Vertuschungen in der DDR

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon andr.k » 5. April 2018, 20:41

Bild
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon andr.k » 5. April 2018, 20:42

Bild
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon andr.k » 5. April 2018, 20:43

Bild
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon andr.k » 5. April 2018, 20:44

Bild
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon andr.k » 5. April 2018, 20:50

Bild
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon andr.k » 5. April 2018, 20:51

Bild
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon andr.k » 5. April 2018, 20:52

Bild
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon andr.k » 5. April 2018, 20:55

Das ganze mal der Vollständigkeit halber. [hallo]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon andr.k » 5. April 2018, 21:01

Daten aus: Staatliches Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 5. April 2018, 21:32

natürlich aus absolut belastbarer Quelle... vor allem die ständige Wiederholung des Blattgemüses [hallo]

niemals bestand eine Gefahr für die Bevölkerung. [super]
Olaf Sch.
 

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 5. April 2018, 22:27

Nun bin ich ob Deiner Beweislage nachträglich beruhigt. [flash]
Zu dieser Zeit waren unheimlich viele Pilze in den Wäldern zu finden. Die standen schon vor dem Gau.
Auch ich habe mich nie verrückt gemacht, denn wir sahen ja auch die Westnachrichten, die als einzige umfassend berichteten und warnten.
Nur im Westen gab es auch Ausweich zu dem verstrahlten Gemüse. Hier weniger. Wir haben ja die Pilze auch hauptsächlich gesammelt, um den Küchentisch mal zu bereichern. Und so aßen wir den Dreck auch weiter. Deine Werte mögen alle Stimmen, ich kann sie nicht prüfen. Zumindest lebe ich noch, genauso wie die damals Blattgemüse verzichtenden Westdeutschen.

Trotzdem hast Du doch mit dieser fleißigen Dokumenteneinstellung nicht ausgeräumt, dass die Bevölkerung laufend verharmlosend mit genauen Warnwerten unterversorgt war. Zu dieser Zeit hat man hier im Ort auch gammeliges Trinkwasser für TGL-gerecht erklärt, gleichzeitig aber für Säuglinge wohl bis zum 8 Monat kostenlos Mineralwasser bereitgestellt.

Deine Unterlagen können nicht belegen, dass die Bevölkerung umfassend informiert wurde. Vertuschung, und dabei bleibe ich war in allen Lebensbereichen stets unser Begleiter.

Volker
Volker Zottmann
 

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon karnak » 6. April 2018, 05:42

pentium hat geschrieben:
Könnte helfen, wenn man bei den GT über Panzerregimenter verfügt hätte.....und wo gleich war Karnak als er seine Erfahrungen mit dem RWA sammelte?

....

Natürlich verfügte die ABC Abwehr bei allen Truppenteilen über diesen Geigerzähler, aber das zu bestreiten darum ging es ja nicht, es ging darum, dass dieses Gerät in der UvD Butze im Dauereinsatz betrieben wurde , zu welchem Zweck eigentlich? Tschernobyl wird man wohl nicht erwartet haben und einen unbemerkten Kernwaffenschlag wohl auch nicht. Und es ging um den Unsinn des Ausschaltens um den Super Gau zu vertuschen den man " unglücklicherweise" bei dem Dauerbetrieb ermessen hatte.
Und es kam darauf an wie man das Gerät voreinstellte damit es den entsprechenden Wert bei Erreichung mittels Signalton anzeigte. Theoretisch war das schon bei einem Wert der natürlichen Strahlung möglich die uns ständig umgibt. Aber warum soll eine militärische Einheit einen so geringen Wert zur Warnung voreinstellen wie er durch Tschernobyl in der DDR erreicht wurde und der auf keinen Fall auf einen militärischen Einsatz von Kernenergie schließen lässt?
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 24861
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 6. April 2018, 07:06

Da kannst du noch so dagegen sprechen, es war so. Es fehlt nur noch, das du ein foto der UvD Bude als Beweis forderst. DasmGerät hing an der Wand über dem Schreibtisch, daneben die Funke R111.
Wir hatten gleich 6 Geräte in der Kompanie. So wichtig waren wir.
Olaf Sch.
 

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon karnak » 6. April 2018, 10:41

Na gut, wegen mir, war dann aber in jedem Fall ungewöhnlich und es bleibt noch die Frage offen mit welchem sinnhaften Hintergrund, sollte es Atomalarm auslösen? Die Dinger waren sicher nicht ganz billig und allgemein üblich in einem Aufklärungsfahrzeug der ABC-Abwehr untergebracht, dort hatten sie im Ernstfall auch einen Sinn. Und dann natürlich noch die Auslösung nach der Tschernobyl Katastrophe.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 24861
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Beethoven » 6. April 2018, 11:18

Ich bin keine ABC-Offizier, war jedoch zum Zeitpunkt der Havarie im KKW an der MAK und natürlich "haben die Chemiker in die Hände geklatscht", ob dieses Vorfalls um an Hand des Beispieles, praktische Übungen durchzuführen. So wurde auch wir Offz-Höhrer ins Gelände um Dresden geschickt, an hohen Punkten, in Täler, an stehende Gewässer und fließende Gewässer, in Häuserschluchten und Dörfern und auf dem freien Feld. Es wurden Luftmessungen durchgeführt, Boden- und Wasserproben genommen, es wurden Gewächse und Bauten gemessen und fein säuberlich analysiert und dokumentiert. Dazu wurden alle Geräte des Chemischen Dienstes der NVA genutzt, die zur Aufklärung von Kernstrahlung zur Verfügung standen. Die Gruppen haben sich im gesamten Bezirk Dresden bewegt. Ich selber stand auf einem Hügel mit einem weiteren Offz-Höhrer und einem Berufsunteroffizier des chemischen Dienstes des BCA-7 (Bataillon Chemische Abwehr der 7. Panzerdivision) der die Gerätschaften mitgebracht hat.

Dann mussten die Gruppen ihre Aufklärungserbnisse präsentieren, die auf Generalstabskarten eingetragen wurden und so ergab sich eine Bild der "chemischen- und Kernstrahlungslage" des Bezirkes und es wurden Schlussfolgerungen gezogen. Das geschah vier oder fünf Tage noch der Havarie. Ich erinnere mich, dass fast überall erhöhte Werte gemessen wurden außer bei fließenden Gewässern. Aber nirgends gab es Werte, die die Gesundheit bei einem normalen Leben beeinträchtigten. Sicher, die Werte waren messbar erhöht. Wer sich ein bisschen auskennt weiß aber auch, dass es ständig messbare Werte gibt. Besonders erhöhte Werte werden z.B. in Gegenden zu finden sein, wo die Stahlindustrie Zuhause ist. Die Menschen dort leben ständig mit erhöhten Werten. Die Stahlindustrie hat ein vielfaches mehr kernstrahlungsrelevante Mittel im Einsatz als z.B. die Medizin. In der Nähe von Krankenhäusern gibt es auch immer erhöhte Werte. Jede Schweißnaht die überprüft wird, wird geröntgt und erzeugt somit erhöhte Strahlungswerte. Und trotzdem sterben nicht mehr Stahlarbeiter oder Krankenschwestern an Leukämie oder Krebs als anderen Orts auch. Jedenfalls weiß ich davon nichts.

Trennung

In den Truppenteilen der NVA, war ein RWA-72 M ständig im Einsatz. Dieses Stand in der Regel beim OvD des Truppenteils. Das bei einem UvD eine RWA 72 im Betrieb war, sah ich nie und war nicht üblich wobei ich das natürlich nicht ausschließen kann.

freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4285
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Beethoven » 6. April 2018, 11:34

AkkuGK1 hat geschrieben:Da kannst du noch so dagegen sprechen, es war so. Es fehlt nur noch, das du ein foto der UvD Bude als Beweis forderst. DasmGerät hing an der Wand über dem Schreibtisch, daneben die Funke R111.
Wir hatten gleich 6 Geräte in der Kompanie. So wichtig waren wir.


Wat? Ne R-111 in der Kompanie? Wozu denn das? Die R-111 war ein Funkgerät, welches den Sprechfunkverkehr innerhalb von Teilen der Führungsorgane von Truppenteilen aufwärts sicher stellte. Also z.B. vom Stellvertreter des Kommandeur für Technik und Bewaffnung, der sich am hinteren Rand der Gefechts-, Marschordnung oder was auch immer, befand zum Kommandeur oder zum Stabschef des Truppenteils / Verbandes. Ne R-105 oder 107, um außerhalb der Kaserne handelnde Truppen zu erreichen, wäre ein denkbares Szenario. Aber warum sollte sowas auf dem UvD-Tisch stehen? Was war denn das für eine Kompanie in der Du Dienst gemacht hast? Da müsstet Ihr ja als eigenständige Kompanie, außerhalb eines Truppenteils gelegen haben.
Warst Du bei der LSK / LV auf einer Radarstation, weit ab jedweder Zivilisation? Nur so wäre mir das erklärbar. Aber selbst die hatten eine Feldsprechfernverbindung zum vorgesetzten Stab.

