Die SED und die JournalistenDie Propagandisten der sogenannten "Arbeiterklasse" als Medienmacher im vereinten Deutschland»Organ der Bezirksleitung Halle der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands« prangte einst als Untertitel auf der Hallenser Zeitung »Die Freiheit« (heute »Mitteldeutsche Zeitung«). Wer damals darin las, mußte den Eindruck gewinnen, die DDR sei eine offene, florierende Gesellschaft, ihre Bürger allesamt Genossen der SED. Und der sogenannte Sozialismus ein Hort des Friedens und der Freude. Natürlich wußte jeder, daß ein Großteil der Artikel erstunken und erlogen: Diejenigen in den Chefetagen der SED, die diese Zeitung herausgaben und deren Inhalt maßgeblich bestimmten sowieso. Auch ihren Erfüllungsgehilfen in den Redaktionen, Redakteure genannt, die das alles zu Papier brachten, war klar, daß sie nicht die Realität wiedergaben. Und die Leser, zu deren Verdummung und Gleichschaltung dieser Aufwand betrieben wurde, durchschauten meist die böse Absicht. Sie versuchten, zwischen den Zeilen ein Stückchen der Wahrheit zu entdecken. Oder benutzten die Blätter gleich lieber dazu, den stinkenden Braunkohle-Ofen anzuheizen.
Menschen, die sich andere Informationsquellen erschließen wollen, zum Beispiel Zeitungen aus dem Westen, wurden kriminalisiert. Ob der Zuschauer des West-Fernsehens oder der Leser der eingeschmuggelten Ausgabe des »Spiegel«. Interessant daran ist auch, daß sich die »Macher« inklusive des SED-Chefs Erich Honecker darüber bewußt waren, daß sie Lügen verbreiteten und sie selbst ihre wesentlichen und wichtigen Informationen aus den offiziell verbotenen »West-Medien« bezogen.
Wenn man ehemalige Redakteure der DDR-Medien heute danach fragt, dann setzen viele ein leichtes Schmunzeln auf und antworten versöhnlich; »Ja, damals war das eben so, die Verhältnisse eben.« Die geistig abgehärteteren Bleistifthalter unter ihnen fügen noch hinzu: »Na, heute schreiben wir ja auch, was unsere Chefs wollen.« Ein paar Empfindsamere wurden angesichts ihrer Sünden von damals allerdings Wende-krank. Sie neigen zu Depressionen, Schnaps und Weltschmerz. Kein Wunder!
Alltag in den Redaktionsstuben zwischen Rostock und Suhl. 70 Prozent aller Redakteure ostdeutscher Printmedien saßen auch vor der Wende schon an ihrem Schreibtisch – damals als Macher der Zeitungen der SED und der Blockparteien.
Sind diese Menschen geeignet, heute die Medien zu gestalten? Wie objektiv können sie angesichts ihrer eigenen Biographie über die DDR-Vergangenheit und die Gegenwart schreiben? Wer beispielsweise etwas über den " Cottbuser Filz " erfahren möchte, kann hier weiterlesen:
http://www.horch-und-guck.info/hug/arch ... 8-praschl/