Alfred hat geschrieben:
wenn dein Hauptbeschäftigungsfeld Antragsteller auf Übersiedlung waren....
Was für "Luxusautos" gab es? Es gab sporadische Aktionen von Westimporten: mal 10.000 Golfs, mal ein paar Mazdas 323. Ich glaube eher, es waren vielmehr Grundbedürfnisse wie eine Wohnung, die einige wenige Antragsteller dem Staat abpressen wollten.karnak hat geschrieben:weil ich nicht jetzt und sofort ein neues Luxsusauto bekomme
Alfred hat geschrieben:Karnak,
wenn dein Hauptbeschäftigungsfeld Antragsteller auf Übersiedlung waren....
Wenn man - wie von Dir beschrieben- so ein TAM TAM um jeden Antragsteller machen wollte, hätte sich ja das ganze MfS nur um diese Personen kümmern müssen.
Bei uns spielten diese - bis auf wenige und für mich verständliche Ausnahmen - kaum eine Rolle.
Alfred hat geschrieben:
Ich schrieb von "uns" , dies war auf meine Diensteinheit bezogen. Da hatten wir - mit Ausnahmen - wichtigeres zu schaffen.
Alfred hat geschrieben:AZ,
wie viele OPK gab es denn z.B. 1988 zu Antragstellern ?
Edelknabe hat geschrieben:Wolfgang ziehe ich mir die Hosen mit der Kneipzange an? Nein, mache ich nicht, habe ich schon damals nicht, in dieser DDR. Du brauchst doch deinen Bruder heute, nach so vielen Jahren nicht in Schutz zu nehmen, im Gegenteil, er hatte sie doch gefunden die schöne Nische wo es sich wunderbar leben ließ und die warst eben du als Bruder West(ehrlich jetzt...alles geschenkt? Willst du mich nochmal veralbern auch wenn das dein Bruder war)
Und nein,ich will dir doch da nichts unterstellen, das war und blieb doch vollkommen dir überlassen, wie du damals usw, das interessiert doch hier für die Betrachtung der Sache auch garnicht.
Ich winke dir doch nicht mit dem moralischen Zeigefinger, ich doch nicht der ich die DDR sinngemäß mir hernahm und da hinbog, wohin ich wollte mensch Wolfgang, ich wäre doch der Letzte...
Aber um das nochmal richtig zusammenzufassen. Dein Bruder verlor seine Arbeit durch den Ausreiseantrag, das geht doch voll in Ordnung von der Nachbetrachtung her, da war der Staat mitschuldig so, jetzt fand er wohl anschließend nicht das richtige für seinen zarten Rücken als ehemaliger Sesselfurzer(entschuldige, der Begriff kommt nicht aus meiner Feder, der war DDR-Sprachgebrauch.)"mit 44 Jahren" ,nebenbei bemerkt, bei uns gabs auch 55jährige Kohlenleutchen und älter und jetzt kamst du ins Spiel und dann brauchte er nur noch Abnehmer finden und die gab es jede Menge für den Westelektronikkram und er lebte sinngemäß wie Gott in Frankreich.
Der Punkt ist der und da wollte ich von Anfang an mit dem Fred auch hin: "Dann kann ich mich aber nicht als Opfer (dein Bruder)des System bezeichnen, das geht doch garnicht, das passt doch überhaupt nicht zusammen." Jeder Andere (fast Jeder)im Staate DDR ging normal arbeiten,egal und wenn der Hilfsarbeiter war und den ganzen Tag den Hof im VEB kehrte oder andere einfache Tätigkeiten verrichtete. Man, was sollte der denn sagen wenn er sich für sein Geld den Hintern aufrieß, seine Kohle Tag für Tag im Schweiße seines Angesichtes verdiente?
Rainer-Maria und einen gute Sonnabend allen ins Forum
augenzeuge hat geschrieben:Alfred hat geschrieben:AZ,
wie viele OPK gab es denn z.B. 1988 zu Antragstellern ?
Warum grad 1988? Hast du die Zahlen nur dafür?
