Zeitzeugen berichten 2

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Nov65 » 10. März 2019, 10:15

Nostalgiker hat geschrieben:Die Zeitzeugen welcher der Interessierte präsentiert erzählen ausschließlich die Wahrheit; meint jedenfalls er ......
Zieh selber deine Schlüsse zu solchen "Geschichten"

Ja, das sind Zeitzeugen-Geschichten. Die Rangfolge derer ist aber: Wahrheit vor Dichtung.
Warum stellst du nicht die Stellung des Westfernsehens in der DDR wahrheitsgemäß dar?
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Grenzwolf62 » 10. März 2019, 10:19

Über die Einschaltquoten vom Löwenthal hätte sich der Schnitzler bestimmt gefreut.
Ich selbst habe "Kennzeichen D" so gut wie nie verpasst.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Nostalgiker » 10. März 2019, 10:28

Warum sollte ich Nov65?
Damit du reflexartig von Verharmlosung. Verherrlichung oder Verdrehung der Tatsachen schwadronieren kannst?

Du weißt es doch besser, denn nach deiner Meinung war doch alles schlecht in der DDR und wer das Gegenteil behauptet lügt deiner Meinung nach.

Ach da fällt mir doch glatt was schlechtes ein, es scheint rückblickend gesehen nicht die beste Idee in den 50er Jahren gewesen zu sein den Kindern von Tagelöhnern, Kleinstbauern und Teilen des Proletariats die Tore diverser Bildungseinrichtungen bis hin zu Universitäten zu öffnen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Sperrbrecher » 10. März 2019, 10:36

Stummel hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Wenn sich da einer hinstellt und erzählt es wäre alles verboten gewesen und man wäre dafür in den STASI Knast gekommen, kann ich dem nicht ganz glauben.
Es sei denn die ganzen Ossis sind Lügner!
Naja, den Kids heutzutage kann man auch jeden Schei.. erzählen!

Dann lies doch einfach mal die in den zeitgenössischen DDR-Zeitungen veröffentlichten
Berichte über die stattgefundenen Prozesse gegen Systemabweichler. In jeder besseren Bibliothek kannst Du Dich in sämtlichen DDR-Presseerzeugnissen darüber informieren,
die sind dort alle archiviert.
Da wurde zumindest der Empfang westlicher Sender immer strafverschärfend bewertet.

In meiner Stasiakte wurde auch notiert: "Er besitzt ein großes Radio und ist ein fleißiger Hörer...."
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Edelknabe » 10. März 2019, 10:46

Sperrbrecher mit diesem:

"Da wurde zumindest der Empfang westlicher Sender immer strafverschärfend bewertet."
textauszug ende

Wäre vielleicht mal sinnvoll zu erwähnen, das dies nun nicht unbedingt für durchgängig 40 Jahre DDR galt. Sondern eben nur für bestimmte Jahre, gar Jahrzehnte.

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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Sperrbrecher » 10. März 2019, 10:53

Grenzwolf62 hat geschrieben:Ich selbst habe "Kennzeichen D" so gut wie nie verpasst.

Die Sendung von Gerhard hieß allerdings "ZDF Magazin". "Kennzeichen D" lief auch im ZDF
und wurde von Hans-Werner Schwarze moderiert. Beide Sendungen habe ich ebenfalls nur selten verpasst.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Sperrbrecher » 10. März 2019, 11:05

Edelknabe hat geschrieben:Sperrbrecher mit diesem:
"Da wurde zumindest der Empfang westlicher Sender immer strafverschärfend bewertet."
textauszug ende
Wäre vielleicht mal sinnvoll zu erwähnen, das dies nun nicht unbedingt für durchgängig 40 Jahre DDR galt. Sondern eben nur für bestimmte Jahre, gar Jahrzehnte.

Ich kann nur auf den Zeitraum bis 1969 beziehen, denn ab August diesen Jahres war
ich nicht mehr im Machbereich der DDR anwesend.
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In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Grenzwolf62 » 10. März 2019, 11:06

Sperrbrecher hat geschrieben:
Grenzwolf62 hat geschrieben:Ich selbst habe "Kennzeichen D" so gut wie nie verpasst.

Die Sendung von Gerhard hieß allerdings "ZDF Magazin". "Kennzeichen D" lief auch im ZDF
und wurde von Hans-Werner Schwarze moderiert. Beide Sendungen habe ich ebenfalls nur selten verpasst.


Habe natürlich beide Sendungen auch dem Namen nach gekannt, mir war Kennzeichen D nur etwas lieber und für mich interessanter als der Gerhardt.
Beim Löwenthal kam oft das gleiche, wie z.B. sein Lieblingsthema Hoheneck.
Langweilte dann ein wenig.
Kennzeichen D war thematisch etwas breiter aufgestellt.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Sperrbrecher » 10. März 2019, 11:11

Nostalgiker hat geschrieben:Du weißt es doch besser, denn nach deiner Meinung war doch alles schlecht in der DDR und wer das Gegenteil behauptet lügt deiner Meinung nach..

Da erstelle doch mal eine Liste über die Dinge, die in der DDR gut oder vielleicht sogar
besser waren?

Selbst wenn Du manches in der DDR gut oder besser empfunden hast, bedeutet es noch
lange nicht unbedingt, dass es andere Einwohner in der DDR ebenso wahrgenommen haben.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Nov65 » 10. März 2019, 11:17

Nostalgiker hat geschrieben:Warum sollte ich Nov65?
Damit du reflexartig von Verharmlosung. Verherrlichung oder Verdrehung der Tatsachen schwadronieren kannst?

Du weißt es doch besser, denn nach deiner Meinung war doch alles schlecht in der DDR und wer das Gegenteil behauptet lügt deiner Meinung nach.

Ach da fällt mir doch glatt was schlechtes ein, es scheint rückblickend gesehen nicht die beste Idee in den 50er Jahren gewesen zu sein den Kindern von Tagelöhnern, Kleinstbauern und Teilen des Proletariats die Tore diverser Bildungseinrichtungen bis hin zu Universitäten zu öffnen.
Wenn du keinen Kn... hast, wer sonst. Und fest steht: Nicht die gesellschaftliche Herkunft ist entscheidend für Geist, Anstand, Beherrschung der Muttersprache in Wort und und Schrift, sondern
Anlagen und späterer Fleiß. Ordne dich mal selbst ein. Andreas
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Stummel » 10. März 2019, 11:36

Habe gerade mit meinem Nachbarn gesprochen, ehemaliger Ostberliner. Der behauptet das Ende der Achtzigerjahre in Ostberlin sogar die neuen Westprogramme, wie Sat1 und RTL und wie sie alle hießen aus dem Kabel der Gemeinschaftsantennen in den Plattenbauten kamen! Auf meinen Einwurf das man Schulkindern heute erklärt darauf hätte Knast gestanden winkte er nur grinsend ab! Er sagte das dafür keiner in den Knast gegangen ist, da hätte man das ganze DDR-Volk Einknasten müssen! Es war offiziell nicht gerne gesehen, aber jeder macht es!

Offenbar gab es wohl verschiedene „DDR’s“!
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Sperrbrecher » 10. März 2019, 11:46

Nostalgiker hat geschrieben:Ach da fällt mir doch glatt was schlechtes ein, es scheint rückblickend gesehen nicht die beste Idee in den 50er Jahren gewesen zu sein den Kindern von Tagelöhnern, Kleinstbauern und Teilen des Proletariats die Tore diverser Bildungseinrichtungen bis hin zu Universitäten zu öffnen.

Als ich 1951 die achte Klasse absolviert hatte, war die schulische Ausbildung für
den Großteil der Schüler beendet. Von den 86 Schülern meines Jahrgangs durften
nur drei Schüler auf die Oberschule. Das waren nicht unbedingt die mit den besten
Noten, sondern die mit den "richtigen" Eltern.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Interessierter » 10. März 2019, 11:53

@Sperrbrecher:

Entsprechend deiner Schilderung haben das schon unzählige Menschen berichtet. Ich vermute einmal der Nostalgiker versucht einfach das Thema zu zerschießen; denn mit dem TV - Empfang hat das überhaupt nichts zu tun.

[hallo]
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Grenzwolf62 » 10. März 2019, 12:14

Stummel hat geschrieben:Habe gerade mit meinem Nachbarn gesprochen, ehemaliger Ostberliner. Der behauptet das Ende der Achtzigerjahre in Ostberlin sogar die neuen Westprogramme, wie Sat1 und RTL und wie sie alle hießen aus dem Kabel der Gemeinschaftsantennen in den Plattenbauten kamen! Auf meinen Einwurf das man Schulkindern heute erklärt darauf hätte Knast gestanden winkte er nur grinsend ab! Er sagte das dafür keiner in den Knast gegangen ist, da hätte man das ganze DDR-Volk Einknasten müssen! Es war offiziell nicht gerne gesehen, aber jeder macht es!

Offenbar gab es wohl verschiedene „DDR’s“!


1987 in Stollberg im Erzgebirge war unsere AWG mit Eigenleistung (Gräben ausheben) verkabelt und aus der Dose in der Wohnung kam, neben dem DDR-Fernsehen, auch ARD, ZDF und die damals verfügbaren Privaten nebst etlicher Radiosender über Sat-Schüssel in bester Qualität und der Antennenwald konnte vom Dach.
Überzeugte Genossen wurden damals auch nicht gefragt, wir beschlossen in der Mitgliederversammlung nach Mehrheit uns das Westfernsehen aus der Dose zu holen, die mussten halt bei der Sendersuche am Fernseher etwas aufpassen das nicht das falsche raus kam.
[wink]
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Dr. 213 » 10. März 2019, 12:35

Edelknabe hat geschrieben:Sperrbrecher mit diesem:

"Da wurde zumindest der Empfang westlicher Sender immer strafverschärfend bewertet."
textauszug ende

Wäre vielleicht mal sinnvoll zu erwähnen, das dies nun nicht unbedingt für durchgängig 40 Jahre DDR galt. Sondern eben nur für bestimmte Jahre, gar Jahrzehnte.

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10 Jahre vor dem Zusammenbruch der DDR- Diktatur war das noch so.
Wie besuchten in den Vorbereitungsstunden auf die Jugendweihe eine Gerichtsverhandlung im Bezirksgericht Rostock.
2 junge Bengels hatten sich in Kleingärten bedient und auf einer Baustelle ein Bolzenschussgerät geklaut.
Die beiden wollten sich im Süden der DDR im Wald verstecken und wurden aber gefasst.
Der eine war durch einen Unfall behindert, ein Teil im Schädel war Kunststoff.

Die Richterin hat in übelster Freislermanier auf dem zugegebenen Genuss von Westfernsehen reagiert.
Als die Jungs auf Nachfrage Krimis und Aktionfilme aufzählten ging die Richterin ab wie Rakete.
Da half alles Betteln der Mutter des einen nicht, die mussten richtig lange hinter Gitter.

Die Anwesenheit von uns Schülern und der Westfernsehkonsum wirkten sich bestimmt noch mal
extra verschärfend auf die Strafe aus.

Westfernsehen konnte also sehr wohl noch bis in die 80er hinein (mit) zu Berufsverbot führen
und sich bei Gericht strafverschärfend auswirken.

Herzlichst
Dr. 213
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Grenzwolf62 » 10. März 2019, 12:46

Bei der Einberufung wurde dir natürlich auch die dumme Frage gestellt ob du Westfernsehen schaust, man konnte da mit ja oder nein antworten, nachprüfbar war es ja nicht so richtig.
Wie geschrieben, dumme Frage halt.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Volker Zottmann » 10. März 2019, 12:48

Überhaupt auf bestimmte Jahre solche Auswüchse beschränken zu wollen ist schon absurd, weil die DDR nämlich überall anders tickte.
Bei der NVA in Neiden, wo ich diente, war der Fernseher mit Petschaft versiegelt, so dass sich der Kanalwähler nicht unverborgen verstellen konnte. Dass trotzdem mal Westen geschaut wurde, ließ sich dennnoch nicht verhindern.
Dass wir Westradio hörten, dagegen schon. So waren Radios im Armeeobjekt generell verboten. Privat ohnehin. Es gab selbst innerhalb der Kompanie nicht ein Radiogerät in den 18 Monaten.
Ich weiß, dass dies nie überall so war. Dort aber schon. Das war immer und zu jeder Zeit 40 Jahre lang ein schwer KRANKER Staat.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 10. März 2019, 12:49, insgesamt 1-mal geändert.
Volker Zottmann
 

Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon pentium » 10. März 2019, 12:49

Verboten war es aber nicht, einfach mal umzuschalten auf K4...vom Ochsenkopf. Statt des Verbotes hätte man ja von DDR-Seite aus nur die OIRT Norm behalten brauchen, so wie die meisten Osteuropäischen Staaten, anfänglich auch in der DDR, hier fand jedoch noch in den 1950er-Jahren ein Wechsel zur CCIR-Norm statt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Organisat ... 3%A9vision
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Nostalgiker » 10. März 2019, 17:12

Stummel hat geschrieben:Habe gerade mit meinem Nachbarn gesprochen, ehemaliger Ostberliner. Der behauptet das Ende der Achtzigerjahre in Ostberlin sogar die neuen Westprogramme, wie Sat1 und RTL und wie sie alle hießen aus dem Kabel der Gemeinschaftsantennen in den Plattenbauten kamen! Auf meinen Einwurf das man Schulkindern heute erklärt darauf hätte Knast gestanden winkte er nur grinsend ab! Er sagte das dafür keiner in den Knast gegangen ist, da hätte man das ganze DDR-Volk Einknasten müssen! Es war offiziell nicht gerne gesehen, aber jeder macht es!

Offenbar gab es wohl verschiedene „DDR’s“!


Das kann ich so bestätigen da ein Teil der Freunde und Bekannten entweder in Marzahn oder Hellersdorf wohnten. Alle Wohnhäuser hatten Gemeinschaftsantennenanlagen und es wurden alle in Berlin terrestrisch zu empfangenen Fernsehprogramme eingespeist.

Der "Rest" der Bevölkerung hatte entweder entsprechende Dachantennen, wer günstig wohnte dem reichte eine Zimmerantenne oder zur Not auch der Feuerhaken .....

@Interessierter, ergehe dich ruhig weiter in deinen Vermutungen.
Ich hatte geschrieben das ich auf die beleidigende "Aufforderung" nicht eingehen werde.

Wer ist ein Nov65 der sich hier anmasst mich in übelster Manier (ich verkneife mir ein er macht einen auf Fre*****; den Part gestehe unserem Felix Krull zu) "aufzufordern hier zu irgendwas Stellung zu nehmen.
Aber im gleiche Anzug was von 'Anstand' schreiben den er selbstredend besitzt nur die nicht die nicht seiner Meinung sind.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Dr. 213 » 10. März 2019, 20:03

@Interessierter
Ja stimmt, allerhöchster Vertrollungsalarm. Das Thema Westfernsehen ist bereits ausgiebig behandelt worden.

Aber dem Nachlassverwalter sein "Haltet den Dieb" ist eher lustig als das da noch jemand drauf reinfällt.
Ausgerechnet der Mehrfach- Anmelder schreibt über Wahrheit und Aufrichtigkeit, das ist mal wieder echt lustig.

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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Merkur » 10. März 2019, 20:09

Dr. 213 hat geschrieben:Die Richterin hat in übelster Freislermanier
Dr. 213


So schlimm muss es in der DDR mindestens gewesen sein. [bloed]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Nostalgiker » 10. März 2019, 20:32

Dottore, je später der Abend um so verwirrter erscheinst du.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Dr. 213 » 10. März 2019, 20:44

Die politischen Schauprozesse stehen denen im 3. Reich in nichts nach.
Von einigen Prozessen gibt es sogar Tonaufnahmen wie z.B. von der Verhandlung Elli Barczatis.

Aus politischen Gründen wurden bereits die vor dem Prozess festgelegte Todesurteile verkündet.
Und das war keine Spezialität der düsteren Anfangsjahre, als noch fleißig zum Ermorden in die SU weitergereicht wurde.
Werner Teske ist noch Anfang der 80er aus politischen Gründen durch die Sozialistische Rechtssprechung ermordet worden.

Das Menschen sowas getan haben, nur um der SED zu gefallen, bleibt unvergessen. Pfui Deibel !
Die daran beteiligten DDR- Richter, Schöffen, Staatsanwälte und auch die Scheinanwälte sollen dafür in der Hölle schmoren.
Das muss man leider so heftig sagen, das sind wir den Opfern schuldig.

Herzlichst
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Sperrbrecher » 11. März 2019, 00:59

Merkur hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:Die Richterin hat in übelster Freislermanier
Dr. 213

So schlimm muss es in der DDR mindestens gewesen sein. [bloed]

Dann hör Dir doch einfach die Tondokumente an, da wirst Du keinen Unterschied
zwischen den Nazi- und den DDR-Richtern feststellen können.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Sperrbrecher » 11. März 2019, 01:13

pentium hat geschrieben:Statt des Verbotes hätte man ja von DDR-Seite aus nur die OIRT Norm behalten brauchen, so wie die meisten Osteuropäischen Staaten, anfänglich auch in der DDR, hier fand jedoch noch in den 1950er-Jahren ein Wechsel zur CCIR-Norm statt.

Bestimmten Kreisen in der DDR war es natürlich nicht verboten Westsender zu sehen. Die hätten, wenn man diese Umstellung nicht durchgeführt hätte, dann genau wie der gemeine DDR-Bürger, dann wohl ebenfalls auf den Empfang der Westsender verzichten müssen.

