Werner Stiller

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Re: Werner Stiller

Beitragvon Merkur » 16. April 2020, 14:05

augenzeuge hat geschrieben:Das kann so sein. Aber ich erwarte von einem, der vorbehaltlos und sachlich mit dieser Historie umgehen möchte, dass er sich nicht zum Fürsprecher jener macht, die die Schwächen des Systems vor einer Bewertung verstecken wollen. Da muss alles auf den Tisch. Man muss ja nicht gleich die Namen vollständig nennen.
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Na da bin ich mal gespannt, wann die, die beispielsweise von den entsprechenden Informationen profitierten, ihre Historiker vorbehaltlos mit entsprechenden Veröffentlichungen beauftragen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 16. April 2020, 14:14

Merkur, worin besteht dein Problem, etwas zu den Nachfolgern von S. zu schreiben? [denken]

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Re: Werner Stiller

Beitragvon Kumpel » 16. April 2020, 14:44

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Das kann so sein. Aber ich erwarte von einem, der vorbehaltlos und sachlich mit dieser Historie umgehen möchte, dass er sich nicht zum Fürsprecher jener macht, die die Schwächen des Systems vor einer Bewertung verstecken wollen. Da muss alles auf den Tisch. Man muss ja nicht gleich die Namen vollständig nennen.
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Na da bin ich mal gespannt, wann die, die beispielsweise von den entsprechenden Informationen profitierten, ihre Historiker vorbehaltlos mit entsprechenden Veröffentlichungen beauftragen.


Na ja , wir reden jetzt gerade von der HVA und nicht von Profiteuren von vor über 30 Jahren.
Wenn man so bei MfS Insider's schmökert kann man eine gewisse Einsilbigkeit schon nachvollziehen.
Die ideologische Verankerung lässt da eine sachliche Aufarbeitung nicht zu.
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 16. April 2020, 15:18

Kumpel hat geschrieben:Die ideologische Verankerung lässt da eine sachliche Aufarbeitung nicht zu.


Aber genau das verlangen jene von der Gegenseite.
Und Merkur war das auch immer wichtig. Daher versteh ich es nicht.

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Re: Werner Stiller

Beitragvon Kumpel » 16. April 2020, 15:30

Man kann auch etwas verlangen ohne überhaupt eine Erwartungshaltung zu haben.
Ich meine , wenn man gescheitert ist wäre es eigentlich angebracht bei sich selbst anzufangen , das gelingt aber nicht. Aus Schmach , Verbohrtheit, elitärem Korpsgeist oder sonstigen Beweggründen.
Einer der wenigen die mit ihrer Vergangenheit aufgeräumt haben ist Günter Bohnsack und der gilt seither als Verräter und Nestbeschmutzer.

"Wir haben in der Abteilung X der HVA geheuchelt, gelogen, gefälscht, vieles erfunden und die so entstandenen Materialien versucht, in westlichen Medien unterzubringen. Wenn andere noch heute stolz auf diese Drecksarbeit sind, ich bin es nicht."


Ist die "Firma" heute tatsächlich in alle Winde zerstoben? Günter Bohnsack zögert einen Moment, erzählt dann, was er von der kürzlichen Geburtstagsfeier des Stasi-Generals Werner Prosetzky erfahren hat. "Da hat es wie früher eine Auswertung gegeben. Man sah sich gemeinsam Fernsehdokumentationen über die Staatssicherheit an und versuchte herauszufinden, wer da was aus den eigenen Reihen ausgeplaudert haben konnte."
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 16. April 2020, 15:52

Da hat es wie früher eine Auswertung gegeben. Man sah sich gemeinsam Fernsehdokumentationen über die Staatssicherheit an und versuchte herauszufinden, wer da was aus den eigenen Reihen ausgeplaudert haben konnte."


Krank! [flash]
Wenn ich das lese, geb ich Stiller recht. Ein Kindergarten.
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 17. April 2020, 13:46

Auch wenn es schon mal früher angerissen wurde.

DIE TÖCHTER DER SPIONE -Zwei junge Frauen, die als Kinder von DDR-Agenten aufwuchsen, ziehen eine gemeinsame Bilanz ihrer zerstörten Kindheit im Kalten Krieg.


