Die sozialistische Eigentumsordnung

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Re: Die sozialistische Eigentumsordnung

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Februar 2016, 11:07

Es galt das Motto:

"Teil Dir den Siegerkranz, doch nimm was Du kriegen kannst!" [super]

Es gibt auch Sachen, an die man gern zurückdenkt.

Gruß Volker
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Re: Die sozialistische Eigentumsordnung

Beitragvon augenzeuge » 7. Februar 2016, 11:37

karnak hat geschrieben:und was um Himmelswillen hast Du mit 40 Kilo gemacht? [flash]


Erst wurde das Dorf satt und dann wurde der Smog natürlich weggeblasen. [grins]
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Re: Die sozialistische Eigentumsordnung

Beitragvon Edelknabe » 7. Februar 2016, 11:55

Wie nannte sich das zu DDR-Zeiten..." ME...gleich Materialentnahmeschein?" Ja, der war natürlich auch nötig,für die jeweilige Baustelle, das Objekt, nur eben nicht immer. Also unser Materiallagerplatz im VEB Bau zur "Landesverteidigung und dazu etwas Besserverdienend" wurde immer aufgefüllt.Leerte Er sich wurde nachbestellt und geliefert. Holz so Schalung und Balken, Stahl in X Formaten, Ziegel aller Sorten, Elektromaterialien im Kleinteile-Lager, Sonstiges, es war eine Freude, ja es war wohl das kleine Glück im Sozialismus in der richtigen Bude zu arbeiten.

Wer sollte sich denn nun der alten Zeiten schämen? Und warum? Entschuldigt, weil, das ist auch heute in gewisser Weise nicht anders....bist du zu zaghaft, wirst du immer der Zehnte bleiben, du bleibst im Großen und Ganzen einfach der Verlierer.

Aber mal hin zum Thema selber. Ich schrieb das irgendwo schon mal. Schon zu tiefsten DDR-Zeiten gab es genug Bürger mit richtig großem Grundbesitz....so bis 10000 und mehr Quadratmetern.Ich habe da mindestens drei Beispiele und in unserer Verwandtschaft beschränkte man sich auch nur nicht auf Mietwohnungen. Und kein Genosse liebäugelte damit, denen, den Grundstückseigentümern da paar Stücken/Flächen zu entziehen, nur weil Die wohl "einfach zu viel" ihren Grundbesitz nannten.

Rainer-Maria also besser den Ball flach halten oder woraus resultieren heute enorme Grundstücke in Siedlungen, Ortschaften so meinem nächtlichen Arbeitsgebiet....siehe, die waren damals Alle schon da, eben im Sozialismus.

Und einen guten Sonntag allen ins Forum
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Re: Die sozialistische Eigentumsordnung

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Februar 2016, 12:50

Die Grundstücke sind kleiner Edelknabe, Du siehst im Dunkeln nur die Zäune nicht. Und 1 ha Land war auch zu DDR-Zeiten nichts besonderes.

Gruß Volker
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Re: Die sozialistische Eigentumsordnung

Beitragvon pentium » 7. Februar 2016, 13:30

Edelknabe hat geschrieben:Rainer-Maria also besser den Ball flach halten oder woraus resultieren heute enorme Grundstücke in Siedlungen, Ortschaften so meinem nächtlichen Arbeitsgebiet....siehe, die waren damals Alle schon da, eben im Sozialismus.

Und einen guten Sonntag allen ins Forum


Und warum soll der Ball flach gehalten werden? Ja es gib privaten Grundbesitz damals in der DDR. Gut über den Begriff der enormen Grundstücke kann man streiten? Aber hier mal ein kleines Beispiel:

Der Pfaffenstein ein 434,6 m hoher Tafelberg im Elbsandsteingebirge

Zitat:
Die Witwe Ulbrich verkaufte die Gastwirtschaft 1895 an die Familie Keiler, die sie über drei Generationen bis 1990 betrieb. Hermann Keiler erweiterte den Gasthof zwischen 1897 und 1904 bis zur heutigen Gestalt. Da bis 1912 alle Lasten beschwerlich den Berg heraufgetragen werden mussten, entschied man sich zum Bau eines Lastenaufzuges, der noch in Betrieb ist.
Hermann Keiler, der schon drei Parzellen auf dem Berg erworben hatte, schloss zunächst Pachtverträge mit einigen Besitzern der restlichen Bergparzellen ab, um den Besuchern Zugang zu den Felsformationen zu bieten. Schließlich kaufte er mit seinem Sohn aber – soweit möglich – die Landstücke, so dass die Familie schlussendlich elf der zwölf Hektar des Plateaus besaß.

Den Privatbesitz der Familie Keiler auf dem Pfaffenstein erwarb 1992 für 2,9 Millionen DM der Freistaat für die Schutzgemeinschaft Sächsische Schweiz. Auch der Berggasthof ging 1993 in den Besitz der Schutzgemeinschaft über. Der Aussichtsturm eröffnete 1995 nach einer Renovierung neu...

Quelle: Wiki

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Re: Die sozialistische Eigentumsordnung

Beitragvon Beethoven » 8. Februar 2016, 14:30

@Volker - Fallschirmseidenschnur und Lastenfallschirme, gab es in der NVA nicht. Konnte also nicht aus NVA-Beständen sein. Nur mal so am Rande. Die Fangleinen waren aus einem Mischgewebe. Seide federt zu sehr und ist viel zu teuer.

Und es ist schon ein Unterschied, wenn ich etwas vor dem Flammentod bewahre und sogar da noch eine Genehmigung zur Wegnahme vom "Vernichter" erhalte. Den Diebstahl von Material jedoch, was dann irgendwo anders fehlt, ist für mich kein Ruhmesblatt sonders eben Diebstahl.

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10000 qm Land, also ein Hektar, ist doch gar nichts. Da wurden ganz andere Flächen während der Bodenreform an die Bauern übergeben.

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Re: Die sozialistische Eigentumsordnung

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Februar 2016, 14:40

@Beethoven,
was ich meine, mag genau auch Kunstseide oder Ähnliches gewesen sein. Die bauten damals in Silberhütte Geschosse mit Leuchtspur und eben irgendwelche mit Fallschirm bestückten, abschießbare Gerätschaften. was genau haben die mir nicht erzählt und hat mich, weil militärisch, auch nie interessiert. Wir waren am Steinbruch an der schwarzen Brücke aber fast täglich Augenzeugen, wenn deren Restbrennmaterial da verpuffend verbrannt wurde. Da stiegen fast jeden Tag keine 30m von unserer Mischstation die Rauchsäulen auf. Zusammen gerührt wurde alles zuvor im Gebäude 80, 100m weit weg.
Als wir die Säcke bekamen, hieß es, es seien geflochtene verwurstelte Seidenschnüre. Sicher aber wohl Chemiefasern, denke ich mal.

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Re: Die sozialistische Eigentumsordnung

Beitragvon Beethoven » 8. Februar 2016, 16:44

Aha, Du meinst also die FLG (FallschirmLeuchtGeschosse). Die waren erst recht nicht aus Seide aber das spielt keine Rolle. Allerdings war selbst das Größte davon, das FLG 5000 (hieß so, weil es von einem Rohr, ähnlich dem Granatwerfer abgeschossen wurde und der Leuchtsatz in 5000 m Höhe entflammte und über mehrere Minuten das Gefechtsfeld erleuchtete - wurde übrigens nur von der Artillerie verschossen) nicht so groß, dass man daraus Wäscheleinen herstellen konnte. Der Fallschirm hatte vielleicht 2 - 3,5 qm Größe und die Fangleinen waren etwa 2 bis 3 m lang.
Ist ja auch egal.
So was klaubten die Landser gerne auf. War was für die Kinder zum Spielen, wenn sie denn abgebrannt waren. Damit konnte man schon einen richtigen Teddy aus nem Hochhaus werfen und der kam unten "glücklich" an.

