Die DDR war von Beginn an ein Lügenstaat

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Re: Die DDR war von Beginn an ein Lügenstaat

Beitragvon Kumpel » 5. Mai 2017, 08:24

Edelknabe hat geschrieben:"Was, der Müller hatte doch bei der Frau Klier nicht geklatscht, das saß nur da und ....also ne...checkt den Müller mal, ob der eventuell zur AFD....?"



Ist denn dieser Herr Müller bereits aus dem sächsischen Landtag entfernt worden?
Edelknabe du schreibst echt einen Stuss zusammen.Das ist ja schon zum Fremdschämen.
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Re: Die DDR war von Beginn an ein Lügenstaat

Beitragvon Edelknabe » 6. Mai 2017, 17:49

Entschuldige mal Kumpel ich bin hier nur der Andersdenkende, mehr nicht. Denn diese gibt es doch heute wieder...du wirst es doch nicht glauben.

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Re: Die DDR war von Beginn an ein Lügenstaat

Beitragvon pentium » 6. Mai 2017, 17:55

Übrigens gibt es im Sächsischen Landtag keinen Abgeordneten mit dem Namen Müller.

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Re: Die DDR war von Beginn an ein Lügenstaat

Beitragvon Interessierter » 7. August 2017, 10:14

Der gescheiterte Antifaschismus der SED: Rassismus in der DDR

Warum hat es nach der Wiedervereinigung besonders in Ostdeutschland eine Welle der rassistischen Gewalt gegeben. Weil die Jugend einfach orientierungslos gewesen sei, wie es bisweilen relativierend heißt? Oder weil die „braunen Rattenfänger“ aus dem Westen kamen? Oder vielleicht eher, weil die rassistische Gewalt in der DDR weit verbreiteter war, als gemeinhin bekannt?
Von Harry Waibel*

Seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten sehen wir uns mit einer rassistischen Revolte konfrontiert, deren Ziel es ist, elementare demokratische Werte, wie z. B. Menschen- und Bürgerrechte, aufzuheben. In den neuen Bundesländern gibt es – relativ gesehen – eine 2- bis 3-mal höhere Zahl rassistischer Angriffe als in den westlichen Bundesländern. In Berlin weisen die östlichen Bezirke im Verhältnis zu den Bezirken im Westen eine ähnliche Schieflage auf. Diese Tatsachen benötigen eine Erklärung, die in der Historie der rassistischen Bewegungen der DDR und BRD zu finden sind, doch ist eine anhaltende Verharmlosung und Verleugnung des Rassismus bis heute zu konstatieren.

Unveröffentlichte Archivmaterialien


Die Erkenntnisprozesse entwickelten sich aus den Einsichten in insgesamt ca. 1.500 unveröffentlichte Archivmaterialien, die als Quellen aus den Archiven des „Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Ministeriums für Staatsicherheit, der ehemaligen DDR“ (BStU) stammen. In der Regel deklarierte der Geheimdienst die Unterlagen als „Geheime Verschlußsache“ (GVS), „Vertrauliche Verschlußsache“ (VVS), „Streng vertrau lich“ (SV) oder „Nur für den Dienstgebrauch“ (NfD) und liefert so auch einen beredten Eindruck zur Funktionsweise politischer Zensur und Manipulation in der DDR.

Die Informationen sind in der Regel in der Hauptabteilung II (HA II) Spionageabwehr, in der Hauptabteilung IX (HA IX) Zentrale Ermittlungsabteilung, die in allen Fällen mit politischer Bedeutung zuständig war, zu finden. Ebenso war die Hauptabteilung XX (HA XX) Staatsapparat, Kultur, Kirche, Untergrund damit befasst. Die Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG) war als strukturierende Institution für Koordinierungsaufgaben zuständig, sowie für die Übermittlung von Informationen, zu denen auch rassistische Ereignissen subsumiert wurden. Die Übersicht über die organisatorischen Strukturen des MfS zeigt, dass es in der Organisation keine Stelle gab, deren ausschließliche Aufgabe gewesen war, Informationen zu Rassisten zu sammeln und weiterzugeben.

Insgesamt belege ich über 8.600 neo-nazistische, rassistische und antisemitische Propaganda- und Gewalttaten in der DDR, dabei liegt der Anteil neo-nazistischer Angriffe bei ca. 7.000 Vorfällen, der Anteil antisemitischer Angriffe liegt bei ca. 900 Vorfällen, davon betreffen ca. 145 Vorfälle Schändungen jüdischer Friedhöfen und Gräber und der Anteil der rassistischen Angriffe liegt bei ca. 725 Vorfällen. Personen aus über 30 Ländern waren davon betroffen, es gab unzählige Verletzte und mindestens 10 Personen wurden, zum Teil in Pogromen, getötet.

Das Spektrum der Taten erstreckt sich von Gräberschändungen jüdischer Friedhöfe, über Hakenkreuzschmierereien, über die Ermordung des Mosambikaners Carlos Conceicao (18 Jahre) durch einen rassistischen Mob im September 1987 in Staßfurt (heute Sachsen-Anhalt) bis hin zur Ermordung eines Arbeiters (58 Jahre) im Juni 1990 in Erfurt.

Rassismus gegen „Vertragsarbeiter“

Der latente Rassismus wurde bei der Behandlung ausländischer ArbeiterInnen („Vertragsarbeiter“) sichtbar: Sie wurden zu den unbequemsten und schmutzigsten Arbeiten gezwungen, gegen die sie sich wieder und wieder mit Streiks zu wehren wussten. So kam es beispielsweise zwischen 1975 und 1976 in acht Betrieben von ca. 600 Algeriern zu mehreren Arbeitsniederlegungen aus politischen und ökonomischen Gründen. Der latente Rassismus manifestierte sich in der Regel gegen diejenigen,die auf Grund äußerer Attribute als Nicht-Deutsche wahrgenommen werden konnten. Sie wurden von rassistischen Mobs in Selbstjustizmit brutaler Gewalt verfolgt und die Opfer dieser pogromartigen Angriffe auf Leib und Leben waren vor allem Algerier, Mosambikaner, Kubaner, Polen, Ungarn und Tschechoslowaken. Zu den Opfern gehörten auch Soldaten und Offiziere der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte (GSSD), die zu bevorzugten Zielen der Rassisten wurden.

In Erfurt wurden im August 1975 mehrere algerische Arbeiter von Rassisten angegriffen. Die pogromartigen Ausschreitungen, sie dauerten drei bis vier Tage, begannen mit dem Ruf „Schlagt die Algerier tot“. Danach wurden Algerier von einem rassistischen Mob durch die Stadt gehetzt. 50 bis 60 deutsche Rassisten verhinderten, dass Algerier zu ihrem Wohnheim kommen konnten. Daraufhin geleiteten Sicherheitskräfte die Algerier in das Gebäude der Post und führten sie durch den Hintereingang zum verdeckten Abtransport zum Wohnheim. Mittlerweile war die Anzahl der Angreifer vor der Hauptpost auf ca. 150 bis 300 Personen angewachsen und es wurde gerufen: „Gebt die Algerier raus“, „totschlagen“, „aufhängen“, „Deutsche raus – Algerier in Ketten“ oder„schlagt die Bullen tot“.

Als der rassistische Mob mit Gewalt in das Gebäude einzudringen versuchte, löste die Volkspolizei die spontane Versammlung mit Schlagstöcken und dem Einsatz von Hunden auf. Insgesamt wurden 19 Personen vorläufig festgenommen. Am nächsten Tag hatten sich wieder ca. 150 Personen versammelt und es kam zu „lautstarken und provozierenden Diskussionen“ mit Volkspolizisten. Zur gleichen Zeit wurde vor dem Wohnheim der Algerier eine mit Stöcken bewaffnete Gruppe von Rassisten von der Volkspolizei aufgelöst und fünf „Rädelsführer und Rowdys“ wurden vorläufig festgenommen. Diesen Pogromen gingen in den Monaten Juni und Juli 1975 in Gaststätten und bei Tanzveranstaltungen, mehrere tätliche Auseinandersetzungen zwischen Deutschen, Algeriern und Ungarn voraus.Die nationalistische und rassistische Hetze (z. B. „Ihr schwarzen Schweine, haut ab nach Hause“) richtete sich als erstes gegen Algerier (Muslime), ging republikweit weiter und führte dann zum fast vollständigen Rückzug der algerischen Arbeiter aus der DDR durch die algerische Regierung.

Ideologische Faschismus-Analyse


Seit diesen Ereignissen gab und gibt es bis in die Gegenwart hinein in der Stadt Erfurt und ihrer Umgebung immer wieder rassistische bzw. anti-semitische Angriffe. Die Ursachen für diese Entwicklung sind komplex – und dazu gehören sowohl die mangelnde Ent-Nazifizierung, also der große Frieden mit alten Nazis, die als Funktionseliten beim Aufbau und der Verwaltung des Staates und der Gesellschaft der DDR dringend gebraucht wurden. Desweiteren ist es der Antifaschismus der SED, der den Faschismus nicht als rassistisches Projekt betrachtete, von dem die Masse der deutschen Bevölkerung berührt worden sei. So beschloss der 3. Parteitag der SED im Juli 1950, dass die Wurzeln für Faschismus und Rassismus „mit Stumpf und Stiel aus gerottet“ worden wären. Was für ein grandioser Irrtum!

Noch im Jahr 1986 verharmloste der Minister für Staatssicherheit (MfS), Erich Mielke, den Neo-Nazismus in der DDR als „Wichtigtuerei“. Anfang des Jahres 1988 erklärte die Hauptabteilung I des MfS solche Vorgänge damit, dass es sich hier nicht um „ideologische Positionen“ handeln würde, sondern um unkritisch wie der gegebene Tendenzen aus dem feindlichen Westen. Am 11. August 1989 behauptete die staatliche Nachrichtenagentur ADN, Informationen über neo-nazistische Tendenzen in der DDR wären „purer Unsinn“.

https://publikative.org/2014/11/27/der- ... n-der-ddr/

*Harry Waibel ist Historiker und Autor. Seine Themenschwerpunkte sind Rechtsextremismus und Antisemitismus in der DDR sowie Rassismus in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart. 2014 erschien sein Buch: „Der gescheiterte Anti-Faschismus der SED. Rassismus in der DDR.“ Frankfurt am Main: Peter Lang Internationaler Verlag der Wissenschaften
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Re: Die DDR war von Beginn an ein Lügenstaat

Beitragvon wandersmann » 1. November 2017, 19:04

Interessierter hat geschrieben:Edelknabe, aufgrund deiner " überbordenden Intelligenz ", erachte ich es als sinnlos auf deine verbalen Ausfälle einzugehen.

Na ,da haste aber Mut diesen Herrn an zu greifen . Der hat doch zu DDR Zeiten den Staat ab gezockt wo es nur ging . Aber es hat alles nichts genutzt , heute trägt er Zeitungen aus .
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Re: Die DDR war von Beginn an ein Lügenstaat

Beitragvon augenzeuge » 1. November 2017, 19:06

wandersmann hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Edelknabe, aufgrund deiner " überbordenden Intelligenz ", erachte ich es als sinnlos auf deine verbalen Ausfälle einzugehen.

Na ,da haste aber Mut diesen Herrn an zu greifen . Der hat doch zu DDR Zeiten den Staat ab gezockt wo es nur ging . Aber es hat alles nichts genutzt , heute trägt er Zeitungen aus .


Wo ist er denn, der Edelknabe? Liest der etwa heimlich mit.... [flash]

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Re: Die DDR war von Beginn an ein Lügenstaat

Beitragvon pentium » 1. November 2017, 19:29

augenzeuge hat geschrieben:
Wo ist er denn, der Edelknabe? Liest der etwa heimlich mit.... [flash]

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Letzte Anmeldung: 15. September 2017. Der Edelknabe ist drüben beim Italiener. Warum antwortet man eigentlich auf alte Beiträge vom Rainer-Maria?

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Re: Die DDR war von Beginn an ein Lügenstaat

Beitragvon augenzeuge » 1. November 2017, 19:30

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Wo ist er denn, der Edelknabe? Liest der etwa heimlich mit.... [flash]

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Letzte Anmeldung: 15. September 2017. Der Edelknabe ist drüben beim Italiener. Warum antwortet man eigentlich auf alte Beiträge vom Rainer-Maria?

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Geduld, der kommt schon wieder, wenn man ihn drüben ärgert. Er ist ein sensibler Bursche. Weihnachten ist er hier, wollen wir wetten?

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Re: Die DDR war von Beginn an ein Lügenstaat

Beitragvon pentium » 1. November 2017, 19:33

augenzeuge hat geschrieben:Geduld, der kommt schon wieder, wenn man ihn drüben ärgert. Er ist ein sensibler Bursche. Weihnachten ist er hier, wollen wir wetten?

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Im Moment sieht es nicht so aus @AZ. Der RM fühlt sich drüben wohl, wetten lieber nicht...

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