NVA Militärzüge

Alles was das Militär betrifft, Armeen, Technik u.s.w. und militärgeschichtliche Themen

Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon Interessierter » 17. April 2017, 10:52

Wurden diese Transporte eigentlich geheim gehalten ?
Wie erfolgte die Absicherung der Transporte?
Wie lange dauerte die Verladung und hat das MfS dabei mitgerwirkt?
Sind eigentlich Sabotageakte gegen solche Transporte bekannt?

Ich vermute einmal, dass es da keine großen Unterschiede zur Handhabung anderer Armeen gab?
Interessierter
 

Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon Volker Zottmann » 17. April 2017, 11:57

Als kleiner Schuljunge erlebte ich noch die Panzer, die verladen, mit der Reichsbahn vom Truppenübungsplatz nördlich Magdeburg über Quedlinburg zurück nach Quarmbeck fuhren. Später, als die Bahnstrecke des Anschlussgleises nach Quarmbeck zu desolat war, unterblieben die Transporte. Die Russen kutschten nun per Panzer durch unser Wohnviertel zum Güterbahnhof. Da war ich dann schon größer.
Wieder Jahre später wurde per Panzer bis in die Colbitz-Letzlinger Heide gebrettert. (gut 80 km pro Strecke). Da gab es dann die hier schon beschriebenen "Panzerstraßen". (Feldwege und Betonpisten).
NVA gab es bei uns am Harzrand als Panzertruppen nicht, dafür aber die ganzen Grenztruppen.

Gruß Volker
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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon Beethoven » 17. April 2017, 14:17

Militärtransporte unterlagen, wie wohl in jedem Staat dieser Welt einer gewissen Geheimhaltung. Also es wurden keine öffentlichen Pläne ausgehängt wie ansonsten bei der Reichsbahn. Das Militärtransportwesen war eine eigenen Waffengattung.

In der Nähe großer Truppenübungsplätze (z.B. Nochten, Klietz oder Letzlinger Heide) gab es mehrere Be- und Entladebahnhöfe durchaus mit mehreren Rampen (Kopf- oder Seitenrampen) an denen Be- und Entladen wurde. Zusätzlich gesichert waren diese nicht außer der üblichen Sicherung von Militärgerät.
Wenn besonders geheime Technik entladen wurde, die wir in der NVA aber nicht hatten, kann ich mir schon vorstellen, dass dort die Sicherung eine andere war. Wenn z.B. die CA strategische Raketen ent- oder belud. Aber an so etwas nahm ich nie teil.

Besondere Handlungen des MfS sind mir nie aufgefallen.

Von diesen Be- oder Entladebahnhöfen fuhr die Technik auf Marschstraßen dann in die jeweiligen befohlenen Räume. Da wurden dann auch schon mal Ortschaften durchquert.
Mit Rädertechnik durfte übrigens auch, natürlich reguliert, durch Städte, mittlere und kleine Ortschaften gefahren werden. Mit Kettentechnik war dies im Frieden verboten außer es ging wirklich nicht anders. Kettentechnik durfte nur auf ausgewiesenen Marschstraßen (dafür gab es einen richtigen Marschstraßenatlas), das waren richtige Buckelpisten, verlegt werden.
Entstanden irgenwelche Schäden durch die rollenden Militärtransporte, wurden diese Schäden innerhalb kürzester Zeit beseitigt.
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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon pentium » 17. April 2017, 16:04

Ein Mitfahrer filmte heimlich einen Militärtransport der Deutschen Reichsbahn (DR) in der Epoche IV - ca. Mitte der 1980er Jahre....



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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon Volker Zottmann » 17. April 2017, 16:18

Beethoven hat geschrieben:Mit Rädertechnik durfte übrigens auch, natürlich reguliert, durch Städte, mittlere und kleine Ortschaften gefahren werden. Mit Kettentechnik war dies im Frieden verboten außer es ging wirklich nicht anders. Kettentechnik durfte nur auf ausgewiesenen Marschstraßen (dafür gab es einen richtigen Marschstraßenatlas), das waren richtige Buckelpisten, verlegt werden.
Entstanden irgenwelche Schäden durch die rollenden Militärtransporte, wurden diese Schäden innerhalb kürzester Zeit beseitigt.


Nach Deiner Aussage muss Quedlinburg dann permanent unter Kriegsrecht gestanden haben. Jahrzehnte fuhren die Panzer zu jeder denkbaren Tages-oder Nachtzeit durchs Wohngebiet.
2 km Gleiskörper hätten nur repariert werden brauchen, und es wäre Abhilfe da geschaffen.
Nach Deiner Aussage, "...es sei denn, es ginge wirklich nicht anders...." bestätigt, wie unwichtig dem Militär und dem Staat das Bevölkerungswohl war.

Gruß Volker
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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon Beethoven » 18. April 2017, 08:09

Der Film ist nett.Besonders als der Militärtransport unter dem Schild BOMBARDIER hindurch fuhr. Das kann dann ja nur im Westen gewesen sein. [hallo]
Übrigens, drei Panzer - das kann dann nur ein Panzerzug aus einem Panzerregiment gewesen sein.

Trennung

Leider habe ich keinen Militärstraßenatlas, sonst könnte ich mal schauen, welche Militärstraßen durch QLB geführt haben.

Da die Kettentechnik der NVA (aller russischen gepanzerten Systeme) keine Gummistollen unter den Ketten hatten, wie dies bei vielen Panzern der NATO üblich ist, kannst Du eine normale Straße, über die ein Panzerbataillon (31 bis 40 Panzer, je ob Panzerregiment oder Mot-Schützenregiment) gerollt ist und dabei besonders die Kurven, vergessen. Die Straße wäre aufgerissen bis auf den Unterbau.
Genau aus diesem Grund rollte keine gepanzerte Kettentechnik durch Ortschaften und über öffentliche Straßen es sei denn, es ist das letzte Dorf vor Einfahrt auf den TrÜbPl.
Sollte es nicht anders möglich sein, so wurde die gepanzerte Kettentechnik auf Tiefladern verladen und so durch Städte transportiert. Das geschah z.B. in Neubrandenburg öfter als in jeder anderen Stadt in der DDR.

Und da ich den Militärstraßeatlas der NVA für die DDR öfter in der Hand hatte, weiß ich, dass dieses "Straßennetz - eigentlich Kolonnennetz" dichter war, als das Straßennetz für die Bürger mit dem Trabi oder Wartburg. Das mag der eine oder andere User nicht glauben aber es war so. Insofern ist mir unverständlich, das gepanzerte Kettentechnik, auf eigener Kette, durch QLB gerollt sein sollte.

Mein Studienkamerad Uli L. lebt ja auch in QLB. Den muss ich da direkt mal befragen.

Was war der Vorteil, bei Ketten ohne Gummistollen, fragt man sich?

Nun, Gummistollen sind eine feine Sache solange man sich auf Straßen bewegt, was ja in Mitteleuropa oft geschieht. Aber auch da ist die Laufleistung einer Kette sehr begrenzt. Ich hörte mal 500 bis 1000 km, bevor die Gummistollen abgenutzt sind und die Kette runter muss, mit neuen Stollen belegt wird und dann erneut laufen kann.

Eine reine Eisenkette (alos ohne Gummistollen) hatte eine Laufleistung bis zu 5000 km, bevor diese runter mußte und erneuert werden mußte. Der Nachteil waren eben kaputte Straßen, wenn darauf gefahren wurde.
Die Sowjets machten vermutlich eine einfache Überlegung. Die erste strategische Staffel hat ca. 2000 km bis zum Atlantik. Wenn man die Umwege und Vor- und Zurückfahrten hinzu rechnet, könnten 5000 km ausreichen. Das heißt, die Kettentechnik brauchte im normalen Fall die Kette nicht einmal zu wechseln und das System konnte im Kampf stehen. Bei einer bewaffneten Auseinandersetzung wären diese Systeme auch über Straßen gefahren weil es egal wäre, ob die Straße kaputt ist oder nicht.
Die zweite Überlegung, so könnte ich mir vorstellen ist, dass aus der Tiefe des Landes / der Länder herangeführt werden mußte um ins Gefecht eintreten zu können. Natürlich wäre dies hauptsächlich mit Eisenbahntransporten geschehen. Nur wenn das Geleisnetz durch Waffenwirkung beschädigt ist, dann konnte die Technik eben auch auf eigener Kette große Entfernungen zurück legen um die befohlenen Räume zu erreichen.

Die gepanzerte Technik der NATO hätte bis dahin bereits einige male aus der Gefechtsordnung heraus gezogen werden müssen und hätte im Gefecht gefehlt.
Pragmatisch im Krieg, ungünstig in Friedenszeiten, war die russische Kette. Aber die Systeme waren ja für den Krieg, für Gefechte, gebaut.

