Walter Ulbricht und der große Plan

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Walter Ulbricht und der große Plan

Beitragvon Interessierter » 11. August 2020, 07:13

Er scheint noch einmal davongekommen zu sein. Dabei schien sein politisches Schicksal besiegelt. Doch Anfang Juli 1953, keine drei Wochen, nachdem sowjetische Panzer die Diktatur gegen den Aufstand am 17. Juni retteten, wittert SED-Generalsekretär Walter Ulbricht Morgenluft. Sowjetdiktator Stalin war gestorben, die neuen Machthaber in Moskau lassen den ersten Mann in ihrem ostdeutschen Teilstaat nicht fallen – trotz aller Vorwürfe, er sei für die desaströse Situation verantwortlich.

Mit Rückendeckung des Kreml bläst Ulbricht zum Angriff auf seine Feinde im Politbüro, der DDR-Führungsriege. In jenen Sommertagen scheint seine Entmachtung in Greifweite. Zu Recht werfen innerparteiliche Gegner dem Generalsekretär einen selbstherrlichen Führungsstil vor, der zu Frust, Duckmäusertum und Versteinerung geführt hatte.

Am deutlichsten wird Elli Schmidt, Vorsitzende des Demokratischen Frauenbundes: „Der ganze Geist, der in unserer Partei eingerissen ist, das Schnellfertige, das Unehrliche, das Wegspringen über die Menschen und ihre Sorgen, das Drohen und Prahlen – das erst hat uns so weit gebracht, und daran, lieber Walter, hast du die meiste Schuld, und das willst du nicht eingestehen, dass es ohne alledem keinen 17. Juni gegeben hätte.“ Wie konnte es so weit kommen?

Mehr über Ulbricht und beispielsweise " Terror und Traum " erfährt man im nachstehenden Link:
https://www.l-iz.de/bildung/zeitreise/2 ... lan-286935

Diese SBZ und spätere DDR war von Beginn an ein verbrecherisches Regime und konnte nur durch Lügen, permanente Verletzung der Menschenrechte, Terror und Unterdrückung existieren.
Man schaue sich nur das Foto im Beitrag an und beachte einfach nur neben welchen Massenmördern Ulbricht da steht!
Interessierter
 

Re: Walter Ulbricht und der große Plan

Beitragvon OaZ » 11. August 2020, 09:30

Ein wirklich lesenswerter Beitrag zur DDR-Geschichte unter Ulbricht.
Das hier muss man mal sacken lassen: "Ende der Fünfziger kehrt etwas Ruhe ein. Lebensmittelmarken verschwinden ..." Knapp 15 Jahre (!) braucht man im Osten, um halbwegs genügend Lebensmittel ohne Zuteilung zu produzieren. Und wer in der DDR gelebt hat, weiß, dass es trotzdem von allem zu wenig gab.
OaZ
 
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Re: Walter Ulbricht und der große Plan

Beitragvon Volker Zottmann » 11. August 2020, 11:33

Interessierter hat geschrieben:Man schaue sich nur das Foto im Beitrag an und beachte einfach nur neben welchen Massenmördern Ulbricht da steht!


Was heißt denn neben?
Er war unter Seinesgleichen.
Die Opferzahlen unter Ulbricht mögen kleiner gewesen sein. Dem einzelnen Toten, von Ulbricht befohlen, nutzte das aber auch nichts. Tot ist tot!
Wie viele Sozialdemokraten hat allein Ulbricht auf seinem Kerbholz, die er zum Erschießen nach Moskau überstellen ließ. Mir schwirrt da noch eine Zahl von über 5000 im Kopf rum.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 


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