Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Alles was das Militär betrifft, Armeen, Technik u.s.w. und militärgeschichtliche Themen

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon Merkur » 24. Dezember 2012, 13:13

gelöscht, da bereits bekannt.
Zuletzt geändert von Merkur am 24. Dezember 2012, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4645
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon Edelknabe » 24. Dezember 2012, 13:14

Ach Nov, also umbenennen kann man heute eigentlich alles was nicht mehr so in die Zeit passt, da dürfte diese Grundschule mit dem "belasteten Namen" nun nicht gerade ein Stadtparlamentproblem sein-

Rainer-Maria du bist doch auch so ein kritischer Bürger. Mach doch mal den Anfang bei euch da in P.
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon Nov65 » 24. Dezember 2012, 13:26

Edelknabe hat geschrieben:Ach Nov, also umbenennen kann man heute eigentlich alles was nicht mehr so in die Zeit passt, da dürfte diese Grundschule mit dem "belasteten Namen" nun nicht gerade ein Stadtparlamentproblem sein-

Rainer-Maria du bist doch auch so ein kritischer Bürger. Mach doch mal den Anfang bei euch da in P.

Rainer, Du kleiner Schlauberger,

ich habe noch nie in Pritzwalk gewohnt und demnach keinerlei Einfluss auf irgendeine Namensnennung/umbenennung dort. Versuche es doch selber aus dem schönen Leipzig.

Gruß, Andreas
Nov65
 
Beiträge: 4338
Registriert: 1. März 2012, 14:09
Wohnort: Plau am See in M-V

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon Edelknabe » 25. Dezember 2012, 20:53

Textauszug aus "Namen für Rossoschka", Schicksale aus Stalingrad,

30. Januar 1943, etwa 14 Uhr, also nur noch zwei Stunden, dann ist der Tag herum und wir leben noch. Vielleicht ist das der Letzte. Bestimmt aber der letzte Tag, an dem hier in Stalingrad-Mitte Widerstand geleistet wird.Was heißt da Widerstand....

Ein Junge von 17 Jahren, mit dem letzten Ersatz in den Kessel gekommen, fragt mich, ob man sich nicht lieber erschiesen sollte? Ich rate ihm zu warten, man könne immer noch sterben. Selbst bin ich auch nicht so ganz klar, was besser ist. Denn russische Gefangenschaft....

So verläuft diese Nacht. Ein paar mal müssen wir in die Stellung, aber es ist blinder Alarm. Auch der Russe weiß, wie es mit uns steht. Dann kommt der Morgen. Wir besetzen unsere Ruinen. In den Kellern wollen wir uns denn doch nicht totschlagen lassen. Lust zu einem heroischen Widerstand, bis keiner mehr lebt, haben wohl die wenigsten. Aber auch dieser Befehl würde befolgt werden.

Jetzt beginnen die Schießereien wieder, doch sie bricht bald ab, als ein russischer Panzer mit weißer Fahne erscheint. Die Offiziere verhandeln.Es wird bekannt, Paulus habe das Feuereinstellen befohlen, er will kapitulieren.Nun geht alles ganz schnell. Wir sind wie benommen. Plötzlich sind überall Russen, sie sehen prächtig wohlgenährt in ihrer ledernen Winterbekleidung aus, jeder Mann eine Maschinenpistole, sie strahlen über den Sieg.

Welch ein Gegensatz zu uns, die wir ja nur Schatten unserer selbst sind, verhungert, dreckig und verlumpt. Ich stehe immer noch unschlüssig und überlege gerade, ob es Sinn hat, noch schnell die Waffen zu zerstören, da spricht mich der Junge von heute Nacht an: "Ich will aber doch nicht in Gefangenschaft." Damit geht er ein paar Schritte weiter und erschießt sich, ehe wir überhaupt wissen, worum es geht. Er bleibt nicht allein.

Nun sind aber auch die Russen schon bei uns. Wir sollen zum Roten Platz gehen.Oh, sie sind höflich, denn noch immer ist die Kapitulation nicht unterschrieben. Auf dem Roten Platz kommen hunderte deutscher Landser zusammen, die aus den verschiedenen Verstecken auftauchen.Um uns kreisen immer mehr Russen wie Hunde um eine Schafherde.Doch sie sind anständig, Verteilen Zigaretten und Verpflegung,die sie erbeuteten.

Es ist alles wie in einem Wachtraum. Man fühlt sich völlig unbeteiligt und das Leben erscheint wie ein Film. Es ist ein wundervoller Wintermorgen geworden, die Luft ist kristallklar und die Sonne malt im Gegensatz zu den roten Mauern der Ruinen blaue Schatten in den Schnee, wie es eben nur in Russland möglich ist.Ich wundere mich selbst, das ich fähig bin, so etwas zu beobachten.

Aber der Verstand denkt überhaupt nur noch in Nebensächlichkeiten. Die plötzliche Entspannung war zu stark. Aber es ist immerhin ja auch etwas Neues, dass man seit Monaten mal wieder einfach auf der Strasse in der Sonne stehen kann.Wir warten eine Stunde, vielleicht auch zwei. Die Kameraden werden unruhig, dann kommt Paulus. Die Kapitulation ist nun unterschrieben.

Der General muss an uns vorbei. Er ist in tadelloser Uniform mit allen Orden und Abzeichen, hinter ihm sein Adjutant, beide todbleich. Die Soldaten hassen diesen Mann, der von ihnen am meisten verantwortlich gemacht wird für alles Unglück, und doch grüßen sie ihn mit einem letzten stummen Stillstehen. Warum grüßen sie nur? Es gilt nicht diesem Mann, sondern sie stehen still,wie sie es schon so manches Mal an dem offenen Grab eines gefallenen Kameraden getan haben. Es ist der Gruß am eigenen offenen Grab.

Paulus versteht das nicht. Er bringt es fertig, leicht zu lächeln, grüßt mit der Hand, steigt in den bereitstehenden russischen PKW. Der russische General folgt, der Wagen fährt ab. Sein Geschick hat nichts mehr mit dem unseren zu tun. Was wird das nun bringen?
Wilhelm Esselborn.

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon Wosch » 5. Februar 2015, 20:57

icke46 hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben: warum wurden dem General der Wehrmacht "Arno von Lenski" bei seiner Rentenberechnung die Dienstjahre in der Wehrmacht anerkannt und berücksichtigt?
Schönen Gruß aus Kassel.


Hallo, wosch,

hast Du zu dem oben zitierten eine Quelle? Ich kann im Internet weder über die Rentenberechnung noch über die Rentenhöhe etwas finden.

Gruss

icke



Nachdem ich Dir Deine Frage vor über 2 Jahren beantwortet hatte, habe ich leider bis heute noch kein Feedback von Dir darauf erhalten.
Hattest Du etwa vergessen die von mir dargestellte "Quelle" anzuklicken, oder ist Deine Neugierde mittlerweile schon wieder verflogen und Du hieltest es nur nicht für nötig ein kleines "Dankeschön" los zu werden??

Aus Kassel, Wosch. [ich auch]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon Wolfsblut » 20. Februar 2015, 19:34

Die Kapitulation des Paulus im Februar 1943 eines aussichtlos gewordenen Kampfes mag gut und ehrenvoll sein, denn das hatte Tausende Leben auf beiden Seiten gerettet.

Aber........ muß man sich deswegen gleich dem " ideologischen Feind" so "anbieten"?

Paulus: ......................Ein WENDEHALS der 40/ und 50'er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Wolfsblut
 
Beiträge: 55
Registriert: 28. Januar 2014, 11:40

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon Edelknabe » 20. Februar 2015, 20:17

Mal aus einem Anfangstext im Fred, einem vom wosch:

"Da in dem Link auch der Arno von Lenski erwähnt wurde kann ich mich erinnern, daß dieser von seinen ehemaligen Ludwigslustern Dragonern (er war von 1929 bis 1934 Kommandierender des 14. Dragoner-Regiments, in dem zur damaligen Zeit mein Vater als Berufssoldat des 100000-Mann Heeres Ludwigslust im Dienst stand) nicht sonderlich beliebt war. Man kreidete ihm, Paulus und Strecker nicht die Kapitulation als solches an, aber dem Paulus und dem von Lenski, sowie dem Vincent Müller nahm man es übel daß sie sich der neuen Diktatur zur Verfügung stellten und daß sie in ihren Aufrufen als Mitglieder des Bundes der Offiziere und des Nationalkommitee´s Freies Deutschland später den zum "Uberlaufen" und zur Kapitulation aufgeforderten Deutschen Soldaten im sowjetischen Auftrag eine erträgliche Gefangenschaft (wider besseren Wissen) versprochen hatten. Was dabei herauskam ist geschichtlich belegt, von, zum Beispiel ca 200000 durch die Kapitulation in Gefangenschaft geratenen Stalingradkämpfern überlebten nur ca 6000."

