Warnhinweise für den kleinen Muck

Sender, Sendungen, eben allgemeine TV und Radio Themen

Warnhinweise für den kleinen Muck

Beitragvon pentium » 7. September 2022, 12:14

Nach Rassismus-Debatte um Karl-May-Werke: Sollte es Warnhinweise für den kleinen Muck im MDR-Fernsehen geben?

Die Berliner Defa-Stiftung hat sich gestern zu Medienmeldungen positioniert, wonach das MDR-Fernsehen künftig bestimmte Filme wie "Der kleine Muck" (1953) oder "Die Söhne der großen Bärin" (1966) mit einem "Warnhinweis" versehen wolle.

"Wir begrüßen, dass sich der MDR trotz der derzeit emotional geführten Debatte weiterhin zum Defa-Filmerbe und damit auch zu den ,Defa-Indianerfilmen' mit Gojko Mitiæ und den Defa-Märchenverfilmungen bekennt. Eine umfangreichere begleitende Berichterstattung zu den Filmen ist auch in unserem Interesse", betonte Philip Zengel von der Defa-Stiftung. "Über filmisches Erbe - egal ob aus der DDR oder aus anderen zeitlichen oder geografischen Kontexten - soll geschrieben, gesprochen und diskutiert werden", sagte Zengel der "Freien Presse". Die Auseinandersetzung mit der deutschen Filmgeschichte sei in den vergangenen Jahren im Fernsehen deutlich zu kurz gekommen. Basis für die Meinungs- und Urteilsbildung über einen Film sei immer die Kenntnis des Werks. Dafür müssten die Filme dem Publikum zur Verfügung stehen und erlebbar bleiben. "Gegen eine zeithistorische Einordnung vor Filmbeginn ist grundsätzlich nichts einzuwenden", so der Sprecher.
https://www.freiepresse.de/kultur-wisse ... el12408296
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Warnhinweise für den kleinen Muck

Beitragvon Kumpel » 7. September 2022, 12:21

pentium hat geschrieben:Nach Rassismus-Debatte um Karl-May-Werke: Sollte es Warnhinweise für den kleinen Muck im MDR-Fernsehen geben?



Na das ist doch wieder mal die perfekte ''Diskussionsgrundlage'' für frei drehende Sachsen.
Jetze wolln die uns och noch dn glen Mugg wegnehm. [flash]
Kumpel
 

Re: Warnhinweise für den kleinen Muck

Beitragvon pentium » 7. September 2022, 15:17

Gecancelt werden sollen die Defa-Klassiker aktuell nicht. „Wichtig dabei ist aus unserer Sicht jedoch auch eine begleitende Berichterstattung und zeitgemäße Einordnung, die eine Debatte ermöglicht, die dem Thema gerecht wird“, betonte der öffentlich-rechtliche Sender gegenüber der LVZ. Die sächsische AfD bezeichnete die geplanten „Warnhinweise“ als „abstruse Idee“. Der MDR wolle „betreutes Denken“ anbieten.

In der Vergangenheit hatte bereits der WDR „Tatort“-Folgen mit Götz George als derber Kriminalkommissar Horst Schimanski mit einem Hinweis versehen: „Das folgende fiktionale Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung“, warnte der Sender die Zuschauer.

Auch das Unternehmen Disney hat mehrere Filme mit einer Kennzeichnung wegen angeblicher „rassistischer Stereotypen“ versehen. Später entfernte der Streamingdienst die Zeichentrickklassiker „Dumbo“ und „Peter Pan“ ganz aus der Kinder-Mediathek.
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Re: Warnhinweise für den kleinen Muck

Beitragvon steffen52 » 7. September 2022, 17:00

Kumpel hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Nach Rassismus-Debatte um Karl-May-Werke: Sollte es Warnhinweise für den kleinen Muck im MDR-Fernsehen geben?



Na das ist doch wieder mal die perfekte ''Diskussionsgrundlage'' für frei drehende Sachsen.
Jetze wolln die uns och noch dn glen Mugg wegnehm. [flash]

Merkst Du überhaupt noch wie dieses Land verblödet oder bist Du am frei drehen. Wenn man Deine Sprüche hier liest kommt einen das große ko..... Dussligere Redewendungen gibt es nicht. Lebst in einer Traumwelt
und schon lange nicht mehr in der Realität. Nimmst bestimmt was ein. [frown]
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Re: Warnhinweise für den kleinen Muck

Beitragvon Ari@D187 » 7. September 2022, 17:13

pentium hat geschrieben:[...]
In der Vergangenheit hatte bereits der WDR „Tatort“-Folgen mit Götz George als derber Kriminalkommissar Horst Schimanski mit einem Hinweis versehen: „Das folgende fiktionale Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung“, warnte der Sender die Zuschauer.
[...]

Man könnte drüber lachen... Vielleicht braucht dieses Land tatsächlich mal einen Reset, wie er sich anzudrohen scheint.

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Re: Warnhinweise für den kleinen Muck

Beitragvon pentium » 7. September 2022, 17:31

Nach dem Zweiten Weltkrieg verboten die Alliierten NS-Propagandafilme. Und bis heute sind sogenannte „Vorbehaltsfilme“ wie „Kolberg“ oder „Jud Süß“ immer noch nur selten zu sehen. Für Filmhistoriker Andreas Kötzing ist das nicht mehr zeitgemäß.

Susanne Burg: „Hitlerjunge Quex“, „Kolberg“ oder „Jud Süß“ – die Titel dieser NS-Propagandafilme sind durchaus bekannt, aber öffentlich sehen kann man die Filme nur selten. Sie gehören – zusammen mit etwa 40 anderen Produktionen – zu den sogenannten Vorbehaltsfilmen. Das heißt, sie dürfen nur mit einer wissenschaftlichen Einführung gezeigt werden. Wie es zu dieser Regelung kam, warum manche Propagandafilme auf der Vorbehaltsliste stehen, andere jedoch nicht, und wie sinnvoll das Verbot überhaupt noch ist nach mehr als 80 Jahren – diesen Fragen geht eine neue wissenschaftliche Studie nach, die vor Kurzem im Schüren-Verlag erschienen ist. „Von Kanonen und Spatzen“ heißt sie. Der Filmhistoriker Andreas Kötzing hat sie gelesen. Herr Kötzing, welchen Zeitraum nimmt die Studie denn in den Blick und wie geht sie vor?


Andreas Kötzing: Na ja, das Buch ist ja die Doktorarbeit von Johanne Hoppe, einer Filmwissenschaftlerin aus Potsdam, die in ihrer Arbeit den Umgang mit den NS-Filmen tatsächlich nach 1945 untersucht hat, insbesondere die Verbotsgeschichte dieser Filme. Sie startet bei den Alliierten, die zunächst ja recht rigoros die NS-Propaganda gesperrt haben. Dann zeichnet sie in der Arbeit den Verlauf in den folgenden Jahrzehnten nach und schließt damit, wie ich finde, eine ganz wichtige Forschungslücke, denn es ist ja bekannt, dass heute die Murnau-Stiftung das frühe deutsche Filmerbe und damit auch den Großteil der NS-Filme verwaltet.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/hi ... e-100.html
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Re: Warnhinweise für den kleinen Muck

Beitragvon Spartacus » 7. September 2022, 18:13

Direkt schade das das Honecker, Mielke und Genossen nicht mehr erlebt haben. Diese Menschenfreunde hätten vielleicht dumm aus der Wäsche geschaut. [flash]

Mal davon abgesehen, finde ich solche Diskussionen so was von überflüssig, denn wir haben weiß Gott gerade andere Probleme.

Sparta


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