig, das gefällt mir an dir. nicht auszudenken wenn der wolfgang mit deinen thesen käme, das würde wieder auf clinch rauslaufen.

aber wieder hin zum thema. ich finde, da bekommen wieder leute eine entschädigung, die ahnen noch garnichts von ihrem glück. ich werde mich wohl auch mal als betroffener grenzsoldat anstellen...nein, nein, nicht wegen ikea. ich mache einen auf seelische körperverletzung wie im grenzfred schon geschrieben. was heute alles möglich ist, ich liebe das gerade wenn du knapp bei kasse bist. du musst nur nicht locker lassen....das klappte schon zu ddr-zeiten, da war auch dranbleiben angesagt, wenn du was erreichen wolltest.

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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Affi976 » 4. Mai 2012, 20:04

Zitat interessierter:...Ich bin begeistert und überlege ob ich Dir dafür ein kleines Bier in Goslar ausgeben sollte.

oh, oh, @R.-M.,
das wird ein trockener Abend für Dich fürchte ich!!!! [angst]
Der Kollege interessierter, scheint bei Deinen Erkenntnissen knauserig zu sein!! [laugh]
VG Affi
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Icke46 » 4. Mai 2012, 20:11

Affi976 hat geschrieben:Zitat interessierter:...Ich bin begeistert und überlege ob ich Dir dafür ein kleines Bier in Goslar ausgeben sollte.

oh, oh, @R.-M.,
das wird ein trockener Abend für Dich fürchte ich!!!! [angst]
Der Kollege interessierter, scheint bei Deinen Erkenntnissen knauserig zu sein!! [laugh]
VG Affi


Affi, das dachte ich auch [laugh] - der Kollege Interessierter scheint ein Kapitalist reinsten Wassers zu sein [flash] .

Gruss

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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon augenzeuge » 4. Mai 2012, 20:21

Naja, Icke, in Bayern kann ein kleines Bier ziemlich groß sein. Ich würd mich jedenfalls freuen und nicht gleich meckern.... so ein Freibier schmeckt doch gleich besser. [wink]
AZ
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Icke46 » 4. Mai 2012, 20:29

Da hast Du natürlich recht - dummerweise liegt Goslar nicht in Bayern - wenn ich mich recht entsinne, haben sie da sogar noch 0.2 l Gläser - die werden ja von einmal scharf angucken schon leer [grins] .

Gruss

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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon augenzeuge » 4. Mai 2012, 20:39

icke46 hat geschrieben:- wenn ich mich recht entsinne, haben sie da sogar noch 0.2 l Gläser - die werden ja von einmal scharf angucken schon leer [grins] .

Gruss

icke


Um Gottes Willen! Dann bringe ich das Bier lieber mit......unterm Tisch wird der "Refill" dann heimlich weitergereicht...... [laugh]
Was hältst du davon?
AZ
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Svenja » 4. Mai 2012, 20:49

Alle wissen doch.......ob nun Zwangsarbeit oder nicht ( für mich war es Zwangsarbeit im Stahlwerk-Riesa) was geschehen wäre wenn man sich der Arbeit verweigert hätte!
Ich werde das genau beobachten was da nun für wem entschieden wird und ob und überhaupt. Dann bin ich dabei.
Rohre für Mannesmann!
Svenja
 

Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Edelknabe » 4. Mai 2012, 21:10

ich wusste es svenja, du bist ein spätzünder. damals in der ddr irgendwie jung und arbeitsscheu aber heute voll hinterher hinter der kohle. so ist es gut bleib dran,ich wünsch dir was denn mannesmann sind nicht die ärmsten.

rainer-maria das geld liegt auf der strasse...sprichwörtlich
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Sirius » 4. Mai 2012, 22:16

