Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

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Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon Edelknabe » 18. Oktober 2011, 06:38

Scorn, also wie unser vs Unteroffizier der Grenztruppen der DDR werden konnte mit seinem wohlbemerkt heutigen Weltbild(was damals nun nicht völlig anders gewesen sein kann?), das wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben.
Mein Vater war ja auch so Einer mit enormer Erzählkraft über seine Zeit als Landser an der Ostfront, so das ich als junger Kerl immer dachte, die Wehrmacht wäre die wohl am ehrenhaftesten kämpfende Armee gewesen aber vs sein Vater muss wohl Offizier gewesen sein, damit der Junge gleich nahtlos den Familienstammbaum fortsetzen kann?
Nur waren eben die Nationale Volksarmee der DDR und ihre Untertruppen die Grenztruppen im Unterschied zur Wehrmacht keine auf Angriffskriege gedrillte Armee.

Rainer-Maria und dazu nochmal der schöne Gefreitenwitz aus längst vergangener Zeit und sieh es bitte,bitte mit Humor vs: "Wie macht das Schwein, wenn es gegen die Wand rennt?"....Uffffze
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Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon Wosch » 18. Oktober 2011, 12:26

[quote="Nostalgiker"]

Die Genfer Konvention welche die Behandlung von Kriegsgefangenen regelt wurde zu Deinem Pech erst 1949 ratifiziert. Außerdem regelte sie mehr den Umgang mit Verwundetetn etc. Es galt damals zu Zeiten des WKII die Haager Landkriegsordnung. Kennst Du beide im Wortlaut? ich frage nur weil Du behauptest das gegen alle Punkte der Genfer Konvention verstoßen wurde. Welche Punkte? Die Heutigen? Die in der Zeit des Krieges "gültigen? Nicht immer behaupten wosch, auch mal etwas beweisen.

Na dann Nostalgiger, will ich hier auch mal den "Besserwisser" spielen:
Die wichtigste auswirkung des ersten Weltkrieges auf den in der Genfer Tradition stehenden Teil des humanitären Völkerrechts war der Abschluß der zweiten Genfer Konvention "über die Behandlung von Kriegsgefangenen im Jahre 1929 als Reaktion auf die massiven humanitären Probleme beim Umgang mit Kriegsgefangenen im ersten Weltkrieg"
Wörtlich zitiert aus der Geschichte der Genfer Konventionen.
Übrigens, Rußland hatte 1867 bereits, 3 Jahre nach dem Inkrafttreten der 1. Genfer Konvention, seinen Beitritt unterzeichnet.
In der Verabschiedung der "Haager Konvention" 1949 wurden lediglich im Wesentlichen nur alle Punkte der bis dahin geltenen Genfer Konvention übernommen und gegen Die hatten beider Kriegführende (Sowjetunion und Deutschland) auf´s gröbste verstoßen!!!!!!
Und das nun wirklich nicht zu "meinem Pech, lieber Nostalgiker, sondern zum Pech Aller derer, Die diese mörderische Behandlung im Gewahrsam des jeweiligen Gegners nicht überlebt hatten.
Nun kannst Du mir wieder das Gegenteil beweisen, nur zu!!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]

PS: Danke für die Glückwünsche, [knuddel]
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Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon Wosch » 18. Oktober 2011, 13:01

Wosch hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:
Ilja Ehrenburg ist ein Kapitel für sich. Bemerkenswerterweise ist der Aufruf "Töte!“ (убей!) erschienen in der Krasnaja Swesda vom 24. Juli 1942 nicht gegen "den Deutschen" gerichtet, sondern gegen den Wehrmachtssoldaten.
Bei aller Hasspropaganda betonte Ehrenburg immer wieder, die Devise der Roten Armee dürfe nicht Rache oder Vergeltung, sondern müsse „Abrechnung“ und „Gerechtigkeit“ lauten. Bereits am 5. Mai 1942 schrieb er: „Der deutsche Soldat mit dem Gewehr in der Hand ist für uns kein Mensch, sondern ein Faschist. Wir hassen ihn. […] Wenn der deutsche Soldat seine Waffe loslässt und sich in Gefangenschaft begibt, werden wir ihn mit keinem Finger anrühren – er wird leben.“
Also auch hier bitte differenzieren und nicht pauschalisieren und Ehrenburg auf diesen einen Satz reduzieren.