Operative Vorgänge (OV): 4500-5000
abgeschlossene Operative Personenkontrollen (OK): 8000 (offene OK kannst du gern nennen)
Ermittlungsverfahren: 3700 (in 1988)
Da im Rahmen eines OV durchschnittlich drei und im Rahmen einer OK statistisch gesehen 1,4 Personen "bearbeitet" wurden , so kann man etwa sagen, zwischen 1985 und 1988 wurden jährlich etwa 19 000 - 22000 Menschen in der DDR einer scharfen Überwachung oder unmittelbaren Verfolgung durch das MfS ausgesetzt.
Ich hoffe, Alfred, meine recherch. Zahlen weichen nicht all zu sehr von deinen ab.
AZ
Edelknabe hat geschrieben:Ich schildere mal zwei Fälle, Arbeitskollegen, über den Zweiten schrieb ich schonmal, werde es also etwas abkürzen. Der Erste ca. 1982,Beruf Heizungsmonteur, goldene Hände, muss sehr innige Westverwandtschaft gehabt haben, altes Reihenhaus gekauft und ausgebaut, eine wirklich feine Bude,ich kam aus dem Staunen nicht heraus wo er mich mal mit Frau einlud , Volkseigentum war natürlich und immer seine so wie bei mir nicht anders stellt doch der Kerl von heute auf morgen einen AT(Ist mal abgekürzt der Ausreiseantrag)
Ich dachte, ich spinne, konnte seine Entscheidung(keine Ahnung mehr warum)einfach nicht nachvollziehen. Aber war es Glück, Massel, brauchte der Staat Fachleute, er weiterhin überhaupt keine Probleme mit Beruf und Arbeitsorte so Kasernen der GSSD und NVA? Man bedenke dabei gut, ein Staatsnaher Baubetrieb? Sein Pech nach dem stellen des AT,muss Monate später gewesen sein, ein schwerer Arbeitsunfall in einer Kaserne der GSSD. Ich schreibe mal mit Absicht nicht was und wo sonst spuckt das dummerweise Wiki noch aus, na jedenfalls war auf einmal sprichwörtlich Polen offen, das MfS lachte sich wohl tot vor Schadenfreude und er konnte einfach nicht wegen...dem schweren Unfall.Ich erinnere mich aber, das er doch später noch ausreiste.
Rainer-Maria so konnte es natürlich auch laufen. Der Zweite, ich suche mal, vielleicht finde ich die schöne Geschichte um das hier nicht nochmal neu schreiben zu müssen, der wohnt heute an der Nordsee.Auch der behielt seine Arbeit.
Gerade gelesen:"Na klar Wolfgang, ich wollte dich nur bloßstellen". Du solltest mal auf deine eigenen Texte achten und ich bin immer noch der Letzte, der nicht mit dir ein Bier trinken würde wenn es sich mal zu einem Forumstreffen ergibt. Das Schöne ist, man braucht eigentlich garnicht wie der Rainer-Maria aus seinem Alltagsleben zu schreiben, man braucht nur über den armen Bruder Ost schreiben und bumms, hat man doch auch was erzählt...was man vielleicht gar nicht wollte?
Ich hatte es doch nochmal klar getextet, ob geschenkt oder nicht ist für die Sache hier im Fred völlig uninteressant.Und lass die Kirche im Dorf, du musst deinem Bruder heute keinen Heiligenschein verpassen und dir auch nicht, es sind 22 Jahre her seit der Wende, keiner will sein DDR Geld zurück, nicht Einer.
Edelknabe hat geschrieben:Wo lebst du Volker...auf dem Mond oder im schönen Deutschland? Auf jedem Treffen egal welcher Art, ob familiär ob Freunde sonstige, in jedem Verein, an jedem Arbeitsplatz und, und und wird immer über den nicht gerade Anwesenden gesprochen, ob positiv oder negativ oder sonstwie. Du wirst mir doch nun keinen Strick drehen wollen weil ich auch mal ehrlich bin in meinen Geschichten und mir nicht nachträglich etwas zusammen spinne?
"Wirre Gedanken" willst du mich beleidigen und nein, ich kann mit sowas leben, es ist nur eine, deine Aussage, nichts weiter. Und na klar..."mein Geldhorizont"wie bei dem Dagobert Duck? Ich glaube, das hatte ich schonmal Dille gegenüber ganz gut erklärt. Ich bin so normal, ich glaube fast, normaler gehts garnicht.
Rainer-Maria "kaschieren", ich wüsste wirklich nicht was? Halt doch, ich war ein ängstliches und sehr sensibles Kind. Das Kind liegt aber gut abgelegt im Schuhkarton,zusammen mit meiner Armeezeit, am Ende der Welt, da wo der Bretterzaun steht wo es gleich dahinter steil abgeht.Darüber, über den Schuhkarton schrieb ich schon öfters...völlig ehrlich unkaschiert.
Wolfgang, du musst nicht solange schreiben bis es dir passt oder ich gar noch einlenke. Dein Bruder und der "finanzielle Nutzen wars", zur Überbrückung seiner Erwerbslosigkeit in der DDR, nicht du
Alfred hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Alfred hat geschrieben:AZ,
wie viele OPK gab es denn z.B. 1988 zu Antragstellern ?
Warum grad 1988? Hast du die Zahlen nur dafür?
Operative Vorgänge (OV): 4500-5000
abgeschlossene Operative Personenkontrollen (OK): 8000 (offene OK kannst du gern nennen)
Ermittlungsverfahren: 3700 (in 1988)
Da im Rahmen eines OV durchschnittlich drei und im Rahmen einer OK statistisch gesehen 1,4 Personen "bearbeitet" wurden , so kann man etwa sagen, zwischen 1985 und 1988 wurden jährlich etwa 19 000 - 22000 Menschen in der DDR einer scharfen Überwachung oder unmittelbaren Verfolgung durch das MfS ausgesetzt.
Ich hoffe, Alfred, meine recherch. Zahlen weichen nicht all zu sehr von deinen ab.
AZ
AZ,
und diese OPK und op. Vorgänge bezogen sich NUR auf Antragsteller auf Übersiedlung ?
Nein.
Du kannst dann gern noch eine Aufstellung bringen, aus welchen Gründen die OV und OPK eingeleitet bzw. abgeschlossen wurden.
Alfred hat geschrieben:Oder waren dies alles unschuldige Bürger gegen die diese Materialien angelegt worden ?
Dies ist wohl kaum anzunehmen.
Auch sagt das anlegen z.B. einer OPK noch nicht mal was aus.
Alfred hat geschrieben:AZ,
was haben denn Ermittlingsverfahren mit OPK oder OV zu schaffen ?
Edelknabe hat geschrieben:Drei Wochen vor der Ausreise bekommen sie noch eine hochherrschaftliche Wohnung in einem Gründerzeit-Viertel meiner Stadt, 120 Quadratmeter, Stuckdecke, Bad/Innentoilette, Etagenheizung. Das habe ich nie verstanden
Rainer-Maria
augenzeuge hat geschrieben:Alfred hat geschrieben:AZ,
was haben denn Ermittlingsverfahren mit OPK oder OV zu schaffen ?
Mir ging es ausschließlich darum nur einen Vergleich zu bringen, der aufzeigt wie groß der Anteil politischen Ermittlungsfälle war. Eigentlich hatt ich dies von dir bezüglich OV und OPK erhofft, aber da kommt ja nix...leider.
AZ
Alfred hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Alfred hat geschrieben:AZ,
was haben denn Ermittlingsverfahren mit OPK oder OV zu schaffen ?
Mir ging es ausschließlich darum nur einen Vergleich zu bringen, der aufzeigt wie groß der Anteil politischen Ermittlungsfälle war. Eigentlich hatt ich dies von dir bezüglich OV und OPK erhofft, aber da kommt ja nix...leider.
AZ
Was sind denn "politische Ermittlungsfälle" ?
Darf ich darunter auch verstehen, wenn ein Büger der DDR Bestechungsgelder in 5 - stelliger DM - Höhe annahm oder was fällt da alles drunter ?
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