Todesfälle in der Armee

Alles was das Militär betrifft, Armeen, Technik u.s.w. und militärgeschichtliche Themen

Re: Wegen Ausreiseantrag der Eltern von der Offiziersschule exmatrikuliert

Beitragvon karnak » 21. Juni 2016, 15:35

pentium hat geschrieben:einfach mal Tante Google frage...


Das habe ich schon versucht, als Opfer des Regimes taucht er da nicht auf.Für mich eine weitere Merkwürdigkeit,eigentlich lässt man sich solch einen Fall nicht durch die Lappen gehen.
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Re: Wegen Ausreiseantrag der Eltern von der Offiziersschule exmatrikuliert

Beitragvon karnak » 21. Juni 2016, 15:40

Interessierter hat geschrieben:Zitat karnak:
Wir"meinen"alle nur und ich"meine"weil ich ziemlich nahe der Diktatur gedient habe und dadurch im Grundsätzlichen und im Speziellen sehr genau weiß wie dort agiert wurde,was möglich war und was faktisch schier unmöglich.Ich weiß das damit logisch sehr viel besser als Du und deswegen kann man mir nicht so leicht irgendwelche Geschichtchen erzählen.


Vom Ablauf des Ereignisses und dessen Umstände im SPEZIELLEN weißt Du überhaupt nichts bzw. nur das was wir alle lesen konnten.

Jedoch meinst Du und das nicht nur bei diesem Zeitzeugenbericht, wenn Du es so nicht erlebt hast und so nicht kennst und es Deiner Meinung nach GRUNDSÄTZLICH hätte anders abgelaufen sein müssen, den Bericht anzuzweifeln oder gar als Lüge hinzustellen. Das ist nichts als Theorie bzw. blanke Vermutung oder Behauptung.

Bevor ich mich weiter wiederhole, solls das von mir gewesen sein. Trotzdem natürlich schönen Tag noch und einen von Erfolg gekrönten Fussballabend wünsche ich Dir. [wink]

Wenn ich ehrlich bin interessiere ich mich nicht für Fussball,egal wer da spielt. [flash]
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Todesfälle in der Armee

Beitragvon pentium » 21. Juni 2016, 15:47

karnak hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:einfach mal Tante Google frage...


Das habe ich schon versucht, als Opfer des Regimes taucht er da nicht auf.Für mich eine weitere Merkwürdigkeit,eigentlich lässt man sich solch einen Fall nicht durch die Lappen gehen.


Der Fall taucht kurz in diesen Buch auf:
Udo Grashoff

Selbsttötung in der NVA bzw. Selbtsttötungen in der DDR

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Beitragvon Ari@D187 » 21. Juni 2016, 18:49

Dr. 213 hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Man gewinnt den Eindruck, daß es Dir weniger um den konkreten Fall geht, als viel
mehr allgemein das DDR-System anzuprangern.

Ari


Nach Deinen letzten Beiträgen kommt bei mir die Frage auf, bist Du ein Diktatur- Versteher ?
Ich tendiere aktuell dazu, lieber etwas mehr anzuprangern als denn mit einer pastorenhaften
Weichgespültheit krampfhaft irgend etwas Gutes an dieser DDR zu finden. Ja, Gutes gab es zweifellos auch.
Aber ein Bankräuber wird eben nicht zum Heiligen, nur weil er mal ner alten Frau über die Straße geholfen hat.
[...]

Das Thema hier lautet:
"Wegen Ausreiseantrag der Eltern von der Offiziersschule exmatrikuliert"

Zu Deiner Frage:
Ich verstehe wie es zu den beiden Staatsgründungen kam und daß diese
beiden Staaten entsprechend den Interessen der jeweiligen Besatzungs-
mächte ausgestaltet und geführt wurden. Die Bürger hatten sich den
jeweiligen Rahmenbedingungen entsprechend anzupassen.

Unter den gegebenen Rahmenbedingungen der DDR war die Exmatrikulation
zu erwarten.

