23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Alles was das Militär betrifft, Armeen, Technik u.s.w. und militärgeschichtliche Themen

23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon Edelknabe » 23. Februar 2011, 07:13

Hallo zusammen und wie immer ohne große Worte zum Thema. Ach doch, eine Frage habe ich dazu: "Sind es nun unsere, des deutschen Volkes Befreier oder unsere Besatzer gewesen? Ich glaube, Frau Doktor Silke Satjukow im anderen Thema war sich da auch nicht ganz sicher?
Also ich persönlich bin für Befreier, Befreier vom Hitlerfaschismus und seinen Steigbügelhaltern.

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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon manudave » 23. Februar 2011, 07:21

Ob du das auch so gesehen hättest, wenn du 1945 so 25 Lenzen alt gewesen wärst? Wenn deine Brüder bei Stalingrad gefallen wären und deine Schwester bei der Besetzung Deutschlands vergewaltigt worde wäre?
So sah es aber aus, als die ruhmreiche Sowjetarmee einmarschiert ist. Es war das Schicksal von hunderttausenden, was ich gerade oben beschrieb - kein Einzelfall. Ob die Bürger damals die Russen als Befreier empfunden haben?

Das soll natürlich nicht deren unglaubliche Leistung schmälern, dass sie mit Millionen Opfern Hitler-Deutschland mit zu Fall gebracht haben.
Aber es gibt auch immer eine Kehrseite... - wie in jedem Krieg.
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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon Jameson » 23. Februar 2011, 17:02

Ich teile mir jedes Jahr diesenTag mit der Sowjetarmee aber auch mit vielen anderen wie z.B. Georg Friedrich Händel. [wink]

Ahoi Jameson

PS: RMR, für mich sind´s übrigens Befreier, weil sie Deutschland eindeutig befreit haben, trotz allem Mist der damit einherging.
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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon Edelknabe » 23. Februar 2011, 19:06

Dann sind wir schon Zwei Jameson und ich persönlich muss als ein Nachgeborener des II.Weltkrieg sagen, das meine Denke darauf basiert, das von Großdeutschland der Krieg ausging (egal jetzt einmal der ganzen politische Ränkespiele damals)und der Krieg kam nach Deutschland zurück, das war Pech, denn es hätte ja auch anders kommen können, so wären wir heute die Generation, die Siedlungsvorstellungen auf dem Kontinent laut Adolf und Konsorten durchgesetzt, gelebt hätte?
Aber es kam anders, ganz anders, die UdSSR mit ihrer Sowjetarmee und Verbündete blieben Sieger, Großdeutschland wurde geteilt...Rest bekannt.

Rainer-Maria der die Bücher, diese Autobiographie " Erinnerungen und Gedanken, Teil I und II" vom Marschall der Sowjetunion G.K.Shukow sehr interessant findet, beschreiben sie doch gut den Werdegang der Sowjetarmee von ihren Anfängen an.
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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon manudave » 23. Februar 2011, 20:02

Na hoffentlich weißt du einen Shukow auch richtig zu bewerten und liest dazu auch mal was Unparteiisches - ich hab´s mal angefangen:

5 Millionen Soldaten zu verheizen ist wohl kein Ruhmesblatt. Aber ausgezeichnet wurde er trotzdem dafür... Allein die spätere Propaganda machte ihn zu einem Helden - mit viel Lametta auf der Brust.
Er war strategisch an Inkompetenz kaum zu überbieten.
M.A. Bogdanow, er war Brigadekommandeur und wohl einer der fähigsten Stabschefs in der Geschichte der Roten Armee, kam die entscheidende Rolle für die Erfolge zu, für sich Shukow später rühmen lassen sollte. Wenn man tief gräbt, kommt man zu den Aufzeichnungen von Marschall Matwej Sacharow - dort wird es genau so beschrieben.


Hier das lesenswerte Buch dazu:

Marschall Schukow "Lebensweg über Leichen"
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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon Edelknabe » 23. Februar 2011, 20:07

Bis morgen früh David, ich muss ersteinmal eine Mütze Vorschlaf nehmen, dann geht es weiter von meiner Seite aus.
Eine gute Nacht ins Forum.

