Die ökologische Katastrophe in der DDR

Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Interessierter » 6. März 2013, 12:30

Hier einmal ein Bericht eines Zeitzeugen, der damals versuchte in der DDR gefütterte Winterstiefel zu erstehen. Gut, daß man heute nur noch darüber schmunzeln kann und das es Vergangenheit ist, genau wie die Planwirtschaft.


Shopping? Shocking! Das Warenangebot in der DDR war oft kleiner als die Nachfrage. Auf der Jagd nach Winterschuhen wurde auch Siegfried Wittenburg mit den frustrierenden Folgen der Planwirtschaft konfrontiert - und dokumentierte den Mangel mit einer kuriosen Fotoserie.

Es war ein Donnerstag. Donnerstag war Liefertag. Die staatlichen Konsum- und HO-Verkaufsstellen, die Delikat- und Exquisitläden, die Jugendmode und die Centrum-Warenhäuser wurden mit Waren versorgt. Damit kannte ich mich aus. Denn ich war ein Staatsbewohner der DDR, ein ganz normaler Bürger: mit einem normalen Arbeitsplatz, einem normalen Verdienst und bereits seit Wochen auf der Suche nach gefütterten Winterschuhen.

In den ganz normalen Schuhgeschäften gab es Damen-, Herren- und Kinderschuhe, Halbschuhe und Sandaletten in schwarz, braun und manchmal auch in beige. Aber es gab für die kommende kalte Jahreszeit keine gefütterten Winterschuhe. Die Verkäuferinnen antworteten bei meinen Nachfragen regelmäßig mit einem Kopfschütteln, einem Ausdruck des Bedauerns im Gesicht und einem leisen Versprechen: "Am Donnerstag kommt wieder Ware."

Weiter hier:
http://einestages.spiegel.de/s/ab/25863 ... nburg.html
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Zicke » 6. März 2013, 12:57

hier mal ein paar Leser , die auf diesen Mist antworten
Thomas Ludwig

29. Oktober 2012, 13:18

Letztens war doch hier ein Artikel über den schlechten Zustand der Innenstädte und deren historischer Bausubstanz. Heute lese ich über die schlechte Versorgung mit Konsumgütern am Beispiel von Winterschuhen.
Ich habe keine Ahnung, was die Autoren der Artikel an Salär erhalten, ich würde aber gerne davon partizipieren. Folgende Themen kann ich anbieten
- Es gab keine Wurst
- Immer nur Kartoffelsuppe
- Warum das Toilettenpapaier so war wie es war
- Schrebergärten, Schwarzmärkte und blaue Fliesen
- Der Himmel voller Geigen, aber keine Gitarren!
- Nur am Mangel mangelte es nicht

Natürlich kann man auch den bisherigen Autoren den Wettstreit um den langweiligsten Artikel um die langweiligste DDR der Welt einfach so überlassen. Was daran interessanter ist als an der damaligen Schaufenster- oder Architekturödnis habe ich bislang offensichtlich überlesen



mehr hier:
http://einestages.spiegel.de/s/ad/25863 ... nburg.html
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon dein1945 » 6. März 2013, 15:15

Zitat Edelknabe:

Edelknabe hat geschrieben:Pentium willst du die Freunde noch nachträglich madig machen? Da wird der Rainer komisch. Aber mal ohne Humor, die Duschen in den Heizhäusern der GSSD wurden von unseren Gas-Wasser und Scheiße Klempner eingebaut, auch die Warmwasserbereitung siehe die Boiler dazu. Noch Fragen? Ich denke nicht.

Na eine kleine Frage habe ich doch, immer wenn ich die B5 Richtung Hamburg fuhr kamen ja so einige Kasernen deiner Freunde, immer nur Zeitungspapier an den Fensterscheiben !

Nun bin ich ja von dir aufgeklärt, das Zeitungspapier sollte uns armen Würstchen verbergen, daß die Freunde ständig unter Dusche von "Grohe" standen und die Fliesen von VB sollten wir auch nicht sehen.
Was waren wir doch im so geknechtetem (Kapitalismus) arm dran, wie du immer so schön schreibst nimm es mit Humor


Warum wohl die Genossen den Umweltdreck bissel verdrängt haben? Das ist doch ganz leicht zu beantworten.Es wuchs ihnen einfach über den Kopf, denn die Produktion der Kombinate und einfachen VEBs war so was von wichtiger um eben Devisen zu erwirtschaften die für dieses kleine Land DDR überlebenswichtig waren.

Unsere feinen Genossen der Außenhandelsfirmen (siehe dazu die Leipziger Messe) hätten noch ihre eigene Oma verkauft, um an das viele Westgeld zu kommen,

nee Rainer die haben sogar auf den Zwangsumtausch verzichtet, wenn es mal wieder Not am Mann war, auch nur Humor

das Geld was auch ihnen ein Leben ermöglichte(und unseren damaligen Obersten Zehntausend), was zwischen sozialer ostdeutscher Sicherheit (von der Wiege bis zur Bahre) und genau der westlichen Freiheit hin und her schwankte. Man hatte sich einfach und simpel ausgedrückt schon soweit vom Volke entfernt wie heute diese Politmaden am deutschen Volke, zog einfach die Vorhänge der Volvolimousinen zu, wenn man übers einfache DDR-Land auf der Protokollstrecke düste.

War doch garnicht nötig, siehe Greifswalderstr. da wurde einfach bis zur ersten Etage ein frischer Anstrich gemacht und fertig war die Laube, auch nur Humor

Rainer-Maria na, sind wir jetzt aus dem Kreis raus? Ich denke schon.


