Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Interessierter » 10. September 2016, 10:06

Vielleicht kann ja jemand vom Team die gesperrten Beiträge, des im Archiv befindlichen Threads über die Diensteinheiten IX, hier einfügen ?
Seine Jungs nannten ihn respektvoll „den Alten“: Ernst Fabian gründete in Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR Von Sabine Schicketanz „Es sollte keiner wissen, dass es uns gibt. Man hat über uns nicht gesprochen. Aber zu verbergen hatten wir nichts.“ Dafür, dass Erich Fabian zwanzig Jahre unter strengster Geheimhaltung arbeitete, sorgte der Staat.

Gewaltkriminalität existierte offiziell nicht in der DDR, eine Spezialeinsatzeinheit, um diese zu bekämpfen, war deshalb tabu. Doch es gab sie. Diensteinheit IX nannte sich das im Verborgenen operierende Anti-Terror-Kommando der Volkspolizei, gegründet unter den Eindrücken des Attentats auf die israelische Olympiamannschaft 1972 in München. Zu den Weltfestspielen der Jugend, die nur ein Jahr später im damaligen Ost-Berlin stattfanden, wollte das Zentralkomitee gerüstet sein. „Ich hatte den Auftrag, eine Truppe aufzubauen“, erinnert sich Fabian. 30 Mann stark war diese besondere Einheit, die acht Millionen Besucher des FDJ-Spektakels vor Terroristen schützen sollte.

Ein paar Monate später, im Jahr 1974, entschied man sich, den Testballon fliegen zu lassen. Fabian bekam ein Angebot. „Wollen Sie eine neue Aufgabe übernehmen?“ Welche, wurde ihm nicht gesagt. Eine Stunde Bedenkzeit gab es. Doch die brauchte der damals 24-Jährige gar nicht. „Ich habe nicht lange überlegt.“ Was seine neue Tätigkeit sein würde, hatte Fabian sich denken können. Schon als Kind, sagt er, habe er Polizist werden wollen. Am liebsten bei der Kripo. So kam es dann auch. Und von da aus wurde Fabian Kommandoführer der Diensteinheit IX im Bezirk Potsdam.


Weiter geht es hier:
http://www.pnn.de/potsdam/123743/
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Beethoven » 10. September 2016, 15:02

Na, über diese Truppe gab es ja vor Jahren schon einen Film.

https://www.youtube.com/watch?v=6UMEx4gsGoY
https://www.youtube.com/watch?v=RwK1wa6la5Y

Diese Truppe war aber eigentlich keine Antiterroreinheit sondern eine Truppe die zum Einsatz kam bei Schwerstkriminalität.
Es war auch nicht die einzige Diensteinheit. So eine Truppe gab es in fast jedem Bezirk der damaligen DDR.

Des weiteren war eigentlich die HA XXII mit ihrem Anschluss, der AGM/S für Terrorabwehr zuständig.

In der NVA wurde 1998 auch so eine Einheit ins Leben gerufen, die aber noch nicht voll aufgefüllt war bis die NVA abgeschafft wurde. Diese bestand, so wie viele SEK´s nach der Wende, aus Spezialisten der NVA (Fallschirmjäger, Kampfschwimmer, Aufklärer, Techniker, Pioniere).

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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon karnak » 10. September 2016, 15:43

Ähnlich wie diese Observierungstruppe der Polizei, von der hier schon mal berichtet wurde, die sogar in konspirierten Objekten untergebracht war, sollte auch diese Schwerstkriminalität bekämpfen. Mir ist aber bis heute nicht ganz klar was das eigentlich gewesen sein soll. Was für Formen von Schwerstkriminalität gab es eigentlich in dieser DDR?
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Merkur » 10. September 2016, 17:15

karnak hat geschrieben: Mir ist aber bis heute nicht ganz klar was das eigentlich gewesen sein soll. Was für Formen von Schwerstkriminalität gab es eigentlich in dieser DDR?