Ari
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Todesfälle in der Armee

Beitragvon Interessierter » 27. Juni 2016, 13:35

Frank Bretfeld

Bild
Bildquelle: Privat, Axel Bretfeld

geboren am 6. März 1960 in Marienberg (Sachsen)
Suizid am 21. August 1979
Ort des Zwischenfalls: Kasernengelände der Grenzkompanie Geisa (Thüringen)


Am Abend des 20. August 1979 versetzte ein Grenzalarm den Soldaten Frank Bretfeld in Aufregung. Er war in der 5. Grenzkompanie Geisa zur Nachtschicht eingeteilt. Nach Mitternacht kehrten mehrere Grenzposten zur Kaserne zurück. Sie hatten einen Flüchtling geborgen, dem eine Mine beide Beine zerfetzt hatte. Die Schilderung des Zwischenfalls durch seine Kameraden verstörte Frank Bretfeld zutiefst. Noch am gleichen Abend nahm er sich das Leben.

Details hier:
http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das- ... index.html
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Beitragvon Interessierter » 24. Juli 2016, 08:53

Unterfeldwebel Udo Gosse

In der Waffenkammer der 6. Grenzkompanie Gandow traf ein Schuss aus seiner Dienstpistole Unterfeldwebel Udo Gosse in den Kopf. Er war zunächst transportunfähig und wurde am Vormittag in das Bezirkskrankenhaus nach Schwerin gebracht. Er verstarb dort gegen 15.30 Uhr.

geboren am 20. März 1969 in Prenzlau
gestorben nach Schusswaffenunfall am 13. Januar 1989
Ort des Zwischenfalls: Waffenkammer der Grenzkompanie Gandow (Brandenburg)


Unterfeldwebel Udo Gosse war von Beruf Maurer, ledig, diente seit dem 5. Mai 1987 bei den Grenztruppen als Berufsunteroffizier. Er war zuletzt stellvertretender Zugführer in der 6. Grenzkompanie Gandow, Grenzregiment 8 Grabow. Nach Auslösung einer Grenzsignalanlage hielt sich Gosse am 13. Januar 1989 um 2.55 Uhr gemeinsam mit anderen Grenzern im Speiseraum der Kaserne in Bereitschaft. Er spielte dort mit seiner Pistole, indem er sie an den Kopf hielt. Er wollte den „kalten Schuss“ vorführen. Dabei wird das Magazin nur zum Teil eingeführt, sodass beim Durchladen keine Patrone in den Lauf gelangt. Andere Soldaten forderten ihn auf, die Spielerei zu unterlassen. Er habe ihnen geantwortet, da könne doch nichts passieren. Gegen 4.05 Uhr wurde die Bereitschaft aufgehoben und die Waffen zurück in die Waffenkammer gebracht. Dort sah Unteroffizier S., wie Udo Gosse vor dem Waffenschrank stand und mit einer Pistole hantierte. Er setzte sie an den Kopf und schrie „jeee“, dann fiel ein Schuss. Gosse wurde schwer verletzt ins Bezirkskrankenhaus nach Schwerin gebracht, wo er gegen 15.30 Uhr verstorben ist.


http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das- ... index.html
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Beitragvon Merkur » 24. Juli 2016, 10:17

Ich weiß zwar nicht, was dieser Beitrag unter der Rubrik "Fluchtgeschichten" sucht aber sei es drum. Für mich ist er auch kein Opfer der Grenze, sondern seiner eigenen Dummheit.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Todesfälle in der Armee

Beitragvon Beethoven » 25. Juli 2016, 09:26

"Einmal im Jahr schießt auch ein Besenstiel" haben wir unseren Soldaten eingebläut. "Mit Waffen spielt man nicht" dürfte jedem bekannt sein, der mit Waffen zu tun hat. Insofern kann ich Merkur nur beistimmen.

Wenn man eine Waffe in die Hand nimmt, ist das Erste was zu tun ist, deren Sicherheit zu überprüfen. Leider wird das immer wieder mal vergessen und dann passieren solche unnötigen, saublöden Unfälle.

Ganz sicher gibt es diese blöden Unfälle aus Dämlichkeit, in jeder Truppe die Waffen führt.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Todesfälle in der Armee

Beitragvon Olaf Sch. » 25. Juli 2016, 10:23

ein Problem sehe ich bei Truppenteilen, die ständig mit geladenen Waffen umgehen und keine regelmäßigen Schulungen im Waffenumgang bekommen. Man stumpft ab, man sieht die Gefahr nicht mehr und dann passieren solche Unfälle.
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Beitragvon pentium » 25. Juli 2016, 10:56

AkkuGK1 hat geschrieben:ein Problem sehe ich bei Truppenteilen, die ständig mit geladenen Waffen umgehen und keine regelmäßigen Schulungen im Waffenumgang bekommen. Man stumpft ab, man sieht die Gefahr nicht mehr und dann passieren solche Unfälle.


Zitat:
Er setzte sie an den Kopf und schrie „jeee“, dann fiel ein Schuss....

So tragisch wie es ist, aber da helfen auch keine regelmäßigen Schulungen....

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Beitragvon Olaf Sch. » 25. Juli 2016, 15:21

ist ja nicht der einzige Fall - russisch Roulette mit einer Pistole ist ziemlich Suizid?
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Todesfälle in der Armee

Beitragvon Interessierter » 3. August 2016, 09:55

Also sehr selten scheinen derartige Vorkommnisse bei den GT nicht gewesen zu sein. Nachstehend zwei weitere Beispiele.

Unterfeldwebel Gerhard Hirschmüller


Nach der Rückkehr vom Grenzdienst löste sich beim Waffenreinigen ein Schuss aus der Pistole von Stabsfeldwebel Rolf-Dieter D. Er verletzte Unterfeldwebel Hirschmüller tödlich.

Bild
Bildquelle: BStU

geboren am 11. Mai 1951 in Halle
gestorben nach Schusswaffenunfall am 15. Juni 1971
Ort des Zwischenfalls: Kaserne der 2. Grenzkompanie Morsfelden (Sachsen-Anhalt)

Als „noch mächtig verspielt und kindisch“, charakterisierte der Stasi-Informant „Rainer Thiele“ den in seinem Zug als 1. Gruppenführer eingesetzten Gerhard Hirschmüller. Er diskutiere „sehr gern über Befehle im Beisein von Soldaten“. Das liege wohl an seinem „jungen Alter“. Hirschmüller gehörte der Nationalen Volksarmee seit Mai 1969 an. Er entstammte einer Arbeiterfamilie, beide Eltern waren SED-Mitglieder. Nach dem Schulabschluss erlernte er in Eisleben den Beruf eines Metallhüttenfacharbeiters. Er arbeitete dann bis zur Einberufung als Facharbeiter im VEB Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck, Kupfer/Silberhütte Hettstedt am Formatofen. Er gehörte dort zu den „Besten im Kollektiv“. In der NVA-Grenze diente Hirschmüller zunächst bei der Grenzkompanie Marienborn, bevor er ins Grenzregiment 25 Oschersleben versetzt wurde. Dort wurde er von seinem Kompaniechef Oberleutnant P. unter einem Vorwand dem MfS zugeführt. Im Oktober 1969 verpflichtete er sich als IMS „Helga“ zur Zusammenarbeit mit der MfS-Abwehr beim Kommando der Grenztruppen Nord. Seine Aufgabe war es, die Westverbindungen eines Unteroffiziers aufzuklären und mögliche Fahnenfluchtabsichten unter seinen Kameraden zu ermitteln. Seit April 1970 war Hirschmüller Kandidat der SED.

Am 15. Juni 1971 um 18.50 Uhr kehrten Unterfeldwebel Gerhard Hirschmüller und Stabsfeldwebel Rolf-Dieter D. vom gemeinsamen Streifendienst als Grenzaufklärer zurück. Gegen 19.15 Uhr begannen beide im Kellerflur der Kaserne ihre Dienstpistolen zu reinigen. Dabei löste D. gegen 19.20 Uhr „durch unsachgemäßen Umgang mit der Waffe“ einen Schuss aus, der Hirschmüller in die Brust traf. Der stellvertretende Kompaniechef, Hauptmann L. eilte herbei und rief den Feldscher, den Arzt und einen Sankra. Der Feldscher musste jedoch gegen 19.25 Uhr den Tod Hirschmüllers feststellen.

http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das- ... index.html

Michael Hienzsch

Die Spielerei mit einer Pistole kostete den 19jährigen Michael Hienzsch das Leben.

geboren am 13. Juli 1961
erschossen am 21. Januar 1981
Ort des Zwischenfalls: Kaserne Hohen Neuendorf (Brandenburg)


Am 21. Januar 1981 gegen 3.40 Uhr erfolgte in der Kaserne der 3. Grenzkompanie des Grenzregiments 38 „Clara Zetkin“ in Hohen Neuendorf, Kreis Oranienburg, die Waffenausgabe für die Grenzsoldaten im Frühdienst. Danach wurden die Waffen im Keller des Kompanieobjekts entölt. Der Postenführer Gefreiter Lutz L. führte ein volles Magazin in seine Pistole ein, begab sich zu dem Soldaten Michael Hienzsch, setzte die Waffe in den Nacken des Soldaten und betätigte den Abzug. Es löste sich ein Schuß, der Hienzsch sofort tötete. Die Untersuchung des Vorfalls ergab, daß der Gefreite die Waffe zuvor durchgeladen hatte. Es sei ihm nicht bewußt gewesen, daß sich dadurch bereits eine Patrone im Lauf befand. Der Militärstaatsanwalt des Grenzkommandos Mitte eröffnete ein Verfahren mit Haft gegen den Gefreiten. Der Kompaniechef wurde disziplinarisch belangt, da er Pistolen an nicht dafür vorschriftsmäßig ausgebildete Soldaten ausgeben ließ.

http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das- ... index.html
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Todesfälle in der Armee

Beitragvon Beethoven » 3. August 2016, 15:46

Lieber sich "Interessierter" Nennender, Deine Beispiele sind, wie schon geschrieben, leider immer wieder vorkommende, unsäglich dumme Unfälle, die auf Unwissen und Selbstüberschätzung zurück zuführen sind.

Als ich noch, in meiner Jugendzeit, den "Deutschen Soldatensender" hörte, wurde da wöchentlich von Todesfällen in der Bundeswehr berichtet. Dabei jede Menge Selbsttötungen ob nun gewollt oder nicht kann ich natürlich nicht mehr sagen.

Hast Du bei einer aktiven Truppe gedient, lieber sich "Interessierter" Nennender? Wenn ja, dann wirst Du von solchen Vorfällen ganz sicher auch gehört haben.
Ob man das nun an den GT der DDR fest machen kann bezweifle ich doch etwas.
Gerade unlängst gab es in Storkow einen Todesfall bei den Pionieren. Wie ich hörte (ob es stimmt weiß ich nicht) soll sich da ein junger Soldat aus Liebeskummer umgebracht haben. Dagegen kann man nichts machen. Selbst mit der besten Ausbildung und Belehrung nicht.

Nun liegt Storkow im Osten dieser bunten Republik. Ganz sicher hätte sich dieser junge Soldat nicht getötet, wenn er z.B. bei den Pionieren in Speyer, seinen Dienst versehen hätte. Da stimmst Du, lieber sich "Interessierter" Nennender, mir ganz sicher zu.

Gruß
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Todesfälle in der Armee

Beitragvon Nov65 » 3. August 2016, 17:28

Ich habe es des öfteren miterlebt, wie im Grenzdienst mit der Waffe gespielt wurde. Zuvorderst waren es sogar Unteroffiziere. Einmal, wir saßen auf dem aufgebockten Krad, Blick gen Westberlin, zog der hinter mir sitzende Uffz. meine Waffe durch (Der Kradfahrer hatte die Waffe vorn über der Brust, der Soziusfahrer auf dem Rücken.) und entsicherte sie. Gottlob ist nichts passiert. Aber ein anderes Mal knalltes es. Dauerfeuer. Die Kugeln fegten gen Westen, durchschlugen ein Fensterkreuz, richteten im Inneren eines Zimmers einer Westberliner Wohnung ziemlichen Schaden an.
Dieses Vorkommnis hatte ich per Papier auf meinem Schreibtisch im Regimentsstab. Da war natürlich der Teufel los: Einschaltung der Amis direkt an der Grenze sofort nach der Salve, Schadensmeldung, Bestrafung.
Auch auf den Postentürmen wurde mit der Waffe gespielt.
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Todesfälle in der Armee

Beitragvon Olaf Sch. » 3. August 2016, 18:51

siehe mein Post vom 25.7.
Olaf Sch.
 

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Beitragvon Interessierter » 3. August 2016, 18:55

@Beethoven:
Wem - wie Dir - nichts besseres einfällt als meinen Nicknamen permanent herabzuwürdigen und wer, wie Du, die Wiedergabe von belegten Ereignissen stets als Angriff auf die DDR oder wie hier auf die AGT interpretiert, der scheint ein Problem mit dem verstehenden Lesen zu haben.

Bei einem ehemaligen Offizier recht ungewöhnlich.
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Beitragvon Sirius » 3. August 2016, 19:09

Interessierter hat geschrieben:
Unterfeldwebel Udo Gosse

In der Waffenkammer der 6. Grenzkompanie Gandow traf ein Schuss aus seiner Dienstpistole Unterfeldwebel Udo Gosse in den Kopf. Er war zunächst transportunfähig und wurde am Vormittag in das Bezirkskrankenhaus nach Schwerin gebracht. Er verstarb dort gegen 15.30 Uhr.

geboren am 20. März 1969 in Prenzlau
gestorben nach Schusswaffenunfall am 13. Januar 1989
Ort des Zwischenfalls: Waffenkammer der Grenzkompanie Gandow (Brandenburg)


Unterfeldwebel Udo Gosse war von Beruf Maurer, ledig, diente seit dem 5. Mai 1987 bei den Grenztruppen als Berufsunteroffizier. Er war zuletzt stellvertretender Zugführer in der 6. Grenzkompanie Gandow, Grenzregiment 8 Grabow. Nach Auslösung einer Grenzsignalanlage hielt sich Gosse am 13. Januar 1989 um 2.55 Uhr gemeinsam mit anderen Grenzern im Speiseraum der Kaserne in Bereitschaft. Er spielte dort mit seiner Pistole, indem er sie an den Kopf hielt. Er wollte den „kalten Schuss“ vorführen. Dabei wird das Magazin nur zum Teil eingeführt, sodass beim Durchladen keine Patrone in den Lauf gelangt. Andere Soldaten forderten ihn auf, die Spielerei zu unterlassen. Er habe ihnen geantwortet, da könne doch nichts passieren. Gegen 4.05 Uhr wurde die Bereitschaft aufgehoben und die Waffen zurück in die Waffenkammer gebracht. Dort sah Unteroffizier S., wie Udo Gosse vor dem Waffenschrank stand und mit einer Pistole hantierte. Er setzte sie an den Kopf und schrie „jeee“, dann fiel ein Schuss. Gosse wurde schwer verletzt ins Bezirkskrankenhaus nach Schwerin gebracht, wo er gegen 15.30 Uhr verstorben ist.


http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das- ... index.html


Wenn Udo Gosse keine Kinder hatte, wäre er ein Fall für den Darwin Award.
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Todesfälle in der Armee

Beitragvon Volker Zottmann » 3. August 2016, 19:11

Interessierter hat geschrieben:@Beethoven:
Wem - wie Dir - nichts besseres einfällt als meinen Nicknamen permanent herabzuwürdigen und wer, wie Du, die Wiedergabe von belegten Ereignissen stets als Angriff auf die DDR oder wie hier auf die AGT interpretiert, der scheint ein Problem mit dem verstehenden Lesen zu haben.

Bei einem ehemaligen Offizier recht ungewöhnlich.


Wieso ungewöhnlich Wilfried?
Hast Du denn geglaubt, die DDR-Offiziere wären intelligenter gewesen? [laugh] Einfach nur Durchschnitt. Und mit Anstand und Einfühlungsvermögen waren die wenigsten gesegnet.

ganz subjektiv, der Volker
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Todesfälle in der Armee

Beitragvon Sirius » 3. August 2016, 19:39

Gelöscht
Zuletzt geändert von Sirius am 3. August 2016, 19:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Todesfälle in der Armee

Beitragvon Sirius » 3. August 2016, 19:52

Nov65 hat geschrieben:Ich habe es des öfteren miterlebt, wie im Grenzdienst mit der Waffe gespielt wurde. Zuvorderst waren es sogar Unteroffiziere. Einmal, wir saßen auf dem aufgebockten Krad, Blick gen Westberlin, zog der hinter mir sitzende Uffz. meine Waffe durch (Der Kradfahrer hatte die Waffe vorn über der Brust, der Soziusfahrer auf dem Rücken.) und entsicherte sie. Gottlob ist nichts passiert. Aber ein anderes Mal knalltes es. Dauerfeuer. Die Kugeln fegten gen Westen, durchschlugen ein Fensterkreuz, richteten im Inneren eines Zimmers einer Westberliner Wohnung ziemlichen Schaden an.
Dieses Vorkommnis hatte ich per Papier auf meinem Schreibtisch im Regimentsstab. Da war natürlich der Teufel los: Einschaltung der Amis direkt an der Grenze sofort nach der Salve, Schadensmeldung, Bestrafung.
Auch auf den Postentürmen wurde mit der Waffe gespielt.
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In einer der Kasernen, die ich kannte, war oben im Aluminium-Fahnenmast ein Durchschuss zu erkennen. Beim Antritt des Kasernen-Wachdienstes hatte ein Soldat beim Laden des Gewehrs aus Versehen einen Schuss abgegeben, der dann den Fahnenmast getroffen hatte. Wie sagen die Amis? Das war so etwas wie ein "One Million Dollar Shot".
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Re: Todesfälle in der Armee

Beitragvon pentium » 3. August 2016, 20:17

Eine Transall C-160 des Lufttransportgeschwaders 63 zerschellte am 9. Februar 1975 in den Bergen der Mittelmeerinsel Kreta. An Bord die siebenköpfige Crew und 35 Flugabwehrraketensoldaten aus Süderbrarup. Zum Jahrestag des tragischen Unglücks wurde der Toten in Griechenland und Deutschland gedacht.
http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwa ... CALs7Gxw!/

Dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Absturz_e ... Kreta_1975

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Re: Todesfälle in der Armee

Beitragvon Beethoven » 4. August 2016, 07:51

Interessierter hat geschrieben:@Beethoven:
Wem - wie Dir - nichts besseres einfällt als meinen Nicknamen permanent herabzuwürdigen und wer, wie Du, die Wiedergabe von belegten Ereignissen stets als Angriff auf die DDR oder wie hier auf die AGT interpretiert, der scheint ein Problem mit dem verstehenden Lesen zu haben.

Bei einem ehemaligen Offizier recht ungewöhnlich.



Lieber sich "Interessierter" Nennender,

in dem Augenblick, wo ich bemerke, dass Du wirklich Interesse hast, die Geschichte der einstigen, beiden Staaten, seriös aufzuarbeiten und nicht nur einseitig schwarz malst, würde ich Dich sogar mit "Herr" ansprechen.

Ansonsten musst Du Dir (und natürlich auch die anderen User) keine grauen Haare wachsen lassen ob meines Vermögens, verstehend zu lesen. Ich denke, ich war so etwa 7 Jahre alt, als ich das erlernte und seit nunmehr über 50 Jahre praktiziere.

Auf das Gesabber von Kumpel gehe ich nicht ein.

Gruß
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Re: Todesfälle in der Armee

Beitragvon Nov65 » 4. August 2016, 08:27

Nun nennt Euch beim Nicknamen und fertig ist es. So ist es in einem Forum üblich.
Wie wäre es, wenn postwendend ein sich @Beethoven Nennender käme?
Gleiche Absicht: Die eventuelle Vermessenheit der Namensnennung anprangern.
Andreas
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Re: Todesfälle in der Armee

Beitragvon augenzeuge » 4. August 2016, 09:20

Nov65 hat geschrieben:Nun nennt Euch beim Nicknamen und fertig ist es. So ist es in einem Forum üblich.
Wie wäre es, wenn postwendend ein sich @Beethoven Nennender käme?
Gleiche Absicht: Die eventuelle Vermessenheit der Namensnennung anprangern.
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Re: Todesfälle in der Armee

Beitragvon Beethoven » 4. August 2016, 10:00

Nov65 hat geschrieben:Wie wäre es, wenn postwendend ein sich @Beethoven Nennender käme?


Jo, das fände ich gut. [grins] [hallo]

Gruß
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Re: Todesfälle in der Armee

Beitragvon Volker Zottmann » 4. August 2016, 10:30

augenzeuge hat geschrieben:
Nov65 hat geschrieben:Nun nennt Euch beim Nicknamen und fertig ist es. So ist es in einem Forum üblich.
Wie wäre es, wenn postwendend ein sich @Beethoven Nennender käme?
Gleiche Absicht: Die eventuelle Vermessenheit der Namensnennung anprangern.
Andreas


[super] So ist es! Bleibt die Frage, welche Sanktionen man hier bemühen sollte....
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Re: Todesfälle in der Armee

Beitragvon Werner Thal » 4. August 2016, 10:45

Nur, auf die Idee ist noch niemand verfallen, sich mit Klarnamen anzuschreiben! [wink]

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Re: Todesfälle in der Armee

Beitragvon Interessierter » 4. August 2016, 11:41

Wie wäre es, wenn postwendend ein sich @Beethoven Nennender käme?