Na einfach noch etwas üben, hier scheint die Sonne und wenn sie schien immer schon über ganz Deutschland

dein 45 ich trinke gerade meinen Kaffee und überlege dabei krampfhaft, was dein Text über meinen Text mit den Freunden und unseren damaligen Obersten Zehntausend in der DDR aussagen sollte. "Üben" für was? Hilf mir mal Superexelektriker im Ruhestand.

Rainer-Maria verdammt, sollten das schon leichte Anzeichen von Demenz beim "großen Rainer-Maria" sein?

Ich hoffe Rainer der Kaffe hat geschmeckt, ich habe meine Zeilen an dich extra mal rot markiert, ich hoffe Du leidest noch nicht an Demenz, wäre schade für alle, wo blieben dann deine schönen Geschichten !

Üben bezog sich auf den Kreis und deine obersten Zehntausend, soviel waren es ja nicht die im Volvo über die Protokollstrecke düsten !

Aber noch mal zum mitlesen, die Russenkasernen an der B 5 machten nicht den Eindruck, daß da ständig unter Warmwasser geduscht wurde, der Außenhandel der DDR wußte genau was er verscherbeln konnte und wo er auch mal klein beigeben muste.

Und mit der Greifswalder Str. käre ich dich auch noch gern auf, da fuhren öfter einige von deinen obersten Zehntausend durch oder waren es doch nur zwei, drei Dutzend. Man hatte die Häuser bis zur 1.Etage angemalt, da brauchte auch kein Erich die Gardinen zuziehen, wie nannte man schon in der SU diese Dörfer, fällt Dir bestimmt ein, wo Du doch bei deinen Freunden ein und ausgingst !

Gruß vom Superexelektriker im Ruhestand, stimmt aber nur ungefähr !


sorry Wolfgang (wosch) mit dem ROT, ging diesmal nicht anders !
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Nov65 » 6. März 2013, 15:47

Also lieber Rainer,
ich war in den ersten Nachwendejahren wegen des Abzugs der Westgruppe der Sowjetarmee in so mancher Kaserne, in großen und kleineren Einheiten. Deine Grohe-Armaturen(egal welche Firma) sah ich nirgendwo. Aber ich sah Heizkeller mit technischen Anlagen zum Gotterbarmen, ich sah Sanitärräume, da waren die für Beschäftigte in DDR-Stallanlagen besser.
Nicht erst zu diesem Zeitpunkt taten mir die Soldaten einfach leid. Früher bei der Fahne in Berlin war ich bei Sportvergleichen bereits in Waschräumen der Freunde.
Da habt Ihr damals bestimmt Intershop-Wellness-Verwöhn-Welten für die Freunde eingerichtet. Wo war das?
Grüße in die Runde von Andreas
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon dein1945 » 6. März 2013, 15:51

Nov65 hat geschrieben:Also lieber Rainer,
ich war in den ersten Nachwendejahren wegen des Abzugs der Westgruppe der Sowjetarmee in so mancher Kaserne, in großen und kleineren Einheiten. Deine Grohe-Armaturen(egal welche Firma) sah ich nirgendwo. Aber ich sah Heizkeller mit technischen Anlagen zum Gotterbarmen, ich sah Sanitärräume, da waren die für Beschäftigte in DDR-Stallanlagen besser.
Nicht erst zu diesem Zeitpunkt taten mir die Soldaten einfach leid. Früher bei der Fahne in Berlin war ich bei Sportvergleichen bereits in Waschräumen der Freunde.
Da habt Ihr damals bestimmt Intershop-Wellness-Verwöhn-Welten für die Freunde eingerichtet. Wo war das?
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Hallo jetzt stehts 1:1 die Grohe-Armaturen und auch die Fliesen hatte ich eingefügt !

Gruß aus Berlin
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Nov65 » 6. März 2013, 17:12

dein1945 hat geschrieben:
Nov65 hat geschrieben:Also lieber Rainer,
ich war in den ersten Nachwendejahren wegen des Abzugs der Westgruppe der Sowjetarmee in so mancher Kaserne, in großen und kleineren Einheiten. Deine Grohe-Armaturen(egal welche Firma) sah ich nirgendwo. Aber ich sah Heizkeller mit technischen Anlagen zum Gotterbarmen, ich sah Sanitärräume, da waren die für Beschäftigte in DDR-Stallanlagen besser.
Nicht erst zu diesem Zeitpunkt taten mir die Soldaten einfach leid. Früher bei der Fahne in Berlin war ich bei Sportvergleichen bereits in Waschräumen der Freunde.
Da habt Ihr damals bestimmt Intershop-Wellness-Verwöhn-Welten für die Freunde eingerichtet. Wo war das?
Grüße in die Runde von Andreas


Hallo jetzt stehts 1:1 die Grohe-Armaturen und auch die Fliesen hatte ich eingefügt !

Gruß aus Berlin


Der Rainer hat Bezug genommen auf die Tätigkeit seiner Firma in den Sanitäranlagen der Freunde und ließ anklingen, dass alles nicht so schlimm war. Meine Antwort, ohne Grohe also, basiert auf In-Augenscheinnahmen.
Gruß Andreas
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 6. März 2013, 18:36

Mein Anfangstext bezog sich auf die Heizhäuser der Freunde, auf nichts anderes als die Duschen da drin.Und dein du Exelektriker, du wirst dich doch nicht als Westberliner Stadtei ertreisten wollen, dem geborenen Ossi Rainer-Maria was von den Obersten Zehntausend in seiner DDR erzählen zu wollen? Oder gar von deren Protokollstrecken? Lass es sein Mann, lass es besser sein, konzentriere dich einfach auf die Politfritzen deiner damaligen Zeit.

