Buchempfehlungen zur Kriminalität

Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon Merkur » 5. Januar 2012, 19:57

augenzeuge hat geschrieben: Gab es denn diese Auffälligkeiten auch schon vor 1990?
AZ


In der BRD schon lange vor 1990
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40617755.html
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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2012, 22:39

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben: Gab es denn diese Auffälligkeiten auch schon vor 1990?
AZ


In der BRD schon lange vor 1990
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40617755.html


Danke für den Artikel, ist gut nachvollziehbar, Merkur. Dann ist das natürlich ein alt bekanntes Problem, was die DDR u.a. mit höherer Obduktionszahl besser gelöst hatte.

Allerdings muss man auch sagen, dass die Wahrscheinlichkeit in der DDR, dass dem Opfer ne Kugel im Rücken steckte deutlich geringer als in der BRD war. Wobei ich nicht weiß, wie oft dieser Fall wirklich vorkam.

Hast du rausgefunden, was Kleibers Werdegang war?
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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon Merkur » 6. Januar 2012, 18:59

augenzeuge hat geschrieben: Danke für den Artikel, ist gut nachvollziehbar, Merkur. Dann ist das natürlich ein alt bekanntes Problem, was die DDR u.a. mit höherer Obduktionszahl besser gelöst hatte.

Allerdings muss man auch sagen, dass die Wahrscheinlichkeit in der DDR, dass dem Opfer ne Kugel im Rücken steckte deutlich geringer als in der BRD war. Wobei ich nicht weiß, wie oft dieser Fall wirklich vorkam.

Hast du rausgefunden, was Kleibers Werdegang war?
AZ


Nicht nur die höhere Zahl der Obduktionen wirkte sich positiv aus, sondern die einheitliche Gesetzgebung und das m. E. besser qualifizierte Personal, welches am Ereignisort tätig war und die dortigen Entscheidungen traf.
Natürlich war es äußerst selten in der DDR, "dass dem Opfer ne Kugel im Rücken steckte". Das ist aber unerheblich. Auch heute ist die "Kugel" bei Tötungsdelikten nicht die Ursache Nr. 1. Vielmehr dominieren Begehungsweisen wie Erstechen, Erwürgen, Erdrosseln oder Erschlagen.

Prof. Dr. Kleibers Werdegang kenne ich nicht.
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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon S51 » 7. Januar 2012, 19:47

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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon Merkur » 30. März 2014, 19:09

Anbei ein Literaturhinweis. Der Titel des Buches lautet: "Morduntersuchung in der DDR" Auf der Seite des Verlages Dr. Köster heißt es zum Buch:

Die besondere Schwere der Tat und die damit einhergehende öffentliche Aufmerksamkeit haben der Morduntersuchung schon immer einen besonderen Stellenwert eingeräumt. So wurde sie oftmals Keimzelle und Motor untersuchungsmethodischer Innovationen. Dies galt auch für die Morduntersuchung in der DDR, wo man diesem Thema in Forschung und Lehre seit jeher eine besondere Bedeutung beigemessen hat.
Die Autoren dieses Bandes haben bisher unveröffentlichte Quellen ausgewertet, statistische Daten und repräsentative Untersuchungen analysiert und zeichnen damit für einen Zeitraum von über 40 Jahren ein klares Bild von Ausmaß und Struktur der Tötungskriminalität in der DDR. Ergänzt wird die phänomenologische Darstellung durch Fallbeschreibungen herausragender Tötungsverbrechen. Dazu gehören etwa die Taten des dreifachen Frauenmörders Hilmar S., des sadistischen Knabenmörders Erwin H. und der Serienmörderin Simona K.
Aufgaben, Struktur und Arbeitsweisen die Morduntersuchungskommissionen der Kriminalpolizei und der Spezialkommissionen des Ministeriums für Staatssicherheit sowie deren Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft und mit Sachverständigen verschiedener Institutionen werden in diesem Buch ausführlich beschrieben. Hinzu kommen Themengebiete wie die Untersuchung von Katastrophen und die Öffentlichkeitsarbeit zur Aufklärung von Tötungsdelikten und Vermisstenfällen. Den Schluss bildet ein untersuchungsmethodischer Teil, in dem wesentliche Ermittlungsmaßnahmen und kriminaltechnische Arbeitsweisen dargestellt werden.
Die genaue Schnittstellen-Analyse der damaligen Kooperation verschiedenster fachlicher Akteure mit ihren spezifischen Kompetenzspielräumen liefert auch für die aktuelle Aufklärungspraxis hilfreiche Einsichten. Viele untersuchungsmethodische Grundsätze bei Tötungsdelikten und anderen nichtnatürlichen Todesfällen sind damit auch für heutige Mordermittler durchaus von Nutzen.
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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon Merkur » 1. April 2014, 17:25

