Wie verlässt man die Stasi?

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Volker Zottmann » 25. März 2019, 14:11

Antwort darauf gibt Hagen Koch:

https://www.youtube.com/watch?v=QAvtcW6fhIc

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Volker Zottmann » 25. März 2019, 14:13

Ebenso zeichnet er ein Bild zu Mielke:

https://www.youtube.com/watch?v=ZxSVpiRrqsg

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Interessierter » 25. März 2019, 16:13

Hallo Volker,
danke für das Einstellen. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man schallend lachen und sich fragen, wie dämlich eigentlich Teile dieser Truppe waren.
Interessierter
 

Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Volker Zottmann » 25. März 2019, 17:45

Wilfried, ich kam zu dem Thema auf Umwegen. ...Da fährt ein Mann von Rostock nach Karl-Marx-Stadt....Mir fiel ein Mielke"witz" auf den Bildschirm.
Der hier: https://www.youtube.com/watch?v=Of56BC-N1LA
Danach fragt man sich, wie ein Stasimitarbeiter solchem kleingeistigen Idioten überhaupt Untertan sein konnte.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon augenzeuge » 25. März 2019, 19:07

Die erste Frage lautet doch: Wie entzieht man sich der "Stasiwerbung"? [grins]

AZ
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Klaus B. » 25. März 2019, 19:33

Stasi-"Werbung" hieß für den Betroffenen nach meiner Erfahrung, dass man doch irgendwie erpressbar war... Ich hatte schon berichtet, dass man mich 1988 mit Gartenklamotten und durchgeschwitzt auf der Straße vom Fahrrad geholt, und mittels Trabbi zur Kreisdienststelle gefahren hat...

Zunächst belangloses Geplänkel, Kaffee angeboten und nach etwa 30 Minuten zur Sache gekommen...Zum Ende hin die unmissverständliche Aufforderung, mit niemandem, auch nicht mit der Frau, darüber zu sprechen...

Ich bin dem System damals entgangen, weil ich alles meiner Frau erzählt habe und dann am Telefon meinen Chef diesbezüglich informiert habe, am gleichen Abend war ich dann auch privat bei ihm...

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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon pentium » 25. März 2019, 19:45

augenzeuge hat geschrieben:Die erste Frage lautet doch: Wie entzieht man sich der "Stasiwerbung"? [grins]

AZ


Das mag zwar sein, aber der normale Mitarbeiter bzw. Angehöriger des WR wird sich der Werbung nicht entzogen haben...oder wurden die alle dazu gezwungen?
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Volker Zottmann » 25. März 2019, 19:50

pentium hat geschrieben:

Das mag zwar sein, aber der normale Mitarbeiter bzw. Angehöriger des WR wird sich der Werbung nicht entzogen haben...oder wurden die alle dazu gezwungen?

Nun sag aber nicht, dass die alle freiwillig dabei waren.

Der Protagonist dieses Threads ist auch aus freien Stücken hin, aber später doch noch erwacht. Nämlich als er mit einem Angehörigen sprechen konnte.

Gruß Volker
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Beethoven » 26. März 2019, 09:42

Volker Zottmann hat geschrieben:Antwort darauf gibt Hagen Koch:

https://www.youtube.com/watch?v=QAvtcW6fhIc

Gruß Volker



Junge, junge. Ich will gerne glauben, dass man dem Mann übel mitgespielt hat.

Aber zwei Dinge sind völlig unglaubwürdig und darum ist dieser Mann als Zeitzeuge nur zu belächeln.

1. Die Staatsicherheit (MfS) hat 100 %-ig nichts aber auch gar nichts mit der operativen Planung von Kernwaffeneinsatzmitteln oder deren Schutzbauten vor Kernwaffeneinsatz zu tun.

2. Ein Feldwebel oder Ofw wird 100 %-ig nicht mit Aufgaben solcher Geheimhaltungsstufen betraut. Und erst recht nicht als Angehöriger des WR - FED.
Die hatten so gar nichts mit der operativen Planung über das Maß dieses Regimentes (was ja fast die Stärke einer Division hatte) zu tun.

Ich glaube gerne, dass Herr Koch Geheimnisträger war und man ihn unter Druck gesetzt hat aber nicht wegen den genannten Dingen.


Selbst in der NVA, die zwar auch auf "geheim" machte aber nicht so stark wie das MfS, gab es im Keller des Haus 4, im Ministerium f. NV, den abgesperrten Bereich, wo unter Oberst Sturm, drei weitere Offiziere und ein Fähnrich arbeiteten, die Dokumente operativer Bedeutung erstellten.
Also wenn sich das MfS mit operativer Planung beschäftigte, dann nicht im WR FED sondern im Ministerium direkt und dann auch kein Pertepeeträger.

Freundlichst


Gruß
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Nostalgiker » 26. März 2019, 09:52

Was mir bei der "Zuführung"sgechichte zum "Werbegespräch" noch fehlt ist die Papiertüte oder das Jutesäckchen über dem Kopf .....
Sollte der Zugeführte nicht orientierungslos gemacht werden wenn er in die geheimen Dienststellen verbracht wurde?

Wenn ich den Bericht von diesem Geheimnisträger richtig gedeutet habe war sein Zeitdienstverhältnis eh nach 25 Jahren so um 1986 beendet.
Also hat er doch die "Stasi" recht regulär verlassen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Grenzwolf62 » 26. März 2019, 10:05

Jedenfalls hat man die übergeordnete Kraft SED wohl vorzugsweise bei Nacht und Nebel verlassen als die Zeit dazu herangerückt war.
Habe hier mal etwas ähnliches gelesen.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Nostalgiker » 26. März 2019, 10:17

Das waren die ganz mutigen Untergrundkämpfer.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Grenzwolf62 » 26. März 2019, 10:20

Die richtigen Untergrundkämpfer waren auf dem Schacht.
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Beethoven » 26. März 2019, 11:53

Ich habe einen Freund (Thomi war damals Oberleutnant), ein hervorragender Bergsteiger und in einschlägigen Kreisen dieser Gilde auch recht bekannt, zu DDR-Zeiten.

Seine Freundin wollte ihn nicht mehr mit der NVA "teilen" und so stellte er ein Entpflichtungsgesuch. Damit hat er auch eine Tretmühle ausgelöst. Er tat mir richtig leid weil er als Mensch und Freund ein ganz, ganz feiner Kerl war.

Ende vom Lied. Er stieg an der Autobahn in ein Westauto und ließ sich unmittelbar vor der Grenzübergangsstelle raussetzen. Er wurde als solches nicht geschnappt aber es wurde registriert, wer da aus dem Auto stieg. Nach einer Woche war er weg, von der NVA. Er hat dann irgend einen Job übernommen, weil ihm das MfS nicht nachweisen konnte, dass er Republikflucht begehen wollte.

Nach der Wende traf ich ihn bei einem unserer Treffen. Er ist immer noch Bergsteiger und ist irgendwo im Verkauf von Baumaterial tätig. Ihm geht es gut, was mich freut.

Freundlichst

Hier mal ein wenig über operative Planung (nicht von einem Oberfeldwebel). [grins]

http://aixpaix.de/europa/lautsch-interv ... 70408.html
Zuletzt geändert von Beethoven am 26. März 2019, 12:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon augenzeuge » 26. März 2019, 12:18

Beethoven hat geschrieben:Er stieg an der Autobahn in ein Westauto und ließ sich unmittelbar vor der Grenzübergangsstelle raussetzen. Er wurde als solches nicht geschnappt aber es wurde registriert, wer da aus dem Auto stieg.


Unmöglich! Erinnerst du dich nicht an die "letzte Abfahrt vor dem Grenzgebiet"? Wer an der Güst ausstieg und keine Papiere hatte, wurde nicht nur registriert.

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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Beethoven » 26. März 2019, 16:14

Das mag sein.
Jedenfalls hat er es uns so berichtet und da er nicht "hops" genommen wurde, jedoch nur noch wenige Tage bei uns war, glaubten wir ihm und ich tue dies noch heute. Allerdings hast Du recht.
"Letzte Ausfahrt" usw. kenne ich auch noch.

Freundlichst
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon augenzeuge » 8. Mai 2019, 18:53

So trickste Winfried Glatzeder die Stasi aus

https://www.berliner-zeitung.de/kultur/ ... s-32376450


Glatzeder gehört zu den prominenten Zeitzeugen der sonnabendlichen RBB-Serie „Berlin – Schicksalsjahre einer Stadt“. Als es jetzt in einer Folge um das Jahr 1971 ging, berichtete der Schauspieler, dass ihn die Stasi in jenem Jahr zum Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) machen wollte.

Glatzeder wandte einen Trick an, um aus der Spitzel-Nummer herauszukommen. Er wählte die Volksbühnen-Kantine als Auftrittsort, trank sich vorher mit „Nordhäuser Doppelkorn“ Mut an. „Ich ging von Tisch zu Tisch, erzählte, was passiert war“, sagt Glatzeder. „Danach ging ich hoch zum stellvertretenden Intendanten, von dem ich ahnte, dass er einen guten Draht zur Stasi hatte. Ich sagte ihm, jetzt wollen mich diese Leute fertigmachen.“


So gehts auch.

[laugh]
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon karnak » 9. Mai 2019, 04:12

augenzeuge hat geschrieben:
Unmöglich! Erinnerst du dich nicht an die "letzte Abfahrt vor dem Grenzgebiet"? Wer an der Güst ausstieg und keine Papiere hatte, wurde nicht nur registriert.

AZ

Es war ja in der Zeit etwas albern und provokativ ohne Papiere an diese Grenze zu fahren.
Hatte jemand mit seinem PKW die Abfahrt verpasst wurde das als Verstoß GrenzOrdnung gewertet. Man hat geprüft wer der Mann ist, hat sich angeschaut was er so mit hat. Gab es keine Hinweise darauf, dass er sich verdrücken wollte hat man ihn drehen lassen, dass war es dann.Sicher wurden auch ein entsprechendes Fernschreiben abgesetzt, unter anderem an die zuständige KD und er wird dort einen Minuspunkt bekommen haben.
Was mich angeht ,wenn der Kommandant der GT der für solche Dinge zuständig war ein Vernünftiger war habe ich das mit ihm über den " kleinen Dienstweg " geregelt und es beim drehen belassen, es hat keiner weiter als wir beide von der Geschichte erfahren. Der Betreffende bekam keinen Minuspunkt und ich hatte weniger Papierkram [flash] Das ging aber nur wenn der Kommandant kein Hardlainer war.
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon augenzeuge » 9. Mai 2019, 07:33

karnak hat geschrieben:habe ich das mit ihm über den " kleinen Dienstweg " geregelt und es beim drehen belassen, es hat keiner weiter als wir beide von der Geschichte erfahren.


Karnak, ich stell mir grad vor, wie ich vollbepackt, wegen einmaliger Ausreise, bei dir im Auto vorfahre, und nach einem Blick auf den Kontrollumfang höre ich von dir nur: "fahrn se schnell weiter". [grins] Ich gab Gas, und du standest in der blauen Wolke. [laugh] Gute Vorstellung?
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon Sperrbrecher » 9. Mai 2019, 08:25

karnak hat geschrieben:Es war ja in der Zeit etwas albern und provokativ ohne Papiere an diese Grenze zu fahren.

Das war doch gar nicht möglich, denn bereits ein gutes Stück vor den
eigentlichen Kontrollanlagen befand sich doch ein Schlagbaum, an dem
die Volkspolizei die Berechtigung zur Einfahrt in den Kontrollbereich
der GÜST überprüfte.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Wie verlässt man die Stasi?

Beitragvon karnak » 9. Mai 2019, 09:15

Bei uns nicht, vor der Abfahrt Potsdam Babelsberg stand im gehörigen Abstand" letzte Ausfahrt auf DDR Gebiet", dass war es.Ich kenne auch keine Güst an der es einen solchen VP Schlagbaum im Vorfeld gab. Wenn nun einer mit seinem Trabant in der linken Spur gelandet war konnte es bei starken Verkehr passieren, dass er die Abfahrt einfach nicht erwischte. So ein Schlagbaum wäre bei uns unmöglich gewesen, wir hatten in Spitzen ein Verkehrsaufkommen von 4 bis 5000 PKW die Stunde, der Güterverkehr noch dazu, wie sollte da die Polizei über einen Schlagbaum eine Vorkontrolle realisieren. Das passierte im Eingangsbereich der Güst, Vorkontrolle Ausreise nannte sich das. Und auch dort war man manchmal gezwungen " zu fluten" und den Verkehr auf die Fläche der Güst zu bringen um einen übermäßigen Rückstau auf die Autobahn entgegenzuwirken. Da konnte es sogar passieren, dass ein DDR PKW bis unmittelbar in den Ausreisebereich gespült wurde. Die Blechlawine erstmal in Bewegung gesetzt war sie nicht mehr so einfach und kurzfristig aufzuhalten. [flash]
Die Autobahnauffahrt Potsdam Babelsberg war eine wie jede Andere, fuhr man in Richtung Berlin - West auf landete man nach ca. 2 Km im Bereich der Vorkontrolle Ausreise der Güst Drewitz , von dort waren es allerdings noch mal ca. 2 Km bis zum westberliner Kontrollpunkt Dreilinden und natürlich lagen diverse Sperreinrichtungen dazwischen. Bis zu dieser Vorkontrolle Ausreise wurde man nur durch ein Schild Grenzgebiet am Straßenrand aufgehalten, mehr gab es nicht. Und es fuhren diverse DDR PKW über diese Autobahnauffahrt, nämlich die der Passkontrolleure, Zöllner und der an der Güst tätigen.
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