Zitat Beethoven:
Jo, das fände ich gut. [grins] [hallo]


Wie schön für Dich, nur ist so eine niedrige " Frequenz " mir nicht zu eigen.. [wink]
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Re: Todesfälle in der Armee

Beitragvon augenzeuge » 4. August 2016, 12:25

Volker Zottmann hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Nov65 hat geschrieben:Nun nennt Euch beim Nicknamen und fertig ist es. So ist es in einem Forum üblich.
Wie wäre es, wenn postwendend ein sich @Beethoven Nennender käme?
Gleiche Absicht: Die eventuelle Vermessenheit der Namensnennung anprangern.
Andreas


[super] So ist es! Bleibt die Frage, welche Sanktionen man hier bemühen sollte....
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Nun übertreib mal nicht. Wir können nicht jeden, der "sich nennende" hinter den Usernamen setzt sperren. Mit Ordnung hat das wenig zu tun, eher mit Fingerspitzengefühl.

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Re: Todesfälle in der Armee

Beitragvon Interessierter » 4. August 2016, 13:09

Gerald Ißleib

Bei der verbotenen Spielerei „schnelles Ziehen“ verletzte ein Feuerstoß aus der Maschinenpistole des Postenführers den Grenzsoldaten Gerald Ißleib schwer. Er starb noch am gleichen Abend im Kreiskrankenhaus Eisenach.

geboren am 9. März 1964 in Wittstock/Dosse
tödlich verletzt bei einem Schusswaffenmissbrauch am 15. Dezember 1983
Ort des Zwischenfalls: 1300 Meter westlich der Ortslage Lauchröden (Thüringen)

Auf einer ehemaligen Ortsverbindungsstraße bei Lauchröden (Kreis Eisenach), 200 Meter westlich der Grenzsäule 1508 versahen der Postenführer Gefreiter Dietmar D. und der Grenzsoldat Gerald Ißleib am 15. Dezember 1983 Dienst als Fußstreife. Die Temperaturen lagen eine halbe Stunde vor ihrer Ablösung um 21.00 Uhr noch über dem Gefrierpunkt. Die beiden Grenzer unterhielten sich über den bevorstehenden Dienstschluss und verabredeten, sich später bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken aufzuwärmen. Nach Aussagen des Postenführers lief Ißleib um 20.35 Uhr in einer Entfernung von drei Metern hinter ihm, als er hörte, wie dieser seine Maschinenpistole entsicherte. Daraufhin entsicherte er ebenfalls seine Waffe, lud sie blitzartig durch und fuhr herum. Dabei kam er aus Versehen an den Abzug seiner MPi und löste einen Feuerstoß aus. Gerald Ißleib stürzte getroffen zu Boden. Dietmar D. rannte zu der 20 Meter entfernten Sprechstelle und alarmierte den diensthabenden Oberleutnant der Kompanie. Danach lief er zurück und leistete Ißleib Erste Hilfe. Der fragte stöhnend, „wann kommt der Arzt“. Nun schoss D. mit einer Leuchtspur das Notsignal „Alarmgruppe zur Grenze“ in den Himmel. Eine Kontrollstreife, die in der Nähe patrouillierte, eilte zum Ereignisort. Gegen 20.54 Uhr brachte ein Geländewagen der Grenztruppen den Verletzten in die Kaserne der 9. Grenzkompanie nach Lauchröden. Eine Ärztin aus der Nachbarschaft wurde herbeigerufen. Nach notdürftiger Versorgung der schweren Schussverletzungen Ißleibs, forderte sie einen Rettungswagen des Kreiskrankenhauses Eisenach an. Dort versuchten die Ärzte vergeblich, den 19-Jährigen am Leben zu erhalten. Zwei Geschosse hatten ihm beide Lungenflügel zerfetzt. Um 23.05 Uhr erlosch im Operationssaal sein Herzschlag.

Vernehmungen anderer Soldaten der 9. Grenzkompanie ergaben, dass Posten während ihrer Grenzstreifen häufiger das „schnelle Ziehen“ übten. Diese vorschriftswidrige Spielerei trieben offenbar auch Ißleib und sein Postenführer, als es zu dem Zwischenfall kam. Die Ermittlungen brachten jedenfalls keinerlei Fluchtabsichten Ißleibs zutage. Das Militärgericht Erfurt verurteilte Dietmar D. im März 1984 wegen fahrlässiger Tötung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten.

http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das- ... index.html
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