Alles i. Z. m. bedeutsamen Gewaltakten z. B. Geiselnahmen, bewaffnete Fahnenfluchten, insbesondere von Angehörigen der GSSD usw. Die AR IX der DVP kam aber auch bei anderen operativen Maßnahmen zum Einsatz. Die Bandbreite reichte von der Absicherung von Großveranstaltungen bis zum Schutz von weiblichen "Lockvögeln", die zur Überführung von Sexualstraftätern eingesetzt waren.
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon karnak » 10. September 2016, 17:28

[grin] Besonders gefällt mir das mit den "anderen operativen Maßnahmen ".
Das man sich irgendwann entschlossen hat solch eine Anti-Terror -Einheit zu bilden und für den Fall der Fälle vorzuhalten ist schon nachvollziehbar, der Rest, zu dieser und der Observierungstruppe, ich weiß auch nicht, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los man will der interessierten Öffentlichkeit ein paar Geschichtchen erzählen, zumindest spart man sich so einiges sn der ganzen Wahrheit aus, AUCH weil man von den Behörden der Bundesrepublik so "liebevoll "aufgenommen wurde. [grin]
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Merkur » 10. September 2016, 17:34

karnak hat geschrieben:der Rest, zu dieser und der Observierungstruppe, ich weiß auch nicht, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los man will der interessierten Öffentlichkeit ein paar Geschichtchen erzählen. [grin]


Die AR I/U der K ist übrigens wesentlich früher entstanden (1955). Warum sollte man Geschichten erzählen?
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon pentium » 10. September 2016, 17:39

Zitat aus einem Beitrag im NVA Forum zum Thema:

Zitat:

Wie bereits schon mehrmals erwähnt, verfügte auch das MdI über eine polizeiliche Spezialeinheit, die Diensteinheit IX.
Ein Standort der DE IX war Berlin aber auch den Bezirksbehörden der Deutschen Volkspolizei in Rostock, Schwerin, Potsdam, Magdeburg, Erfurt, Leipzig, Dresden und Karl - Marx - Stadt waren entsprechende Kräfte angegliedert.
Die Diensteinheit IX hatte vorwiegend folgende Aufgaben:

- Festnahme besonders gewaltbereiter und gefährlicher Personen,
- Festnahme von bewaffneten Personen,
- Beendigung von Geiselnahmen, Entführungen, Erpressungen,
- Schutz der Bevölkerung vor terroristischen Anschlägen und Gewaltstraftaten.

Zur Mannausstattung der Angehörigen gehörte:

- Pistole M,
- Mpi KmS AK 47,
- Mpi PM 63,
- Mpi 5 k von Heckler & Koch.

Darüber hinaus waren in den DE IX folgende Waffen vorhanden:

- Automatische Pistole Stetschkin APS,
- Pistole PSM,
- Gewehr H & K 33 E,
- PSG 1 von H & K,
- SGW Dragunow,
- Schrotgewehr 1200,
- Mpi 5 - SD 3 von H & K,
- Abschußgerät Arwen AR 1- 5.

http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... topic=4460

....
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon karnak » 10. September 2016, 17:53

Merkur hat geschrieben:
Die AR I/U der K ist übrigens wesentlich früher entstanden (1955). Warum sollte man Geschichten erzählen?

Gibt es eigentlich eine logische Erklärung dafür warum man diese Truppenteile in konspirativen Objekten unter falscher Flagge untergebracht hat? Mir ist das völlig rätselhaft, sowas wie heute, organisierte Kriminalität, wird es doch wohl in der DDR nicht gegeben haben
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Merkur » 11. September 2016, 07:50

karnak hat geschrieben:
Gibt es eigentlich eine logische Erklärung dafür warum man diese Truppenteile in konspirativen Objekten unter falscher Flagge untergebracht hat? Mir ist das völlig rätselhaft, sowas wie heute, organisierte Kriminalität, wird es doch wohl in der DDR nicht gegeben haben


Weil sie mit konspirativen Mitteln und Methoden gearbeitet haben. Und da macht es Sinn, sie auch entsprechend legendiert unterzubringen. Beobachter von I/U hätten wirkungslos agiert, wenn ihren Beobachtungsobjekten ihre Identität bekannt gewesen wäre. Und auch in der DDR wären sie wohl dekonspiriert worden, wenn sie zu Einsatzbeginn stets vom Hof einer VP-Dienststelle gerollt wären oder sie allmorgendlich betreten hätten.
Der Begriff der Organisierten Kriminalität spielte in der sozialistischen Kriminalistik keine Rolle. Als das 1990 relevant wurde, ist das polizeistrukturell umgesetzt worden. 1990 gab es dann auch erste Überlegungen, ob es in der DDR OK gab. Und man kam zum Ergebnis, dass OK ansatzweise durch ausländische Gruppierungen aus sozialistischen Staaten realisiert worden war.
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Beethoven » 11. September 2016, 07:56

Lieber Karnak,

"lieber haben als brauchen" ist wohl die Devise.

