Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Alles was das Militär betrifft, Armeen, Technik u.s.w. und militärgeschichtliche Themen

Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Hans-Peter » 4. Juni 2010, 08:31



International sind diese "Kampfgruppen der Arbeiterklasse der DDR", so ihre offizielle Bezeichnung, am 13. August 1961 beim Bau der Berliner Mauer, die die Stadt für 28 Jahre teilen sollte, weltweit bekannt geworden. Demonstrativ standen sie, damals noch in dunkelblauen Overalls, mit verbissenen Gesichtern und Maschinenpistolen vor der Brust vor dem Brandenburger Tor auf Ostberliner Seite.
Die ersten Einheiten wurden bereits im zweiten Halbjahr 1952 aufgestellt. Die Kampfgruppen wurden in Auswertung des „konterrevolutionären“ Aufstandes vom 17. Juni 1953 im Laufe des Jahres 1954 als Betriebskampfgruppen weiterentwickelt. Ihre offizielle Aufgabe war anfangs der Kampf gegen Saboteure und andere „Feinde des Sozialismus“ in der DDR, insbesondere als bewaffneter Betriebsschutz.
Die Bewaffnung der Angehörigen der Kampfgruppen bestand aus Pistolen, Gewehren des Fabrikats AK-47, Maschinenpistolen, MGs, Granatwerfern, leichten Panzerabwehr- und Flakgeschützen bis hin zu leichten Schützenpanzern. Dabei handelte es sich meist um älteres Gerät sowjetischer Bauart aus Beständen der NVA und anderer bewaffneter Organe. Die Waffen wurden in der Regel in den Fabriken bzw. anderen Arbeitsorten verwahrt. Als Transportmittel wurden überwiegend betriebliche Fahrzeuge wie Lastkraftwagen des Typs W50 eingesetzt.
Bei den Kampfgruppen wurde zwischen Kampf- und Sicherungskräften unterschieden. 1980 waren ca. 78.500 Kämpfer bei den motorisierten Kampfkräften und ca. 106.500 Kämpfer bei den Sicherungskräften, zuzüglich der Reserve war eine Gesamtstärke von etwa 210.000 Kämpfern theoretisch verfügbar.
Manöver dieser paramilitärischen Truppe fanden oft an Wochenenden statt.
Sogar in dem legendären DDR-Film "Paul und Paula" spielte das Thema eine Rolle, oder besser Paul (Winfried Glatzeder) in der Uniform dieser Feierabendkrieger. Aber er ging nicht zum Kampfgruppeneinsatz, sondern tauchte in seiner Montur bei seiner Paula (Angelica Domröse) unter. Die Liebe zu ihr war in dem Moment stärker, als das Kriegsspiel. Beide Schauspieler wurden später wegen ihres Protestes gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann aus der DDR ebenfalls aus dem Arbeiter und Bauernstaat "entlassen". Beide Künstler feierten auch im Westen Erfolge.
( Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kampfgruppen )
Hans-Peter
 

Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon karl143 » 4. Juni 2010, 08:41

Ist doch ein Beweis für den friedliebenden Staat, wo die Arbeiter und Bauern bestimmten, wohin die Reise geht. Mit "Reise" das ist umgangssprachlich gemeint. Hätte ja sonst nur in Richtung Osten gehen können. [laugh]
karl143
 

Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon CaptnDelta » 4. Juni 2010, 09:22

Ich hab' so 'ne Uebung noch kurz vor unserem "Ruebermachen" mitgemacht, im RAW KMSt/Chemnitz. Da hatte man ein grosses Uebungsgelaende, auch fuer die SPW und andere motorisierten Fahrzeuge. Ich muss ehrlich sagen das die Leute da zumeist schon freiwillig angetrabt sind, sogar an einem gewittrigen Oktobersamstag.

- Erstens war ja auch der Normalo-DDR-Ehemann mal froh, 'ne Ausrede zu haben ausser Haus zu kommen - und soviel war dann auch wieder net los im Oktober. Von daher schon mal einige Freiwillige.
- Zweitens war die ganze Sache von vornherein eher ein Riesenstammtisch im Freien. Zum Ende winkte Grillwurst, Schnapps, und gutes Bier vom Fass. Das man vorher mal ein paar hundert Meter marschieren musste tat der Gemuetlichkeit keinen Abbruch. Flachmaenner wurden gereicht, und man perfektionierte die Kunst zu Rauchen, ohne entdeckt zu werden.
- Drittens wurde da tatsaechlich einige Technik aufgefahren, welche man ansonsten selten sehen konnte. Besonders starke Nervenbuendel konnten z.B. in einem SPW mitfahren, und mussten diesen sogar waehrend der Fahrt besteigen und verlassen - Bauchumfang vorrausgesetzt.

