Die Irrtümer der Marxisten
Verfasst: 12. Oktober 2015, 12:44
Für 17 Millionen Deutsche wurde der Zweite Weltkrieg um 44 Jahre verlängert: Unfreiheit, Kollektivierung, Gewalt, intellektuelle Bevormundung und Armut. Tiefe Einschnitte in die Biographien von drei Generationen. WARUM ?
Es ist viel zu kurz gegriffen, nur die politischen Machthaber des 'Realen Sozialismus' dafür verantwortlich zu machen. Philosophen basteln seit tausenden von Jahren an Konzepten für gerechte Staaten. Erst Marx und Engels aber waren vor 125 Jahren davon überzeugt, mit dem Kommunismus die 'gesetzmässige' Lösung für die Befreiung des Menschen von der Ausbeutung durch seine Mitmenschen gefunden zu haben.
Viel zu selbstsichere Philosophen und gläubige, bornierte Ideologen (unter Führung der ruhmreichen Sowjetunion...) haben der Menschheit mit dem Realen Sozialismus epochale Irrtümer beschert. Für die staatstragenden Genossen bleibt nur Verachtung, weil sie nicht ihren eigenen Verstand benutzt haben. Die eigentlichen geistigen Urheber aber sind materialistische Philosophen, die ihre Gedankengebäude als absolute Wahrheiten und als Naturgesetze angesehen haben.
Spezielle Irrtümer
sozialistischer Ideologen
Die Diktatur des Proletariats
Marx ist klar, dass die Bourgeoisie nicht freiwillig die Macht hergeben wird. Im Kommunistischen Manifest propagiert er Bürgerkrieg und Revolution: Indem wir die allgemeinsten Phasen der Entwicklung des Proletariats zeichneten, verfolgten wir den mehr oder minder versteckten Bürgerkrieg innerhalb der bestehenden Gesellschaft bis zu dem Punkt, wo er in eine offene Revolution ausbricht und durch den gewaltsamen Sturz der Bourgeoisie das Proletariat seine Herrschaft begründet. (vgl. MEW Bd. 4, S. 473)
Der Begriff 'Diktatur des Proletariats' stammt aber nicht von Marx, sondern von Lenin, der Marx in diesem Sinne interpretiert: 'Der Staat, das heißt das als herrschende Klasse organisierte Proletariat' - diese Theorie von Marx ist untrennbar verbunden mit seiner ganzen Lehre von der revolutionären Rolle des Proletariats in der Geschichte. Die Vollendung dieser Rolle ist die proletarische Diktatur, die politische Herrschaft des Proletariats' (Staat und Revolution, Teil II, Lenin Werke, Band 25, Seite 393 - 507, Dietz Verlag Berlin, 1972).
Die Ideologen der DDR haben aus der Marx'schen Philosophie und Lenins Interpretation wieder ein Naturgesetz gemacht: Die Diktatur des Proletariats ist allgemeingültige Gesetzmäßigkeit beim Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus. Sie beinhaltet die ungeteilte Herrschaft der siegreichen Arbeiterklasse, die sich auf das Bündnis mit den Bauern und den anderen Werktätigen stützt. Sie ist gekennzeichnet durch die Fortführung des Klassenkampfes auf einer qualitativ höheren Stufe, die einheitliche Zusammenfassung aller staatlicher und gesellschaftlicher Organe und Organisationen unter Führung der marxistisch-leninistischen Partei, das Bündnis der Arbeiterklasse mit der Klasse der Genossenschaftsbauern und den anderen Werktätigen Schichten sowie die Entfaltung der sozialistischen Demokratie. (Jugendlexikon, Dietz Verlag 1978)
DDR heisst Deutsche Demokratische Republik. Die DDR aber war weder demokratisch noch eine Republik, sie war immer eine Diktatur der Sozialistischen Einheitspartei (SED). Auch offiziell wurde immer von der Diktatur des Proletariats gesprochen. Die 'führende Rolle der Partei der Arbeiterklasse' war sogar in der Verfassung der DDR festgeschrieben.
Alle Revolutionen der Geschichte waren gewalttätig. Aber sie dauerten keine 70 Jahre. Es ist kein vernünftiger Grund erkennbar, warum die sozialistischen Staaten nach den Anfangswirren der Revolution nicht hätten demokratisch organisiert werden können. Im Gegenteil, das hätte der sozialistischen Idee eine wesentlich grössere Akzeptanz bei der Bevölkerung verschafft. Wahrscheinlich aber ist keine Diktatur aus sich selbst heraus in der Lage, sich zu demokratisieren. Die offene Diktatur in der DDR hatte die Entmündigung eines ganzen Volkes zur Folge: Ständige Präsenz massiver Gewalt, intellektuelle Bevormundung, flächendeckende Bespitzelung bis hin zu scheindemokratischen Spielchen und den peinlichen Wahlfälschungen. Die fatalsten Folgen aber hatte die Diktatur in der zentralisierten Wirtschaft (s.u. Politische Ökonomie). Mit intelligenteren Menschen an der Spitze des Staates wären diese gravierenden Irrtümer vermeidbar gewesen.
Die Kaderpolitik
Bis zum Untergang des 'Sozialistischen Lagers' wurde auf Zentralisierung gesetzt und jede Eigeninitiative wurde als 'Abweichung' diffamiert. Die Leute mit dem wenigsten Verstand hatten das Sagen, weil sie die Macht der Sowjetunion hinter sich hatten.
Diese Kaderpolitik hat einen wesentlichen Anteil am Untergang des 'Sozialistischen Lagers' und sie war in keiner Phase zwingend erforderlich.
Die absolute Verelendung des Proletariats
Ideologen machten daraus das 'Gesetz' von der 'absoluten Verelendung des Proletariats' und warteten vergeblich darauf, dass die absolut verelendeten Proletarier massenhaft in das sozialistische Lager überlaufen würden.
Genau das Gegenteil passierte: Arbeiter in Westdeutschland fuhren bereits 1960 mit dem eigenen Auto 'auf Arbeit' und ihre Kollegen in der DDR erreichten nie auch nur annähernd den Lebensstandard westdeutscher Arbeiter. Trotzdem hielten die Ideologen gegen jede Vernunft bis zuletzt an der angeblich absoluten Verelendung der Arbeiter im Kapitalismus fest. Wie eine Karikatur dieses angeblichen Gesetzes mutet die Tatsache an, dass das sozialistische Lager trotz intakter Machtverhältnisse implodierte. Die sozialistische Wirtschaft konnte mit dem Kapitalismus nicht konkurrieren und die Menschen stimmten mit den Füssen für das kapitalistische Gesellschaftssysteme. Lenin hatte es vorausgesagt.
Weiter mit dem vollständigen, längerem und interessanten Beitrag geht es hier:
http://www.storyal.de/story2003/irrtum.htm
Es ist viel zu kurz gegriffen, nur die politischen Machthaber des 'Realen Sozialismus' dafür verantwortlich zu machen. Philosophen basteln seit tausenden von Jahren an Konzepten für gerechte Staaten. Erst Marx und Engels aber waren vor 125 Jahren davon überzeugt, mit dem Kommunismus die 'gesetzmässige' Lösung für die Befreiung des Menschen von der Ausbeutung durch seine Mitmenschen gefunden zu haben.
Viel zu selbstsichere Philosophen und gläubige, bornierte Ideologen (unter Führung der ruhmreichen Sowjetunion...) haben der Menschheit mit dem Realen Sozialismus epochale Irrtümer beschert. Für die staatstragenden Genossen bleibt nur Verachtung, weil sie nicht ihren eigenen Verstand benutzt haben. Die eigentlichen geistigen Urheber aber sind materialistische Philosophen, die ihre Gedankengebäude als absolute Wahrheiten und als Naturgesetze angesehen haben.
Spezielle Irrtümer
sozialistischer Ideologen
Die Diktatur des Proletariats
Marx ist klar, dass die Bourgeoisie nicht freiwillig die Macht hergeben wird. Im Kommunistischen Manifest propagiert er Bürgerkrieg und Revolution: Indem wir die allgemeinsten Phasen der Entwicklung des Proletariats zeichneten, verfolgten wir den mehr oder minder versteckten Bürgerkrieg innerhalb der bestehenden Gesellschaft bis zu dem Punkt, wo er in eine offene Revolution ausbricht und durch den gewaltsamen Sturz der Bourgeoisie das Proletariat seine Herrschaft begründet. (vgl. MEW Bd. 4, S. 473)
Der Begriff 'Diktatur des Proletariats' stammt aber nicht von Marx, sondern von Lenin, der Marx in diesem Sinne interpretiert: 'Der Staat, das heißt das als herrschende Klasse organisierte Proletariat' - diese Theorie von Marx ist untrennbar verbunden mit seiner ganzen Lehre von der revolutionären Rolle des Proletariats in der Geschichte. Die Vollendung dieser Rolle ist die proletarische Diktatur, die politische Herrschaft des Proletariats' (Staat und Revolution, Teil II, Lenin Werke, Band 25, Seite 393 - 507, Dietz Verlag Berlin, 1972).
Die Ideologen der DDR haben aus der Marx'schen Philosophie und Lenins Interpretation wieder ein Naturgesetz gemacht: Die Diktatur des Proletariats ist allgemeingültige Gesetzmäßigkeit beim Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus. Sie beinhaltet die ungeteilte Herrschaft der siegreichen Arbeiterklasse, die sich auf das Bündnis mit den Bauern und den anderen Werktätigen stützt. Sie ist gekennzeichnet durch die Fortführung des Klassenkampfes auf einer qualitativ höheren Stufe, die einheitliche Zusammenfassung aller staatlicher und gesellschaftlicher Organe und Organisationen unter Führung der marxistisch-leninistischen Partei, das Bündnis der Arbeiterklasse mit der Klasse der Genossenschaftsbauern und den anderen Werktätigen Schichten sowie die Entfaltung der sozialistischen Demokratie. (Jugendlexikon, Dietz Verlag 1978)
DDR heisst Deutsche Demokratische Republik. Die DDR aber war weder demokratisch noch eine Republik, sie war immer eine Diktatur der Sozialistischen Einheitspartei (SED). Auch offiziell wurde immer von der Diktatur des Proletariats gesprochen. Die 'führende Rolle der Partei der Arbeiterklasse' war sogar in der Verfassung der DDR festgeschrieben.
Alle Revolutionen der Geschichte waren gewalttätig. Aber sie dauerten keine 70 Jahre. Es ist kein vernünftiger Grund erkennbar, warum die sozialistischen Staaten nach den Anfangswirren der Revolution nicht hätten demokratisch organisiert werden können. Im Gegenteil, das hätte der sozialistischen Idee eine wesentlich grössere Akzeptanz bei der Bevölkerung verschafft. Wahrscheinlich aber ist keine Diktatur aus sich selbst heraus in der Lage, sich zu demokratisieren. Die offene Diktatur in der DDR hatte die Entmündigung eines ganzen Volkes zur Folge: Ständige Präsenz massiver Gewalt, intellektuelle Bevormundung, flächendeckende Bespitzelung bis hin zu scheindemokratischen Spielchen und den peinlichen Wahlfälschungen. Die fatalsten Folgen aber hatte die Diktatur in der zentralisierten Wirtschaft (s.u. Politische Ökonomie). Mit intelligenteren Menschen an der Spitze des Staates wären diese gravierenden Irrtümer vermeidbar gewesen.
Die Kaderpolitik
Bis zum Untergang des 'Sozialistischen Lagers' wurde auf Zentralisierung gesetzt und jede Eigeninitiative wurde als 'Abweichung' diffamiert. Die Leute mit dem wenigsten Verstand hatten das Sagen, weil sie die Macht der Sowjetunion hinter sich hatten.
Diese Kaderpolitik hat einen wesentlichen Anteil am Untergang des 'Sozialistischen Lagers' und sie war in keiner Phase zwingend erforderlich.
Die absolute Verelendung des Proletariats
Ideologen machten daraus das 'Gesetz' von der 'absoluten Verelendung des Proletariats' und warteten vergeblich darauf, dass die absolut verelendeten Proletarier massenhaft in das sozialistische Lager überlaufen würden.
Genau das Gegenteil passierte: Arbeiter in Westdeutschland fuhren bereits 1960 mit dem eigenen Auto 'auf Arbeit' und ihre Kollegen in der DDR erreichten nie auch nur annähernd den Lebensstandard westdeutscher Arbeiter. Trotzdem hielten die Ideologen gegen jede Vernunft bis zuletzt an der angeblich absoluten Verelendung der Arbeiter im Kapitalismus fest. Wie eine Karikatur dieses angeblichen Gesetzes mutet die Tatsache an, dass das sozialistische Lager trotz intakter Machtverhältnisse implodierte. Die sozialistische Wirtschaft konnte mit dem Kapitalismus nicht konkurrieren und die Menschen stimmten mit den Füssen für das kapitalistische Gesellschaftssysteme. Lenin hatte es vorausgesagt.
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http://www.storyal.de/story2003/irrtum.htm