Gruß
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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon Volker Zottmann » 18. April 2017, 11:04

@Beethoven,
dann frag mal Deinen Uli L.

Wenn er Quedlinburger ist und schon dort bis zur Wende wohnte, weiß er das auch, dass seit den ganz frühen 60er Jahren jeder Panzertruppentransport, der erst im Quedlinburger Güterbahnhof auf Waggons verladen wurde, zuvor etwa 2 km von der Garnison Quarmbeck entlang der Gernröder Chaussee fuhr und dann nochmal fast 2 km durch bebautes Wohngebiet der Süderstadt bis zum Bahnhof. Es fuhren Panzer und auch Selbstfahrlafetten.
Ich rede also von keinem Dorf. Man beließ aus gutem Grund aber das olle Kopfsteinpflaster. Das scheppert auch schöner!

Jahrzehnte lang donnerten die Russen, wann immer deren Bedarf bestand, unangemeldet durch Quedlinburg. Deren Posten wurden bis zu 2 Tagen vor dem Transport, manchmal auch erst Stunden zuvor an jeder Kreuzung abgesetzt. So wussten neue Panzerfahrer (denk ich mir) auch wo es lang ging. Ein Panzer fuhr sogar einmal mit seinem Kanonenrohr in ein Wohnhaus des Johannisstifts.

Wenn Du Google-Maps bemühst:
Am heutigen Kreisverkehr Moorberg bogen die in die Erwin-Baur-Straße ein, dann den gesamten Husarenstieg, der heute Johann-Sebastian-Bach-Straße heißt, bogen dann links am Bismarckhain in die Johannishöfer Trift. Weiter gings über die Stresmannstraße zum Güterbahnhof.
Nun kannst Du Dir Deine Dauerpanzerstraße mit voller Wohnbebauung selbst malen. Dein Uli wird zustimmend nicken.

Generell muss Du nicht alles von mir geschriebene Zeugs bezweifeln. Vor allem nicht, nur weil Du es selbst nie erlebt hattest.

Gruß Volker
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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon pentium » 18. April 2017, 11:54

Nur mal so am Rande: Wenn Panzer über Asphalt gedonnert sind, mußte die Straße neu geteert werden, da die Bitumenschicht zerstört wird.
(1968 im Vogtland so gesehen)

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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon Volker Zottmann » 18. April 2017, 12:00

pentium hat geschrieben:Nur mal so am Rande: Wenn Panzer über Asphalt gedonnert sind, mußte die Straße neu geteert werden, da die Bitumenschicht zerstört wird.
(1968 im Vogtland so gesehen)

pentium


Alle Jahre so die heutige B79 kurz vor Harsleben. Da waren nach jeder größeren Bewegung ungesichert die Querrillen über die damalige Fernverkehrsstraße.
(Eine von etlichen Querungen der Panzerstraße von Quarmbeck zur Letzlinger Heide)

Gruß Volker
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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon Beethoven » 18. April 2017, 15:35

Ob Uli In den 60-er Jahren schon in QLB lebte, kann ich nicht sagen.
Und ob in den 60-er Jahren gepanzerte Kettentechnik der NVA durch Ortschaften fuhr, entzieht sich ebenfalls meiner Kenntnisse. Aber wenn dort Kopfsteinplaster liegt, ist das noch das Beste, was der Straße passieren kann. Das Pflaster bekommt man so schnell nicht kaputt.
Zur Parade ist die Technik ja auch durch Berlin gekullert. Allerdings schön langsam und in weiten Bögen um die Straßen so weit als möglich zu schonen.
Die Sowjets waren da nicht gar so rücksichtsvoll mit ihrer Kettentechnik, wobei sie sich im Großen und Ganzen auch auf den Kolonnenwegen bewegten. Mit Radtechnik (außer SPW´s) ging das gar nicht. Selbst macher UAZ hatte da schon seine Probleme.

Gruß
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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon pentium » 18. April 2017, 15:40

Kleiner Literaturtipp
Militärtransporte auf der Schiene - Band 3 - NVA der DDR - Sowjetische Streitkräfte in der DDR - Eisenbahn Journal Exklusiv 1-2013 Taschenbuch – 23. Januar 2013
https://www.amazon.de/Milit%C3%A4rtrans ... 389610361X

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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon andr.k » 18. April 2017, 17:06

pentium hat geschrieben:Kleiner Literaturtipp
Militärtransporte auf der Schiene - Band 3 - NVA der DDR - Sowjetische Streitkräfte in der DDR - Eisenbahn Journal Exklusiv 1-2013 Taschenbuch – 23. Januar 2013
https://www.amazon.de/Milit%C3%A4rtrans ... 389610361X

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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon pentium » 18. April 2017, 17:23

andr.k hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Kleiner Literaturtipp
Militärtransporte auf der Schiene - Band 3 - NVA der DDR - Sowjetische Streitkräfte in der DDR - Eisenbahn Journal Exklusiv 1-2013 Taschenbuch – 23. Januar 2013

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Und ist das Buch lesenswert? [ich auch]


Wenn man sich für die Thematik interessiert durchaus lesenswert...

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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon andr.k » 18. April 2017, 17:29

pentium hat geschrieben:
andr.k hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Kleiner Literaturtipp
Militärtransporte auf der Schiene - Band 3 - NVA der DDR - Sowjetische Streitkräfte in der DDR - Eisenbahn Journal Exklusiv 1-2013 Taschenbuch – 23. Januar 2013

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Und ist das Buch lesenswert? [ich auch]


Wenn man sich für die Thematik interessiert durchaus lesenswert...

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Die Thematik ist durchaus bekannt. Wollte natürlich auch wissen, ob Du das Buch gelesen hast?
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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon Beethoven » 19. April 2017, 06:43

Na, dann kannst Du sicherlich etwas über den Militärstraßenatlas berichten. Oder ist der in dem besagten Buch nicht erwähnt?

Ich kenne das Buch nicht. Es kann natürlich auch wirklich nur um die Waffengattung "Militärtransportwesen" (MTW) gehen. Dann wird sicherlich der Atlas nicht oder nur am Rande erwähnt sein, weil es eben ein Dokument für alle Truppen war und nicht nur für das MTW.
Ich hab schon gegooglt aber diese Atlanten fand ich leider nirgendwo.
Er bestand ja auch aus mehreren Bänden und war sehr groß in den Abmaßen. Vermutlich wurden diese Atlanten, die es in jedem Truppenteil gab, wie leider so vieles in der Wendezeit, dem Feuer übergeben, war es doch ein VVS-Dokument.

Na ja, macht ja heute auch nichts mehr aus.

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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon Beethoven » 1. Mai 2017, 10:03

Hier mal ein Film, der allerdings zur heutigen Zeit gedreht wurde. Ne DDR-Flagge hing auf keinem Ver- oder Entladebahnhof rum [wink].

https://www.youtube.com/watch?v=xdIFpBFTby0

Auch die Technik ist ja nicht so prickelnd. Wobei ein kleines Fahrzeug interessant ist. Das ist der LUAZ. Das kleine, flache, schwimmfähige Fahrzeug direkt hinter dem Trabant.
Ein Verwundeten Transportfahrzeug, welches zwei liegende Verwundete und ein oder zwei (weiß ich nicht mehr so genau), sitzende Verwundete Soldaten, direkt vom Gefechtsfeld holen konnte.
Dabei konnte der Fahrzeugführer den LUAZ auch liegend bedienen um so ein kleineres Ziel vor dem gegnerischen Beschuss abzugeben. Er war sogar, wie ich hörte, flacher als der Kraka der LuLa-Truppe der BW. Wobei der Kraka ja auch mehr ein Personal- und Waffenträger war, der vor dem Wiesel durch die LuLa-Soldaten der damaligen 9. LuLa-Division eingesetzt wurde.

Gruß
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Re: Militärtransporte der NVA mit der Reichsbahn

Beitragvon Beethoven » 13. November 2019, 17:42

Ein Video zum Eisenbahntransport

https://www.youtube.com/watch?v=lXsL0f5zJPk

https://www.youtube.com/watch?v=sTWGJF3WDaE hier erkennt man gut die Gummistollen

https://www.youtube.com/watch?v=eeXMDIAUbns so und schlimmer sahen die Marschstraßen aus. Die aufgesessenen Mot-Schützen haben da so manchen Eimer voll gekotzt.

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NVA Militärzüge

Beitragvon Verratnix » 15. Mai 2021, 07:49

Hab´hier was gefunden:



Irre...Ritzen des Wagon´s werden zugestopft...ich fasse es nicht...



Was ist das für ein Turm?

turm.png
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: NVA Militärzüge

Beitragvon Beethoven » 16. Mai 2021, 15:33

Das ist ein Feuerwachturm, die es bei großen Waldgebieten innerhalb der DDR oft gab. Gerade nahe von Truppenübungsplätzen, wo geschossen und gesprengt wurde, bestand immer eine hohe Brandgefahr. Um Feuer früh zu entdecken, wurden solche Türme in der Zeit, wo mit Bränden gerechnet werden musste, bemannt.

Ich persönlich habe so einige Verlegungen mit der Bahn erlebt. Das Durchfahren eines aktivierten Raumes ist mir dabei nie untergekommen aber in Kriegszeiten durchaus denkbar. Dass vorher die Ritzen des Waggons so weit als möglich abgedichtet wurden, macht schon Sinn. Alles was schützt ist gut.

Man stelle sich mal vor, DDR-Inhaftierte wären in solchen Waggons transportiert worden. Oh Gott, der sich "Interessierter" Nennende wäre ausgeflippt.

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Re: NVA Militärzüge

Beitragvon zoll » 17. Mai 2021, 10:56

Zu Beethovens Bemerkungen über Ketten. Ungepolsterte Ketten haben z. B. die israelischen Kampfpanzer, weil diese meist in Wüstensand fahren. Sollten aber harte Steinprofile auftauchen, so ist die Lebensdauer einer Kette dieser Art nicht von langer Dauer.
Meinerseits habe ich den Durchmarsch eines PzBtl in der Lüneburger Heide erlebt. Ortsname entfallen. Von Bürgersteigen und Pflasterung blieb nicht viel erhalten.
Zum Glück fuhr ein Flurschadenoffizer mit und es wurde alles dokumentiert.
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Re: NVA Militärzüge

Beitragvon Harsberg » 17. Mai 2021, 12:37

Mein alter Herr war Eisenbahner, ergo hatten wir eine Reichsbahnwohnung auf unserem Güterbahnhof.
Für uns Kinder war das interessant, wenn die Herrschaften aus dem Osten Militärtechnik verladen und entladen haben, war öfter im Jahr der Fall wir hatten eine riesengroße Garnison im Ort.

Der Weg von den Kasernen bis zum Bahnhof so ungefähr 3 km, Kettenfahrzeuge und das waren eine Menge, fuhren per Straße zur Verladung, Flurschäden Dokumentation gleich null. Die Verladung zu allen Tages- und Nachtzeiten. Da kann man sich vorstellen, dass nicht nur der Straßenbelag in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zum Glück waren mindestens die Hälfte der Strecke Pflaster, aber die andere Hälfte sah danach aus wie Sau...und der andere Straßenverkehr war für paar Stunden lahmgelegt, ebenso der zivile Lade- und Entladebetrieb, die schnellten waren die Herrschaften mit der Verladung nicht.
Schlafen war in diesen Nächten Mangelware, ob nun Straßen- oder Schienenseite der Wohnung.
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Re: NVA Militärzüge

Beitragvon Beethoven » 17. Mai 2021, 15:45

zoll hat geschrieben:Zu Beethovens Bemerkungen über Ketten. Ungepolsterte Ketten haben z. B. die israelischen Kampfpanzer, weil diese meist in Wüstensand fahren. Sollten aber harte Steinprofile auftauchen, so ist die Lebensdauer einer Kette dieser Art nicht von langer Dauer.
Meinerseits habe ich den Durchmarsch eines PzBtl in der Lüneburger Heide erlebt. Ortsname entfallen. Von Bürgersteigen und Pflasterung blieb nicht viel erhalten.
Zum Glück fuhr ein Flurschadenoffizer mit und es wurde alles dokumentiert.



Vielleicht habe ich das falsch verstanden, dann bitte ich um Entschuldigung.

Die Panzerkette mit Kettengummis hat lange nicht die Lebensdauer, wie reine Stahlketten. Ich wollte das nur noch mal klar stellen.

Auf der Straße sind Die Ketten mit Gummipolster rein fahrtechnisch gesehen natürlich von Vorteil für Straße und Besatzung. Aber der Abrieb ist hoch. Der Stahlkette macht das weniger aus. Aber die Straße leidet natürlich unendlich mehr.
Im Gelände gibt es wohl kaum Unterschiede in der Fahrdynamik, vermute ich.

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