Als die Olympischen Spiele in München zum Schauplatz dieser Tragödie wurden, hatte die Bundesrepublik eigentlich schon eine Spezialtruppe, an die nur keiner gedacht hat. Wäre die zum Einsatz gekommen, anstatt ungeübte und nicht ausgebildete und ausgrüstete Beamte der Schutzpolizei in roten Trainingsanzügen, wären die israelischen Sportler heute vermutlich noch am Leben.

Ich kann auch nicht begreifen, wenn man schon nicht an die eigenen Truppen denkt, wie z.B. die Fernaufklärer der Bundeswehr oder die Spezialzüge der Fallschirmjäger (in Nagold lag solch eine Truppe), dass man nicht den israelischen Spezialeinheiten die Möglichkeit eröffnet hat, mit Ausnahmegenehmigung durch den Kanzler, auf dem deutschen Territorium, zur Beseitigung dieser Gefahr, operieren zu dürfen.

Also da ging alles schief, was schief gehen konnte.

Damit in einem ähnlichen Falle diese Dinge eben nicht in der DDR passieren, gab es solche Truppe eben auch.
Wobei ich erwähnen möchte, dass die FJ der NVA schon seit den 60-er Jahren, im ganz normalen Ausbildungsprogramm, Befreiung von Personen (Geiseln wurden die nicht genannt) trainierten. Siehe https://www.youtube.com/watch?v=nWJoyUgTFI8 Nur durfte eben die NVA, so wie die BW auch, nicht im Innenland eingesetzt werden, entsprechend der Verfassung oder des Grundgesetzes.

Ich denke aber, die Sache in München war ein Ausnahmefall und die "Gegner" waren keine deutschen Bürger, sondern Ausländer.
Ich hätte diese deutschen Truppen, die damals schon für solche Handlungen ausgebildet und ausgerüstet waren, eingesetzt und die Sache beendet. Über die politischen Konsequenzen hätte man sich anschließend den Kopf zerbrechen können.

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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon karnak » 11. September 2016, 08:19

Merkur hat geschrieben:Der Begriff der Organisierten Kriminalität spielte in der sozialistischen Kriminalistik keine Rolle.

[grin] Eben, diesen Begriff gab es nicht weil es diese Form von Kriminalität überhaupt nicht gab, dazu war das abgeschottete gesellschaftliche System doch nun wirklich der schlechteste Nährboden. Es gab auch auch meines Wissens keine Form von terroristischen Vereinigungen die sich gegen das System richteten im Stile der RAF. Vielleicht gab es ab und an mal einen Vergewaltiger oder ähnliches das man mit konspirativen Mitteln " auflauern" musste, vielleicht bestand die vermutete Gefahr, dass einer auf die Idee kommen könnte mittels Geiselnahme oder ähnlichen seine Ausreise zu erpressen , und dafür hat man in jedem Bezirk solch eine Truppe vorgehalten, dass will mir ja noch einleuchten. Aber das man das unter derartig konspirativen Mitteln getan hat, gegen wen eigentlich, gegenüber den eigenen anderen Polizisten in den Objekten in denen sie untergebracht worden wären oder gegenüber den potentiellen Straftätern, die vor der Tat ihre"Gegenspieler" ausspähen könnten ? Ich weiß auch nicht ob man mir da die ganze Wahrheit erzählt.
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Merkur » 11. September 2016, 08:57

karnak hat geschrieben:dafür hat man in jedem Bezirk solch eine Truppe vorgehalten, dass will mir ja noch einleuchten. Aber das man das unter derartig konspirativen Mitteln getan hat, gegen wen eigentlich, gegenüber den eigenen anderen Polizisten in den Objekten in denen sie untergebracht worden wären oder gegenüber den potentiellen Straftätern, die vor der Tat ihre"Gegenspieler" ausspähen könnten ? Ich weiß auch nicht ob man mir da die ganze Wahrheit erzählt.


Jetzt vermischst Du @karnak. Die Angehörigen der AR IX der DVP waren in entsprechenden "offiziellen" Objekten der VP untergebracht. Beispielsweise war die DE IX des MdI auf dem Koplex Grumbkowstr. in Pankow untergebracht. Hier befanden sich auch andere Dienststellen des MdI, beispielsweise die Fahrbereitschaft.
Bei den Beobachtern von I/U war die Situation anders. Diese Kräfte waren in sog. U-Objekten bzw. U-Basen untergebracht. Ich schrieb ja bereits, dass man sich gegenüber Beobachtungsobjekten nicht dekonspirieren wollte. Darüber hinaus war es natürlich nicht im Sinne des Erfinders, dass jeder ABV oder Verkehrspolizist von der Existenz dieser Kräfte wissen sollte, von der personellen Zusammensetzung schon gar nicht.
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon karnak » 11. September 2016, 09:17

Merkur hat geschrieben:
Jetzt vermischst Du @karnak. Die Angehörigen der AR IX der DVP waren in entsprechenden "offiziellen" Objekten der VP untergebracht. Beispielsweise war die DE IX des MdI auf dem Koplex Grumbkowstr. in Pankow untergebracht. Hier befanden sich auch andere Dienststellen des MdI, beispielsweise die Fahrbereitschaft.
Bei den Beobachtern von I/U war die Situation anders. Diese Kräfte waren in sog. U-Objekten bzw. U-Basen untergebracht. Ich schrieb ja bereits, dass man sich gegenüber Beobachtungsobjekten nicht dekonspirieren wollte. Darüber hinaus war es natürlich nicht im Sinne des Erfinders, dass jeder ABV oder Verkehrspolizist von der Existenz dieser Kräfte wissen sollte, von der personellen Zusammensetzung schon gar nicht.

Da vermische ich sicher etwas, das Thema war für mich nur wieder mal eine Gelegenheit in Erfahrung zu bringen warum man diese I/U hinter solch abenteuerlichen Firmenschildern verborgen hat, tatsächlich um die Existenz vor ABV und Verkehrspolizisten zu verbergen und ob der Arbeitsgegenstand dieser Truppe wirklich so groß war, dass man in jedem Bezirk solch eine unterhalten musste? Es ist für mich einfach schwer nachvollziehbar, dass die wirklich tag täglich auch nur in Ansätzen etwas zu tun hatten was die Bekämpfung von Kriminalität betraf.
Was diese Anti-Terror -Einheiten angeht, wieso unterhielt eigentlich das MfS und die VP eine solche? War das in einem zentralistisch gesteuerten System nicht eher unlogisch, war es eine Form von Kompetenzgerangel oder wusste der Eine vom anderen nichts, oder was muss ich mir da vorstellen?
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Merkur » 11. September 2016, 09:44

karnak hat geschrieben:Da vermische ich sicher etwas, das Thema war für mich nur wieder mal eine Gelegenheit in Erfahrung zu bringen warum man diese I/U hinter solch abenteuerlichen Firmenschildern verborgen hat und ob der Arbeitsgegenstand dieser Truppe wirklich so groß war, dass man in jedem Bezirk solch eine unterhalten musste. Es ist für mich einfach schwer nachvollziehbar, dass die wirklich tag täglich auch nur in Ansätzen etwas zu tun hatten was die Bekämpfung von Kriminalität betraf.
Was diese Anti-Terror -Einheiten angeht, wieso unterhielt eigentlich das MfS und die VP eine solche? War das in einem zentralistisch gesteuerten System nicht eher unlogisch, war es eine Form von Kompetenzgerangel oder wusste der Eine vom anderen nichts, oder was muss ich mir da vorstellen?


Nach meiner Einschätzung hatten diese Kräfte neben der Ausbildung usw. durchaus zu tun. Ich will jetzt nicht auf Einzelfälle eingehen, gebe aber zwei Dinge zu bedenken:
1. Wurde I/U in der (VP-)Öffentlichkeit nie erwähnt, wenn über die Aufklärung von Straftaten berichtet wurde. Maximal in den Unterlagen von K I finden sich Hinweise zum Beitrag dieser Dienststelle bei der Aufklärung von Straftaten. Daher herrscht Unklarheit darüber, was I/U täglich zu tun hatte. Wenn man sich allerdings näher damit beschäftigt, klärt sich diese Frage. Manche Fälle waren äußerst zeitintensiv ehe sich der Erfolg mit der Ergreifung des Täters einstellte. Andere Fälle wurden trotz monatelanger Observation nie geklärt.
2. Handelte es sich bei I/U um eine relativ kleine Truppe, ca. 20 Beobachter im Bezirk und in Berlin um die 90. Hier war also das Potenzial schon aus quantitativer Sicht beschränkt.

Was die Abwehr von Terror- und Gewaltakten betrifft, gab es durchaus Unterschiede. Der Schwerpunkt der VP lag eher bei polizeilichen Lagen, die sich aus kriminellen Handlungen ergaben.
Das MfS sah seine Zuständigkeit im Rahmen des Terrors/Terrorismus bzw. dem Schutz von diplomatischen Vertretungen/Personal. Zudem waren die Kräfte des MfS dafür ausgebildet, im Rahmen der militärisch-operativen Terrorabwehr Flugzeugentführungen zu bekämpfen.
Überschneidungen konnte es allerdings durchaus geben, beispielsweise bei bewaffneten GSSD-Fahnenfluchten.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Merkur » 11. September 2016, 09:59

@karnak, damit Du mal eine Vorstellung bekommst, ein Fall von I/U aus der Praxis:
Die Operativgruppe Berlin realisierte an 18 Tagen in den Monaten Oktober/November 1988 ein Auftragsersuchen, bei dem das männliche Beobachtungsobjekt (bezeichnet als„Police“) in der KA „Police“ bearbeitet wurde. Es bestand der Verdacht, dass der Mann an eine größere Anzahl von Personen Darlehen in unterschiedlicher Höhe mit einem Zinssatz von 25 % und einer Laufzeit von einem Jahr vergab. Zur Absicherung der Darlehensverträge missbrauchte der Betreffende seine nebenberufliche Tätigkeit bei der staatlichen Versicherung, um die Bürger zum Abschluss einer Lebensversicherung zu veranlassen und die daraus entstehenden Rechte für die Dauer des Darlehensvertrages an ihn abzutreten.
Die Operativgruppe I/U Berlin kam mit folgender Zielstellung zum Einsatz:

- Feststellung und Aufklärung von Kontaktpersonen, die im Zusammenhang mit den Kreditgeschäften standen
- Feststellung und Aufklärung operativ-relevanter Adressen
- Registrierung und Dokumentierung von Aktivitäten des nebenberuflichen Versicherungsangestellten in Banken, Postämtern und Sparkassen.

