Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Wie entwickelte sich die Wirtschaft der DDR, wie die der Bundesrepublik während der Teilung Deutschlands. Welche Anzeichen gab es für die Entwicklung? Was waren die Ursachen?
Hier der Bereich für alle wirtschaftlichen Themen.

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 18. Dezember 2013, 18:57

augenzeuge hat geschrieben:
Zicke hat geschrieben:Preis 9,20 M.
Betriebsdauer im Sternchen 2,5 std.


Boah, das war dann aber teuer..... [shocked] Vor allem, wenn man weiß, dass die kwh nur 8 Pfennige kostete....


Die kwH aus dem Kraftwerk is ja auch nich verpackt.... [blush]
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Interessierter » 4. April 2014, 07:35

Als kleine Erinnerung hier einmal eine Schilderung, wie es im April 1989 in der DDR aussah:

Einen Monat vor den Kommunalwahlen wird die Versorgungslage in der DDR immer prekärer. Viele Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs, vor allem Obst und Gemüse sind in den Kaufhallen nur noch vormittags vorrätig. Wer keine Gelegenheit hat, während der Arbeitszeit einkaufen zu gehen, steht abends vor halb leeren Regalen. Eine solche Knappheit hat es seit Beginn der 70er Jahre nicht mehr gegeben.

Die Misere ist so groß, dass westliche Journalisten aufmerksam werden. Der Rias berichtet. Peinlich für das SED-Regime! Es kann seine wirtschaftlichen Schwierigkeiten immer weniger verbergen.

In Anbetracht dessen ist es schon erstaunlich, dass sich im Westen bis zum Mauerfall die Legende hielt, bei der DDR handele es sich um die zehntstärkste Industriemacht der Welt.

Nach der Vereinigung wurde es leider versäumt, das ganze Ausmaß des wirtschaftlichen Bankrotts des SED-Regimes zu thematisieren. Dabei lagen überzeugende Daten vor. In einem Bericht, den der letzte Planungschef der DDR, Gerhard Schürer, im Oktober 1989 zur Lage der Volkswirtschaft des Landes erstellen ließ, kann man nachlesen, dass die Industrie zu 50 Prozent und die Landwirtschaft zu 65 Prozent mit schrottreifen Produktionsmitteln arbeitete. Schürer schätzte ein, dass eine Absenkung des Lebensniveaus der Bevölkerung um mindestens 30 Prozent nötig sei, um Mittel für die dringendsten Reparaturen bereitstellen zu können. Daran war natürlich nicht zu denken.

Die DDR war an ihrem Ende so kaputt, dass sich kein Militärputsch für den Machterhalt gelohnt hätte. Dem Devisenbeschaffer der SED Schalck-Golodkowski ist die Information zu verdanken, dass die DDR seit 1983 praktisch pleite war. Der Offenbarungseid konnte nur dank stetig fließender Zuwendungen aus dem Westen vermieden werden.

http://www.freiewelt.net/tagebuch-89-10029117/
Interessierter
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Habicht-3 » 4. April 2014, 15:32

Edelknabe hat geschrieben:Ne ne mein Freund Pentium von wegen Goldstaub, auch da muss ich Einspruch einlegen. 9 Volt Blockbatterien und danke icke für die korrekte Berichtigung waren im Handel erhältlich, ohne große Probleme. Und gut, ich gehe wieder von Leipzig aus, weiß nicht, wie das auf dem Lande oder Karl Marx Stadt aussah?

Rainer-Maria geboren in der Messestadt Leipzig, damals "priviligierter"Stadtjunge aus dem Leipziger Osten ihr Landeier hahaha

Oh oh ich muss den Humor wirklich mal wieder entschärfen...nicht das mir noch Einer zürnt.

Trockenbatterien waren keine mangelware. Allerdings gab es Blockbatterien 9V tatsächlich bis anfang der 1980er Jahre wenig. dananach kein Problem mehr.

Ich spreche von Westthüringen.
Habicht-3
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Habicht-3 » 4. April 2014, 15:36

pentium hat geschrieben:Erst kann der große Radiobastler eine Flachbatterie nicht von einer Blockbatterie unterscheiden und dann gab es diese Blockbatterien noch wie Sand am Meer! Selten so gelacht Rainer-Maria. Ohne große Probleme? Warum musste ich dann mein Sternchen mit zwei in Reihe geschalteten Flachbatterien betreiben? Die Batterien waren relativ teuer und die Betriebsdauer relativ gering! Lass dir das von einem richtigen Radiobastler und privilgierten Jungen aus einer Wismut-Familie sagen.

mfg
pentium

Ich denke schon, das Edelknabe weiss um was es geht. Er geht aber davon aus, das die Leute im Interview nicht genau wussten, um was es geht und deshalb eine Verwechslung vorgelegen haben könnte. Denn Flachbatterien gibts ja heute fast nicht mehr und andererseits war in DDR-Spielzeug meist keine 9V-Blöcke drin.
Zum einen weil es bis Anfang der 1980er Jahre Enpässe gab und zum anderen halten die Dinger bekanntlich nicht lange durch.
Habicht-3
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Habicht-3 » 4. April 2014, 15:39

Zicke hat geschrieben:die Blockbatterien zu DDR Zeiten konnte man nicht aufladen,
zu kaufen gab es die, wenn überhaupt , dann in der Weihnachtszeit bei Elektro- Binder in der Schillerstrasse und dann mit langer Schlange. Preis 9,20 M.
Betriebsdauer im Sternchen 2,5 std.

Es muss 9V-Akkus gegeben haben. Mein Vater hatte so ein Teil mit Ladegerät. Als der Akku verbraucht war, hat er sich aus dem Westen einen neuen Akku schicken lassen, weil der hier so teuer war. Aber Beweise hätte ich jetzt nicht parat, bin mir aber sicher.
Habicht-3
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Zicke » 4. April 2014, 15:44

Habicht-3 hat geschrieben:
Zicke hat geschrieben:die Blockbatterien zu DDR Zeiten konnte man nicht aufladen,
zu kaufen gab es die, wenn überhaupt , dann in der Weihnachtszeit bei Elektro- Binder in der Schillerstrasse und dann mit langer Schlange. Preis 9,20 M.
Betriebsdauer im Sternchen 2,5 std.

Es muss 9V-Akkus gegeben haben. Mein Vater hatte so ein Teil mit Ladegerät. Als der Akku verbraucht war, hat er sich aus dem Westen einen neuen Akku schicken lassen, weil der hier so teuer war. Aber Beweise hätte ich jetzt nicht parat, bin mir aber sicher.


Ich glaube der Preis war für die Akkus, die Batterien lagen so um die 3-4 M
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
Benutzeravatar
Zicke
 
Beiträge: 6985
Bilder: 1
Registriert: 2. November 2010, 19:03

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Interessierter » 15. April 2014, 10:07

Nur am Mangel bestand kein Mangel [wink]

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Interessierter » 23. April 2014, 15:54

Zum Thema Mangel in der DDR fand ich diesen - zugegeben - etwas gehässigen Kommentar hier: http://www.politikforen.net/showthread. ... DDR/page36

es gab keinen mangel in der ddr! es war das sozialistische musterland im warschauer pakt! zwar war es manchmal so, das man für geld nicht das bekam was man wollte, aber man konnte oftmals die überproduktion an socken für paar unterhosen umtauschen. auch war die technische ausstattung des trabbi eine wucht! schon 1987 hatte man eine tankanzeige im nobel trabant 601 lx deluxe. selbst das vierspeichenlenkrad verdeckte nicht mehr die sicht auf die anzeigeelemente! und man bekam beim kauf dieses modells sogar ein gostenloses dufftbäumschen!
[grin]

" Der Interessierte " [hallo]
Interessierter
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon vs1400 » 23. April 2014, 22:24

der eine hat keine ahnung vom anzeigeinstrument des erwähnten pkw's
und der andere keine ahnung worüber er widersprüchlich grinst.
vs1400
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon andr.k » 23. April 2014, 22:58

Ich hatte die manuelle Tankanzeige, Stock in den Tank stecken und peilen… [grin] sowie die Umstellung des Benzinhahns auf Reserve… und in meinem Trabi war schon eine "Benzinhahnverlängerung als Fernbedienung" verbaut… [grins] wegen der Verkehrssicherheit. [flash]

AK
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon vs1400 » 24. April 2014, 07:11

kann schon sein, dass es bei dir so war.
besagter peilstab kostete 0,70 pfennig und gehörte nicht zur bückware. der erwähnte stock war in der masse wohl eher ein zollstock, denn dieser faserte nicht auf und der tank + vergaser blieben damit sauber.

was diese erwähnte tankanzeige betrifft, so war es eben eine verbrauchsanzeige. welche leider eher ungenau funktionierte.

vs [hallo]
vs1400
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 24. April 2014, 10:11

andr 88-1 hat geschrieben:Ich hatte die manuelle Tankanzeige, Stock in den Tank stecken und peilen… [grin] sowie die Umstellung des Benzinhahns auf Reserve… und in meinem Trabi war schon eine "Benzinhahnverlängerung als Fernbedienung" verbaut… [grins] wegen der Verkehrssicherheit. [flash]

AK


Mein erster (einziger) ladenneuer Trabant von 1975, hatte einen Kunststoffmessstab dabei, der war am Tank angeklemmt. Auf der Fahrt war es günstig, stets zu zweit zu fahren, denn sowie der Motor stotterte, hieß es für den Fahrer blitzschnell unter das "Armaturenbrett" zu krabbeln und den Benzinhahn auf Reserve zu verstellen. Der Beifahrer lenkte dann so lange, bis der Fahrer wieder aufrecht saß. Dass der Beifahrer drunter kroch, war der Enge geschuldet ein Ding der Unmöglichkeit. Alternativ konnte auch angehalten werden, doch war das ja nicht immer möglich.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon HPA » 24. April 2014, 11:28

Und um dieses "Gekrabbel" zu beenden, gab es solche tollen "Features" wie eine nachrüstbare Benzinhahnverlängerung. [wink]
HPA
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Transitfahrer » 24. April 2014, 17:55

vs1400 hat geschrieben:kann schon sein, dass es bei dir so war.
besagter peilstab kostete 0,70 pfennig und gehörte nicht zur bückware. der erwähnte stock war in der masse wohl eher ein zollstock, denn dieser faserte nicht auf und der tank + vergaser blieben damit sauber.

was diese erwähnte tankanzeige betrifft, so war es eben eine verbrauchsanzeige. welche leider eher ungenau funktionierte.

vs [hallo]


Da Du ja mal wieder einigen Leuten unterstellst das sie keine Ahnung haben, hier mal was Tante Wiki zur Tankanzeige bzw. Verbrauchsanzeige beim Trabbi sagt:
1983:

Umstellung der Bordelektrik von 6 auf 12 Volt mit neuer Drehstromlichtmaschine
Ausstattung mit Kraftstoffanzeige, Heckscheibenheizung und Kopfstützen für Variante „S de luxe“

1984:

serienmäßige Ausstattung mit höhenverstellbaren H4-Scheinwerfern
serienmäßige Ausstattung mit neuem Vergaser 28H 1-1 von BVF und Kraftstoffmomentanverbrauchsanzeige (KMVA)
Ausstattung mit Nebelscheinwerfern und ausstellbaren hinteren Seitenscheiben bei der Variante „S de luxe“

[zunge]
Die Information ist wegen Quellengefährdung nur zur persönlichen Kenntnisnahme bestimmt.
Benutzeravatar
Transitfahrer
 
Beiträge: 841
Registriert: 27. August 2010, 10:28

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 24. April 2014, 18:03

Besser noch einmal den Praxistest machen Volker. Und zwar heute, eben nachträglich. Komisch, so kurze Arme hast du doch gar nicht, auf deinen Fotos? Aber gut, der Eine ist bissel ungelenk und der Andere eben etwas beweglicher.

Rainer-Maria der selber einmal ne ganze Weile Trabant fuhr. Mensch das klappte wunderbar,(das kurze Umschalten) sogar der Blick blieb dabei auf der Strasse und ja zugegeben, wenn auch so knapp am Lenkrad vorbei.
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon pentium » 24. April 2014, 18:09

Ich bin zwar im Trabi nur ab und zu mitgefahren. Aber als Beifahrer war es kein Problem diesen Reservedingsbums umzuschalten.
Wenn man als Wartburgfahrer gewusst hätte, was der Fahrer meinte mit: Umschalten! Ich habe am Radio....!

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 24. April 2014, 18:56

Nein Edelknabe, warum auch. Ich fuhr noch das Ding mit dem kurzen Benzinhahn, ohne jede Verlängerung. Mag aber sein, dass die Sachsen vigilanter sind, wenn Du verstehst, was ich meine...

gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon andr.k » 24. April 2014, 22:17

Berliner hat geschrieben:
l'ange de paix hat geschrieben:In unserer Friseur PGH lag regelmäßig auch die Zeitschrift "Eulenspiegel". Da konnte man wunderbar zwischen den Zeilen und sogar in ihnen lesen, was Phase war.


Die Kraft der zwei Kerzen
Fahrbericht zum Trabant 601
aus: Sozialistischer Straßenverkehr, Nr. 6/1987
Von Bastian Lieberknecht


Es gibt Dinge auf dieser Welt, die kann man nicht mehr verbessern. Weil sie perfekt sind. Der Trabant 601 vom VEB Sachsenring Zwickau, made in GDR, gehört zweifellos dazu. Wenn es anders wäre, würde er nicht seit 1964 fast unverändert auf den Straßen der DDR und der Bruderländer sowie als begehrter Exportartikel im NSW tuckern. Er rollt und rollt und rollt. Einmalig, unverwechselbar — schon allein durch das graublaue Abgaswölkchen, das stets hinter ihm schwebt.

Aber dank des Fleißes und des unbändigen Neuererdrangs der sächsischen Automobilbauer geschieht das Undenkbare stets aufs neue. Wie sich unsere führende Partei die geniale Losung “Kontinuität durch Erneuerung” auf ihre Fahnen geschrieben hat, so werden im Rhythmus der Taktstraße, frei von ausbeuterischem Akkord, gleichsam angetrieben von einem unsichtbaren Herzschrittmacher, ständig neue Ideen geboren. Gut ist uns nicht gut genug, es kann nämlich noch besser gemacht werden. Und so finden die Neuerervorschläge aus dem sozialistischen Wettbewerb ständig Eingang in das Spitzenprodukt Trabant 601.

Ein guter Grund also für unsere Fachzeitschrift, den erprobten Pkw wieder einmal planmäßig unter die Lupe zu nehmen und auf Tank und Getriebe zu prüfen. Bereits nach l4monatigen Verhandlungen gelang es unserer Redaktion, vom Kooperationspartner VEB IFA-Vertrieb ein Testfahrzeug zu ergattern und einem Härtetest zu unterziehen. Stolz können wir das Ergebnis vorwegnehmen: Der Trabant hält, was er verspricht.

Entsprechend den Hinweisen des Herstellerbetriebes hatten wir uns natürlich vor Fahrtantritt in einem kurzen Lehrgang mit der populärwissenschaftlich geschriebenen Betriebsanleitung vertraut gemacht. Ebenso berucksichtigten wir die programmatischen Hinweise zur Inbetriebnahme des Fahrzeugs.

Da für die Fahrsicherheit die Bereifung ausschlaggebend ist, zählten wir zuerst die Räder nach und stellten befriedigt fest, daß zum Abbau der Überplanbestande in den Kofferraum eines jeden Wagens ein zusätzliches Rad deponiert wurde. Zum einen wird dadurch das Gleichgewicht des Fahrzeugs gewahrt, weil es sich sonst durch das Motorgewicht zu stark nach vorn neigen würde. Zum anderen hat man für den Fall der Fälle gleich ein Reserverad zur Hand, wenn ein Reifen einen Platten hat. Da muß man den Pneu nicht mühselig abziehen und mit kleinen Gummistückchen bekleben, sondern kann gleich das fertige Rad draufschrauben. Das kommt freilich außerst selten vor, und außerdem fühlen sich die mobilisierten DDR-Burger eher dem Lenkrad als dem Ersatzrad verwandt.

Nach den Reifen prüften wir die Beleuchtungs- und Signaleinrichtung sowie den natürlich nach links schwenkenden Scheibenwischer und guckten uns die Vorrate im Kraftstoffbehalter und in der Scheibenwaschanlage an. Als letztes spielten wir probehalber mit der vorhandenen Lenkung und den Bremsen, denn es ist ja mit Geradeausfahren und Gasgeben allein nicht getan.
Bevor wir aber starteten, genehmigten wir uns einen neugierigen Blick unter die Motorhaube. Auffällig zuerst das ausgeklügelte System von Rohrleitungen, das es jedem Fahrer mit entsprechender ingenieurtechnischer Ausbildung ermöglicht, die Heizleistung proportional zur Geschwindigkeit zu gestalten. Wie ein Jaguar auf dem Sprung starrt uns das kraftstrotzende quereingebauten Zwei-Zylinder-Reihentriebwerk an. Donnerwetter — der 26-PS-Motor ist festgeschraubt, seine Leistungsfähigkeit also untrennbar mit dem Wagen verbunden. Die Antriebsquelle bedarf keiner Wasser- oder sonstigen künstlichen Kühlung, sondern lediglich der naturlichen Luftkühlung beim Fahren. Dadurch wird die Anspruchslosigkeit des Zweitakt-Otto-Motors bezüglich der Wartung noch erhöht. — Wie bei einander zugeneigten Menschen: Die leben auch von Luft und Liebe. Zwei Zündkerzen im Zweiertakt.
Wenn der Wagen zu langsam gefahren wird, kann dem Motor allerdings nicht genügend kalte Frischluft zugeführt werden und er droht zu überhitzen, wie es uns bei unserer Testfahrt an der Steilen Wand von Meerane erging. Abhilfe schafft da ein serienmäßig eingebautes Kühlluftgebläse, das mit Keilriemen von der Kurbelwelle angetrieben wird. Völlig normal dabei ist, da Keilriemen nur eine geringe Lebenserwartung haben. Beim ersten Mal waren wir darauf leider nicht vorbereitet und hatten keinen Ersatz dabei. Doch die Dederonstrumpfhose der mit uns fahrenden Protokollantin war ein gleichwertiger Ersatz. Beim zweiten Mal waren wir besser darauf eingestellt, außerdem professionell geübt und schafften den Keilriemenwechsel in der Weltrekordzeit von 3 Minuten und 4 Sekunden.

Das ist typisch für den Trabant: Fast alle Reparaturen, die aufgrund der ausgezeichneten Qualitätsarbeit “Meine Hand für mein Produkt” eigentlich im Prinzip gar nicht anfallen, kann der Laie aus Freude an der Sache selbst erledigen: vom Wechseln der Zylinderkopfdichtung über den Austausch eines Kotflugels bis zur optimalen Zündeinstellung. Die durchschaubare Technik — unsere sowjetischen Freunde nennen das Glasnost — ist doppelt gewollt. Erstens kann sich der polytechnisch hervorragend gebildete DDR-Bürger am Trabi jederzeit praktisch austoben. Und zweitens kann das Prinzip der langfristig und planmaßig zu vergebenden Werkstattermine beibehalten und auf die obligatorisch einmalige Garantiedurchsicht (Inspektion) im Perspektivplanzeitraum begrenzt werden.

Aber wir verweilen noch einen Moment unter der Kühlerhaube und bewundern den riesigen Energie-Vorratsbehälter, der hier ebenfalls ausreichend Platz findet. Man muß somit nicht wie bei anderen Autos umständlich um den Wagen herum nach hinten laufen und den Tankverschluß öffnen. Vielmehr genügt ein Griff unters Armaturenbrett, man zerrt am Bowdenzug, die Motorhaube wird hochgeklappt, und schon kann der 26-Liter-Behälter vollgetankt werden. Selbstverständlich nicht mit reinem Sprit, sondern dem entsprechenden Benzin-Ölgemisch von 1:33. Dieser Mix bietet außerdem den Vorteil, da beim Trabant der Motorölwechsel entfällt. Von yolkswirtschaftlicher Bedeutung ist nicht zuletzt, daß der Trabant keine Benzinpumpe mit sämtlichen Nachfolgeaggregaten benötigt. Da der Tank oberhalb des Motors sitzt, erledigt das die Schwerkraft: Der Kraftstoff tröpfelt wie von Zauberhand von oben nach unten.
Einfach und genial auch die Tankanzeige. Sie erfolgt nicht umständlich über irgendwelche nervösmachenden blinkenden Lichter irgendwo im Cockpit, sondern kann direkt vor Ort abgelesen werden — mit Hilfe eines Digitalmeßstabes aus Plaste, an dessen Display die noch vorhandenen Liter zu erkennen sind. Sollte ein Kraftfahrer dies jedoch versehentlich unterlassen haben und während der Fahrt am Stottern des Autos merken, daß das Benzin zur Neige geht, kann er immer noch die Benzinreserve aktivieren. Dazu muß er sich nur tief unter das Armaturenbrett auf der Beifahrerseite beugen und den Benzinhahn von senkrechter auf die waagerechte Reserve-Stellung drehen. Vor allem im Stadtverkehr oder während der Autobahnfahrten bei Hochstgeschwindigkeit erfordert das vom Piloten eine gehörige Portion Geschick und Reaktionsfahigkeit. Wer mit der Kraftstoffreserve gänzlich auf Nummer sicher gehen will, sollte wenigstens auf einen 5-Liter-Reservekanister nicht verzichten. Ansonsten hat der Trabant-Kofferraum Platz für ein Dutzend 20-liter-Kanister, was bei den Einkaufsfahrten ubers weite Land nicht unerheblich ist.

Der Fahrgastinnenraum des Trabant bietet einen Komfort, wie man ihn bei anderen Wagen dieser Kiasse vergeblich sucht. Vier ausgewachsene Personen finden darin bequem Platz — gezüchtet nach dem Standardmaß von 1,50 Meter Größe und einem Durchschnittsgewicht von 45 Kilo. Üppige Kopf- und Beinfreiheit sind kaum noch der Rede wert, dafür um so mehr die leicht nach vorn und hinten beweglichen Vordersitze. Sie ersparen auch Sitzhöhen- oder gar Lenkradverstellung, weil man im Sozialismus aufrecht sitzt. Die Rückenlehnen sind der Körperform angepaßt, die Sitzflächen wurden bewußt hart gepolstert, damit man beim Fahren nicht einschläft.

Wo andere Fahrzeuge eine verwirrende Instrumententafel besitzen, besticht der Trabant durch ein schlichtes und übersichtliches Armaturenbrett. In dessen Zentrum das Tachometer, wobei nicht nur dessen angenehme mattgraue und völlig blendfreie Beleuchtung überzeugt, sondern auch die Genauigkeit der Anzeige mit einer Toleranz von sieben bis elf Stundenkilometern. Die Zulieferer vom VEB Meßgerätewerk Beierfeld haben also das Weltniveau gleichfalls erreicht. Zwischen der Klingel und dem Handschuhfach für das mitgelieferte umfangreiche Werkzeugsortiment wurde eine mustergültige Lösung für den Aschenbecher gefunden. Er wird einfach aus der Halterung herausgezogen bzw. von unten herausgedrückt. Nach dem Motto “Abwechslung statt Monotonie im Cockpit!” ließen die Trabi-Techniker ihrer Innovationsfreude freien Lauf und installierten für den Beifahrer rechts einen Rasierspiegel. Zum Ausgleich wurde in die linke Sonnenbiende auch ein Spiegel eingebaut. Denn im Züge fortschreitender Gleichberechtigung setzen sich immer mehr Kraftfahrerinnen hinter das runde Lenkrad, die auch während der Fahrt ihre Bedürfnisse befriedigen wollen, wozu u.a. das Schminken gehört. Nebenbei können an der Kontaktstelle des entfernten Zigarettenanzünders auch andere elektrisch betriebene Kleingeräte angeschlossen werden.

Und da Zwickauer Erfindergeist keine Grenzen kennt, kann der Trabant-Fahrer mit seinen Füßen nunmehr drei Pedalen bedienen. Deren Funktionen reichen über Kuppeln, Bremsen oder Gas geben hinaus, indem sie auch der Links-, Rechts- und Geradeausfahrt dienen. Sehr sinnvoll auch die elegante Handbremse, die ein Durchdrehen der Antriebsräder beim Blitzstart verhindert. Manche Ehefrauen haben es mit angezogener Handbremse bis zu einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 Stundenkilometern gebracht.

Der groß3 Spaß am Trabant beginnt aber erst richtig, wenn der Tiger im Tank losgelassen wird. Der satte Motorsound läßt jedes Autofahrerherz höher schlagen. Beim Übergang vom jaulenden “töff, töff” zum ohrenbetäubenden bulligen “jimm, jimm” drückt es den Fahrer in seinen Sitz, der Trabant beschleunigt von 0 auf 100 innerhalb atemberaubender 374 Sekunden. Die blitzartige Kraftübertragung erfolgt über eine Tellerfederkupplung auf das vollsynchronisierte Vierganggetriebe mit Freilauf im vierten Gang. Die Stockschaltung an der Lenksäule ist kinderleicht zu bedienen.

Das elastische Trabant-Triebwerk ist allein wegen seiner Urwüchsigkeit ein Quell heller Freude. Es gibt einem das gute Gefühl, ganz nah dran zu sein an der Maschine, die einen fortträgt, wenn man sich nur kameradschaftlich behandelt. Em Renner, der nur schwer zu bremsen ist. Männer aus Stahl fahren Autos aus Pappe!
Der 601 ist wirklich eine kleine Rakete. Den Gashebel nur antippen — schon flitzt er fort! Die 100 Stundenkilometer schafft er bergab spielend mit Halbgas. Gibt man Vollgas, kann er immer noch einige Sachen zulegen, bis der Motor seine füllungsbedingte Drehzahlgrenze erreicht hat. Ebenso sein tadelloses Verhalten am Berg, und geradezu phantastisch die Straßenlage dieses kleinen Wagens! Der Trabant ist ein Kurvenkünstler par exellence. Er verkraftet Dank präziser Lenkreaktionen und seiner Progressivfederung Kurvengeschwindigkeiten, bei denen bei Großraumlimousinen schon die Hinterachse nach außen wandert.

Das alles ist nur moglich, weil der Trabant sich auch von außen als Kind seiner Zeit gibt — geplattet, stromlinienförmig und windschnittig. Manche meinen, der Trabant besäße den Luftwiderstand einer nach vorne geöffneten Halbkugel. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn die Karosserie ist echt klassisch — sie hat die Form eines Siegerpodestes.
Und wer dort auf dem obersten Treppchen steht, daran lassen historischer Materialismus und Optimismus keinen Zweifel. Unser Trabant stellt das entscheidende Stück Fortschritt im internationalen Automobilbau dar — deshalb mitunter die etwas längeren Wartezeiten bis zu seiner Auslieferung. Als technisch ausgereifter Pkw wird er sich auch in Zukunft bewähren.

Er ist Fleisch vom Fleische unserer Republik: wendig, schnell, ausdauernd und robust.

Berliner [hallo]



1.JPG

2.JPG

3.JPG

4.JPG

5.JPG

Pos.1111 = Peilstab.



AK
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon vs1400 » 24. April 2014, 22:43

Transitfahrer hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:kann schon sein, dass es bei dir so war.
besagter peilstab kostete 0,70 pfennig und gehörte nicht zur bückware. der erwähnte stock war in der masse wohl eher ein zollstock, denn dieser faserte nicht auf und der tank + vergaser blieben damit sauber.

was diese erwähnte tankanzeige betrifft, so war es eben eine verbrauchsanzeige. welche leider eher ungenau funktionierte.

vs [hallo]


Da Du ja mal wieder einigen Leuten unterstellst das sie keine Ahnung haben, hier mal was Tante Wiki zur Tankanzeige bzw. Verbrauchsanzeige beim Trabbi sagt:
1983:

Umstellung der Bordelektrik von 6 auf 12 Volt mit neuer Drehstromlichtmaschine
Ausstattung mit Kraftstoffanzeige, Heckscheibenheizung und Kopfstützen für Variante „S de luxe“

1984:

serienmäßige Ausstattung mit höhenverstellbaren H4-Scheinwerfern
serienmäßige Ausstattung mit neuem Vergaser 28H 1-1 von BVF und Kraftstoffmomentanverbrauchsanzeige (KMVA)
Ausstattung mit Nebelscheinwerfern und ausstellbaren hinteren Seitenscheiben bei der Variante „S de luxe“

[zunge]


hi Transitfahrer,
dass ich hier jemand etwas unterstelle ...
... ne bloße behauptung deinerseits und keinesfalls gerechtfertigt. ... aus meiner sicht.
doch egal ...

meine aussage bezieht sich "leider" nur auf selbsterlebtem und da bekam eben der vater eines freundes so nen trabant.
die freude über dieses neue guddi war enorm groß,
wurde jedoch im alltag schnell getrübt.
zumal im handbuch weiterhin auf den peilstab verwiesen wurde,
da er wohl genauer war.

gruß vs [hallo]
vs1400
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon karnak » 25. April 2014, 11:17

Ich will nun den Trabant und seinen Benzinhahn nicht in Schutz nehmen,natürlich war das Auto eine Grotte,zumindest aus heutiger Sicht [flash],aber ich bin 2 Trabant gefahren,beide mit Benzinhahn und ohne Verlängerung.Ich musste nicht einmal irgendwie während der Fahrt auf Reserve drehen.Ich musste auch die letzten 20 Jahre noch nicht mit einem Kanister loslaufen weil mir der Benzin ausgegangen ist und ich liegen geblieben bin.Wenn ich ehrlich bin,von wenigen Ausnahmen abgesehen,wenn man nicht völlig bekloppt ist passiert sowas nicht.Ich glaube das ist eine Frage der Lebenseinstellung und zu den Dingen an sich. [grin]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 24861
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 25. April 2014, 12:50

karnak hat geschrieben:Ich will nun den Trabant und seinen Benzinhahn nicht in Schutz nehmen,natürlich war das Auto eine Grotte,zumindest aus heutiger Sicht [flash],aber ich bin 2 Trabant gefahren,beide mit Benzinhahn und ohne Verlängerung.Ich musste nicht einmal irgendwie während der Fahrt auf Reserve drehen.Ich musste auch die letzten 20 Jahre noch nicht mit einem Kanister loslaufen weil mir der Benzin ausgegangen ist und ich liegen geblieben bin.Wenn ich ehrlich bin,von wenigen Ausnahmen abgesehen,wenn man nicht völlig bekloppt ist passiert sowas nicht.Ich glaube das ist eine Frage der Lebenseinstellung und zu den Dingen an sich. [grin]


Im Prinzip hast Du recht Kristian! Aber:

Man beachte die Zeit und wo man wohnte. Hier im Altkreis Quedlinburg waren die Tankstellen sehr rar gesät. Zudem war grundsätzlich um 18:00 Uhr Zapfenstreich. Die meisten hatten am Wochenende ohnehin zu. Wenn wir nach Mecklenburg fuhren, musste schon geplant werden, wo man nachtankt. Das taten wir an einer Intertank an der F5 und dann gab es sonst nur noch Mirow auf unserer Strecke. Ich will damit sagen, dass wir zwar nie liegenblieben, aber regelmäßig trotz nachmessen unseren Benzinhahn auf Reserve stellen mussten. Urlaubsreisen ohne wirklichen 5-Liter-Notvorrat mittels Kanister gab es nie. Nicht jeder wohnte im Berliner Speckgürtel...

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 25. April 2014, 12:54

karnak hat geschrieben:Ich musste nicht einmal irgendwie während der Fahrt auf Reserve drehen.Ich musste auch die letzten 20 Jahre noch nicht mit einem Kanister loslaufen weil mir der Benzin ausgegangen ist und ich liegen geblieben bin.


Du hattest in den letzten 20 Jahren einen Trabbi? [shocked] [flash]

Aber du hast recht, ich musste das in meinem "Trabbijahr" auch nie. Man konnte den Hebel auch viel früher, bevor man losfuhr, auf Reserve stellen..... [super]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84408
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon karnak » 25. April 2014, 15:51

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Ich musste nicht einmal irgendwie während der Fahrt auf Reserve drehen.Ich musste auch die letzten 20 Jahre noch nicht mit einem Kanister loslaufen weil mir der Benzin ausgegangen ist und ich liegen geblieben bin.


Du hattest in den letzten 20 Jahren einen Trabbi? [shocked] [flash]

Aber du hast recht, ich musste das in meinem "Trabbijahr" auch nie. Man konnte den Hebel auch viel früher, bevor man losfuhr, auf Reserve stellen..... [super]
AZ

Ha, Ha.
Aber das mit dem"gleich auf Reserve drehen" ist eine gute Idee,ob da wohl mehr drauf gekommen sind?Ich glaube solches Tun hätte auch etwas damit zu tun wie man die Welt betrachtet,ein FAST weltanschauliches Problem [flash] und das beißt sich nun mal elend mit meinen Vorstellungen wie man sich die Welt organisieren sollte. [flash] Und deswegen Volker bin ich auch durch Gegenden gefahren wo die Tanken dünn gesät und um 18.00 Uhr geschlossen wurden,dass wuste ich,wie so vieles andere wie es eben nun mal so ist in diesem Lande und ich habe es so eingerichtet,dass ich nicht liegen bleibe und das eigentlich schon fast philosophisch betrachtet allumfassend [flash] ,hatte notfalls einen 20 L Kanister im Kofferraum,hatte wahrscheinlich für so ziemlich jede Lebenssituation so einen Kanister dabei,manche sagen wohl einrichten dazu,hat aber irgendwie funktioniert und so ticke ich nun mal,damals wie heute,versuche es mir nicht unnütz schwer zu machen. [flash]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 24861
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 25. April 2014, 15:55

Dann waren unsere "Reisen" so unterschiedlich nicht!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 25. April 2014, 18:13

Mensch Leute, Benzinkanister im Auto oder der Garage waren zu DDR-Zeiten Gesetz,(mein Vater hatte ein halbes Dutzend davon!!!) und zwar waren die Dinger zu finden in jedem Auto egal welcher Klasse, egal ob Stadt oder Dorf, mindestens fünf Liter bis zwanzig Liter auf längeren Touren. Wo habt Ihr denn nur gewohnt und Volker, nicht immer herausreden denn das scheint so ne richtige Manie von dir zu sein. Also nochmal nur für Dich Schlauberger und heutigen" Trabant-Dummquatscher".

Der ganz normale Reservehahn beim Trabant (der ohne Verlängerung) war richtig gut erreichbar(wieder vom Fahrer aus) unter der Voraussetzung, der Fahrer war damals nicht zu fett um sich zu bücken, war nicht jenseits der 85, war sonst nicht körperlich behindert um sich sportlich zu bücken...und dabei ...man staune die Strasse im Auge zu behalten, also den Hahn nach....war es nach links zu drehen und weiter ging es...einfach auf Reserve.

Rainer-Maria der heute noch die Benzinkanister vom Vater ...also ne ich weiß nicht wohin mit die Dinger...hahahuhihahuhi
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 29. April 2014, 21:28

Nun Reiner, die Begehrlichkeiten der Menschen sind halt verschieden!
Wenn Dir der Benzinhahn im Trabant gefiel, ist das in Ordnung. Dass ich nun wegen des Bemängeln der ingenieurtechnischen Höchstleistung der Benzinhahnanordnung gleich ein Trabant-Dummquatscher werde, hat aber was.
Was daran gut erreichbar war, .... Du bist noch besser, als der hornbebrillte Trabanterklärer, der immer mal im Fernsehen lief!

Brütest Du das des Nachts aus? [flash]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. April 2014, 16:52

Edelknabe hat geschrieben: Der ganz normale Reservehahn beim Trabant (der ohne Verlängerung) war richtig gut erreichbar(wieder vom Fahrer aus)


Nun bleib aber mal realistisch. Was du schreibst klingt wie, "wir hatten guten Sex, aber die Frau hatte noch alles an.....und alles war gut erreichbar." [laugh]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84408
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon pentium » 30. April 2014, 16:59

Nun weiß ich ja nicht, wie groß der Edelknabe ist?
Vielleicht viel es ihm, dank seiner Körpergröße eben leichter an diesen Hahn zu gelangen!

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. April 2014, 18:17

Hier der Beweis der Erreichbarkeit....dauert nur 1 Minute.... [flash]

View My Video

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84408
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Alltäglicher Mangel am Ende der 1980er Jahre in der DDR

Beitragvon Sirius » 30. April 2014, 18:25

Volker Zottmann hat geschrieben:Was daran gut erreichbar war, .... Du bist noch besser, als der hornbebrillte Trabanterklärer, der immer mal im Fernsehen lief!


Der hier?

Benutzeravatar
Sirius
 
Beiträge: 3915
Registriert: 21. September 2011, 10:01

VorherigeNächste

Zurück zu Wirtschaftliche Unterschiede

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste

cron