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Re: Die sozialistische Eigentumsordnung

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Februar 2016, 17:31

Unsere Leinen waren etwa so dick wie ein Bleistift. Wie eben die früheren Wäscheleinen.

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Re: Die sozialistische Eigentumsordnung

Beitragvon Spartacus » 10. Februar 2016, 20:34

Wie nannte sich das zu DDR-Zeiten..." ME...gleich Materialentnahmeschein?


Heißen auch heute noch so und selbst im Westen. Der Posten wird über SAP - R/3 gebucht und dann bekommst du was du willst.
Wie durch Zauberhand, aber eben nur für deine Arbeit im Betrieb.

LG

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Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: Die sozialistische Eigentumsordnung

Beitragvon Interessierter » 19. Januar 2018, 11:21

Hotelenteignungen in Oberhof - Rauswurf aus dem Paradies

Bild
Golfhotel: Der 1908 eröffnete Golfplatz lockte viele Touristen in den Luftkurort Oberhof. 1912 wurde das Golfhotel gebaut. Doch der "Sport der Kapitalisten" geriet in DDR-Zeiten in Verruf, so dass die Anlage verfiel.

Marlene Dietrich lief in Oberhof Ski, die Welt der Reichen spielte dort Golf. Doch die DDR-Führung wollte kein "St. Moritz des Ostens" - sie wollte einen Arbeiter- und Bauern-Kurort: 1950 enteignete die Staatsmacht in einer Blitzaktion private Hotels und Pensionen - und machte die Besitzer zu Aussätzigen.

Auf der Kammlage des Thüringer Waldes ist es dunkel, Nebel umhüllt am späten Nachmittag das Ortsschild von Oberhof. In 800 Metern Höhe ragen Fassaden schemenhaft in den grauen Dunstschleier, der über dem Ort liegt. Viele Häuser tragen klangvolle Namen: Edelweiß, Germania, Heiderose, Schweizerhof, Morgensonne, Silberblick, Quisisana. Sie alle gehören zu den 75 privaten Hotels und Pensionen in der Gemeinde am Rennsteig.

Noch. Denn an diesem Tag Mitte November 1950 sitzen hinter den Gardinen viele Hotel- und Pensionsbesitzer sowie Verwandte oder Mitarbeiter auf gepackten Koffern und warten darauf, abgeholt zu werden. Bis 16 Uhr hatten sie Zeit, Persönliches zusammenzupacken sowie ein paar Möbel bereitzustellen. Viele, die geahnt hatten, welches Schicksal ihnen bevorstand, waren bei Nacht und Nebel noch aus der DDR in die Bundesrepublik geflohen und hatten ihre Häuser schweren Herzens im Stich gelassen. Die anderen hoffen immer noch, dass sich der Irrtum aufklärt.

Aber es ist kein Irrtum. Denn wenig später heißt es im schneidigen Befehlston "aufladen" und "einsteigen". Die Autos, Lastkraftwagen sowie etliche Möbelwagen, setzen sich in Bewegung. In den meisten Fällen endet die Fahrt weitab vom Heimatort vor einer heruntergekommenen Wohnung, einer Notunterkunft, die zum Dauerquartier werden soll.


Es ist der Beginn einer schrecklichen Enteignungswelle in der DDR, in Oberhof wiederholt sich die Aktion bis Februar 1951 noch zweimal. Angeordnet wurde sie vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Walter Ulbricht, geplant von der Thüringer Landesregierung und ausgeführt von der Staatsgewalt. Am Ende ist nahezu der gesamte Tourismus in Oberhof verstaatlicht und in Volkseigentum überführt. Viele der Betroffenen sehen ihren Heimatort lange Zeit, andere, zumeist Ältere, gar nicht wieder.

Weiter geht es hier:
http://www.spiegel.de/einestages/hotele ... 46622.html

Der gewerkschaftliche Feriendienst besaß kaum Hotels, um die Wünsche der Bevölkerung befriedigen zu können. Daher war die Enteignung doch eine simple Möglichkeit, das zu ändern. [denken]
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