Ausweise
Mit Hilfe der West-Berliner Behelfsmäßigen Personalausweise, von westdeutschen Personalausweisen und Ausländer-Pässen kamen etwa 10.000 Menschen aus der DDR in den freien Westen, zunächst privat organisiert, ab dem 23. August 1961 praktisch nur noch durch Fluchthelfer-Gruppen. Anfangs ging das „auf Ähnlichkeit“ (s. unter „Begriffe“); später musste das Bild des Flüchtlings in den Pass montiert werden (s. unter „umhängen“). Diese Passfälschungen wurden großenteils so professionell durchgeführt, dass selbst die Stasi meinte, man könne sie nicht von echten Pässen unterscheiden.
Pässe wurden aber nicht nur „auf direktem Weg“ eingesetzt, sondern auch in verschiedenen Varianten (Transitverkehr, Doppelgänger-Tour, bei dem ein Fluchthelfer zwei Mal durch die Kontrollen ging, etc.).
Hier, vor allem in der Eingangs-Baracke des Grenzübergangs Heinrich-Heine-Straße, hinten rechts, „lief“ die Doppelgänger-Tour. Einblick vom Besucher-Podest im Westen.
Kanalisation
Durch die Kanalisation, vor allem die drei „Hauptstränge“, kamen etwa 800 Menschen in Freiheit. Diese Art zu flüchten war die chaotischste: In kurzer Zeit flohen hier sehr viele Menschen, was organisatorisch durch die Fluchthelfer kaum bewältigt werden konnte. Trotzdem war es die wohl sicherste Flucht-Tour: Nur 6 Menschen wurden verhaftet.
Blick in die Kanalisation in der Neuen Grünstraße. Die Röhre war nur 1 Meter hoch, und anfangs gab es da auch Ratten. Aber niemand zuckte zurück, als er erkannte, auf welche Weise er flüchten sollte.
Der vollständige Bericht und weitere Fotos hier:
http://www.fluchthilfe.de/de/fluchtwege.html