S51 hat geschrieben:Das war immer unterschiedlich.
Wer freigekauft werden wollte und wurde, was ja durchaus nicht immer dasselbe war, dem waren die vielleicht 1200 Mark (2 Jahre a´ etwa 200 Arbeitstage) wohl vollkommen egal. Bekam er drüben doch in der Regel entsprechende Starthilfen und einen Ausgleich.
Wer in der DDR blieb weil er das nie anders gewollt hatte, für den war das ein Monat, in dem man halbwegs bequem sich neu sortieren konnte. Die erste Miete war dadurch kein Problem und auch nicht der Umstand, ja erst am 1. oder 15. des nächsten Monats den nächsten Lohn zu bekommen. Denn man bekam zwar Arbeit zugewiesen und oft auch eine Bleibe aber doch meist keinen Vorschuß und der Familie auf der Tasche zu liegen war auch nicht jedermanns Sache.


Das war aber nicht der Punkt, wie der Betreffende das empfand. Im entsprechenden Thread ging es um den reinen Zahlenvergleich der Löhne von Häftlingen in der DDR und den Löhnen von Häftlingen heute. Und bei diesem Vergleich wurde eben einfach unterschlagen, dass die Löhne von freigekauften Häftlingen nur auf dem Papier standen und in Wirklichkeit überhaupt nicht ausgezahlt wurden. Zumal der Vergleich schon daran hinkt, dass es sich bei den arbeitenden Häftlingen auch um politische Häftlinge handelte, die es in diesem Ausmaß heute in vielen europäischen Staaten gar nicht gibt. Insofern ist bei politischen Häftlingen der Begriff "Zwangsarbeit" durchaus angebracht.
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Edelknabe » 5. Mai 2012, 07:46

das wäre aber auch einen extrafred wert, also die tägliche beschäftigung im strafvollzug durch eben arbeit egal welcher art. ich sehe da so gar keine unterschiede in den systemen, ich sehe da eher ein gutes mittel gegen langeweile bei zumindest längeren aufendhalten in eben strafvollzugseinrichtungen des staates.

ich kann mir auch garnicht vorstellen als normal denkender und an arbeit gewöhnter mensch, warum ich bei einer verurteilung zu einer freiheitsstrafe mich nun partout auf die hinterbeine stellen sollte und jegliche arbeitsangebote verweigern sollte? das leuchtet mir überhaupt nicht ein schafft es doch abwechslung von eintönigkeit in der zelle.

nun mag es ja menschen geben, die lieber den ganzen tag mit lesen zubringen und auch da gab, gibt es in strafanstalten bestimmt gute büchereien aber sonst, also ich weiß nicht so recht ergibt das keinen rechten vernünftigen sinn?

lese ich heute vom strafvollzug in der ddr und kommen dann so beiträge wie von svenja habe ich immer den dummen verdacht, man macht lieber ersteinmal alles madig damals statt mal vernünftig im kopf zu schalten, das tägliche arbeit und war sie auch noch so anstrengend und nun nicht gerade die sauberste doch dazu beitrug, den stupiden alltag im knast etwas besser zu überstehen.

rainer-maria denn man könnte ja noch nachträglich gutes geld...abfassen...von ikea zum beispiel, oder von mannesmann oder von....
einen guten sonnabend allen ins forum
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon manudave » 5. Mai 2012, 12:15

Rainer-Maria,
der Unterschied sind nunmal die Ziele.

Heute arbeitet man wohl tatsächlich gegen die Langeweile und aus Gründen Resozialisierung. In der DDR hatte man zwar auch keine Langeweile als arbeitender Häftling, jedoch war man ein wichtiges Rad im Wirtschaftskreislauf - sprich mit den Häftlingen wurden Devisen gemacht.
In unserem benachbarten Knast in Hünfeld z.B. wird Kaffee geröstet und in der Stadt verkauft - da bereichert sich niemand daran. Die schnitzen für unseren Kinderhospizverein Holzdrachen zur Belustigung der KInder. Das ist wohl ein gewaltiger Unterschied zu den Arbeitsmaßnahmen in der DDR.
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Zicke » 5. Mai 2012, 12:22

manudave hat geschrieben:In der DDR hatte man zwar auch keine Langeweile als arbeitender Häftling, jedoch war man ein wichtiges Rad im Wirtschaftskreislauf - sprich mit den Häftlingen wurden Devisen gemacht.


aber um in dieser Möbeltischlerei(IKEA oder beim Reiterbaron) arbeiten zu dürfen, mußte man schon gewaltig vorher "Speichellecken".
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Wolle76 » 5. Mai 2012, 14:13

Die Knastis arbeiten heue auch damit sich Ihre Inhaftierungskosten verringern. Dafür wird ein Teil des Lohnes einbehalten.

Was mich an der ganzen Zeitungsberichtgen aufstößt ist das Wort "Zwangsarbeit", damit verbinde ich etwas anderes.
Wolle76
 

Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Edelknabe » 5. Mai 2012, 15:24

die ziele david waren unter anderem auch in der ddr, jungen strafgefangenen mit einer ordentlichen lehrausbildung zu einem ordentlichen berufsabschluss/lehrabschluss zu verhelfen siehe das buch "todesautomatik" über m. gartenschläger und seine haftzeit in torgau. nun kann ich dir nicht genau die seitenzahl nennen wo seine freunde darüber getextet hatten aber der michael war wohl zu frei in seiner entscheidung, der wollte das einfach nicht und plante lieber ausbrüche was ihm dann logischerweise strafverschärfende maßnahmen einbrachten.

man sollte wohl auch mal davon abstand nehmen, nun in jeder beschäftigung im ddr-knast den großen devisenbringer für den staat ddr zu sehen. ich erinnere mich einer wäscherei in leipzig-makranstädt wars wohl oder böhlen oder...es ist auch egal, wo frauen im schichtsystem gearbeitet haben und da ging es bestimmt nicht nur um die wäsche der obersten zehntausend oder hotels und ihren betten, wo bruno und traude west ihren zarten gepuderten hintern gebettet haben, der obendrein noch warm von den vielen pampers ihrer kinderzeit war.

für mich besteht das ziel im strafvollzug darin und gottseigedankt ich saß nicht drin den tag nun nicht gerade mit müsiggang zu verbringen und dazu jegliche aktivität zu entwickeln, was zu unternehmen, das ich durch eine normale tätigkeit also arbeit egal welcher art den tag herumbekomme. also stelle ich mich nicht hin und beginne zu mauern nur weil mir der staat nicht lieb und teuer ist. so einfach sehe ich das und nicht mit ziel da würde jemand reich durch mich und mein schaffen. aber ich bin wohl noch alte schule und bestimmt steht oder stand da der stolz von so nem politischen drüber, der einfach meinte, er sei für was besseres geboren.

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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Svenja » 5. Mai 2012, 15:26

Edelknabe hat geschrieben:ich wusste es svenja, du bist ein spätzünder. damals in der ddr irgendwie jung und arbeitsscheu aber heute voll hinterher hinter der kohle. so ist es gut bleib dran,ich wünsch dir was denn mannesmann sind nicht die ärmsten.

rainer-maria das geld liegt auf der strasse...sprichwörtlich



Rainer!

Ob jemals eine Stiftung gegründet wird, für alle die unter Zwangsarbeit waren,.....wage ich zu bezweifeln!

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Re: Vorwürfe gegen Ikea

Beitragvon Svenja » 5. Mai 2012, 15:36

Wolle76 hat geschrieben:Die Knastis arbeiten heue auch damit sich Ihre Inhaftierungskosten verringern. Dafür wird ein Teil des Lohnes einbehalten.

Was mich an der ganzen Zeitungsberichtgen aufstößt ist das Wort "Zwangsarbeit", damit verbinde ich etwas anderes.


Weicht jetzt stark vom Thema ab, nur,.....ich sah mich gezwungen in der DDR mein Leben zu verbringen.....was wäre geschehen wenn ich mich widersetzt hätte an die Arbeit zu gehen? Drakonische Strafen hätten nicht lange auf sich gewartet. Also war es Zwangsarbeit!

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