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Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 29. April 2016, 18:06
von Nostalgiker
Ach und "Pressefreiheit" für Journalisten wird daran festgemacht wie oft wieviele die/den Kanzler kritisierten?
Wie viele Journalisten hatte die Möglichkeit im Rahmen der "Pressefreiheit" ihren unmittelbaren Arbeitgeber oder Besitzer des Mediums zu kritisieren?
Viele, sehr viele? Wenn ja wie oft konnten sie das unbeschadet machen? Einmal? Zweimal? Oder immer?

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 29. April 2016, 18:56
von augenzeuge
Thoth hat geschrieben:Wie viele Journalisten hatte die Möglichkeit im Rahmen der "Pressefreiheit" ihren unmittelbaren Arbeitgeber oder Besitzer des Mediums zu kritisieren?


Warum muss ich meinen eigenen Arbeitgeber vor allen anderen kritisieren? Vielleicht hast du die Pressefreiheit nicht verstanden. Oder würdest du es korrekt finden, wenn du von deiner Frau beim Nachbarn offen kritisiert wirst?
AZ

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 29. April 2016, 19:00
von Wosch
Thoth hat geschrieben:Wie in einem anderen Thread von einem anderen user sehr treffend bemerkt, du verstehst keine Zusammenhänge, noch bist du in der Lage aus irgendeiner Thematik abstrahierende, grundlegende Erkenntnisse zu gewinnen und darzulegen.
Statt dessen keifst und geiferst du wie weiland Herr Löwenthal ohne Sinn und Verstand gegen alles und jeden was dir nicht in den Kram passt.......

Ne reine Verständigungsfrage an dich, wosch; hältst du dich etwa für einen "gesunden" und "klar" denkenden Mensch? Ne, nicht wirklich oder?
Denn normal sind deine ideologisch gefärbten Hasstiraden nun gerade ......




Zu dem von mir Rot hervorgehobenen: " Ich habe mir den "Löwenthal" und auch den "von Schnitzler" regelmäßig im Fernsehen angeschaut und auch angehört. Es spricht doch für sich daß die eigene Bevölkerung dem "Karl Eduard" den Beinamen SUDELzukommen ließ, was man dem "Gerhard" nun wirklich nicht nachsagen konnte, Löwenthal hatte es mit der Wahrheit, Dein Schnitzler dagegen hatte "gesudelt"
Zu Deiner reinen "Verständigungsfrage" in Bezug auf meine Person, wichtig ist nicht was ich von mir selber halte sondern ob das stimmt was Du von mir hältst.

Wosch. [zunge]

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 29. April 2016, 19:09
von Danny_1000
Ist zwar schon etwas älter, bedarf aber keines weiteren Kommentars, was guten unabhängigen und investigativen Journalismus bei den führenden Medien betrifft.



Danny

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 29. April 2016, 19:27
von Nostalgiker
Augenzeuge, ist dir die Sonne in der Karibik nicht bekommen?

Schön das du wieder da bist und auch gleich deine Unparteilichkeit als Moderator auslebst ......
das hat mir echt gefehlt.

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 29. April 2016, 21:21
von andr.k
Interessierter hat geschrieben:
Journalisten in der DDR



Interessant auch, wie drei " Freie Presse " Redakteure sich an damals erinnern.


Kennst du wirklich alle Zeitschriften, die in der "Ehemaligen" überhaupt gedruckt worden sind? Deine Suchmaschine bedarf, genauso wie du, dringend ein Update.

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 30. April 2016, 09:52
von Interessierter
"Parteilichkeit" als parteiliche Umschreibung für Manipulation

Diese absurde Praxis hing mit einer absurden Theorie zusammen, wonach Information ausschließlich oder doch in erster Linie als "Manipulation" verstanden wurde. Der Ausdruck "Manipulation" blieb natürlich der Informationspolitik im Kapitalismus vorbehalten. Hinsichtlich der eigenen Praktiken sprach man von "Parteilichkeit" der Berichterstattung - ein Begriff, der selbst nichts anderes als eine "parteiliche" Umschreibung für Manipulation war.

Das Grundprinzip der sozialistischen Informationspolitik sei "die Parteilichkeit auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus" und diese Parteilichkeit sei wiederum "der imperialistischen Politik der Manipulation diametral entgegensetzt".

