Seine Jungs nannten ihn respektvoll „den Alten“: Ernst Fabian gründete in Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR Von Sabine Schicketanz „Es sollte keiner wissen, dass es uns gibt. Man hat über uns nicht gesprochen. Aber zu verbergen hatten wir nichts.“ Dafür, dass Erich Fabian zwanzig Jahre unter strengster Geheimhaltung arbeitete, sorgte der Staat.
Gewaltkriminalität existierte offiziell nicht in der DDR, eine Spezialeinsatzeinheit, um diese zu bekämpfen, war deshalb tabu. Doch es gab sie. Diensteinheit IX nannte sich das im Verborgenen operierende Anti-Terror-Kommando der Volkspolizei, gegründet unter den Eindrücken des Attentats auf die israelische Olympiamannschaft 1972 in München. Zu den Weltfestspielen der Jugend, die nur ein Jahr später im damaligen Ost-Berlin stattfanden, wollte das Zentralkomitee gerüstet sein. „Ich hatte den Auftrag, eine Truppe aufzubauen“, erinnert sich Fabian. 30 Mann stark war diese besondere Einheit, die acht Millionen Besucher des FDJ-Spektakels vor Terroristen schützen sollte.
Ein paar Monate später, im Jahr 1974, entschied man sich, den Testballon fliegen zu lassen. Fabian bekam ein Angebot. „Wollen Sie eine neue Aufgabe übernehmen?“ Welche, wurde ihm nicht gesagt. Eine Stunde Bedenkzeit gab es. Doch die brauchte der damals 24-Jährige gar nicht. „Ich habe nicht lange überlegt.“ Was seine neue Tätigkeit sein würde, hatte Fabian sich denken können. Schon als Kind, sagt er, habe er Polizist werden wollen. Am liebsten bei der Kripo. So kam es dann auch. Und von da aus wurde Fabian Kommandoführer der Diensteinheit IX im Bezirk Potsdam.
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