Die Polizei in der DDR

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Die Polizei in der DDR

Beitragvon Interessierter » 2. September 2020, 09:41

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Die Polizei in der DDR sollte auch "zur allseitigen Stärkung und zum zuverlässigen Schutz der Arbeiter- und Bauernmacht" beitragen.

Der Aufbau neuer Polizeikräfte begann schon unmittelbar nach Kriegsende, als offizielles Gründungsdatum nach Version der DDR wird der 1. Juli 1945 angegeben. Allerdings vollzogen sich der Aufbau und die Tätigkeit über Jahre auf ungewisser Rechtsgrundlage. Zwar gab es verschiedene Befehle der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) und Direktiven des Alliierten Kontrollrats zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit, aber zur Regelung der polizeilichen Belange stütze man sich lange Zeit weitgehend auf das preußische Polizeiverwaltungsgesetz vom 1. Juni 1931.

Ein Gesetz über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei wurde erst am 11. Juni 1968 erlassen. Bis zur Gründung der NVA und des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV) am 18. Januar 1956 wurden außerdem alle waffentragenden Verbände und Einheiten in der Sowjetischen Besatzungszone/DDR unter dem Begriff "Deutsche Volkspolizei" (DVP) subsumiert.

Von 1950 bis 1962 umfasste diese unter anderen folgende Bereiche: Schutzpolizei inklusive Betriebsschutz, Kriminalpolizei, Kraftfahrzeuginspektion - die spätere Verkehrspolizei, Verwaltungspolizei - später Pass- und Meldewesen, Feuerwehr, Transportpolizei, Bereitschaften, Haftsachen - später Strafvollzug.

"Die Polizei - dein Freund und Helfer!"


Die DVP war allgemein für die "Gewährleistung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit" zuständig, sie sollte Straftaten, Verfehlungen und Ordnungswidrigkeiten vorbeugen, diese aufdecken, untersuchen und aufklären. Der politische Auftrag bestand im Dienst "zur allseitigen Stärkung und zum zuverlässigen Schutz der Arbeiter- und Bauernmacht".

Nach dem Willen der SED hatte die Polizei als "Polizei des Volkes" zu erscheinen. Aus diesem Grunde förderte man einerseits die Mitwirkung von Polizeiangehörigen in allen gesellschaftlichen Bereichen und versuchte andererseits, möglichst viele DDR-Bürger zum aktiven Mitwirken für Ordnung, Sicherheit und Disziplin zu bewegen.

ABV und "Freiwillige Helfer der DVP"


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Die vielen "Helfer der Volkspolizei" waren an einer solchen Armbinde zu erkennen.

Eine Schlüsselrolle spielten hierbei die "Abschnittsbevollmächtigten" (ABV), die 1952/53 nach sowjetischem Vorbild eingeführt wurden. Sie waren ständig im Dienst, indem sie allumfassend zuständig für ihr "Revier" erklärt wurden. Sie hatten die Kontrolle der Hausbücher vorzunehmen und waren erster Ansprechpartner für die Bürger bei Störungen in ihrem Gebiet. In der Regel kannten sie auch die meisten Bürger und vor allem ihre "Pappenheimer" recht gut. Zusätzlich gab es seit 1952 "Freiwillige Helfer der DVP", die den ABV unterstützten und deren Zahl immer größer wurde, sodass sich 1989 circa 177.500 Polizeihelfer im aktiven Einsatz befanden.

Zusätzlich zu den 1989 etwa 80.000 Polizeiangehörigen, circa 8.000 Transportpolizisten und 15.000 Angehörigen des Betriebsschutzes wurden viele Bürger auch in die anderen Bereiche der Polizeiarbeit der DDR einbezogen: So umfasste die Freiwillige Feuerwehr 467.000 Kameraden, 284.000 Menschen waren Mitglied gesellschaftlicher "Kollektive für Verkehrssicherheit" in Betrieben und Einrichtungen, die "Ordnungsgruppen der FDJ" hatten 64.000 Mitglieder, 39.110 Jugendliche wirkten als "Junge Brandschutzhelfer", 9.288 Menschen waren als Schülerlotsen tätig, und die AG "Junger Verkehrshelfer" hatte 44.783 Mitglieder; außerdem waren 2.061.900 DDR-Bürger als Beauftragte der DVP zur Führung des Hausbuches tätig.

In der täglichen Arbeit bestanden enge Verbindungen zum Staatssicherheitsdienst der DDR, vor allem über die bei der Kripo gebildete Abteilung K 1, die im rechtlich trüben Bereich mit geheimdienstlichen Methoden ermittelte. Nicht zuletzt deshalb basierten die Fahndungs- und Überwachungstechniken der DVP in den 80er-Jahren auf hochentwickelten Technologien.

https://www.ndr.de/geschichte/Die-Poliz ... ei100.html
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Interessierter » 14. Dezember 2020, 11:07

Gesetz über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei
vom 11. Juni 1968

geändert durch
Gesetz vom 24. Juni 1971 (GBl. I S. 49), Nr. 8
Gesetz vom 14. Dezember 1988 (GBl. I S. 329), Nr. 3

aufgehoben durch
Gesetz über die Aufgaben und Befugnisse der Polizei vom 13. September 1990 (GBl. I. S 1489)


Die Deutsche Volkspolizei hat sich im Kampf um die Entwicklung und Festigung der Macht der Arbeiter und Bauern als ein zuverlässiges Organ der sozialistischen Staatsmacht der Deutschen Demokratischen Republik erwiesen. Arbeiter und Bauern, Söhne und Töchter des Volkes, übernahmen die ehrenvolle Aufgabe, in den Reihen der Deutschen Volkspolizei den Aufbau der sozialistischen Gesellschaft und die Errungenschaften des Volkes zu schützen, das friedliche Leben und die Rechte der Bürger zu sichern. In aufopferungsvollem Einsatz haben sie einen bedeutenden Beitrag zur Festigung der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung geleistet.

Die Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus erfordert die weitere Stärkung der sozialistischen Staatsmacht und den zuverlässigen Schutz der sozialistischen Entwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik. Es ist gemeinsames Anliegen der sozialistischen Gesellschaft, ihres Staates und aller Bürger, jederzeit die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten. Damit werden auch für die Arbeit der Deutschen Volkspolizei neue Maßstäbe gesetzt und an die Tätigkeit aller ihrer Angehörigen neue Anforderungen gestellt.

Das erfordert:
- die Tätigkeit der Deutschen Volkspolizei unablässig darauf zu richten, die sozialistische Entwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik aktiv zu unterstützen und deren Schutz zu gewährleisten sowie dazu beizutragen, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den Rechten und Interessen der sozialistischen Gesellschaft, des Staates und seiner Bürger gestalten kann

- Gefahren für die sozialistische Gesellschaft und die Bürger vorzubeugen, eingetretene Störungen sofort zu beseitigen und zielgerichtet den Kampf zur Verhütung und Aufklärung von Straftaten sowie anderen Rechtsverletzungen zu führen
- mit der Bevölkerung eng zusammenzuarbeiten und die Bereitschaft der Bürger, insbesondere der freiwilligen Helfer der Deutschen Volkspolizei zu fördern, bei der Gewährleistung der sozialistischen Gesetzlichkeit, der Rechtssicherheit und Ordnung verstärkt mitzuwirken
- die Zusammenarbeit der Deutschen Volkspolizei mit den örtlichen Volksvertretungen, den anderen Staatsorganen, den Organen der Arbeiter-und-Bauern-Inspektion, den Wirtschaftsorganen, den gesellschaftlichen Organisationen und den Ausschüssen der Nationalen Front des demokratischen Deutschland weiter auszubauen und zu vervollkommnen
- entsprechend den wachsenden politischen und fachlichen Anforderungen ein höheres Niveau der wissenschaftlichen Führung, Ausbildung und klassenmäßigen Erziehung der Angehörigen der Deutschen Volkspolizei zu erreichen.

Dem Volke verbunden und vom Vertrauen des Volkes getragen, leistet die Deutsche Volkspolizei durch ihre Tätigkeit einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Entwicklung und Festigung der sozialistischen Gesetzlichkeit, der Gerechtigkeit und Rechtssicherheit sowie der Gestaltung der sozialistischen Menschengemeinschaft.

http://www.verfassungen.de/ddr/polizeigesetz68.htm


Dieses Gesetz ist meiner Meinung nach in großen Teilen, und nicht nur in dem von mir farblich gekennzeichneten Teil, eine Lüge. Schon wenn ich lese, dass jeder Bürger in Freiheit und Würde und Wahrung der Menschenrechte sein Leben frei gestalten konnte, ist der Wahrheitsgehalt dieser Aussage gleich null!

Das war doch in dieser SED - Diktatur nie möglich und auch die VP als Handlanger der Stasi hat fleissig dafür gesorgt, dass es nicht möglich war.

Die Volkspolizei war eben keine Polizei des Volkes, sondern blieb bis zum Schluss eine Parteipolizei der SED.
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Interessierter » 18. Januar 2021, 10:42

Der ABV als Landwirt. Zur Mitwirkung der Deutschen Volkspolizei bei der Kollektivierung der Landwirtschaft

Digitale ReprintsDokserver des Zentrumsfür Zeithistorische Forschung Potsdamhttp://zeitgeschichte-digital.de/DoksThomas LindenbergerDer ABV als Landwirt. Zur Mitwirkung der Deutschen Volkspolizei bei der Kollektivierung der Landwirtschaft, in: Herrschaft und Eigen-Sinn in der Diktatur. Studien zur Gesellschaftsgeschichte der DDR, herausgegeben von Thomas Lindenberger, Böhlau Köln, 1999 (Zeithistorische Studien. Herausgegeben vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Band 12), ISBN 3-412-13598-4 , S. 167-203

Interessante Ausführungen, die in der nachstehenden PDF - Datei geschildert werden:
https://zeitgeschichte-digital.de/doks/ ... 999_de.pdf

Wobei das gesamte Werk von Thomas Lindenberger: " Herrschaft und Eigen-Sinn in der Diktatur. Studien zur Gesellschaftsgeschichte der DDR" sicherlich auch hochinteressant ist, schon wenn man das Inhaltsverzeichnis betrachtet.

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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Interessierter » 25. Januar 2021, 11:00

Volkspolizei. Herrschaftspraxis und öffentliche Ordnung im SED-Staat 1952-1968

Das Bild von der Politik des repressiven Machterhalts der SED darf sich nicht ausschließ­lich an den Verhältnissen der siebziger und achtziger Jahre orientieren. Die Vorstellung von der im Vergleich zum Ministerium für Staatssicherheit „harmloseren“ VP ist der jün­geren Vergangenheit geschuldet und überdeckt den substantiellen Beitrag, den auch die öffentliche Polizei zur Errichtung und Konsolidierung der SED-Diktatur vor allem wäh­rend der ersten beiden Jahrzehnte der DDR-Geschichte geleistet hat. Die Volkspolizei war immer in die Politik der erzwungenen politischen und sozialen Transformation der ost­deutschen Gesellschaft eingebunden, und das nicht allein dadurch, daß ihr auch der ge­samte Strafvollzug der DDR unterstand. Gerade an den gegen bestimmte soziale Gruppen gerichteten repressiven Kampagnen wirkte sie mit ihren kasernierten und nicht- kasernierten Einheiten, ihren hauptamtlichen „Angehörigen“ und freiwilligen „Helfern“ als ausführendes Organ der SED-Politik mit.

Das galt für die verschiedenen Wellen der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft und die Enteignungen im Hotel- und Gaststät­tengewerbe an der Ostsee ebenso wie für die Zwangsumsiedlungen an der innerdeutschen Grenze 1952 und 1961, sowie nicht zuletzt für den Mauerbau und die Errichtung und Auf­rechterhaltung des Grenzregimes. Aber auch im weniger spektakulären Alltag der politi­schen Unterdrückung hatte die Volkspolizei ihren Beitrag zu leisten, vor allem im Rah­men des „operativen Zusammenwirkens“ mit dem Ministerium für Staatssicherheit. Darüber hinaus war ihre „normale“ Überwachungstätigkeit immer auch auf geringste An­zeichen politischer Dissidenz ausgerichtet, um deren „Bearbeitung“ sich dann die Kolle­gen von der Geheimpolizei zu kümmern hatten.

Die Volkspolizei war Teil der auf Gewalt gegründeten und durch Befehl und Gehorsamexekutierten SED-Diktatur, die sich bis 1990 nie einer demokratischen Legitimierung un­terworfen hat.

https://zeitgeschichte-digital.de/doks/ ... i_2003.pdf
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Interessierter » 7. März 2021, 15:10

Politische Polizei im geteilten Deutschland – Hinweise zur Entwicklung des repressiven Staatsschutzes

Das besiegte Deutschland zur Demokratie zurückzuführen, das faschistische Herrschaftssystem zu zerschlagen und durch einen konsequenten Elitenaustausch die Voraussetzungen für einen demokratischen Neuanfang zu schaffen – dies waren die Vereinbarungen der Anti-Hitler-Koalition, als ihre Truppen in Deutschland einmarschierten. Dementsprechend wurden mit dem Kontrollrats-Gesetz Nr. 1 vom 20. September ’45 zentrale Straftatbestimmungen des faschistischen Strafrechts aufgehoben, mit Gesetz Nr. 2 vom 10. Oktober ’45 über die „Auflösung von Naziorganisationen“ u.a. die Gestapo als aufgelöst erklärt, mit Gesetz Nr. 11 vom 30. Januar ’46 das Strafrecht von allen politischen Straftatbeständen (vom Hoch- bis Landesverrat) bereinigt und schließlich mit dem Gesetz Nr. 31 vom 1. Juli ’46 alle „Polizeibüros und Agenturen politischen Charakters“ verboten.

Repressive Systemsicherung in den 50er und 60er Jahren

DDR

Rüstete also auch die Bundesrepublik seit den 50er Jahren kräftig gegen innere Feinde, so gibt es gleichwohl unübersehbare Differenzen zum Auf- und Ausbau der Sicherheitsapparate in der DDR. Der dortige Versuch, gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung eine de facto Einparteien-Diktatur zu errichten und mangels gesellschaftlicher Unterstützung den gesellschaftlichen Transformationsprozeß mit dem „Staat als Hauptinstrument“ weiter zu beschleunigen, schuf einen erheblich größeren „Sicherungsbedarf“ als in der Bundesrepublik. Dieser Bedarf an Instrumenten staatlicher Gewalt und justitiellen Terrors zeigte sich spätestens am 17. Juni ’53, als sich die „Arbeiterklasse“ gegen ihre „Avantgarde“ erhob. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), seit 1950 mit Hilfe von Kadern der alten K5-Kommissariate und dem alten „Amt zum Schutz des Volkseigentums“ von Wilhelm Zaisser aufgebaut, hatte insbesondere als präventiver Nachrichtendienst versagt. Seit dem 17. Juni 1953 baute die SED daher nicht nur ihre eigenen Informationskanäle aus, sondern auch die des MfS und der Volkspolizei. Es entwickelte sich jenes flächendeckende Netz an „Informatoren“ – so der Begriff der 50er Jahre – , in das nicht nur das MfS, sondern auch die Volkspolizei mit ihren Abschnittsbevollmächtigten (ABV), Helfern der Volkspolizei (Vopo), Hausvertrauensleuten und eigenem Spitzelnetz eingebaut war. Hinzu kam nach dem 17. Juni 1953 die Bildung jener Einsatzleitungen auf Bezirks- und Kreisebene, die unter Führung der SED-Bezirks- und Kreisvorsitzenden für den Ernstfall die Zusammenarbeit von MfS, Vopo und den sonstigen bewaffneten Organen – ab 1956 der NVA – anleiten sollten und ab 1980 auch für die vorbereiteten Internierungslager verantwortlich waren.

Nach 1953 hatten MfS und politische Justiz das Land so im Griff, daß fortan weder die Kasernierte Volkspolizei, geschweige denn sowjetische Truppen zum Einsatz kommen mußten, um das Regime zu schützen. Und was sich im Lande an Opposition regte, wurde nach dem Mauerbau 1961 in der Folgezeit zunächst in Haft genommen, um dann Jahr für Jahr an die Bundesrepublik verkauft zu werden. Die Kontrolle, Überwachung und der Terror im Vorfeld oppositioneller Massenaktionen blieb so stark, daß erst vor dem Hintergrund einer historisch neuen weltpolitischen Konstellation im Herbst 1989 das Volk der DDR wagte – und wagen konnte -, massenhaft seine Ablehnung des politischen Regimes zu demonstrieren.

Den vollständigen Vergleich mit der Bundesrepublik über mehrere Jahrzehnte findet man hier:
https://www.cilip.de/1992/09/26/politis ... sschutzes/
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Interessierter » 8. März 2021, 15:24

Geschärfter Blick auf die Rolle der Volkspolizei

Ausstellung in Fachhochschule versetzte zurück in die Wendezeit / Mecklenburg-Vorpommern Vorreiter bei Geschichtsbewältigung.

„Schockierend“ empfindet es Dr. Volker Höffer von der Stasiunterlagen-Behörde in diesem Zusammenhang, dass 17,6 Prozent der „Volkspolizisten“ informelle Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes gewesen sind. „Das war rund das Zehnfache als sonst im Durchschnitt“, sagt der Historiker. Viele Polizisten, und insbesondere die so genannten Abschnittsbevollmächtigten (ABV), seien in der DDR also „Diener zweier Herren“ gewesen. Von allen 1900 Mitarbeitern des MV-Innenministeriums hätten gar rund 800 wegen ihrer Stasi-Nähe den Staatsdienst quittieren müssen, erinnert der Leiter der Rostocker Außenstelle. Höffer: „Dies und die persönliche Auseinandersetzung aller Polizisten mit der eigenen Vergangenheit war ganz wichtig für die gesellschaftliche Hygiene.“

https://www.svz.de/lokales/guestrower-a ... 69641.html

Stellt sich die berechtigte Frage, wievielen von diesen " Schrägen Vögeln " es trotzdem gelungen ist, sich damals und noch heute in den Dienst der bundesrepublikanischen Polizei zu stellen... [denken]
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 8. März 2021, 15:34

Wilfried,
Waren/Müritz liegt ja in Mecklenburg-Vorpommern.
Dort hat ein gleichaltriger Zeltkamerad von mir als Polizist mit die Hauptlast beim Sieben 1990 betraut worden.
Auch dort hat sich jedoch die Ungerechtigkeit Bahn geschlagen. Manche Polizisten wurden wegen Nichtigkeiten gefeuert und belastete durften bleiben.
P. hat daraufhin seinen Polizeidienst auch aufgegeben, weil er es nicht mehr ertragen hat. Er war ein Jahr älter als ich und lebt nicht mehr.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon karnak » 8. März 2021, 15:44

Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt sollte man wenigstens erfassen, dass es sowas wie einen " informellen Mitarbeiter " gar nicht gab.
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 8. März 2021, 18:12

karnak hat geschrieben:Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt sollte man wenigstens erfassen, dass es sowas wie einen " informellen Mitarbeiter " gar nicht gab.


Nein? [flash]
https://taz.de/Volkspolizei-unterhielt- ... /!1750305/

AZ
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Ari@D187 » 8. März 2021, 18:30

Nun, die TAZ...
Hier die entsprechende Lektüre:
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon karnak » 8. März 2021, 18:38

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt sollte man wenigstens erfassen, dass es sowas wie einen " informellen Mitarbeiter " gar nicht gab.


Nein? [flash]
https://taz.de/Volkspolizei-unterhielt- ... /!1750305/

AZ

Es ging mir lediglich um den unsinnigen Begriff eines INFORMELLEN Mitarbeiters.
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 8. März 2021, 18:40

Ari@D187 hat geschrieben:Nun, die TAZ...
Hier die entsprechende Lektüre:
-> Link

Ari


Zitat:
Hießen die Mitarbeiter beim früheren Ministerium für Staatssicherheit (MfS) „informelle“ oder „gesellschaftliche“ Mitarbeiter — ihre Zahl wird mittlerweile auf beinahe 500.000 geschätzt.....


Es ging mir lediglich um den unsinnigen Begriff eines INFORMELLEN Mitarbeiters.

Ist eben nicht unsinnig. [wink] Wenn du googelst, dann findest du auf einigen Seiten Hinweise zum informellen Mitarbeiter. Kann ja nicht überall falsch sein, oder?
AZ

P.S.
"Ab 1984 hat sich die Anzahl der jährlich rekrutierten KW verdoppelt bzw. sogar verdreifacht im Vergleich mit den frühen 1980er Jahren. Möglicherweise hängt die Zunahme der KW-Nutzungshäufigkeit mit der Einführung der Hauptamtlichen Informellen Mitarbeiter (HIM) Mitte der 1980er Jahre zusammen. Diese HIM haben in der Regel von einem geheimen Arbeitsplatz in KW, die über Scheinmietverhältnisse abgesichert waren, ihre IM-Netze geführt." Karnak, KW kennst du aber, oder?
http://www.gesellschaft-zeitgeschichte. ... fforte.pdf
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Ari@D187 » 9. März 2021, 20:01

augenzeuge hat geschrieben:[...]
Ist eben nicht unsinnig. [wink] Wenn du googelst, dann findest du auf einigen Seiten Hinweise zum informellen Mitarbeiter. Kann ja nicht überall falsch sein, oder?
AZ
[...]

Das sind natürlich erdrückende Argumente.

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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon HPA » 9. März 2021, 20:02

Ari@D187 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:[...]
Ist eben nicht unsinnig. [wink] Wenn du googelst, dann findest du auf einigen Seiten Hinweise zum informellen Mitarbeiter. Kann ja nicht überall falsch sein, oder?
AZ
[...]

Das sind natürlich erdrückende Argumente.

Ari


Es ist doch völlig egal wie man einen Polizeispitzel benennt.
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Merkur » 9. März 2021, 20:15

augenzeuge hat geschrieben:Ist eben nicht unsinnig. [wink] Wenn du googelst, dann findest du auf einigen Seiten Hinweise zum informellen Mitarbeiter. Kann ja nicht überall falsch sein, oder?
AZ


Die Bezeichnung „informeller Mitarbeiter“ ist in den entsprechenden Organen der DDR nicht verwendet worden.
Da hilft auch die Nutzung von Google in hoher Intensität nichts.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Icke46 » 9. März 2021, 20:46

Also, die BSTU übersetzt das Kürzel HIM mit Hauptamtlicher inoffizieller Mitarbeiter. Und irgendwie vermute ich bei denen ein bisschen mehr Kompetenz als zb. bei der taz.
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 9. März 2021, 22:05

icke46 hat geschrieben:Also, die BSTU übersetzt das Kürzel HIM mit Hauptamtlicher inoffizieller Mitarbeiter. Und irgendwie vermute ich bei denen ein bisschen mehr Kompetenz als zb. bei der taz.


Richtig. Mein Zitat oben entstammt einem Dokument von Mitarbeitern der BSTU.

Ich widerspreche Merkur ganz klar. Es gab informelle Mitarbeiter ebenso wie es gesellschaftliche gab.

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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Merkur » 9. März 2021, 22:17

augenzeuge hat geschrieben:Ich widerspreche Merkur ganz klar. Es gab informelle Mitarbeiter
AZ


Dann kannst Du das ja sicher mit einer zeitgenössischen Quelle belegen, in der das so fixiert ist.
Zuletzt geändert von Merkur am 9. März 2021, 22:18, insgesamt 2-mal geändert.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon karnak » 9. März 2021, 22:17

[grin] Was hätte denn das Wort Informeller zum Ausdruck bringen sollen, als Besonderheit zu einem Hauptamtlichen der auch einer war. Jeder Mitarbeiter eines solchen Dienstes ist ein Informeller, dass ist seine Aufgabe.
Irgendwelche Geschichtsaufarbeiter für Arme haben schlichtweg das I falsch gelesen bzw. interpretiert und aus dem i wie inoffiziell ein i wie informell gemacht, dass ist der letztliche ganze Hintergrund. [hallo]
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 9. März 2021, 22:21

Karnak, du kommst der Sache näher.
Leute, die den IM halfen, waren vielseitig, und das MfS nannte sie mitunter nicht nur Helfer.
https://m.bpb.de/geschichte/deutsche-ge ... asi-helfer

https://m.tagesspiegel.de/politik/strei ... 198-2.html

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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Ari@D187 » 9. März 2021, 23:16

augenzeuge hat geschrieben:
icke46 hat geschrieben:Also, die BSTU übersetzt das Kürzel HIM mit Hauptamtlicher inoffizieller Mitarbeiter. Und irgendwie vermute ich bei denen ein bisschen mehr Kompetenz als zb. bei der taz.


