Merkur hat geschrieben:Hans-Peter hat geschrieben: Zurück zur Gruppe Forster: Mir ist nicht bekannt, dass die Bundesrepublik eine ähnliche paramilitärische Truppe mit ähnlichem feindseeligen Auftrag in der DDR unterhielt. Und das ist Fakt.
Hans-Peter, ich gebe Dir mal einen Denkanstoß. Natürlich gab es Organisationen, die mit westlicher Unterstützung Sabotage und Terror in der DDR geplant/verübt haben.
Ich zitiere mal aus dem Lexikon der Geheimdienste S. 236 von Roewer, Schäfer und Uhl. Roewer ist übrigens ehemaliger Schützer der Verfassung. Dort heißt es zur KgU:
KgU (= Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit) Organisation mit Sitz in West-Berlin, die nach dem Zweiten Weltkrieg Verbindungen in die SBZ und spätere DDR unterhält; sie ist die militanteste der von West-Berlin aus agierenden Organisationen. Die KgU verfolgt in den frühen 1950er Jahren die Strategie der Destabilisierung der DDR. Sie wird im Oktober 1948 gegründet und von Rainer Hildebrand geleitet; sein Stellvertreter ist Ernst Tillich (...) Auf Veranlassung amerikanischer Nachrichtendienste (CIC, OPC der CIA) wird die KgU mit Kriminalpolizisten professionalisiert" (...).
Und nun zu einigen Aktionen der KgU in der DDR:
- Inbrandsetzung der Autobahnbrücke mit Phosphor bei Finowfurt im Jahre 1951,
- Inbrandsetzung der neuen Sendesäle der DDR-Rundfunks am 16.02.1955 in Berlin-Oberschöneweide
Andere Aktionen wie:
- die Sprengung der Paretzer Schleuse des Oder-Havel-Kanals bei Hohenneuendorf,
- die Sprengung einer Eisenbahnbrücke bei Erkner,
- die Zerstörung der Sechsbogenbrücke bei Weimar,
- die Zerstörung der Bleiloch-Saaletalsperre im Kreis Schleiz
waren vorbereitet und wurden durch die Sicherheitsorgane der DDR verhindert.
Hallo Merkur,
selbst wenn ich damals schon den Verstand eines Erwachsenen gehabt hätte, war ja noch Kind, schon der Name dieser Truppe "Kampf gegen die Unmenschlichkeit" war ein Hohn, weil ihre Aktionen wie Sprengungen der Autobahnbrücke bei Finowfurt oder Brandstiftung in den Sälen des DDR-Rundfunks in Berlin-Oberschöneweide unmenschliche Straftaten waren und auch das Leben unschuldiger Menschen hätte kosten können. Und das in Friedenszeiten, wenn auch der kalte Krieg zwischen den Westallierten und dem Einflußbereich der Sowjetunion begann. Die KGU wurde 1959 aufgelöst. Aber wenn die DDR in den 70er Jahren ebenfalls in Friedenszeiten auf DDR-Gebiet von der NVAwestdeutsche DKP Mitglieder zu einer paramilitärischen Gruppe mit Decknamen Ralf Forster in einer Stärke bis zu 200 Mann ausbildete, die im Falle eines bewaffneten Konflikt mit der Bundesrepublik auf dem Territorium dieser Bundesrepublik militärische Hilfsdienste für die einrückenden Truppen des Warschauer Paktes leisten solle wie Sabotageakte wie beispielsweise das Sprengen von Brücken oder Zerstören von Rundfunk-Sendeanlagen, dann ist das genauso verurteilenswert gewesen. Dann das war, wie die Sabotageaktionen der KGU auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzunszone und der 1949 gegründeten DDR eine hinterhältige Einmischung zu Friedenszeiten in die Angelegenheiten eines anderen Staates. Denn bei den DKP-Mitgliedern, die dafür in der DDR geschult und ausgebildet wurden, handelte es sich um Bürger des souveränen Staates Bundesrepublik Deutschland. Und die DDR verbat sich doch ihrerseits in den Reden ihrer Parteiführer Ulbricht und später Honecker stets die Einmischung in ihre Angelegenheiten, verstieß aber selber gegen das von ihr eingeforderte Prinzip. Und gleichzeitig wurde auch deutlich, dass die DKP ein Kind ihrer "Bruderpartei" SED war und von dieser angeleitet wurde. Gott sei Dank, dass die Zeiten einer KGU und Gruppe Ralf Forster vorbei sind. Gruß hp Da mir das Hintergrundwissen über die KGU fehlt, habe ich Anleihen bei Wikipedia genommen:Die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) war eine militante antikommunistische Organisation, die aus West-Berlin in die DDR hinein wirkte. Sie wurde 1948 von Rainer Hildebrandt, Günther Birkenfeld, Ernst Benda, Herbert Geisler und Winfried von Wedel-Parlow gegründet, bekam am 23. April 1949 eine Lizenz der Alliierten Kommandantur als politische Organisation, und löste sich 1959 auf.
Ursprung der KgU war die Wahrnehmung der Aufgabe eines Suchdienstes für Menschen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der SBZ von der sowjetischen Geheimpolizei als Gegner der Besatzungsmacht bzw. des kommunistischen Regimes verhaftet oder verschleppt worden waren. Diese Menschen wurden neben ehemaligen Nationalsozialisten in den früheren Lagern Buchenwald und Sachsenhausen festgehalten, von der sowjetischen Besatzungsmacht nun Speziallager genannt.