Rainer-Maria
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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon ex-maja64 » 23. Februar 2011, 20:19

Jameson hat geschrieben:Ich teile mir jedes Jahr diesenTag mit der Sowjetarmee aber auch mit vielen anderen wie z.B. Georg Friedrich Händel. [wink]





Na denn ma allet Jute wa [rose] und trink eenen für mich mit.


Mario [wink]
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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon manudave » 23. Februar 2011, 20:43

OH !!!!

Herzlichen Glückwunsch an den Fan des Zweitligisten [hallo] Ick wünsch da allet Jute zum Jeburtstach!
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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon Edelknabe » 24. Februar 2011, 19:34

Jameson wieder, immer diese hinterlistigen Tipps auf Geburtstage und Gesundheit wünsch ich dir noch nachträglich...Spitznamengeber für den "Pornorainer".
Aber mal hin zum Thema, gefunden in "Verbrecherische Ziele-verbrecherische Mittel!" Dokumente der Okkupationspolitik des faschistischen Deutschlands auf dem Territorium der UdSSR (1941-1944)

Aus dem Kriegstagebuch der I. Kompanie des Ersatzpolizeibataillons 13
Oktober 1941

Freitag, den 3. 10. 41. 4°°Uhr

Die Komp. stellte ein Exekutionskdo. in Stärke von 2 Offz. und 51 Mann zum Kriegsgefangenenlager Prostkau. Die Meldung im Kriegsgefangenenlager erfolgte um 7.50. Die Erschiessung von 141 Gefangenen war gegen 11.00Uhr beendet. Im Anschluss wurden dann noch im Kriegsgefangenenlager Fischborn bei Johannisburg um 15.30 51 Kriegsgefangene erschossen. Die Komp. kehrte um 19.45 in die Unterkunft zurück...

Donnerstag, den 30. 10. 41.

Die Komp. stellte ein Exekutionskdo. in Stärke von 1/50 unter Führung von Obltn. d.Sch. Meyer um 7.00 der Gestapo, hier, zur Verfügung. Die Exekution wurde 10 km westl. v. Bialystok durchgeführt und 166 Gefangene erschossen. Die Exekution verlief ohne besondere Zwischenfälle und war gegen 9.30 beendet...

SZAOR der UdSSR, Fonds 7021,
Liste 148, Akte 186, Bl.51,58

David, nun bin ich kein Historiker aber vorgenannte Texte mit Zahlenangaben( die gehen stellenweise im Einzelfall der Lager bis zu 165000 Soldaten)von erschossenen, verhungerten und anderweitig vom Leben zum Tode gebrachten sowjetischen Kriegsgefangenen zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Buch.
Wenn ich die Zeit habe, dann geht es weiter mit dem abschreiben.

Rainer-Maria und ich nahm immer an, der deutsche Soldat der Wehrmacht war ein edler Kämpfer, behandelte seinen Gegner nach Kriegsrecht?
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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon manudave » 24. Februar 2011, 20:54

Edelknabe hat geschrieben:Rainer-Maria und ich nahm immer an, der deutsche Soldat der Wehrmacht war ein edler Kämpfer, behandelte seinen Gegner nach Kriegsrecht?


Das wirst du wohl nirgends gehört haben... Wenn es so gewesen wäre, hätten die Allierten wohl etwas weniger Prass auf die Deutschen gehabt.
Den Satz versteh ich net... - soll wohl eher nur provokant wirken, oder?

Die Aufstellung über die Erschiessungen sind auch nicht wirklich wichtig - soviel Platz haben wir kaum im Forum. Außerdem bringst du damit nichts Neues ein und wirst auch keinen finden, der das abstreitet. [hallo]
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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon ex-maja64 » 24. Februar 2011, 21:38

manudave hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Rainer-Maria und ich nahm immer an, der deutsche Soldat der Wehrmacht war ein edler Kämpfer, behandelte seinen Gegner nach Kriegsrecht?


Das wirst du wohl nirgends gehört haben... Wenn es so gewesen wäre, hätten die Allierten wohl etwas weniger Prass auf die Deutschen gehabt.
Den Satz versteh ich net... - soll wohl eher nur provokant wirken, oder?

Die Aufstellung über die Erschiessungen sind auch nicht wirklich wichtig - soviel Platz haben wir kaum im Forum. Außerdem bringst du damit nichts Neues ein und wirst auch keinen finden, der das abstreitet. [hallo]




Mmh David, wer legt eigentlich fest was hier geschrieben werden darf? [ich auch] Man wird doch niemanden gängeln wollen, oder?
Schließlich sind wir ein demokratisches Forum [wink], wo natürlich "aufrechte" Demokraten hingehören.


Mario [flash]
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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon manudave » 25. Februar 2011, 07:02

Fehlt ein Beitrag oder wurde was zensiert? Wenn ja bitte Rückinfo an mich - bisher ist uns nichts zugetragen wurden... [hallo]

P.S.

An der Demokratie dürfen eben nicht nur "echte" Demokraten teilnehmen - nein, es dürfen ALLE - auch die Gegner der Demokratie - mitmachen. Und das zeichnet sie ja gerade aus und macht sie so besonders... [wink]
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Re: 23. 2. Tag der Sowjetarmee (Gründung 1918)

Beitragvon Edelknabe » 25. Februar 2011, 17:45

30. August 1942: Wir haben einen großen Fehler gemacht, indem man – besonders die SS – im vergangenen Jahr keine Gefangenen gemacht hat. So sagt sich der Russe, vor mir ist der Tod, und kämpft verzweifelt bis zum Letzten.

18. Oktober 1942: Ich hatte heute mit dem Fall der Stadt gerechnet.

Textauszüge aus Feldpostbriefen von Heinz Becker, Angehöriger einer Wehrmachts-Nahaufklärungsgruppe.
Quelle, aus dem Buch „Namen für Rossoschka“, Schicksale aus Stalingrad.


David, was wollte ich damit ausdrücken, mit meinem gestrigen Text über Erschießungen und anderen Arten der Tötung von sowjetischen Kriegsgefangenen, Offizieren, Kommissaren der Roten Armee nach Beginn der Operation "Barbarossa", dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941?
Ich wollte damit ausdrücken, das deren Überlebenschance gegen Null tendierte, sollten sie nicht im Kampf gleich gefallen sein, denn Gefangennahme durch die Wehrmacht bedeutete auf kurze oder lange Sicht auch nur den Tod, und das gleich Millionenfach. Das kann man eigentlich gar nicht lesen in seiner unvorstellbaren Grausamkeit , was da in dem gestern genannten Buch steht oder besser, es müsste heute Pflichtstoff im Unterricht werden, damit die braune Sülze erst gar nicht in junge deutsche Köpfe wandert. Der vorstehende Textauszug des Heinz Becker spricht auch dazu eine klare Sprache, die wirklich nichts zu wünschen übrig lässt.
Ein Marschall der Sowjetunion Shukow, er mag ebenfalls kein Feiner gewesen sein...so dein Vortext mit" dem Verheizen von Soldaten" und wohl nur durch die Masse an Menschenmaterial so sehe ich es, war die Wehrmacht anfangs aufzuhalten aber die Wehrmacht und ihre angeschlossenen Einheiten(siehe mein Vortext) waren nicht um einen Jota besser, wenn es...aber siehe meinen gerade geschriebenen Text.
Mein Vater, 1944 am Fluss Pruth (Grenze UdSSR/Rumänien) in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten, er wurde nicht gleich erschossen, hungerte nicht mal abgesehen vom diesem langen Marsch bis ins Donezbecken und überlebte 5 Jahre Gefangenschaft mit Arbeit unter Tage.
Da war wohl der Sieger human...und ich wurde dann der Sohn meines Vaters....das fällt mir dazu nur ein.

Rainer-Maria und jedes Wochenende nach dem Mittagessen war Geschichtsstunde, denn mein Vater war ein wunderbarer Erzähler vor dem Herrn.
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