Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Hier bitte ausschließlich Themen die sich mit der Berliner Mauer beschäftigen.

Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon augenzeuge » 3. April 2012, 18:35

Nirgendwo auf der Welt sind mehr unterirdische Fluchtwege gegraben worden als in Berlin in den ersten Jahren nach dem Bau der Mauer.

An der Heidelberger Straße konnten Reste von drei Fluchttunneln gesichert werden.
http://www.welt.de/regionales/berlin/ar ... nheit.html
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon dein1945 » 7. April 2012, 11:12

Ehrung für Fluchthelfer, Berliner Abendschau vom 06.04.2012, 19:30

http://www.rbb-online.de/abendschau/arc ... lucht.html

http://www.rbb-online.de/abendschau/index.html

Einfach mal reinschauen, ist leider immer nur 1 Woche verfügbar,
Gruß aus Berlin
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon Wolle76 » 2. Mai 2012, 18:54

JaJa, da sind Sie wieder die Heldenhaften glorreichen Fluchthelfer und Tunnelgräber, die sich nach eienr Idealistischen Anfangszeit als es um die Familie ging eine Goldene Nase verdienten.

Wer lesen will wie sie unwissentlich den MfS/DDR Klagen rechtgaben braucht nur Burkhard Veigel zu lesen.

- Aktive Zusammenarbeit mit dem VS

-- Bewaffnung nicht nur Pistolen sondern auch Maschienenpistolen
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon augenzeuge » 2. Mai 2012, 19:09

Veigel:
"Wir hatten eine unglaubliche Wut auf diese Mauerbauer, die ihre Bevölkerung einkerkern. Alle haben nur darauf gewartet, dass die Russen kommen und Westberlin einnehmen, dann die Bundesrepublik. Deshalb gab es in Berlin eine unglaubliche Stimmung. Eine Solidarität zwischen Bevölkerung, Politik und Presse, die ich später nie wieder erlebt habe.“

"Wir waren ein spontan zusammengewürfelter Haufen aus Idealisten.“ Alles, was sie bekamen, war die Hochachtung der Bevölkerung. Und die Gewissheit, dass sie da weitermachen konnten, wo dem Staat die Hände gebunden waren.

"Wie ich vorher erfahren hatte, wollte mich Justizministerin Hilde Benjamin zum Tod verurteilen lassen, das stand auch später in meinen Stasi-Akten.“
Aha, ein Urteil ohne Verhandlung....?

http://nachrichten.t-online.de/50-jahre ... 1924/index
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon dein1945 » 3. Mai 2012, 10:46

Wolle76 hat geschrieben:JaJa, da sind Sie wieder die Heldenhaften glorreichen Fluchthelfer und Tunnelgräber, die sich nach eienr Idealistischen Anfangszeit als es um die Familie ging eine Goldene Nase verdienten.

Wer lesen will wie sie unwissentlich den MfS/DDR Klagen rechtgaben braucht nur Burkhard Veigel zu lesen.

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Hallo Wolle76,

Du kennst sicher viele Fluchthelfer persönlich, dann schreib doch mal wie es so nach dem Mauerbau ablief, aber bitte nur Geschichten die Du selber kennst ! Ich bin gespannt !

Gruß aus Berlin
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon Wosch » 3. Mai 2012, 19:16

Wolle76 hat geschrieben:JaJa, da sind Sie wieder die Heldenhaften glorreichen Fluchthelfer und Tunnelgräber, die sich nach eienr Idealistischen Anfangszeit als es um die Familie ging eine Goldene Nase verdienten..-...........................................................



Unser "Heldenhafte Glorreiche Fluchthelfer" hatte außer unserem lebenslänglichen Respekt nichts weiter verdient, statt dessen riskierte er eine sehr hohe Haftstraße zu einer Zeit in der es noch nicht üblich war gegen Bares ausgelöst zu werden.
In unserem Fall ging es dem Guten Mann nicht um die Familie, sondern um für ihn wildfremde Menschen!!!
Diejenigen die sich durch Fluchthifen für DDR-Bürger eine "goldene Nase" verdienten, hatten meiner Meinung nach wie das Wort "verdient" es schon verinnerlicht auch verdient!! Warum wird das übrigens immer nur von Denen angeprangert Die nie diesen Weg gegangen waren und sich mental überhaupt nicht in die Gründe der Fluchtwilligen hineinversetzen können?
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon Affi976 » 3. Mai 2012, 20:49

Zitat wosch:...nicht üblich war gegen Bares ausgelöst zu werden.

richtig @wosch,
der erste Termin wird mit dem 22. September 1963 genannt.
An diesem Tag kam es zwischen dem West-Berliner Anwalt Jürgen Stange und seinem ostdeutschen Kollegen Wolfgang Vogel zu einem ersten, außergwöhnlichen Treffen am Bahnhof Friedrichsatrasse.
Stange übergab Vogel dort einen Umschlag mit 135 000 DM in bar. Das war der Beginn eines außergewöhnlichen, nicht alltäglichen Geschäfts - pol. Häftlinge gegen DM!!! Unter absoluter Geheimhaltung.
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon manudave » 5. Mai 2012, 05:55

Erinnert mich an das Forentreffen damals in Berlin, als wir die einzelnen Tunnel über Tage nachvollzogen. Mensch, war das kaaaaaalt an diesem Tag...
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon Wolle76 » 5. Mai 2012, 14:22

@Dein1945

Ich "Kenne" ein paar, kenne auch ihr Geschichten.

Hasso Herschel z.b. ist selber aus der DDR geflohen, hat dann u.a. seine Freundin rübergeholt. Später hat er festgestellt das man damit viel Geld verdienen kann.
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon dein1945 » 5. Mai 2012, 15:31

Wolle76 hat geschrieben:@Dein1945

Ich "Kenne" ein paar, kenne auch ihr Geschichten.

Hasso Herschel z.b. ist selber aus der DDR geflohen, hat dann u.a. seine Freundin rübergeholt. Später hat er festgestellt das man damit viel Geld verdienen kann.


@Wolle76,

danke für die Antwort, aber gerade Hasso Herschel ist für mich nicht interresant, das kann ich alles im Internet finden, dachte da eher mal an Helfer über die nichts in den Medien zu finden ist. Ich dachte da an Schüler die kurz nach dem Mauerbau ihren Mitschülern die nicht mehr zur Schule kamen geholfen haben. Desgleichen an Studenten die ihren ehemaligen Kommilitonen halfen, oder Verwandte die ihre Brüder oder Schwestern rüber holten, ohne Geld dafür zu nehmen. Alle sich des Risiko bewusst und es trotzdem machten, da scheints Du kaum jemand zu kennen. Die sich in den Medien vermarktet haben kann ich mir selber im Internet raussuchen. Ich kenne Zeitzeugen die dafür jahrelang im Zuchthaus einsaßen, die aber damit nicht in die Medien gingen,

Schönes WE
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon SkinnyTrucky » 5. Mai 2012, 19:52

manudave hat geschrieben:Erinnert mich an das Forentreffen damals in Berlin, als wir die einzelnen Tunnel über Tage nachvollzogen. Mensch, war das kaaaaaalt an diesem Tag...


...und ich hatte nur ein T-Shirt unter meiner Jacke....brrrr....wo Coco und ich beim Hotel abgehauen sind, war's ja noch echt angenehm....

Wolle hat geschrieben:Später hat er festgestellt das man damit viel Geld verdienen kann.


....tjaaa, von irgendwas muss ja jeder leben....ich hätte wahrscheinlich auch mein Sparbuch geplündert um da rauszukommen....es wär mir egal gewesen und ich wäre allen Organisatoren noch immer dankbar....Fluchthilfe hat halt auch seinen Preis wenn sie gut organisiert ist....

....ich hatte übrigens für DDR-Verhältnisse in Zusammenhang mit meinem Alter damals keine unbedingt kleine Menge Ostmark auf dem Sparbuch....und hätt's nich gereicht, dann hätt ich es nach der Flucht mit harter Arbeit abgestottert....

....aber naja, wie sollte man auch in der Provinz an eine Fluchtorganisation geraten....meine Westverwandten hätten mir garantiert nicht geholfen, die hätten mir das Risiko dauernt vorgehalten was damit verbunden gewesen wäre, was die ganze Familie dadurch ausgesetz gewesen wäre, ob die Flucht nun scheitert oder auch glückt....

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon Wolle76 » 5. Mai 2012, 20:01

@dein,

Die meisten die ich kenne durch meine Tätigkeit sind alle mehr oder weniger in den Medien breitgetreten und hochstilisiert. Der einzige der mich interessieren würde ist Christian Zobel, der mann der fast 30 Jahre der Meinung war er hätte Egon Schulz erschossen und daran zu grunde gegangen ist.

Ich habe auch Dieter Höttger kennengelernt, der Jahrelang in Bautzen II saß, sein Kunpel wurde erschossen als Sie aus dem Tunnel rauskamen, da einem Leutnant des MfS die Nerven durchgingen.
Er trägt heute noch in seinem Körper ein "Andenken", er hat eine Menge durchgemacht ist dadurch aber ein Sehr verbitterter alter Mann. Mit ihm kann man so nicht reden.

So wie Du schriebst fing die Sache an, soweit habe ich auch noch volles Verständnis für die Leute.
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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon Interessierter » 13. April 2015, 15:57

Zu Dieter Höttger und Bautzen II auch dieses Video. Er schaffte es als einziger Häftling aus Bautzen II auszubrechen.

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Re: Die Fluchttunnel in der Heidelberger Strasse

Beitragvon Volker Zottmann » 13. April 2015, 18:29

Egal wie oft ich solche Videos sehe... es bleibt immer wieder erschütternd. Dieter Hötger meint zwar, heute bei gleichem Anlass anders zu reagieren, doch rechtfertigt sein Freiheitswillen , ihn nochmals so viele Jahre aufzubrummen?
Ganz genau wurde herausgestellt, dass die verabreichte Folter in Bautzen II auch zu keinem DDR-Gesetzestext passte. Dass der Verbrecher Mielke gottähnlich willkürliche Einzelhaft, auch über Jahre, verhängte.

Gruß Volker
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