Wo hast du gleich gelebt Mann,du alter Schlauberger, und eventuell mal ab und an im Ostteil der Stadt gearbeitet? Richtig, im Westen...der Stadt.Beschränk mal deine Texte besser drauf. Und na klar, die Freunde nahmen es für im Schnitt fünf bis sieben Jahren Aufendhalt in der DDR (Offiziere) nicht so genau mit den Kronleuchtern, den reichten halt die nackten Glühbirnen und statt der Gardine das Zeitungspapier.

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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon dein1945 » 6. März 2013, 18:45

Wohl auf Krawall gebürstet, oder

Geh lieber deine Zetung austragen sonst biste bald ganz ohne ausgleichende Beschäftigung und schreibst hier noch Tag und Nacht, wo ich und bei wem gearbeit habe werd ich Dir nicht auf die Nase binden, aber sicher an mehr Orten als nur in Ostberlin !!! Da hättest Du früher von geträumt und nun ab ins Bettchen ehe das hier noch ausartet !

Gute Nacht aus Berlin
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon pentium » 6. März 2013, 18:57

Na na Jungs, nicht streiten!
Wobei Rainer-Maria, in Sachen Umwelt war die GSSD aber nun auch nicht gerade das, was man Umweltengel, nennen könnte.
Oder?

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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Nov65 » 6. März 2013, 19:39

So mancher von uns kennt die von den Freunden hinterlassenen Liegenschaften. Das Wort Umweltschutz mit diesen Jungs in Zusammenhang zu bringen ist als wenn sie Kommunismus als höchstes Ziel angepriesen haben. Unerreichbar und inhaltlich nicht zu fassen.
Mit den daraus resultierenden Kosten für Germany könnten wir einen neuen Thread aufmachen. Und nach Öl zu bohren brauchte man auch nicht, da alle wilden Öllachen kartiert sind.

Gruß in die saubere Luft-Runde von Andreas
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Wosch » 6. März 2013, 20:09

Nov65 hat geschrieben:So mancher von uns kennt die von den Freunden hinterlassenen Liegenschaften. Das Wort Umweltschutz mit diesen Jungs in Zusammenhang zu bringen ist als wenn sie Kommunismus als höchstes Ziel angepriesen haben. Unerreichbar und inhaltlich nicht zu fassen.
Mit den daraus resultierenden Kosten für Germany könnten wir einen neuen Thread aufmachen. Und nach Öl zu bohren brauchte man auch nicht, da alle wilden Öllachen kartiert sind.

Gruß in die saubere Luft-Runde von Andreas



Na Andreas, ganz in Deiner Nähe (Parchim) war ja wohl damals ein großer (oder sogar der größte) Kampfhubschrauber-Flugplatz der "Freunde" auf dem Territorium der DDR. Ich als geborener Parchimer hatte mir die Hinterlassenschaften nach deren Abzug natürlich sofort angeschaut und muß sagen, mir fehlten fast die Worte. Überall nur Müll und Dreck und so wie es draußen aussah, mit einigen ganz kleinen Abstrichen, auch innerhalb der Räümlichkeiten. Desweiteren kenne ich ja auch noch die "freundseitigen" Örtlichkeiten aus meinem geliebten Ludwigslust zur Genüge. Die Hauptverkehrs- und Transitstraße "F 5" ging genau durch den Ort und die sowjetische Kommendantur lag nur ein paar Meter von dieser entfernt an einer Hauptstraße. Selbst die Kommendantur und das gegenüberliegende dazugehörige Gebäude hatten bis zu meinem Weggang (1962)statt Gardinen nur Zeitungen als Sichtblenden an den Fenstern gehabt. Was sich wohl die Angehörigen der westlichen Militärdienste gedacht hatten, wenn sie bei ihren Durchreisen dort Station machen mußten und ob sich die "Freunde" ob ihrer primitiven Fensterdekorationen nicht geschämt hatten, würde mich mal nachträglich noch interessieren. Mir wollte man damals in der Schule immer beibringen, daß die "Freunde" uns neben allem möglichen auch "Kultur" mitgebracht hatten. Wir Ludwigsluster konnten das damals schon nicht glauben, nur dagegen halten war natürlich strengstens verboten und konnte schlimme Folgen haben. Kaum zu glauben, aber wahr.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 6. März 2013, 21:59

Hallo Nov65 und Wosch,
als 1972 in der Russenkaserne in Quarmbeck (zuvor bis 1945 Fliegerhorst Römergraben in Quarmbeck bei Quedlinburg) ein erster neuer Wohnblock übergeben wurde, gab es Beanstandungen. Jedes Bad hatte Klarglasfenster. Das musste geändert werden. Also hat unser Maler Tapetenreste fein säuberlich auf die Scheiben geklebt. Das waren Klos mit Weltniveau! Alle waren glücklich. Bis auf einen. Bei dem wurde zapzarapp gemacht. Während der Wohnungsübergabe in Parterre, wurde oben, aber durch einem ostdeutschen Bauarbeiter, der Spülkasten geklaut. Und einen neuen hatte niemand in Reserve. Welch großes Glück doch, dass nicht die ganze Panzertruppe sofort gen Osten abgerückt ist. [laugh]
Doch nun sind sie lange weg. Die Nebengebäude wurden geschreddert und teils als Straßenunterbau verwendet. Die riesigen Olverseuchungen halten aber bis heute Investoren ab.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 6. März 2013, 23:11

warst Du bei einem anderen Forenmitlied in der Weiterbildung? [flash]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Interessierter » 23. Oktober 2014, 15:01

Umweltverschmutzung in der DDR: "Es hat gedreckt"

Von heimlichen Treffen in Kellern zum Runden Tisch: Die Ökogruppen in der DDR gehörten zum Kern der Opposition, die im Herbst 1989 die friedliche Revolution ermöglichte. Wie schafften es die Umweltschützer, zu einer landesweiten Bewegung zu werden?


