Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Interessierter » 3. Januar 2022, 08:50

Im Osten, heißt es, sei die NS-Vergangenheit gründlicher aufgearbeitet worden als im Westen. Vieles spricht dagegen. Auch wurde die Staatsideologie genutzt, judenfeindliche Tendenzen zu überdecken.

DDR-Gedenktag-fuer-Opfer-des-Faschismus.jpg

Der "Antifaschismus" war die Staatsideologie der DDR – aber vollkommen verlogen
Quelle: picture-alliance/ ZB

Vierzig Jahre lang inszenierte Ostdeutschland die DDR als „antifaschistischen“ Staat, der die Lehren aus dem Zivilisationsbruch des Nationalsozialismus gezogen habe. Selbst im Westen war dieser Eindruck weitverbreitet: Das sozialistische Deutschland habe bei allen seinen „Fehlern“ immerhin die NS-Vergangenheit besser aufgearbeitet als die demokratische Bundesrepublik.

Doch diese Annahme ist gleich doppelt falsch. Denn einerseits hat die DDR die NS-Verbrechen keineswegs intensiver aufgearbeitet, sondern wesentlich schlechter. Andererseits überdeckte die offizielle Staatsideologie des „Antifaschismus“ all die rechtsextremen und antisemitischen Traditionen, die es in der DDR eben auch gab. Beispielhaft nachvollziehen kann man das an der Tätigkeit des Ministeriums für Staatssicherheit, an der Politik der SED-Führung und ihrem Apparat.

Der sicher empörendste antisemitische Übergriff durch deutsche Behörden nach 1945 fand 1971 im brandenburgischen Jamlitz statt. Dort war ein Massengrab mit den Leichen von 577 vorwiegend jüdischen KZ-Gefangenen entdeckt worden, die bei der Zwangsarbeit gestorben oder ermordet worden waren.

Die sterblichen Überreste wurden exhumiert, eingeäschert und neu beigesetzt. Aber mehr als ein Kilogramm Zahngold der Toten sammelte die Stasi ein; es verschwand später spurlos. Die selbst ernannten „Antifaschisten“ hatten sich also an den toten jüdischen Opfern bereichert – wie zuvor die SS.

Weitere Details hier:
https://www.welt.de/geschichte/article1 ... miten.html
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2022, 11:35

Aber mehr als ein Kilogramm Zahngold der Toten sammelte die Stasi ein; es verschwand später spurlos.

Da ist Merkur gefordert. Was hat man damit gemacht?
AZ
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2022, 11:41

augenzeuge hat geschrieben:
Aber mehr als ein Kilogramm Zahngold der Toten sammelte die Stasi ein; es verschwand später spurlos.

Da ist Merkur gefordert. Was hat man damit gemacht?
AZ


Es gibt Fragen die sind überflüssig, einfach weil ihr Zweck ist zu provozieren.
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Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2022, 11:47

Nostalgiker hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Aber mehr als ein Kilogramm Zahngold der Toten sammelte die Stasi ein; es verschwand später spurlos.

Da ist Merkur gefordert. Was hat man damit gemacht?
AZ


Es gibt Fragen die sind überflüssig, einfach weil ihr Zweck ist zu provozieren.


Dich wollte ich nicht provozieren, aber Merkur vermisste neulich Stasibeiträge. Also ganz normal.
Das Zahngold entwendet wurde, siehst du nicht als erwähnungswürdig?
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon pentium » 3. Januar 2022, 11:53

augenzeuge hat geschrieben:
Aber mehr als ein Kilogramm Zahngold der Toten sammelte die Stasi ein; es verschwand später spurlos.

Da ist Merkur gefordert. Was hat man damit gemacht?
AZ


Dazu braucht man keinen Merkur...da reichen zwei klicks und siehe da:

Nach dem Fund eines Massengrabes jüdischer KZ-Häftlinge 1971 imbrandenburgischen Jamlitz bei Lieberose (Kreis Dahme-Spreewald) seienden Skeletten auf Weisung der Stasi 1080 Gramm «Zahngold undZahnprothesen» entnommen und später der Hauptabteilung Finanzenübergeben worden.

Die Recherche geht nach Angaben des Fernsehsenders auf eineForschungsarbeit des Lieberoser Historikers Andreas Weigelt zurück,der jahrelang in Archiven die Umstände von NS-Verbrechen imehemaligen KZ-Außenlager Jamlitz untersuchte und Zeitzeugen befragte.


01.10.2001, 18:31 MDZ
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2022, 11:56

pentium hat geschrieben:Dazu braucht man keinen Merkur...da reichen zwei klicks ...