Im Endeffekt war's ab 14 Uhr ein schoener Grillnachmittag/abend in der Pampa am See - man musste nix zahlen -, bei welchem man seine Kollegen mal anders kennenlernen konnte. Einige brachten ihre Klampfe/Harmonika/Instrument mit, war witzig. Wenn nur die bloeden, kratzigen Uniformen nicht gewesen waeren...

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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Hans-Peter » 4. Juni 2010, 10:52

[hallo] Hallo CaptnDelta, habe die Truppe mal "von oben" erlebt. Wir waren eine Gruppe junger Leute - ich gerade auf Urlaub von der NVA - und hatten gesehen, wie so geschätzte 100 "Kämpfer" an einem späten Sonnabendnachmittag zur Sommerszeit in einer nicht mehr betriebenen Kiesgrube "in Stellung" gingen. Große viereckige Zelte wurden aufgebaut. Einige W 50 "in Linie" aufgestellt. Trotzdem militärisch wirkte das ganze nicht. Ob unten ordentlich einer "gepichelt" wurde, ließ sich "von oben" nicht feststellen. War ja auch noch hell. Wir hockten versteckt auf einem Hügel, der als Hang abrupt zur Kiesgrube abfiel. Plötzlich hatten einige Jungs die Idee, dass sie hier ihre Restbestände vom letzten Neujahrsfeuerwerk verballern könnten. Zwei bis drei Schachteln Blitzknaller hatten sie bis jetzt "noch aufgespart". Sie schwangen sich auf die Fahrräder, um ihre Vorräte aus dem Dorf zu holen. Wir hatten beschlossen, zu warten bis es dunkel ist, und dann von hier oben ein kleines Feuerwerk zu veranstalten. Unten hatten die Kämpfer ein Feuer entfacht. Irgendwo her wurde ein Kasten Bier angeschleppt, noch einer... Die Jungen aus dem Dorf waren mit den Blitzknallern zurück. Und als die Leute unten richtig gemütlich beieiander saßen, verteilten wir uns auf mehrere Punkte und warfen unsere Knaller. Unten sprangen die Kämpfer auf. Wir hörten Rufe wie "Wer ist da oben!", "War doch gar keine Gefechtseinlage geplant"... Ein Durcheiander. Wir wechselten oben unsere "Stellungen", ballerten noch paar Mal. Einer brüllte unten sowas wie "Genossen Alarm, alles zu den Waffen ,Licht aus, Feuer aus, Sammeln". Dann mussten wir oben aber Fersengeld geben und verschwinden. Denn die Genossen Kämpfer waren aus ihrer Behäbigkeit erwacht und versuchten nun trotz rutschenden Kieses den Hang zu erklimmen und der Ballerei auf den Grund zu gehen. Wir waren aber schon weg, zuerst die Radfahrer.
Als NVA-Soldat ging mir hinterher dieser Gedanke durch den Kopf: Hätten die uns erwischt, hätten die uns einen jämmerlichen Arschvoll verpasst. Aber wäre das nun der sogenannte "Ernstfall" und wir die "Feinde" gewesen, sie hätten für unser "Feuer von oben" wie auf dem Präsentierteller gesessen. Mit anderen Worten ihre "Stellung" war wider alle taktische Lehre "dämlicher" nicht ausgewählt worden.
Trotzdem habe ich auch später immer noch einen Heidenrespekt vor diesen Feierabendkriegern gehabt, weil ich sie auf einem kleinen russischen Truppenübungsplatz Kleine Heide bei Prenzlau auch härter erlebt habe. Es war hellichter Tag. Auch wir waren als NVA-Nachrichten-Kompanie draußen und hatten Entfaltung eines Nachrichtenknotenpunktes geübt. Ich hatte mich mit zwei Soldaten aus meinem Trupp für einen Moment verdrückt. Wir wollten sehen, ob bei den Kämpern nebenan eine Flasche Bier "abzustauben" war, vielleicht auch eine Wurst, liefen aber ihren Posten in die Quere. "Parole?" wurden wir angebrüllt, und als wir zu frotzeln versuchten, lagen wir schnell mit unserer Schnauze im Dreck. Sie fesselten uns drei. Unser Zugführer musste uns erst aus der "Gefangenschaft" der Freizeitkrieger "auslösen". Was uns drei am Abend in der Kaserne einen 3000-Meter-Lauf "außer Konkurrenz" kostete... gruß hp [wink]
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Mike59 » 4. Juni 2010, 12:51

Ich will nur auch meinen Senf zu diesem Thema abgeben. [grins]