Um sich mal genauer mit dem "Ilja Ehrenburg" zu befassen schadet es nicht wenn man sich mal auf diese Webseite begeht.

http://www.peter-rathay.de/Heimat/ehrenburg_Ilja.htm
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]

Edit: Habe die Seite mal hübsch gemacht, Wolfgang [wink] Link funzt jetzt auch! AZ
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Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon Nostalgiker » 18. Oktober 2011, 16:51

@Wosch,
irgendwie funzt das nicht mit den Webseiten welche Du verlinkst [sick]
Ich lese da nichts von Ehrenburg.
Zur Überbrückung mal ausnahmsweise etwas von Wiki: Ilja Ehrenburg
Dort findest Du auch einen Abschnitt zum "Unauffindbaren Flugblatt".
Ich weiß, Du hältst es für echt. Es wird auch bei jeder passenden und noch mehr unpassenden Gelegenheit als "der Beweis" präsentiert dafür das die Rotarmisten und deren geistigen Führer doch nur bessere Tiere waren/sind.
Selber neige ich mehr zur Annahme der Fälschung, Ehrenburg hat ja in Richtung der deutschen Soldaten!!!, nicht Bevölkerung!!! einiges losgelassen. Da ist m. E. leicht ihm das unterzujubeln. Bedenklich ist für mich das selbst es selbst heute noch benutzt wird um Hass zu schüren.

Des ungeachtet zählt er nicht zu meinen Favoriten in der Literatur, so ganz allgemein.
Trotzdem habe ich mir "Der Krieg" von ihm gekauft. In dem Buch sind seine Artikel und eine Art Tagebuch über die Kriegszeit veröffentlicht.
Seine umfangreiche Autobiographie erschien Ende der Achtziger in der DDR, bereits mit den damals in der SU "beanstandeten" Stellen. Seltsamerweise erschien sein Roman "Tauwetter" nur 1957 in der DDR und dann nie wieder.

Was die Genfer Konvention betrifft; wollte einfach mal das Du Dich mit diesen Sachen beschäftigst. Nicht immer behaupten, sondern mal nach Argumenten suchen und sie dann auch sachlich darstellen.
Ist Dir doch für den ersten Versuch ganz gut gelungen [super]

Gruß
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Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon augenzeuge » 18. Oktober 2011, 16:57

Nostalgiker hat geschrieben:@Wosch,
irgendwie funzt das nicht mit den Webseiten welche Du verlinkst [sick]
Ich lese da nichts von Ehrenburg.
Gruß
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Bitte nochmals probieren, wurde editiert und funzt auch, AZ
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Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon Nostalgiker » 18. Oktober 2011, 17:51

@ABV,

ich fühle mich mal als einer der Streithammel angesprochen.
Wenn Du im Thread zurückblätterst wirst Du vielleicht einen Gedanken, welchen ich am 12. Oktober schrieb, finden. Ich zitiere mich mal selbst:
Wie SCORN schrieb, dieses "nicht ehren" der Gefallenen Deutschen auf deutschem Territorium (Ost) passte nicht in den politischen Kontext.
Denn wie hätte man diese paradoxe Situation auch erklären sollen. Schließlich kam die Sowjetarmee als Befreier des deutschen Volkes, das dabei auch noch eine Armee besiegt wurde, fiel irgendwann unter den politischen Tisch. Wie kann ich nun, aus Sicht der Herrschenden in der DDR, jemanden gedenken der sich bis zu seinem eigenen Tod der "Befreiung" widersetzt hat?


Vielleicht hätte ich damals besser offiziellen politischen Kontext schreiben sollen.
Die Sicht der DDR Historiker und vor allem der Ideologen auf den zweiten Weltkrieg und da besonders auf die Ostfront sah doch stark verkürzt so aus:
Heimtückischer Überfall ohne Kriegserklärung, Raub- und Aggressionskrieg, Krieg war spätestens seit der Schlacht um Stalingrad verloren, wer von den Soldaten spätesten ab diesem Zeitpunkt nicht desertierte, offiziell sich in Gefangenschaft begab, war ein unverbesserlicher Faschist und Nazi. Durch seinen Kampf bis zum bitteren Ende hat er dem deutschen Volk, besonders im Osten, sehr viel Leid gebracht welches nicht geschehen wäre wenn er denn beizeiten Übergelaufen wäre und der Krieg in "Ermanglung" an deutschen Soldaten hätte beendet werden müssen. Das ist jetzt mal sarkastisch übertrieben.

Nun versetze Dich bitte mal in die Lage der Menschen welche lebend dem Krieg entronnen sind und in den 40er/50er/60er Jahren einer einseitigen Propaganda; hier der glorreiche Befreier, da der unverbesserliche faschistische Aggressor ausgesetzt sind.
Und dann kommst Du daher und willst die sterblichen Überreste des Aggressors ehren??????? Sie erst auf den Schlachtfeldern suchen, dann Soldatenfriedhöfe errichten und ihrer Gedenken????? Es ging einiges in der DDR bezüglich "Ehrung" der Toten des zweiten Weltkrieges von staatlicher Seite aus aber das wäre aus ihrer Sicht zu weit gegangen.
Es reichte damals schon weniger um in den Verdacht zu geraten faschistischem Gedankengut nahe zustehen.

Es wurden einfach politische Aspekte über humanitäre und moralische gestellt. Der kriegstote Soldat im Sinne einer Ideologie mißbraucht, nur ein gefallener Sowjetsoldat war ein guter Soldat und ihm Gedenken war recht.

Du kennst bestimmt den Friedhof in Halbe und kennst die kurze historische Darstellung mit welchen Schwierigkeiten und Widrigkeiten sich der Gründer dieses Friedhofes zu DDR Zeiten auseinandersetzen mußte.

Ohne es zu rechtfertigen oder gar Gutheißen, es war aus politsch/ideologischer Sicht der Führung der DDR einfach nicht erwünscht dem toten deutschen Soldaten offiziell zu Gedenken. Daraus leitet sich auch konsequenterweise die Vernachlässigung der Suche nach Opfern ab.
So hart es auch Klingt, es bestand offiziell kein Interesse. (Bis 1971 in Erwartung der Aufnahme in die UNO ein Beschluß über die Behandlung von Gräbern Gefallener und ausländischer Zivilpersonen gefasst wurde. Wie er umgesetzt wurde steht auf einem anderen Blatt).


Gruß
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Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon vs1400 » 18. Oktober 2011, 19:19

Nostalgiker hat geschrieben:@ABV,

ich fühle mich mal als einer der Streithammel angesprochen.



Die Sicht der DDR Historiker und vor allem der Ideologen auf den zweiten Weltkrieg und da besonders auf die Ostfront sah doch stark verkürzt so aus:
Heimtückischer Überfall ohne Kriegserklärung, Raub- und Aggressionskrieg, Krieg war spätestens seit der Schlacht um Stalingrad verloren, wer von den Soldaten spätesten ab diesem Zeitpunkt nicht desertierte, offiziell sich in Gefangenschaft begab, war ein unverbesserlicher Faschist und Nazi. Durch seinen Kampf bis zum bitteren Ende hat er dem deutschen Volk, besonders im Osten, sehr viel Leid gebracht welches nicht geschehen wäre wenn er denn beizeiten Übergelaufen wäre und der Krieg in "Ermanglung" an deutschen Soldaten hätte beendet werden müssen. Das ist jetzt mal sarkastisch übertrieben.

