"Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Wie entwickelte sich die Wirtschaft der DDR, wie die der Bundesrepublik während der Teilung Deutschlands. Welche Anzeichen gab es für die Entwicklung? Was waren die Ursachen?
Hier der Bereich für alle wirtschaftlichen Themen.

Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Edelknabe » 18. Oktober 2012, 06:03

Volker brachte mich drauf denn er konterte im Kleingartenfred mit Belegen( wohl Quittungen über Wasserabrechnungen)in der DDR auf meine Ausführungen vorher, das Wasser nichts gekostet habe. Wie war das nun mit Kosten oder nichtskosten damals, in dieser DDR?

Dazu noch eine schöne Geschichte.
In dem Leipziger Gründerzeithaus über das ich schon mindestens dreihundert Texte eingestellt hatte platzten im Winter(nach einer Frostperiode) in schöner Regelmäßigkeit die Bleileitungen(Steigestränge der Außentoiletten im Treppenhaus). Es konnte also vorkommen, das weit nach Mitternacht das Wasser die Treppen herunterlief, sich im Hausflur sammelte und dann auf der Straße ne wunderschöne Eisbahn machte.

Ehe also Einer in den oberen Etagen verschlafen auf die Toilette tappte und da was rauschen hörte oder fortlaufen sah konnten schonmal ne Stunde oder zwei frisch fröhlich und frei paar Hundert Liter Wasser davonlaufen ehe der Hausbewohner den Kellerschlüssel und im Keller den Absperrhahn fand.

Die GWL (Gebäudewirtschaft Leipzig) wurde informiert, die kamen im Laufe des Vormittages und löteten das alles wieder dicht. Gute Frage nun:" Und wer bezahlte denn nun das viele Wasser?" Als wir, die Hausbewohner schonmal nicht soweit ich mich erinnere. Ich erinnere mich eigentlich überhaupt nicht an irgendeine Rechnung über Wasser, weder für unseren Verbrauch im Haushalt noch im Garten noch...?

Rainer-Maria war alles mit in dem bißchen Miete drin, Müllabfuhr, Hausreinigung, Hauslicht
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2012, 06:44

In unserer Quedlinburger Wohnung, gab es nur eine minimale Pauschale. Im gesamten 4-Familien-Haus der Gebäudewirtschaft gab es keine Wasseruhr.
Ähnlich sah es später in neuen, vom WBK gebauten, Wohnblöcken aus. Keine Wasseruhren und an den Wohnungsheizkörpern gab es keinerlei Thermostate.

Gruß Volker
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon augenzeuge » 18. Oktober 2012, 08:02

Edelknabe hat geschrieben: Ich erinnere mich eigentlich überhaupt nicht an irgendeine Rechnung über Wasser, weder für unseren Verbrauch im Haushalt noch im Garten noch...?


Das war schon ganz nah am Kommunismus bei dir....keine Rechnungen, man nahm sich das was man brauchte.....und alle waren zufrieden. [grins]
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Rüganer » 18. Oktober 2012, 08:11