Bereits in der Phase der Auftragsvorbereitung wurden am Wohnhaus von „Police“ Stützpunkte geschaffen und mit einer Vorbeobachtung begonnen. Vom Stützpunkt aus war auch eine Einsicht in die Wohnräume des Beobachtungsobjektes gegeben.
Auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der Vorbeobachtung erfolgte die kollektive Ausarbeitung des Planes zum operativ-taktischen Vorgehen und die Bestimmung der Beobachtungsschwerpunkte. Als Schwerpunktzeit wurde der Zeitraum von Arbeitsschluss bis täglich 21 Uhr herausgearbeitet. In diesem Zeitraum lagen auch überwiegend die Aktivitäten von „Police“ in den Postämtern und Sparkassen sowie die Kontakte zu Personen, die ihn in seiner Wohnung aufsuchten.
Die Feststellung der konkreten Aktivitäten von „Police“ an den Schaltern der Postämter und Sparkassen gelang hauptsächlich dadurch, dass die Beobachter ständig wechselten und täglich aktuell in ihre Aufgaben eingewiesen wurden. Die Registrierung von zehn Ein- und Auszahlungen auf verschiedenen Postämtern und Sparkassen sowie die Feststellung eines Postschließfaches erhärteten bei der Kriminalpolizei den Verdacht, dass „Police“ einen umfangreichen „Geschäftsverkehr“ betrieb, mehrere Konten hatte und durch Geldumlagerungen mit ihnen manipulierte. Die Herausarbeitung des Postweges als Verbindung zwischen den Kreditsuchenden und „Police“ führte zur Erweiterung der Beobachtungszeit auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit mit dem Ziel der Feststellung eventueller Posteinwürfe. Diese Entscheidung erwies sich als richtig, da ein festgestellter Posteinwurf (drei Karten mit dem gleichen Text an verschiedene Annoncenkennziffern) Aufschluss über den Ablauf der Kontaktaufnahmen mit Kreditsuchenden brachte. „Police“ schrieb Personen an, die in Zeitungen annonciert hatten, bot das „Gewünschte“ und nannte als Adresse für die Rückantwort das festgestellte Postschließfach.
Des weiteren konnten 17 Kontaktpersonen aufgeklärt werden, davon eine mittels Personendatenbank (PDB)-Recherche. Bei dieser Person wurde ein Einzahlungsformular gesehen, das die Aufschrift „Walter J., Kühlanlagenbau“ trug. Mit diesen Angaben erfolgte eine PDB-Recherche, die 30 Personen auswarf. Von diesen 30 Personen waren vier Einwohner aus Berlin. Von diesen erfolgte die Identifizierung des Walter J.
Die Beobachtungsergebnisse waren Grundlage weiterer Ermittlungen, die zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen „Police“ führten. „Police“ wurde in Haft genommen und war geständig, 60 Darlehensverträge mit einem spekulativen Gewinn von ca. 130.000 Mark abgeschlossen zu haben.
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon karnak » 11. September 2016, 10:02

Heist also, sehr viel weiß man eigentlich nicht zu den ganzen Zusammenhängen, auch nicht was letztlich auch nur MfS war obwohl offiziell anderen Behörden zugeordnet. Dieses Nebulöse auf das man immer mal wieder stößt.Zumindest ist die Vorstellung verwirrend, dass es bei der Polizei eine Truppe gibt von der die "richtige" Polizei gar nichts weiß [flash] . Wer hat die denn dann für Einsätze angefordert, oder haben die sich ihre Arbeit selbst gesucht?
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon karnak » 11. September 2016, 10:09

Merkur hat geschrieben:@karnak, damit Du mal eine Vorstellung bekommst, ein Fall von I/U aus der Praxis:
Die Operativgruppe Berlin realisierte an 18 Tagen in den Monaten Oktober/November 1988 ein Auftragsersuchen, bei dem das männliche Beobachtungsobjekt (bezeichnet als„Police“) in der KA „Police“ bearbeitet wurde. Es bestand der Verdacht, dass der Mann an eine größere Anzahl von Personen Darlehen in unterschiedlicher Höhe mit einem Zinssatz von 25 % und einer Laufzeit von einem Jahr vergab. Zur Absicherung der Darlehensverträge missbrauchte der Betreffende seine nebenberufliche Tätigkeit bei der staatlichen Versicherung, um die Bürger zum Abschluss einer Lebensversicherung zu veranlassen und die daraus entstehenden Rechte für die Dauer des Darlehensvertrages an ihn abzutreten.
Die Operativgruppe I/U Berlin kam mit folgender Zielstellung zum Einsatz:

- Feststellung und Aufklärung von Kontaktpersonen, die im Zusammenhang mit den Kreditgeschäften standen
- Feststellung und Aufklärung operativ-relevanter Adressen
- Registrierung und Dokumentierung von Aktivitäten des nebenberuflichen Versicherungsangestellten in Banken, Postämtern und Sparkassen.