Richtig. Mein Zitat oben entstammt einem Dokument von Mitarbeitern der BSTU.

[...]

Welches Zitat? Das hier?

augenzeuge hat geschrieben:Zitat:
Hießen die Mitarbeiter beim früheren Ministerium für Staatssicherheit (MfS) „informelle“ oder „gesellschaftliche“ Mitarbeiter — ihre Zahl wird mittlerweile auf beinahe 500.000 geschätzt.....

1:1 TAZ.

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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Icke46 » 10. März 2021, 00:05

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass bei dem Streit um die Bezeichnungen viel Rechthaberei im Spiel ist [grins] .

Ich habe mir mal den Spaß gemacht, im Online-Wörterbuch beide Begriffe zu suchen. Da steht dann nun:

Informell: ohne vorgegebene äußere Form, ohne Formalitäten

Und bei

Inoffiziell: nicht amtlich, nicht für die Öffentlichkeit bestimmt

Kann nun jeder selber überlegen, welcher der beiden Begriffe besser zu IM oder HIM passt...
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 10. März 2021, 09:14

Ari@D187 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
icke46 hat geschrieben:Also, die BSTU übersetzt das Kürzel HIM mit Hauptamtlicher inoffizieller Mitarbeiter. Und irgendwie vermute ich bei denen ein bisschen mehr Kompetenz als zb. bei der taz.


Richtig. Mein Zitat oben entstammt einem Dokument von Mitarbeitern der BSTU.

[...]

Welches Zitat? Das hier?

augenzeuge hat geschrieben:Zitat:
Hießen die Mitarbeiter beim früheren Ministerium für Staatssicherheit (MfS) „informelle“ oder „gesellschaftliche“ Mitarbeiter — ihre Zahl wird mittlerweile auf beinahe 500.000 geschätzt.....

1:1 TAZ.
Ari


Hast du den Link gelesen? 8.3., 6:40pm?
http://www.gesellschaft-zeitgeschichte. ... fforte.pdf
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 10. März 2021, 09:19

icke46 hat geschrieben:Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass bei dem Streit um die Bezeichnungen viel Rechthaberei im Spiel ist [grins] .



Nee, ich sage nur: Man hat den Begriff nicht versehentlich mit "inoffizieller" verwechselt, man meint bestimmte Informelle Zuträger, auch die für den offiziellen IM, die man teilweise so genannt hat. Also, so wie im BSTU Link beschrieben, https://m.bpb.de/geschichte/deutsche-ge ... asi-helfer .....

Allerdings sieht es so aus, als ob der Begriff regional unterschiedlich verwendet wurde.

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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon pentium » 10. März 2021, 09:22

augenzeuge hat geschrieben:
icke46 hat geschrieben:Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass bei dem Streit um die Bezeichnungen viel Rechthaberei im Spiel ist [grins] .



Nee, ich sage nur: Man hat den Begriff nicht versehentlich mit "inoffizieller" verwechselt, man meint bestimmte Informelle Zuträger, auch die für den offiziellen IM, die man teilweise so genannt hat. Also, so wie im BSTU Link beschrieben, https://m.bpb.de/geschichte/deutsche-ge ... asi-helfer .....

Allerdings sieht es so aus, als ob der Begriff regional unterschiedlich verwendet wurde.

AZ


Was sind offizielle IM?
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon pentium » 10. März 2021, 09:26

Die mitunter vorkommende Auflösung des Kürzels IM als „informeller Mitarbeiter“ entstammt der Publizistik der Nachwendezeit.[4] Dieter Herberg, Doris Steffens/Elke Tellenbach: Schlüsselwörter der Wendezeit. Wörter-Buch zum öffentlichen Sprachgebrauch 1989/90. (Schriften des Instituts für deutsche Sprache. 6) Berlin/New York 1997, S. 285 f. (bei Google Books).
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 10. März 2021, 09:29

der Streit ob nun informeller oder inoffizieller Mitarbeiter ist doch genau das was Hr. Snyder hervorhob: Ablenken von der eigentlichen Sache! Das Polizisten dem MfS Informationen zukommen ließ, die nicht rechtskonform waren.
Olaf Sch.
 

Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon pentium » 10. März 2021, 09:34

AkkuGK1 hat geschrieben:der Streit ob nun informeller oder inoffizieller Mitarbeiter ist doch genau das was Hr. Snyder hervorhob: Ablenken von der eigentlichen Sache! Das Polizisten dem MfS Informationen zukommen ließ, die nicht rechtskonform waren.


Meinst du da die Fragen vom ABV Krause wie der Bürger Schulze zur DDR bzw. zur Partei und Staatsführung steht....?
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon karnak » 10. März 2021, 09:36

augenzeuge hat geschrieben:Karnak, du kommst der Sache näher.
Leute, die den IM halfen, waren vielseitig, und das MfS nannte sie mitunter nicht nur Helfer.
https://m.bpb.de/geschichte/deutsche-ge ... asi-helfer

https://m.tagesspiegel.de/politik/strei ... 198-2.html

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Also IM und Gesellschaftliche Mitarbeiter hatten nun mit Sicherheit keinen Kontakt zu einander und "halfen" sich. [flash]
Der aufgeblasene Begriff Gesellschaftlicher Mitarbeiter hatte ansonsten nicht das Geringste mit dem berühmt berüchtigten IM, im heutigen Sprachgebrauch Spitzel zu tun. Vom Prinzip war es jeder der wenigstens loyal dem Staat gegenüber stand, in aller Regel waren es die Leute, die in ökonomischer oder gesellschaftlichen Hinsicht im Dienst des Staates , der Gesellschaft oder Ökonomie standen. Ein gesellschaftlicher Mitarbeiter war also faktisch jeder von dem man erwarten konnte, dass er staatlichen Stellen Auskunft erteilt, in aller Regel fernab von irgendwelchen konspirativen und damit inoffiziellen Aktivitäten, viel eher eine statistische Kategorie einer Personengruppe als das sie an konkreten Namen und Personen festgemacht wurde. Deswegen eben kein inoffizieller Mitarbeiter, überhaupt kein Mitarbeiter, lediglich ein loyaler Bürger des Staates. Von einem Polizisten eines Staates, ob nun politische Diktatur oder nicht, sollte man das vielleicht auch erwarten können. Und so wird wohl auch heute ein Polizist in der Regel eine Einschätzung abgeben wenn ein " Kollege" aus dem eigenen Staatsapparat, indem Fall VS oder Staatsschutz, eine solche möchte. Das ist der große Unterschied zu einem IM und einem GM. Und so gesehen waren faktisch alle Diener des Staates DDR letztlich GM . Mit der Vorstellung von den Spitzeleien eines INOFFIZIELLEN hatte das aber nichts zu tun.
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Re: Die Polizei in der DDR

Beitragvon karnak » 10. März 2021, 09:43

AkkuGK1 hat geschrieben:der Streit ob nun informeller oder inoffizieller Mitarbeiter ist doch genau das was Hr. Snyder hervorhob: Ablenken von der eigentlichen Sache! Das Polizisten dem MfS Informationen zukommen ließ, die nicht rechtskonform waren.

[grin] Keine Ahnung von was man noch ablenken sollte, für was und für wen? In so einer Runde geht es um Diskussion zum Thema zwischen Leuten die nichts zum Thema und zwischen Leuten die wenigstens etwas zum Thema wissen. Irgendwann , nach 30 Jahren, geht es dann einfach auch mal um ein paar " Feinheiten " , man kann sich ja nicht ewig um die Grundlagen wie die " willfährige Helferei" oder die Sinnhaftigkeit des Begriffes des antifaschistischen Schutzwalls auseinandersetzen. [hallo]
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