Ich kenne den Kampfwert dieser Miliztruppe nicht, habe aber mal gelesen das sie in NATO Planungsstäben arges Kopfweh erzeugten bei einer Einschätzung des selben.
Die Aufgaben für den E Fall waren ja klar, Sicherung der Versorgungseinrichtungen für Trinkwasser, Energie, Verkehr. Ich kann mich nicht erinnern das sie mal gegen flüchtige GSSD Angeh. eingesetz wurden hier irgenwo beschrieben.
Auch die oft genannte These das es sich bei den Angeh. der KG um ganz besonders ideologisch gefestigte Personen handelte [laugh] ist eigentlich unfug.
Fakt ist das die "alten Herren" schon auf Grund ihres Lebensalters vieles anders sahen als die Blauhemdtragende Jugend. Der Umstand das ein KG Angehöriger nicht zu Reserveübungen /-dienst der NVA gezogen wurde war für viele ein Grund 1 - 2 x im Jahr ein Wochenende zu "Opferen" und der Rentenzuschuß sicherlich auch.
Das die Herren nicht weltfremd waren und bedingungslos alles erfüllten was von Oben verordnet wurde ist schon daran zu erkennen das ganze Hundertschaften geschlossen Ihren Dienst zur Unterstützung der Kräfte der DVP im Herbst 1989 verweigert haben.

Mike59 und schönes BBQ Wochenende
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon augenzeuge » 4. Juni 2010, 15:02

Im Herbst 1989:

In der Leipziger Volkszeitung vom 6.10.1989 drohte Kampfgruppenkommandeur Günter Lutz noch öffentlich mit Gewalt: “Wir sind bereit und Willens, das von uns mit unserer Hände Arbeit Geschaffene wirksam zu schützen, um diese konterrevolutionären Aktionen endgültig und wirksam zu unterbinden. Wenn es sein muss, mit der Waffe in der Hand!”

War es da ein Wunder, das die Stadt Angst vor einer offen angedrohten „chinesischen Lösung“ hatte?

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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Edelknabe » 4. Juni 2010, 17:01

Sag mal Delta, gibt es nicht genau die selbe Truppe in den USA, nein, nicht genannt die Kampfgruppe...genannt die....du wirst sie mir nennen, mein Freund? Und ist sie nicht auch für den Ernstfall gedacht, so wenn Alles drunter und drüber gehen sollte in der schönen USA?
Um eventuell alle wichtigen Bereiche zu schützen, die lebensnotwendig sind, um den ganz normalen Kreislauf des menschlichen Miteinander aufrecht zu erhalten. Nun ist ja die USA das Land der Millionen Sturmgewehre im Nachttischschrank und das stell ich mir garnicht gut für die Gesundheit der oben genannten...Truppe, siehe deine Ergänzung vor.
Denn der Bürger der DDR war doch damals gänzlich unbewaffnet, er hatte nur seine Plakate und sein Mundwerk..."Wir sind das Volk, wir bleiben hier." Als er das rief, war er noch naiv bis dumm, wusste noch nicht so recht, das da Jemand andere Interessen verfolgte.
Also, wie heißt doch eure schöne Truppe?

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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Zermatt » 4. Juni 2010, 17:26

Rainer,

könnte die National Guard sein.
AberDelta weiss bestimmt mehr.
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Berliner » 4. Juni 2010, 19:25

hier ein kurzer Clip zum Thema "Kampfgruppen der DDR".

Berliner [hallo]



Quelle: Das war die DDR, Teil 2: Von der Zone zum Staat
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Edelknabe » 4. Juni 2010, 19:31

Berliner, du weißt doch das der Rainer- Maria immer gerne vergleicht, gegenüberstellt. Zermatt würde jetzt einwerfen:" Und wo ist der Clip über diese National Guard?"
Delta scheint wohl eingeschlafen zu sein, ob meiner Frage im Vortext?

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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Hans-Peter » 4. Juni 2010, 19:49

Moin Rainer-Maria, leider geht es in dem von mir eröffneten Thread hier um das Thema der Kampfgruppen der DDR. Und bitte bleibe doch bei diesem Thema und trage etwas aus der Geschichte der Kampfgruppen oder Selbsterlebtes dazu bei, dass allen Lesern mehr über die Kampfgruppen vermittelt und zu verstehn hilft, welche Aufgaben diese Gruppen hatten und warum es sie gab.
Die Nationalgarde der USA ist ein anderes Thema. Und wenn das Dir mehr behagt, bitte mache dazu einen anderen Thread auf. Danke für Dein Verständnis. Hans-Peter [wink]
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon karl143 » 4. Juni 2010, 19:54

Ach Reiner- Maria,
einer meiner Lieblingsmärchenonkels [smile] .
Du weißt doch genauso gut wie ich, das die Nationalgarde in Amerika ein ganz anderes Instrument ist als es die Betriebskampfgruppen in der DDR waren.
In der DDR dienten diese ganz allein der herrschenden Partei, also der SED. Die Nationalgarde, ich weiß es nicht, bin mir aber sicher, ist garantiert auf die
Verfassung vereidigt und wird nach einem Gesetz einsetzbar sein. Außerdem vergleichen wir doch hier nicht immer DDR - USA sondern der Sinn des Forums soll doch die Aufarbeitung der Unterschiede der beiden deutschen Staaten sein. Auch der Kongo oder Singapur haben vielleicht eine Nationalgarde. Ich glaube aber nicht, das es einen in Deutschland interessiert. Ebenso ist diese in den USA für uns hier völlig uninteressant.
karl143
 

Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Mike59 » 4. Juni 2010, 20:02

Das schöne an unseren Tread's ist ja, dass keiner weiss wo sie enden. Also seid nicht so pingelig.

Ich habe mal ein Werbeposter der Nationalgarde eingestellt, ok ist schon ein paar Jahre älter, aber was fällt auf?

a) die Truppe ist bedeutend jünger

b) da gibt's ganz offensichtlich nichts zu Lachen,

Somit ist auch der Kreis wieder zum offiziellen Thema hergestellt, die Truppen lassen sich nicht vergleichen [santa]

Gruß Mike59
Nationalgarde.jpeg
Mike59
 

Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Edelknabe » 4. Juni 2010, 20:12

Hans-Peter, ich liebe es, ich liebe diese einseitige Betrachtungsweise, so, "Vergleiche lassen wir nicht zu". Nein, wir behandeln das Thema völlig im Kokon. So erziehen wir herliche dumme Schüler, die doch schön jedes Thema für sich behandeln und auf einmal meldet sich Fritzchen und fragt: "Könnte man die Kampfgruppen der DDR mit der National Guard in den USA vergleichen, eventuell auf eine Stufe der Feierabendkrieger setzen?"
Du im Strafvollzug der DDR gestählter Mann wirst doch nicht die Scheuklappen aufgesetzt haben, die man den Pferden umhängt?
War ein Scherz, mein älterer Freund, ein Scherz.
Karl, vielleicht für dich uninteressant aber doch nicht für den Schüler. Ach noch etwas, schade, das du nicht in den Vietnamfred drüben im anderen Forum reinschauen kannst, denn erinnerst du dich an " Agent Orange" und diese Verwicklung der BRD darin?
Wunderbare Links drüben, da flog auch gleich mal der Pilot der Bundeswehr Feindeinsätze, so 16 Piloten an der Zahl, wenn ich drüben richtig gelesen habe.
Alles ist doch irgendwie verflochten und was für eine einseitige Betrachtungsweise, es nur Alles fein für sich....zu betrachten, geradezu armselig.
Mike, ich könnte mich täuschen, aber so alte Männer bildeten doch nun doch nicht den Kern der Kampfgruppen, es ist zumindest eine Vermutung.

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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Mike59 » 4. Juni 2010, 20:27

@ RM

stimmt sooo alt waren die nun auch wieder nicht. Wie alt meinst du denn eigentlich? Alt oder doch etwas älter, denn jung waren sie nicht, wenn auch der eine jünger als der andere war so ist doch auch klar das es eigentlich doch viele ältere waren, die bei der Truppe gemeldet waren [laugh]

Mal etwas anderes.
Leidest du unter einer Art "Vietnam Trauma"? oder aus welchem Grund zerrst du das bei jeder passenden, besser gesagt unpassenden Gelegenheit aufs Tapet?

Gruß Mike59
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Edelknabe » 4. Juni 2010, 20:47

Mike, es ist ja auch nicht das Alter, auf was der Rainer hinauswill, es ist deren Aufgabe, die damalige Aufgabe der Kampfgruppen? Analog der Aufgabe der " Heimatkrieger" in den USA.
Denn zu was bildet man diese Einheiten und da ist mir auch völlig wurscht, wer denn nun deren Einsatzbefehl gibt, ob eine Partei oder ein Parlament. Sollte es zum Ernstfall kommen, so nehmen wir das Beispiel Wendezeit...das Volk steht auf und gehen jetzt in die USA, wieder das Volk steht aus was für Gründen auch immer auf, also dann nimmt doch kein vernünftiger Mensch an, das die Heimatkriger der USA Blumensträuße ins Volk schmeißen.
Dann wird das Sturmgewehr durchgeladen und abgekniet, eine sichere Schussposition gesucht und auf den Befehl "Feuer frei" gewartet. Wer da andere Vorstellungen hat, der glaubt warscheinlich auch an den Weihnachtsmann.

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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Berliner » 4. Juni 2010, 21:18

Hallo Rainer-Maria, [knuddel]

ich versuche es mal so zu erklaeren.

Du hast in einem Punkt Recht. Sicherlich ist die Nationalgarde aehnlich zu den Kampfgruppen der DDR in dem Sinne, dass das nur "freiwillige" sind, die diese Taetigkeit nicht als Beruf ausueben. Daher sind die verschiedenen Aufgaben die zu erledigen sind, die Ausruestung, die Ausbildung zwischen den zwei Gruppen praktisch gleich.

Der Unterschied (und der ist ein gewaltiger) liegt mMn an zwei Dingen:

1. eine Mitgliedschaft in den Kampfgruppen unterlag einem typischen DDR "freiwilligen Zwang". In die Nationalgarde muss nur der eintreten, der das will. Sonst hoert man von dieser Organisation null, nix, nada.

2. ein Mitglied der Kampfgruppen schwor einen Eid auf die SED:

In ihrem Gelöbnis wurden die Kämpfer auf die SED eingeschworen, „zur Verteidigung der Errungenschaften des Arbeiter- und Bauernstaates mit der Waffe in der Hand“

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kampfgruppen

Die Nationalgarde schwoert auch ein Eid:

I, (NAME), do solemnly swear (or affirm) that I will support and defend the Constitution of the United States and the State of (STATE NAME) against all enemies, foreign and domestic; that I will bear true faith and allegiance to the same; and that I will obey the orders of the President of the United States and the Governor of (STATE NAME) and the orders of the officers appointed over me, according to law and regulations. So help me God

Quelle: http://usmilitary.about.com/od/joiningt ... enlist.htm

Der Unterschied liegt in diesen Saetzen:

I, (NAME), do solemnly swear (or affirm) that I will support and defend the Constitution of the United States

Ich, (Name), schwoere die Verfassung der USA zu verteidigen


und

according to law and regulations.

nach dem Gesetz.


So klein diese Saetze auch sind, deuten sie ganz klar darauf, dass nicht einer Diktatur gedient wird, sondern einem Gesetz.

Dieser Unterschied macht m.E. alles aus.

Hoffentlich hat das geholfen, weitere Kommentare sind willkommen. [hallo]
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Edelknabe » 4. Juni 2010, 21:34

Berliner, was ist ein Eid auf einen Staat? Er ist ein Witz, um nur einmal bei meinem eigenen Beispiel zu bleiben. Zur Vereidigung bei den Grenztruppen hat mich doch nicht der Eid interessiert, der wurde heruntergasselt, mich hatte interessiert, das da meine junge Frau stand und ich mit ihr nach zwölf langen Wochen einen Tag/ Nachmittag bis Mitternacht verbingen konnte.
Halte mich bitte nicht für naiv aber ein Eid, ne, mein Freund, der liegt in meiner Wertungsscala noch unter fern Oliven.

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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Mike59 » 4. Juni 2010, 21:40

[quote="Berliner"]Hallo Rainer-Maria, [knuddel]

ich versuche es mal so zu erklaeren.

1. eine Mitgliedschaft in den Kampfgruppen unterlag einem typischen DDR "freiwilligen Zwang". In die Nationalgarde muss nur der eintreten, der das will. Sonst hoert man von dieser Organisation null, nix, nada.

--------------------------

Stimmt nicht !
Mike59
 

Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Berliner » 4. Juni 2010, 21:52

Mike59 hat geschrieben:
Berliner hat geschrieben:1. eine Mitgliedschaft in den Kampfgruppen unterlag einem typischen DDR "freiwilligen Zwang".


Stimmt nicht !


kannst Du das naeher erlaeutern ? [ich auch]

Danke, Mike ! [knuddel]

Duane [hallo]
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Mike59 » 4. Juni 2010, 22:30

Gerne - bin aber bei mehr als zwei Sätzen aus dem Forum geflogen - 3x schon
Mike59
 

Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon karl143 » 4. Juni 2010, 22:39

Edelknabe hat geschrieben:Berliner, was ist ein Eid auf einen Staat? Er ist ein Witz, um nur einmal bei meinem eigenen Beispiel zu bleiben. Zur Vereidigung bei den Grenztruppen hat mich doch nicht der Eid interessiert, der wurde heruntergasselt, mich hatte interessiert, das da meine junge Frau stand und ich mit ihr nach zwölf langen Wochen einen Tag/ Nachmittag bis Mitternacht verbingen konnte.
Halte mich bitte nicht für naiv aber ein Eid, ne, mein Freund, der liegt in meiner Wertungsscala noch unter fern Oliven.

Rainer-Maria


Der Eid, bzw. auf was, ist sicherlich das Etwas, was eine Demokratie von einem totalitären System unterscheidet. Nicht umsonst wurden nach der Machtergreifung durch Hitler die Soldaten der Armee nachvereidigt. Dieser Eid erfolgte nicht mehr auf eine Verfassung, sondern auf den Führer.

In der DDR war der Eid bis 1961:

Meinem Vaterland, der Deutschen Demokratischen Republik,
allzeit treu zu dienen, sie auf Befehl der Arbeiter- und Bauernregierung
unter Einsatz meines Lebens gegen jeden Feind zu schützen,
den militärischen Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten,
immer und überall die Ehre unserer Republik und ihrer Nationalen Volksarmee zu wahren.

Ab 1961 lautete die Eidesformel:

Der Deutschen Demokratischen Republik,
meinem Vaterland, allzeit treu zu dienen
und sie auf Befehl der Arbeiter-und-Bauern-Regierung
gegen jeden Feind zu schützen.

Dann folgten noch Sätze wie diese:

An der Seite der Sowjetarmee und der Armeen
der mit uns verbündeten sozialistischen Länder

als Soldat der Nationalen Volksarmee
jederzeit bereit zu sein,
den Sozialismus gegen alle Feinde zu verteidigen
und mein Leben zur Erringung des Sieg

Den gravierenden Unterschied kannst du am mit blau gekennzeichneten Text erkennen. Die Vereidigung erfolgte auch auf die Regierung. Eine Regierung ist immer nur für einen Zeitabschnitt verantwortlich, natürlich nicht in der DDR. Da war ja der allgemeine Anspruch auf Führung durch die SED praktisch festgeschrieben. Also erfolgte ein Eid analog zu Hitler auch auf die Partei. Und das ist das perfide daran. Auch hier besteht kein Unterschied zwischen der Nazidiktatur und der SED Diktatur. Vereidigungen auf den politischen Führer gibt es heute zum Beispiel noch in China und Nordkorea. Einen Vergleich dazu ich wohl nicht noch hervorheben. Sogar in Monarchien wie in Skandinavien, denen ein König vorsteht, erfolgt dort bei den Armeen ein Eid auf die Landesverfassung.
karl143
 

Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Edelknabe » 4. Juni 2010, 22:52

Karl, seien wir doch mal ehrlich, das Alles hatte mich doch garnicht interessiert. Ein Eid auf einen Staat, ein Eid auf den Führer, ein Eid auf eine Person, die mir nicht gerade familiär nahesteht? Wer glaubt denn an Soetwas? Nimm es mir nicht übel, aber den Eid damals, der ging hier herein und da heraus.
Ich glaube an mich, dann an meine Frau, dann an meine Töchter und ihre Kinder nebst meinen Schwiegersöhnen, meine Mutter, meine Schwiegereltern, meine Geschwister....aber sonst?
Kann ja sein, das jetzt Einer sonstwas über mich denkt, aber das ist mir völlig schnuppe, ohne hier jemanden zu nahe treten zu wollen.

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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon CaptnDelta » 5. Juni 2010, 00:26

Hallo RMR,

das es dich nicht interessiert hat heisst nicht das andere den Eid auch nicht ernst nehmen. Mit Verlaub, ich glaube es war keine gute Idee, dich zur Truppe zu ziehen, du bist da fuer mich ein recht gutes Beispiel warum allgemeine Wehrpflicht weniger und weniger Sinn macht. Deswegen auch meine Meinung zur allgemeinen Wehrpflicht: Besser eine kleinere Truppe von Leuten die gut ausgebildet sind, die wissen was auf sie zu kommt und die das ganze ernst nehmen (inclusive den Eid), als ein grosser Haufen von schlecht ausgebildetem Kanonenfutter (sorry, im Wehpflicht-Thread hab ich Dir noch nicht geantwortet, ich komm im Moment zu wenig).