So verfügte man auch im Dresdner Club, unweit der Stasi Bezirksverwaltung, stets über die
aktuellen Presseerzeugnisse aus der Bundesrepublik. Der Zugang zu diesen Club, initiiert
von Prof. Manfred von Ardenne, war allerdings nur einem handverlesenen Publikum erlaubt.

Der gewöhnliche DDR-Bürger musste dazu schon bis nach Polen fahren, wenn er mal eine
Westzeitung oder -zeitschrift lesen wollte.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon augenzeuge » 11. März 2019, 08:52

Sperrbrecher hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:Die Richterin hat in übelster Freislermanier
Dr. 213

So schlimm muss es in der DDR mindestens gewesen sein. [bloed]

Dann hör Dir doch einfach die Tondokumente an, da wirst Du keinen Unterschied
zwischen den Nazi- und den DDR-Richtern feststellen können.


Hier kann man reinhören, was Staatsanwalt Lindner erzählt.

https://www.swr.de/swr2/wissen/archivra ... index.html

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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Nov65 » 11. März 2019, 10:44

Freislers Stimme war schrill, sein Umgang gegenüber den Angeklagten war höhnisch und abweisend.
Staatsanwälte der DDR in politischen Prozessen schrien nicht wie Freisler. Aber sie waren höhnisch, abweisend und ohne Mitgefühl.
Ich habe drei solche Prozesse miterlebt: Ein Prozess gegen einen jungen Mann, der nachts Fahnen herunterriss, wurde in einer Schule in öffentlicher Sitzung durchgeführt. Ein anderer gegen 4 junge Leute, die einem Mitschüler(EOS) den Hintern schwärzten, weil er Offiziersbewerber war, verlief wie eine Verhandlung gegen Verbrecher. Die Staatsanwältin hob die Schwere der Schuld hervor, indem sie die heroischen Leistungen der Werktätigen und insbesondere der kampfbereiten Männer und Frauen in den bewaffneten Kräften würdigte und die schlimmen Taten als Verrat brandmarkte. Die Angeklagten wurden mit Handschellen in den Gerichtssaal ge-und abgeführt. Als nach der Urteilsverkündung ein Vater Berufung einlegte, folgte der Protest der Staatsanwältin gegen das "zu milde Urteil", und in der Berufungsverhandlung wurde das Strafmaß deutlich erhöht und von Jugendstrafe auf Freiheitsstrafe umgemünzt.
Sowohl in der Nazizeit als auch in der DDR bestimmten ideologische Inhalte die Justiz.
@Merkur kann das Kopfhämmern gegen den Balken getrost wegradieren.
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon dein1945 » 11. März 2019, 14:40

Wie war es wenn man Feindsender hörte ? Dazu hatte ich schon am 25.02.2017 geschrieben, es ging damals um den "Prager Frühling", nur für Radio hören drei Jahre Knast, wie bekloppt muß dieser Staat gewesen sein. Nur weil ich mich informieren möchte was in der Welt passiert ! [shocked]

Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon dein1945 » 25. Februar 2017, 14:27

Andere kommen für drei Jahre in den Knast weil sie genau zu diesem Ereignis 1968 auf ihrer Arbeitsstelle den Feindsender „RIAS“ hörten, erst Haftarbeitslager des MfS in Hohenschönhausen dann Rummelsburg, freigekauft 1972, einer war ein Kollege von mir.
Vorgefallen im Kraftwerk Friedrichshain in der Nachtschicht.
Man(n) muß wissen wenn Schluß ist !
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon Nov65 » 11. März 2019, 15:22

Mir sind damals solche Strafen für Westempfang nicht bekannt geworden. Es gab ja kein gesetzliches Verbot für die Masse der Bevölkerung, wohl aber für Armee, Volkspolizei und einige Berufe. Aber es wurde wie bei den Nazis mit "Feind hört mit" Druck ausgeübt. Andreas
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Re: Zeitzeugen berichten 2

Beitragvon augenzeuge » 11. März 2019, 16:09

dein1945 hat geschrieben:in den Knast weil sie genau zu diesem Ereignis 1968 auf ihrer Arbeitsstelle den Feindsender „RIAS“ hörten


Oh, das war ein großer Unterschied, ob man den Rias auf Arbeit oder privat hörte. Auf der Arbeit Rias öffentlich hören wurde verfolgt.

Ich war etwa 14, wir auf Klassenfahrt in Ostberlin. Abends hatten einige ein Radio mit, die Musik vom Rias war noch ok, als aber die Nachrichten begannen, ging die Lehrerin dazwischen und es gab ein Donnerwetter. Das ging gar nicht. [angst]

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