Wie frei war die Jugend in der DDR?

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Olaf Sch. » 16. Januar 2020, 22:37

Die DDR war nicht Scheiße, die war Oberscheiße...
Olaf Sch.
 

Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Volker Zottmann » 16. Januar 2020, 22:51

AkkuGK1 hat geschrieben:Die DDR war nicht Scheiße, die war Oberscheiße...

[super] [flash] [super]
Volker Zottmann
 

Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 16. Januar 2020, 23:12

AkkuGK1 hat geschrieben:Die DDR war nicht Scheiße, die war Oberscheiße...


In Buna roch es auch so..... [angst]
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon HPA » 16. Januar 2020, 23:18

Man konnte von Leipziger Hbf aus mit geschlossenen Augen erkennen ob man eventuell im falschen Zug saß. Richtung Zwickau stank es anders als Richtung Berlin. Buna und Bitterfeld. Wenn man an den entsprechenden Ortschaften vorbei fuhr
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Nov65 » 16. Januar 2020, 23:21

Nicht Hegel hat uns diesen Spruch bei unserem täglichen und politischen Handeln als Forderung erhoben, sondern die SED und die DDR-Führung. Das war Totschlagargument bei subjektivem Abwägen. Dadurch wurde vernunftbestimmtes Denken verhindert . Es ist unerheblich, wer Erstverfasser eines Ausspruches war. Wer aber solche Aussagen missbrauchte, ist schuldbeladen.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon zonenhasser » 16. Januar 2020, 23:25

AkkuGK1 hat geschrieben:Was bedeutete für mich die Freiheit? Reisefreiheit

@Nostalgiker, in früheren Postings hattest Du Dich immer gegen das Argument der fehlenden Reisefreiheit in der DDR gewandt. Also bitte!
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Nostalgiker » 17. Januar 2020, 08:33

Nov65 hat geschrieben:Nicht Hegel hat uns diesen Spruch bei unserem täglichen und politischen Handeln als Forderung erhoben, sondern die SED und die DDR-Führung. Das war Totschlagargument bei subjektivem Abwägen. Dadurch wurde vernunftbestimmtes Denken verhindert . Es ist unerheblich, wer Erstverfasser eines Ausspruches war. Wer aber solche Aussagen missbrauchte, ist schuldbeladen.
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Je später der Abend, desto klarer das vernunftbestimmte Denken .....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon karnak » 17. Januar 2020, 08:38

Sperrbrecher hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Wer auf dem geistigen Niveau steht, die DDR war Scheiße und was habe ich(wir) doch gelitten, Not gehabt, immer in Angst gelebt der hat sie nicht mehr alle.

So ich mich recht erinnere sah das aber der Großteil der DDR-Bürger 1989 so.
Etwa 3,8 Millionen DDR-Bewohner hatten das auch schon in den vorhergehenden
Jahren so eingeschätzt und diesen Staat verlassen, was ja bekanntlich nicht
immer so einfach möglich und mit ziemlichen Risiken verbunden war.

[flash] Ich denke mal eher eine Minderheit empfand es als richtig Scheiße, die andere Minderheit so richtig super und der größere, eher nüchternere, realistischere Teil fand, dass es besser sein könnte. Das trifft es wohl am Ehesten. Und bis heute bilden sich die beiden erstgenannten Teile ein sie waren die Mehrheit. [grin]
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 17. Januar 2020, 08:57

Eines hat eine Mehrheit offensichtlich geeint, die DDR abzuschaffen.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon HPA » 17. Januar 2020, 08:57

eher nüchternere, realistischere Teil fand, dass es besser sein könnte.


Hat man gesehen , 1989 und 1990 [flash]
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Olaf Sch. » 17. Januar 2020, 08:58

Ja, das hat man am 10.11.89 gesehen, als nur eine kleine Minderheit der DDR Bürger sich auf den Weg in den Westen gemacht hat. Die Autobahn Richtung Berlin war leer, die Züge waren unter ersetzt...
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 17. Januar 2020, 09:01

Da stellt sich die Frage was hält eine Gesellschaft zusammen?
Eine vermeintliche DDR Identität war dazu nicht in der Lage. Es geht wohl stets um Interessen und Regeln.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon karnak » 17. Januar 2020, 09:06

Die Situation war keine wirklich Realistische, dass Emotionale hat das Rationale einfach überschwemmt und die Politik hat das genutzt. Ansonsten, ob es nun gefällt oder nicht, eine überwältigende Mehrheit des DDR Volkes war bei der friedlichen Revolution NICHT dabei, auch als sie nicht mehr gefährlich war. Auch dafür gab es einen Grund so wie anders lautende Beschreibungen der Geschichtsschreiber einen Grund haben.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 17. Januar 2020, 09:10

Natürlich war es realistisch , es hat stattgefunden.
Das Problem war meiner Meinung nach , dass der Staat DDR seine Bürger systematisch entmündigte.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon karnak » 17. Januar 2020, 09:14

Kumpel hat geschrieben:Da stellt sich die Frage was hält eine Gesellschaft zusammen?
Eine vermeintliche DDR Identität war dazu nicht in der Lage. Es geht wohl stets um Interessen und Regeln.

Jede Gesellschaft hält Interessen und Regeln zusammen, dass war keine Besonderheit der DDR. Wenn die DDR einen Vorteil hatte war es das was man heute meint, dass es unabdingbar ist für eine harmonische Gesellschaft, das Fehlen einer unterschiedliche Form und Intensität von Konkurrenzdruck zwischen den Individuen. Der Unterschied zwischen Kollektiv und Team, beim Letztgenannten heuchelt man letztlich nur Zusammenarbeit , jeder versucht möglichst viel Vorteile für sich aus der Teamarbeit zu generieren. Und der Gewinner ist der, der es so hinkommt, dass es die Anderen möglichst nicht merken. [flash]
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon karnak » 17. Januar 2020, 09:23

Kumpel hat geschrieben:Das Problem war meiner Meinung nach , dass der Staat DDR seine Bürger systematisch entmündigte.

Ohne Frage war das so, man kann es zumindest so empfunden haben. NUR, der Mensch in seiner überwältigenden Mehrheit hat eine gewisse Form von "Entmündigung" ganz gerne, wenn da einer ist der sagt wo es lang geht, der Macher, dass ist nämlich ausgesprochen bequem, die Neigung des Menschen die Diktaturen überhaupt erst möglich macht. Der Diktator muss nur den " Entmündigten" die Wünsche und Sehnsüchte in einem akzeptablen Maße erfüllen können, dann wird Diktatur sehr wohl und gerne ertragen. Dem Staatssozialismus ist das nur sehr beschränkt gelungen, der ganze Grund für die Revolution und friedlich ist sie gewesen weil das Gelingen für eine überwältigende Mehrheit nicht unter ein Maß gefallen ist , dass einen Ruf nach dem Schafott ausgelöst hat.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Interessierter » 17. Januar 2020, 09:32

Zitat karnak:
[flash] Ich denke mal eher eine Minderheit empfand es als richtig Scheiße, die andere Minderheit so richtig super und der größere, eher nüchternere, realistischere Teil fand, dass es besser sein könnte. Das trifft es wohl am Ehesten. Und bis heute bilden sich die beiden erstgenannten Teile ein sie waren die Mehrheit.


Wer 30 Jahre als ehemaliger Angehöriger der Stasi das Leben beim Klassenfeind in vollen Zügen genießt und uns erzählen will, dass die millionen Bürger der DDR nur wegen der Fleischtöpfe geflohen sind, der schreibt auch so einen Stuss wie das vorstehend Zitierte.

Wenn es ohnehin nicht schon total lächerlich wäre, würde man sich fragen welchen Schaden die DDR - Lügen und der Aufenthalt im " Eternit - Kabuff " am Denkvermögen bis Heute angerichtet haben.

[denken]
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 17. Januar 2020, 09:32

karnak hat geschrieben: Der Unterschied zwischen Kollektiv und Team, beim Letztgenannten heuchelt man letztlich nur Zusammenarbeit , jeder versucht möglichst viel Vorteile für sich aus der Teamarbeit zu generieren.


Na ja , ich war ja nun auch produktiv tätig in einem Kollektiv oder einer Brigade.
Da war das auch nicht so viel anders als heute , es gab immer welche die mehr auf ihren eigenen Vorteil bedacht waren , auch auf Kosten anderer.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 17. Januar 2020, 09:37

Interessierter hat geschrieben:Wer 30 Jahre als ehemaliger Angehöriger der Stasi das Leben beim Klassenfeind in vollen Zügen genießt und uns erzählen will, dass die millionen Bürger der DDR nur wegen der Fleischtöpfe geflohen sind, der schreibt auch so einen Stuss wie das vorstehend Zitierte.



Man sollte sich da nichts vor machen , ich denke eine deutliche Anzahl von Ausreisewilligen und Geflohenen war die DDR in ihren materiellen Möglichkeiten zu eng.
Nach der Devise , ich kann es besser , aber nicht hier und oft war es auch so , viele die etwas riskiert hatten um in den Westen zu kommen waren erfolgreicher oder konnten sich
besser entfalten und verwirklichen als es in der DDR möglich war.
Das hat sich im Lauf der Geschichte der DDR auch geändert.Die 50er Jahre waren eben anders als die 80er.
Klar , klingt es immer besser wenn man als Neuankömmling in ein Mikrophon sagt , ich bin aus rein politischen Gründen abgehauen.
Meistens waren es eine Vielzahl von Gründen , die Gängelei oder Unterdrückung war vielleicht einer davon.
Kumpel
 

Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Januar 2020, 11:09

karnak hat geschrieben: [flash] Ich denke mal eher eine Minderheit empfand es als richtig Scheiße, die andere Minderheit so richtig super und der größere, eher nüchternere, realistischere Teil fand, dass es besser sein könnte. Das trifft es wohl am Ehesten. Und bis heute bilden sich die beiden erstgenannten Teile ein sie waren die Mehrheit. [grin]


So verkehrt ist Dein Denkansatz nicht.
Während der DDR-Zeiten zählten mit Sicherheit die Meisten dazu, es so wie es ist, zu ertragen. Auch wir haben uns letztlich "fast unabänderlich" eingerichtet, weil eben keine Hoffnung auf Verbesserung zu erkennen war.

Von dieser Mehrheit haben sich aber nun mal auch die Allermeisten 1989 erhoben und mit der DDR Schluss gemacht.

Und all denen wirst Du Karnak, ja wohl gestatten, dass diese in nüchterner Rückschau mit gebührendem Abstand heute ebenfalls zu dem Schluss kommen:
So wie die DDR war, war sie Scheiße!


Gruß Volker
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 17. Januar 2020, 11:11

karnak hat geschrieben:und der größere, eher nüchternere, realistischere Teil fand, dass es besser sein könnte. Das trifft es wohl am Ehesten.


Das ist eine Frage des Zeitpunkts. Da dieser den geistigen, aufrechten Gang veränderte. [grins]

1975 glaubte man noch daran, dass es besser sein könnte. 1980 erkannte man, dass es nicht mehr besser werden würde. 1985 resignierte man und suchte Auswege in Opposition oder im Weggang.
1989 erkannte die Mehrheit, dass man eine große Chance hat, die es zu nutzen galt. Und viele erkannten plötzlich, was es doch für ein Mist gewesen war.
Einige Minderheiten schlossen sich zur Mehrheit zusammen und packten die DDR auf den Misthaufen der Geschichte.

2020: Noch immer versuchen einige Unverbesserliche den sozialistischen Gestank als fortschrittliches Parfüm zu verkaufen..... [laugh]

AZ
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 17. Januar 2020, 11:15

Ich weiß nicht , eine Mehrheit hat sich wohl nie gegen die DDR erhoben. Man hat es geschehen lassen wie die vierzig Jahre zuvor auch.
Das mag regional unterschiedlich gewesen sein und als die Massen auf die Strasse gingen , ging es noch nicht um die Abschaffung der DDR.
Die Opposition in der DDR war eine andere als in vergleichbaren Ländern wie Polen , Ungarn oder die CSSR.
Die haben die Oppositionellen in der DDR eher angezweifelt.
Zuletzt geändert von Kumpel am 17. Januar 2020, 11:18, insgesamt 2-mal geändert.
Kumpel
 

Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Januar 2020, 11:15

karnak hat geschrieben:Die Situation war keine wirklich Realistische, dass Emotionale hat das Rationale einfach überschwemmt und die Politik hat das genutzt. Ansonsten, ob es nun gefällt oder nicht, eine überwältigende Mehrheit des DDR Volkes war bei der friedlichen Revolution NICHT dabei, auch als sie nicht mehr gefährlich war. Auch dafür gab es einen Grund so wie anders lautende Beschreibungen der Geschichtsschreiber einen Grund haben.

Das ist doch Quark, wenn Du nur von Deinem Stasiwohnblock berichtest. [laugh]
In Quedlinburg waren von 26000 Einwohnern mehr als 20000 auf der Straße. Das ist nun mal belegt.
Und die "Minderheit" hat mit 300000 Menschen allein an 2 Tagen seit 12.11.89 Bad Harzburg überrannt...
Kristian, Dir fehlt der Überblick.

Gruß Volker
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon karnak » 17. Januar 2020, 11:48

Ich sage Dir, und das belegt Dir auch jeder seriöse Historiker, die absolute Mehrheit der DDR Bürger war an der Revolution einschließlich ihrer Demonstranten einfach nicht beteiligt. Das man die Ergebnisse hinsichtlich der zu erwartenden Fleischtöpfe, die dann eine große Menge der Bevölkerung auch realisieren konnte, gerne mitgenommen hat ist völlig legitim und nachvollziehbar, aber eine andere Frage.
Und ich habe nie in einem Stasi oder Staatsnahen Block gewohnt, die Firma hatte einfach keine Wohnung für mich. [grin] Und so habe ich IMMER zwischen den unterschiedlichsten Vertretern der Arbeiterklasse gewohnt und mit denen gelebt und wusste sehr wohl wie man dort dachte und lebte.
Davon mal abgesehen, dass diese pauschale Vorstellung von dem Leben in der" Stasiblase" und dem daraus resultierenden Nichtwissen zum Wehe sowieso Unsinn ist. Die Wenigsten MfS Mitarbeiter waren überhaupt in der Situation in irgendeiner, zwar isolierten, dafür aber in einem privilegierten Umstand zu leben, dass spinnt man sich heute nur in einer eher ärmlichen Form von Sozialneid zusammen.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 17. Januar 2020, 11:58

karnak hat geschrieben:Und so habe ich IMMER zwischen den unterschiedlichsten Vertretern der Arbeiterklasse gewohnt und mit denen gelebt und wusste sehr wohl wie man dort dachte und lebte.


Also ich hätte einem Hauptmann der Grenztruppen nicht erzählt was ich dachte. [flash]
Wenn bei Familienfeiern unser Stasi erschien erstarb jedes politische Gespräch.
Ehrlich gesagt weiß ich bis heute nicht was der da gemacht hat.
Sein Familienteil beteuerte jedenfalls Ende 89 nur was Technisches. [flash]
Zuletzt geändert von Kumpel am 17. Januar 2020, 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon karnak » 17. Januar 2020, 12:06

Kann schon sein, allerdings habe ich aber auch nie ein Meiden meiner Person verspürt oder erlebt, eher im Gegenteil. Das ging soweit, dass wir am Schlüsseltausch beteiligt waren wenn eine Familie in der" Hausgemeinschaft " in den Urlaub fuhr, zum Zwecke des Blumengießens. Die Gefahr des Ausspähens scheint da nicht sonderlich ausgeprägt gewesen sein. [flash]
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 17. Januar 2020, 12:08

Na ja ehrlich gesagt war mir jeder Uniformträger in der DDR irgendwie suspekt und Begegnungen eher unangenehm.
Ob nun ein ABV beim Verabreichen eines Berlinverbotes oder ein Grenzoffizier an der tschechischen Grenze.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon karnak » 17. Januar 2020, 12:10

Du bist aber nun nicht unbedingt der Überzeugung Du zähltest zum allgemeinen Durchschnitt was einen DDR Bürger angeht, dass so einer sich heute die Mühe macht in so einer Runde wie hier zu polemisieren?
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon pentium » 17. Januar 2020, 12:11

Kumpel hat geschrieben:Na ja ehrlich gesagt war mir jeder Uniformträger in der DDR irgendwie suspekt.


Jeder...Feuerwehr, Post, Bahn, Wasserwirtschaft...?
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 17. Januar 2020, 12:14

Wieso denn polemisieren?
Mit diesem Empfinden war das ja nicht immer so.
Das hat sich so entwickelt aus Erfahrungen und Erlebnissen.

pentium hat geschrieben:
Jeder...Feuerwehr, Post, Bahn, Wasserwirtschaft...?


Da drauf habe ich echt gewartet. [flash]

Trapo habe ich noch vergessen. Ganz wichtig.
Na ja und von den Genossen im WKK mal nicht zu reden.
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