Bereits in der Phase der Auftragsvorbereitung wurden am Wohnhaus von „Police“ Stützpunkte geschaffen und mit einer Vorbeobachtung begonnen. Vom Stützpunkt aus war auch eine Einsicht in die Wohnräume des Beobachtungsobjektes gegeben.
Auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der Vorbeobachtung erfolgte die kollektive Ausarbeitung des Planes zum operativ-taktischen Vorgehen und die Bestimmung der Beobachtungsschwerpunkte. Als Schwerpunktzeit wurde der Zeitraum von Arbeitsschluss bis täglich 21 Uhr herausgearbeitet. In diesem Zeitraum lagen auch überwiegend die Aktivitäten von „Police“ in den Postämtern und Sparkassen sowie die Kontakte zu Personen, die ihn in seiner Wohnung aufsuchten.
Die Feststellung der konkreten Aktivitäten von „Police“ an den Schaltern der Postämter und Sparkassen gelang hauptsächlich dadurch, dass die Beobachter ständig wechselten und täglich aktuell in ihre Aufgaben eingewiesen wurden. Die Registrierung von zehn Ein- und Auszahlungen auf verschiedenen Postämtern und Sparkassen sowie die Feststellung eines Postschließfaches erhärteten bei der Kriminalpolizei den Verdacht, dass „Police“ einen umfangreichen „Geschäftsverkehr“ betrieb, mehrere Konten hatte und durch Geldumlagerungen mit ihnen manipulierte. Die Herausarbeitung des Postweges als Verbindung zwischen den Kreditsuchenden und „Police“ führte zur Erweiterung der Beobachtungszeit auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit mit dem Ziel der Feststellung eventueller Posteinwürfe. Diese Entscheidung erwies sich als richtig, da ein festgestellter Posteinwurf (drei Karten mit dem gleichen Text an verschiedene Annoncenkennziffern) Aufschluss über den Ablauf der Kontaktaufnahmen mit Kreditsuchenden brachte. „Police“ schrieb Personen an, die in Zeitungen annonciert hatten, bot das „Gewünschte“ und nannte als Adresse für die Rückantwort das festgestellte Postschließfach.
Des weiteren konnten 17 Kontaktpersonen aufgeklärt werden, davon eine mittels Personendatenbank (PDB)-Recherche. Bei dieser Person wurde ein Einzahlungsformular gesehen, das die Aufschrift „Walter J., Kühlanlagenbau“ trug. Mit diesen Angaben erfolgte eine PDB-Recherche, die 30 Personen auswarf. Von diesen 30 Personen waren vier Einwohner aus Berlin. Von diesen erfolgte die Identifizierung des Walter J.
Die Beobachtungsergebnisse waren Grundlage weiterer Ermittlungen, die zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen „Police“ führten. „Police“ wurde in Haft genommen und war geständig, 60 Darlehensverträge mit einem spekulativen Gewinn von ca. 130.000 Mark abgeschlossen zu haben.

Und um solche Form von Kriminalität zu bekämpfen bzw. aufzuklären bedurfte es eine so hoch konspirierte Truppe, deren Existenz nicht mal der "normalen" Polizei bekannt war? Schon merkwürdig, musst Du zugeben. Am ehesten noch mit einem gewissen Verfolgungswahn in bestimmten Kreisen der Gesellschaft erklärbar. [flash]
Und wenn ich die benannten Zielstellungen lese, dass hat sowas von "MfS Slang" [flash] , man kann kaum glauben , dass sich die "Firma" nicht solcher Geschichten angenommen hat.
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Merkur » 11. September 2016, 10:18

Das hätte natürlich auch der ABV ermitteln können. Ich sehe in der weiteren Vertiefung der Thematik keinen Sinn.
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon karnak » 11. September 2016, 10:32

Merkur hat geschrieben:Das hätte natürlich auch der ABV ermitteln können. Ich sehe in der weiteren Vertiefung der Thematik keinen Sinn.

[grin] Entschuldigung, dass ich aus reiner Neugierde ein paar Fragen habe.
Was das mit dem ABV und der Sinnhaftigkeit zur Vertiefung der Thematik angeht, eine solche Reaktion erlebe ich immer mal wieder, meistens wenn meine naiven Fragen "unpässlich" zu sein scheinen. [flash] Ist so eine Sache mit der Konspiration, wer außen vor ist soll das wohl auch bleiben, wenn man auch das Gefühl vermittelt alles erklären zu wollen und zu haben, soll der Fragende nicht wissen, aber glauben zu wissen.
Und wer dann gar nicht locker lässt wird wenigstens als Naivling ein bisschen vorgeführt um ruhig zu stellen. [flash]
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon augenzeuge » 11. September 2016, 11:18

Merkur hat geschrieben: Ich sehe in der weiteren Vertiefung der Thematik keinen Sinn.


