Die Versorgung in der DDR
Verfasst: 25. September 2021, 11:22
1. Staatliche Handelsorganisation ( HO ) und Konsumgenossenschaften
2. Allgegenwärtiger Mangel
In den 14 Bezirksstädten und in Ost-Berlin unterhielt die HO Centrum-Warenhäuser. Diese Kaufhäuser boten oft ein umfangreicheres Warenangebot und zogen Kunden auch von weiter her an (Quelle: Gerald Syring)
Der Großhandel war vollkommen verstaatlicht, der Einzelhandel zu großen Teilen verstaatlicht oder genossenschaftlich betrieben, nur wenige Geschäfte waren in privater Hand belassen. Vom Zentrum Warenhaus, das in jeder der 14 Bezirksstädte und in Ostberlin zu finden war, bis zum Getränkestützpunkt auf dem Lande, vom Hotel bis zur Bahnhofsgaststätte, vom Bekleidungsladen Jugendmode bis zum Autoersatzteilhandel war die HO die Eigentümerin. Kaufhallen für Lebensmittel wurden sowohl von der HO als auch von der Konsumgenossenschaft betrieben. Bäckereien und Metzgereien, da und dort kleine Gaststätten, der Laden für Malerbedarf und das Gardinengeschäft, sie konnten als private Unternehmungen geführt werden, allerdings an staatliche Preisvorgaben gebunden und im weitesten Sinne in das allumfassende Planungssystem integriert. In solchen Verkaufseinrichtungen galten für die Waren des täglichen Bedarfs niedrige stabile Preise.
Exquisit- und Delikatläden
Obwohl das HO Bekleidungsgeschäft mit dem Namen „Chic“ warb, stieß das Angebot selten auf Gegenliebe der Kundschaft (Quelle: Gerald Syring)
Exquisit- und Delikatläden
Wer an Produkte und Waren höhere Ansprüche stellte, fand zuweilen den gewünschten Artikel im Exquisit- oder Delikatladen, ersterer für Kleidung, letzterer für Lebens- und Genussmittel. Hier konnte der Wunsch nach dem besonderen Schuh – zum Beispiel ein Modell aus Italien oder die Suche nach dem Kleid, dessen Schnitt eleganter war als die Massenware aus der volkseigenen Kleiderindustrie, zum Erfolg führen. Vorausgesetzt man war bereit und in der Lage, sehr viel Geld zu investieren. Gleiches galt für hochwertige Lebens-und Genussmittel. Die Salami aus Döbeln, die überwiegend in den Export ging und deshalb in der HO nicht zu finden war, konnte hier erstanden werden, genauso wie die Ananas in Dosen. Der Preis war hoch, für manche zu hoch. Der Staat als Eigentümer dieser Versorgungseinrichtungen schöpfte hier überhängende Kaufkraft ab. Mit diesem Trick konnte die Behauptung aufrecht erhalten werden, dass die Waren des täglichen Bedarfs vom Preis her stabil blieben. Luxus aber sei bekanntlich immer etwas teurer.
Mit diversen Videos und Fotos geht es hier weiter:
https://www.planet-schule.de/wissenspoo ... rgung.html
2. Allgegenwärtiger Mangel
In den 14 Bezirksstädten und in Ost-Berlin unterhielt die HO Centrum-Warenhäuser. Diese Kaufhäuser boten oft ein umfangreicheres Warenangebot und zogen Kunden auch von weiter her an (Quelle: Gerald Syring)
Der Großhandel war vollkommen verstaatlicht, der Einzelhandel zu großen Teilen verstaatlicht oder genossenschaftlich betrieben, nur wenige Geschäfte waren in privater Hand belassen. Vom Zentrum Warenhaus, das in jeder der 14 Bezirksstädte und in Ostberlin zu finden war, bis zum Getränkestützpunkt auf dem Lande, vom Hotel bis zur Bahnhofsgaststätte, vom Bekleidungsladen Jugendmode bis zum Autoersatzteilhandel war die HO die Eigentümerin. Kaufhallen für Lebensmittel wurden sowohl von der HO als auch von der Konsumgenossenschaft betrieben. Bäckereien und Metzgereien, da und dort kleine Gaststätten, der Laden für Malerbedarf und das Gardinengeschäft, sie konnten als private Unternehmungen geführt werden, allerdings an staatliche Preisvorgaben gebunden und im weitesten Sinne in das allumfassende Planungssystem integriert. In solchen Verkaufseinrichtungen galten für die Waren des täglichen Bedarfs niedrige stabile Preise.
Exquisit- und Delikatläden
Obwohl das HO Bekleidungsgeschäft mit dem Namen „Chic“ warb, stieß das Angebot selten auf Gegenliebe der Kundschaft (Quelle: Gerald Syring)
Exquisit- und Delikatläden
Wer an Produkte und Waren höhere Ansprüche stellte, fand zuweilen den gewünschten Artikel im Exquisit- oder Delikatladen, ersterer für Kleidung, letzterer für Lebens- und Genussmittel. Hier konnte der Wunsch nach dem besonderen Schuh – zum Beispiel ein Modell aus Italien oder die Suche nach dem Kleid, dessen Schnitt eleganter war als die Massenware aus der volkseigenen Kleiderindustrie, zum Erfolg führen. Vorausgesetzt man war bereit und in der Lage, sehr viel Geld zu investieren. Gleiches galt für hochwertige Lebens-und Genussmittel. Die Salami aus Döbeln, die überwiegend in den Export ging und deshalb in der HO nicht zu finden war, konnte hier erstanden werden, genauso wie die Ananas in Dosen. Der Preis war hoch, für manche zu hoch. Der Staat als Eigentümer dieser Versorgungseinrichtungen schöpfte hier überhängende Kaufkraft ab. Mit diesem Trick konnte die Behauptung aufrecht erhalten werden, dass die Waren des täglichen Bedarfs vom Preis her stabil blieben. Luxus aber sei bekanntlich immer etwas teurer.
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