100 Jahre Radio

Sender, Sendungen, eben allgemeine TV und Radio Themen

100 Jahre Radio

Beitragvon Gerd Böhmer » 28. Oktober 2023, 19:19

Nabend,

es wurde in den Medien auf Grund aktueller Ereignisse am heutigen Tage nur am Rande erwähnt - vor 100 Jahren ging am 29. Oktober 1923 das erste Radioprogramm in Deutschland auf Sendung.
"hier spricht Berlin, hier spricht Berlin auf Welle 410 Meter" oder wie war das ...

Meine erste "Kofferheule", wie es auch in meiner Jugend hiess https://www.radiomuseum.org/images/radio/grozny_sintar/alpinist_1409078.jpg, ein Alpinist Made in USSR. Das Teil hatte mein Altvorderer gegen Ende der 1960-er Jahre von einer Dienstreise nach Moskau und Leningrad mitgebracht.
MfG Gerd Böhmer,
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Re: 100 Jahre Radio

Beitragvon pentium » 29. Oktober 2023, 10:09

1923 läuteten Radiomacher im Herzen von Berlin das Hörfunk-Zeitalter ein. Zum ersten Mal gab es ein festes Programm. Heute ist das Radio lebendiger denn je.
https://www.digitalfernsehen.de/news/em ... l-1105157/
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: 100 Jahre Radio

Beitragvon pentium » 29. Oktober 2023, 10:19

„Hallo, hier ist Königs Wusterhausen, auf Welle 2700. Meine Damen und Herren, zum Zeichen, dass unsere Station jetzt großjährig geworden ist, wollen wir Ihnen ein kleines, bescheidenes Weihnachtskonzert senden.“ So mag sie geklungen haben, die erste Rundfunkübertragung in Deutschland. Mitarbeiter der Reichspost gaben auf dem Sender Königs Wusterhausen am 22. Dezember 1920 ein kleines Weihnachtskonzert – und erreichten damit Hörer in ganz Europa. Aus Luxemburg, den Niederlanden und England schrieben Menschen an die ehemalige Zentralfunkstelle des Heeres, die seit dem Ende des Ersten Weltkrieges in der Hand der Reichspost war.


Das vorweihnachtliche Geschenk vor 100 Jahren war damit gelungen, das junge Medium Radio noch nicht erwachsen – aber es machte von seiner Wiege auf dem Funkerberg erste, tapsige Kinderschritte. Für viele Radiohistoriker gilt das Weihnachtskonzert als erste Übertragung, die der heute gängigen Definition von Rundfunk entsprach. Und das knapp drei Jahre vor dem Start eines regelmäßigen Radioprogramms aus dem Berliner »Vox-Haus«, der offiziellen Geburtsstunde des Rundfunks. Die noch »inoffizielle« Radiosendung aus Königs Wusterhausen hingegen war nirgendwo angemeldet oder genehmigt. Nach heutiger Definition funkte da ein Piratensender mit freundlicher Beihilfe deutscher Beamter. Wie viele Hörer diese Sendung erreichte, kann nur geschätzt werden, womöglich 150.
https://www.spiegel.de/geschichte/kalen ... 48635.html
https://www.spiegel.de/geschichte/100-j ... 60d4f9fab3
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Re: 100 Jahre Radio

Beitragvon Gerd Böhmer » 29. Oktober 2023, 11:10

Morgens,

Danke für die Ergänzungen und richtig los ging es dann wohl ab 1933 mit dem wohl in Deutschland bekanntesten Empfangsgerät, dem Volksempfänger, auch Goebbelsschnauze genannt.
MfG Gerd Böhmer,
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Re: 100 Jahre Radio

Beitragvon augenzeuge » 29. Oktober 2023, 13:59

pentium hat geschrieben:„Hallo, hier ist Königs Wusterhausen, auf Welle 2700. Meine Damen und Herren, zum Zeichen, dass unsere Station jetzt großjährig geworden ist, wollen wir Ihnen ein kleines, bescheidenes Weihnachtskonzert senden.“ So mag sie geklungen haben, die erste Rundfunkübertragung in Deutschland.