Ihr Beide habt Recht, Pauschale war wohl das Zauberwort, mitunter eben gab es nicht einmal die.
Aber entsprechend war der Aufschrei, als die Wasserwirtschaft und später nun der Zweckverband Wasserzähler einbauen lies und auch dann die Abrechnung entsprechend der gezählten Menge vornahm.
Dann kamen dann RMR's Rohrbrüche zum Tragen, da bekam plötzlich der tropfende Wasserhahn Bedeutung, da wurden Ziegelsteine in die Spülkästen gelegt, damit dort nicht so viel Wasser drin war. Es kam ja noch viel schlimmer, plötzlich wollten die Zweckverbände auch noch Gebühren für das entstehende Abwasser haben, dies hatte bis dato auch keinen Menschen interessiert. Und um dem Ganzen die krone aufzusetzen, musste noch eine Trennung des Regenwassers vom Abwasser vorgenommen werden, ich erinnere mich noch sehr gut an die Rauchbomben, die in den Abwasserschächten platziert wurden und wo es danach aus der Dachrinne qualmte, der hatte ganz schlechte Karten.
Richtig, Volker, Thermostatventile = 0, auf oder zu war Standard, mitunter konnte das Armaturenwerk Magdeburg nicht den Bedarf decken, dann blieb als einzige Regelung nur, Fenster auf oder Fenster zu. Auch auf diesem Gebiet kam mit dem Anbringen der Verbrauschsmessungen das Erschrecken. Plötzlich musste bezahlt werden, was verbraucht wurde, und mitunter nicht zu knapp.
In diesem Jahr habe ich noch erlebt, dass in einer Gartensparte nach illegaler Wasserentnahme gesucht wurde, weil die Summe der Einzelverbräuche kleiner als der gemessene Verbrauch auf dem Hauptzähler war. Irgendwer zapft in bewährter Weise Wasser zu Lasten der Gartensparte ab.
Alles hat heute seinen Preis...
meint der Rüganer
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2012, 12:16

Ich habe mir gerade noch mal die GENEX-Kataloge 1988, 1989 und sogar einen von 1990 angesehen.
Es gab schon sehr viel Produkte zu kaufen, Klärgruben habe ich aber nicht entdeckt. Allerdings waren auch komplette Häuser, wie das Fertigteilhaus "Typ Stralsund" im Angebot.
In Popperode bei Wippra wurden Glasfiebertanks, auch zu Kleinkläranlagen umgemodelt, für den Bevölkerungsbedarf hergestellt.
Man war in den Kleingärten also nicht nur auf Betonteile angewiesen, sofern man mit Beziehungen einen Tank ergatterte.
Die Abwasserentsorgung begann aber auch in der DDR im ländlichen Raum in den 80er Jahren an Fahrt aufzunehmen.
In Harzgerode, wo ich 1973 hinzog, musste ich mir eine Klärgrube auch erst selbst bauen.
Infolge von mangelnden Kanälen wurde das Überlauf-Wasser der 3. Kammer direkt, wie in vielen Straßenzügen, oberirdisch in die Gosse geleitet. Kloake wie im Mittelalter!
Wer also sagt, im Winter hätte es nur nach Braunkohle gestunken, der schwindelt. [wink]

Gruß Volker
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Edelknabe » 19. Oktober 2012, 06:03

Man muss natürlich zur Verteidigung der DDR sagen, also Wasseruhren gab es schon in den Häusern so nur als ein Beispiel in Leipzig(Gründerzeithäuser)Nur bezahlte wahrscheinlich der Verwalter/GWL oder private Hausverwaltung oder gar privater Besitzer(auch das gab es)den Gesamtverbrauch.

In Neubaugebieten wurde das wohl pauschal auf die genau festgesetzte Miete (jeweilige Wohnungsgrößen) umgelegt obwohl die Leutchen jeden Tag ein heißes Wannenbad nehmen konnten ohne das irgendeiner sich über diesen "sozialistischen Luxus"aufregen musste.

Interessant wäre noch, was hatte denn nun der Kubikmeter Wasser gekostet? Übrigens das Abwasser kostete garnichts wenn ich jetzt nicht falsch liege. Über solchen damals eigentlich unwichtigen Kram fehlt mir heute echt die Erinnerung

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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon pentium » 19. Oktober 2012, 12:30

Stimmt Rainer-Maria. Abwasser kostete nichts, so mindestens bei privaten Haushalten.
Bei den Kosten für den Kubikmeter Wasser, geht der Preis, nach meinen Recherchen von 10 Pfennig pro Kubikmeter bis ca. 45 Pfennig pro Kubikmeter Wasser.
Die Wasserbezugskosten waren auch subventioniert. Natürlich hatten Privathäuser (Eigenheime) auch Wasseruhren. Ich kenne das so, man bekam vom Wasserversorger eine Karte. Dann wurde die Wasseruhr abgelesen und die Karte mit dem Wasserverbrauch an die Wasserwirtschaft zurückgeschickt. So viel erstmals.

MfG
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Oktober 2012, 15:41

Hier mal was zu Wasserpreisen. Wir haben immer 20 Pfennige pro Kubikmeter bezahlt.
http://www.umweltbildung-bayern.de/file ... Geiler.pdf

Gruß Volker
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Oktober 2012, 22:25

Edelknabe hat geschrieben:Man muss natürlich zur Verteidigung der DDR sagen, also Wasseruhren gab es schon in den Häusern so nur als ein Beispiel in Leipzig(Gründerzeithäuser)Nur bezahlte wahrscheinlich der Verwalter/GWL oder private Hausverwaltung oder gar privater Besitzer(auch das gab es)den Gesamtverbrauch.

In Neubaugebieten wurde das wohl pauschal auf die genau festgesetzte Miete (jeweilige Wohnungsgrößen) umgelegt obwohl die Leutchen jeden Tag ein heißes Wannenbad nehmen konnten ohne das irgendeiner sich über diesen "sozialistischen Luxus"aufregen musste.

Interessant wäre noch, was hatte denn nun der Kubikmeter Wasser gekostet? Übrigens das Abwasser kostete garnichts wenn ich jetzt nicht falsch liege. Über solchen damals eigentlich unwichtigen Kram fehlt mir heute echt die Erinnerung

Rainer-Maria



Das stimmt nur bedingt! Es gab nie genügend Wasseruhren. Darum bekamen viele Neubaublöcke nur eine Uhr, oder eine ja Aufgang verpasst. Daher resultieren dann eventuelle Pauschalen.
Mit den Wasseruhren war es ähnlich wie mit der Butter in den 60er Jahren. Wir hatten schon Butter, nur kein Papier um sie einzuwickeln ... Das Einzige was es immer gab war der MANGEL!

Gruß Volker
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Edelknabe » 20. Oktober 2012, 08:47

Ja Volker, die Wäschemangel kenne ich auch noch, musste da immer meiner Mutter helfen in sehr jungen Jahren. Aber mal Humor beiseite, bei die Neubaublöcke kenne ich mich leider nicht aus ob nun Wasseruhr oder dank Mangel keine? Geschadet hatte es dem Mieter in den Unmengen von Neubaugebieten der DDR ja nicht, der konnte frisch fröhlich frei mindestens zweimal am Tag in die Wanne springen( wohl früh vor Arbeitsbeginn und Abends dann nach Arbeitsende)

Und wenn die Westverwandtschaft kam war bestimmt auch immer fröhliches Baden angesagt denn die kannten ja leider diesen sozialistischen Luxus nicht in ihrem traurigen Alltag des "Allesluxusbezahlenmüssen". Dazu schrieb ich hier irgendwo mal die schöne Geschichte, wo ich das erste Mal so Dezember 1989 bei Tante Hilde im Ruhrgebiet weilte, eine Kälte in der Hütte von Kleinstwohnung , ich fror irgendwie(denn Zuhause war ich mit 4xOfenheizung im Schnitt 25°Celsius gewohnt im Winter) und ich meinte:"Tante Hilde, kann ich den den Heizkörper nur mal bissel höher drehen?"

Jetzt meine Tante:"Wassssss willst du mein Junge...höherdrehen, die Heizung nein,nein, die schönen Werte und wenn die ablesen kommen, warte mein Junge , ich hole dir einen Pullover,so schön dick wie meiner, der machts auch".
Kommenden Morgen war ich krank, erkältet, verdammter harter brutaler Westen der uns zarten Ossis gleich so übel mitspielte aber dafür gabs ja Wick Medi Night, das tolle Wunderzeugs hatte Hilde auch, und das half sage ich euch, einfach und simpel über Nacht.

Rainer-Maria wieder OT wie immer beim Rainer aber schöne Geschichten eh Leute, selbsterlebt muss man immer mit einflechten erzählen sie doch aus dem Leben,dem ganz gewöhnlichen Alltag in Ost und West.

Einen wunderschönen Sonnabend allen ins Forum. Und vergesst mal das letzte Rostern vor dem Winter nicht solange wie es noch schön warm ist, wir hatten gestern Abend schon....abgerostert und am Ende lagen die Kartoffeln in der Glut, ein Leckerlie-Gedicht sage ich euch.
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Oktober 2012, 09:10

Ja Edelknabe, die armen frierenden Wessis. Die kamen im kleinen Grenzverkehr, besonders im Winter sich mal ordentlich aufwärmen. Und ihre über den Sommer angedickte Dreckkruste schrubbten sie aus Ermangelung von preiswertem Wasser auch nur bei uns in der molligen Wanne runter.
Und jetzt geht es uns ebenso!

Wo sollen wir nur hin zum Baden? [flash]

Gruß Volker
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon pentium » 20. Oktober 2012, 18:08

Edelknabe du hast geschrieben:
„….Mieter in den Unmengen von Neubaugebieten der DDR ja nicht, der konnte frisch fröhlich frei mindestens zweimal am Tag in die Wanne springen( wohl früh vor Arbeitsbeginn und Abends dann nach Arbeitsende)“

Da muss ich dir als Mieter (DDR-Zeit) in einem Neubaublock 11 Geschosse 5 Eingänge und pro Etage vier Wohnungen, etwas widersprechen. Meistens kamen nämlich alle auf dieselbe Idee mit dem Baden und da war Ruhe im Schacht. Wasser gab es, aber eher für eine Kneippkur (kalt). Und wenn wir schon bei Kur sind, da kam dann schon mal schönes rostiges Wasser aus der Leitung. Das lag an der Wasserleitung. (Sparvariante)

MfG
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Oktober 2012, 19:44

Appropos Kur pentium, das passt:

Wir hatten ja nischt! 1989 war ich erstmalig zur Bewegungskur in Bad Langensalza. Ist ja für die tollen Bäder bekannt gewesen ...

Im Sommer 1989 war aber auch das Wasser knapp! Da bekamen wir Kurgäste nur noch die Badewannen zu einem Drittel gefüllt und sollten gesund werden. Die Knie blieben staubtrocken, aber wir waren zur Kur! Weil Wasser fehlte, schlugen wir vor mit den Frauen immer zu zweit in die Wannen zu steigen. Wurde aber nicht genehmigt. Statt dessen wurden mehr Schröpfungen verordnet. Dazu brauchte man kein Wasser.
Schröpfgläser gab es aber auch nicht!
So bekamen wir Meerrettichgläser auf den Rücken, mit dem sichtbaren Erfolg, dass fast alle Kurgäste Blutränder auf dem Rücken hatten. Das hat wiederum die Badegäste des öffentlichen Freibades erfreut, in dem kein Wassermangel herrschte.

Gruß Volker
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon pentium » 20. Oktober 2012, 20:02

Wassermangel kenne ich auch, Volker.
Urlauberort in der Sächsischen Schweiz. Ich als Jungfacharbeiter und sozusagen 1. Assistent des örtlichen Wasserwerksschef. (Wohnte bei meinen Chef im Haus) Hochsommer der Ort voller Urlauber. Alle Zimmer im Ort belegt. Sonntags in aller Frühe klingelt sich dann das Telefon heiß.
„Verdammt wir haben kein Wasser!“
Da reichte der Inhalt des Hochbehälters einfach nicht aus. Die Brunnen gaben auch nicht mehr her. Druck erhöhen ging auch nicht, dass machten die alten Leitungen nicht mit. Wasser aus der Elbe? Wir haben dann aus der Kreisstadt Hilfe bekommen. Mit Wasserwagen.

MfG
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Edelknabe » 21. Oktober 2012, 11:22

Ich komme heute immer wieder zu dem Schluss, die Stadt Leipzig war irgendwie priviligiert...im Gegensatz zu den ganzen Hinterwäldlern aus den Restflächen der Republik. He,das war Humor Leute,so zum Sonntag Mittag,nur bissel zum auflockern.