Die KgU gewann vor allem in Schulen und Universitäten Anhänger, die dann in der SBZ bzw. DDR Flugblätter und Flugschriften verteilten oder Parolen malten („F“-Kampagne, bei der „F“ für Freiheit stand). In den illegal in die sowjetische Zone gebrachten Druckerzeugnissen wurde über die Politik der SED, FDJ und ihrer Unterorganisationen sowie insbesondere die Aktivitäten des Ministeriums für Staatssicherheit bzw. dessen Vorgänger und die sowjetische Geheimpolizei aufgeklärt, in den 1950er Jahren auch für die deutsche Wiedervereinigung geworben oder gegen die Rote Armee agitiert.Finanziert und gesteuert wurde die Gruppe überwiegend aus den USA, konkret von deren Geheimdiensten.
Auch mit dem US-Sender RIAS in Berlin arbeitete die KgU zusammen. Sie nutzte einzelne Sendungen zur Unterstützung ihres Suchdienstes und warb so auch Bewohner der DDR für die Mitarbeit. Deren Aufgabe bestand nicht nur im Verteilen von Flugblättern, sondern sie lieferten auch nachrichtendienstlich verwendbare Informationen, was sich anfangs zunächst nur beiläufig aus den Befragungen des Suchdienstes ergeben hatte. Finanziert und gesteuert wurde die Gruppe überwiegend aus den USA, konkret von deren Geheimdiensten.
Später ging die KgU zu Sabotageanschlägen auf militärische und zivile Einrichtungen über; belegt sind unter anderem der vielfache Einsatz von „Reifentötern“ (auf Straßen gestreute Stahlspitzen, was in mindestens einem Fall Tote gefordert haben dürfte) und Brandsätzen, auch vereinzelte Attentatsversuche auf DDR-Funktionäre. Daneben betrieb man Wirtschaftssabotage, etwa durch die Aufkündigung von Wirtschaftsverträgen oder die Preisreduzierung bestimmter Waren mittels gefälschter Dokumente vorgeblich staatlicher Stellen, aber auch durch Zerstörung von Maschinen und Produkten. Die geplante, aber nicht durchgeführte Zerstörung von Gleisanlagen auf der Strecke Berlin-Moskau - ein Vorwurf, der in Prozessen erhoben wurde - erweist sich nach heutigem Kenntnistand als nicht haltbar.
Die DDR und die Sowjetische Militäradministration in Deutschland gingen daraufhin massiv gegen die KgU vor. Innerhalb weniger Wochen nach der Festnahme des Sachgebietsleiters Fred Walter (Deckname) am 8. September 1951 wurden 180 Männer verhaftet. Ende November 1951 verhängten sowjetische Militärtribunale heimlich in 42 Fällen die Todesstrafe, für den Rest zehn bis 25 Jahre Lagerhaft. Johann Burianek und Wolfgang Kaiser wurden 1952 zum Tode verurteilt und hingerichtet, Werner Tocha, Gerhard Blume, Gerhard Schultz erhielten Haftstrafen von 8, 9, und 5 Jahren Gefängnis. ]
Im Verlauf ihres Bestehens war sie ein Spielball der Agenten zwischen Ost und West. Kontrolliert wurde sie zunächst vom US-amerikanischen Militärgeheimdienst Counter Intelligence Corps (CIC) und später von der CIA. Am Anfang stand ein „Büro Dr. Hoffmann“. Geleitet wurde dieses Büro gemeinsam mit Rainer Hildebrandt von dem Abwehrspezialisten Heinrich von zur Mühlen. Nicht erst in den Jahren 1957 und 1958 war die KgU intern stark zersplittert, so dass sie sich am 12. März 1959 dann selbst auflöste. Nach Darstellung einiger Autoren gab es eine Kontinuität zwischen der KgU und ihr entsprechenden Organisationen wie z.B. dem Untersuchungsausschuss freiheitlicher Juristen und anderen antikommunistischen Gruppen dieser Zeit und der „Psychologischen Kampfführung der Bundeswehr“, die einige der Methoden im Kalten Krieg übernommen haben soll. Eine interne Führungskrise in der KgU hatte es bereits um das Jahr 1952 gegeben, in deren Ergebnis Ernst Tillich den KgU-Gründer Rainer Hildebrandt aus der Gruppe hinausdrängte. Diese Auseinandersetzung scheint unterlegt gewesen zu sein von einem Konflikt um die Formen der Kampfführung gegen den Osten, wobei Tillich wohl eher für militantere Formen gestanden hat und Hildebrandt eher gewaltlose Strategien vorgezogen habe.
Erste finanzielle Unterstützung für die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit kam von der amerikanischen Ford Foundation, vom Roten Kreuz und der Caritas. In den Anfangsjahren bestand auch eine gewisse Kooperationen mit Stellen des Senats von Berlin. Aber auch die Bundeszentrale für Heimatdienst (1952–1963; Vorläuferin der Bundeszentrale für politische Bildung) unterstützte in den fünfziger Jahren die KgU finanziell.
(Quelle: Wikipedia,
http://de.wikipedia.org/wiki/Kampfgruppe_gegen_Unmenschlichkeit)