Aber mal zurueck zum Thema: Es ist echt schwierig, Parallelen zwischen der U.S. National Guard und der Betriebskampfgruppen der DDR zu finden. Sicher war die USNG am Anfang eher eine Buergermiliz - und mit viel Verdrehung an der tatsaechlichen Motivation zur Gruendung der BKG kann man da vielleicht eine paar Gleichheiten herbeireden.
Mal was zu den Unterschieden:
* Die USNG ist schon waehrend des 1ten und 2ten Weltkrieges ein "richtiger" Teil der Armee (U.S. Army) gewesen - 1/3 des amerikanischen Kontingentes im 1ten Weltkrieg war von der USNG, im 2ten Weltkrieg waren es um die 200,000 Soldaten der USNG. Von daher unterschied sich die Aufgabenstellung/profil schon gewaltig von denen der BKG.
* Die BKG waren durch die Betriebe in der DDR organisiert. Das koennte sich hier kein Mensch vorstellen die USNG in Betrieben zu organisieren, das waere gegen die Verfassung.
* die BKG sah sich als die "Kampfreserve der Partei". Das heisst die Mission war die Partei(SED) zu verteidigen - nicht das Land. Die USNG sind mit keiner Partei assoziiert, da wuerde auch warscheinlich keiner mehr hingehen wenn das so waere.

Die USNG unterstehen in Friedenszeiten den Governeuren des jeweiligen Staates, und werden als solche dazu verwendet, um z.B. auf Katastrophen zu reagieren (wie z.B. jetzt im Golf). Unter dem FEMA-Akt kann von Gouverneuren eines Staates Hilfe von anderen angefordert werden (z.B. waehrend der Waldbraende hier vor 2 Jahren). Die NG wird auch dazu eingesetzt, um bei Unruhen die oeffentliche Ordnung und Sicherheit wieder herzustellen, so z.B. bei den Rodney King Unruhen in LA 1992.

In Kriegszeiten kann die NG per Title 10 U.S.C. 12301 vom Kongress zur Ergaenzung anderer Streitkraefte herangezogen werden. Die Koordinierung und Bereitstellung der notwendigen Resourcen erfolgt in diesem Falle durch das "National Guard Buerau", welches von einem Vier-Sterne General der U.S. Army geleitet wird.

Uebrigens, ein weiteres Element der Selbstverteidigung (vor allem gegen die eigene Regierung!!) ist der 2te Zusatzartikel der Verfassung der USA - welchen man in Europa immer mal wieder gerne missversteht oder missverstehen moechte:
2nd Amendment to the United States Constitution hat geschrieben:A well regulated Militia, being necessary to the security of a free State, the right of the people to keep and bear Arms, shall not be infringed.
Uebersetzung: "Da eine wohl organisierte Miliz für die Sicherheit eines freien Staates notwendig ist, darf das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen, nicht beeinträchtigt werden."
Man sieht dabei gerne nur den Passus " the right of the people to keep and bear Arms", uebersieht dabei aber den eigentlichen Intend dieses Zusatzartikels "being necessary to the security of a free State".
D.h. die Regierung darf -per Verfassung- kein Gesetz machen, welches das Besitzen und Tragen von Waffen verbietet, weil es die Verfassung als einen Angriff auf die Verteidigungsfaehigkeit des Volkes gegenueber der eigenen Regierung sieht.

Unser @Berliner nutzt dieses Recht auch dementsprechend, siehe z.B. diesen Thread:
Bild
D.h. falls wir irgenwann mal gegen Washington losmarschieren muessen, dann stell ich mich hinter ihn [grins]

-Th
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon CaptnDelta » 5. Juni 2010, 01:11

Mike59 hat geschrieben:
Berliner hat geschrieben:Hallo Rainer-Maria, [knuddel]

ich versuche es mal so zu erklaeren.

1. eine Mitgliedschaft in den Kampfgruppen unterlag einem typischen DDR "freiwilligen Zwang". In die Nationalgarde muss nur der eintreten, der das will. Sonst hoert man von dieser Organisation null, nix, nada.


--------------------------
Stimmt nicht !

Hi Michael,

Na, das mit dem "freiwilligen Zwang" muss ich fast auf meine Kappe nehmen. @Berliner und ich hatten im Chat kurz darueber gequatscht, da hatte ich das so dahingesagt.

Natuerlich stimmt das mit "dem "Zwang" ultimativ nicht, wer absolut nicht wollte den lies man irgendwann auch in Ruhe (wobei dies auch ueber die Jahre verschieden war). Es ist auch falsch zu sagen das es *systematisch* Nachteile fuer Leute gegeben haette fuer Leute welche sich den BKG-Werbungen straeubten. Allerdings konnte es schon hin- und wieder vorkommen das das Weiterkommen im Betrieb kurz stockte (oder, das Leute, im vorrauseilenden Gehorsam und im Vertrauen das es schneller aufwaerts ging, sich zu den BKG verpflichteten). Auch kam man schon in der Lehre zur obligatorischen vormilitaerischen Ausbildung mit den BKG in Beruehrung, und es wurde auch entsprechend auf die potentiellen Kandidaten eingewirkt. Ich war damals schon ein hoffnungsloser Fall, man hat mich in Ruhe gelassen - allerdings wurden alle meine Lehrlingskollegen entsprechend "beackert". So war's zumindest fuer mich im RAW Chemnitz, in anderen Berufszweigen ist das sicher auch anders gewesen.