Die DDR-Medienlenkung bediente sich ähnlicher Instrumente, wie sie zuvor der Nationalsozialismus zur "Gleichschaltung" und zentralen Steuerung der Medien verwendet hatte. Beispielsweise mußten sich die Chefredakteure der SED-Presse einmal wöchentlich im "Großen Haus" des SED-Zentralkomitees einfinden, um dort - analog den täglichen Befehlsausgaben durch Goebbels - die neusten Sprachregelungen der Partei in Empfang zu nehmen. Der dafür zuständige Leiter der Abteilung Agitation und Propaganda hieß zuletzt Heinz Geggel - von den Journalisten hinter vorgehaltener Hand auch "Geggels" genannt..

Es gab in der DDR jedoch nie eine förmliche Zensur (auch im "Dritten Reich" wurde die Militärzensur erst 1939 mit Kriegsbeginn eingeführt). Das System funktionierte nach dem Prinzip des vorauseilenden Gehorsams. Wer die "Empfehlungen" der Agitationsabteilung mißachtete, riskierte seine Absetzung oder Schlimmeres. Die Vorzensur war in den Köpfen der Journalisten installiert.

Bild
Viermal "herzlich willkommen", einmal "herzlich begrüßt" – das war so ziemlich alles, was in der unifomierten Presse der DDR an Abweichung zulässig war. Zum Beispiel wäre es jeder dieser Zeitungen übel bekommen, wenn sie auch nur das Attribut "herzlich" in der Schlagzeile vergessen hätte! Die von der Agitationsabteilung ausgegebenen Sprachregelungen waren strikt zu befolgen.

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.udo-leuschner.de/medien/ddrpresse.htm

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 30. April 2016, 22:34
von andr.k
Gestern drei Redakteure und heute fünf Zeitungen… [flash]

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 1. Mai 2016, 10:41
von Interessierter
Schon 1995 lagen dem " Focus " Treffberichte eines IM vor, der Veranlassung für diesen Titel war:

Journalist Klaus Huhn war Stasi-Spitzel

Einer der einflußreichsten Journalisten der DDR diente der Stasi: Klaus Huhn, 67, Ex-Sportchef beim „Neuen Deutschland“ und Vizepräsident des europäischen Sportjournalistenverbands (bis 1993), unterschrieb 1960 eine IM-Verpflichtungserklärung mit dem Decknamen „Heinz Mohr“.

In zahlreichen Treffberichten, die FOCUS vorliegen, schwärzt Huhn Kollegen an („ist nicht zuverlässig“) und Sportler („es besteht nach wie vor Verdacht auf Republikflucht“). Die IM-Akte Heinz Mohr wanderte 1969 in die Ablage, doch Huhn verfaßte weiter „Einschätzungsberichte“. Zum 60. Geburtstag erhielt er für „seinen guten Kontakt zum MfS und seine operativ wertvollen Informationen“ Geschenke.

Huhn kann sich nicht erinnern, „jemals etwas unterschrieben zu haben“. Heute ist er Verleger. Sein neuester Titel: „Gauck-Opfer“.

http://www.focus.de/magazin/archiv/ddr- ... 54495.html

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016, 12:01
von Interessierter
Das Wort vom Sonntag

Journalismus in der DDR vor der Wende – zum Beispiel in der Wochenzeitung „Sonntag“

Unter den Zeitungen der DDR galt die Wochenzeitung für Politik, Kunst und Kultur auch vor der Wende als liberales Blatt, mit winziger Auflage daher, aber mit beträchtlicher Wirkung. Unser Autor war drei Jahre dort Redakteur.

Dem Reich-Ranicki gehört was vor die Fresse, dem sollte man mit dem Rasiermesser das Ohr abschneiden!“ Mit solch markigen Spruchen versuchte noch im Juli 89 der damalige Kulturminister Hoffmann die Redaktion des Sonntag, der Ostberliner Wochenzeitung für Politik, Kunst und Kultur, auf eine härtere Gangan gegen den Klassenfeind einzuschwören. Hoffmann zählte zu den liberalen Kulturfunktionären.

Es war der letzte Disziplinierungsversuch im Auftrag der Abteilung Agitation beim SED-Zentralkomitee. Die war eigentlich mit der Absicht angetreten, endlich das Blatt mit der winzigen Auflage und der beträchtlichen Wirkung zu schließen. Denn es hatte mit einer Reihe von Artikeln – die ein ZEIT- Leser sicher als harmlos abgetan hätte – wieder einmal den Bogen überspannt. Über Jahre wurde die Auflage ständig stärker limitiert, so daß von den anfangs mehr als 200 000 Exemplaren zum Ende eine Auflage von 20 000 übrigblieb, die oft von Hand zu Hand weitergegeben wurde. Auch zwischen den Zeilen zu schreiben blieb nicht ohne Folgen in einem Staat, in dem die Presse gleichgeschaltet war.

Jeden Donnerstag versammelten sich im Haus des Zentralkomitees die Chefredakteure der überregionalen Medien des Landes. Zu ihnen zählten neben dem Sonntag und der Wochenpost auch Pressestellen unterschiedlichster Institutionen, aber auch die Mediziner-Zeitung Humanitas oder die Lehrerzeitung – Produkte also verschiedenster Herausgeber, die, zumindest rechtlich, nicht parteigebunden waren. Herausgeber des Sonntags ist der Kulturbund, 1945 als „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ gegründet. Sein Ziel war es, Künstler und Kunstinteressierte zu vereinigen, um jene Werke wieder in Deutschland bekannt zu machen, die der nationalsozialistischen Gleichschaltung zum Opfer gefallen waren; übrigens wurde die Vereinigung später von der Adenauerregierung verboten.

So saßen dann einmal in der Woche rund sechzig erfahrene Journalisten zusammen und ließen politische Scheinargumentationen über sich ergehen. Nach Lob und Schelte für die Redaktionen verkündete der Abteilungsleiter für Agitation, Herr Geggel, vor allem Anweisungen für kommende Ausgaben. Da hieß es dann, das Wort Ökologie habe nicht vorzukommen, da Umweltschutz die ökonomische Basis im Wettbewerb mit den imperialistischen Konzernen schwäche. Dann durften auf Photos und in Artikeln eine Zeitlang keine Randgruppen erscheinen, weder Skins noch Gruftis. Wetterbedingten Mißernten wurde mit der Aufforderung begegnet, verstärkt vom „Einsatz unserer fleißigen Menschen an der Erntefront“ zu berichten.

Weiter geht es hier:
http://www.zeit.de/1990/07/das-wort-vom ... ettansicht

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 13. Mai 2016, 10:50
von Interessierter
Der sozialistische Journalist. Einst und jetzt

Bild

Der sozialistische Journalist soll nicht nur Talent und Intelligenz besitzen, sondern auch moralische Eigenschaften und ideologische Reife aufweisen, schreibt der Dekan der Fakultät für Journalistik der Karl-Marx-Universität Leipzig Hermann Budzislawski in der Neuen Deutschen Presse, der Zeitschrift des Verbandes der Journalisten der DDR.

Zeitungs- und Funkjournalisten werden als gesellschaftliche Arbeiter aufgefaßt, es ist ihre Aufgabe, das sozialistische Weltbild mit Hilfe von Massenmedien zu formen. Als beispielhaft wird dem sozialistischen Journalisten der DDR die Tätigkeit des kommunistischen Redakteurs der Vergangenheit dargestellt: nicht ein Beruf wie jeder andere, sondern eine Berufung war der Eintritt in die Redaktion eines Parteiblattes; zur täglichen Aufgabe der kommunistischen Redakteure gehörte der "kompromißlose Kampf gegen alle revisionistischen, liquidatorischen und sektiererischen Strömungen in der Arbeiterbewegung"; die Bewältigung dieser Aufgabe habe den Grundstein zur "unerschütterlichen felsenfesten politischen Überzeugung von der Gesetzmäßigkeit des Sieges des Sozialismus" gelegt, weiß der Politiker, Abgeordnete und Journalist Paul Böttcher.

Aufgabe des sozialistischen Journalisten ist es, "Pädagoge des ganzen Volkes, ein Erzieher der Massen im revolutionären Geiste" zu sein, den Menschen "von seinem individualistischen Standpunkt in der Betrachtung des Lebens zu einer kollektiven Betrachtungsweise gelangen zu lassen". (5)

Dem sozialistischen Journalisten ist "jeglicher Individualismus fremd", er arbeitet "im Schutze des Kollektivs, das ihn, wenn nötig, vor Entgleisungen und falschen Einschätzungen bewahrt, er achtet seinen Rat und seine Kritik", er fühlt sich "als Teil des großen Kollektivs des Volkes und insbesondere der Arbeiterklasse".

Weiter hier:
http://eussner.blogspot.de/2011/06/der- ... t-und.html

Unglaublich und einfach lächerlich sind die Vorstellungen, welche diese SED - Diktatur vom Journalismus hatte.

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 13. Mai 2016, 11:13
von Nostalgiker
Ob der sich Interessierender nennende überhaupt erfasst hat warum Gudrun Eussner diese uralt Kamellen in Zitatform von Hermann Budzislawski, Albert Norden und Horst Sindermann, um nur ein paar zu nennen, ausgegraben hat?
Ich befürchte NEIN!

Hermann Budzislawski war von 1954 bis 1962 Dekan der Fakultät. 1968 wurde aus der Fakultät die Sektion Journalismus .......

aber was interessieren Interessierte Details, das sind für den erhabenden Tugendwächter der Horch und Guck Wahrheit doch nur Korinthen ......

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 13. Mai 2016, 18:41
von Interessierter
Beitragvon Thoth » 13. Mai 2016, 12:13
Ob der sich Interessierender nennende überhaupt erfasst hat...


Mensch " Thoth ", Du kannst ja noch nicht einmal richtig abschreiben. Schon Beethoven mußte lernen, dass sich beim sich " Interessierter Nennenden, sich auch der Nennende groß schreibt.

Wenn Du aber aus meinem Nicknamen " Interessierter " auch noch den " Interessierenden " machst und ausdrückst, dass ich zu den Dich interessierenden Usern zähle, dann schmeißen meine Lachsalven mich beinahe aus meinem Stuhl. [laugh]

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 14. Mai 2016, 08:15
von Nostalgiker
Statt sich bei mir überschwänglich zu bedanken das ich ihm einen einsamen Höhepunkt verschaffte nörgelt der Interessierte wieder mal nur rum.
Nichts kann man ihm recht machen.

Jetzt fällt er schon fast vom Stuhl, letztens saß er noch im Sessel ........

Es ist natürlich gut zu wissen das der Interessierter verlässlich mit seinen üblichen inhaltslosen Phrasen und grenzwertigen Pöbeleien das ihm dargebotene Stöckchen aufgriff .......
So ist das wenn einem die arg beschränkte Denkweise seiner Pappenheimer bekannt ist ....

Schöne Pfingsten Interessierter und erfreu uns alle mit einer weiteren Dürftigkeit aus deiner Argumentationskiste .....

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 14. Mai 2016, 09:06
von Interessierter
Also flegsibel bist du ja. Aus deinen permanden Rechtschreibfelern machst du dahrgebotene Stökchen. Wo bleibt da eigendlich das fielgelopte DDR - Schulsüstem ?

Frohe Finksten [laugh]

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 14. Mai 2016, 10:30
von Nostalgiker
Peinlichkeit mit Dummheit kombiniert kennt wirklich keine Schamgrenzen, gell Interessierter ....

Ist es die außer Kontrolle geratene Zuführung von Pfingstwasser welche dich so dermaßen albern werden lässt oder entspricht das deinem normalen gebaren?
Ich werde darüber nachdenken was schlimmer ist.

Fehler darfst gerne behalten

So richtig stimmig wäre dein Beitrag allerdings folgendermaßen gewesen (Vorschlag):

Also flegsiebel bissd du ja. Aus deinen bermanenden Rächdschreibfählern machst du dahrgebodne Sdögschen. Wo bleibt da egendlisch das fielgelobde DDR - Schulsissdehm ?

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 25. Mai 2016, 12:04
von Interessierter
Die SED und die Journalisten

Die Propagandisten der sogenannten "Arbeiterklasse" als Medienmacher im vereinten Deutschland

»Organ der Bezirksleitung Halle der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands« prangte einst als Untertitel auf der Hallenser Zeitung »Die Freiheit« (heute »Mitteldeutsche Zeitung«). Wer damals darin las, mußte den Eindruck gewinnen, die DDR sei eine offene, florierende Gesellschaft, ihre Bürger allesamt Genossen der SED. Und der sogenannte Sozialismus ein Hort des Friedens und der Freude. Natürlich wußte jeder, daß ein Großteil der Artikel erstunken und erlogen:

Diejenigen in den Chefetagen der SED, die diese Zeitung herausgaben und deren Inhalt maßgeblich bestimmten sowieso. Auch ihren Erfüllungsgehilfen in den Redaktionen, Redakteure genannt, die das alles zu Papier brachten, war klar, daß sie nicht die Realität wiedergaben. Und die Leser, zu deren Verdummung und Gleichschaltung dieser Aufwand betrieben wurde, durchschauten meist die böse Absicht. Sie versuchten, zwischen den Zeilen ein Stückchen der Wahrheit zu entdecken. Oder benutzten die Blätter gleich lieber dazu, den stinkenden Braunkohle-Ofen anzuheizen.

Menschen, die sich andere Informationsquellen erschließen wollen, zum Beispiel Zeitungen aus dem Westen, wurden kriminalisiert. Ob der Zuschauer des West-Fernsehens oder der Leser der eingeschmuggelten Ausgabe des »Spiegel«. Interessant daran ist auch, daß sich die »Macher« inklusive des SED-Chefs Erich Honecker darüber bewußt waren, daß sie Lügen verbreiteten und sie selbst ihre wesentlichen und wichtigen Informationen aus den offiziell verbotenen »West-Medien« bezogen.

Wenn man ehemalige Redakteure der DDR-Medien heute danach fragt, dann setzen viele ein leichtes Schmunzeln auf und antworten versöhnlich; »Ja, damals war das eben so, die Verhältnisse eben.« Die geistig abgehärteteren Bleistifthalter unter ihnen fügen noch hinzu: »Na, heute schreiben wir ja auch, was unsere Chefs wollen.« Ein paar Empfindsamere wurden angesichts ihrer Sünden von damals allerdings Wende-krank. Sie neigen zu Depressionen, Schnaps und Weltschmerz. Kein Wunder!

Alltag in den Redaktionsstuben zwischen Rostock und Suhl. 70 Prozent aller Redakteure ostdeutscher Printmedien saßen auch vor der Wende schon an ihrem Schreibtisch – damals als Macher der Zeitungen der SED und der Blockparteien.
Sind diese Menschen geeignet, heute die Medien zu gestalten? Wie objektiv können sie angesichts ihrer eigenen Biographie über die DDR-Vergangenheit und die Gegenwart schreiben?

Wer beispielsweise etwas über den " Cottbuser Filz " erfahren möchte, kann hier weiterlesen:
http://www.horch-und-guck.info/hug/arch ... 8-praschl/

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 28. Mai 2016, 09:16
von Interessierter
Partei-PR und gesunde Eier
Medien in der DDR waren das Sprachrohr der SED. Für viele Leser aber auch ein Spiegel der realen Verhältnisse.


Was erzählt man seinen Kindern über die Presse in der DDR? Diesen Kindern, die heute kaum noch Zeitungen lesen und die DDR nur vom Hörensagen kennen?

Die Presse war wichtig damals - für die Herrschenden, aber auch für viele Bürger. So wichtig, dass die meisten Haushalte mehr als ein Abonnement hatten. Im Bezirk Karl-Marx-Stadt natürlich die "Freie Presse", das Lokalblatt der SED. Dazu oft die "Junge Welt", die Zeitung der Freien Deutschen Jugend, und gar nicht so selten auch das "Neue Deutschland", das Zentralorgan der führenden Partei.

Von den Auflagen können Verleger heute nur träumen: "Junge Welt" und "Neues Deutschland" in den achtziger Jahren jenseits der Millionengrenze und die "Freie Presse" mehr als 650.000 Exemplare. DDR-Rekord für eine Lokalzeitung - natürlich auch, weil der Bezirk die meisten Einwohner hatte und weil es kaum Konkurrenz gab.

http://www.freiepresse.de/THEMEN/Partei ... 517376.php

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 28. Mai 2016, 10:07
von wibi
Hallo zusammen,alles richtig.Aber wie war es denn,die Leute haben meist nur das Regionale und die Sterbeanzeigen gelesen.Als ich in U Haft bei der Stasi war,mußte ich mit der Zeitung den Tag auskommen.Ich habe alles gelesen,wie ging es los" Prolitarer aller Länder vereinigt Euch"

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 28. Mai 2016, 15:55
von andr.k
Die Weisesten sind, welche lesen, um sich von ihren Fehlern zu befreien. [hallo]

Friedrich II., der Große.

AK

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 30. Mai 2016, 10:30
von Interessierter
Klagen über die rosarote Brille
Was hielten die Leser in der DDR von der "Freien Presse"? Schon die SED bekam zu hören: Die Phrasen will keiner.


"20 Minuten vielleicht, länger nicht." Die Kindergärtnerin aus Chemnitz, Jahrgang 1956, weiß noch genau, wann sie die "Freie Presse" in der DDR gelesen hat. "Immer wenn ich von der Arbeit gekommen bin. Erst mal hingesetzt und in die Zeitung geguckt. Die Kultur. Gerichte und Prozesse. Das hat mich auch interessiert. Und hier die Umgebung. Was sie wieder neu gemacht haben. Veranstaltungstipps, Kino. Dann die Anzeigen. Todesannoncen. Und was die Leute so loswerden wollten. Man hat ja immer was gebraucht. Wirtschaft nicht so und Politik auch nicht." Und wenn Erich Honecker, der Parteichef, etwas gesagt hat auf der letzten Tagung? "Puh. Das musste man lesen. Wir hatten ja Parteilehrjahr auf Arbeit. Aber echt mit Abneigung, muss ich mal sagen."

Diese Frau war nicht in der SED, aber zufrieden in der DDR. Verheiratet, eine Tochter. Erst Altbau, dann Umzug ins Heckert-Gebiet. Die Arbeit gleich um die Ecke und jedes Jahr mit dem Zelt nach Prerow an die Ostsee. Über die "Freie Presse" schimpft sie trotzdem, auch noch zwölf Jahre nach der Wende, als sie zu den Medien in der DDR befragt wird. "Das war ja keine aktuelle Berichterstattung. Das war wirklich gezielte Information. Wenn irgendetwas schiefging, dann hast du das bei uns nicht erfahren. Nur im Westen. Wenn eine Havarie war in den Bruderstaaten. Oder Flugzeugabstürze. Das durfte ganz einfach nicht sein. Die haben auch nicht gesagt, wenn einer erstochen wurde."

Das Gespräch mit der Kindergärtnerin ist Teil einer Interviewserie, in der über 100 Menschen zu ihrem Leben in der DDR befragt wurden und zu dem Platz, den die Zeitungen in diesem Leben hatten. Bei der "Freien Presse" sind sich die Leser ziemlich einig, was ihnen wichtig ist: das Lokale, die Überschriften und das, was für die Schule nötig war oder im Betrieb. Eine Dolmetscherin, 1972 geboren, hat lieber die "Junge Welt" gelesen, das Blatt des Jugendverbandes. "Da haben sie auch über Musik geschrieben. Und dann gab es diese tolle Seite, wo man Fragen stellen konnte an Frau Doktor soundso." Und die Eltern? "Die ,Freie Presse', na klar." Ein Schuldirektor, Jahrgang 1932, erzählt, dass er viele Ausgaben sogar richtig studiert habe. "Und Sachen ausgeschnitten. Das waren Fakten, die ich gebraucht habe für den Unterricht."

Weiter geht es hier:
http://www.freiepresse.de/THEMEN/Klagen ... 19994.php#

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 30. Mai 2016, 18:54
von steffen52-1
Warum nur die (Freie Presse)? Kann man doch auf jeder Art der Presseerzeugnisse in der damaligen DDR münzen! Da hat sich keine Zeitung von der anderen unterschieden! [denken]
Grüsse steffen52-1

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 30. Mai 2016, 19:07
von Interessierter
Weil die " Freie Presse " es gerade erst vor einigen Tagen berichtet hat.

Von Michael Meyen
erschienen am 17.05.2016


Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.Da werden die " Freie Presse " oder der Herr Meyen bei Dir wohl auch zu " Sachsenhassern " [wink]

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 30. Mai 2016, 19:09
von steffen52-1
Interessierter hat geschrieben:Weil die " Freie Presse " es gerade erst vor einigen Tagen berichtet hat.

Von Michael Meyen
erschienen am 17.05.2016


Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.Da werden die " Freie Presse " oder der Herr Meyen bei Dir wohl auch zu " Sachsenhassern " [wink]

So ist es lesen und dann einen Spruch machen!!!!! [laugh]
Grüsse steffen52-1

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 31. Mai 2016, 17:06
von zoll
Thoth hat geschrieben:Und gleich erzählt uns der Märchenonkel das Heutzutage die Medien selbstverständlich völlig Unabhängig seien ...... [laugh]

Du bezeichnest andere als Märchenonkel, gehörst aber heute zu denen die immer noch an das Märchen vom Arbeiter- und Bauernstaat glauben.
zoll

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 31. Mai 2016, 20:07
von Nostalgiker
zoll hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Und gleich erzählt uns der Märchenonkel das Heutzutage die Medien selbstverständlich völlig Unabhängig seien ...... [laugh]

Du bezeichnest andere als Märchenonkel, gehörst aber heute zu denen die immer noch an das Märchen vom Arbeiter- und Bauernstaat glauben.
zoll


Was bin ich doch froh das die Fraktion der sinnfreien Sprücheklopfer im forum in dir ein wertzuschätzendes Mitglied bekommen hat.

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 1. Juni 2016, 11:29
von Interessierter
Enttäuschte Hoffnungen

In der Geschichte der "Freien Presse" waren Johann Most und Joachim Wenzel Redakteure mit einer besonderen Geschichte. Most musste vor dem Sozialistengesetz fliehen, Wenzel kam in der Haft der Staatssicherheit elend um.

http://www.freiepresse.de/THEMEN/Enttae ... 522601.php

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 2. Juni 2016, 10:45
von zoll
Thoth hat geschrieben:
zoll hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Und gleich erzählt uns der Märchenonkel das Heutzutage die Medien selbstverständlich völlig Unabhängig seien ...... [laugh]

Du bezeichnest andere als Märchenonkel, gehörst aber heute zu denen die immer noch an das Märchen vom Arbeiter- und Bauernstaat glauben.
zoll


Was bin ich doch froh das die Fraktion der sinnfreien Sprücheklopfer im forum in dir ein wertzuschätzendes Mitglied bekommen hat.

Thoth ich danke Dir für dieses Lob. Schreibe aber bitte "forum" richtig. F o r u m. Also mit einem großen F! So wurde es mir in der kapitalistischen Volksschule beigebracht, weil Forum ein Hauptwort ist.
Und noch ein Fehler ist mir aufgefallen, in dir ein. Es handelt sich bei dem Wort d i r um eine persönliche Anrede und auch da hat mir die oben erwähnte "Lehranstalt" beigebracht, dass solche Anreden im Brief oder in sonstigen Schreiben groß zu schreiben sind.
Nun kann es sein, dass Du ein etwas jüngeres Erzeugungsjahr wie ich bist und auch eine andere Bildungs- und Sozialisierungsphase durchgemacht hast und deshalb nach Deinen Regeln schreibst.
zoll

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 2. Juni 2016, 15:20
von Nostalgiker
Ja wenn es für Argumente nicht reicht lässt du halt den besserwisserischen, arroganten Volksschüler heraushängen und geilst dich an der Schreibweise bestimmter Worte auf .....

Ja und ich habe keine Volksschule besucht und habe garantiert eine andere Bildungs- und Sozialisierungsphase durchgemacht.
Jedenfalls hat man mir da nicht beigebracht das ich anderer Leute Meinung/Erfahrungen abfällig und verächtlich als Glauben an Märchen tituliere.

Denk mal drüber nach du Besserwessi! Wobei die Frage im Raum steht was du besser weißt, dein Nichtwissen womöglich........

Re: Journalisten in der DDR und die Genossen Alzheimer

BeitragVerfasst: 2. Juni 2016, 15:32
von Zicke
zoll hat geschrieben:Es handelt sich bei dem Wort d i r um eine persönliche Anrede und auch da hat mir die oben erwähnte "Lehranstalt" beigebracht, dass solche Anreden im Brief oder in sonstigen Schreiben groß zu schreiben sind.


Bildung ist das Eine ,Weiterbildung......... [grins]


Die persönliche und förmliche Anrede wurde entgegen einiger Kommentare hier, vor der neuen Rechtschreibreform grundsätzlich groß geschrieben. Seit der NDR ist es erlaubt, Anreden groß und klein zu schreiben (man sollte sich aber in einem Schreiben für eine Variante entscheiden). In formellen Anschreiben wird aber immer noch die alte Großschreibung empfohlen.