Anbei ein weiterer Buchhinweis:
Peter Leisering - "Falschgeld in der DDR"
Zum Buch heißt es vom Verlag:
"Falschgeld und Fälscher: Das sind Geschichten um »kleine Fische«, die mit handgezeichneten Scheinen ihr Taschengeld aufbessern wollten, um professionelle Fälscher, die Druckplatten herstellten und ein System zur Verbreitung aufbauten, und natürlich auch über kuriose Fälle wie den des Unternehmers, der »Spielgeld« druckte und dafür vor Gericht landete. Das Buch gibt einen Überblick über sämtliche Fälle, liefert interessantes Wissen über Fertigung, Erkennung und Verfolgung von Falschgeld und erzählt spannende Kriminalgeschichten aus der Welt der Fälscher."
http://www.das-neue-berlin.de/images/st ... eld_LP.pdf
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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon augenzeuge » 1. April 2014, 17:56

Danke, Merkur, ist echt spannend. Eine epub hast du davon nicht zufällig....?
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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon Icke46 » 1. April 2014, 19:45

Meinst Du jetzt ein epub von der Leseprobe oder das Buch? Das Buch gibts auch als epub - kostet 12.99 € steht 16.99 € für die Printausgabe [wink] .

Nebenbei bemerkt: Findet Ihr die Ebooks im Verhältnis zur Printausgabe auch etwas überteuert? Zumindest wenn man die Herstellungskosten zu Grunde legt, müssten die Ebooks im Vergleich zur Druckausgabe noch ein Stück billiger sein.

Gruss

icke
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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon augenzeuge » 1. April 2014, 21:29

Ja, Icke, ich dachte an eine erweiterte Leseprobe.

Hast völlig recht, die sind viel zu teuer....

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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon Merkur » 11. April 2014, 17:48

Anbei das Inhaltsverzeichnis

https://www.verlag-koester.de/magento/m ... 116678.pdf

und eine Leseprobe

https://www.verlag-koester.de/magento/m ... 116725.pdf

zur Morduntersuchung in der DDR
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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon andr.k » 11. April 2014, 22:21

Danke Merkur.

Meine Bestellung ist raus, warten wir mal ab... [wink]

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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon Merkur » 23. September 2014, 17:09

In Thüringen ist aktuell ein empfehlenswertes Buch erschienen: "Mordfälle im Bezirk Gera". Autor des Buches ist der ehemalige MUK-Leiter des Bezirkes Gera, Hans Thiers.
Mehr hier:
http://www.neuesgera.de/news_details.ph ... de&ID=3699
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Buchempfehlungen zur Kriminalität

Beitragvon andr.k » 27. März 2015, 21:11

andr.k hat geschrieben: Witzig, gestern habe ich noch gemosert, heute wurde tatsächlich "Morduntersuchung in der DDR" in den hohen Norden importiert. Verabschiede mich für den Rest des Abends - muss lesen.

Merkur hat geschrieben: Morduntersuchung in der DDR ist erschienen. Von daher gibts aktuellen Lesestoff.

Merkur hat geschrieben: Du bist ja gar nicht wiedergekommen.... [crazy]

augenzeuge hat geschrieben: Dann wirds sicher an der spannenden Lektüre liegen. Freu mich auf seine Rezension. [wink]
AZ


Verbrechensbekämpfung in der DDR ist ja für manch einen ein Buch mit sieben Siegeln. Heute nach fast einem Jahr möchte ich dazu ein paar Zeilen schreiben.

Morduntersuchung in der DDR

Der Titel "Morduntersuchung in der DDR" sagt eigentlich schon, dass es ein spannendes lesenswertes Buch aus der Schriftenreihe Polizei ist. Die beiden Autoren Ingo Wirth und Remo Kroll haben sehr akribisch jedes Kapitel beschrieben. Im Buch werden die Aufgaben, Struktur und Arbeitsmethoden der MUK dargestellt und wie sie nach Anweisung des Leiters der HA K geregelt wurden.

Einige Fälle wie z.B. Lars B. oder Anett V., die hier auch schon im Forum diskutiert wurden, finden sich ebenfalls im Buch wieder. Dabei sei gleich gesagt, dass an den Ermittlungen die MUK und das MfS beteiligt waren. Ich hoffe dass nicht gleich wieder einige User im Dreieck springen und auf dem bösen MfS herum hacken. Ohne die Zusammenarbeit beider Untersuchungsorgane wären die Täter nie gefasst worden.

Das Kapitel HA IX/7, die Spezialkommission des MfS, ist eigentlich ein Muss für viele der hier Lesenden, um sich einmal ein genaues Bild über ihre Arbeit und Zuständigkeit, bei der Aufklärung von Tötungsdelikten, Suiziden, Havarien und Bränden zu machen.

Interessante Themen wie die Zusammenarbeit der Schnellen Medizinischen Hilfe mit der MUK oder die Praxis der Leichenschau, die hier unter Usern oft für Zündstoff gesorgt hat, sind ohne die Google Maschinerie zu bemühen, mit Fakten belegt.

Man kann nur hoffen, dass noch weitere Bücher von den Autoren erscheinen.

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