Egal wer etwas erzählt, er sollte sich bitte nicht bei Widersprüchen, oder nicht ernsthaften Bemerkungen, ins pikierte Mädchenzimmer zurückziehen.
Danke.


Beethoven hat geschrieben:In der NVA wurde 1998 auch so eine Einheit ins Leben gerufen, die aber noch nicht voll aufgefüllt war bis die NVA abgeschafft wurde.
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Ich habe es gewusst.....9 Jahre nach der Wende waren die noch aktiv. [flash]
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon HPA » 11. September 2016, 11:25

karnak, das musst Du verstehen. Du bist nicht " würdig genug" ,tiefere Einblicke in die Geschichte dieser "superduper"Geheimtruppe zu bekommen.
Weisst doch: Konspiration, Konspiration und nochmal Konspiration ( frei nach Schwanitz)

Aber mit welcher Pille Palle sich man da beschäftigte, hat ja der User eindrucksvoll zitiert. [grins]

Und parallel beklaute man in Freienbrink systematisch Westpakete.

Das entbehrt nicht einer gewissen Komik.
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Beethoven » 11. September 2016, 15:42

[grins] Na, das muss natürlich "1989" heißen.

Trennung

Um mal auf die tagtägliche Tätigkeit zu kommen.

Solche Spezialeinheiten und natürlich alle Spezialeinheiten der Welt, haben ausgebildet, ausgebildet, ausgebildet, wenn nicht gerade ein scharfer "Ritt" angelegen hat.
Ausbildung kann es nicht genug sein um professionell handeln zu können, wenn eine "scharfe Situation" eintritt.
Sich darüber zu wundern oder diese Tatsache in Frage zu stellen, kann eigentlich nur ein Mensch, der von dieser Materie ob nun polizeilich oder militärisch, wenig Kenntnisse besitzt. Fragt doch mal Sparta oder Mader, wie viele Stunden Ausbildung nötig sind um ein Mindestmaß der Anforderungen zu erfüllen die an einen Einzelkämpfer gestellt werden und erst recht dann, wenn man auf dem Gebiet des bewaffneten Kampfes ein Profi werden will oder ist.

Da schere ich alle über ein Kamm, ob GSG, SEK, DE IX, HA XXII (AGM/S), Spezial Force, SEAL, FJ, Aufklärer aller Couleur oder Legionär.
Wobei sich der "Einzelkämpfer" dadurch auszeichnet, dass er gerade im Team zur Höchstform aufläuft.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon karnak » 11. September 2016, 16:04

Das ist mir schon klar, abweichend vom Thema, weil es gerade irgendwie passte und mich das schon immer interessiert hat, ging es mir auch mehr um diese ominöse I/U die da wohl schwer konspiriert existierte, reine Observationsaufgaben von Schwerstkriminalität hatte, oder gehabt haben soll, noch nicht mal an Festnahmen direkt beteiligt sein durfte, damit doch wohl auch nicht auf dem körperlichen Niveau eines Einzelkämpfers sein musste, und von deren Existenz nicht mal die sonstige Polizei gewusst haben soll.
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Re: Potsdam die Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR

Beitragvon Merkur » 11. September 2016, 18:31

augenzeuge hat geschrieben:Egal wer etwas erzählt, er sollte sich bitte nicht bei Widersprüchen, oder nicht ernsthaften Bemerkungen, ins pikierte Mädchenzimmer zurückziehen.
Danke.
AZ


Ich habe mich gewiss nicht "ins pikierte Mädchenzimmer" zurückgezogen sondern abgewogen, ob es Sinn macht, weiter zu diskutieren oder es zu lassen. Letztlich habe ich Sonne, Wasser und einem guten Buch den Vorzug gegeben. Das gibt mir wesentlich mehr, als die Zeit in sinnlose Diskussionen zu investieren. Ich habe meinen Teil dazu geschrieben und gut ist es.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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