Nun ja, ich wollte dem Fachmann das Gefühl geben, dass er gefragt ist. Man muss sich um die user kümmern, Pentium. [grin]

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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon pentium » 3. Januar 2022, 12:03

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Dazu braucht man keinen Merkur...da reichen zwei klicks ...


Nun ja, ich wollte dem Fachmann das Gefühl geben, dass er gefragt ist. Man muss sich um die user kümmern, Pentium. [grin]

AZ


Vielleicht könnte der Fachmann etwas über das Jagdschloss Rotall des Prinzen Aribert von Anhalt beitragen...
https://www.sachsenschiene.net/bunker/tup/tup_107.htm
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Kumpel » 3. Januar 2022, 12:04

Das ist schon starker Toback was sich die Genossen da geleistet haben.
1 zu 1 ''Entsorgung'' wie die Nazis.
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon pentium » 3. Januar 2022, 12:10

Ein Mitarbeiter der Ost-Berliner Generalstaatsanwaltschaft verfasste seinerzeit einen Vermerk: „Die Opfer bei Staakow weisen zum Teil viel Zahngold auf. Dieser Faktor darf bei einer Umbettung nicht ganz unbeachtet bleiben.“ Er bleibt nicht unberücksichtigt: Den weitgehend verwesten Leichen entnehmen Männer der Staatssicherheit insgesamt 1080 Gramm Zahngold, bevor die Leichen entgegen dem jüdischen religiösen Recht eingeäschert werden. schließlich wird das Gold einer „Abteilung Finanzen“ übergeben, wie ein erhaltenes Stasi-Protokoll beweist.


Der ortsansässige Historiker Andreas Weigelt hat diese Erkenntnisse seit 1999 dokumentiert. Auch ein Schülerforschungsprojekt der Amadeu Antonio Stiftung hatte vor zwei Jahren die diesbezüglichen Stasi-Akten durchsucht und war auf ein besonders groteskes Dokument gestoßen, das bestätigt, worauf Weigelt bereits hinwies: Der geldgierige DDR-Geheimdienst hatte registriert, dass viele der Gebisse Zahngold enthalten und beschloss, diese herauszubrechen. So wurde laut einem Übergabeprotokoll am 2. Juni 1975 „eingeschweißt in einem Plastebeutel“ 1080 g. Zahngold „zur Abverfügung“ an die Abteilung Finanzen der damaligen Stasi-Hauptabteilung IX/12 übergeben, also rund ein Kilogramm. Was mit dem Erlös geschah, ist nicht festgehalten.

Erschütternd daran: Nicht wesentlich anders haben es auch die Nazis gehalten – der SS-Hauptsturmführer Bruno Melmer lieferte ab 1942 insgesamt 76 Mal Zahngold bei der damaligen Reichsbank ab. Es war in den Vernichtungslagern aus den Kiefern ermordeter Juden heraus gebrochen worden.

Quellen: Newsletter der Amadeu Antonio Stiftung, Website www.die-lager-jamlitz.de, Forschungsbericht Andreas Weigelt

...
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2022, 12:27

Nein Augenzeuge, einfach weil du mich nicht gefragt hast, sondern @Merkur, und ich dir nur meine Meinung über deine Art und Weise deiner Fragestellung mitgeteilt habe. Ist das so schwer zu verstehen?

Übrigens ist das im Beitrag (Link) mit geheuchelter Empörung, die böse Stasi betreibt auch noch Leichenfledderei und raubt Zahngold, ein allgemeines und juristisches Problem.

Als Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit der Bundesrepublik:
... die Frage, wem nach einer Feuerbestattung einer verstorbenen Person die Edelmetalle gehören, die sich in der Leiche befanden, rechtlich nicht einfach zu beantworten.
Zunächst einmal gehen Juristen nämlich davon aus, dass ein Leichnam und damit auch die mit der Leiche verbundenen Edelmetalle niemandem gehören. Eine Leiche ist im Jargon der Juristen herrenlos. Man kann an einer Leiche kein Eigentumsrecht begründen.
Hingegen können künstliche Körperteile nach ihrer Trennung vom Körper eigentumsfähig sein. Sobald also Prothesen, ein künstliches Gebiss oder eben auch Zahngold von einem Leichnam getrennt werden, können an diesen künstlichen Körperteilen grundsätzlich Eigentumsrechte begründet werden.
Das Eigentum an künstlichen Körperteilen und eben auch an Zahngold geht jedoch nicht kraft so genannter Universalsukzession nach § 1922 BGB auf den Erben als Gesamtrechtsnachfolger über. Zwar erwirbt der Erbe kraft Gesetz das komplette Vermögen des Erblassers, nach überwiegender Ansicht gehört der Leichnam selber aber nicht zum Nachlass und damit nicht zu dem Vermögen, das auf den Erben übergeht.
Nach § 958 Abs. 1 BGB kann sich aber grundsätzlich jedermann herrenlose Gegenstände durch einfache Inbesitznahme aneignen und damit Eigentümer der ehedem herrenlosen Sachen werden.


Hier der Link

Im kompletten Kapitel ist auch zu erfahren das durchaus Krematorien bzw. einzelne Mitarbeiter sich das Zahngold angeeignet haben um es zu veräußern. kumpel würde jetzt wieder eine 1 zu 1 Entsorgung wie bei den Nazis "erkennen".

Zur Zeit des Vorfalls, 1971, galten in der DDR noch erhebliche Teile des BGB, worunter auch das Erbrecht fällt.
Nur kann wie geschrieben eine Leiche niemand "erben". Was also machen?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Kumpel » 3. Januar 2022, 12:40

Ist ja der blanke Wahnsinn oder eher Zynismus jetzt mit dem bürgerlichen Erbrecht um die Ecke zu kommen.
Da öffnet man ein Massengrab mit Hunderten von den Nazis ermordeter Juden und hat nichts besseres zu tun denen auch noch ihr Gold in den Zähnen abzunehmen.
Obendrein verbrennt man sie entgegen ihrer religiösen Vorschriften.
Die Stasi hat diese Menschen somit ein zweites mal zu Opfern gemacht.
Kumpel
 

Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2022, 12:51

Hatten die Leichen ein Schild um den Hals auf dem stand: Jude, nicht verbrennen! Kumpel?

Deine selektive Wahrnehmung begeistert mich weiterhin.
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Kumpel » 3. Januar 2022, 13:02

..............und du glaubst natürlich fest daran , dass die Stasi keine Ahnung hatte wen sie da ausgraben?
Kumpel
 

Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2022, 13:12

Hauptsache das du Ahnung davon hast woran ich glauben könnte.

Ich liebe deine gehaltvolle und inhaltlich superbe Diskussionskultur.
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Kumpel » 3. Januar 2022, 13:31

Nosti , Jamlitz war von 1945 bis 47 ein sowjetisches Straflager.
Möglicherweise nahm man ursprünglich an es handelte sich bei den Leichen um Opfer aus dieser Zeit.
Entsprechend nachvollziehbar wäre dann die zügige und nachhaltige ''Entsorgung'' der Überreste.
Pietätvoller wird die ganze Angelegenheit dadurch aber auch nicht.
Die wahren Opfer der Nazis waren in der DDR ohnehin nur die mit dem roten Dreieck.
Kumpel
 

Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2022, 13:39

Nostalgiker hat geschrieben:Hatten die Leichen ein Schild um den Hals auf dem stand: Jude, nicht verbrennen! Kumpel?

Deine selektive Wahrnehmung begeistert mich weiterhin.


Es ist mehr als peinlich, was du, Nostalgiker, hier abgibst. Verteidige meinetwegen die Stasi, wenn es unklar ist, aber in diesem Fall war es eindeutig.

Im November 1970 kommen drei ehemalige Häftlinge des KZ Sachsenhausen nach Jamlitz. Sie wollen erkunden, ob man dort, wo sich bis 1945 ein Außenlager des KZ befand, eine offizielle Gedenkstätte einrichten kann.

Die drei Abgesandten stoßen auf ein Gerücht unter den wenigen hundert Dorfbewohnern In Jamlitz, ein Dorf im Südosten Brandenburgs: Angeblich gibt es ein großes Massengrab mit KZ-Opfern, die im Februar 1945 von der SS ermordet wurden. Damit besteht Handlungsbedarf für die DDR-Behörden; also werden die Toten des KZs exhumiert, insgesamt 577 Körper, überwiegend von ermordeten jüdischen Zwangsarbeitern.


Das MfS (und nicht nur dieses) erkannte sehr schnell, was hier vorlag:
Noch bevor man die Leichen sah, wusste man, was hier vorlag.

Dort war ein Massengrab mit den Leichen von 577 vorwiegend jüdischen KZ-Gefangenen entdeckt worden, die bei der Zwangsarbeit gestorben oder ermordet worden waren.


Die kaltherzige Gleichgültigkeit dieses Vorgehens des MfS, die Geschichtsverdrehungen und das Verschweigen jüdischer Opfer mag für die DDR charakteristisch gewesen sein. Aber das du dieses heute noch versuchst reinzuwaschen, das offenbart dein Weltbild.

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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Kumpel » 3. Januar 2022, 13:48

Die Frage weshalb ausgerechnet ein Geheimdienst nach fast 30 Jahren nach Kriegsende Leichen ausgräbt stellt man sich da gar nicht mehr.
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2022, 13:58

Lesen kann ich selber.

Du begibst dich in den Bereich übelster Spekulationen.

Die Leichen um die es hier in dem Bericht geht wurden bei Staakow, rund 60 km entfernt von Jamlitz gefunden.
Du willst doch nicht etwa suggerieren das a) der NKDW nach 1945 mit Inhaftierten aus dessen Speziallagern Todesmärsche veranstaltete und b) im Lager Jamlitz nach 1945 Juden einsaßen.

Sehr dünnes Eis .......

PS.: Woraus schließt du das die Stasi das Massengrab aufspürte und ausgrub? Sind doch nur wilde Spekulationen deinerseits weil es so wunderbar in dein Weltbild passt.
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Kumpel » 3. Januar 2022, 14:08

Ah , Nosti hat bei MfS Insider nachgelesen. Die 3300 Toten von 45 bis 47 , verscharrt in den Wäldern um Jamlitz erwartungsgemäß Fehlanzeige.
Zuletzt geändert von Kumpel am 3. Januar 2022, 14:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2022, 14:08

Nostalgiker hat geschrieben:Lesen kann ich selber.

Du begibst dich in den Bereich übelster Spekulationen.

Die Leichen um die es hier in dem Bericht geht wurden bei Staakow, rund 60 km entfernt von Jamlitz gefunden.


Ist das jetzt ein schlechter Witz?
Das DDR-Ministerium für Staatssicherheit hat Zahngold jüdischer KZ-Opfer aus einem 1971 entdeckten Massengrab in Jamlitz geplündert.

Nach dem Fund eines Massengrabes jüdischer KZ-Häftlinge 1971 im brandenburgischen Jamlitz bei Lieberose (Kreis Dahme-Spreewald) seienden Skeletten auf Weisung der Stasi 1080 Gramm «Zahngold und Zahnprothesen» entnommen und später der Hauptabteilung Finanzenübergeben ...


Das Massengrab war erst 1971 entdeckt worden, worüber das DDR-Fernsehen damals ausführlich berichtete und unter anderem die von den Gerichtsmedizinern untersuchten und aufgebahrten 577 Skelette zeigte.


Nach Stasiakten liest es sich so:
"Durch die willkürliche Bestattung im Massengrab war es nicht mehr möglich, die einzelnen Goldarbeiten einzelnen Skeletten zuzuordnen. Deshalb wurden die aufgefundenen Goldprothesen vor der Freigabe zur Feuerbestattung durch die Gerichtsmedizin Dresden an das Untersuchungsorgan (gemeint war das MfS) zur weiteren Verfügung übergeben."


Und du willst hier verkaufen, dass die Stasi nicht wusste, wer das ist? Du bist schon eingebrochen, das ist nicht mal dünnes Eis.

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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2022, 14:15

Die Aussage ist so dämlich, die muss ich noch zitieren:

Dr. Karli Coburger war zur damaligen Zeit Oberst und stellvertretender Leiter der Hauptabteilung IX/10 im MfS. Im jW-Gespräch schildert er Mitte September 2007 die komplizierten Bergungsarbeiten durch die Gerichtsmediziner. Diese stellten bei den Grabungen fest, daß »sich Goldzähne und andere Zahnkonstruktionen von den Körpern gelöst hatten bzw. bei der Exhumierung durch Austrocknung herausfielen. Eine Zuordnung der gefundenen Gegenstände zu den einzelnen Toten war nicht mehr möglich.


Unglaublich, für wie dämlich halten die die Leute. [muede]
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Kumpel » 3. Januar 2022, 14:16

Wobei , lesenswert ist der Artikel durchaus. https://www.mfs-insider.de/Presse/Jamlitz.htm
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2022, 14:19

Schon der Anfang mit den Bauarbeitern ist unvollständig.

Hier steht es genauer:
http://gelsenblog.de/archives/189

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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2022, 14:42

augenzeuge hat geschrieben:Schon der Anfang mit den Bauarbeitern ist unvollständig.

Hier steht es genauer:
http://gelsenblog.de/archives/189

AZ


So "genau" um deine Erwartungshaltung zu befriedigen.
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Kumpel » 3. Januar 2022, 14:44

Also mit den Kenntnissen die ich mir inzwischen angelesen habe würde ich diese Vorgänge jetzt nicht als einen Nachweis für einen expliziten Antisemitismus in der DDR einstufen.
Was da bei MfS Insider steht klingt auch nicht durchweg wie aus der Luft gegriffen , sondern schon einigermaßen plausibel.
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2022, 14:47

Kumpel hat geschrieben:Also mit den Kenntnissen die ich mir inzwischen angelesen habe würde ich diese Vorgänge jetzt nicht als einen Nachweis für einen expliziten Antisemitismus in der DDR einstufen.


Da fallen mir doch glatt die Goldzähne von ganz alleine aus dem Mund [grins]
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Kumpel » 3. Januar 2022, 15:04

Deinen ''Humor'' würde ich allerdings für einigermaßen deplatziert halten Nosti.
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Beethoven » 3. Januar 2022, 16:04

Das in der DDR Antisemitismus gelebt wurde, würde ich eher bestreiten, was nicht bedeutet, dass es solche Dinge gegeben haben mag.

Ich für meinen Teil wusste zu Zeiten der DDR gar nicht, wer jüdischen Glaubens war und wer nicht. Darüber machte sich doch niemand eine Platte. Erst nach der Wende outeten sich einige Menschen als Bürger mit jüdischem Glauben und, jedenfalls bei mir, tat dies meinem Verhältnis zu diesen Menschen keinerlei Abbruch oder rief Veränderungen vor.
Es gibt bei mir nur einen Menschen jüdischen Glaubens, den ich nicht mag. Das hat aber nichts mit seinem Glauben zu tun sondern damit, wie er sich in der Öffentlichkeit gibt. Und das ist Michel Friedmann. In meinen Augen ein unmöglicher Mensch, der auf seinem Glauben reitet und sich etwas Besseres dünkt und dabei jeden anderen Menschen nieder macht. Dabei selber aber ist er ein Mann der seine Frau (Bärbel Schäfer) im Puff betrügt und seine Interviewpartner beleidigt. Ob Jude oder nicht, ich kann ihn nicht leiden.
Ob Gläubiger des Christentum, des Islam, des Hinduismus, des Buddhismus, des Judentum oder Atheist, ist mir ansonsten persönlich so was von Bockwurst, wie es nur sein kann.

Im hier geschilderte Fall gibt es, wie wir lesen können, zwei konträre Aussagen. Welcher man nun mehr Glauben schenken mag, ist wohl eher eine persönliche Ansichtssache.

Opfern das Zahngold ausbrechen empfinde ich nicht nur als Leichenfledderei sondern auch als zu tiefst inhuman, auch wenn das BGB da noch Fragen offen lässt.
Sollte aber das Zahngold (vermutlich mit dem Zahn) wirklich heraus gefallen sein und nicht mehr dem einzelnen Opfer zu zu ordnen sein, so kann ich mit dem Einsammeln dieses Zahngoldes leben auch wenn es ein bisschen anrüchig ist. Sollte es wieder untergebuddelt werden?

Was damit dann geschah weiß eben keiner von uns. Vielleicht wurde der Erlös zum Bau eines Kindergartens, eines Krankenhauses oder einer Schule genutzt.
In private Taschen floss es wohl eher nicht.

Man darf sich beruhigt fragen, wie denn bei gleichem Geschehen, in der BRD gehandelt worden wäre? Vermutlich hätte der Chef der Erdbaufirma seine Einnahmen dadurch erhöht oder er hätte es ebenfalls an den Staat abgeführt. Und was hätte der Staat damit gemacht? ...

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon Olaf Sch. » 3. Januar 2022, 17:08

ja in der DDR wären Kindergärten, Krankenhäuser gebaut worden, im bösen Kapitalismus hätte sich der Krematorienmeister bereichert. Du lebst auch in Fantasien. Hast du nicht mal Stolz berichtet, wie euch Fallies die Abseilvorrichtung aus dem Westen eingekauft wurde, was glaubst du denn wo die Kohle herkam?
Olaf Sch.
 

Re: Die DDR, ein Rückzugsort für Antisemiten

Beitragvon karnak » 3. Januar 2022, 17:32

Beethoven hat geschrieben: Sollte es wieder untergebuddelt werden?


[flash] Eigentlich ja, es ist schon geschmacklos,um so mehr als das es staatlicherseits eingesammelt wird. Genauso albern ist es allerdings ein solches Vorgehen als Antisemitismus darzustellen.Es sollte schon einen kleinen Unterschied machen ob ich die Ausrottung einer vermeintlichen Rasse betreibe und nebenher deren Leichen verwerte oder ob ich etwas wie Grabschändung bzw. Grabräuberei betreibe.
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