Nun versetze Dich bitte mal in die Lage der Menschen welche lebend dem Krieg entronnen sind und in den 40er/50er/60er Jahren einer einseitigen Propaganda; hier der glorreiche Befreier, da der unverbesserliche faschistische Aggressor ausgesetzt sind.
Und dann kommst Du daher und willst die sterblichen Überreste des Aggressors ehren??????? Sie erst auf den Schlachtfeldern suchen, dann Soldatenfriedhöfe errichten und ihrer Gedenken????? Es ging einiges in der DDR bezüglich "Ehrung" der Toten des zweiten Weltkrieges von staatlicher Seite aus aber das wäre aus ihrer Sicht zu weit gegangen.
Es reichte damals schon weniger um in den Verdacht zu geraten faschistischem Gedankengut nahe zustehen.

Es wurden einfach politische Aspekte über humanitäre und moralische gestellt. Der kriegstote Soldat im Sinne einer Ideologie mißbraucht, nur ein gefallener Sowjetsoldat war ein guter Soldat und ihm Gedenken war recht.

Du kennst bestimmt den Friedhof in Halbe und kennst die kurze historische Darstellung mit welchen Schwierigkeiten und Widrigkeiten sich der Gründer dieses Friedhofes zu DDR Zeiten auseinandersetzen mußte.

Ohne es zu rechtfertigen oder gar Gutheißen, es war aus politsch/ideologischer Sicht der Führung der DDR einfach nicht erwünscht dem toten deutschen Soldaten offiziell zu Gedenken. Daraus leitet sich auch konsequenterweise die Vernachlässigung der Suche nach Opfern ab.
So hart es auch Klingt, es bestand offiziell kein Interesse.


Gruß
Nostalgiker


hi Nostalgiker,

danke ... es geht doch.

gruß vs
vs1400
 

Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon Wosch » 19. Oktober 2011, 14:10

Nostalgiker hat geschrieben:
Was die Genfer Konvention betrifft; wollte einfach mal das Du Dich mit diesen Sachen beschäftigst. Nicht immer behaupten, sondern mal nach Argumenten suchen und sie dann auch sachlich darstellen.
Ist Dir doch für den ersten Versuch ganz gut gelungen [super]

Gruß
Nostalgiker


Was Besseres ist Dir wohl dazu nicht eingefallen, hättest doch nur einfach zugeben brauchen daß Du Unrecht hattest. [muede]


Uwe! Auf die Frage nach dem Umgang mit den Toten brachte ich meiner Meinung nach zum Ausdruck daß man sich dann auch über die Überlebenden in der russischen Kriegsgefangenschaft hätte unterhalten müssen und daß das zu Zeiten der Stalin-Aera in der DDR nicht oppurtun gewesen wäre und auch politisch nicht gewollt war. Die letzten deutschen Kriegsgefangenen wurden auf Initiative von Konrad Adenauer (war wohl 1954) heimgeholt. Meines Wissens handelte es sich um ca 15 000 Mann, wieviele bis dahin ihren Leiden erlagen, darüber streiten sich heute noch die Geister.
Daß sich der Thread in eine Dir nicht genehme Richtung wendete, magst Du als Eröffner kritisieren, ich hätte aber nichts dagegen gehabt wenn du Dich an dem "gewendeten" Thread mit der Erkenntnis daß die verstorbenen, verhungerten und ermordeten deutschen Kriegsgefangenen auch zu den toten Soldaten gehört hatten, Denen man in der DDR das nötige Gedenken verweigerte, beteiligt hättest. Zigtausende von ihnen wurden ebenfalls in fremder Erde verscharrt und ihre Angehörigen wußten auch nicht wo ihre Gebeine ruhten.
Bitte nicht mit den Millionen von den Deutschen Umgebrachten kommen, hier war die Frage nach den deutschen Toten.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2011, 16:32