Es war ein Geheimtipp. Ich sollte die Treppe hinunter, in den Keller, dort würde es interessant. In dem karg eingerichteten Versammlungsraum saßen zwei Dutzend junge Leute aus Schwerin und den umliegenden Dörfern. Jörn, ein 20-Jähriger mit Vollbart, führte das Wort. Es ging um eine Aktion am nächsten Morgen. Geredet wurde über Luftverschmutzung, die industrielle Landwirtschaft, den sauren Regen und die Folgen des Braunkohleabbaus in der DDR. In einem öden Plattenbauviertel von Schwerin wollten sie nach dem Reden Bäume pflanzen.

Bäume pflanzen? Tatsächlich, schon das konnte eine subversive Aktion in der DDR sein - bereits das Treffen im Keller des Gemeindehauses im Frühjahr 1989 hatte etwas Verschwörerisches.

Wie die Lebensbedingungen in einem Industriezentrum südlich von Leipzig in den Achtzigerjahren aussahen, berichteten mir damals Betroffene vor Ort. Einer wohnte inmitten des Braunkohlereviers, in einer kilometerlangen Mondlandschaft, nachdem der Tagebau einstige Dörfer, Äcker und Wälder beseitigt hatte. Gleichzeitig befanden sich dort - wegen der billigeren Transportwege - in unmittelbarer Nachbarschaft auch noch kohleverarbeitende Industrieanlagen und Großkraftwerke mit giftigen Abgasen. Der Mann war mit seiner Familie im Jahr 1975 in den 500-Einwohner-Ort Mölbis gekommen. Hier seine Schilderung im O-Ton, stellvertretend für viele Berichte dieser Art, auch aus anderen Industrieregionen der DDR:

"In Mölbis hat die Zukunft schon begonnen: In diesem Jahr haben die Apfelbäume ihre Blätter schon seit dem 26. Mai verloren. Da gibt es auch keine Petersilie mehr, die ist ganz weiß, und die meisten Blattpflanzen haben nur noch zusammengerollte Blätter. In Mölbis gibt es kaum noch Bäume, und wenn man früh rauskommt und die Haustür aufmacht, hat man das erste Mal, wenn nicht schon im Schlafzimmer, dreckige Hände.

Denn die Luft ist schmutzig. Die Luft ist so schmutzig, dass man ein Blatt Papier vom Schreibtisch früh wegnimmt, und dann sieht man, wo es gelegen hat, rundherum ein schwarzer Rand. Das ist nicht bloß manchmal so! Wenn man vor der Haustür läuft, an manchen Tagen, da hinterlässt man Spuren, weil man durch den Ruß gelaufen ist, der fällt sehr dick. Die Mölbiser sagen: Es hat gedreckt. Den Dreck kann man wegkehren. Manche Leute sagen: Gegen Dreck hilft Wasser. Aber wenn man auch die Blumen, falls tatsächlich welche blühen, abwaschen muss, bevor man sie in die Vase steckt, und dann sind sie zusammengefallen, da wird's schon schlimm. Manchmal ist der Dreck so dick, da muss man mit Scheinwerfern fahren am Tage, da sieht man die Nachbarhäuser nicht mehr.

Das Schlimme aber ist nicht der Dreck, sondern das Gas, die Mölbiser sagen: der Gas. Der Gas hat alle kaputt gemacht. Wenn man bei heißen Tagen sich abends ins Bett legt und denkt, nun hast du Erholung, ist ja wunderbar, und man macht die Fenster auf und dann kommt frische Luft durch - das kann man in Mölbis nicht machen, denn dann kommt das Gas knüppeldicke, bei Südwestwind, und meist haben wir Südwestwind. Wärme und Gas - da kann man schlecht schlafen. Es gibt Leute, die zu Besuch sind, die reisen vorzeitig wieder ab. Manche, die müssen dann früh brechen, manche haben furchtbare Kopfschmerzen. Am besten ist, man betrinkt sich abends, da schläft man auf alle Fälle gut ein. Das machen die Mölbiser auch."


Der vollständige Beitrag hier:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 98262.html
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2014, 15:23

Ich frage mich immer wieder, wieso intelligente MfS-Mitarbeiter nicht erkannt haben, dass die Umweltschützer hier völlig recht hatten.... [denken]
Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte...oder so.
AZ
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„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon vs1400 » 23. Oktober 2014, 15:35

AZ,
du möchtest nicht wissen, wie teilweise nach der wende entsorgt wurde. [shocked]

gruß vs [hallo]
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2014, 15:57

vs1400 hat geschrieben:AZ,
du möchtest nicht wissen, wie teilweise nach der wende entsorgt wurde. [shocked]

gruß vs [hallo]


Ja im wilden Osten mag das so gewesen sein..... [angst]
AZ
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon pentium » 5. November 2014, 11:32

MitGift - Von schmutzigen Flüssen und blühenden Landschaften

Der Film von Roland Blum erzählt die Erfolgsgeschichte des Wandels in Ostdeutschland, begleitet Menschen im Auf und Ab der Veränderungen bis in die Gegenwart...

Der Film zeigt, wie sehr auch die Sorge um die Umwelt und die eigene Gesundheit den Boden dafür bereitet hat, dass Unmut und Unzufriedenheit der Menschen in der DDR in konkrete Aktionen und schließlich in die friedliche Revolution mündeten. Überdüngung, tote Wälder, vergiftetes Wasser in Seen, tropfende Säure aus kaputten Rohren in Fertigungshallen. Wie schnell solche Bilder in Vergessenheit geraten, daran erinnert das außergewöhnlich intensive Material; gleichzeitig verfolgt der Regisseur das Schicksal jener Menschen, denen er 1990 bei seinen Streifzügen durch den Osten begegnete, bis heute. Veränderung ist möglich!..

Quelle: rbbb

Hier ein Link zum Film

http://www.ardmediathek.de/tv/Dokumenta ... Id=3822114

Einfach mal anschauen und danach können wir ja über gesellschaftliche Rückschritte (Wende) wie in einem anderem Thread behaubtet reden. Beim Thema Umwelt sind mir persönlich, wenn man den Film gesehen hat, die heutigen Zustände lieber!

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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon pentium » 6. März 2015, 18:10

Die Elbe - im realen Sozialismus nur ein Abflußkanal

Wenn die Elbe bei Schnackenburg, im Wendland, die Landesgrenze nach Niedersachsen erreicht, ist sie auf dem Gebiet der ehemaligen DDR mit rund 80 Prozent aller Schadstofflasten befrachtet worden, die sie auf ihrer Gesamtlänge von 1 165 Kilometern insgesamt zu verkraften hat. Schon auf dem Gebiet der CSFR, wo sie als Labe ihre ersten 400 Kilometer zurücklegt, muß der Fluß die Abwasserfrachten des Kernlandes Böhmen aufnehmen. Rund ein Drittel des Staatsgebietes der CSFR wird über die Labe und ihre Zuflüsse entwässert. Die Flüsse Iser und Eger und vor allem die aus Prag kommende Moldau spülen große Schadstoffmengen in die Elbe. Schwer abbaubare und zum Teil hochgiftige Stoffe wie Schwermetalle und chlorierte Kohlenwasserstoffe gehören daher bereits zu ihrer giftigen Fracht, wenn die Elbe ihren Weg durch das Elbsandsteingebirge nach Sachsen findet.

Dort, im oberen Elbtal, sowie auf ihrem weiteren Weg durch die ehemalige DDR führen die direkten Einleitungen der Elbanlieger sowie die Schadstoffzuleitungen vor allem der Zuflüsse Saale mit ihren Nebenflüssen Weiße Elster und Unstrut, der Mulde, der Schwarzen Elster und der Havel zu gravierenden Belastungen des Flusses. Mit ihrem verzweigten Flußsystem nimmt die Elbe rund 70 Prozent aller Belastungen auf, die auf dem Gebiet der ehemaligen DDR in die Oberflächengewässer gelangen. Etwas mehr als die Hälfte dieser Belastungen der Elbe stammen aus den Flußgebieten der Saale und Mulde. Im Wassereinzugsgebiet der Elbe wurden 1987 rund 85 Prozent der Industrieproduktion der damaligen DDR erzeugt, über 80 Prozent der Einwohner leben dort.

Einen großen Teil ihrer Abwasserfrachten erhält die Elbe aus den kommunalen Abwässern sowie aus den Eintragungen der Zellstoffindustrie, von Arzneimittelwerken, der Chemieindustrie sowie der Metall- und Textilindustrie. Schon im oberen Elbtal, im Raum Dresden, treten erhebliche Verschmutzungen auf. Bald nach dem Durchqueren des Elbsandsteingebirges belasten Zellstoffwerke die Elbe mit schwer abbaubaren und zum Teil hochgiftigen organischen Verbindungen. In Dresden gelangen die kommunalen Abwässer sowie Teile der Abwässer aus der pharmazeutischen Industrie ungereinigt in den Fluß, weil das größte Klärwerk im ehemaligen Bezirk Dresden, Dresden-Kaditz, aufgrund fehlender Mittel für den Abschluß von Instandsetzungsarbeiten seit 1987 außer Betrieb ist. Unterhalb Dresdens spülen die Abwässer des Industriegebiets Coswig verschiedenartige Giftstoffe in den Strom.

Weitere Schadstofflasten muß die Elbe nach der Einmündung der Schwarzen Elster aufnehmen, eines Flusses, der rund 20 Kilometer vor Wittenberg die Abwässer der Chemieindustrie aus Schwarzheide herantransportiert. Hinzu kommen die Einleitungen aus der Düngemittelfabrikation in Hesteritz/Wittenberg sowie, weiter flußabwärts, die Belastungen durch die einmündenden Flüsse Mulde und Saale. Die Saale schleppt unter anderem Chemieabwässer der Leuna- und Bunawerke, südlich von Halle, in die Elbe. Über die Mulde kommen die Einleitungen aus der chemischen Industrie im Raum Bitterfeld/Wolfen hinzu, wo unter anderem Chlor, Pflanzenschutzmittel, Farbstoffe, Fotochemikalien und synthetische Fasern produziert werden. Schließlich gelangen die Abwasserfrachten aus dem Raum Magdeburg sowie die Schadstoffzuleitungen über die Havel in die Elbe. In Magdeburg belasten vor allem die kommunalen Abwässer sowie die Einleitungen des Industriezentrums Magdeburg mit seinem Schwermaschinen- und Anlagenbau, den chemischen Fabriken und vielen Betrieben der Nahrungsmittelindustrie den Fluß. Die Havel bringt Abwässer aus der Chemiefaser- und Kunstseidenproduktion, aus der Gummiherstellung sowie aus der Arzneimittelerzeugung in den Strom. Kurz vor ihrem Übertritt nach Niedersachsen muß die Elbe in Wittenberge noch einmal Abwässer der dortigen Chemiefaserproduktion aufnehmen. Und schließlich dürften dem Fluß neben diesen bekannten Zuleitungen auch die Auswaschungen aus den zahlreichen wilden Mülldeponien gefährlich werden, die es im Sickerbereich der Elbe gibt.

Wenn die Elbe bei Schnackenburg nach Niedersachsen fließt, führt sie neben Zigtausenden von Tonnen Nährstoffen jährlich rund 25 Tonnen Quecksilber, 13 Tonnen Cadmium und 120 Tonnen Blei sowie einige Hundert Tonnen Nickel, Kupfer und Chrom mit sich. Da der Anteil der Schmutzfrachten aus der CSFR an diesen Belastungen heute zwischen 8 und 16 Prozent geschätzt wird, stammen die weitaus meisten Schadstoffe aus dem Gebiet der ehemaligen DDR. Demgegenüber spielen die weiteren Einleitungen in den Ländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg nur noch eine untergeordnete Rolle. Daher verantworten die Einleiter auf dem Gebiet der neuen Bundesländer auch den größten Teil der jährlichen Schadstoffeinträge, die über die Elbe in die Nordsee gelangen: 200 000 Tonnen Stickstoff, 12 000 Tonnen Phosphor sowie mehrere Hundert Tonnen zum Teil hochgiftiger Schwermetalle. Diese Gifte belasten nicht nur das Leben in der Deutschen Bucht, sondern sollen sogar, an der Westküste Dänemarks hochgewandert, über Skagerak und Kattegat die Ostsee erreichen.

Welche Wirkungen das Giftgemisch in der Elbe im einzelnen hat, hängt von der chemischen Beschaffenheit sowie von der Konzentration der Schadstoffe in den jeweiligen Einleitungen ab. Am Beispiel des oberen Elbtals, also für das Flußgebiet zwischen Elbsandsteingebirge und der Stadt Meißen, lassen sich die Folgen der enormen Schadstoffeinleitungen veranschaulichen.

quelle:
Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. März 2015, 14:15

Die DDR hätte sich mit dem Dreckwasser der Elbe mal ein Beispiel an der krisengeschüttelten imperialistischen BRD nehmen sollen. Deren Elbewasser war ganz klar, ist es heute noch, bevor es in die Eder fließt!

1958 habe ich in Magdeburg-Cracau noch in der Elbe baden können. 10 Jahre später wäre man ohne Wadenfleisch wieder aus der Giftbrühe geklettert. [sick]
Übrigens mal nur für Thoth, weils gerade passt: Das war auch Sozialismus.

Gruß Volker
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Wosch » 13. März 2015, 17:21

Volker Zottmann hat geschrieben:Die DDR hätte sich mit dem Dreckwasser der Elbe mal ein Beispiel an der krisengeschüttelten imperialistischen BRD nehmen sollen. Deren Elbewasser war ganz klar, ist es heute noch, bevor es in die Eder fließt!

1958 habe ich in Magdeburg-Cracau noch in der Elbe baden können. 10 Jahre später wäre man ohne Wadenfleisch wieder aus der Giftbrühe geklettert. [sick]
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Gruß Volker



@Volker, ich dachte die "Eder" ist ein Nebenfluß der Fulda. Als ein nach Kassel Zugezogener habe ich es nicht weit zu ihr, denn ein paar Kilometer sind´s nur für mich. Welche "Eder" meintest Du denn???
Schönen Gruß aus Kassel.
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 13. März 2015, 17:46

ich habe mich nicht durch den ganzen Fred gequält, aber hier mein persönliches Statement:

die Umweltverschmutzung in der Bundesrepublik war auch im Ruhrgebiet und anderen Ballungszentren extrem - dies ging soweit, das sich Menschen zusammenschlossen um dagegen etwas zu tun und gründeten "DIE GRÜNEN", nach anfänglichem Belächeln, setzte auch bei den "Altparteien" ein Umdenken" ein und in den 80ern wurde der Umweltschutz Thema und wurde auch umgesetzt. Das es immer wieder Betrügereien gab und gibt, ist der Gewinnmaximierung zu verdanken.

In der DDR wurden jegliche Umweltschutzgedanken in Kinderlieder verbannt (Schöner unsre Wiesen und Felder...) Ich sehe das ziemlich deutlich an unserem Kraftwerk Lübbenau. Bis 1990 verbrannten wir mehr braunen Sand, als denn Braunkohle, die wurde in Braunkohlebriketts verarbeitet und dann ab nach WestBerlin. Wir hatten auch Filteranlagen, die auch liefen, nur hat sich kein Schwein um die gekümmert, Klopfung musste laufen und die Spannung stimmen, was da gefiltert wurde und wie viel, egal. Beim anfeuern wurde Altöl mit hinzugefügt, dann kamen immer so schöne schwarze Wolken aus den Schornsteinen (normalerweise so rotbraungraue Abgase) und ein Regen aus Ascheteilen setzte ein, manchmal 0.5 mm groß.

Dann kam die Wende und ei der daus, wir verbrannten richtige Kohle! Die Filter wurden gewartet (es wurden keine neuen Filter verbaut) und mit neuer Mess- und Regeltechnik ausgestattet und siehe da, man musste schon ziemlich genau hinschauen, ob der Block am Netz war oder auch nicht! DIES WÄRE OHNE PROBLEME AUCH IN DER DDR MÖGLICH GEWESEN! MAN HÄTTE NUR ETWAS MEHR AUGENMERK AUF DEN UMWELTSCHUTZ LEGEN MÜSSEN! Aber es war der allwissenden immer rechthabenden Partei EGAL. Diese arrogante Ignoranz sehen wir doch bis heute, wenn ich da das Knäblein fabulieren lese: IHR IM WESTEN DOCH AUCH. Das ist KITA RETHORIK. Es war 1989 in der BRD eben nicht mehr so dreckig wie in der DDR, nicht mal ansatzweise. Und wir haben auch den Müll der BRD gern für DM abgenommen - Deponie Schönberg (Selmsdorf) da hab ich die Westmüllfahrzeuge fahren sehen, wir auf m LO auf Holzpritschen und der Müll wurde auf Luftgefederten Hängern transportiert, da wusste ich, wer den Krieg gewonnen hatte schon 1995.
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. März 2015, 20:26

Wosch hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Die DDR hätte sich mit dem Dreckwasser der Elbe mal ein Beispiel an der krisengeschüttelten imperialistischen BRD nehmen sollen. Deren Elbewasser war ganz klar, ist es heute noch, bevor es in die Eder fließt!

1958 habe ich in Magdeburg-Cracau noch in der Elbe baden können. 10 Jahre später wäre man ohne Wadenfleisch wieder aus der Giftbrühe geklettert. [sick]
Übrigens mal nur für Thoth, weils gerade passt: Das war auch Sozialismus.

Gruß Volker



@Volker, ich dachte die "Eder" ist ein Nebenfluß der Fulda. Als ein nach Kassel Zugezogener habe ich es nicht weit zu ihr, denn ein paar Kilometer sind´s nur für mich. Welche "Eder" meintest Du denn???
Schönen Gruß aus Kassel.
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Na Deine Eder meine ich! Doch bevor die in die Fulda fließt, strullert die Elbe in die Eder. Die Quellgebiete sind westlich des Habichtswaldes. Wiki weiß das auch ganz genau. Darum liegt ja auch Naumburg an der Elbe. Musst mal nachsehen... Aber in Hessen!

Gruß Volker
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 13. März 2015, 20:49

Volker Zottmann hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Die DDR hätte sich mit dem Dreckwasser der Elbe mal ein Beispiel an der krisengeschüttelten imperialistischen BRD nehmen sollen. Deren Elbewasser war ganz klar, ist es heute noch, bevor es in die Eder fließt!

1958 habe ich in Magdeburg-Cracau noch in der Elbe baden können. 10 Jahre später wäre man ohne Wadenfleisch wieder aus der Giftbrühe geklettert. [sick]
Übrigens mal nur für Thoth, weils gerade passt: Das war auch Sozialismus.

Gruß Volker



@Volker, ich dachte die "Eder" ist ein Nebenfluß der Fulda. Als ein nach Kassel Zugezogener habe ich es nicht weit zu ihr, denn ein paar Kilometer sind´s nur für mich. Welche "Eder" meintest Du denn???
Schönen Gruß aus Kassel.
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Na Deine Eder meine ich! Doch bevor die in die Fulda fließt, strullert die Elbe in die Eder. Die Quellgebiete sind westlich des Habichtswaldes. Wiki weiß das auch ganz genau. Darum liegt ja auch Naumburg an der Elbe. Musst mal nachsehen... Aber in Hessen!

Gruß Volker




Was das klare Elbwasser im Westen betrifft. Ja die hatten es echt drauf in der alten BRD, stellten sie eine komplett getarnte Filter- und Wasserreinigungsanlage in die Elbe gleich hinter Lauenburg aufum aus der Giftbrühe wieder Trinkwasser zu machen .....
Aber du meinst ja diese Art von Bach der auch Elbe heißt und im Waldecker Wald entspringt um kurz vor Fritzlar in die Eder zu münden .....

Wenn du in Magdeburg-Cracau gebadet hast dann hast du in der Alten Elbe und nicht in der Strom Elbe gebadet .......

Kann auch sein das du in der Ehle gebadet hast welche ein Teil des Elbe Umflut Kanals ist.

Erzähl jemanden der Magdeburg sehr gut kennt nicht wo man baden konnte und wie lange man zu DDR Zeiten in der Elbe baden konnte. Und was deine Übertreibung giftbrühe betrifft, typische Übertreibung von Volker Ahnungslos Zottmamm.

In der weißen Elster konnte man auch baden ohne zu sterben. Bekannt ist dafür auch der Elsterstauusee im Süden von Leipzig
Nur war es nicht ratsam in die Pleiße zu fallen ......

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. März 2015, 20:57

Nur für den argwöhnischen Thoth: (Siehst Du nun, wie schön es ist, wenn Zeitzeugen was für ihre Nachkommen aufschrieben?

Mit dem “P 70” haben wir Ende der 50er Jahre Mutters Schwester Elli nebst Familie in Magdeburg / Cracau, am “Alten Strom” mehrfach besucht.
Hier konnten wir Kinder damals noch in der Elbe baden. Ab Mitte der 60-er Jahre war das nicht mehr möglich. Die CSSR und die DDR leiteten zu viele chemische Industrieabwässer ein, dass sich nicht mal mehr Fische halten konnten. Wer in den späten 80-er Jahren in die Elbe stieg, riskierte ohne Waden wieder heraus zu kommen …
nach 1990 begann ein systematisches Umdenken. Heute aber ist die Elbe wieder fast gesund.
Neben der kleinen Personenfähre nach Rotehorn befand sich ein kleines Elbe-Strandbad. Als Fährersatz steht heute die Pylonenbrücke für Fußgänger Richtung Rotehorn-Park.
Da die Familie unmittelbar daneben wohnte, sollte das Umziehen nach unserem Badevergnügen für uns kein Problem darstellen. Ich war so etwa 8 Jahre alt, Irmgard war 9 Jahre und Hanne etwa 14 Jahre.
Also hoch in den 3. Stock und einzeln ins Bad. Die anderen Zwei tropften solange den Korridor nass … Da sah ich das einzige Mal Onkel Rolf kurz vorm Ausrasten. Er riss die Tür auf und schubste Irmgard und mich zu Hanne ins Bad. “Raus kommt ihr erst wieder, wenn ihr umgezogen seid!”
Ein Zirkus bahnte sich nun an, ich durfte doch die Mädchen nicht nackt sehen. Ich selbst war aber genauso genant (schamhaft). Irmgard hielt mir nun die Augen zu und Hanne verließ ihren nassen Badeanzug. Dann kurzer Wechsel der Prozedur und Irmgard schlüpfte in trockene Klamotten.
Doch wie weiter? Sie schworen nun beide, nicht zu gucken und so konnte auch ich die Kleidung wechseln … Hier lernte ich, Frauen zu trauen! Was sind doch Kinder manchmal blöd, was gab’s da schon zu sehen?


