Werner Stiller
Verfasst: 16. September 2010, 10:39
Höhepunkt im deutsch-deutschen Geheimdienstkrieg: 1979 lief Stasi-Mann Werner Stiller ("der Schakal") in den Westen über.
Größter BND-Erfolg, schwerste Stasi-Niederlage
titelt die Welt……
Ok, das kann man sicher differenziert betrachten. Wenn man auch jenes als Erfolg bewertet, wozu man wenig beitragen muss, dann war es einer.
Und die schwerste Niederlage, ja das war es ganz sicher. Markus Wolf später: „Das war zwar nicht für mich, aber für Mielke der schwerste Schlag. Meine sofortige Meldung gab ihm genügend Zeit, sich seelisch darauf vorzubereiten, dass seine Reden demnächst im Westen veröffentlicht würden.“ Die Enttarnung Wolfs war sicher auch keine kleine Sache.
Stiller war eigentlich der ideale Tschekist, aus einfachen Verhältnissen stammend, Studiumsmöglichkeiten aufgrund seiner ideologischen Einstellung pro DDR.
Aber er war auch jemand, der sich über die tatsächlichen politischen Strukturen Gedanken machte. Und erkannte, dass man nicht bereit war, die Fehler zu bereinigen. Deshalb war seine Flucht auch sein persönlicher Ausweg….
Nun hat er wieder ein Buch geschrieben. Über die Aussage des Verlegers Christoph Links kann ich nur müde lächeln »Dass es eine Kopfgeldprämie und ein Todesurteil gab, ließ sich bei unseren Recherchen nicht erhärten….
Was meinte man zu finden?
Ich finde es toll, dass er sich u.a. auch mit dem Leiter der Spionageabwehr Günther Kratsch nach der Wende getroffen hat, jener Mann, der ihn damals jagte.
Bei manchen (Ex)Usern hat man das Gefühl, dass sie immer noch nicht über diese Schmach hinweggekommen sind.
Stillers These ist interessant, das Foto von Markus Wolf auf der Titelseite des »Spiegel« am 5. März 1979, sei eine Warnung an den HVA-Chef gewesen: »Sei vorsichtig!« Der schwedische Geheimdienst war einem israelischen Agenten auf der Spur, mit dem sich Wolf in Stockholm getroffen habe. »Wolf war nicht nur Kommunist, sondern auch Jude«, betont Stiller. Und alle Juden würden eine existenzielle Gefährdung des Staates nicht zulassen. Stiller vermutet, der Überraschungserfolg der Israelis zu Beginn des Sechs-Tage-Krieges 1967 gegen die ägyptische Luftflotte verdanke sich Wolf.
AZ
Größter BND-Erfolg, schwerste Stasi-Niederlage
titelt die Welt……
Ok, das kann man sicher differenziert betrachten. Wenn man auch jenes als Erfolg bewertet, wozu man wenig beitragen muss, dann war es einer.
Und die schwerste Niederlage, ja das war es ganz sicher. Markus Wolf später: „Das war zwar nicht für mich, aber für Mielke der schwerste Schlag. Meine sofortige Meldung gab ihm genügend Zeit, sich seelisch darauf vorzubereiten, dass seine Reden demnächst im Westen veröffentlicht würden.“ Die Enttarnung Wolfs war sicher auch keine kleine Sache.
Stiller war eigentlich der ideale Tschekist, aus einfachen Verhältnissen stammend, Studiumsmöglichkeiten aufgrund seiner ideologischen Einstellung pro DDR.
Aber er war auch jemand, der sich über die tatsächlichen politischen Strukturen Gedanken machte. Und erkannte, dass man nicht bereit war, die Fehler zu bereinigen. Deshalb war seine Flucht auch sein persönlicher Ausweg….
Nun hat er wieder ein Buch geschrieben. Über die Aussage des Verlegers Christoph Links kann ich nur müde lächeln »Dass es eine Kopfgeldprämie und ein Todesurteil gab, ließ sich bei unseren Recherchen nicht erhärten….
Was meinte man zu finden?
Ich finde es toll, dass er sich u.a. auch mit dem Leiter der Spionageabwehr Günther Kratsch nach der Wende getroffen hat, jener Mann, der ihn damals jagte.
Bei manchen (Ex)Usern hat man das Gefühl, dass sie immer noch nicht über diese Schmach hinweggekommen sind.
Stillers These ist interessant, das Foto von Markus Wolf auf der Titelseite des »Spiegel« am 5. März 1979, sei eine Warnung an den HVA-Chef gewesen: »Sei vorsichtig!« Der schwedische Geheimdienst war einem israelischen Agenten auf der Spur, mit dem sich Wolf in Stockholm getroffen habe. »Wolf war nicht nur Kommunist, sondern auch Jude«, betont Stiller. Und alle Juden würden eine existenzielle Gefährdung des Staates nicht zulassen. Stiller vermutet, der Überraschungserfolg der Israelis zu Beginn des Sechs-Tage-Krieges 1967 gegen die ägyptische Luftflotte verdanke sich Wolf.
AZ