Wosch hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:
Was die Genfer Konvention betrifft; wollte einfach mal das Du Dich mit diesen Sachen beschäftigst. Nicht immer behaupten, sondern mal nach Argumenten suchen und sie dann auch sachlich darstellen.
Ist Dir doch für den ersten Versuch ganz gut gelungen [super]

Gruß
Nostalgiker


Was Besseres ist Dir wohl dazu nicht eingefallen, hättest doch nur einfach zugeben brauchen daß Du Unrecht hattest. [muede]


Welch schwere Hürde verlangst du, Wolfgang? Es gibt nicht viele, die das können. [denken]
AZ
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Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon Volker Zottmann » 21. Mai 2012, 10:13

Meines Erachtens gibt es noch eine dunkle Seite der DDR

Der Umgang mit ihren Toten, den NVA-Soldaten.
Nur wenige gestorbene DDR-Soldaten hatten das makabere "Glück" nach ihrem Tode geehrt zu werden. Ich denke da an die zu sozialistischen Märtyrern stilisierten Opfer der Grenzanlagen. Doch was passierte mit sonstigen Umgekommenen? Die bekamen allenfalls ein Soldatenbegräbnis und dann sollte auch schon Gras übers eigene Grab wachsen. Nur nicht von reden!
Mein Kollege Fred Hartmayer aus Warnstedt bei Quedlinburg war mit mir zeitgleich, aber in einer anderen Einheit, bei irgendwelchen Raketentruppen nördlich Berlin stationiert. Dort kam er 1971 zu Tode. Seine Todesumstände wurden vertuscht, sind es bis heute. Außer seinem Grabstein erinnert nichts an Fredy. Warum haben seine Eltern nie erfahren, wie uns /oder warum er starb.
Die DDR hat immer vertuscht. Es gab nie eine Gedächtnisstätte für gefallene DDR-Soldaten.
Heute im geeinten Deutschland gibt es das Denkmal für die gefallenen bundesdeutschen Soldaten. Die DDR-Soldaten wurden auch bei dieser Nachwende-Neuerrichtung ausgespart. Bislang sind mindestens 3500 bundesdeutsche Soldaten gefallen, verunglückt, oner sonst wie zu Tode gekommen. Die NVA-Soldaten, wie mein Kollege, bleiben aber weiter unbenannt und vergessen. Armes Deutschland.
Volker Zottmann
 

Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon Interessierter » 21. Mai 2012, 14:20

Hallo Volker,
ich freue mich Dich als Zeitzeugen hier zu lesen. Ich habe gerade den Link mit Deinem interessanten Bericht über den Besuch in einer Russen-Kaserne, in dem Thread über die ungeliebten Freunde, eingestellt.
Ich werde nach und nach, wie es die Zeit hergibt, die Schilderungen in den von Dir eingestellten Links lesen. Das was ich bisher gelesen habe, fand ich schon sehr interessant.

Gruß
Der " Interessierte "
Interessierter
 

Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon manudave » 21. Mai 2012, 18:39

Es gibt ein Museum in Deutschland (knapp 100.000 Besucher im Jahr) wo ein Gästeführer bei jeder Führung auch auf die Anzahl der im Dienst getöteten Grenzsoldaten der DDR hinweist - sind nämlich auch Opfer des Grenzregimes. [wink]
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon Volker Zottmann » 22. Mai 2012, 10:16

Schön manudave, wenn die Soldaten dort erwähnt werden. Es gibt aber nirgendwo in Deutschland ein öffentliches Gedenken an ALLE toten NVA-Soldaten der DDR.

(Es gab ja noch eine NVA! Und zwar die Nord-Viet-namesische-Armee)
Volker Zottmann
 

Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon manudave » 23. Mai 2012, 21:06

Dieses Denkmal für getötete Soldaten in Berlin - ist das eigentlich nur für die BW reserviert?
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Mai 2012, 22:37

ganz klar JA!
Volker Zottmann
 

Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon HG82 » 24. Mai 2012, 06:05

manudave hat geschrieben:Es gibt ein Museum in Deutschland (knapp 100.000 Besucher im Jahr) wo ein Gästeführer bei jeder Führung auch auf die Anzahl der im Dienst getöteten Grenzsoldaten der DDR hinweist - sind nämlich auch Opfer des Grenzregimes. [wink]


was sagt er dann und welche zahl?
HG82
 

Re: Vom Umgang der DDR mit gefallenen deutschen Soldaten

Beitragvon Sirius » 31. Juli 2012, 20:16

Neubrandenburg
Spezialisten öffnen Massengrab deutscher Kriegstoter

Spezialisten haben in Neubrandenburg ein Massengrab untersucht, in dem seit Ende des Zweiten Weltkriegs 36 Tote liegen. Sieben Leichen trugen noch Erkennungsmarken, viele auch noch Eheringe.

Spezialisten des Vereins zur Bergung Gefallener in Osteuropa haben in Neubrandenburg ein Massengrab aus dem Jahr 1945 geöffnet, um das Schicksal von 25 bisher unbekannten Toten zu klären. "Dabei handelt es sich vor allem um Deutsche, die in den letzten Kriegstagen in einem Notlazarett ums Leben kamen", sagt Vereinssprecher Albrecht Laue.

In dem Grab liegen 36 Tote, 25 von ihnen sind unbekannt, wie der Historiker Robert Balsam für den Verein recherchiert hat. Ziel ist es, den Kriegstoten ihre Namen zurückzugeben, ihren Familien Gewissheit zu verschaffen und würdige Bestattungen zu ermöglichen.

Neubrandenburg wurde Ende April 1945 evakuiert. Für die nicht transportfähigen Kranken und Verwundeten wurde das Notlazarett eingerichtet, das am 28. April von der Roten Armee übernommen wurde und nur zwei Wochen bestand, sagte Balsam. Viele Verletzte starben bis Anfang Mai 1945.

800.000 vermisste deutsche Kriegstote

Nach 67 Jahren gibt es noch mehr als 800.000 deutsche Kriegstote, die vermisst werden und deren Angehörige sich über jeden Hinweis über deren Verbleib freuen, betont der 39-jährige Laue. Solche Gräber mit unbekannten Toten seien westlich der Oder in Vorpommern nicht selten. In den letzten Kriegstagen wurden Leichen im Hinterland der Oderfront möglichst schnell begraben.

In rund einem Meter Tiefe fanden die Sucher die Toten, die in Doppelreihe lagen. Sieben Leichen trugen noch Erkennungsmarken, viele auch noch Eheringe. Einige Männer wurden in Uniform und mit Ausrüstung bestattet – das waren keine Patienten des Lazaretts, vermuten die Männer.

Ein Anlass für diese Grabung war die jahrelange Suche des Belgiers Charles Verpoorten nach seinem toten Vater – einem Wallonen, der im Krieg auf deutscher Seite gekämpft hatte und vermisst war.

Der Gesuchte wird in der kleinen Kriegsgräberstätte vermutet. "Wir haben auch einen Toten gefunden, auf den die Beschreibung der Verletzungen des Belgiers passt", freuen sich die Männer um Laue und den Belgier. Mediziner aus Polen, die dem Verein helfen, nahmen zudem DNA-Proben von Skelettteilen, die später Gewissheit bringen sollen.
(...)

Der Hamburger Verein arbeitete bisher vor allem in Osteuropa, hat aber auch schon in Brandenburg Ausgrabungen vorgenommen. "Dort an den Seelower Höhen machen wir Ende September weiter", kündigt Laue an.

In der Gedenkstätte zu den Seelower Höhen, wo eine der letzten großen Schlachten beim Angriff auf Berlin stattfand, laufe derzeit eine Ausstellung, in der der Verein zur Bergung Gefallener in Osteuropa seine seit 20 Jahren laufende Arbeit vorstelle. Das Grab in Neubrandenburg wurde wieder geschlossen.

http://www.welt.de/vermischtes/weltgesc ... tmc=plista
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