Irgendwie ließ mir das keine Ruhe, mit Pentium und Volker und dem wenig warmen Wasser und demzufolge kein Wannenbad im Neubaugebiet und braunes Wasser noch dazwischen und und und. Ich, schon schlecht geschlafen und also heute früh ans Telefon, den Kumpel angerufen, den Gas-Wasser und Scheißespezialisten zu DDR Zeiten und ihn gelöchert über Leipzig Grünau(er wohnte selber dort)

Seine Aussage wie folgt:" Warmes Wasser war immer da, zu jeder Tageszeit, reichte auch für drei Wannenbäder am Tag. Braunes Wasser...konnte schonmal vorkommen, vor allem nach Havarien oder Reparaturen am Leitungsnetz, kommt auch heute vor, auch im privaten Haushalt.
Heißwasser kam an von die Stadtwerke und die Warmwasseraufbereitung erfolgte über Vorwärmer/Wärmetauscher in ca. 3 Stück 2000 Literboiler pro zehn Hauseingänge a 10-12 Wohnungen, das kann jeweils pro Geschosshöhen auch anders gewesen sein von der Anzahl der Boiler her."

Rainer-Maria noch Fragen? Dann meinte er noch...also heute werden ja die tollsten Storys erzählt, lass dich da mal nicht irre machen. Wie hießen gleich nochmal "deine beiden Spezialisten"...Volker und Pentium, bestell ihnen einen schönen Gruß von mir....von einem Profi...nicht nur zu DDR-Zeiten.

Allen einen guten Sonntag ins Forum. Ich war schon mit der Enkelin im Wald, nu aber los die Opas es mir gleich getan. Denn die jungen Väter heute...also ich weiß nicht so recht. Aber zugegeben, ich war damals auch nie da, war immer Kohle machen.
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon Volker Zottmann » 21. Oktober 2012, 11:32

@Edelknabe, wie wäre ein neues Avatarbild für Dich? Vielleicht eins mit riesen Scheuklappen! [laugh]
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Re: Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte

Beitragvon pentium » 21. Oktober 2012, 17:47

Ja so sind sie, die sogenannten Experten oder Profis. Ich öffne ca. 10-mal am Tag meinen Kühlschrank und bin jetzt Experte für Polarforschung!
Oder wenn es in Leipzig-Grünau regnet, regnet es gleichzeitig im gesamten Osten von Deutschland.
So einfach geht es nicht Edelknabe. Mal kurz ein Telefonat mit einem Klempner und die Welt ist in Ordnung. Wo wohnt bzw. wohnte denn dein sog. Profi in Grünau? In welchen Typ von Plattenbau.
In der DDR wurden, wie du sicher weißt verschieden Typen von Plattenbauten errichtet. Unter anderem WBS 70, WHH GT 18, P2, M10, IW 73 und Q3A. Je nach dem Typ war die Versorgung mit Warmwasser unterschiedlich. Manche Wohnungen hatten Gasdurchlauferhitzer. So gab es den Typ IW 73 mit Warmwasserboilern im Bad über der Wanne. Aber auch mit Anschluss an die Warmwasserversorgung und mit Steigleitungen.
Was ich damit sagen will. Man muss wissen wovon und worüber man redet!
Wenn wie schon mal beim Wasser sind. Leipzig liegt ja bekanntlich in einer Tieflandbucht. Du kannst je mal deinen Telefon-Joker zu einem Klempnertreffen mit Kollegen ins Erzgebirge schicken. Vielleicht erzählen diese Kollegen deinem Klempner dann etwas über eisenhaltiges Wasser und wie dann Wasserrohre aussehen. Wasser ist nicht gleich Wasser. Besonders nicht in einem Gebiet wo seit Jahrhunderten Bergbau betrieben wird. Womit wir wieder bei unseren Steigleitungen sind. Aber das mit dem Eisenhaltigen Wasser kann dein Telefonexperte ja nicht wissen.
Außerdem habe ich von einem ausgewachsenen WBS 70/11 geschrieben, nicht von kleinen Puppenhäusern, mit 10-12 Wohnungen pro Eingang. Der dritte Aspekt bei unseren Wasserspielen ist die Zeit, in der so ein Wohnblock errichtet wurde. Je später zum Ende der DDR zu, musste nämlich gespart werden, mit dem Material bzw. die Qualität wurde schlechter. Dass nur nebenbei.
Ich zitiere mal deinen Profi.
„Warmes Wasser war immer da, zu jeder Tageszeit, reichte auch für drei Wannenbäder am Tag.“
Ist ja mal eine äußerst präzise Aussage. Wie jetzt drei Wannenbäder pro Tag? Pro Wohnhaus? Pro Etage? Oder pro Wohnung? Oder pro Mieter?
Was ist mit Nachts? Oder wie warm ist das Wasser im Boiler? Welche Temperatur hat der Vorlauf?
Ja das ist Korinthe in höchster Potenz.
Aber zurück zu den Boilern in Grünau. 3 Stück 2000 Literboiler pro zehn Hauseingänge. Erinnert sich der Profi. Nehmen wir an, alle Familien im Haus deines Super-Marios wollen am Freitag-Abend nacheinander in die Wanne steigen, natürlich jeder in sauberes Wasser und jede Familie in die eigene Wanne. Also nehmen wir 12 Wohnungen, sagen wir pro Wohnung 2-3 Personen. Das ganze mal zehn Hauseingänge. Rechne mein Gedankenspiel mal in einer Mußestunde durch Rainer-Maria.

So jetzt lege ich mal eine Pause ein.
Mit einer CD. Die Wassermusik von G.F Händel

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"Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 21. Oktober 2012, 18:12

Du musst nicht unbedingt alles in Frage stellen pentium, was der mittlerweile ältere Klempner im Ruhestand von sich gegeben hatte. Er wohnte wohl damals in einem Sechsgeschosser in Leipzig Grünau, war auch nebenbei für eine dieser Umformer- Stationen mit Boilern zuständig. Ich muss auch nicht rechnen, ob genau 120 Mieter in zehn Aufgängen zur selben Zeit in die Wanne steigen mochten...wäre das doch bissel wie mit dem Lotto diese Un-Wahrscheinlichkeit?

Rainer-Maria deswegen schrieb ich ja sinngemäß:Eben diese " Privilegstadt Leipzig," das fing bei der Versorgung an da auch zweimal im Jahr Messestadt und endete wohl beim Wasser. Ich sehe das heute sogar ganz real wenn da einer so wie du von den ganzen Schwierigkeiten schreibt, was so im Erzgebirge abging.Und natürlich sind auch in Leipzig nicht nur gebratene Tauben(sinngemäß wieder) herumgeflogen sondern gabs auch viele, viele Unzulänglichkeiten.

Wir müssen uns nichts gegenseitig beweisen...schrieb ich übrigens schon öfters.
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"Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon pentium » 21. Oktober 2012, 18:23

Gut Rainer-Maria

Wir sollten das leidige Badewasserthema hier beenden. Sicher gibt es beim Thema Wasser noch wichtigeres was man besprechen könnte. Jeder hat halt so seine Erlebnisse.
Wobei ich nie Alles in Zweifel stelle.
Ich glaube das sind manschmal meine Vorfahren, also die Gene. (Erzgebirgler)

Glück Auf!
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"Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon manudave » 21. Oktober 2012, 18:48

Wir hatten keine Heizung, sondern die klassischen Kohleöfen. Im Bad, in den Stuben und sogar in der Küche wurde mit dem braunen Gold geheizt und gekocht.
Ich habe heute noch diese besondere Wärme in Erinnerung, die ein Badeofen ausstrahlte, wenn ich ihn auf 3 Megawatt anfeuerte. [flash] Und Wasser haben wir laufen lassen, wie wir wollten - dafür gab es keine Rechnung oder sowas - hab Mum nochmal gefragt.
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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"Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 16. Februar 2017, 18:18

Interessant ist da die Frage nach dem Wassergeld .......
Wie war das denn in den sogenannten Altbauwohnungen indem es keine "Warmmiete" gab? Gab es überhaupt in der DDR den Begriff "Warmmiete"?
In meinem alten Mietvertrag mit der KWV steht ein Quadratmeterpreis, die Größe der Wohnung (Anzahl der Zimmer, Küche, Flur, Toilette) und die Gesamtmiete. Keinerlei Betriebskosten!

Die Mietverträge enthielten Angaben zur Ausstattung der Wohnung, z. B. hinsichtlich der Anzahl der Heizkörper für Fern-, Zentral-/Etagenheizung. Besondere, mit der Miete zu zahlende Entgelte oder Umlagen für zentrale Beheizung oder Warmwasserversorgung waren ebenso nieder zuschreiben. Vorrangig wurden Bruttomietverträge geschlossen, d. h. alle Betriebskosten waren im Mietzins enthalten, womit eine Betriebskostenabrechnung entfiel. Mieten wurden staatlich subventioniert, da diese extrem niedrig und damit nicht kostendeckend für den Aufwand der Verwaltung, Bewirtschaftung sowie Instandhaltung waren. Mieten für Altbauten waren auf dem Stand von 1936 eingefroren. Mieten für Wohnungen, welche nach dem 31.12.1966 fertig gestellt wurden, bewegten sich im Bereich von 0,80 M bis 1,25 Mark pro Quadratmeter.

1937 wurde die erste Verordnung über Wasser- und Bodenverbände erlassen,
1963 wurde in der DDR ein in der Kurzform benanntes Wassergesetz verabschiedet welches die bis dahin gültigen Ländergesetze ablöste.
Die Bereitstellung von Trink- und Brauchwasser in erforderlicher Menge und Güte für die Versorgung der Bevölkerung stand an zentraler Stelle.
Wasser wurde als Produktionsmittel gesehen und war demnach wie der überwiegende Teil der Produktionsmittel Volks- bzw. Staatseigentum.

Für die Wasserversorgung mussten Betriebe 0,45 Mark/m3 bezahlen, für die Abwasserentsorgung in die öffentliche Kanalisation 0,30 Mark/m3
(Alles Nachzulesen in einer umfangreichen Publikation zur Geschichte der Wasserversorgung in Deutschland)
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: "Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon Spartacus » 16. Februar 2017, 18:41

Keinerlei Betriebskosten!


War in meiner ersten Wohnung ( Altbau) auch so. Ich zahlte nur die Miete, die glaube ich so was um die 23 Mark "hoch" war. Heizen musste ich ja selber,
also auch keine Heizkostenabrechnung. Wasser? Nie gezahlt. Strom? Weiß ich gar nicht mehr. Gab`s ne Stromrechnung? Fernseher hatte ich nicht, war
praktisch nie zu Hause und Abends das bisserl Licht. [flash]

LG

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Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: "Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon pentium » 16. Februar 2017, 18:42

Nicht wundern, ich habe ein altes Thema hier mit eingefügt. "Das Wasser, der Sozialismus und wer nun was bezahlte?"
Da wurde kurz über die Wasserpreise in der DDR geschrieben, aber eben nur kurz!

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Re: "Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon Interessierter » 16. Februar 2017, 19:06

In meinem alten Mietvertrag mit der KWV steht ein Quadratmeterpreis, die Größe der Wohnung (Anzahl der Zimmer, Küche, Flur, Toilette) und die Gesamtmiete. Keinerlei Betriebskosten!


2 Sätze weiter:
Vorrangig wurden Bruttomietverträge geschlossen, [size=150]d. h. alle Betriebskosten waren im Mietzins enthalten[/size], womit eine Betriebskostenabrechnung entfiel.


Einfach köstlich, man hatte keinerlei Betriebskosten, weil diese bereits im Mietzins enthalten waren.. [flash]

Die Kunst sich selbst zu widersprechen, beherrscht eben nicht jeder so perfekt.... [grins]
Interessierter
 

Re: "Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 16. Februar 2017, 19:21

Spartacus hat geschrieben:Wasser? Nie gezahlt. Strom? Weiß ich gar nicht mehr. Gab`s ne Stromrechnung?
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Jetzt wirds wie bei den Gebrüdern Grimm. 8 Pfennig die kWh. Und Wasser musste man auch pauschal bezahlen, wenn man einen Garten gepachtet hatte.

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Re: "Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon Spartacus » 16. Februar 2017, 19:22

Bei dem Begriff des „Mietzins“ handelt es sich um den bis zur Mietrechtsreform vom 01.09.2001 geltenden Begriff, welcher der heutigen Miete gleichstand. Die Änderung des Begriffs ist jedoch nur begriffstechnischer Natur, da sich keine inhaltlichen Änderungen ergeben haben. Der Begriff bezeichnet somit weiterhin die regelmäßigen Zahlungen, die als Gegenleistung für eine Gebrauchsüberlassung eines Objektes getätigt werden.



Alles gut Interessierter. [hallo]


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Re: "Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 16. Februar 2017, 19:24

Zählermieten gabs beim Strom monatlich anfallend, plus 8Pfennige für jede Kilowattstunde. Der Preis stand unverändert 40 Jahre.
Beim Wasser war es ebenso, wenn Zähler, wie beim Privatmann, vorhanden waren. Da habe ich aber keine Erinnerung mehr, Ging nach Kubikmetern und war spottbillig, aber niemals umsonst.
Die gigantischen Wassermengen leisteten sich nur die "Neubaublockbewohner". Da wären auch 100000 Kubikmeter nicht teurer geworden, weil die größte DDR dorthin nicht mal Zähler liefern konnte.... Ebenso gab es in etlichen Blöcken zwar Fernheizung aber keinerlei Ventile. Das war Sozialismus in den "Farben" der DDR.

Gruß Volker
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Re: "Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon Spartacus » 16. Februar 2017, 19:26

augenzeuge hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Wasser? Nie gezahlt. Strom? Weiß ich gar nicht mehr. Gab`s ne Stromrechnung?
Sparta


Jetzt wirds wie bei den Gebrüdern Grimm. 8 Pfennig die kWh. Und Wasser musste man auch pauschal bezahlen, wenn man einen Garten gepachtet hatte.

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Ich hatte keinen Garten und der Strom hat wohl wirklich nur ein paar Pfennige gekostet, kann mich einfach nicht mehr dran erinnern. [flash]

LG

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Re: "Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 16. Februar 2017, 19:34

Ist doch nicht schlimm, Sparta. Ich weiß es deshalb, weil ich noch 1983 aus Russland (UdSSR) einen elektrischen Heizlüfter mitgebracht hatte. In der DDR konnte ich zu dieser Zeit keinen kaufen. Damals musste ich errechnen, wie teuer das Ding wird....2kW liefen ja schon mal 6h. [grins]

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Re: "Betriebskosten" für Wohnungen in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 16. Februar 2017, 19:38

Ein Grund, warum ich den Strompreis schon immer kannte, war meine Oma Hedwig, für die ich, bis sie 1961 starb, stets monatlich im hochherrschaftlichen Wohnhaus den Zwischenzähler ablas. Da ging ich in die 3., dann 4.Klasse.
Die Herrschaften mussten ihr das eine Zimmer für 10.-Mark etwa zwangsvermieten. Und Oma rechnete in einem Fort, weil ihre jämmerliche Rente kaum einen Monat reichen konnte.
Als ich dann mein eigenes Haus bewohnt, habe ich den gleichen KW/h-Preis gezahlt.

Gruß Volker
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