Nach Rassismus-Debatte um Karl-May-Werke: Sollte es Warnhinweise für den kleinen Muck im MDR-Fernsehen geben?
Die Berliner Defa-Stiftung hat sich gestern zu Medienmeldungen positioniert, wonach das MDR-Fernsehen künftig bestimmte Filme wie "Der kleine Muck" (1953) oder "Die Söhne der großen Bärin" (1966) mit einem "Warnhinweis" versehen wolle.
"Wir begrüßen, dass sich der MDR trotz der derzeit emotional geführten Debatte weiterhin zum Defa-Filmerbe und damit auch zu den ,Defa-Indianerfilmen' mit Gojko Mitiæ und den Defa-Märchenverfilmungen bekennt. Eine umfangreichere begleitende Berichterstattung zu den Filmen ist auch in unserem Interesse", betonte Philip Zengel von der Defa-Stiftung. "Über filmisches Erbe - egal ob aus der DDR oder aus anderen zeitlichen oder geografischen Kontexten - soll geschrieben, gesprochen und diskutiert werden", sagte Zengel der "Freien Presse". Die Auseinandersetzung mit der deutschen Filmgeschichte sei in den vergangenen Jahren im Fernsehen deutlich zu kurz gekommen. Basis für die Meinungs- und Urteilsbildung über einen Film sei immer die Kenntnis des Werks. Dafür müssten die Filme dem Publikum zur Verfügung stehen und erlebbar bleiben. "Gegen eine zeithistorische Einordnung vor Filmbeginn ist grundsätzlich nichts einzuwenden", so der Sprecher.
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