Fußball-Eklat in Sachsen - Verband will keine "Nazis Raus!"-ShirtsIst die Parole "Nazis raus" eine "Provokation"? Fans und Spieler von Roter Stern Leipzig durften entsprechende T-Shirts bei einem Spiel nicht tragen. Beispiele außerhalb Sachsens zeigen, dass es auch anders geht.Conrad Lippert ist schon seit einigen Jahren bei Roter Stern Leipzig aktiv. Dennoch ist der Pressesprecher und Sicherheitsbeauftragte des Vereins immer wieder überrascht, wie in Sachsen damit umgegangen wird, wenn rechtsextreme Fans pöbeln, beleidigen und gewalttätig werden. Nämlich genau so, wie nach den Vorkommnissen von Schildau am vergangenen Wochenende: Der gastgebende Verein will die Täter noch nie gesehen haben, der zuständige Sächsische Fußballverband (SFV) schweigt. Schiedsrichter Stefan Gärtner schreibt von "Provokationen"
- meint dabei aber weder die Attacken noch die rechten Parolen, sondern ein Anti-Nazi-Bekenntnis auf den Shirts von Leipziger Fans.Der Reihe nach: Beim Punktspiel der Landesklasse Nord zwischen dem TSV Schildau und Roter Stern stürmten nach dem 4:0-Auswärtssieg der Leipziger etwa 20 Zuschauer den Rasen und versuchten, zu den RSL-Fans zu gelangen. Der Ordnungsdienst hielt sie zurück. Während der Partie gab es nach Angaben von Roter Stern Rufe wie "Judensterne" und "Zeckenpack". Im Publikum standen Leute, die T-Shirts mit Aufdrucken wie "Juden Chemie", oder "White Aryan Resistance" ("Weißer Arischer Widerstand") trugen.
"Das Who-is-who der Naziszene"Bei der von der Polizei eskortierten Abreise der RSL-Fans wurden drei Leipziger Fahrzeuge von Pflastersteinen und Flaschen getroffen. Auch hier soll es sich um Ortsfremde gehandelt haben, die zuvor nicht im Stadion waren, sagt Schildaus Präsident Uwe Tempel. Und die Rechten, die im Stadion waren, kenne vor Ort auch niemand.
Darüber kann Lippert nur lachen. "Das war das Who-is-who der nordsächsischen Naziszene, die zum Teil schon bei vergangenen Partien gegen uns da waren. Und der TSV tut so, als seien da irgendwelche Aliens einem Ufo entstiegen." Was Lippert infam findet, ist der Vorwurf, die Sterne-Fans seien selbst Schuld an den Vorkommnissen. Sie hätten sie durch das Tragen von Shirts mit dem Aufdruck "Nazis raus aus den Stadien" provoziert, die sie dann auf Geheiß der Polizei ausziehen mussten.Tatsächlich war bei der Sicherheitsberatung im Vorfeld der Partie besprochen worden, wie man Eskalationen verhindern könne. Dass ein Leipziger Spielankündigungsplakat vom "braunen Hinterland" sprach und während der Partie auf einem Banner eine Star-Wars-Figur sagt: "Schildau - nirgendwo wirst du mehr Abschaum und Verkommenheit finden als hier", ärgert auch Lippert. "Blöde Vokabeln" seien das.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/ro ... 73755.htmlEinfach erschreckend was sich das " Braune Pack " in Sachsen immer wieder ungestraft erlauben kann!