Volker
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 13. März 2015, 21:02

Wo genau fuhr die Fähre nach Rotehorn? Vor oder nach dem Wehr? Auch Cracauer Wasserfall genannt.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. März 2015, 21:09

Thoth hat geschrieben:Wo genau fuhr die Fähre nach Rotehorn? Vor oder nach dem Wehr?


Ist das pathologisch Thoth?
Sag mal? Willst Du weiter provozieren? Meinst Du ich kenne die Seilfähre unter der Biergartenwirtschaft nicht? In der Büchnerstraße waren wir immer. Nr 43, wie die Postleitzahl von QLB. Das ist das Stück Sackgasse hinterm Deich. Es klappt nicht Thoth, besonders andere Mitmenschen schwindeln nicht!
Die alte Elbe führt genau das gleiche Wasser, wird erst etwas vorher beim Ruderklub (damals) geteilt. Falls Du es nicht weißt Rothehorn ist eine Insellage.
Bist Du nie heimisch geworden? Chemnitz-Leipzig-Berlin-nun noch Magdeburg? Hast Du Dich überall angelegt? [ich auch]

Hier ist das Wohnhaus Büchnerstr. zu finden: http://mein-ddr-leben.de/15.html
Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 13. März 2015, 21:44, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Wosch » 13. März 2015, 21:18

Volker Zottmann hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Die DDR hätte sich mit dem Dreckwasser der Elbe mal ein Beispiel an der krisengeschüttelten imperialistischen BRD nehmen sollen. Deren Elbewasser war ganz klar, ist es heute noch, bevor es in die Eder fließt!

1958 habe ich in Magdeburg-Cracau noch in der Elbe baden können. 10 Jahre später wäre man ohne Wadenfleisch wieder aus der Giftbrühe geklettert. [sick]
Übrigens mal nur für Thoth, weils gerade passt: Das war auch Sozialismus.

Gruß Volker



@Volker, ich dachte die "Eder" ist ein Nebenfluß der Fulda. Als ein nach Kassel Zugezogener habe ich es nicht weit zu ihr, denn ein paar Kilometer sind´s nur für mich. Welche "Eder" meintest Du denn???
Schönen Gruß aus Kassel.
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Gruß Volker




Man lernt nie aus!!!
Diese "Elbe" kannte ich echt nicht.

Gruß aus Kassel.
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Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 14. März 2015, 13:58

Ach ja eins fällt mir noch ein, wwir hatten eine 110 KV Erdleitung zum KW Vetschau, als Isolator wir spezielles Öl verwenndet, die Leitung wurde irgendwann undicht und es wurde einfach Öl nachgepumpt. Mehrere 100 Liter im Jahr. Keinen hat es interessiert, es wäre halt viel zu aufwändig gewesen das Leck zu suchen. Daran sollten auch die Narren denken, die eine Erdkabeltrasse nach Bayern wollen.
Olaf Sch.
 

Re: Die ökologische Katastrophe in der DDR

Beitragvon Interessierter » 22. April 2015, 13:07

Einen Verantwortlichen für Die Umweltkatastrophe in der DDR hatten die Genossen natürlich auch dieses Mal parat. So stellte der Spiegel bereits 1980 fest:

Schuld ist der Kapitalismus


SPIEGEL-Report über die Umweltverschmutzung in der DDR Eigentlich ist die Umweltverschmutzung in der DDR, so die SED-Ideologen, "systemfremd". Doch die volkseigenen Betriebe und Kombinate verdrecken seit Jahren unvermindert Luft und Gewässer -- aus Mangel an Geld und aus Sorge um das Plansoll, aber zu Lasten der Bürger. Mittlerweile regt sich in der Bevölkerung der Unmut.

Wenn die Bürger von Halle an der Saale, die in der Nähe des Kabelwerkes wohnen, die Fenster öffnen, nehmen ihnen zuweilen beißende Schwaden den Atem. Die Fabrik hat wieder einmal giftige Abgase durch ihre Schornsteine gejagt.

Regnet es im märkischen Genthin, wabert aus den Gullis weißer Schaum. Die Dächer der Stadt wirken selbst im Sommer so, als ob Schnee auf ihnen läge. Ursache des ewigen Winters: Das Waschmittelwerk pustet Rückstände in die Luft.

Im thüringischen Saarbach ist es dafür das ganze Jahr über bunt: Die VEB-Teppichfabriken Münchenbernsdorf schütten blaue, rote und grüne Abwässer in das Flüßchen, das in die Weiße Elster mündet. Und die, so spottete das Ost-Berliner Satire-Blatt "Eulenspiegel", ist mittlerweile so verdreckt, daß sie längst Graue Elster heißen müßte.

Die Saale-Schiffer sehen ihren Fluß streckenweise überhaupt nicht mehr: In Berneburg müssen sie oft genug ihre Fahrt unterbrechen, weil der Schaum aus den Abwässern des Chemiekombinats Buna Wasser und Ufer verbirgt. Passagiere der Berneburger Fähre stehen dann bis zu den Hüften in der schmutzig-grauen Masse.

Wie immer, wenn unangenehme Entscheidungen in ihrem Gesellschaftssystem anstehen, haben die SED-Ideologen auch schnell den Verantwortlichen ausgemacht: Schuld an der Umwelt-Misere ist der Kapitalismus. Denn der sozialistischen Gesellschaftsordnung, verkündete kürzlich ein Autorenkollektiv der Ost-Berliner Humboldt-Universität, ist die Umweltverschmutzung "systemfremd".

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14317099.html
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