Textauszug Ende

Und dann, ohne Kapitulation? Wie viele hätten denn dann überlebt...von den noch 200000 Landsern? Die so schon nichts mehr zu fressen, geschweige denn was zum heizen hatten? Um das bissel Lebensenergie, ihr Lebenslicht nicht ausgehen zu lassen. Der war gut was Leute, der war gut. Sag ich doch.

Rainer-Maria dessen Vater (Landser an der Ostfront) so komische schwarze Flecke an den Füssen, Beinen hatte. "Sowas kommt von Erfrierungen" meinte er dann wenn wir Kinder ihn auf sowas löcherten.
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon Wosch » 20. Februar 2015, 20:46

Edelknabe hat geschrieben:Mal aus einem Anfangstext im Fred, einem vom wosch:

"Da in dem Link auch der Arno von Lenski erwähnt wurde kann ich mich erinnern, daß dieser von seinen ehemaligen Ludwigslustern Dragonern (er war von 1929 bis 1934 Kommandierender des 14. Dragoner-Regiments, in dem zur damaligen Zeit mein Vater als Berufssoldat des 100000-Mann Heeres Ludwigslust im Dienst stand) nicht sonderlich beliebt war. Man kreidete ihm, Paulus und Strecker nicht die Kapitulation als solches an, aber dem Paulus und dem von Lenski, sowie dem Vincent Müller nahm man es übel daß sie sich der neuen Diktatur zur Verfügung stellten und daß sie in ihren Aufrufen als Mitglieder des Bundes der Offiziere und des Nationalkommitee´s Freies Deutschland später den zum "Uberlaufen" und zur Kapitulation aufgeforderten Deutschen Soldaten im sowjetischen Auftrag eine erträgliche Gefangenschaft (wider besseren Wissen) versprochen hatten. Was dabei herauskam ist geschichtlich belegt, von, zum Beispiel ca 200000 durch die Kapitulation in Gefangenschaft geratenen Stalingradkämpfern überlebten nur ca 6000."

Textauszug Ende

Und dann, ohne Kapitulation? Wie viele hätten denn dann überlebt...von den noch 200000 Landsern? Die so schon nichts mehr zu fressen, geschweige denn was zum heizen hatten? Um das bissel Lebensenergie, ihr Lebenslicht nicht ausgehen zu lassen. Der war gut was Leute, der war gut. Sag ich doch.

Rainer-Maria dessen Vater (Landser an der Ostfront) so komische schwarze Flecke an den Füssen, Beinen hatte. "Sowas kommt von Erfrierungen" meinte er dann wenn wir Kinder ihn auf sowas löcherten.



Du hast offensichtlich noch immer nicht verstanden daß es sich bei den von mir eingestellten Zeilen um die Gedanken der ehemaligen untergebenen "Kameraden" des Hern "von Lensky" handelte, einem Wendehals und Diener 3er Herren (Hitler, Stalin und Ulbricht), der es sich im Gegensatz zu seinen mitgefangenen Untergebenen bei allen Dreien jederzeit Gut gehen hat lassen. Auf "wieviel denn ohne Kapitulation überlebt hätten?" muß doch gar nicht geantwortet werden, denn von denen die kapituliert hatten sind gerade mal 6000 am Leben geblieben und das müßte eigentlich auch Dir zu denken geben.
Wosch.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon pentium » 20. Februar 2015, 21:02

Und dann, ohne Kapitulation? Wie viele hätten denn dann überlebt...von den noch 200000 Landsern? Die so schon nichts mehr zu fressen, geschweige denn was zum heizen hatten? Um das bissel Lebensenergie, ihr Lebenslicht nicht ausgehen zu lassen. Der war gut was Leute, der war gut. Sag ich doch.

Rainer-Maria, vielleicht hilft dir folgender Bericht weiter!
"Generalfeldmarschall Friedrich Paulus war der ranghöchste Gefangene der Wehrmacht in der Sowjetunion. Anders als die einfachen Soldaten wurde er mit besonderer Aufmerksamkeit behandelt. Er hatte stets genügend Verpflegung, man gestattete ihm einen persönlichen Adjutanten und weitere Privilegien."

"Zum Ende war sich Paulus durchaus seiner Verantwortung für seine Soldaten bewusst – auch dass sie sinnlos in den Weiten Russlands starben. Andererseits war er depressiv und lethargisch, kaum noch handlungsfähig. Er wollte nicht als erster Generalfeldmarschall in der deutschen Geschichte kapitulieren, fühlte sich an den Befehl Hitlers gebunden, nicht kapitulieren zu sollen. Und so fand er für sich die Möglichkeit, als Privatperson in Gefangenschaft zu gehen und die Verantwortung auf die anderen Kesselkommandanten zu übertragen. Das ist in der Militärgeschichte einmalig und ebenso skurril, als wenn er als Generalfeldmarschall kapituliert hätte."

Torsten Diedrich, Militärhistoriker und Paulus-Biograf
Geschichte Mitteldeutschlands

Hier weiter...

Nach der Kapitulation der 6. Armee im Februar 1943 kamen nach sowjetischen Angaben 130.000 überlebende deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft. Andere Quellen sprechen von 90.000 bis 110.000 Soldaten und Offizieren, die unter extremen Witterungsbedingungen den Weg in die Lager antraten.

Viele Soldaten kamen erst nach dem Ende der Kampfhandlungen ums Leben. Die meisten Todesfälle ereigneten sich kurz nach der Gefangennahme. Meistens wurden die Gefangenen in langen Kolonnen zu Fuß oder in überfüllten Eisenbahnwaggons durch eisige Kälte und in zerschlissener Ausrüstung in Lager geführt. Zeitzeuge Erich Burkhardt erinnert sich:

"Hundert Mann in einen Waggon. Das war grausam. Wir sind nicht verhungert, aber wir sind verdurstet. Es kam kein Wasser rein. Alle paar Tage wurde mal angehalten, die Toten rausgeschmissen. Da lagen vor jedem - es war ein langer Transport - vor jedem Zug zehn, 15, 20, 30 Tote. Manche Waggons sind ganz ausgestorben. Bei manchen waren noch 10, 15, 20 Mann drinne."

Erich Burkhardt, Zeitzeuge
Geschichte Mitteldeutschlands

Insgesamt waren 3,15 Millionen deutsche Soldaten in sowjetischer Gefangenschaft. Sie wurden unter entsetzlichen Strapazen körperlicher und seelischer Art beim Wiederaufbau des Landes eingesetzt. Hunger, Krankheiten und Erschöpfung forderten viele Todesopfer, viele Überlebende konnten diese traumatischen Erlebnisse nie vergessen. Die ersten Kriegsgefangenen ließ die Sowjetunion am 22. Juli 1946 frei, die letzten kehrten erst 1955 nach Hause zurück. Nur etwa 5.000 der rund 250.000 deutschen Stalingrad-Teilnehmer überlebten am Ende das Grauen und die Entbehrungen.

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon manudave » 20. Februar 2015, 21:07

Wolfsblut hat geschrieben:Die Kapitulation des Paulus im Februar 1943 eines aussichtlos gewordenen Kampfes mag gut und ehrenvoll sein, denn das hatte Tausende Leben auf beiden Seiten gerettet.

Aber........ muß man sich deswegen gleich dem " ideologischen Feind" so "anbieten"?

Paulus: ......................Ein WENDEHALS der 40/ und 50'er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.


Ehrenvoll lasse ich mal dahin gestellt.
Paulus hätte viel früher reagieren müssen, auch wenn die "Geretteten" sicherlich an anderer Stelle später verheizt worden wären.
Aber hätte er sein Leben für einen Befehlsverweigerung bzw. Eigeninitiative geopfert, wäre das Drama viel früher beendet gewesen.
Das Unternehmen "Donnerschlag" zur Vereinigung mit der Gruppe Hoth hätte sicherlich viele Menschenleben gekostet, hätte aber zu diesem Zeitpunkt ungleich mehr gerettet.
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
Benutzeravatar
manudave
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4398
Bilder: 49
Registriert: 22. April 2010, 16:29
Wohnort: Hessen

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon pentium » 20. Februar 2015, 21:25

Falls jemand mal auf dem Weißen Hirsch in Dresden unterwegs ist:

weihipaulusv.jpg


Paulus-Villa: Interessantestes Gebäude ist das Haus Preußstraße10, welches 1910-12 für die Familie Martin errichtet wurde. Ab 1913 befand sich hier das Sanatorium von Dr. Friedrich Kraeger. 1934 erfolgte durch den neuen Besitzer Kurt Kirchbach, Inhaber der Firma Cosid-Kautasit, die großzügige Neugestaltung des parkähnlichen Gartens, welcher zu den schönsten Anlagen auf dem Weißen Hirsch gehörte. 1946 wurde das Haus beschlagnahmt und war bis 1947 Unterkunft für hohe sowjetische Offiziere.

Ab 1948 diente die Villa als Gästehaus der Landesregierung. Hier wohnten zeitweise der sächsische Ministerpräsident Max Seydewitz (später Leiter der Staatlichen Kunstsammlungen) und der Schriftsteller Martin Andersen-Nexö. 1953 bis 1957 lebte Generalfeldmarschall a. D. Friedrich Paulus im Haus, Nach dessen Tod wurde die Villa Gästehaus der DDR-Regierung und der NVA.

mfg
pentium
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon Rüganer » 20. Februar 2015, 21:38

Ich empfehle jedem die "Stalingrad Protokolle" von Jochen Hellbeck zu lesen. in denen ganz präzise Angaben zum Hickhack bei der Gefangennahme von Paulus in Stalingrad beschrieben werden. Der Herr Generalfeldmarschall, es ging ihm wohl millionenfach besser als seinen Soldaten, die er bedenkenlos verheizte, bestand auf ranghohe Militärs, nur denen wollte er sich ausliefern.
Liest sich trotzt aller russischer Propaganda gut und macht auch klar, dass manche den ganzen Tag nach der Kapitulation zu tun hatten in den Kellern deutsche Verwundete mit der Pistole zu erledigen. Wäre so niemals in der DDR veröffentlicht worden.
Rüganer
 

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon Grenzwolf62 » 20. Februar 2015, 22:17

Mein Vater hat den Kessel und die anschließenden 10 Jahre Sibirien überlebt, erzählt hat er über beides so gut wie nichts.
Manchmal hab ich seinen Beckendurchschuss gesehen, da ist der halbe Arsch weg, hat mich gegraust als ich klein war.
Sein Feldherr ist da scheinbar besser weggekommen.
Alles wird, vielleicht, gut.
Benutzeravatar
Grenzwolf62
 
Beiträge: 4856
Registriert: 15. Februar 2015, 23:05
Wohnort: Chemnitz

Re: Vom Generalfeldmarschall zum DDR-Friedenskämpfer

Beitragvon Spartacus » 21. Februar 2015, 14:59

Grenzwolf62 hat geschrieben:Mein Vater hat den Kessel und die anschließenden 10 Jahre Sibirien überlebt, erzählt hat er über beides so gut wie nichts.
Manchmal hab ich seinen Beckendurchschuss gesehen, da ist der halbe Arsch weg, hat mich gegraust als ich klein war.
Sein Feldherr ist da scheinbar besser weggekommen.


Es ist - wenn auch nachvollziehbar - sehr schade, dass dein Vater dir nichts erzählt hat, denn es sind die
Zeitzeugenberichte, die Klarheit bringen. Mein Nachbar war ein junger Offizier in Stalingrad, lebte bis zu
seinem Tod vor 8 Jahren, mit seiner scheren Verwundung, der es überhaupt verdankte, da raus zukommen.

Wir haben so manchem Abend zusammen gesessen und dann hat er erzählt, von Stalingrad und wie das so
war, damals und wie er sich fühlte als junger Leutnant mit soviel Verantwortung für seine Jungs.
Und ich habe ihm erzählt, wie das bei mir so war.......... schöne, unvergessliche Abende, die ich nicht missen
möchte.

LG

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25503
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Vorherige

Zurück zu Militärische Themen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste