Günther Messner - Tod am Nanga Parbat

Fussball, Sommer und Wintersport, eben alles zum Thema Sport

Günther Messner - Tod am Nanga Parbat

Beitragvon Ari@D187 » 29. Juli 2023, 15:47

In den vergangenen Wochen habe ich mich mit diversen Bergunglücken beschäftigt. Dass Günther Messner bei einer gemeinsamen Bergtour mit seinem Bruder Reinhold ums Leben kam, war mir lange bekannt, nicht jedoch die genauen Umstände und schon gar nicht die Folgen davon.

Nachfolgend ein guter Überblick:


Ari
Alles wird gut!
Benutzeravatar
Ari@D187
Deutsche Marine
Deutsche Marine
 
Beiträge: 11347
Registriert: 26. April 2010, 19:58

Re: Günther Messner - Tod am Nanga Parbat

Beitragvon Ari@D187 » 29. Juli 2023, 15:59

Die Fragen, die Hans Saler nachfolgend aufwirft, drängen sich auf:
-> Link

Ari
Alles wird gut!
Benutzeravatar
Ari@D187
Deutsche Marine
Deutsche Marine
 
Beiträge: 11347
Registriert: 26. April 2010, 19:58

Re: Günther Messner - Tod am Nanga Parbat

Beitragvon pentium » 29. Juli 2023, 16:12

Kleiner Beitrag als Ergänzung

günther messner am nanga parbar gefunden 2005

Gefrorenen Leichnam wieder erkannt

Auf dem Nanga Parbat im Himalaja sind die sterblichen Überreste des Bruders von Reinhold Messner gefunden worden. Günther Messner war 1970 bei der Besteigung des Berges, zu der er mit seinem Bruder aufgebrochen war, tödlich verunglückt.

Er habe die Schuhe und die Jacke seines Bruders wieder erkannt, sagte Messner nach Angaben seines Sprechers in Islamabad vom Mittwoch. Der Südtiroler Extrembergsteiger hält sich gegenwärtig in der Region auf. Der gefrorene Körper seines Bruders sei bereits vor Wochen von anderen Bergsteigern entdeckt worden.

Weltruhm und Tod des Bruders

Der Südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner gelangte im Mai 1970 zu internationaler Berühmtheit, als er mit seinem jüngeren Bruder Günther den Himalaja-Riesen Nanga Parbat (8.125 m) nicht nur erstmals über die gefürchtete Rupal-Wand bezwang, sondern auch eine Überschreitung schaffte, indem er auf der Diamir-Flanke abstieg.

Bei dieser riskanten Unternehmung kam Günther unter bis heute nicht ganz geklärten Umständen ums Leben.

Zweifel der Kameraden

Noch mehr als drei Jahrzehnte nach der verhängnisvollen Expedition wirft der Nanga Parbat lange Schatten auf Messners Lebensweg. Die ehemaligen Bergkameraden Max von Kienlin und Hans Saler zweifeln in ihren Büchern Reinholds Version vom Tod Günthers an.

Unter anderem ist von krankhaftem Ehrgeiz und Fahrlässigkeit die Rede.

Streit vor Gericht

Messner publizierte Gegendarstellungen und klagte - nach aktuellem Stand konnte er sich juristisch weitgehend durchsetzen.

Messner beschuldigte die Kameraden seinerseits, sie hätten seinen Bruder und ihn nicht gesucht, als die beiden nicht vom Gipfel des 8.125 Meter hohen Berges zurückkamen. Doch abgeschlossen ist der Fall für keine der beiden Seiten.

Wadenbein als Beweis?

Bereits im Jänner 2004 legte Messner das Wadenbein der Gletscherleiche als Beweis dafür vor, dass er Günther damals nicht im Stich gelassen hatte. Der auf seiner Abstiegsroute in etwa 4.300 Metern Höhe gefundene Knochen sei nach Gentests der Universität Innsbruck mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Bruder zuzuordnen.

Das beweise, dass Günther mit ihm zusammen abgestiegen sei und er ihn nicht über einen anderen Weg ins Lager zurückgeschickt habe. "Dass das eine Lügengeschichte ist, ist jetzt eindeutig nachgewiesen", sagte Messner damals.