Nun haben zwei der Agenten-Kinder gemeinsam eine schonungslose Abrechnung mit ihren Vätern geschrieben: Edina Stiller, die Tochter des "berühmtesten" Überläufers aus der Wolf-Truppe, Werner Stiller, und Nicole Glocke, Tochter des Stasi-Offiziers Karl-Heinz Glocke.

Der Verräter Stiller kommt dabei besser weg als der Spion Glocke, den der Stasi-Oberleutnant nach seiner Flucht in den Westen 1979 ans Messer lieferte. Stiller hatte Glocke, der als Angestellter der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke in Bochum beschäftigt war, von Ost-Berlin aus geführt. Glocke, so schildert ihn seine Tochter, ist bis heute ein verbitterter, aber ideologisch unerschütterter Tschekist: Stiller ist für ihn noch immer der "Verräter schlechthin". Die Zeit der Abrechnung mit ihm werde kommen, das Todesurteil, erklärt er seiner Tochter, gelte noch heute. Und untergegangen sei die DDR deswegen, weil ihre führenden Kader 1989 nicht die Kraft aufbrachten, die Oppositionellen niederzuschießen. [angst] [shocked]

Nicole Glockes vernichtendes Urteil: "Die vielen Jahre der Doppelexistenz müssen bei meinem Vater das Unterscheidungsvermögen zwischen Wahrheit und Lüge zerstört haben."

Mehr Sympathie immerhin genießt bei beiden Autorinnen Werner Stiller. Beide bescheinigen ihm, er sei bindungsunfähig, ein Hasardeur, geldgierig und sexbesessen. Aber Nicole Glocke ist von ihm fasziniert, und Edina urteilt milde: "Ja, er war ein klassischer Verräter, und ich glaube, dass mein Vater das Leid, das er dadurch für viele heraufbeschworen hat, bis heute wirklich nicht begriffen hat."

Dabei traf es Edina Stiller schlimmer als Nicole Glocke, deren Vater zwei Jahre wegen Landesverrats absaß. Die Stasi trat zwar nach der Flucht ihres Vaters in ihrem Leben kaum sichtbar in Erscheinung, Stillers Verrat war in der Familie tabu - aber im Hintergrund war Markus Wolf immer dabei, wie sich nach der Wende herausstellte: Das MfS steuerte sogar das Liebesleben der jungen Frau, immer in der Hoffnung, dem Aufenthaltsort des Verräters auf die Spur zu kommen. Denn auf Erich Mielkes Todesliste stand Stiller ganz oben.

Der Verrat der Väter zerstörte nicht nur die Kindheit der Töchter, er wirkt in der Psyche der beiden jungen Autorinnen - Edina ist 1971 geboren, Nicole 1969 - ganz offensichtlich bis heute nach.

Die beiden Frauen erzählen ihre Lebensgeschichte geradlinig, offen und ohne Pathos. Gerade dadurch wirkt das Buch überzeugend. "Sie haben uns verlassen und getäuscht", so Nicole Glockes Fazit über die Väter, "unsere sorglose Kindheit zerstört. Das hat unser Leben bestimmt, das ist unser Erbe."

"Verratene Kinder" ist eine überfällige Nachlese zur Stasi-Aufarbeitung - dem obersten Agentenführer Markus Wolf, der sich seit 1989 als Friedenskämpfer stilisiert und als Kochbuchautor verharmlost, dringend zur Lektüre empfohlen.

spiegel

Glocke muss ein schlimmer Hardliner gewesen sein. Er hätte alles niedergeschossen!!!
Markus Wolf hatte also hervorragenden Kontakt zu Stillers Tochter Edina. Das ging übrigens soweit, dass Edina ein Gespräch zwischen ihrem Vater und Wolf vermittelte.
Das dem M. Wolf sogar das Liebesleben der Edina nicht egal war, er als guter Onkel immer im Hintergrund agierte, klingt interessant. Sicher ganz uneigennützig.

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Re: Werner Stiller

Beitragvon Kumpel » 17. April 2020, 15:58

Was mich mal interessieren würde , gab es auf der anderen Seite eigentlich ähnlich gelagerte menschliche Kollateralschäden?
Kumpel
 

Re: Werner Stiller

Beitragvon zonenhasser » 17. April 2020, 16:25

Kumpel hat geschrieben:Was mich mal interessieren würde , gab es auf der anderen Seite eigentlich ähnlich gelagerte menschliche Kollateralschäden?


Was meinst Du damit? Also Spione, die für den Westen gearbeitet haben und ihre Familien, die durch Überläufer in den Osten enttarnt wurden wie durch Klaus Kuron und Hansjoachim Tiedge ?

Tiedge war ein versoffener Aufschneider: Von ihm stammt die Bemerkung, „ein weißer Stock und eine schwarzgepunktete gelbe Binde“ hätten zur Grundausstattung im BfV gehört. © FAZ

Laut Koch trägt vielmehr Kuron die Verantwortung für die Enttarnung des Ehepaars Garau: Gerlinde wurde zu dreieinhalb Jahren, Horst zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Horst Garau kam am 12. Juli 1988 in der Haftanstalt Bautzen „unter mysteriösen, nie überzeugend geklärten Umständen“ (so Karl-Wilhelm Fricke) zu Tode, mit der DDR-offiziellen Version „Selbsttötung durch Erhängen“. © FAZ
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 17. April 2020, 16:35

Vielleicht dieser Fall?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Armin_Raufeisen

Er hätte sich bestimmt nie vorstellen können, was seine kommunistischen Freunde mit ihm machen. Wäre er mal im Westen geblieben.

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Re: Werner Stiller

Beitragvon zonenhasser » 17. April 2020, 16:53

augenzeuge hat geschrieben:Er hätte sich bestimmt nie vorstellen können, was seine kommunistischen Freunde mit ihm machen. Wäre er mal im Westen geblieben.


Siehe diese Threads:

Der Tag, an dem uns Vater erzählte, dass er ein ...

Als Sohn eines Stasi Mitarbeiters zurück in den Osten
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 17. April 2020, 17:00

....das Schlimme ist die Sippenhaftung. Der Sohn hatte mir der ganzen Angelegenheit ja nicht das geringste zu tun. Vor allem brauchte die DDR auch keine Nachteile durch die Ausreise des Sohnes zu befürchten. Es ging einfach nur um die Konsequenz, wie in solchen Fällen immer verfahren wurde.


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Re: Werner Stiller

Beitragvon Merkur » 20. April 2020, 15:07

augenzeuge hat geschrieben:Das dem M. Wolf sogar das Liebesleben der Edina nicht egal war, er als guter Onkel immer im Hintergrund agierte, klingt interessant. Sicher ganz uneigennützig.
AZ


Wolf schied 1986 aus, da war sie 15 Jahre alt. Nur mal zum Nachdenken bzgl. des Liebeslebens.
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 20. April 2020, 15:36

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Das dem M. Wolf sogar das Liebesleben der Edina nicht egal war, er als guter Onkel immer im Hintergrund agierte, klingt interessant. Sicher ganz uneigennützig.
AZ


Wolf schied 1986 aus, da war sie 15 Jahre alt. Nur mal zum Nachdenken bzgl. des Liebeslebens.


Das beweist gar nichts. Fakt ist, dass Edina mit Wolf regen Kontakt pflegte. Auch nach dem Ausscheiden. Wenn es nicht so gewesen wäre, hätte Edina nicht 2003 den Kontakt zu ihrem Vater vermittelt. Aber darüber weiß ich leider zu wenig. Hast Glück gehabt. [grins]

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Re: Werner Stiller

Beitragvon Merkur » 20. April 2020, 15:48

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Das dem M. Wolf sogar das Liebesleben der Edina nicht egal war, er als guter Onkel immer im Hintergrund agierte, klingt interessant. Sicher ganz uneigennützig.
AZ


Wolf schied 1986 aus, da war sie 15 Jahre alt. Nur mal zum Nachdenken bzgl. des Liebeslebens.


Das beweist gar nichts.
AZ


Es soll auch nicht beweisen, lediglich den Leser zum nachdenken bringen.
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 20. April 2020, 15:56

Hast du das Buch der Edina Stiller gelesen?

AZ
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Re: Werner Stiller

Beitragvon Merkur » 20. April 2020, 15:59

augenzeuge hat geschrieben:Hast du das Buch der Edina Stiller gelesen?

AZ


Na sicher, schon vor 15 Jahren. Das von Nicole Glocke auch. [wink]
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 20. April 2020, 16:16

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Hast du das Buch der Edina Stiller gelesen?

AZ


Na sicher, schon vor 15 Jahren. Das von Nicole Glocke auch. [wink]


Und was steht da zum Verhältnis M. Wolf, Kontakt Vater später, drin?

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Re: Werner Stiller

Beitragvon Merkur » 20. April 2020, 16:37

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Hast du das Buch der Edina Stiller gelesen?

AZ


Na sicher, schon vor 15 Jahren. Das von Nicole Glocke auch. [wink]


Und was steht da zum Verhältnis M. Wolf, Kontakt Vater später, drin?

AZ



Nur N. Glocke schreibt zu einer Kontaktaufnahme auf S. 173 zu M. Wolf für Stiller (damals Peter Fischer) über eine Nachbarin Wolfs
„Dieser Mann, so Wolf nach den Worten seiner Nachbarin, interessiere ihn nicht.“ N. Glocke weiter:
„Immer noch Peter zuliebe und nicht aus meinem eigenen Interesse heraus schickte ich Markus Wolf eine entsprechende E-Mail. Er hat sie nicht beantwortet. Dabei habe ich es belassen.“
Markus Wolf hatte eine ganz klare Position zum Thema Stiller.
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 20. April 2020, 16:50

Okay, was ja auch verständlich ist. Umso mehr wundere ich mich drüber, dass er dann doch der Edina gesagt hat, ihr Vater kann ihn anrufen.

Was der dann auch getan hat.

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Re: Werner Stiller

Beitragvon Merkur » 20. April 2020, 17:01

augenzeuge hat geschrieben:Ich weiß, es gibt sehr viele "Stasis", die nicht wahrhaben wollen, dass er sich mit ihm gut verstand, dass er selbst Markus Wolf mehrfach traf.
AZ


Gibt es für Deine Aussage eine belastbare Quelle? Also, dass sich Wolf mit Stiller „mehrfach traf.“
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 20. April 2020, 17:57

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ich weiß, es gibt sehr viele "Stasis", die nicht wahrhaben wollen, dass er sich mit ihm gut verstand, dass er selbst Markus Wolf mehrfach traf.
AZ


Gibt es für Deine Aussage eine belastbare Quelle? Also, dass sich Wolf mit Stiller „mehrfach traf.“


Du hast einen alten Link zitiert, den ich bereits im Folgebeitrag korrigiert hatte... [blush]
Edina Stiller hatte sich mehrfach mit M.Wolf getroffen.

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Re: Werner Stiller

Beitragvon Merkur » 20. April 2020, 17:58

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ich weiß, es gibt sehr viele "Stasis", die nicht wahrhaben wollen, dass er sich mit ihm gut verstand, dass er selbst Markus Wolf mehrfach traf.
AZ


Gibt es für Deine Aussage eine belastbare Quelle? Also, dass sich Wolf mit Stiller „mehrfach traf.“


Du hast einen alten Link zitiert, den ich bereits im Folgebeitrag korrigiert hatte... [blush]
Edina Stiller hatte sich mehrfach mit M.Wolf getroffen.

AZ


Okay, alles klar.
Wir halten abschließend fest: Ein Treffen zwischen Wolf und Stiller hat es nie gegeben.
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 20. April 2020, 18:26

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ich weiß, es gibt sehr viele "Stasis", die nicht wahrhaben wollen, dass er sich mit ihm gut verstand, dass er selbst Markus Wolf mehrfach traf.
AZ


Gibt es für Deine Aussage eine belastbare Quelle? Also, dass sich Wolf mit Stiller „mehrfach traf.“


Du hast einen alten Link zitiert, den ich bereits im Folgebeitrag korrigiert hatte... [blush]
Edina Stiller hatte sich mehrfach mit M.Wolf getroffen.

AZ


Okay, alles klar.
Wir halten abschließend fest: Ein Treffen zwischen Wolf und Stiller hat es nie gegeben.


Ich bin mir nicht sicher, ob es eins gegeben hat. Mindestens ein Telefonat hat es gegeben. Ebenso kann am Telefon eine Verabredung getroffen worden sein. Edina wirds wissen. [grins]

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Re: Werner Stiller

Beitragvon Merkur » 20. April 2020, 18:44

augenzeuge hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, ob es eins gegeben hat.
AZ


Stiller schreibt doch selbst, dass es kein Treffen gegeben hat.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 20. April 2020, 18:55

Ok, dann ist das wohl so. Mir ist diese Aussage nicht bekannt gewesen.

Was sagst du eigentlich zu Stillers Auffassung, was die Beziehung von Wolfs Religion und Verbindungen zum Mossad betrifft?
Das jüdische Selbstverständnis eines Juden zum Erhalt Israels.....egal was er sonst macht?

Auch was den wahren Grund seines Aufenthaltes in Schweden betraf.....warum ließ man den Osten nicht im Glauben, man wüsste nicht, wer der Mann ist? Was gab man damit aus der Hand?

Ein Zitat aus dem Buch:
. Ich könnte mir vorstellen, dass sie ihm klargemacht haben: Dein Strauß mit Westdeutschland, den du da ausfichtst, interessiert uns nicht, das ist deine Sache. Aber wenn dir irgendetwas
zu Ohren oder vor die Augen kommt, was für die Existenz Israels von grundlegender Bedeutung ist, dann lass uns das bitte wissen. Und so könnte die Sache in Schweden einen Sinn bekommen. Es war nicht Wolf, der die Aufmerksamkeit der Schweden erregte, sondern ein Vertreter des israelischen Geheimdienstes, der die Fotografen ungewollt zu Wolf führte. Deshalb wohl auch die Ungläubigkeit, als ich Wolf identifizierte. Das konnten die Herren vom BND einfach nicht glauben. Insofern könnte die Veröffentlichung des Wolf-Fotos eine doppelte Warnung gewesen sein: Du bist mit einem Mann vom israelischen Geheimdienst fotografiert worden. Sei vorsichtig! Markus Wolf hat seine Kontakte zu hohen PLO-Vertretern einschließlich Yassir Arafat stets gepflegt. Er war über die Vorgänge in der Region gut unterrichtet. Bis heute ist ungeklärt, wie es zu Beginn des sogenannten Sechstagekrieges am 5. Juni 1967 zum alles entscheidenden Präventivschlag der israelischen Luftwaffe gegen die ägyptischen Luftstreitkräfte kommen konnte. Gerade in dem Moment, als sich die ägyptischen Piloten gemeinsam zum Gebet für den Sieg versammelt hatten, wurden sie praktisch komplett vernichtet. Woher kannten die Israelis den genauen Angriffstermin? Markus Wolf veröffentlichte in seinem Buch ein Foto von sich und seiner Ehefrau gemeinsam mit Yitzhak Shamir, dem früheren israelischen Ministerpräsidenten und Außenminister. Die beiden hätten nun wahrlich keine Freunde sein müssen. Bei der Beerdigung von Markus Wolf 2006 war die erste Trauermusik ein jüdisches Stück, und erst danach folgten russische Weisen und dann am Schluss »Der kleine Trompeter«. Alles Zufall?


AZ
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Re: Werner Stiller

Beitragvon Merkur » 20. April 2020, 18:59

augenzeuge hat geschrieben:Was sagst du eigentlich zu Stillers Auffassung, was die Beziehung von Wolfs Religion und Verbindungen zum Mossad betrifft?
AZ


Spekulationen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Werner Stiller

Beitragvon augenzeuge » 20. April 2020, 19:02

Noch etwas Spekulatives dazu......

Im Jahre 1994 hatte ich in Frankfurt ein Mittagessen mit dem früheren Leiter der Gegenspionage im Bundesamt für Verfassungsschutz Heribert Hellenbroich, später für eine kurze Zeit Präsident des Bundesnachrichtendienstes. Er berichtete mir von einem Abendessen, das er kurz zuvor mit Markus Wolf gehabt hatte. Laut Hellenbroich war Wolf sehr darauf bedacht, dass Hellenbroichs Glas stets gut gefüllt war. Dem entging das nicht, und er übte Vorsicht. Später, als Wolf annehmen konnte, dass der Wein seine Wirkung entfaltet hatte, kam er mit der Sprache heraus: »Sagen Sie mal, Herr Hellenbroich, bei diesem unseligen Fotoshooting in Stockholm, haben Sie da eigentlich noch etwas anderes bemerkt?« Hellenbroich verneinte sachgemäß und bemerkte dann zu mir: »Da war so deutlich zu sehen, dass Markus Wolf ein Riesenstein vom Herzen fiel. Er atmete spürbar durch und war sichtlich erleichtert.«

Ich habe es selbst mehrfach erlebt, dass sich Markus Wolf in jeder Situation hundertprozentig unter Kontrolle hatte. Also muss es wohl um etwas wirklich Wichtiges gegangen sein. Die PLO hätte auch zu diesem Zeitpunkt einem vermeintlichen Agenten Israels, dem sie vertraut hatte, den Garaus gemacht. Gewiss, dies alles sind Spekulationen, aber in der Welt der Geheimdienste halte ich inzwischen nichts mehr für unmöglich.


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Re: Werner Stiller

Beitragvon andr.k » 20. April 2020, 22:16

Stiller hat immer viel spekuliert. Erwähnt sei auch die von Stiller aufgestellte Spekulation über die angebliche Spionagetätigkeit von Lachenal. Den nachrichtlichen Wert des Stiller aber schätzen selbst die Experten im Westen damals als eher gering ein. Da gab es schon ganz andere und größere Kaliber aus der HV A.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Werner Stiller

Beitragvon zonenhasser » 20. April 2020, 22:26

andr.k hat geschrieben: Den nachrichtlichen Wert des Stiller aber schätzen selbst die Experten im Westen damals als eher gering ein. Da gab es schon ganz andere und größere Kaliber aus der HV A.


Gering?


Nachrichtendienstlicher Wert des Überläufers

Stiller wurde nach seinem Überlaufen über ein Jahr lang intensiv vom BND befragt. Dadurch trug er maßgeblich zur Identifizierung des „Mannes ohne Gesicht“, des HV A-Chefs Markus Wolf, bei. Ein Foto Wolfs, welches von ihm heimlich auf einer Dienstreise in Skandinavien angefertigt wurde, gelangte an das Nachrichtenmagazin Der Spiegel und wurde dort im März 1979 auf der Titelseite veröffentlicht.

Stiller gehörte als Oberleutnant nicht zum leitenden Personal der HVA. Er forcierte jedoch seinen Aufstieg zum Parteisekretär seiner Abteilung, um Vorbehalte gegen sich auszuräumen sowie über seinen direkten Arbeitsbereich hinausgehende Informationen zu erlangen. Dem BND konnte Stiller weitreichendes Wissen um das Innenleben des ostdeutschen Geheimdienstes geben, welches der Dienst als Grundlage für seine weitere Arbeit gegen das MfS nutzte. Zudem lieferte Stiller Einschätzungen zu den Beziehungen des MfS zu anderen Geheimdiensten des Ostblocks. Der BND verunsicherte die HVA bewusst über die eigenen Möglichkeiten und schränkte deren Arbeitsfähigkeit durch die Suche nach weiteren Maulwürfen sowie durch gestiegendes Misstrauen und Kontrollen im eigenen Bereich ein.

Zahlreiche Ostagenten wurden durch den Übertritt Stillers in der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Österreich und den USA enttarnt und verhaftet, darunter Alfred Bahr, Gerhard Arnold, Rolf Dobbertin, Reiner Fülle, Karl-Heinz Glocke, Karl Hauffe, Armin Raufeisen sowie Günther Sänger. Mehr als 40 tatsächlichen oder mutmaßlichen Agenten gelang es kurzfristig, sich durch Flucht in die DDR der Strafverfolgung zu entziehen, so z. B. Friedrich Tomberg oder Hans-Sieghard Petras. Diese gingen dann aber als „Quellen im Objekt“ verloren. François Lachenal, Rolf Kreibich und Rolf Rosenbrock wurden zu Unrecht der Spionage beschuldigt.
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