Der Fall Hagedorn

Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Merkur » 17. März 2012, 14:12

augenzeuge hat geschrieben:Merkur, ohne Frage gab und gibt es immer Befürworter der Todesstrafe. In jeder Gesellschaft. Ob deine Befürworter des (sorry) "Wurstblattes", "Neue Revue", die Meinung des Volkes widerspiegeln bezweifle ich stark. Das die DDR damals die Todesstrafe noch hatte, lag nicht daran, dass man gern preussische Traditionen pflegen wollte, eher daran, dass sich die Humanität im Strafvollzug als erklärtes Ziel einer sozialistischen Gesellschaft noch nicht durchgesetzt hatte.
AZ


Na dann bin ich ja froh, dass auch Werremeiers Beiträge zum Fall Hagedorn in die Kategorie "Wurstblatt" eingeordnet werden können.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon augenzeuge » 17. März 2012, 14:14

Deinem Wunsch wurde stattgegeben....lieber Merkur. [wink]
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon augenzeuge » 27. Mai 2012, 10:06

Der Fall Hagedorn wird derzeit verfilmt.
http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=3069335
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Merkur » 15. Juni 2012, 05:39

Ich hoffe, dass sich der Film an den Realitäten orientiert und nicht zur Märchenstunde ala Werremeier ("Heckenrose") mutiert.
Wenn ich lese: „Es ist alles so wunderbar authentisch hier, schwärmt die junge Frau aus Köln" habe ich meine Bedenken.
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon augenzeuge » 29. Januar 2013, 08:44

In der ARD ist am 30. Januar, um 20.15 Uhr, der Film "Mord in Eberswalde" zu sehen.

Etwas aktuelles, aber nichts neues:
http://nachrichten.rp-online.de/panoram ... -1.3153314
http://www.alles-lausitz.de/content/nac ... walde.html

"Die Eltern erhielten weder Nachricht von der Einäscherung ihres 20-jährigen Sohnes noch seinen Abschiedsbrief. Das Urteil wurde klein in einer Zeitung gemeldet, Hagedorn an einem geheimen Ort begraben."
Warum musste das so laufen, wenn man die Vollstreckung des Urteils in der Zeitung meldete?

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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon augenzeuge » 30. Januar 2013, 22:03

Grade gesehen, war spannend und gut gemacht. Inwieweit die persönlichen Kontroversen zwischen der K und dem MfS echt oder künstlerisch waren, weiß ich leider nicht. Sonst empfand ich die Kulisse und die Handlung sehr real. Kaum zu glauben, dass das in NRW spielt, hier gibts eben Ecken, die sehen so aus wie in der DDR 1970.

Allerdings kam sehr früh zum Ausdruck, dass das MfS hier die Todesstrafe wollte. Wenn die Gerichtsverhandlung mit Hagedorn und dem Zeugen der K, Gödecke, so abgelaufen ist wie im Film dargestellt, wird deutlich, wer hier die Fäden gesponnen hat.

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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Merkur » 31. Januar 2013, 07:02

Der Film bedient die üblichen Klischees, insbesondere auf das MfS bezogen, daher AZ lass Dich nicht täuschen. Die Federführung hatte unmissverständlich die MUK FF/O und da hat das MfS auch nicht reinbefohlen. Es gab damals eine gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen der K und dem MfS.
Das die MUK aufgelöst wurde, wie im Film dargestellt, ist auch Quatsch. Eine MUK war fester Strukturbestandteil der Dezernate II und wurde nie aufgelöst. Auch haben sich die Mitarbeiter des MfS und der K nicht geprügelt. Des weiteren wusste auch die HA IX/7, dass es sich bei dem Täter um einen sadistisch-pädophilen Triebtäter handelt und niemand hat die Existenz eines solchen im Sozialismus bezweifelt. Die Fakten waren eindeutig. Die dargestellten Ermittlungshandlungen haben wenig mit der Realität zu tun. Die Taten an sich orientieren sich an den damaligen Gegebenheiten. Daher stellt sich die Frage, warum man sich einerseits an die Fakten hält und andererseits so einen Blödsinn darstellt ?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Neun » 31. Januar 2013, 07:11

Wie hätte denn ein als gleichberechtigter Partner und diszipliniert im Sinne der Bürger ermittelndes MfS gewirkt? Da wären ja 20 Jahre Erziehung umsonst gewesen und öffentliche Fördermittel hätte es für sowas auch nicht gegeben. Es blieb also gar nichts anderes übrig als lediglich den Tatablauf an sich realistisch darzustellen.
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon augenzeuge » 31. Januar 2013, 09:02

War es Fiktion, dass die K Kontakt zur westdeutschen K herstellen wollte? Interessant war schon, dass man damals selbst den Fall mit Bartsch verglichen hat.
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Wosch » 31. Januar 2013, 14:35

Im Verhältnis zu so manchen "verlogenden" der Wahrheit widersprechenden Inhalten von Stasi-Akten und den aus politisch geprägten Gerichtsverfahren gefällten "konstruierten" Urteilen, schneiden die in diesem Film zu "bemängelnden" Passagen doch relativ harmlos aus und wenn schon könnte man sie der fairnesshalber ruhig mal den Verfälschungen in bestimmten glorifizierten DDR-Spielfilmen gegenüber stellen.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon augenzeuge » 31. Januar 2013, 16:33

ABV hat geschrieben: Immer wenn ich solchen Quark im Fernsehen " genieße", weiß ich wie wichtig echte Zeitzeugen sind. Uwe


Schau mal, hier spricht ein Zeitzeuge zum Fall:

Der frühere Oberleutnant der Volkspolizei Norbert Langerwisch über die Realitätsnähe des Spielfilms „Mord in Eberswalde“:

"Hagedorn sollte hingerichtet und ausgemerzt werden, weil er nicht zur sozialistischen Gesellschaft passte. Richter und Staatsanwälte waren Parteigänger, der Vorschlag für das Strafmaß kam von der Stasi."

"...die Stasi-Leute hätten sich nicht in die Ermittlungsarbeit eingemischt.... die waren einfach da, waren aber nicht unsere Freunde. Was stimmt ist, dass sie immer so getan haben, als stünden sie in der Hierarchie höher als die Volkspolizei..."
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... ueber.html

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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Interessierter » 31. Januar 2013, 17:38

Na das wird wohl wieder so ein typischer Fall werden, daß man erst nach Zeitzeugen ruft und dann deren Aussagen anzweifelt, weil man es anders sieht oder anders erlebt hat.

Obwohl ja immer wieder betont wird wie vielfältig es in der DDR war, wenn es in den Kram passt.

Schaun mer mal auf den Kommentar auf den Verfasser solcher Aussage: "
Es gab damals eine gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen der K und dem MfS.


Demgegenüber steht ja immerhin die Aussage des Zeitzeugen Norbert Langerwisch:
"...die Stasi-Leute hätten sich nicht in die Ermittlungsarbeit eingemischt.... die waren einfach da, waren aber nicht unsere Freunde. Was stimmt ist, dass sie immer so getan haben, als stünden sie in der Hierarchie höher als die Volkspolizei..."


[grins]
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Zicke » 31. Januar 2013, 17:52

Interessierter hat geschrieben:Demgegenüber steht ja immerhin die Aussage des Zeitzeugen Norbert Langerwisch:


Zeitzeugenaussagen wie sie in die vorgefertigte Meinung passen.

Schaut doch mal den Zeitzeugen an
Nach dem 51 Seiten umfassenden Konvolut soll Langerwisch der Stasi mehrfach brisante Informationen über Familienangehörige und Kollegen der Volkspolizei übermittelt haben. Entdeckt wurden zudem Quittungen über Geschenke, mit der die Stasi dem heutigen OB-Kandidaten ihre Wertschätzung ausdrückte. Laut Jahn-Behörde ist der Fall damit rechtlich eindeutig: Nach den Bestimmungen des Stasi-Unterlagengesetzes-Gesetzes ist Langerwisch als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) einzustufen. Die Enthüllung bringt Platzeck in Erklärungsnot. Der SPD-Landeschef hat erst jüngst dem Kommunalpolitiker seine volle Unterstützung versichert. In einer am 28. April veröffentlichten Erklärung Platzecks heißt es: "Norbert Langerwisch ist eine gute Wahl für Brandenburg. Als Bürgermeister und als Polizist hat er seine Heimatstadt mitgestaltet und viel bewegt".
OB-Kandidat-Langerwisch-erhielt-Stasi-Geschenke

Siehe hier: http://www.morgenpost.de/brandenburg-ak ... henke.html

Danke und viele Grüße aus dem stürmischen Leipzig

P.S.
und für dich
http://www.sachsen-polizeigeschichte.de/39994.htmlviele Grüße
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Danny_1000 » 31. Januar 2013, 18:46

..bedauernswert, dass die Spielfilmmacher von "Mord in Eberswalde" einen eigentlich guten Filmstoff derart verhunzten, um alt bekannte STASI- Klischees zu bedienen. Dass das Absicht war, muß man ihnen unterstellen. Die gut gemachte Doku haben sie sich mit Sicherheit vorher angesehen.

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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Nostalgiker » 31. Januar 2013, 18:55

Mich würde mal interessieren was der Herr Oberleutnant der VP nach 1980 gemacht hat ........

..... 2005 wegen Kontakten zu stadtbekannten Drogendealern aus dem Amt entfernt ......

Jetzt, 2011, Vorwürfe wegen inoffiziellen Stasi-Tätigkeit ........

In einem Block fand ich folgendes zu diesem Herren:
"Diese Person habe jede Veränderung mitgemacht. Opportun in der DDR, sagte sie sich irgendwann in der DDR mit ihrer Partei von Stalins Greueltaten los. Sie habe alles getan, um in der DDR Karriere zu machen. Sie passte sich jeder denkbaren Situation an. Und so meisterte sie auch die Deutsche Einheit, die sie für sich als Wende proklamieren.

Diese Leute solle sich mit dem Jahr 1989 verändert haben? Menschen, die die führende Partei der DDR vertreten haben, wollen heute die Repräsentanten des Rechtsstaats sein? Alle diese Leute wollen sich zu Demokraten entwickelt haben?"
(Politik der Mitte - gegen Rot - Rot)

......irgendwie kommt mir das in einem anderen Zusammenhang bekannt vor .......

Das sind die "Zeitzeugen" welche so wertvoll sind .....

Stasi-Vorwürfe gegen SPD-Bürgermeisterkandidaten

BRANDENBURG. Mit Empörung haben SED-Opfer auf die bekanntgewordene Zusammenarbeit des SPD-Oberbürgermeisterkandidaten für Brandenburg, Norbert Langerwisch, mit dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR reagiert. Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus forderte die brandenburgischen SPD auf, Konsequenzen zu ziehen.

Der Bundesvorsitzende Ronald Lässig sagte gegenüber der Berliner Morgenpost: „Als SPD-Mitglied bin ich schockiert, einerseits über die Vergangenheit des Herrn Langerwisch, andererseits über die Reaktion der Brandenburger SPD-Führung auf den Fall.“ Leute, denen die moralische Integrität fehle, weil sie in der DDR andere verraten hätten, dürfe man nicht für höchste Wahlämter nominieren.

Kollegen als Alkoholiker denunziert.
Die Stasi-Unterlagenbehörde hat eine 51 Seiten umfassende Akte über Langerwisch freigegeben, die laut Zeitungsinformationen den SPD-Kandidaten schwer belasten soll. Demnach habe der damalige Volkspolizist mehrfach Informationen an die Stasi übermittelt. Unter anderem solle er einen Polizeikollegen wegen dessen Alkoholkonsums denunziert und über Familienangehörige mit West-Kontakten berichtet haben.
Langerwisch verteidigte sich gegen die Vorwürfe. Er habe nur in seiner Eigenschaft ranghoher Volkspolizist beruflichen Kontakt zur Stasi gehabt. „Es war meine Arbeit, es gab nichts, was man geheim halten konnte. Über den privaten Bereich habe ich nichts berichtet“, sagte der SPD-Politiker den Potsdamer Neuesten Nachrichten. „Ich bin nicht nach einer inoffiziellen Zusammenarbeit gefragt worden.“

„Eine feste Klassenposition“
Allerdings ist ein Anwerbeversuch der Stasi vom August 1989 dokumentiert, indem die Stasi „eine feste Klassenposition“ und eine „bejahende Position zum MfS in der Kontaktphase“ feststellte. Der IM-Kandidate mit dem Deckname „Zentrum“ „stehe einer inoffiziellen Zusammenarbeit aufgeschlossen“ gegenüber, heißt es in dem Bericht. „Wir können uns voll auf seine politische Haltung verlassen.“
Gewissermaßen als Vorableistung habe Langerwisch Informationen preisgegeben. Zu einer Verpflichtung sei es laut den Potsdamer Neuesten Nachrichten nur darum nicht gekommen, weil der spätere SPD-Politiker von der Potsdamer Bezirksleitung der Volkspolizei wechselte und Polizeichef in Brandenburg/Havel wurde.
JF vom 31.Januar 2013

Thoth
Zuletzt geändert von Nostalgiker am 31. Januar 2013, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Interessierter » 31. Januar 2013, 18:57

Zicke, der Ordnung halber stelle ich auch das ein, was Du bezüglich Langerwisch versäumt hast:

Vor einem Jahr berichteten Medien über einen IM-Vorlauf "Zentrum", den die Stasi zu Langerwisch angelegt hatte. Dieser erklärte damals, lediglich offizielle Kontakte zur SED-Geheimpolizei unterhalten zu haben. Er habe nie gewusst, dass die Stasi ihn als IM-Kandidaten in Betracht gezogen habe. Nach den nun vorliegenden Unterlagen hingegen soll Langerwisch stets seine Bereitschaft zur inoffiziellen Mitarbeit bekundet haben.

Der umstrittene SPD-Politiker Langerwisch hat unterdessen die Einstufung seiner Stasi-Akten als IM-Vorgang als falsch zurückgewiesen. "Ich habe dem MfS keine inoffiziellen Informationen übermittelt", sagte der Polizist der "Berliner Morgenpost". Er könne nichts dafür, was ein Stasi-Offizier über ihn aufgeschrieben habe. Dessen Darstellung könne "lebhafter Fantasie entspringen". Die Annahme eines Geschenks durch das MfS, die ihm laut Quittung eine Flasche Weinbrand im Wert von 48 DDR-Mark übergeben hatte, schloss Langerwisch nicht aus: "Das kann sein, die Stasi kam immer zum Geburtstag."


Ob er nun wußte, daß er als IM geführt wurde oder nicht, können sicherlich wir beide nicht beurteilen. In Bezug auf seine Festellung zum Film über Hagedorn ist das jedoch genauso wenig relevant, wie die Flasche Weinbrand von der Stasi.

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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Merkur » 31. Januar 2013, 19:03

Interessierter hat geschrieben: Demgegenüber steht ja immerhin die Aussage des Zeitzeugen Norbert Langerwisch:
"...


Ich glaube, dass Norbert Langerwisch in diesem konkreten Fall kaum zum Zeitzeugen taugt. Als die Taten von Eberswalde verübt worden sind, versah er seinen GWD bei der NVA und war noch nicht einmal Angehöriger der VP.
Und seine Ausführungen zum MfS kommen mir auch unwirklich vor. Die Genossen Bethge und Schröter von der BV Potsdam werden das sicher anders sehen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Merkur » 31. Januar 2013, 19:10

Interessierter hat geschrieben: Der umstrittene SPD-Politiker Langerwisch hat unterdessen die Einstufung seiner Stasi-Akten als IM-Vorgang als falsch zurückgewiesen. "Ich habe dem MfS keine inoffiziellen Informationen übermittelt", sagte der Polizist der "Berliner Morgenpost".
" Der Interessierte "


In dem Fall stellt sich mir die Frage, warum sich L. bewusst war, dass die von ihm gegebenen Informationen vertraulichen Charakter trugen und ihm im Falle des Bekanntwerdens des vertraulichen Kontaktes zum MfS seitens des Chefs der BDVP (Generalleutnant Griebsch) erhebliche Probleme entstehen werden.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Merkur » 31. Januar 2013, 19:12

augenzeuge hat geschrieben:
ABV hat geschrieben: Der frühere Oberleutnant der Volkspolizei Norbert Langerwisch
AZ


Er war übrigens Oberstleutnant der VP
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Merkur » 31. Januar 2013, 19:18

augenzeuge hat geschrieben:War es Fiktion, dass die K Kontakt zur westdeutschen K herstellen wollte? Interessant war schon, dass man damals selbst den Fall mit Bartsch verglichen hat.
AZ


Natürlich war das Fiktion. Die K hätte keinen Kontakt zur westdeutschen Kripo aufgenommen. Auch der Vergleich zum Fall Bartsch im Film durch den Professor ist abwegig. Der reale Professor Hans Szewczyk schreibt in seinem Gutachten zur Täterhypothese:
"Da die Form der Ausführung von Tötungsdelikten in den letzten 30 Jahren erheblich sich geändert hat, hat die internationale Literatur nur ein bedingten Wert. Auch hierbei muss betont werden, daß zwar Morde an Kindern in der internationalen Literatur von uns gefunden wurden, zur Beantwortung der Fragestellung konnten sie aber nicht beitragen.
Sowohl die DDR als auch die internationale Literatur bietet also kaum einen Vergleich. Ebenfalls ließen sich aus unserem eigenen, sehr umfangreichen Material, keine direkten, sondern nur, wie es geschehen wird, indirekte Vergleiche ziehen." Also in der Realität kein Hinweis auf Bartsch und auch kein Vergleich.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon augenzeuge » 31. Januar 2013, 19:31

Interessierter hat geschrieben:Na das wird wohl wieder so ein typischer Fall werden, daß man erst nach Zeitzeugen ruft und dann deren Aussagen anzweifelt, weil man es anders sieht oder anders erlebt hat.


Nun haben wir mal einen Zeitzeugen, der über diese Zeit berichten kann.....schon können wir ihn nicht nehmen. [muede]
Da muss ich mich doch glatt bei der Zeitung beschweren. Erst verschweigen die mir einen Oberstleutnant, dann angeblich einen IM. Kaum wurden seine Sätze zitiert, schon ist er zersetzt. [flash]

Aber es ist interessant, wer hier alles meint, etwas von der Materie zu verstehen, nicht wahr Thoth? Das Zicke nun auch noch wichtige Passagen "vergisst" kann ich nun gar nicht verstehen. Sonst ist er doch immer so korrekt bei anderen.

Ich muss mich immer wieder wundern, was die DDR für Oberstleutnants so hatte. Ist ja nicht der erste, der früher angeblich schon nichts getaugt hat. [blush]

Aber ich finds schon amüsant, dass jene, die die IM-Tätigkeit sonst verharmlosen, hier einen Unglaubwürdigkeitsgrund erkennen wollen....das muss ich mir merken. Der nächste Zeitzeuge, der IM war kommt bestimmt. Und sollte er es nicht gewesen sein, dann vermuten wir mal, dass er es war. [grins]

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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Neun » 31. Januar 2013, 19:34

augenzeuge hat geschrieben: Aber ich finds schon amüsant, dass jene, die die IM-Tätigkeit sonst verharmlosen, hier einen Unglaubwürdigkeitsgrund erkennen wollen....das muss ich mir merken.



Ich finds schon amüsant, dass jene, die die IM-Tätigkeit sonst immer anprangern und verteufeln, hier eine nicht als Unglaubwürdigkeitsgrund erkennen wollen und verharmlosen....das muss ich mir merken.
Neun
 

Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon augenzeuge » 31. Januar 2013, 19:36

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:War es Fiktion, dass die K Kontakt zur westdeutschen K herstellen wollte? Interessant war schon, dass man damals selbst den Fall mit Bartsch verglichen hat.
AZ


Natürlich war das Fiktion. Die K hätte keinen Kontakt zur westdeutschen Kripo aufgenommen.


Warum eigentlich nicht? War das ein Tabu?

Ab wann stand das Urteil wirklich fest? Kann man sagen, dass das MfS, wie in vielen Fällen vorher, auch hier auf das Urteil Einfluß genommen hat? Oder gibt es Beweise, dass sie das nicht getan haben?
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon augenzeuge » 31. Januar 2013, 19:38

Neun hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben: Aber ich finds schon amüsant, dass jene, die die IM-Tätigkeit sonst verharmlosen, hier einen Unglaubwürdigkeitsgrund erkennen wollen....das muss ich mir merken.



Ich finds schon amüsant, dass jene, die die IM-Tätigkeit sonst immer anprangern und verteufeln, hier eine nicht als Unglaubwürdigkeitsgrund erkennen wollen und verharmlosen....das muss ich mir merken.


Muss ein klasse Satz von mir gewesen sein, wenn man den gleich kopiert..... [laugh]
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Neun » 31. Januar 2013, 19:45

Er passte grad so schön, zwecks Spiegel vorhalten und so...
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Neun » 31. Januar 2013, 19:46

augenzeuge hat geschrieben:Ab wann stand das Urteil wirklich fest? Kann man sagen, dass das MfS, wie in vielen Fällen vorher, auch hier auf das Urteil Einfluß genommen hat? Oder gibt es Beweise, dass sie das nicht getan haben?
AZ


Seit wann muss man im Rechtsstaat seine Unschuld beweisen, war das nicht andersrum?

Welche Beweise hast Du?
Neun
 

Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon augenzeuge » 31. Januar 2013, 19:48

Neun hat geschrieben:Er passte grad so schön, zwecks Spiegel vorhalten und so...


Ach, Neun, ich habe mich schon so an IM's gewöhnt, dass mir das alles nichts mehr ausmacht....es waren einfach zu viele...... [flash]
AZ
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Sirius » 31. Januar 2013, 19:48

Interessierter hat geschrieben:Na das wird wohl wieder so ein typischer Fall werden, daß man erst nach Zeitzeugen ruft und dann deren Aussagen anzweifelt, weil man es anders sieht oder anders erlebt hat.

Obwohl ja immer wieder betont wird wie vielfältig es in der DDR war, wenn es in den Kram passt.

Schaun mer mal auf den Kommentar auf den Verfasser solcher Aussage: "
Es gab damals eine gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen der K und dem MfS.


Demgegenüber steht ja immerhin die Aussage des Zeitzeugen Norbert Langerwisch:
"...die Stasi-Leute hätten sich nicht in die Ermittlungsarbeit eingemischt.... die waren einfach da, waren aber nicht unsere Freunde. Was stimmt ist, dass sie immer so getan haben, als stünden sie in der Hierarchie höher als die Volkspolizei..."


[grins]


Das steht auch hier:

Ohnehin waren die verschiedenen "bewaffneten Organe" der DDR einander nicht grün. Militär und Polizei konnten die Stasi nicht leiden, scheel beäugten alle drei die Kampfgruppen.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9223663.html
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Nostalgiker » 31. Januar 2013, 19:50

augenzeuge hat geschrieben:
Nun haben wir mal einen Zeitzeugen, der über diese Zeit berichten kann.....schon können wir ihn nicht nehmen. [muede]
Da muss ich mich doch glatt bei der Zeitung beschweren. Erst verschweigen die mir einen Oberstleutnant, dann angeblich einen IM. Kaum wurden seine Sätze zitiert, schon ist er zersetzt. [flash]

Aber es ist interessant, wer hier alles meint, etwas von der Materie zu verstehen, nicht wahr Thoth? Das Zicke nun auch noch wichtige Passagen "vergisst" kann ich nun gar nicht verstehen. Sonst ist er doch immer so korrekt bei anderen.

Ich muss mich immer wieder wundern, was die DDR für Oberstleutnants so hatte. Ist ja nicht der erste, der früher angeblich schon nichts getaugt hat. [blush]

Aber ich finds schon amüsant, dass jene, die die IM-Tätigkeit sonst verharmlosen, hier einen Unglaubwürdigkeitsgrund erkennen wollen....das muss ich mir merken. Der nächste Zeitzeuge, der IM war kommt bestimmt. Und sollte er es nicht gewesen sein, dann vermuten wir mal, dass er es war. [grins]

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@AZ versucht Du hier in Ermanglung von Argumenten mal wieder etwas auf die persönlich-polemische Schiene zu bringen?

Einseitiges politisch-ideologisches Eifertum bringt nichts, sollte Dir aus der Geschichte der DDR bekannt sein ......
Du wirst doch nicht den selben Fehler machen wollen den Du sonst so gerne anprangerst .... [flash]

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Der Fall Hagedorn

Beitragvon Neun » 31. Januar 2013, 19:51

Sirius Pauschalbehauptungen kranken meistens!
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