Am 29. Oktober 1923 begann der Rundfunkbetrieb. Friedrich Georg Knöpfke (1874 - 1933) sprach die berühmten Worte „Achtung, Achtung! Hier ist die Sendestelle Berlin, im Vox Haus. Auf Welle 400 Meter.“

„Meine Damen und Herren, wir machen Ihnen davon Mitteilung, dass am heutigen Tage der Unterhaltungsrundfunkdienst mit Verbreitung von Musikvorführungen auf drahtlos-telefonischem Wege beginnt. Die Benutzung ist genehmigungspflichtig. Als erste Nummer bringen wir: Cellosolo mit Klavierbegleitung, Andantino von Kreisler, gespielt von Herrn Kapellmeister Otto Urak, am Flügel Herr Fritz Goldschmidt.“

Es gab damals, im Oktober 1923, genau 253 Personen, die sowohl ein Radio-Empfangsgerät besaßen als auch eine Lizenz zum Zuhören. Wer das Programm hören wollte, musste nämlich bei der Post eine Lizenz kaufen, eine sogenannte „Hör-Gewährung“ – sozusagen ein früher Rundfunk-Beitrag ... Der Preis damals: 350 Milliarden Mark. Es war die Zeit der großen Inflation.

Das Vox-Haus war das Gebäude der Vox Sprechplatten- und Sprechmaschinen AG in der Potsdamer Straße. Von dort wurde die Funkstunde gesendet.
https://www.swr.de/swr2/wissen/archivra ... g-102.html

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Re: 100 Jahre Radio

Beitragvon pentium » 29. Oktober 2023, 14:37

Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden!“

https://www.deutschlandfunkkultur.de/ve ... n-100.html

Der Radiopionier Hans-Bredow, Staatssekretär im Reichspostministerium, ordnete kurzfristig die Ausstrahlung der ersten deutschen Radiosendung an. Zunächst „Radio-Stunde“ genannt, später „Funkstunde“. Gesendet wurde aus der Potsdamer Straße 4 am Potsdamer Platz – aus dem Vox-Haus, dem Sitz des Schallplattenkonzerns Vox, der die Funkstunde betrieb. Das Geschäftshaus aus dem Jahr 1908 war als Funkhaus nie angelegt worden.
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Re: 100 Jahre Radio

Beitragvon Gerd Böhmer » 29. Oktober 2023, 16:20

pentium hat geschrieben:Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden!“

https://www.deutschlandfunkkultur.de/ve ... n-100.html

Der Radiopionier Hans-Bredow, Staatssekretär im Reichspostministerium, ordnete kurzfristig die Ausstrahlung der ersten deutschen Radiosendung an. Zunächst „Radio-Stunde“ genannt, später „Funkstunde“. Gesendet wurde aus der Potsdamer Straße 4 am Potsdamer Platz – aus dem Vox-Haus, dem Sitz des Schallplattenkonzerns Vox, der die Funkstunde betrieb. Das Geschäftshaus aus dem Jahr 1908 war als Funkhaus nie angelegt worden.


Korrekt, das erste Haus des Rundfunks entstand erst ab 1927 an der Masurenallee in Berlin-Westend, nach dem zweiten Weltkrieg entstand ab 1951 das Funkhaus der DDR an der Nalepatrasse in Berlin-Niederschöneweide.
Später kamen die Gebäude für das Fernsehen am Theodor-Heuss-Platz für den SFB und für das Fernsehen der DDR an der Rudower Chaussee in Berlin Adlershof dazu.
Staatssekretär Hans Bredow wurde von den Nazis als Vertreter der Systemzeit bzw. des Systemrundfunks geächtet.
Zuletzt geändert von Gerd Böhmer am 29. Oktober 2023, 16:31, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: 100 Jahre Radio

Beitragvon pentium » 29. Oktober 2023, 16:25

100 Jahre Radio - Deutschland On Air (29.10//20:15 Uhr//tagesschau24 und 31.10//20:15 Uhr//rbb Fernsehen)
https://www.facebook.com/photo/?fbid=24 ... 9759970835
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