Knochenstück jahrelang gelagert

Ein Bergkamerad Messners, Hans-Peter Eisendle, hatte den Knochen bei einer Expedition schon lange zuvor an einer Flanke des Nanga Parbat gefunden. Drei Jahre lag das Knochenstück bei Messner zu Hause.

Experten hätten ihm gesagt, der Knochen sei für seinen Bruder zu groß, sagte Messner später. Er habe geglaubt, das Teil gehöre einem pakistanischen Bergsteiger, der ebenfalls in der Region verschollen war. Erst nachdem dieser gefunden wurde, habe er an der Universität Innsbruck eine DNA-Analyse für den Knochen in Auftrag gegeben.

Kampf mit Höhenkrankheit

1970 hatten Günther und sein um ein Jahr älterer Bruder Reinhold den 8.125 Meter hohen Gipfel bestiegen. Beim Abstieg wurde Günther - so Reinhold Messners Darstellung - höhenkrank.

Reinhold ging vor, um das unbekannte Terrain der Abstiegsroute an der Diamir-Flanke zu erkunden. Günther wurde Minuten später von einer Eislawine in die Tiefe gerissen und blieb verschollen, berichtete der Überlebende.

Schwere Vorwürfe

Mit dem gerichtsmedizinischen Laborergebnis hoffte Messner, seine Kritiker verstummen zu lassen.

In den vergangenen Jahren hatten einige Expeditionsteilnehmer von 1970 spekuliert, dass der damals 24-Jährige seinen alpinistisch schwächeren und zudem erkrankten Bruder in Gipfelnähe im Stich gelassen haben könnte, um die erste Überschreitung des als äußerst schwierig und gefährlich geltenden Nanga Parbat zu machen: Aufstieg über die Rupal-Wand, Abstieg über die Diamir-Flanke.

Messner will Bruder in Südtirol bestatten

Anfang 2004 sagte Reinhold Messner, er habe Einheimische gebeten, in der Nähe der Fundstelle nach weiteren Überresten seines Bruders zu suchen. Diese wolle er im Familiengrab im Südtiroler Villnöss-Tal bestatten lassen.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Günther Messner - Tod am Nanga Parbat

Beitragvon Ari@D187 » 29. Juli 2023, 16:21

pentium hat geschrieben:[...]

Messner will Bruder in Südtirol bestatten

Anfang 2004 sagte Reinhold Messner, er habe Einheimische gebeten, in der Nähe der Fundstelle nach weiteren Überresten seines Bruders zu suchen. Diese wolle er im Familiengrab im Südtiroler Villnöss-Tal bestatten lassen.

Nun, er ließ die Überreste im September 2005, entgegen den örtlichen Gepflogenheiten, vor Ort (am Fuß des Nanga Parbat) verbrennen:
-> Link

Ari
Alles wird gut!
Benutzeravatar
Ari@D187
Deutsche Marine
Deutsche Marine
 
Beiträge: 11347
Registriert: 26. April 2010, 19:58

Re: Günther Messner - Tod am Nanga Parbat

Beitragvon pentium » 29. Juli 2023, 16:31

Ari@D187 hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:[...]

Messner will Bruder in Südtirol bestatten

Anfang 2004 sagte Reinhold Messner, er habe Einheimische gebeten, in der Nähe der Fundstelle nach weiteren Überresten seines Bruders zu suchen. Diese wolle er im Familiengrab im Südtiroler Villnöss-Tal bestatten lassen.

Nun, er ließ die Überreste im September 2005, entgegen den örtlichen Gepflogenheiten, vor Ort (am Fuß des Nanga Parbat) verbrennen:
-> Link

Ari


Ist eigentlich Nebensache...Ob nun Verbrannt oder nicht. Lässt sich aber sicher abklären. So richtig wird man nie erfahren wie das nun war...?
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Günther Messner - Tod am Nanga Parbat

Beitragvon pentium » 29. Juli 2023, 16:39

das schreibt er selbst dazu

Mit einer genetischen Untersuchung eines Knochens, der im Gletscher am Fuße der Diamirflanke des Nanga Parbat gefunden worden ist, wird nachgewiesen (im gerichtsmedizinischen Institut in Innsbruck), dass Günther Messner 1970 nach der gemeinsamen Überschreitung am Fuße des Berges verunglückt ist. So wie es Reinhold Messner immer erzählt und beschrieben hat. Damit ist eindeutig klar, dass die Rufmordkampagne, die zuerst der Expeditionsleiter und später vier weitere "Kameraden" von 1970 betrieben haben, auf reinen Unterstellungen, Vermutungen und Tagebuchfälschungen aufgebaut ist. Alles nur, um von der eigentlichen Frage abzulenken? Denn ein permanent schlechtes Gewissen scheut keine Chance, sich zu entlasten.

Die Fälschung
Die Behauptungen, Reinhold Messner hätte 1970 am Nanga Parbat "seinen Bruder dem Ehrgeiz geopfert", basieren auf einer Fälschung. Denn das Tagebuch, das dazu abgedruckt wurde, gibt es im Original nicht und die angeblich eingefügte Seite, in der Reinhold Messner als Kronzeuge gegen sich selbst zitiert wird, ist nicht am 4.7.1970, sondern viel später, vermutlich 2002/03, niedergeschrieben worden. Der Text ist frei erfunden, falsch datiert und in seiner Böswilligkeit unverzeihlich.

Trotzdem bleibt zu klären, wer das Szenario von der Allein-Überschreitung ausgedacht und zum Postulat erhoben hat. Der "Baron" hat nicht nur die Daten gefälscht. Ob Hans Saler Täter oder Opfer ist, frage ich, denn erst die vom "Baron" gefertigte Fälschung hat jene konzertierte Aktion möglich gemacht, der zuerst ein paar Kameraden, dann zwei Verleger, zuletzt Dutzende von Journalisten aufgesessen sind.

Meine Schadensforderungen in dieser Sache richten sich weniger an die stil- und charakterlosen Kolporteure als vielmehr an die für die Veröffentlichung verantwortlichen Verleger und Redaktionen, die bei der Prüfung der Unterlagen jede Sorgfaltspflicht vermissen ließen.

Hemmungslos wurde im Namen der Wahrheit gefälscht und Gefälschtes abgedruckt, anklägerisch die Kameradschaft beschworen, um einen Kameraden mit der zuvor abgesprochenen Lügengeschichte zu diskreditieren. Dass zuletzt auch die Hauptleitung des DAV, des größten Bergsteigervereins der Welt, das eigene Museum in München zur Verfügung stellt, um die auf Fälschung, Lüge und Rache aufgebaute Rufmordkampagne von höchster Bergsteiger-Kanzel absegnen zu lassen, ist der Höhepunkt einer Ausgrenzungsaktion, für die in der Bergsteiger-Szene wenige Vergleiche zu finden sind. (Schneider und Aschenbrenner nach der Nanga-Parbat-Tragödie 1934; Wiessner und der K2 1939; Bonatti und der K2 1954).

Warum das Ganze? Und warum 33 Jahre nach der Tragödie? Geschäftemacherei allein war es nicht. Und die erzielte Aufmerksamkeit bleibt eine kurzlebige. Also doch die Einsicht, dass 1970 am Nanga Parbat nicht nur Reinhold Messner Fehler gemacht hat. Ein permanent schlechtes Gewissen sucht immerzu Wege, sich zu entlasten. Und das Ganze passt genau zu jener DAV-Kitsch-Wertegesellschaft, die R. Messner seit drei Jahrzehnten benennt. Verständlich also, dass der DAV und seine Schutzhütten-Philosophen mit Messner-Aversionen hausieren gehen. Dabei werden weiter Werte wie Kameradschaft, Wahrheit oder Gefahr pervertiert, um sie als Waffen einsetzen zu können. Ganz selbstverständlich. Denn das deutsche Bergsteigen, repräsentiert durch den DAV, leidet an einer kollektiven Bewusstseinskrankheit, die nicht heilbar ist, solange seine Sprecher nicht wissen, wo der Berg steht.

Reinhold Messner
26. Januar 2004
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge


Zurück zu Sport

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste