Mord im Auftrag der Stasi
Verfasst: 28. September 2010, 16:53
Bernd Moldenhauer wurde am 14. Aug. 1949 in Falkenburg geboren. Bis 1972 verlief sein Leben in ruhigen Bahnen. In diesem Jahr wurde der gelernte Baufacharbeiter in Ungarn wegen versuchter Republikflucht verhaftet und in die DDR ausgeliefert. Dort verbüßte er bis 1973 eine Haftstrafe in Chemnitz. Nach seiner Entlassung erfolgte eine Übersiedlung nach West-Berlin. Dort engagierte sich Moldenhauer sofort mit Gleichgesinnten gegen das verhasste DDR Regime. Zu den Aktionen gehörte das symbolische Zumauern des Aeroflot Büros in West-Berlin am Bahnhof Zoo. Im Jahre 1978 zog Moldenhauer nach Heilbronn um, war aber auch in dieser Zeit noch an Aktionen in West-Berlin beteiligt. Dies erregte das Mißfallen von Stasi Chef Mielke und seine Behörde legte den Operativ Vorgang "Kontakt" an. In ihm ist nachzulesen, das die HA XXII (Terrorabwehr) plante, Moldenhauer im Juni 1980 während der Benutzung der Transitstrecke in einen Hinterhalt zu locken und zu verhaften. Da Moldenhauer aber die Transitstrecke mied, und bei seinen Aufenthalten in West-Berlin das Flugzeug benutzte, konnte dieser Plan nicht umgesetzt werden.
Am 15. Juli 1980 wurde Moldenhauer von einem Vereinsmitglied (er war in der "Vereinigung der Opfer des Stalinismus") namens Aribert Freder auf einer BAB-Raststätte nahe Bad Hersfeld erdrosselt. Bei Freder handelte es sich um einen Busfahrer aus West-Berlin. Dieser wurde später als inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit enttarnt. Sein Deckname " IM Günter Frank". Im Jahre 1981 wurde Freder vom LG Berlin wegen Totschlags zu zehn Jahren Freiheitsentzug verurteilt. In dem Urteil steht: Das Tatmotiv ist unaufklärbar.
Was aber anders als bei dem Fall Eigendorff ist, hier läßt sich anhand der Beweise eine Spur zur Staatssicherheit feststellen. Freder traf sich wenige Tage vor dem Mord in Ostberlin mit seinen Führungsoffizieren, die sich 1989 noch um Verwischung der Spuren in den Akten zum Fall Moldenhauer bemühten. Um Freder davon abzuhalten, das er in westdeutscher Haft zu viel über seine Tätigkeit als IM verrät, ließ man der Ehefrau DM 54.000 zukommen. Freder selbst hatte vom DDR Geheimdienst mehrere Zehntausend D-Mark erhalten. Dies ist bewiesen.
Der Fall von Moldenhauer ist insofern etwas besonderes, da in seinem Fall ein Mord der Stasi im Westen angenommen wird, und dies auch durch handfeste Beweise durch die Zahlungen unterstützt wird.
Interessant ist auch der Artikel im Spiegel vom 20.08.1990: Wir finden dich überall = http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13501216.html
Am 15. Juli 1980 wurde Moldenhauer von einem Vereinsmitglied (er war in der "Vereinigung der Opfer des Stalinismus") namens Aribert Freder auf einer BAB-Raststätte nahe Bad Hersfeld erdrosselt. Bei Freder handelte es sich um einen Busfahrer aus West-Berlin. Dieser wurde später als inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit enttarnt. Sein Deckname " IM Günter Frank". Im Jahre 1981 wurde Freder vom LG Berlin wegen Totschlags zu zehn Jahren Freiheitsentzug verurteilt. In dem Urteil steht: Das Tatmotiv ist unaufklärbar.
Was aber anders als bei dem Fall Eigendorff ist, hier läßt sich anhand der Beweise eine Spur zur Staatssicherheit feststellen. Freder traf sich wenige Tage vor dem Mord in Ostberlin mit seinen Führungsoffizieren, die sich 1989 noch um Verwischung der Spuren in den Akten zum Fall Moldenhauer bemühten. Um Freder davon abzuhalten, das er in westdeutscher Haft zu viel über seine Tätigkeit als IM verrät, ließ man der Ehefrau DM 54.000 zukommen. Freder selbst hatte vom DDR Geheimdienst mehrere Zehntausend D-Mark erhalten. Dies ist bewiesen.
Der Fall von Moldenhauer ist insofern etwas besonderes, da in seinem Fall ein Mord der Stasi im Westen angenommen wird, und dies auch durch handfeste Beweise durch die Zahlungen unterstützt wird.
Interessant ist auch der Artikel im Spiegel vom 20.08.1990: Wir finden dich überall = http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13501216.html