" Unsere Republik geht Pleite "

Wie entwickelte sich die Wirtschaft der DDR, wie die der Bundesrepublik während der Teilung Deutschlands. Welche Anzeichen gab es für die Entwicklung? Was waren die Ursachen?
Hier der Bereich für alle wirtschaftlichen Themen.

Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Spartacus » 24. April 2017, 18:31

Danny, du solltest dir die Frage stellen, warum ein Staat, der angeblich mehr Wachstum zeigt und höhere Investition zwischen 1980-89 durchführen kann (DDR), nicht langsam an den Staat herankommt (BRD), der sich auf einem höheren Level eingependelt hat und deshalb gar nicht mehr so stark wachsen kann.


Da die Banken die BRD mit Krediten zugeschüttet haben. [hallo]

Und warum ein Staat bei diesem Wachstum nicht von überall Kredite bekam.


Da die DDR nun mal nicht die BRD war. Sprich Ost Mark ist nicht gleich DM. Warum bekommt aktuell Venezuela, die im Öl ersaufen, keine Kredite?

LG

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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon augenzeuge » 24. April 2017, 18:39

Spartacus hat geschrieben:Warum bekommt aktuell Venezuela, die im Öl ersaufen, keine Kredite?
Sparta


Weil sie nicht das Wachstum der DDR haben. [flash]
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Kumpel » 24. April 2017, 18:49

Edelknabe hat geschrieben:PS: Volker, du warst wohl einfach zu ehrlich damals, in dieser DDR. Ob das nun Dummheit oder gar als Nobel genannt werden darf......?



So ein Dummer war ich in der DDR wohl auch. Auf der Arbeit alles gegeben als wäre der Laden mein eigener und nie was geklaut.
Schön doof, gelle Edlerknabe?
Einmal sollte ich sogar mal Aktivist werden. Hat dann aber doch nicht geklappt weil ich mich nicht gesellschaftlich betätigt hätte.
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Volker Zottmann » 24. April 2017, 18:58

"Was war die DDR wert?" Dieses Buch von Wenzel sei empfohlen.

Er beschreibt unaufgeregt und sachlich.
Die Indikatoren der Pleite einer Wirtschaft werden schon fundiert ab Seie 11 erklärt.

Der Anteil der Akkumulation am Nationaleinkommen war von 29% in 1970 auf 21% in 1988 gesunken. Der Verschleißgrad der Ausrüstungen hatte sich drastisch erhöht. Veraltetes Gerät der Industrie stieg von 1975 zu 1988 von 47% auf 53,8%.
im Bauwesen von 49,5% gar auf 67% erhöht! Was wollten wir denn ohne ordentliches Werkzeug, unsere Produktionsmittel, und ohne vernünftige Materialwirtschaft noch bekleistern?
Und so ließe sich jeder Industriezweig einzeln beleuchten. Doch wozu eigentlich noch?

Wenn ein Staat über die Verhältnisse Volksvermögen verschleudert, so durch Billigstverkäufe jeder Ware gegen Devisen... wenn er mehr Uniformierte und Aufpasser als jedes andere Land zur Überwachung der eigenen Bevölkerung unterhält, ist irgend wann Schluss.
Ich für meinen Teil begreife nicht, dass auch hier Studierte so vehement versuchen uns klar zu machen, dass die DDR nicht fix und fertig war.

Haben uns die Bilder des 89er Herbstes denn alle getäuscht? [flash]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Edelknabe » 24. April 2017, 19:03

Das ehrt dich Kumpel, diese Ehrlichkeit. Mein Brigadier unsere Jugendbrigade war auch so Einer, der Junge war sinngemäß im privaten Leben haltlos(öfters mal verschlafen etc) nur wenn der VEB rief, da war er immer da, auch an den Wochenenden(Waggons entladen) . Und das brachte ihm zweimal den Aktivisten. Nur, an den Abenden dann kam er sinngemäß auf allen Vieren aus der Kneipe...die Urkunden dafür, die fand Peter nie wieder, und das Geld war versoffen....aber sonst war der Kerl ein Macher, unser Lohn stimmte immer.

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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Edelknabe » 24. April 2017, 19:11

Wo bleibt nur der Karnak....das der das dem Volker mal wieder mit den Bananen und den Fleischtöpfen erklären kann? Die dann zur (eben auch) Wende.......

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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon steffen52 » 24. April 2017, 19:15

Edelknabe hat geschrieben:Wo bleibt nur der Karnak....das der das dem Volker mal wieder mit den Bananen und den Fleischtöpfen erklären kann? Die dann zur (eben auch) Wende.......

Rainer-Maria

Der Karnak hat doch Urlaub, Rainer-Maria. Da hat er halt noch was anderes vor!!! [laugh]
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Volker Zottmann » 24. April 2017, 19:19

Edelknabe hat geschrieben:Wo bleibt nur der Karnak....das der das dem Volker mal wieder mit den Bananen und den Fleischtöpfen erklären kann? Die dann zur (eben auch) Wende.......

Rainer-Maria

Du glaubst allen Ernstes, dass mir ein Stasimann die DDR-Verhältnisse erklären muss? Gehts noch?
Da Du gerade den Kumpel so lobst.... Geld hatten wir Bauarbeiter alle, denn wir arbeiteten immer länger und zu kaufen gab es nichts. Schau, ich habe vor der Wende einen aufgebauten B-1000 bar bezahlt, das waren allein 29000.-Ostmark. Fuhr einen Wartburg Tourist und hinten hing der Alpenkreuzer dran, der nur in den Ostharz durfte...

Gruß Volker
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon andr.k » 24. April 2017, 22:03

Die Legende von der Pleite der DDR

Veröffentlicht in: Strategien der Meinungsmache

Exbundeskanzler H. Schmidt ließ sich Anfang April in dem umstrittenen Film über Margot Honecker zitieren. Dort stützte er seine Auffassung über die besonders hohe Westverschuldung der DDR als deren Grund für ihren “ausweglosen Untergang“. Dadurch befestigte er die gängige Klischee-Vorstellung der herrschenden Mainstream-Ideologie, die im Widerspruch zum offiziellen Bundesbankbericht von 1999 steht, der u. a. diese Westverschuldung der DDR abschließend und vollständig dokumentierte und bewertete. Von Karl Mai.

Dieser Bundesbankbericht „Die Zahlungsbilanz der ehemaligen DDR 1975 bis 1989“ erschien im August 1999 als Sonderdruck und ist jedermann zugänglich, so dass man erwarten sollte, dass er auch vom ökonomisch beschlagenen Exbundeskanzler zur Kenntnis zu nehmen gewesen wäre. Folgen wir daher zunächst diesem dokumentarischen Bundesbankbericht in einigen Kernaussagen:

Sogleich fällt auf, dass der Bundesbankbericht nirgends von einer besonders hohen oder gar exorbitanten Devisenverschuldung der DDR ausdrücklich ausgeht oder spricht. Seine Darstellung der DDR-Devisenverschuldung zeichnet sich durch große Sachlichkeit und differenzierte Bewertungen aus.

Hier einige markante Zitate aus dem Bericht:

„Der Erfolg dieser Exportanstrengungen brachte der DDR im Zeitraum von 1981 bis 1986 einen Überschuss in der Handelsbilanz (gegenüber dem NSW[1]) von 12,4 Mrd. VM[2] ein.“ (S. 41)

„Die außenwirtschaftliche Lage der DDR änderte sich abrupt, als 1986 die Erdölpreise zu fallen begannen. Schwierigkeiten im landwirtschaftlichen Sektor (schlechte Ernten) kamen hinzu. Außerdem bemühten sich die DDR-Behörden, durch Einfuhr von Maschinen und maschinellen Anlagen die industrielle Basis zu stärken. Aus all dem resultierte ein deutlicher Anstieg der Einfuhren, so dass im Zeitraum 1987 bis 1989 Handelsdefizite (gegenüber dem NSW) in Höhe von 7,7 Mrd. VM aufliefen.“ (S. 42)

…im Zeitraum 1975 bis 1989“ (gab es) „ Zinserträge aus dem Ausland im Betrag von 14,3 Mrd. VM, der Zinsaufwand betrug 45 Mrd. VM. Die Netto-Zinszahlungen an das Ausland – 30,7 Mrd. VM – machten 13,5% der Exporte an das NSW aus.“ „1989 erreichte sie“ (die saldierte Zinslast)“ 2,2 Mrd. VM, das waren 13% der Exporte.“ (S. 45)

„Die Verschuldung“ (Verbindlichkeiten der DDR) „bestand überwiegend aus Bankverbindlichkeiten, deren Zunahme im Zeitraum von 1982 bis 1989 zumindest der Größenordnung nach dem von den Banken gehaltenen Liquiditätsreserven entspricht, sowie aus Verbindlichkeiten der Unternehmen gegenüber Lieferanten.“ (S. 59)

„Ende 1989 betrug die Nettoverschuldung 19,9 Mrd. VM.“ (S. 59)

Die saldierten DDR-Devisenschulden im Jahre 1989 betrugen also insgesamt 19,9 Mrd. VM, davon 13,6 Mrd. VM aus dem normalen Warenhandel (KD und VW) und 6,3 Mrd. VM aus dem besonderen „innerdeutschen Handel“. (S. 60)

So viel zur Verschuldung und zu den saldierten Zinslasten. Die DDR hatte damals ihrerseits Forderungen an die Devisenländer und eigene Aktiva:

„Ende 1981 betrugen die Forderungen gegenüber dem NSW noch 3,2 Mrd. VM, bis Ende 1985 waren sie auf 30,2 Mrd. VM angewachsen. Sie setzten sich zum großen Teil aus Guthaben der DDR-Banken, daneben aus Handelskrediten der Unternehmen sowie in relativ geringem Umfang aus Regierungskrediten zusammen.“ (S. 58)

„Aber Ende 1989 lagen sie (die Liquiditätsreserven) immerhin noch bei 29 Mrd. VM und deckten 59,3% der Verschuldung ab. Das Verhältnis der Auslandsaktiva zu den Importen belief sich auf 158%, das heißt sie entsprachen den Einfuhren von 1 ½ Jahren.“ (S. 58)

Dies bestätigt unsere o.a. Aussage, wonach der Verschuldungsumfang in Westdevisen die Existenz der DDR nicht direkt untergrub. Siegfried Wenzel hatte diese Schlussfolgerung wie folgt bekräftigt: „Es war bis Ende der 80er Jahre weder die innere Verschuldung noch die äußere – darunter auch die gegenüber dem nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet – die die ökonomische Existenz der DDR bedrohten.“ (Wenzel 2005, S. 22) Der konkrete Grund für die Gefährdung der DDR-Wirtschaft und deren Niedergang ist vielmehr im gesamten Kontext der Außenwirtschaft der DDR zu suchen:

Der vor 1981 langjährige negative Außenbeitrag (Export minus Import) wurde in den Jahren danach (bis 1989) durch einen positiven Außenbeitrag in Höhe von kumulativ 50 Mrd. Euro abgelöst (Gerhard Heske 2005, S. 230). Dieser mengenmäßig-materielle Exportüberschuss war am Ende kumulativ höher als das Jahresvolumen 1989 für die Bruttoinvestitionen der DDR (47 Mrd. Euro), und er drückte zwangsläufig und mehrjährig die dann objektiv noch möglichen industriellen Bruttoinvestitionen auf einen niedrigeren Stand. Dazu kam die gegenläufige Wirkung der Veränderungen der Preisrelationen zwischen Export und Import in den 70-80er Jahren. Anfänglich hatte die DDR infolge der vertraglich verzögerten Weitergabe der erhöhten Weltmarktpreise für Rohöl seitens der UdSSR im RGW-Handel beträchtliche Preisvorteile (in Transfer-Rubeln), die zunächst stabilisierend wirkten. Später verkehrte sich der Vorteil für die DDR in einen Nachteil, denn die nunmehr gültigen erhöhten Vertragspreise mit der UdSSR waren bindend.

Danach musste die DDR zwischen 1971 und 1987 aus den generell geänderten Preisrelationen im Außenhandel 22 Milliarden US-Dollar Verluste hinnehmen (Ch. Luft 1996, S. 91). Dies schmälerte wesentlich den finanziellen Nutzeffekt der mengenmäßigen Steigerung ihrer Exporte in der Endphase der DDR.
Der Außenhandelsumsatz zwischen der UdSSR und der DDR von 1979 bis 1985 war wertmäßig auf 245 Prozent angestiegen; das materielle Produkt der Lieferungen der UdSSR an die DDR war jedoch bereits seit 1970 (bei 107 Prozent) stagnierend. (Wenzel 2005, S. 21/22) Die Importpreise (Preisindex) wurden seitens der UdSSR z. B. von 1970 zu 1983 um 304 Prozent erhöht, der Exportpreis-Index konnte im Gegenzug aber nur um 160 Prozent erhöht werden. Die „terms of trade“ für die DDR im UdSSR-Handel hatten sich damit grundlegend verschlechtert. Der Bundesbankbericht von 1999 vermerkte:

„So stiegen die Importpreise für Erdöl aus der UdSSR von 1974 bis 1986 um das 11fache, die Preise für Erdgas um das 7fache. Die DDR konnte die Mehrkosten, die in diesem Zeitraum allein für diese Rohstoffe circa 40 Mrd. VM betrugen, nur zum Teil durch ein Anheben der eigenen Exportpreise ausgleichen.“ (S. 27)

Durch den wirtschaftlichen Niedergang der UdSSR zu Ende der 80er Jahre unter Gorbatschow geriet die DDR-Außenwirtschaft ungewollt zwischen die Kredit- und Preis-Zwänge aus dem Westhandel und die materiellen Lieferkürzungen und das Preis-Dilemma aus dem Osthandel gleichermaßen.

Erst dadurch verlor die DDR-Wirtschaft eine eigene sichere Perspektive und ging tendenziell ihrem ökonomischen Siechtum entgegen. Dies kommt u.a. durch den rückläufigen Materialimport aus der UdSSR seit den 80-er Jahren zum Tragen. In diesen Jahren wurden die sowjetischen Import-Liefermengen abermals rigoros gekürzt,

„so z. B. 1985 zu 1988 bei Zink von 24.000 Tonnen auf 12.000 Tonnen, bei Apatitkonzentrat von 430.000 Tonnen auf 300.000 Tonnen und bei Schnittholz von 1,7 Mio. m3 auf 0,9 Mio. m3. Dazu gehörten auch Lieferrückgänge bei Blei, Manganerz, Chromerz und anderen. Materialien. Die Lieferungen von Steinkohle (im Rahmen eines Umleitungsvertrages aus Polen) sanken von 6 Mio. Tonnen in den sechziger Jahren auf 1 Mio. Tonnen 1987 und 300.000 Tonnen 1988.“ (Wenzel, 2005, S. 22)

Die sowjetischen Lieferverkürzungen wirkten bis zuletzt stark belastend und erhöhten deutlich den äußeren Zwang zu Importen auf Devisenbasis mit relativ hohen Zinsen, der auch im Sinne einer westdeutschen Strategie zur ostdeutschen Wachstumsbeschränkung (mittels Zinslasten) lag. Die westlichen Devisenkredite brachten der DDR neben dem (ambivalenten) Effekt der Verschuldung vor allem die ca. 30 Mrd. VM saldierten Zinslasten in Devisen ab 1975. Jedoch hatte die DDR bis zuletzt ihre Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Westen peinlich genau erfüllt und litt am Ende unter keinerlei Kreditverweigerung der Westbanken.

Das alles sollte auch ein geistig unabhängiger Zeitgenossen, wie z. B. Exbundeskanzler H. Schmidt, letztendlich zum Ausdruck bringen können, wenn von der DDR-Wirtschaft die Rede ist. Siegfried Wenzel verwies darauf hin, „dass das Geschwätz von der Pleite der Wirtschaft der DDR oder des Staates falsch ist; darauf berechnet, die von Kinkel im Anschlussprozess herausgegebene Parole der ‚Delegitimierung der DDR‘ ideologisch-propagandistisch zu untersetzen.“ (Wenzel, 2000, S. 22)
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon andr.k » 24. April 2017, 22:03

Literaturangaben:

Deutsche Bundesbank, „Die Zahlungsbilanz der ehemaligen DDR 1975 bis 1989 [PDF – 226 KB]“, August 1999.
Heske, Gerhard, „Bruttoinlandsprodukt, Verbrauch und Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland 1970-2000, Köln 2005 (Zentr. f. Historische Sozialforschung, Supplement No. 17)
Luft, Christa, „Die Lust am Eigentum“, Zürich 1996
Wenzel, Siegfried, „Zur Rolle der Ökonomie im finalen Entwicklungsabschnitt der DDR“, in: Pankower Vorträge, „1989 – 1990. Die DDR zwischen Wende und Anschluss“, Berlin 2000, Heft 20;
Wenzel, Siegfried, „Zur Rolle äußerer Faktoren für die ökonomische Entwicklung der DDR“, in: Pankower Vorträge, „Die DDR-Wirtschaft in den 80er Jahren“, Berlin 2005, Heft 70

Anmerkung WL: Um den Zusammenbruch der DDR haben sich zahlreiche Legenden gebildet, so wird nach wie vor die Arbeit der „Treuhand“ als Erfolg dargestellt. Dabei sind reihenweise ehemalige DDR-Betriebe unter Wert an westdeutsche und europäische Anleger verkauft bzw. „abgewickelt“ worden, wie z.B. die ZDF-Sendung Frontal 2010 berichtete. Ähnliches gilt für die Verschleuderung der ostdeutschen Banken an westdeutsche Banken auf Kosten der Steuerzahler. Auch dass die DDR bei ihrem Zusammenbruch bankrott war, gehört zu den Legenden, mit der bis heute das niedrigere Wirtschaftsniveau im Osten gegenüber dem Westen begründet und politisch beschönigt wird. Mit dieser Legende wird auch nahegelegt, dass der Zusammenbruch vor allem auch ökonomische Gründe hatte. Damit wird aber die „friedliche Revolution“ als demokratisches politisches Aufbegehren der Bürgerinnen und Bürger der DDR abgewertet.

Wir veröffentlichen diesen Beitrag von Karl Mai nicht um der Rehabilitierung der DDR sondern um der historischen Wahrheit willen.

Karl Mai ist Ökonom und lebt in Halle an der Saale.

[«1] NSW = Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet

[«2] VM = Valutamark

Quelle: http://www.nachdenkseiten.de/?p=12924
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Volker Zottmann » 24. April 2017, 22:10

Ein Staat ist vor allem bankrott, wenn ihm das Volk wegläuft!
Bankrotter ging es nicht, egal, wieviel mancher DDR-Betrieb noch wert war.

Gruß Volker
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon andr.k » 24. April 2017, 22:42

Volker Zottmann hat geschrieben:Was man von Nostalgikers Link halten kann....
Nur soviel:
Unter 1.2 Investitionsquote steht, dass von 1985 bis 1989 die DDR ihre Investitionen auf 144 % steigerte, die BRD dagegen auf nur 126%.

Hoffentlich willst Du uns nicht suggerieren, dass wir kurz davor waren den Westen zu überholen..... (ohne einzuholen) [laugh]

Wie gut sind Statistiken?

Volker


Schau mal in dem von dir erwähnten Buch nach. [hallo]
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon karnak » 25. April 2017, 06:06

steffen52 hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Wo bleibt nur der Karnak....das der das dem Volker mal wieder mit den Bananen und den Fleischtöpfen erklären kann? Die dann zur (eben auch) Wende.......

Rainer-Maria

Der Karnak hat doch Urlaub, Rainer-Maria. Da hat er halt noch was anderes vor!!! [laugh]
Gruß steffen52

[flash] Ab Montag erst, die Kampfdemonstration am Sonntag muss ich schon noch mitnehmen.
An meinen Fleischtöpfen halte ich nach wie vor fest, was das gemeine Volk angeht.Was nun die große Ökonomie angeht und ob es Investitionsbremsen gab oder nicht, dass weiß ich alles nicht so genau. Mit den hochwissenschaftlichen Papierkram der da jetzt so öffentlich gemacht wird habe ich auch wenig Lust mich tiefgründig zu beschäftigen, auch da fehlt mir die Blickigkeit in die Dinge und man kann mir sonst was vorrechnen. Was ich allerdings weiß und erlebt habe, ich habe land auf und Land ab gesehen wie es in diesem Land aussah und da war nun mal einfach chronischer Verfall festzustellen und zwar so ziemlich überall, von ein paar Leuchttürmen mal abgesehen. Die in Größenordnungen erkennbaren erbärmlichen und mittelalterlichen Produktionsbedingungen, die sicher ehrbaren, aber immer kurz vorm Zusammenbrechenden Bemühungen aus Sch... Bonbons zu machen und das Ganze irgendwie am Laufen zu halten, der ständige Abtransport von allem möglichen in den Westen mit unseren LKW und durch Abholung durch die LKW der Wessis, dass hat mich eigentlich mein ganzes Leben lang bekleidet. Ob nun beim Sehen der Palomino LKW mit dem bunten Pferd drauf in meinem Geburtsort Limbach-Oberfrohna, die dort die produzierte Reizunterwäsche weggeschleppt haben oder die später die von mir bewachte Grenze überschritten haben. Der ganze Krempel von dem man sich einfach nicht vorstellen konnte, dass die den im Westen in ihren überquellenden Regalen nun auch noch brauchen könnten. Das alles im Blick, es fällt schon schwer zu glauben, die DDR stand irgendwie gut da.
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Kumpel » 25. April 2017, 06:15

Volker Zottmann hat geschrieben:
Haben uns die Bilder des 89er Herbstes denn alle getäuscht? [flash]

Gruß Volker


Der Untergang der DDR , ein riesengroßer Irrtum der Geschichte?
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Nostalgiker » 25. April 2017, 06:34

und demnach bist auch du kumpel ein Irrtum
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon augenzeuge » 25. April 2017, 07:31

karnak hat geschrieben:Was ich allerdings weiß und erlebt habe, ich habe land auf und Land ab gesehen wie es in diesem Land aussah und da war nun mal einfach chronischer Verfall festzustellen und zwar so ziemlich überall, von ein paar Leuchttürmen mal abgesehen.


Genauso war es auch. Ich weiß nicht, wer uns heute etwas von einer "wirtschaftlichen Kraft" der DDR erzählen will, die es erlaubt hätte:"Weiter so!".
Ich glaub manchmal, wer seinen Dienst bei irgendwelchen Organen machte, hatte keinen guten Durchblick was in den Betrieben real passierte. In meiner relativ kurzen DDR-Arbeitszeit habe ich etwa 7 Betriebe ziemlich gut kennenlernen können. Und davon waren 6 kaputt. Die Einschätzung war nicht subjektiv, die spürte man täglich. Wo war denn das Wachstum, wenn die Leute gar nicht genug Arbeit für 8h hatten? Wie sahen denn die Großbetriebe in Leuna, Buna, Bitterfeld und Wolfen aus? Wer will mir erzählen, dass die so weiter hätten arbeiten können? Wer das macht, kann nach 1980 nicht dort gewesen sein.

Die sahen nämlich genauso aus, wie die vielen Wohnhäuser, bei denen mehrheitlich nichts investiert wurde. Oder die Straßen, welche mehr einem Hindernislauf ähnelten, oder teilweise ein Pflaster hatten, welches vor 1939 gelegt wurde.

Ich frage mich, warum man, wenn es so toll noch aussah, dem Schürer mit seinem Bericht nicht beweiskräftig Paroli bot, bieten konnte. Oder warum das MfS in seinen Berichten ebenfalls von einer katastrophalen wirtschaftlichen Lage sprach...je länger diese Zeit zurückliegt, umso besser muss sie gewesen sein. [flash]

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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Kumpel » 25. April 2017, 10:33

Nostalgiker hat geschrieben:und demnach bist auch du kumpel ein Irrtum


Seltsame Logik eines Ost-Berliner Wutrentner.
Im Gegensatz zur DDR bin ich nicht untergegangen und mir wurde auch nicht die geliebte Ministerratskantine weggenommen. [hallo]
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Nostalgiker » 25. April 2017, 10:50

kumpel, du schreibst gequirlten Mist.
Woher nimmst du deine "Gewissheit" das ich a) mit der DDR untergegangen sei und b) mir was weggenommen wurde?
an Dreistigkeit wirst du wahrlich nur noch von HPA überboten.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Interessierter » 25. April 2017, 10:58

Schon erstaunlich wenn man meint nach fast 3 Jahrzehnten, die damalige wirtschaftliche Lage der DDR schönzureden. Das MfS informierte am 5. März 1982 folgendermaßen:

Bild

Wenn also die stellvertretende DDR - Ministerin für Finanzen - Frau Dr. König - nur noch eine Umschuldung aufgrund der Zahlungsunfähigkeit der DDR gegenüber den NSW Gläubigerbanken, als einzige verbleibende Möglichkeit sieht, dann können sich die Schönredner ihre Versuche, eine andere wirtschaftliche und finanzielle Situation vorzugaukeln, einfach sparen.
Interessierter
 

Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Nostalgiker » 25. April 2017, 11:07

Interessierter, schon mal was von Fälschungen gehört?
ich denke da nur an den ominösen Schießbefehl der alle paar Jahre in irgendeiner Landestelle der Stasi-Behörde "gefunden" wird ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Interessierter » 25. April 2017, 11:28

Als Fälschung bist eigentlich nur Du als Fake " Thoth " mir erinnerlich. [laugh]
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon augenzeuge » 25. April 2017, 16:01

Nostalgiker hat geschrieben:Interessierter, schon mal was von Fälschungen gehört?


Das Dokument hier ist allerdings keine Fälschung. 100% nicht.

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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Nostalgiker » 25. April 2017, 17:59

Was macht dich da so sicher? Nur weil der Inhalt in dein ideologisches Konzept passt?
Glaubst du etwa das solch eine hochbrisante Information auf einer Schmierzettel ohne Unterschrift kursierte?
Schon mal was von GVS, VVS gehört?
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Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Volker Zottmann » 25. April 2017, 18:00

Ich werde nie bestreiten, dass die DDR bestimmt in einigen wenigen Bereichen lebensfähig war.
Wenn aber die Wirtschaft so gut war, wie uns hier Nostalgiker und Co. weißmachen wollen, so frage ich mich, wo dann das Hauptübel des Zusammenbruchs lag?
Dann kann es ja wie hier schon oft dargestellt wurde nur am Dilettantentum der obersten Führungsschicht und dem Kadavergehorsam der Bezirks-und Kreisleitungen der SED gelegen haben.
Wenn die DDR doch so schlagkräftig war, wieso blieben dann jahrzehntelang die Kaufhausregale leer? Wieso war jedes höherwertige Konsumgut Mangelware?

In Quedlinburg, das schrieb ich schon, lag tonnenweise das heimische frische Obst und Gemüse in Lagerhallen, oft tagelang, bis es ausgefahren wurde. Meist dann schon gammelig. Irgendwann müsste man doch mal begriffen haben, dass eigenverantwortliche Vermarktung effizienter gewesen wäre. Mal gab es keinen Dieselkraftstoff, mal fehlten LKW-Reifen. Aber das wissen ja alle Ostdeutschen selbst...

Die größte Pleite war das Unvermögen der Partei- und Staatsführung. Kritik war verboten, wurde stets von der Stasi bekämpft, statt diese zum Wohle des Volkes zu fördern. Ich meine, das sind die Hauptgründe die die Unzufriedenheit weiter Bevölkerungsteile förderte. Hinzu kamen dann noch die 40 Jahre Reiseverbot.
Das kleine geschichtliche Zeitfenster, was Abhilfe versprach wurde genutzt. Und schon brach die zehntstärkste "Lügen"-Nation zusammen.

Für mich war es das größte Geschenk, was ich im Leben bisher erhalten habe. Mir war und ist es scheißegal, ob die DDR noch eine Milliarde "reicher" oder ärmer war.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon augenzeuge » 25. April 2017, 18:13

Nostalgiker hat geschrieben:Was macht dich da so sicher? Nur weil der Inhalt in dein ideologisches Konzept passt?
Glaubst du etwa das solch eine hochbrisante Information auf einer Schmierzettel ohne Unterschrift kursierte?
Schon mal was von GVS, VVS gehört?


Bitte Nostalgiker, das ist ein Blatt von mehreren, Mittag hatte den Sachverhalt später bestätigt. Du kommst mir vor wie Don Quichotte, der die Fakten nicht erkennen will. Vielleicht war das ganze Politbüro nur ne Fata Morgana.

MITTAG: Der ökonomische Kollaps deutete sich 1981 an und wurde 1983 offensichtlich. Dies hing mit der Kürzung der ursprünglich zugesagten Erdöllieferungen durch die UdSSR von 19 auf 17,1 Millionen Tonnen pro Jahr zusammen. Es war nicht der einzige Faktor, aber einer, der die Situation der rohstoffabhängigen DDR drastisch kennzeichnete. Dadurch wurden Wirtschaftswachstum und Außenhandel erheblich beeinträchtigt. Über diese Situation ist das gesamte Politbüro informiert worden.


MITTAG: Wir haben versucht, unter Hinweis auf den Ernst der Lage auf die sowjetische Führung einzuwirken, die Erdöllieferungen wieder zu erhöhen. Dazu gab es verschiedene Briefe von Honecker an Breschnew, Andropow, Tschernenko und später an Gorbatschow. Die sowjetische Seite äußerte Verständnis, sagte die Prüfung zu, verwies aber gleichzeitig auf eigene Lieferschwierigkeiten. Es blieb ein Fünkchen Hoffnung, die sich jedoch nicht erfüllte.
Zugleich suchten wir die Wirtschaftskooperation mit dem Westen auszubauen. Dafür waren Kredite erforderlich, die durch zusätzliche Exporte wieder zu erwirtschaften waren. Es kam zu einem verhängnisvollen Kreislauf, in dem bei zurückgehenden Rohstofflieferungen das Wirtschaftswachstum mit immer größerem Aufwand für den Export gewährleistet werden mußte, was auf Dauer nicht möglich war.


SPIEGEL: Wann wußten Sie, daß es aus ist?
MITTAG: Ende 1987 kam ich zu der Erkenntnis: Jede Chance ist verspielt. Vom Osten war keine Hilfe möglich, und zum Westen konnte die Wende zur umfassenden Wirtschaftskooperation wegen latent wirkender politischer Widerstände in unseren Reihen nicht erfolgen.
Ohne die Wiedervereinigung wäre die DDR einer ökonomischen Katastrophe mit unabsehbaren sozialen Folgen entgegengegangen, weil sie auf Dauer allein nicht überlebensfähig war.


MITTAG: Das sozialistische System insgesamt war falsch, wie wir heute wissen. Es ist eine Illusion, in der Planwirtschaft nach einem Weg zu suchen und ihn zu finden. Die Wirtschaft muß mit Gewinn arbeiten, wie das in einer Marktwirtschaft ist. Unser Wirtschaftssystem ist unter heutigen Erkenntnissen nicht zu verantworten, wird sich auch nicht wiederholen.

Noch mehr kann man hier lesen: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13491339.html
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon andr.k » 25. April 2017, 18:46

Warum gibt der "Einsteller" dieses Dokuments nicht die Quelle an? [denken]

Bild

Bild

Bild

Im Zusammenhang lesen sich die Dokumente doch ganz anders.

Quelle: http://www.bstu.bund.de/DE/Presse/Theme ... nn=3418830
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon HPA » 25. April 2017, 20:01

Herta König. Da war doch noch was.
HPA
 

Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon augenzeuge » 25. April 2017, 21:24

HPA hat geschrieben:Herta König. Da war doch noch was.


Einiges...also diese Dame hätte den Sozialismus und die DDR zu allerletzt gerettet. [flash]
Ein Beispiel....
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon augenzeuge » 25. April 2017, 21:39

Aus: Die wirtschaftliche und ökologische Situation der DDR in den 80er Jahren, herausgegeben von Eberhard Kuhrt,Hannsjörg F. Buck,Gunter Holzweißig
https://books.google.de/books?id=GNnPBg ... dq=herta+könig+ddr&source=bl&ots=iiRE5EIg6t&sig=6RfFCbJNUEbs5sniMJ1IhB1C9TA&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwixv_fjusDTAhXB7RQKHe8zCNQ4ChDoAQhBMAs#v=onepage&q=herta%20k%C3%B6nig%20ddr&f=false
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Re: " Unsere Republik geht Pleite "

Beitragvon Volker Zottmann » 25. April 2017, 21:41

augenzeuge hat geschrieben:
HPA hat geschrieben:Herta König. Da war doch noch was.


Einiges...also diese Dame hätte den Sozialismus und die DDR zu allerletzt gerettet. [flash]
Ein Beispiel....
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Ich habe 1989 der DDR auch Schaden zugefügt! Ich bekam 15DM für 15 Ostmark, für 10 Tage .
Mein Vater war ebenso ein Schlimmer: Der bekam auch 15 DM für volle 3 Monate nach Kanada als Rentner.
Und Ihr hackt auf der armen Frau Dr. König rum. Erinnert mal an ihre Erfolge, die widersprach Dr. Mittag schon ungehört im Jahr 1982! [laugh]
Wein und Wasser! Verbrecherbande!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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