Im Vergleich zur USNG: Die stehen hier ab und zu in den Kaufhaeusern, auch gibts hier und da mal eine Fernsehwerbung von denen. Das war's aber schon. Im Endeffekt kann man aber die beiden Organisationen wirklich nicht vergleichen, da hinkt schon einiges. (Siehe auch Beitrag oben drueber)

-Th

PS Michael: Berliner sagte was von Schwierigkeiten die du hast beim einloggen im Forum. Falls es partout nicht geht, dann schick mir bitte eine email, ich helf dir dann.
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Edelknabe » 5. Juni 2010, 08:22

Guten Morgen Delta, ein guter und aussagekräftiger Text, dein letzter Text. Mir fehlt heute leider die Zeit zum Schreiben, die Familie ruft aber nur mal als kleinen Einwurf zu meinem Text gestern, was mir wichtig ist oder besser an was ich glaube, da fiel mir so im Nachhinein ein: " Der Esel nennt sich doch immer zuerst".
Ich Esel hatte doch gleich Alpträume letzte Nacht, kämpfte mit Karl und Hans-Peter und weiß wem nicht noch Alles in einem Diskussionsforum rechthaberrisch ums letzte Wort und immer verlor ich...siehe Alptraum.Nun bin ich überhaupt nicht abergläubig aber irgendwie muss ich doch mit der Eidverweigerung gesündigt haben? Ich sage doch, Der da oben sieht Alles, in diesem Sinne, allen im Forum einen guten erhohlsamen Sonnabend.

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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon karl143 » 5. Juni 2010, 08:26

@ Rainer- Maria,

da haben Hans-Peter und ich ja endlich erreicht, was unser Ziel war. Wir erscheinen dir im Traum. Bisher waren das ja immer holde Schönheiten, die wie Elfen nachts in deinen Träumen an deinem geistigen Auge vorbeitanzten. Aber nun ist die Unterwanderung bei dir gelungen. Glaube mir, das ist der Anfang vom Ende, es geht dann ganz schnell mit dir [laugh]
Schönes Wochenende rüber
Karl- Heinz
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Icke46 » 5. Juni 2010, 08:38

karl143 hat geschrieben:In der DDR war der Eid bis 1961:

Meinem Vaterland, der Deutschen Demokratischen Republik,
allzeit treu zu dienen, sie auf Befehl der Arbeiter- und Bauernregierung
unter Einsatz meines Lebens gegen jeden Feind zu schützen,
den militärischen Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten,
immer und überall die Ehre unserer Republik und ihrer Nationalen Volksarmee zu wahren.

Ab 1961 lautete die Eidesformel:

Der Deutschen Demokratischen Republik,
meinem Vaterland, allzeit treu zu dienen
und sie auf Befehl der Arbeiter-und-Bauern-Regierung
gegen jeden Feind zu schützen.



Äh, Karl,

ich möchte ja nicht kleinigkeitskrämerisch erscheinen, aber der Unterschied zwischen den beiden Eidesformeln liegt bei dem von Dir hervorgehobenen
lediglich in dem Wort "und".

Kannst Du das mal näher erläutern?

Gruss

icke
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Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon karl143 » 5. Juni 2010, 08:41

Icke mal wieder - nein ist schon gut, ich habe mich da falsch ausgedrückt. Ich wollte eigentlich darauf hinaus, das hier ein Eid auf die jeweilige Regierung geschworen wird. Obwohl die eigentlich immer gleich war, ist es doch ein anderere Eid als wenn dieser auf eine Verfassung geleistet wird. Danke für deinen Hinweis.
karl143
 

Re: Die Kampfgruppen - die "Feierabendkrieger" der DDR

Beitragvon Hans-Peter » 5. Juni 2010, 11:05

karl143 hat geschrieben:@ Rainer- Maria,

da haben Hans-Peter und ich ja endlich erreicht, was unser Ziel war. Wir erscheinen dir im Traum. Bisher waren das ja immer holde Schönheiten, die wie Elfen nachts in deinen Träumen an deinem geistigen Auge vorbeitanzten. Aber nun ist die Unterwanderung bei dir gelungen. Glaube mir, das ist der Anfang vom Ende, es geht dann ganz schnell mit dir [laugh]
Schönes Wochenende rüber
Karl- Heinz


[ich auch] [bravo] [bravo] [bravo] [bravo] [bravo] [ich auch] [laugh] [laugh] Hallo Karl-Heinz, einen hab ich auch noch dazu....
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