Kriminalität in den Medien

Kriminalität in den Medien

Beitragvon Merkur » 20. September 2011, 18:16

Ich möchte mal das Thema "Darstellung von Kriminalität in den Medien" diskutieren.
Der DDR wird ja oft vorgeworfen, dass in deren Medien über Erscheinungsformen der Kriminalität nicht oder nur eingeschränkt berichtet wurde. Heute dagegen berichtet man über diverse Fälle detailliert in den Medien und schlachtet sie förmlich aus.
Ich meine, die Berichterstattung geht heute in vielen Fällen zu weit. Das betrifft einerseits die konkrete Darstellung der Tat einschließlich des daraus abzuleitenden Standes der Ermittlungen, was dem Täter nutzt und andererseits animiert es bestimmte Personen zur Nachahmung. Dazu kommt, dass man in vielen Fällen auf die Gefühle der Opfer nicht genügend Rücksicht nimmt. Da die Darstellung alltäglich in der Presse und den elektronischen Medien erfolgt, wird nach meiner Auffassung auch ein nicht zutreffendes generelles Unsicherheitsgefühl erzeugt.

In der DDR hingegen wollte man diese ungerechtfertigte Panikmache innerhalb der Bevölkerung vermeiden. Die Menschen wurden vor allem, wenn nötig, zur Aufklärung von Verbrechen mit einbezogen. Das Ziel bestand nicht darin, die Bevölkerung zu unterhalten, sondern aktiv in die Aufklärung mit einzubeziehen.
Der Einsatz von Kommunikationsmitteln wurde gründlich geprüft, weil zwangsläufig mit der Bekanntgabe von Informationen auch der Stand der Ermittlungen verbunden ist, die damit auch dem Täter zugänglich gemacht werden.
Nach Abschluss der Untersuchung bzw. der Gerichtsverhandlung gabe es auch in der DDR eine differenzierte Berichterstattung in Form von Zeitungsbeiträgen, Büchern oder auch Filmen.

Mich interessiert, welche Form des Umgangs hier für sinnvoller empfunden wird.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon augenzeuge » 20. September 2011, 18:39

Zunächst ist das gegen die DDR nicht nur ein Vorwurf sondern Realität. Man muss darüber nachdenken, wann man sich mehr verunsichert fühlt. Wenn die Verbrechen mit eignen oder fremden Erfindungen weitererzählt werden, oder wenn man sie 3 mal in der Zeitung liest. 1 mal nach dem Verbrechen, 1 mal bei Ergreifung des Täters, 1 mal bei der Verurteilung.

Ich empfinde es besser, wenn ich informiert werde, als wenn gar nichts gesagt wird. Verheimlichen ist die falsche Politik. So kann ich Präventivmaßnahmen für mich oder die Familie ergreifen. Aber ich geb dir recht, ich bin gegen eine Ausschlachtung mit den Einzelheiten. Aber das lese ich nicht, ich überfliege es.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Edelknabe » 20. September 2011, 19:08

Ich meine Merkur die ständige Berieselung mit Kriminalität in den Medien heute stumpft mich als Normalbürger irgendwie ab, macht auch gleichgültig.Nimm als Beispiel diese U-Bahnsachen so wie in Berlin jetzt wieder dieser Fall, wo das Opfer auf der Flucht vor seinen Peinigern tödlich verunglückte.
Jedes Jahr, fast jeden Monat passieren diese Fälle und jedes Jahr und Monate passiert in Bezug auf Vorbeugung gegen solche Fälle nichts...besonderes, es ist wie ein ständiges abschlagen von Drachenköpfen und immer wieder wachsen neue Köpfe nach.
Das heutige System ist krank in meinen Augen, ist zu demokratieverliebt verweichlicht, das damalige übertrieb es mit seiner Vorsicht, dem Bürger der DDR nicht zuviel zumuten zu müssen.
Das erstmal zum Anfang hier im Fred.

Rainer-Maria der damals in der DDR auf Leipziger Tanzböden viel, viel Blut gesehen hatte ( bei Schlägereien vor der Tanzdiele, da tauchte auch kein Polizist auf, es gab einen Gewinner und einen Verlierer und Letzterer musste nicht unbedingt in die Notaufnahme) Sowas hat mich damals als junger Mann enorm beschäftigt, gerade weil ich rohe körperliche Gewalt hasse wie die Pest.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Affi976 » 20. September 2011, 19:36

Zitat Edelknabe:...gerade weil ich rohe körperliche Gewalt hasse wie die Pest.

na da haben wir ja direkt mal was gemeinsames!!!! R.-M.: [grins]
Aber recht hast Du. Diese ewige Wiederberieselung mit Verbrechen und das Nichtstun der Behörden, macht einen mürbe.
Heute wieder , der U-Bahnschläger von Berlin, hat 3 Jahre "Jugendknast" bekommen. Dafür, dass er einen Mitbürger, den er nicht einmal kannte, fast totgeschlagen hat. Wenn nun wieder kommt, er war betrunken, dafür müßte er gleich noch 2 Jahre drauf kriegen. Und wenn die Beziehungen zu Russland besser wären, gleich 2 Jahre Gulag, mal so richtig arbeiten und dabei hätte er genug Zeit zu überlegen, was er angerichtet hat. Daraus wird ein Schuh. Der hingegen, ein Gymnasiast, kann bestimmt die Zeit nutzen und studieren, dabei muß er nicht, wie seine Kommilitonen auf dem Boden sitzen, weil nicht genügend Plätze sind, sondern, er kann in seiner Zelle, mit Internet und allen Büchern, die so ein Studierender braucht, ganz in aller Ruhe und seinen Fähigkeiten, wenn nötig noch mit Hilfe eines Professors, denn wir wollen ja, dass er dann resozialisiert ist, in aller Gelassenheit studieren. Und wenn er dann fertig ist, klagt er nocht gegen diesen Staat, der ihm ein so ein/erträgliches Studium finanziert hat, auf Entschädigung, weil er sich so anstrengen mußte.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon manudave » 20. September 2011, 19:39

...heute kam auch wieder was mit einem toten Baby, wo die Eltern lt. Gericht überfordert waren und nur Bewährungsstrafen für das qualvolle Sterben aussprachen... Manch ein Richter gehört selbst vor den Kadi... [mad]
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon vs1400 » 20. September 2011, 20:12

Affi976 hat geschrieben:Zitat Edelknabe:...gerade weil ich rohe körperliche Gewalt hasse wie die Pest.

na da haben wir ja direkt mal was gemeinsames!!!! R.-M.: [grins]
Aber recht hast Du. Diese ewige Wiederberieselung mit Verbrechen und das Nichtstun der Behörden, macht einen mürbe.
Heute wieder , der U-Bahnschläger von Berlin, hat 3 Jahre "Jugendknast" bekommen. Dafür, dass er einen Mitbürger, den er nicht einmal kannte, fast totgeschlagen hat. Wenn nun wieder kommt, er war betrunken, dafür müßte er gleich noch 2 Jahre drauf kriegen. Und wenn die Beziehungen zu Russland besser wären, gleich 2 Jahre Gulag, mal so richtig arbeiten und dabei hätte er genug Zeit zu überlegen, was er angerichtet hat. Daraus wird ein Schuh. Der hingegen, ein Gymnasiast, kann bestimmt die Zeit nutzen und studieren, dabei muß er nicht, wie seine Kommilitonen auf dem Boden sitzen, weil nicht genügend Plätze sind, sondern, er kann in seiner Zelle, mit Internet und allen Büchern, die so ein Studierender braucht, ganz in aller Ruhe und seinen Fähigkeiten, wenn nötig noch mit Hilfe eines Professors, denn wir wollen ja, dass er dann resozialisiert ist, in aller Gelassenheit studieren. Und wenn er dann fertig ist, klagt er nocht gegen diesen Staat, der ihm ein so ein/erträgliches Studium finanziert hat, auf Entschädigung, weil er sich so anstrengen mußte.
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es kommt noch besser Affi,

wenn für ihn alles glatt läuft, kann er als freigänger sogar sein abi weiter machen ... und jetzt du.

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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Zicke » 20. September 2011, 20:29

Um mal wieder auf die Frage Von Merkur zurück zukommen: eine Mischung aus beiden wäre eigentlich das Beste. Kurzinfo über die Tat (wann-was-wo) und dann das Urteil bei erfolgreicher Ermittlung.
Zitat von Affi:
Wenn nun wieder kommt, er war betrunken,
das war in der DDR auf alle Fälle besser geregelt:
Wenn ich mich vorsätzlich(bewusst) betrinke bin ich auch für die Folgen verantwortlich. Alkoholmißbrauch ist keine Strafmilderung [super]
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon manudave » 20. September 2011, 20:36

Den letzten Kommentar seh ich von zwei Seiten:
Auf der einen Seite gebe ich dir recht - auf der anderen waren aber die meisten von uns schonmal voll und der Ein oder Andere fragte sich am nächsten Tag, wie dies oder jenes passieren konnte. Das Wort Unzurechnungsfähig haben sicher viele schon erlebt... - das ist so´ne Sache...
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Merkur » 20. September 2011, 20:53

augenzeuge hat geschrieben:Zunächst ist das gegen die DDR nicht nur ein Vorwurf sondern Realität. Man muss darüber nachdenken, wann man sich mehr verunsichert fühlt. Wenn die Verbrechen mit eignen oder fremden Erfindungen weitererzählt werden, oder wenn man sie 3 mal in der Zeitung liest. 1 mal nach dem Verbrechen, 1 mal bei Ergreifung des Täters, 1 mal bei der Verurteilung.

Ich empfinde es besser, wenn ich informiert werde, als wenn gar nichts gesagt wird. Verheimlichen ist die falsche Politik. So kann ich Präventivmaßnahmen für mich oder die Familie ergreifen. Aber ich geb dir recht, ich bin gegen eine Ausschlachtung mit den Einzelheiten. Aber das lese ich nicht, ich überfliege es.
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Nehmen wir es mal als einen Fakt hin, dass die Kriminalität in der DDR wesentlich geringer war als in der BRD und dass sich der Bürger in der DDR auch objektiv sicherer fühlen konnte. Vor allem hatte die Bevölkerung durch die sichtbare Präsenz der Polizei und die hohe Aufklärungsquote bei Straftaten auch Grund dazu.
Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass der Bürger bei Erscheinungsformen der Kleinkriminalität ernst genommen wurde. Der Kriminalist fuhr auch beim Karnickeldiebstahl oder beim Kellereinbruch zum Tatort. Die Bevölkerung hatte das Gefühl, Straftaten werden aktiv bekämpft. Heute hört man von den Bürgern oft, dass gerade die Alltagskriminalität nicht mehr bekämpft, sondern nur noch vewaltet wird. Das sind für mich wesentliche Punkte und nicht der Dorfklatsch.
Deine Dreiertheorie mag vielleicht bei Kapitalverbrechen greifen, so sie denn aufgeklärt werden. Wenn nicht, fallen Punkt 2 und 3 schon mal aus, bei der Alltagskriminalität i. d. R. auch. Welches Organ der Presse berichtet denn über die Aufklärung der Alltags- und Kleinkriminalität ? Die Bürger wissen zwar, dass diese alltäglich ist aber über die Aufklärung berichtet doch kaum jemand, weil sie unspektakulär ist. Also bleibt Verunsicherung.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon augenzeuge » 20. September 2011, 22:31

Merkur, ich fühle mich nicht unsicher. Überhaupt nicht. Aber ich habe mich auch nachts in Hong Kong sicher gefühlt, noch sicherer als in den USA, sehr unsicher in Afrika. Ein Beispiel, dass Kleinkriminalität in D nicht nur verwaltet wird, habe ich für dich. Nach einem Einbruch bei Bekannten in die Laube im Schrebergarten kam eine Polizistin, nahm alles auf. Das wäre nicht notwendig gewesen, es wurden nur Lebensmittel gestohlen.

Andererseits gebe ich dir recht, das derzeitige Gesellschaftssystem mit den immer größer werdenden wirtsch. Unterschieden, verbunden mit offenen Grenzen zu ärmeren Ländern, birgt ein Kriminalitätspotential, was viel höher ist, als es die DDR je kannte. Es würde Zeitungen mehr als füllen, wenn über jegliche Kriminalität berichtet würde, obwohl ich auch sagen muss, es existiert hier ein großer Unterschied zwischen Stadt und Land. Da auf dem Land weniger passiert, wird hier áuch über Kleinstkriminalität berichtet, in Berlin sicher nicht.

Und trotzdem, ich bin sicher, dass man das derzeitige System verbessern könnte. Die Einschränkungen der DDR wären keine Alternative.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Edelknabe » 21. September 2011, 05:15

Noch eine Sache, die zwar etwas am Thema vorbei geht aber trotzdem mal dahin. In der DDR wusste ich, das mit der Staatsgewalt nicht zu spaßen ist, das wusste jedes Kind, das war Volksmund, jeder Dussel wusste das.
Heute, der Polizist? Jetzt muss ich mal leicht lachen...ja, was ist der eigentlich noch der Polizist? Ne Witzfigur, die sich verprügeln lässt, die vielleicht noch ein Namensschild braucht damit der Schläger erst zuschlägt und dann meint:"Na Polizeimeister Müller, war mein Schlag gut und möchtest du gleich noch eine in deine Fr....?"
Er der Polizist ist also Einer, den man schon nicht mehr richtig für voll nimmt, man diskutiert mit ihm auf Teufel komm raus bei Verkehrskontrollen über Kleinigkeiten und sonstwas für eigene Befindlichkeiten und so könnte man das noch ellenlang fortsetzen.
So richtige gefühlte Sicherheit gewährleistet er, der Polizist doch schon lange nicht mehr. Dazu noch die Justiz und ihre Urteile, sie sind stellenweise ein Witz, man könnte direkt lachen, wenn es nicht so traurig wäre und man ist mittlerweile geneigt, sich eine eigene Waffe zuzulegen und sollte jemand Hand an die eigene Familie legen, dann ist man mittlerweile auch geneigt, diese Waffe zu gebrauchen...wenn auch vorerst nur in Notwehr.
Denn, ich fühle mich als Bürger, als geschädigter Bürger in einer Strafsache(siehe schwere Körperverletzung) mittlerweile alleingelassen, vom Staat, seiner Polizei, seiner Justiz, seiner Rechtssprechung nicht mehr optimal vertreten.
Und das zieht Kreise, negative Kreise im Denken des Normalobürgers, er will, er möchte ein sehr hartes Durchgreifen dem aber diese verweichlichte unfähige Demokratie entgegensteht, aber auch voll entgegensteht.
Genug erstmal.

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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Merkur » 21. September 2011, 05:58

Edelknabe hat geschrieben: wenn es nicht so traurig wäre und man ist mittlerweile geneigt, sich eine eigene Waffe zuzulegen und sollte jemand Hand an die eigene Familie legen, dann ist man mittlerweile auch geneigt, diese Waffe zu gebrauchen...wenn auch vorerst nur in Notwehr.


Vorerst und danach ?
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon karl143 » 21. September 2011, 06:28

Ich glaube das diese Veränderungen durch nichts aufzuhalten gewesen wären. Es ist (leider) nun mal so, das sich das gesamte Umfeld um uns herum verändert hat, auch wenn wir selber diese Änderungen nicht mitgemacht haben. Welche Authorität hatte zu meiner Zeit ein Lehrer ? Wenn er was sagte, wurde das gemacht. Bei der Polizei, bzw. auch bei der Judikative kommen Einsparungen hinzu, teilweise sind Beamte überlastet, andererseits liegt es mMn auch an der Bequemlichkeit dieser, das die Authorität flöten geht. Vor Jahren fuhren hier am späten Abend oder Nachts in der Kreisstadt Fahrradstreifen der Polizei durch die Stadt. Es wurde gepriesen das diese praktisch lautlos waren, während sie selber mehr hörten als im Auto. Heute gibt es keine mehr. Die Beamten fahren im Wagen durch die Fußgängerzone, warum gehen sie nicht mehr durch diese. Die Kontrolle innerhalb der Orte wurde praktisch an die Ordnungsämter übergeben. Ein paar Beispiele wie ich das meine. Ich bin mir auch sicher, das wir das Rad nicht mehr zurückdrehen können. Dazu wurden zuviele Änderungen praktiziert. Ich bin jetzt vom eigentlichen Thema abgewichen, wollte RM aber auf seinen Beitrag antworten. Fest steht aber auch, je schwerer die Kriminalität, desto höher die Aufklärungsquote. Und zu Augenzeuge. Unsicher fühle ich mich ganz selten, z. B. manchmal bei Fußballspielen. Aber ansonsten sind wir mMn in D noch ganz gut aufgestellt.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Edelknabe » 21. September 2011, 06:42

Merkur erst gestern hatte ich einen Gedankengang auf meiner nächtlichen Zeitungstour: " Ich war also ein Ladenbesitzer im Leipziger Osten der immer von Drogensüchtigen in Abständen heimgesucht wird, um mein Kleingeld aus der Kasse zu erbitten.
Diese nachdrücklichen Bitten könnten so mit Messer oder Pfefferspray oder Spielzeugpistole oder sogar gebrauchter Spritze erfolgen und die Polizei kommt auch in Abständen und nimmt die Sache auf und kaum ist sie aus der Türe...siehe oben.
Abhilfe wäre also geboten und da stellte ich mir dazu eine Waffe vor, so ähnlich der von Clint Eastwood in Dirty Harry und jetzt stell dir vor, diese Waffe liegt also hinter meinem Ladentisch und an den Laden grenzt meine Wohnung und ich bekomme Besuch(siehe oben in Abständen) und ich benutze diese Waffe.(eine Waffenbesitzkarte liegt vor)
Was würde passieren? Und ich sags gleich vorneweg, auf die Person würde ich nicht abdrücken, ich würde die Ladenecke wählen.
Lache jetzt bitte nicht, aber ich meine, auch das hätte abschreckende Wirkung und der Bittende sucht sich ein anderes Betätigungsfeld und lässt meinen kleinen Laden in Zukunft in Ruhe.Könnte das so funktionieren? Du bist der Kriminalist und spielen wir das Beispiel einmal durch, auch wenns mal kurz vom Thema abweicht?

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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Affi976 » 21. September 2011, 09:39

Zitat Merkur:...die sichtbare Präsenz der Polizei und die hohe Aufklärungsquote bei Straftaten ....

@all,
genau DAS ist der Punkt.
Sofortiges eingreifen, Festnahme und Verurteilung.
Denn wie sagt ein altes Sprichwort: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!!
Polizisten auf die Strasse, entsprechend ausgebildete Polizeisachbearbeiterinnen können in der Dienststelle die Schreibarbeiten erledigen.
Und wenn ich Verurteilung sage,meine ich, wenn 3 Jahre, dann 3 Jahre und nicht nach 7 Monaten auf freien Fuß. Und in den 3 Jahren nicht den ganzen Tag "EIERSCHAUKELN" und im Internet surfen, sondern arbeiten und wenn`s Strasse fegen ist. Ist noch keiner bei gestorben.
Wer von den Kandidaten keine oder nur eine geringe Ausbildung hat, der muß, wenn nötig, dazu gezwungen werden etwas zu lernen. Auch wenn jetzt wieder einige stöhnen, gabs auch im Osten schon und hat auch keinen geschadet.
Die Ganoven lachen sich doch`n Ast. Ehe die Polizei da ist, sind die weg und selbst wenn sie erwischt werden, sind sie noch ewig auf freiem Fuß, bevor es überhaupt mal in den Knast geht.
Hier gibts sooooviele Jobs, die keiner machen will, wofür auch kein Geld da ist. Mir würde da schon was einfallen.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Edelknabe » 21. September 2011, 17:42

Der erste Job wäre Affi, in Berlin die U-Bahnstationen im Schichtdienst/ Nacht-und Tagschicht rund um die Uhr überwachen. Jede U-Bahnstation bekommt extra eingewiesenes Personal. Das müssen keine Polizisten sein, das können gesunde kräftige Männer und Frauen (Erwerbslose, HartzIV, Sonstige)sein.
Dann wird gelaufen, vom Bahnsteigende zum Bahnsteiganfang, Wende, wieder retour und wieder....da geht die Zeit wunderbar herum. Sie geben also dem Bürger gefühlte Sicherheit und wird Einer belästigt durch Spitzbuben wendet er sich an sie, diese Sicherheitswacht(nennen wir sie so, das ist zutreffend) und sie geleiten ihn bis zum nächsten Taxistand und bezahlen ihm noch das Taxi(wenn er kein Geld hat gegen Quittung, das zahlt er zurück, wenn er wieder flüssig ist) So kann er, der Belästigte, der ängstliche Bürger Hase noch den Spitzbuben an der Heckscheibe vom Taxi zuwinken und eine lange Nase machen.
Wenn ich die Zeit hätte, ich würde sowas machen. Und mal hin zu meinem Text von heute früh. Merkur wird schon gelacht haben....weil er doch immer so ernst und korrekt ist und gemeint haben..."wenn ich da was schreibe zu Dirty Harry und der Kanone vom Ladenbesitzer mit der der Knabe die Drogenspitzbuben vertreiben will, dann lacht das ganze Forum."
Recht hätte Er, den Helden gibts nur im Film und nicht im wirklichen Lebenund in Wirklichkeit sche...st sich der Ladenbesitzer ein und gibt das Geld zum Xten Male heraus an den Bedürftigen.
So ist eben das wirkliche Leben und da sieht es stellenweise bescheiden aus, da ist sich jeder selbst im schönen Deutschland der Nächste.Glück gehört auch immer dazu, das gerade einem selber nichts passiert da in der dunklen Gasse die Unsicherheit heißt.

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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Affi976 » 21. September 2011, 17:59

Zitat R.-M.-R.:...in Berlin die U-Bahnstationen

@R.-M.,
das gilt nicht nur für Berlin. Selbst hier in der tiefsten Provinz, wenn Du um 23 Uhr, nachdem das Theater und das Kino geschlossen haben, über den Goetheplatz oder Theaterplatz gehst, siehst vielleicht ein wenig anders aus oder hast die falschen Sachen an oder....gibts ein paar auf die Fre**e. Selbst brennende Autos gibts hier und Müllcontainer die brennen sind hier ein echtes Problem. Hört und sieht man natürlich nichts im Fernsehen, weil, ja nur Provinz, früher hätten wir Zone gesagt.
Von den Schmierereien mal ganz abgesehen und das in der Kulturhauptstadt Europas, im Weltkulturerbe [flash] .
Touristen, denen die Taschen geklaut werden, denen die Autos aufgebrochen werden um ans Navi zu kommen, dabei findet sich gleich noch ein Laptop und die EC-Karte. Na was denkst Du denn, wie oft die noch Weimar besuchen werden.
Und wir sehen hier tatenlos zu, wie eine Horde Taugenichts den Ruf einer Stadt und deren Bürger ruinieren.
Heute habe ich gerade gelesen, 6000 Bundespolizisten zuviel - oder hatte ich mich verlesen, warens zu wenig?????
Es geht doch in Prag. Als ich da des Nachts U-Bahn fahren mußte, stand in jedem Wagon, an jeder Seite ein Polizist in Uniform, nicht auf dem nach Hauseweg, nein, im Dienst!!!! Im Hotel war mein Auto in einer bewachten Garage, was müssen da für Zustände gewesen sein, um zu solchen Mitteln greifen zu müssen, aber offenbar funktionierts.
Von New York hatte ich ja auch schon geschrieben. In Israel, wo ich in mehreren Städten einige Konzerte hatte, waren haufenweise bewaffneter Polizisten um uns herum. Die Kröhnung war ein ziviler P. mit einer 45`Magnum, die er mir auch noch freudigst präsentierte. Wenn wir erstmal soweit sind, na dann schönen Dank.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Merkur » 21. September 2011, 18:00

Edelknabe hat geschrieben:Abhilfe wäre also geboten und da stellte ich mir dazu eine Waffe vor, so ähnlich der von Clint Eastwood in Dirty Harry und jetzt stell dir vor, diese Waffe liegt also hinter meinem Ladentisch und an den Laden grenzt meine Wohnung und ich bekomme Besuch(siehe oben in Abständen) und ich benutze diese Waffe.(eine Waffenbesitzkarte liegt vor)
Was würde passieren? Und ich sags gleich vorneweg, auf die Person würde ich nicht abdrücken, ich würde die Ladenecke wählen.
Lache jetzt bitte nicht, aber ich meine, auch das hätte abschreckende Wirkung und der Bittende sucht sich ein anderes Betätigungsfeld und lässt meinen kleinen Laden in Zukunft in Ruhe.Könnte das so funktionieren?
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Mensch RMR, mit Deinen Gedanken machst Du mir ein wenig Angst.
Ich gehe davon aus, dass Du mit dem geschilderten Hintergrund überhaupt keine waffenrechtliche Erlaubnis bekommen würdest. Oder sind Ladenbesitzer generell mit behördlicher Genehmigung bewaffnet, weil man pauschal argumentiert, dass Läden überproportional oft überfallen werden ? Die Maßstäbe zum Erhalt einer waffenrechtlichen Erlaubnis zum Selbstschutz sind richtigerweise hoch angebunden und werden nur selten gewährt.
Solltest Du als Sportschütze oder Jäger über eine waffenrechtliche Erlaubnis verfügen, hättest Du mit Deinem Ladenschuss dann wohl bald für immer Ladenschluss oder zumindest ein erhebliches Problem, weil Du Deine Waffe nicht für den genehmigten Zweck eingesetzt hast. Wie die Verhältnismäßigkeit Deiner Abwehrhandlung gewertet werden würde, kommt auf die konkrete Situation an und die kann ich nicht beurteilen. Ich denke, man könnte Dir nachweisen, dass Du auch anders hättest reagieren können. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel ist entscheidend (mit Kanonen auf Spatzen schießen kommt nicht gut).
Ich denke auch, dass Du mit Deinem Schuss nicht unbedingt zur Klärung der Situation beiträgst bzw. dadurch die Situation eskaliert kann. Was ist denn, wenn die Dich die Täter beim nächsten mal mit einer Hgr. besuchen kommen ? Hebst Du dann im Verkaufsraum einen Splittergraben aus ?
Ich kann Dir nur raten: Lass es.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Edelknabe » 21. September 2011, 18:57

Merkur jetzt hattest du es doch versucht mit einer Antwort und nein, ich schrieb ja vorhin schon, die Helden gibts nur im Film.Trotzdem Danke, des Rainers Phantasie schäumt auch manchmal über aber besser so als umgekehrt.
Affi und da wollen wir in Weimar das Forumtreffen realisieren? Ich überlege schon, ob wir afrikanische Söldner zu unserem Schutz rekrutieren, nur deren Bezahlung wäre ein Problem aber das ließe sich bestimmt machen, wenn wir ihnen die Eintrittskarten für die Gedenkstätte am Sonnabend bezahlen und Karen zieht das knappe Schwarze an...und ne, ich muss wirklich aufhören...zu spinnen.
Ist schon traurig in Deutschland und komischerweise wie du schreibst..".Andere bekommen das hin,da klappt das wunderbar nur bei uns freiheitsverliebten Deutschen nicht?"

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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon manudave » 21. September 2011, 19:01

Absurd ist doch immer, dass gerade die Parteien links der Mitte (die müssten dir ja eigentlich gefallen, RMR) absolut gegen solche Methoden sind - wie sagen sie doch immer gleich: "Polizeistaat".
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon nightfire64 » 27. September 2011, 17:54

Hallo zusammen,

zu Kriminalität in den Medien und wie das schief gehen kann, da sind mir noch zwei Sachen in Erinnerung.
Einmal 1988 das Gladbecker Geiseldrama, zeigte ganz deutlich, dass die Verantwortung und die Überschreitung der Grenzen des Journalismus, eindeutig die Arbeit der Polizei behinderten.
Die Journalisten interviewten die Geiselnehmer, brachten Kaffee und die Härte war…, als sie auch noch im Fluchtwagen mitfuhren.
Ende vom Lied…, es passierte ein Drama.

Der zweite Fall, der mir noch in Erinnerung ist, ich glaube das war 2006, bei dem Jahr bin ich mir aber nicht ganz sicher.
Jedenfalls, versuchte die Polizei über Stunden, den Entführer Mario M. vom Dach des Dresdners Gefängnisses zu holen.
Überall wimmelte es von Fotografen und Kameras, er sonnte sich in seinem Erfolg und durch die Fernsehübertragung, war das Opfer, die kleine Stephanie, starr vor Angst und ihre Eltern mit!

Ich finde da sind die „Freien Medien“, wohl falsch verstanden und es müsste doch einige Grenzen geben!!

LG Kerstin
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Nostalgiker » 27. September 2011, 18:58

Es gibt einen "uralten" Film von 1951 der die Praktiken der Boulevardpresse in der damaligen Zeit bloßstellt.
Der Film "Reporter des Satans" von Billy Wilder schildert wie ein bisher mehr bescheidener Lokalreporter auf Grund eines Unglücks, mehrere Menschen werden bei illegalen Grabungsarbeiten verschüttet, die Sensations Story schreiben will. Dabei lässt er nach und nach sämtliche Hemmungen fallen und geht im wahrsten Sinne des Wortes für seine Karriere über Leichen. Auf der anderen Seite steht die Sensationslüsternheit des Publikums.

Daran hat sich bis Heute nichts geändert, es ist eher alles nur noch schlimmer geworden.
Stell Dir vor die Rettungsaktion bei dem Grubenunglück vor gut einem Jahr in Chile wären gescheitert und hätten ein tragisches Ende gefunden. Die Medien der Welt waren vor Ort um 24 Stunden live zu berichten.
Früher, ganz früher im alten Rom ging es in den Zirkus um Mord und Totschlag zu sehen, heute kann ich es in HD Qualität bequem aus dem Sessel heraus zu Hause im Fernsehen betrachten.

Kerstin es gibt keine Grenzen, keinen Berufsethos bei diesen Journalisten. Die Zuschauer haben ein Recht darauf Informiert zu werden, so die gängige "Begründung" um mit solchen Storys die Einschaltquoten und Auflagen in die Höhe zu treiben.

Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker
 

Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon manudave » 27. September 2011, 19:19

Die Darstellung in den Medien z.B. auch bei Unfällen widert mich zum Teil richtig an. Kürzlich blätterte ich so ein regionales Anzeigenblättchen durch - Fuldaer Marktkorb - und was lächelte mich auf Seite 2 an: Ein tödlicher Unfall mit einem noch blutigem Airbag - wer bitte muss das sehen? Was hat sowas mit Information zu tun?
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Edelknabe » 27. September 2011, 19:23

Kerstin sinnbildlich, wir wollten Alles, wir bekamen Alles. Der Sozialismus um das mal zu erweitern, er war nicht die Welt und die DDR war eine Insel.
Die Welt war immer schon Schmutz, Dreck, verkommene Moral, aber auch das Übelste vom Üblen, sie war Alles und da hat sich in den Jahrhunderten nichts geändert. Nur zwischen 1917 und 1989 gabs da mal was Anderes und das dachte dummerweise die Zukunft in der Hand zu haben, die Hand aber öffnete und lies los...und griff wieder nach Allem.

Rainer-Maria or meine Kerstin nu lach doch mal mit mir zusammen über den Menschen, der Alles bekam, der Dussel.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon nightfire64 » 27. September 2011, 19:33

Edelknabe hat geschrieben:Rainer-Maria or meine Kerstin nu lach doch mal mit mir zusammen über den Menschen, der Alles bekam, der Dussel.


Nu glaar, El Capitano..., ich lach immer mit dir!!Bild

LG Kerstin [smile]
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon manudave » 27. September 2011, 19:35

Was gab es da, Rainer-Maria?
Sicher meinst du die fast 100 Millionen Menschen, die kommunistische Gewaltherrschaften nicht überlebt haben. Und nun ist all das verschwunden und der Mensch ist auch noch Schuld dran - der Dussel...

Schwer OT - aber nun hat´s in den Fingern gejuckt.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Merkur » 23. Dezember 2011, 18:38

Ich möchte hier noch einmal ansetzen und zwar an dem Punkt, wo die Medien bestimmte Grenzen der Pietät überschritten haben.
M. E. überschreitet die Boulevardpresse in bestimmten Fällen die gewährte Pressefreiheit zu gunsten von Sensationsgier und Verkaufszahlen.
Wie mögen sich Familienangehörige fühlen (beispielsweise bei noch nicht identifizierten Opfern, wo eine Benachrichtigung noch nicht erfolgen konnte), die anhand eines Zeitungsfotos vom Tod ihrer Angehörigen erfahren. In Berlin ist dies z. B. 1994 mit dem abgetrennten Kopf einer getöteten Frau passiert. Der Kopf, mit Teleobjektiv von einem Fotoreporter aufgenommen, war also in einer Zeitung, bevor die Polizei die Familie informieren konnte. Schrecklich und unverantwortlich.
Mir kann niemand erzählen, dass solche Fotos notwendig sind. Für wen werden sie gefertigt, wer hat warum ein Interesse daran, so etwas in der Zeitung zu sehen ?
Das gleiche gilt für Spekulationen über den Tathergang oder den Täter. Wie oft sind schon Dinge verbreitet worden, die nicht stimmten und Menschen der Tat bezichtigt worden, die nicht der/die Täter waren. Haben sich die entsprechenden Journalisten mal darüber Gedanken gemacht, wie für solche Leute das Leben weitergeht ?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Sirius » 23. Dezember 2011, 18:52

Merkur hat geschrieben:Ich möchte hier noch einmal ansetzen und zwar an dem Punkt, wo die Medien bestimmte Grenzen der Pietät überschritten haben.
M. E. überschreitet die Boulevardpresse in bestimmten Fällen die gewährte Pressefreiheit zu gunsten von Sensationsgier und Verkaufszahlen.
Wie mögen sich Familienangehörige fühlen (beispielsweise bei noch nicht identifizierten Opfern, wo eine Benachrichtigung noch nicht erfolgen konnte), die anhand eines Zeitungsfotos vom Tod ihrer Angehörigen erfahren. In Berlin ist dies z. B. 1994 mit dem abgetrennten Kopf einer getöteten Frau passiert. Der Kopf, mit Teleobjektiv von einem Fotoreporter aufgenommen, war also in einer Zeitung, bevor die Polizei die Familie informieren konnte. Schrecklich und unverantwortlich.
Mir kann niemand erzählen, dass solche Fotos notwendig sind. Für wen werden sie gefertigt, wer hat warum ein Interesse daran, so etwas in der Zeitung zu sehen ?
Das gleiche gilt für Spekulationen über den Tathergang oder den Täter. Wie oft sind schon Dinge verbreitet worden, die nicht stimmten und Menschen der Tat bezichtigt worden, die nicht der/die Täter waren. Haben sich die entsprechenden Journalisten mal darüber Gedanken gemacht, wie für solche Leute das Leben weitergeht ?


Das ist aber ein Extremfall, oder? Eher die Ausnahme als die Regel, so etwas sollte natürlich nicht vorkommen. Ich habe ein solches Foto noch nie gesehen und höre zum ersten Mal von diesem Fall. Die Presse beruft sich auf die Pressefreiheit. Hier kollidiert aber das Grundrecht der Pressefreiheit mit der Menschenwürde, deshalb gibt es den Deutschen Presserat. Manche sehen den Presserat aber als zahhnlosen Tiger, da trotz erfolgter Rügen die gerügte Praxis fortgesetzt wird.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon karl143 » 23. Dezember 2011, 18:53

Hallo Merkur,
da pflichte ich dir zu. Das sind Sachen die nicht veröffentlicht gehören. Wenn schon der Fotoreporter das Foto macht (bei ihm kann ich es unter Umtständen noch verstehen) dann muß aber in der Redaktion die Sachlichkeit vorherrschen, zu entscheiden ob das Bild in die Öffentlichkeit gelangt.

Manches ist wirklich abscheulich, und dient ja auch nicht der Aufklärung, sondern wirklich nur der Sensationsgier.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Merkur » 23. Dezember 2011, 19:19

Sirius hat geschrieben: Das ist aber ein Extremfall, oder? Eher die Ausnahme als die Regel, so etwas sollte natürlich nicht vorkommen.


Ja sicher ist das ein Extremfall aber es gibt viele kleine Extremfälle, die wenig Rücksicht auf die Opfer und deren Familienangehörige nehmen.
Warum wird nach einer Sexualstraftat das Haus des Opfers öffentlich gezeigt mit Schwenk auf das Klingeltableau ? Muss so etwas sein bzw. muss die Öffentlichkeit so genau informiert sein ? Wie fühlt sich das Opfer in einer solchen Situation ?
Oder muss nach einem Suizid (Sturz aus der Höhe) der auf dem Beton aufgeschlagene Suizident der Öffentlichkeit präsentiert werden ? Ich meine nicht.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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