Kindstötungen

Kindstötungen

Beitragvon Merkur » 12. Oktober 2011, 21:39

Das Thema Kindstötung beschäftigt mich seit längerem. Kindstötungen gab es auch in der DDR, allerdings nahm das Töten von Neugeborenen und älteren Kindern nach der Wende insgesamt dramatisch zu.
Im Zeitraum von 1978 bis 1987 gab es in Ostberlin insgesamt 14 Kindstötungen (Alter 0-5 Jahre). Heute wird in Deutschland aller zwei Tage ein Kind getötet, wie ich gerade bei Aktenzeichen XY vernahm. Dramatisch zugenommen hat m. E. auch die Mehrfachtötung von Kindern.
Insgesamt betrachtet ist die Kindstötung kein Spiegelbild der anonymisierten Gesellschaft der Neuzeit, sondern ein durch die Jahrhunderte immer wieder auftretendes Phänomen. Aber warum töten Mütter trotz Babyklappe oder der Möglichkeit einer anonymen Geburt ihre Kinder ? Was läuft in der Gesellschaft falsch ?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4645
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Kindstötungen

Beitragvon vs1400 » 12. Oktober 2011, 22:09

ein heikles thema, gerade bei neugeborenen ... säuglingstot.

gruß vs
vs1400
 

Re: Kindstötungen

Beitragvon Merkur » 12. Oktober 2011, 22:11

vs1400 hat geschrieben:ein heikles thema, gerade bei neugeborenen ... säuglingstot.

gruß vs


Aber irgendwie nicht ganz das Thema oder ?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4645
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Kindstötungen

Beitragvon nightfire64 » 12. Oktober 2011, 22:39

Hallo Merkur,

dass ist ein wirklich schweres Kapitel, da es ja heute, so eine Menge Alternativen gibt, um seinem nicht gewollten Kind, ein gutes Leben zu ermöglichen.
Für mich gibt es aber auch ohne diese Mittel wie Babyklappe u.s.w, kein Argument sein Kind, oder überhaupt einen Menschen zu töten.

Zu dem Thema Mehrfachtötung, ist sie mir sofort in den Sinn gekommen,

2005… Sabine H. neunfacher Totschlag, http://www.stern.de/panorama/saeuglings ... 43778.html


Irgendwie unbegreiflich, da sie ja drei ihrer Kinder hat leben lassen und die anderen ….??

Wieso hat aber keiner die vielen Schwangerschaften gemerkt und sich dann gefragt..., wo sind die Kinder??

So eine Menge Fragen und keine Antworten!!

Liebe Grüße

Kerstin
nightfire64
 

Re: Kindstötungen

Beitragvon vs1400 » 12. Oktober 2011, 22:42

Merkur hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:ein heikles thema, gerade bei neugeborenen ... säuglingstot.

gruß vs


Aber irgendwie nicht ganz das Thema oder ?


bedingt.
ist schon klar was du meintest,
doch jede familie, in der ein säugling verstirbt, hat mit diesen problemen zu kämpfen.
sie werden erstmal als täter betrachtet.
oder?

gruß vs
vs1400
 

Re: Kindstötungen

Beitragvon Merkur » 12. Oktober 2011, 22:44

vs1400 hat geschrieben: doch jede familie, in der ein säugling verstirbt, hat mit diesen problemen zu kämpfen.
sie werden erstmal als täter betrachtet.
oder?

gruß vs


Ein ganz klares NEIN !
So lange keine Anhaltspunkte für ein Tötungsdelikt vorliegen, wird auch niemand als Täter betrachtet.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4645
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Kindstötungen

Beitragvon vs1400 » 12. Oktober 2011, 22:47

Merkur hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben: doch jede familie, in der ein säugling verstirbt, hat mit diesen problemen zu kämpfen.
sie werden erstmal als täter betrachtet.
oder?

gruß vs


Ein ganz klares NEIN !


ok, erklär es mir doch bitte, wie handelt man denn dann?

gruß vs
vs1400
 

Re: Kindstötungen

Beitragvon Merkur » 12. Oktober 2011, 22:55

vs1400 hat geschrieben: ok, erklär es mir doch bitte, wie handelt man denn dann?

gruß vs


Du kannst davon ausgehen, dass ein solcher Fall immer entsprechend gerichtsmedizinisch untersucht wird. Von diesem Ergebnis ist dann i. d. R. alles weitere abhängig.
Möglich wären aber auch kriminalistische Ermittlungen, wenn sich Hinweise auf strafbare Handlungen o.a. Auffälligkeiten ergeben würden (offensichtlich schlechter Ernährungs- oder Pflegezustand des Kindes, verwahrloste Wohnung o. ä.).
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4645
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Kindstötungen

Beitragvon S51 » 12. Oktober 2011, 22:59

In Aschersleben haben wir diesbezüglich mal diskutiert, dass es gerade bei Menschen, die ihre Schwangerschaft lange verdrängen eine Art mentalen Ausraster ab der Geburt bis einige Zeit danach gibt, die jede Form der Hilfeleistung unterbindet.
S51
 

Re: Kindstötungen

Beitragvon Merkur » 12. Oktober 2011, 23:08

S51 hat geschrieben:In Aschersleben haben wir diesbezüglich mal diskutiert, dass es gerade bei Menschen, die ihre Schwangerschaft lange verdrängen eine Art mentalen Ausraster ab der Geburt bis einige Zeit danach gibt, die jede Form der Hilfeleistung unterbindet.


Stichwort "Geburtenpsychose". Man räumt den entsprechenden Frauen bis zu 6 Stunden nach der Geburt eine sog. "Geburtenpsychose" ein. Die Gebärenden sind in ihren Handlungen psychisch beeinträchtigt und es kann in besonderen Fällen zu Kurzschlussreaktionen kommen. Daher auch Kindstötung und nicht Mord.
Zuletzt geändert von Merkur am 12. Oktober 2011, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4645
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Kindstötungen

Beitragvon Merkur » 12. Oktober 2011, 23:09

doppelter Beitrag, daher gelöscht
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4645
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Kindstötungen

Beitragvon vs1400 » 12. Oktober 2011, 23:20

Merkur hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben: ok, erklär es mir doch bitte, wie handelt man denn dann?

gruß vs


Du kannst davon ausgehen, dass ein solcher Fall immer entsprechend gerichtsmedizinisch untersucht wird. Von diesem Ergebnis ist dann i. d. R. alles weitere abhängig.
Möglich wären aber auch kriminalistische Ermittlungen, wenn sich Hinweise auf strafbare Handlungen o.a. Auffälligkeiten ergeben würden (offensichtlich schlechter Ernährungs- oder Pflegezustand des Kindes, verwahrloste Wohnung o. ä.).


ok, doch bevor die untersuchungen beginnen, steht erst mal der "fakt".

ich hatte mal nen kollegen, dessen tochter es (1994? ... ) so passierte.
er war natürlich voll von den socken und die tochter schlicht am ende.
dazu sollte ich erwähnen, auch diese familie hatte so ihren "ruf", sie waren viele, hatten wenig geld waren jedoch nicht asozial.

ich denke noch heute daran und bin der meinung, dass diese "karenzzeit" (fast 14 tage) zu lange dauerte, oder man sich, seitens der behörde, falsch verhalten hat.

gruß vs
vs1400
 

Re: Kindstötungen

Beitragvon nightfire64 » 13. Oktober 2011, 11:26

Hallo zusammen,

"Geburtenpsychose"..., nun davon habe ich keinen Schimmer, woher auch.
Nur stellt sich mir da eine Frage, gibt es da keine Anzeichen, wo ein Arzt oder noch besser die Hebamme bemerkt..., „halt hier stimmt was nicht, wir behalten die Mutter mit Kind unter Beobachtung, da sie ihr Kind nicht richtig annimmt!“
Voraussetzung ist natürlich, sie befindet sich in einem Krankenhaus und bringt ihr Kind nicht alleine zu Hause zur Welt.
Irgendwelche Hinweise müsste doch ein Arzt wahrnehmen, irgendein unstimmiges Verhaltensmuster, um zu verhindern das Schlimmeres passiert?
Warum es, wenn es um diese Geburtenpsychose geht, war dann die Kindstötung in der DDR niedriger und ist jetzt um ein vieles höher und was könnte der Auslöser dafür sein?
Aber ich bin ein Laie auf dem Gebiet und die Frage stellte sich mir, als ich eurer Beider Texte gelesen habe, Merkur, S51!

LG Kerstin
nightfire64
 

Re: Kindstötungen

Beitragvon Merkur » 13. Oktober 2011, 15:39

nightfire64 hat geschrieben: Voraussetzung ist natürlich, sie befindet sich in einem Krankenhaus und bringt ihr Kind nicht alleine zu Hause zur Welt.
LG Kerstin


Die Geburten im Krankenhaus sind diesbzgl. unproblematisch. Die Hausgeburten, von denen offiziell niemand etwas weiß, sind das Problem.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4645
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21


Zurück zu Kriminalität in Ost und West

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast