Kriminalität in den Medien

Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Buscho » 24. Dezember 2011, 04:53

Moin ,

da gab es doch auch die Bilder aus einer Kriegsgegend , ??? wo ???

Da wurde ein Junge nach einem Angriff in dramatischer Aktion in ein Rettungswagen gebracht , der selbe tote Junge wurde für eine andere
"Szene" aus einem zerbombten Haus geborgen , die " Retter " waren auch die selben , nur in anderen Gewändern .
Da wurden solche brutalen Ereignisse für die Presse sogar nachgestellt oder inszeniert .

Die Zeitungsverlage rufen mit ihren - Leserreporteraktionen - doch geradezu dazu auf mit den Fotohandys , die fast jeder in der Tasche hat , solche Fotos für eine Veröffentlichungsgage von 50,- zu schiessen .
Wenn ich die MOPO Hamburg im Internet anschaue , da gibt es ganze - Fotoserien - da wird nicht ein Foto gezeigt , da gibt es gleich mehrere Fotos .

Und wenn die Zeitungsverlage das nicht einschränken können oder wollen , wie kann es dann erst im Internet unterbunden werden mit den eingestellten selbstgedrehten Brutalovideos , in denen Menschen auf kriminellste Weise zusammengeschlagen werden .



Und zu R-M-Rs - Dusselära bis 1989 -
Daß es keine politisch Inhaftierten gab in der Zeit , das weiß ich ja nun , aber daß es auch keine Kriminellen gab , das ist neu für mich . Nur , warum wurden die leeren Gefängnisse in der Zeit bis 1989 , bei der Wohnraumknappheit , nicht als Einraumwohnung genutzt ?

Oder gab es doch Kriminelle nur gerade keine "Negative" ( aus Wolfen ) .

Grüsse Buscho .
Buscho
 

Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Sirius » 18. Januar 2012, 19:25

Merkur hat geschrieben:Mag sein, dass es Dich an China erinnert und Du das evtl. auch irgendwie komisch findest.
Ich weiß jedoch aus forensischen Untersuchungen und Aussagen, dass Serienmörder aus Ost und West durch Filme inspiriert wurden. Bestimmte Filmszenen faszinierten Täter dahingehend, diese später am lebenden Objekt auszuprobieren.
Daher finde ich es aus präventiver Sicht völlig in Ordnung, in Filmen auf entsprechende Details zu verzichten.


Hallo Merkur,

ich antworte im passenden Thread. Du hattest letzte Woche einen Fernsehtipp zu der Dokumentation über die Mordkommission in Hamburg gegeben, die Dokumentation war interessant. Es gab schon ähnliche Dokumentationen im Fernsehen. Ich kann mich an eine Dokumentation erinnern, wo im Hochsommer neben einer Straße im Gebüsch eine Leiche gefunden wurde, was aufgrund der Maden/Fliegen und des Gestanks gezeigt hat, dass für die ermittelnden Beamten und die Spurensicherung der Beruf sehr unangenehm werden kann. Es gab auch einmal eine Dokumentation über die Münchner Mordkommission mit dem von Dir genannten Ermittler, dessen Buch Du gelesen hast. Der hatte darin über seine Ermittlungen berichtet.

In der Dokumentation letzte Woche wurden Fehler von Tätern gezeigt, wie z.B. im Fall des Taximörders. Potentielle und zukünftige Täter könnten daraus ihre Schlüsse ziehen. Es ist ein generelles Problem, wenn Medien bestimmte Straftaten veröffentlichen, da das Nachahmungstäter zur Folge haben kann. Mir fällt da ein "Pferderipper" aus Norddeutschland ein, dem Nachahmungstäter folgten, was vermutlich auch auf die umfangreiche Berichterstattung in den Medien zurückzuführen war. Oder jetzt z.B. die Berichterstattung über Attacken mit Laserpointern auf Piloten.

Das gleiche betrifft auch Fernsehfahndungssendungen wie "Aktenzeichen XY ungelöst", in denen bestimmte Tatausführungen einem breiten Publikum präsentiert werden. Andererseits werden Täter ermittelt bzw. gefasst und es gibt einen vorbeugenden Effekt, in dem aufgezeigt wird, bestimmte Gefahren zu meiden. Es ist bei der Thematik immer eine Gratwanderung.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon Merkur » 2. April 2012, 06:30

Der Fall des 17-jährigen, ehemaligen Verdächtigen aus Emden zeigt anschaulich, welcher Schaden durch eine sensationsgeile Medienberichterstattung angerichtet werden kann. Da wird umgangssprachlich dargestellt "die Sau schon durchs Dorf getrieben", ohne das die Tat bewiesen worden war. Aber der 17-jährige bekommt nun 25 Euro am Tag Entschädigung. Unprofessioneller gehts kaum noch.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon augenzeuge » 2. April 2012, 07:30

Merkur hat geschrieben: Unprofessioneller gehts kaum noch.


Sehe ich auch so, obwohl ich hier eine Nachlässigkeit und Fehler bei der Festnahme sehe. Wie kann es sein, dass dabei offen Fotos von Umherstehenden gemacht werden können und dies nicht mal von der Polizei versucht wird zu verhindern? Das sieht ganz danach aus, als ob sich einige bei der Polizei in dem Fall profilieren wollten...

Wenn ich lese, dass nach der Festnahme des richtigen Täters der 17jährige weiterhin verfolgt wird und die Polizei ihn vor dem dummen Mob schützen muss, dann fällt mir nichts mehr ein.
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Re: Kriminalität in den Medien

Beitragvon andr.k » 2. April 2012, 21:23

Merkur hat geschrieben:Der Fall des 17-jährigen, ehemaligen Verdächtigen aus Emden zeigt anschaulich, welcher Schaden durch eine sensationsgeile Medienberichterstattung angerichtet werden kann. Da wird umgangssprachlich dargestellt "die Sau schon durchs Dorf getrieben", ohne das die Tat bewiesen worden war. Aber der 17-jährige bekommt nun 25 Euro am Tag Entschädigung. Unprofessioneller gehts kaum noch.


…sch…s Paparazzis und Pressefreiheit in solchen sensiblen Bereichen. Das sind leider immer die gleichen, die sämtliche Fälle nach ihrer Meinung ausschmücken… Anderseits bekommen ganz andere Opfer nicht einen Cent, oder?

Andreas
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