Wenn ich mir ein RWA-72 durchaus noch vorstellen könnte ohne es zu wissen, so erscheint mir die 111-er nicht so richtig sinnvoll. Wozu brauchtet Ihr diese denn? Hattet Ihr keine Telefone? Und so eng wie in der DDR militärische Frequenzen in Friedenszeiten genutzt werden konnten, mag ich das nicht so recht glauben.

Aber was solls?

freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4285
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 6. April 2018, 12:02

nun es war die Erste Grenzkompanie, die in Pötenitz lag - Luftlinie ca 11-12 km bis nach Selmsdorf. Das Ding war ein ganz schöner Kasten. Ich war der Nachrichtenuffz, ich wird also wissen, womit wir da so gefunkt haben. GT waren nicht NVA! R109D gab es auch, im Winter auch als Schlitten verwendbar! Die kleinere R109 M gab es auch ebenso die R126, welche nie wirklich gut funktionierte und einen empfindlichen Akku hatte.
Die Grenzkompanie hatte ja nicht nur zu verhindern, dass DDR Bürger ihr Land verließen, nein, wir sollten auch 10 Minuten gegen die Nato stand halten. Gefechtsbereitschaft in 30 Minuten, am Gefechtsstandort in 60 Minuten. Zu jeder Zeit. Wurde so 1-2 mal im Halbjahr ausgetestet. Ab 86 nicht mehr so oft, weil die Belastung der Soldaten schon so ein Limit erreicht hatte.

Die Wolke von Tschernobyl die über Deutschland zog, kam ja nicht direkt von der Ukraine nach Deutschland, die zog von Weißrussland über Skandinavien und Schleswig Holstein nach Bayern und von dort nach Nordfrankreich.
Zuletzt geändert von Olaf Sch. am 6. April 2018, 12:40, insgesamt 1-mal geändert.
Olaf Sch.
 

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Beethoven » 6. April 2018, 12:21

Ja, wenn Ihr als Grenzkompanie (von den Grenztruppen der DDR habe ich sowieso nur rudimentäre Kenntnisse [blush] ) alleine irgendwo gelegen habt, sind Deine Äußerungen durchaus erklärbar und glaubhaft. War eben nicht NVA-typisch. Sorry [peinlich]

freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4285
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon karnak » 6. April 2018, 12:56

AkkuGK1 hat geschrieben:
Die Wolke von Tschernobyl die über Deutschland zog, kam ja nicht direkt von der Ukraine nach Deutschland, die zog von Weißrussland über Skandinavien und Schleswig Holstein nach Bayern und von dort nach Nordfrankreich.

Bei all der hirnlosen Schlamperei die überhaupt erst zu diesem Super Gau geführt hat, dass ändert nichts an der Tatsache, dass es sich bei der Hysteriesierung der Bevölkerung in Westeuropa um etwas handelte was man heute als Fake News bezeichnet, dem kalten Krieg geschuldet, wider besseren Wissens in die Welt gebracht, ähnlich dem Giftgas, dass dann den Irak Krieg und dem Erstarken des IS möglich machte, was den Akteuren solchen Tuns IMMER sch... egal ist. Und es stört mich wenn sich die Michel deutscher Nation für sowas auch noch einspannen lassen und mit Begeisterung eifern.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 24861
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 6. April 2018, 14:35

Nein, die Verharmlosung ist die Schlamperei. Sicher war die Strahlendosis nicht direkt Gesundheitsgefährdend, aber wenn man durch eine Röntgenuntersuchung oder ähnl. vorbelastet war, wenn man die LKWs aus dem Osten reinigen musste, dann hat es eben gereicht. Dann gibt es auch keine Minimal/Maximaldosis wo Krebs ausbricht. Der eine bekommt welchen, der Andere nicht. Oder dank Tabakkonsum schrammst immer kurz vor dem Krebsausbruch entlang und dann kann es durch die kleinste zusätzliche Belastung zum Ausbruch kommen. Es ist eben keine Schussverletzung.
Olaf Sch.
 

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 6. April 2018, 14:36

@beethoven danke für dein Einlenken, Respekt, wer seine Fehler korrigieren kann! [knuddel]
Olaf Sch.
 

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Beethoven » 6. April 2018, 15:12

Ja nun, ne 109-er auch noch?

Als Nachrichten-Uffz. weist Du sicherlich, das die Funkgeräte die auf die Zahl "9" endeten, immer was mit der "Luft" zu tun hatten. Also Funkverbindung Boden - Luft. Z.B. die Fliegerleitoffiziere in den Truppenteilen (so es dort welche gab) und in den Verbänden hatten die R-109 D, um Fliegerkräfte, ob nun im Heli, Transport oder Jagd- oder Jagdbomberkräfte, von Boden aus leiten zu können.
Habt Ihr denn Funkverbindungen zu den Armeefliegerkräften oder zu den Grenzfliegern aufnehmen müssen?

freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4285
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 6. April 2018, 16:44

eigentlich war das Funken während meiner Dienstzeit die absolute Ausnahme! (Feind hört mit! Stand schön groß im Innendeckel der 109D) Fast alles wurde über das Grenzmeldenetz abgewickelt. KC Führungsstelle zb., ansonsten Telefonkontakt zum Bataillon oder Regiment, durch unsere exponierte Lage, wurden wir immer zeitig genug vor Sackstand gewarnt. Es musste aber immer die Möglichkeit des Funkkontaktes zwischen Kompanie und Bataillon bestehen wenn das Telefonnetz ausfallen würde. Von den UFT Funken haben wir immer nur gehört: die kommen bald! naja ich war im April 87 weg...

Ansonsten habe ich noch meine Qualispange als Referenz [hallo]

https://www.forum-ddr-grenze.de/t6696f5 ... hnitt.html
Olaf Sch.
 

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Interessierter » 10. April 2018, 10:46

Ergänzend zu dem von mir eingestellten vertuschten Skandal um Impfstoff in der DDR, hier die Erfahrungen einer Betroffenen:

Margit Schröter und ihre Leidensgeschichte

Gmund - Margit Schröter aus Gmund führte lange ein Leben in Qual. In der DDR wurde ihr ein lebensgefährliches Virus gespritzt. Erst am Tegernsee ist die 61-Jährige glücklich geworden.

Am 12. Februar 1979 setzte ihr ein DDR-Arzt in Meißen die Spritze, unter der Margit Schröter bis heute leidet. Seit 13 Jahren lebt die heute 61-Jährige im Tegernseer Tal. Es sind die glücklicheren Jahre ihres Leben. Alles davor war ein Kampf. Und hätte Margit Schröter nicht die „wunderbare Arbeitsstelle“ in der Rottacher Seniorenresidenz Wallberg, ihr Leben wäre wohl bis heute kaum zu ertragen. Denn: Schröter ist eine von fast 7000 Frauen, die das DDR-Regime wissentlich krank machte – und das alles, um einen Arzneimittelskandal zu vertuschen.

Eigentlich sollte Schröter nur eine Impfung bekommen: die Anti-D-Immun-Prophylaxe. Der Wirkstoff wird nach der Schwangerschaft gespritzt, damit die Mutter keine für sie oder ihr nächstes Kind schädlichen Antikörper entwickelt. Eine Routinemaßnahme. Eigentlich. Allerdings war die Impfung für Schröter mit dem hochgefährlichen Virus Hepatitis C infiziert. Die Ärzte wussten es. Das Regime wusste es. Die junge Mutter hatte keine Ahnung, vertraute dem Arzt und wurde krank. Die Zusammenhänge hat Schröter erst später begriffen. Zum Beispiel, dass man den kontaminierten Impfstoff fast ein Jahr lang weiter verwendete – damit keine Engpässe entstehen – und dass sie eine der Letzten war, die ihn bekamen.

Von der Frau und dem Mann, die sie damals, wenige Tage nach der Impfung, abholten, erfuhr sie das nicht. Sie schleppten sie von ihrem neugeborenen Sohn und ihrer einjährigen Tochter weg, um sie in einer weit entfernten Klinik unter Quarantäne zu stellen. Mit anderen betroffenen Frauen sperrte man sie in ein Krankenzimmer. Jeden Tag kam jemand zur Blutabnahme. Erklärungen gab es keine. Eine der Frauen hatte ein Kofferradio mit in die Klinik geschmuggelt. In der Nacht hörten sie Westfunk. Da kam dann die Meldung: Arzneimittelskandal in der DDR. Fast 7000 Frauen mit Hepatitis C infiziert.

Das Virus greift erst die Leber an, dann die anderen Organe. Die Spätfolgen sind kaum absehbar. Schröter leidet bis heute darunter. Schwindelanfälle, plötzliche Ohnmachten, Wortfindungsstörungen. Dass sie trotz ihrer Krankheit bis heute in der Seniorenresidenz Wallberg arbeiten darf, dafür ist Schröter ihren Kollegen und ihrer Chefin Doreen Hoffmann sehr dankbar.

Nach dem Krankenhaus wurde es aber erstmal nicht besser, auch nicht nach dem Mauerfall. Eine Mutter mit Hepatitis wollte niemand einstellen. Die Ärzte glaubten ihre Geschichte nicht. Eine Entschädigung blieb aus. Sie selbst war oft müde, schlapp, hatte einfach keine Kraft mehr. Ihr Mann ertrug die Krankheit lange – und dann nicht mehr. 1992 kam die Scheidung. „Wir sind Freunde geblieben“, sagt Schröter. „Bis heute.“

Allein kämpfte sie weiter, verbündete sich mit Gleichgesinnten. Im Jahr 2000 kam ein Gesetz, extra für diesen Arzneimittelskandal. Seitdem bekommt Schröter 295 Euro pro Monat als Entschädigung. Die Arbeitsunfähigkeit, unter der viele der Frauen wegen der Spätfolgen leiden, wurde nicht berücksichtigt. Auch nicht die fehlende Rente. Bis heute wehrt sich der Berliner Verein Anti-D HCV-Geschädigte gegen die Ungerechtigkeit und versucht, ein neues Gesetz zu erwirken. Schröter erging es besser. Sie hat ein glückliches Arbeitsumfeld am Tegernsee gefunden. Nur ihre Gmunder Wohnung muss sie aufgeben. Die Tochter der Vermieterin will hinein. Das versteht Schröter freilich. Nur findet sie für ihr geringes Gehalt wohl nur schwer Ersatz im Tegernseer Tal. Irgendwie geht damit die Leidensgeschichte Schröters weiter.

https://www.merkur.de/lokales/region-te ... 99607.html

Unglaublich; aber leider wahr.
Interessierter
 

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon zoll » 10. April 2018, 18:15

Jetzt klär mal ´n Wessi auf was RWA 72 war.
Hat das mit Radioaktiv Warn Anlage zu tun?
Wo war denn so´n Ding installiert?
Die DDR war aber wirklich fortschrittlich!
zoll
zoll
 

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon pentium » 10. April 2018, 18:29

zoll hat geschrieben:Jetzt klär mal ´n Wessi auf was RWA 72 war.
Hat das mit Radioaktiv Warn Anlage zu tun?
Wo war denn so´n Ding installiert?
Die DDR war aber wirklich fortschrittlich!
zoll


Hat viel mit Militär zu tun---
Messteil RWA 72 M des Kernstrahlungsmessgerätes RWA 72 K Das Messteil RWA 72 M ist ein Bestandteil des Kernstrahlungsmessgerätes RWA 72 K, das zur Ausstattung von Gefechtsfahrzeugen gehörte, es konnte aber auch als Bestandteil eines Kernstrahlungsmessgerätes RWA 72 O für Objekte (KSMG-RWA 72 O) ...

http://www.runde-ecke-leipzig.de/sammlu ... ?inv=37841
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 10. April 2018, 19:32

genau das Ding hing an der Wand direkt über dem Schreibtisch in der UvD Butze:

https://imgur.com/r/electronics/iap9q

In Punkto Waffentechnik war der DDR nichts zu teuer... wir hatten sogar die besseren Flugzeuge [hallo]
Olaf Sch.
 

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Beethoven » 11. April 2018, 07:35

Das hat Pentium gut erklärt. Siehe Link

http://www.rwd-mb3.de/ftechnik/pages/rwa72.htm

Richtig. Das was der normale Landser kannte, war nur ein Teil des gesamten Gerätesatzes. In fast jedem Gefechtsfahrzeug aber auch bei den Diensthabenden von Einheiten und Truppenteilen war das Spürrohr, die Batterie und ein Auswertegerät fest installiert, wobei man eben das Rohr als Meßteil aus der Halterung entfernen konnte und auf dem Gefechtsfeld (oder wo auch immer) mitführen konnte. Dann hatte man eigentlich nur das Rohr und eine kleine Tasche (die war am Trageriemen befestigt) am Mann.
Das Gerät konnte auf eine bestimmte Stärke der Radioaktivität eingestellt werden und mass dann die Strahlungsstärke und gab Warnsignale von sich, wenn es nur auf Bereitschaft gestellt war und die dort eingestellte Gammastrahlungsdosisstärke erreicht oder überschritten wurde.

freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4285
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 11. April 2018, 08:30

Und trotz aller jetziger Schreiberei steht im Raum, dass Ihr erstmal dem Akku sein erlebtes Leben bestritten habt!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Vertuschungen in der DDR

Beitragvon Interessierter » 11. April 2018, 08:51

Das ist doch die besonders häufig benutzte Vorgehensweise von ehemaligen Angehörigen der bewaffneten Organe der SED - Diktatur.
Interessierter
 

VorherigeNächste

Zurück zu Politische Systeme

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste