Geheimsache Mauer

Hier bitte ausschließlich Themen die sich mit der Berliner Mauer beschäftigen.

Geheimsache Mauer

Beitragvon augenzeuge » 29. Juli 2011, 22:27

Dieter1945 hat geschrieben:Nicht vergessen!!! Heute ist "Arte-Tag".
20:15 "Der Mauerschütze"
21:40 "Geheimsache Mauer"



Also, ich fand, das waren richtig gute Sendungen. Die Doku fand ich klasse gemacht, nicht nur weil ein guter Bekannter auch dabei war..... [grins]
Nein, weil dieser auch tacheles gesprochen hat, sowohl über die Folgen der SM 70, als auch über die Manipulation der Fragestellung zum "notwendigen Schusswaffengebrauch". Eine gute Basis für junge Leute.
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Beitragvon Dille » 29. Juli 2011, 23:09

Ich habe nur "Geheimsache Mauer" gesehen und mitgeschnitten -- fand es sehr gut. Dann wollte ich nur noch in die Karnickel- Geschichte hineinschauen (nicht mehr mitgeschnitten) -- und fand sie köstlich ! Blieb ganz fasziniert die 50 Minuten noch am PC, hatte ich doch eigentlich eine dröge "Grünes Band" - Tierschützer- Doku erwartet !

Gruß, Dille
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Geheimsache Mauer

Beitragvon Dieter1945 » 29. Juli 2011, 23:14

Der MDR hat zum 50. Jahrestag des Mauerbaus eine Webdokumentation herausgegeben:

http://www.geheimsache-mauer.de/
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Beitragvon Dieter1945 » 30. Juli 2011, 04:49

Dieter1945 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Dieter1945 hat geschrieben:Nicht vergessen!!! Heute ist "Arte-Tag".
20:15 "Der Mauerschütze"
21:40 "Geheimsache Mauer"



Also, ich fand, das waren richtig gute Sendungen. Die Doku fand ich klasse gemacht, nicht nur weil ein guter Bekannter auch dabei war..... [grins]
Nein, weil dieser auch tacheles gesprochen hat, sowohl über die Folgen der SM 70, als auch über die Manipulation der Fragestellung zum "notwendigen Schusswaffengebrauch". Eine gute Basis für junge Leute.
AZ


AZ, bin auch Deiner Meinung. Besonders gut hat mir die Die Doku "Geheimsache Mauer" gefallen. Den Filmemacher Jürgen Ast habe ich vergangenden Jahr kennengelernt. Er drehte schon mehr als 20 Fernsehfilme und war schon einmal für den Grimme-Preis nominiert.
Dein guter Bekannter ist auch hier zu sehen:

viewtopic.php?f=34&t=2355

Für diejenigen die die Filme noch nicht sehen konnten: Noch eine Woche lang kann man den Film "Der Mauerschütze" noch in der Arte-Mediathek anschauen.

http://videos.arte.tv/de/videos/der_mau ... 54664.html

"Geheimsache Mauer" wird am 2. August 2011 um 22:45 Uhr wiederholt.

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Jetzt kann man sich in der Arte Mediathek auch die Doku "Geheimsache Mauer" ansehen.

http://videos.arte.tv/de/videos/geheims ... 54668.html
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Berliner » 30. Juli 2011, 05:16

ein paar Ausschnitte... [grins]


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Talent kann es nicht - nichts ist verbreiteter als erfolglose Maenner mit Talent.
Genie kann es nicht - unbelohntes Genie ist nahezu ein Sprichwort.
Ausbildung kann es nicht - Die Welt ist voll von ausgebildeten Obdachlosen.


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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon manudave » 30. Juli 2011, 07:09

Die Doku hab ich gestern auf Arte geschaut - war sehr interessant. Auch war unser Rainman mit einigen Zeitzeugenaussagen dabei. [super] Leider konnte er selbst es gar nicht sehen, da er sich im Urlaub befindet und dort kein Arte bekommt. Aber die Sendung kommt demnächst nochmals auf ARD.
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Luchs » 30. Juli 2011, 11:31

Wiederholungen von "Geheimsache Mauer" auf ARTE am
  • Dienstag, 02.08.2011 um 10:00 Uhr
  • Samstag, 13.08.2011 um 16:15 Uhr

Vielen Dank noch einmal an David, der mich gestern aus der Badewanne holte, damit ich die Reportage sehen konnte. [super]
Micha
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon augenzeuge » 30. Juli 2011, 11:35

Luchs hat geschrieben:Wiederholungen von "Geheimsache Mauer" auf ARTE am
  • Dienstag, 02.08.2011 um 10:00 Uhr
  • Samstag, 13.08.2011 um 16:15 Uhr

Vielen Dank noch einmal an David, der mich gestern aus der Badewanne holte, damit ich die Reportage sehen konnte. [super]
Micha


So was unflexibles, deine Frau hätte dir auch den TV ins Bad bringen können....... [flash]

Ähm, wers verpasst hat.....kann hier schauen:
http://videos.arte.tv/de/videos/geheims ... 54668.html

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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon ex-maja64 » 30. Juli 2011, 15:48

Berliner hat geschrieben:ein paar Ausschnitte... [grins]





Kommen mir bekannt vor die Geschichten [grins]

Über den Fall der im erstzitierten Video geschildert wird, gibt es im anderen Forum einen eigenen Thread. War damals Postenführer in der Nachtschicht in einem Postenbereich rechts dieser Stelle. Habe dem Explosionsblitz der 4 detonierten SM70 wahrgenommen, dachte aber im ersten Moment es zieht ein Gewitter auf. [peinlich]

Man findet diese Sache ausführlich beschrieben im Buch "Grenzerfahrungen:
Bezirk Suhl - Bayern/Hessen zur Zeit der Wende", Band 3


Mario
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Thunderhorse » 30. Juli 2011, 16:33

GA 43, 1984-09-05.

Der Wurfanker.

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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon augenzeuge » 30. Juli 2011, 16:57

Anfangs war auch von der Grenze 2000 die Rede. Überwachung nur noch am PC- made in japan-, aber heute gibts die nicht mal in den USA oder anderswo. Da hatte man den Mund wohl zu voll genommen. Aber man hat letztlich immer nur daran gearbeitet, die Möglichkeit des Flüchtens zu minimieren, an die Beseitigung der Gründe dafür wollte sich auch 2000 niemand machen....
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Thunderhorse » 30. Juli 2011, 17:12

augenzeuge hat geschrieben:Anfangs war auch von der Grenze 2000 die Rede. Überwachung nur noch am PC- made in japan-, aber heute gibts die nicht mal in den USA oder anderswo. Da hatte man den Mund wohl zu voll genommen. Aber man hat letztlich immer nur daran gearbeitet, die Möglichkeit des Flüchtens zu minimieren, an die Beseitigung der Gründe dafür wollte sich auch 2000 niemand machen....
AZ


Wohl eher im Bezug auf die Darstellung durch die Filmemacher.


Geplant und teilweise erprobt (in den 80er Jahren) wurden diverse Systeme und technische Verbesserungen für den GSSZ und dass Zwischengelände bis zum Grenzverlauf / GZ I.

Infrarot-Schranken
Seismische Signalgeräte
Postensignalgerät "Kristall"
PSG 90
Mikrowellenschranke
Funkmeßaufklärungsgerät 1 RL 133
Funkmeßaufklärungsgerät SBR-3
Vibratiosnmeldegeber
Netzsperren und Drahtsperren (diese kamen in besonderen Geländebereichen bereits zum Einsatz)
Stochastischer Scheinwerfer (kam ebenfalls zum Einsatz)
Ergänzungsgeräte für den GSSZ
Torsicherungen GSSZ
Schlitzkabelsysteme

Guckste mal hier vorbei.
http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... topic=5932

http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... topic=5298

http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... opic=10389

http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... opic=10225

http://www.cold-war.de/showthread.php/450-Technik-zur-Überwachung-des-Grenzbereichs

http://www.rwd-mb3.de/pages/fara1.htm

http://www.rwd-mb3.de/pages/psnr5.htm

http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... opic=10476

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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon augenzeuge » 30. Juli 2011, 17:18

Danke, sind klasse Links.
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon SkinnyTrucky » 31. Juli 2011, 21:50

Und unser Rainman konnte man auch mal wieder sehen im Film....irgendwie fehlt er hier im Forum....schade eigendlich....

....weiß denn jemand wie es ihm geht und was er jetzt so treibt...????

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Rainman2 » 2. August 2011, 12:04

Hallo Mara und alle anderen,
ja, man weiß, was er so treibt. [wink] [hallo]

Er hat sich Ende des letzten Jahres etwas mit Umzug, Arbeitsstellenwechsel und einer großen Geburtstagsfeier in den Stress gestürzt und kaut noch heute auf den Ergebnissen dieser Haufenbildung herum (keine Sorge, die Kopfschmerzen der Fete waren das kleinste Problem). Inzwischen verbringt er seinen wohlverdienten Urlaub in der Umgebung der Schweriner Seen und bedauert, dass die SAT-Anlage seiner Ferienwohnung alle Sender der Welt bekommt, nur nicht ARTE. Naja, heute Abend ist wieder eine Chance auf ARD und dank der freundlichen Leute hier (Wirklich DANKE), konnte ich ja meine Beiträge schon sehen.

Das Interview wurde übrigens im Anschluss an unser Treffen im Harz letztes Jahr im Juni aufgezeichnet. Ich habe mehr als zwei Stunden erzählt, die Fragen ließen viel Erzählung zu. Da ist es schon nett, zu sehen, wieviel davon übrig bleibt. Aber sei es. Ich hatte die Chance, mich zu äußern und werde sie auch weiter nutzen. Das Gespräch mit Jürgen Ast während und nach dem Interview, ich fuhr mit ihm zusammen noch nach Berlin, war sehr angenehm und gab mir ein gutes Gefühl für diese Sendung.

Nun gut, ich schaue heute mal die gesamte Sendung in Ruhe an und melde mich wieder.
Euch allen ganz liebe Grüße und bis neulich!

ciao Rainman2
Rainman2
 

Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon augenzeuge » 2. August 2011, 20:31

Schön, das sich Raiman wieder mal gemeldet hat. [hallo]

Zur Sendung ein Artikel der Welt:
http://www.welt.de/print/die_welt/kultu ... hecke.html
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Rainman2 » 3. August 2011, 00:28

Hallo zusammen,

so, nun habe ich das Filmchen auch in Gänze betachten können. Ich kann im Moment noch nichts schlussendliches darüber sagen. Da muss ich erst mal in Ruhe drüber nachdenken und noch ein paar Gespräche führen. Der Film spannt einen weiten Bogen über eine lange Zeit und das bei diesem komplexen Thema. Ich habe insofern ein wenig gestaunt, wieso man soviel Zeit in Spielfilmsequenzen investiert. Die Rolle der Kinderweihnachtsfeier ist mir da zum Beispiel nicht so recht aufgegangen, aber wie gesagt, ich muss da nochmal in Ruhe gedanklich drüber.

Ich selbst erscheine eher als der "Hardliner des Regimes". Während bei anderen Zeitzeugen der Genzerseite noch Distanziertheit zu spüren ist oder offen rüberkommt, Lege ich die Sicht der Zeit direkt dar. Die ersten Kritiken dazu lauteten: "Mitleidlos", "ohne Reue", "wie der Depp, der noch der alten Zeit hinterher hängt". Ich werde mich über diese Kritiken nicht streiten, dazu sind mir offen geäußerte Meinungen viel zu wichtig. Ich möchte aber einen Gedanken dazu offen loswerden. Ich war dort als Zeitzeuge geladen. Ich habe mich im Vorfeld und während des Gesprächs entschieden, als Zeitzeuge zu sprechen. Es ging mir dabei um meine Sicht zur Zeit, da ich in Uniform war. Diese Rolle wurde im Beitag sichtbar. Insofern bin ich dort richtig wiedergegeben worden. Ich bin auf weitere Reaktionen und Kritiken gespannt.

Danke für den Zuspruch hier. Ich lass mich bald wieder hier lesen und lese selbst wieder häufiger mit.

Allet Jute und viel Spaß.
Bis neulich!
ciao Raiman
Rainman2
 

Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Nostalgiker » 3. August 2011, 09:10

Hallo Rainmann2,

Ich war dort als Zeitzeuge geladen. Ich habe mich [...] entschieden, als Zeitzeuge zu sprechen. Es ging mir dabei um meine Sicht zur Zeit, da ich in Uniform war.

Als meinen Einstieg obiges Zitat von Dir.
Die Dokumentation fand ich insgesamt als Gelungen, über weite Strecken vermisste ich sogar den sonst üblichen hämisch/herablassenden Unterton des sich in der vermeintlichen moralischen Überlegenheit des vermeintlichen Siegers der Geschichte sonst so gut macht.

Die Auftretenden Zeitzeugen. Gut der Offizier von der Grenze, Bornholmer Str., ist gefühlt in jeder Doku über 13. August, Mauer, 9. November dabei. Das Mitglied aus den ZK????, kam bei mir genauso an wie damals Mitglieder dieses Zirkels bei mir ankamen, nämlich nicht gut.
Neu für mich war ein Politoffizier in der Runde. Oh dachte ich im ersten Augenblick, ein ganz besonders scharfer Hund.
Nur war das was er sagte, wie er es sagte ohne es zu betonen, zu beschönigen oder gar zu entschuldigen das Denken zu der Zeit um die es in diesem Film geht und besonders das Denken eines Politoffiziers.
Ich war sehr beeindruckt mit welcher Offenheit und Aufrichtigkeit dieser Mann versuchte seine Gedanken von damals zu formulieren ohne groß heutiges Wissen um diese Dinge einfließen zu lassen.
Mir hat das gefallen, mehr gefallen wie das indirekte "anbiedern" anderer Zeitzeugen an das heutige Publikum, welches mit heutigem Wissen oder Unwissen vor dem Fernseher sitzt.
Während der Sendung habe ich mir schon gedacht ob dieser Mensch auch Im Forum "DDR-Grenze" schreibt? So wie er klingt und was er das sagt glaubte ich dort inhaltlich das eine oder andere gelesen zu haben.

Erst im Nachgang erfuhr ich dort durch besonders rührige und eifrige User, es gibt ihn dort als User. Damit keine Verwirrung aufkommt wurde gleich noch der Klarnamen dazugeliefert; würde ja im Film eingeblendet lautete die trotzige Begründung derer die Meinungsfreiheit gleich setzen mit keine Persönlichkeitsrechte und eine Indiskretion als völlig normal ansehen.
Mich wundert nur das sie nicht gleich alle Kontaktdaten, incl. Steuernummer und Versicherungsnummer veröffentlichen. Kleine Abschweifung.

Ich glaube fast jemand der aus Prinzip die offene Konfrontation, sprich Ablehnung der DDR als solche, zur Schau trägt; immer unter dem "Leitsatz": ich habe es schon immer gewußt!, wird sich nie auch nur ansatzweise die Mühe mache irgendetwas verstehen zu wollen.
Aufarbeitung heißt für mich weder alte Wunden lecken, meine damaligen Gedanken, Ideale, Überzeugung als grundsätzlich falsch zu sehen noch zu Kreuze zu kriechen weil irgendein Klüngel hören möchte: ich bin schuldig!

Es ging an dieser Grenze nun mal nicht um moralische Befindlichkeiten heutiger Gutmenschen, es war die Trennlinie zwischen zwei Systemen welche sich unversöhnlich gegenüberstanden. Die Auseinandersetzung des Systeme war letztendlich ein "Sie oder wir" und es wurden auf beiden Seiten alle zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Arsenal der "kalten" Kriegsführung genutzt, streckenweise bis kurz vor den Punkt wo kalt in heiß hätte umschlagen können.
Selber kann ich mich noch erinnern das in den ersten Jahren, so bis 63 die Angst vor einem Krieg in der Bevölkerung fast allgegenwärtig war.
Das ganze Thema, Kampf der Systeme, wird heutzutage gerne ausgeblendet und wenn wird es Marginal erwähnt, der Focus wird auf das "tragische Einzelschicksal" gelegt, damit menschelt es sich so schön.

Fazit
Guter Film, guter Beitrag speziell von Dir.
Wie es heute so schön benannt wird; Du kamst mir authentisch rüber.

Gruß
Nostalgiker
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon augenzeuge » 3. August 2011, 16:13

Rainman2 hat geschrieben:Die ersten Kritiken dazu lauteten: "Mitleidlos", "ohne Reue", "wie der Depp, der noch der alten Zeit hinterher hängt".
ciao Raiman


Hallo Rainman,

ich kann die o.g. Kritiken in der Gesamtheit nicht teilen. Wenn man allerdings nicht alles gesehen hat, dann könnte dieser Eindruck tatsächlich aufkommen.
Insbesonders die Schilderungen "....weil er da stand, war er schon ein Straftäter".....oder die Schilderung: "...der geringen Gefühle nach Auslösung an der SM 70..... " kamen etwas so rüber. Aber es war die tatsächliche Denkweise von damals, was anderes wollen wir hören? Das du der Zeit hinterherhängst kann ich überhaupt nicht erkennen. Aber dazu hätte man dich vielleicht noch mehr zu Wort kommen lassen müssen, damit es wirklich jeder versteht.

Gerade über den Auslöser und die direkten Folgen deines "Wunsch-Frühstücks in Weimarschmieden" hätte ich mir mehr Info gewünscht. Was passierte genau danach? Aber das kannst du ja hier noch nachholen.
Ansonsten hoffe ich auch auf ein paar gute Kritiken für dich. Sie wären gerechtfertigt.
Gruß, AZ
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon ex-maja64 » 3. August 2011, 18:19

augenzeuge hat geschrieben:Gerade über den Auslöser und die direkten Folgen deines "Wunsch-Frühstücks in Weimarschmieden" hätte ich mir mehr Info gewünscht. Was passierte genau danach? Aber das kannst du ja hier noch nachholen.



Dazu findet man hier etwas (Beiträge #23 und #27) http://www.forum-ddr-grenze.de/t318f8-S ... ml#msg2593



Mario [wink]
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Icke46 » 3. August 2011, 18:23

Ich weiss nicht, obs hier bekannt ist: Es gibt zu diesem Film die Web-Site

http://www.geheimsache-mauer.de

auf der unter anderem unter dem Link "Zeitzeugen"

4:23 Minuten Interview mit unserem rainman zu sehen sind [wink] .

Gruss

icke

PS: Sehe gerade, dass auch Jens Niehaus zu Wort kommt, der ebenfalls hier im Forum angemeldet ist, auch wenn schon länger Funkstille von seiner Seite herrscht.
Zuletzt geändert von Icke46 am 3. August 2011, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon augenzeuge » 3. August 2011, 18:40

Danke, Mario, klasse Story. Ich hätte wohl damals nicht so viel nur von mir erzählen sollen, dann hätte ich sie auch persönlich erfahren.... [flash]
AZ


[super]
P.S. Super Tip, Icke!!!!
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon ex-maja64 » 3. August 2011, 19:18

augenzeuge hat geschrieben:Danke, Mario, klasse Story. Ich hätte wohl damals nicht so viel nur von mir erzählen sollen, dann hätte ich sie auch persönlich erfahren.... [flash]
AZ


Na wenn es gefallen hat, gleich noch den Link zum von Rainman angesprochenen Grenzdurchbruch hinterher geschickt http://www.forum-ddr-grenze.de/t685f2-S ... ml#msg8595


Mario [wink]
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. August 2011, 19:41

Rainman2 hat geschrieben:Euch allen ganz liebe Grüße und bis neulich!


Jau, danke für die Grüsse KP....und ja, bis neulich....denn ich hoffe, du kannst uns auf einem der näxten Treffen wieder erzählen, wie es wirklich war und ich hoffe, du bringst deine Klampfe mit und gibst wieder ein Ständchen.....

groetjes uit ergens in Italië

Mara
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Dieter1945 » 3. August 2011, 22:30

Bei Youtube gibt es jetzt den gesamten Film.






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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon karl143 » 3. August 2011, 22:52

Dieses menschenverachtende Denken. Wenn ich dieses Beispiel vom 7. Aug. 1970 sehe, von dem der Greso Gerd Annemüller erzählt. Da werden auf einen flüchtenden Menschen von 6 Gresos 176 Schuss (Dauerfeuer) abgegeben. Das sind fast 30 Schuss pro Soldat. Wenn ich mir vorstelle, das ich damals mit meiner MP (HK) die ein 30 Schuss Magazin hatte, dieses gesamte Magazin auf einen Menschen abgeschossen hätte. Wahnsinn und unvorstellbar.

Da ging es nicht darum den Grenzverletzer zu stellen, es ging darum, ihn umzubringen. Auch mit der Kalashnikow hätte man Einzelfeuer schießen können.
karl143
 

Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon LEGO » 3. August 2011, 23:56

Ich bin da vielleicht kein Experte in Sachen Waffen,

wie groß war denn das Magazin der verwendeten Gewehre?

Wir hatten beim BGS F1-Gewehre mir einem 20-Schuß-Magazin.

Wenn ich also auf Jemanden schieße und dann mindestens 1x das Magazin wechseln muß, wäre das der späteste Zeitpunkt für mich, auch einmal nachzudenken.
LEGO
 

Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Rainman2 » 4. August 2011, 11:58

Hallo LEGO,

die Kalaschnikow AK47 (MPi-KM) hatte ein 30-er Magazin. Die Grenzposten waren pro Mann mit 2 Magazinen scharfer Munition im Grenzdienst.

Dass soviel geschossen wurde, ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. In der Dokumentation "Geheimsache Mauer" wird in einer Spielfilmsequenz dargestellt, dass der Soldat auf Befehl des Postenführers schießt. Das ist eine Möglichkeit. In den Interviews zur Dokumentation hatte ich selbst ein Eskalationsszenario geschildert, in dem ich eine mögliche Entwicklung vom "eigentlich will ich nicht schießen" über den Warnschuss hin zur vollen Salve darstelle. Danke an Icke, dass er hier bereits auf den Link der Internet-Dokumentation aufmerksam gemacht hat. Dort finden sich noch einmal, neben anderen, auch drei Interviewsequenzen mit mir:

Link: http://www.geheimsache-mauer.de/
Menü: "Alle Inhalte" --> "Video"
Videos:
"Abenteuerlust und Überzeugung"
"Das war Manipulation"
"Das Schwein ist durch"

In dem Beitrag "Das war Manipulation" äußere ich mich zu dem Eskalationsszenarium. Ich möchte das jetzt nicht alles abschreiben, die Web-Seite erlaubt auch keine direkte Verlinkung (zumindest nicht für mich Laien) und mit meinen mobilen Mitteln im Urlaub ist es gerade schlecht mit Down- und Upload. Also bitte um Verständnis für den o.g. Verweis.

Eine weitere Empfehlung für alle, die sich mit diesen Fragen aus einer soziologischen Sicht auseinandersetzen wollen. Ich habe gerade angefangen mit dem Buch "Soldaten: Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben" von Sönke Neitzel und Harald Welzer. Bereits die ersten Ausfühungen zu den Refernzrahmen sind sehr erhellend und nach meiner Auffassung universell anwendbar auf jegliche Betrachtung militärischer Handlungen. Auch wenn es weiterhin in dem Buch um die deutschen Soldaten in der Zeit 1940-1945 (Abhörprotokolle in englischen und amerikanischen Kriegsgefangenenlagern) geht, sind die begleitenden soziologischen Thesen sehr interessant und auch auf die Grenztruppen anwendbar.

Weiterhin liebe Urlaubsgrüße an alle!
ciao Rainman2
Rainman2
 

Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon LEGO » 4. August 2011, 12:23

Danke für Deine Erklärung, Rainman, und auch danke Icke für das Einstellen des Links.

Habe mich da zwischenzeitlich eingelesen und mir auch die entsprechenden Sequenzen angesehen.

Ich kann das dort Gesagte schon irgendwie geistig nachvollziehen, auch die Sache mit dem beweglichen Ziel ist völlig klar und auch völlig richtig. Aber daß man dann den Dauerfeuerhebel umlegt und ein ganzes und evtl. noch ein zweites Magazin leer rotzt, kann ich beim besten Willen für mich persönlich nicht unterschreiben.


Gruß LEGO
LEGO
 

Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Rainman2 » 4. August 2011, 18:58

Hallo LEGO!

Das ist genau das Problem. Viele von uns, mich eingeschlossen, haben überhaupt nicht oder nur eingeschränkt über die Situation einer Festnahme nachgedacht. Es gab einen Algorithmus, der wurde im Ausbildunsregiment oder an der Offiziershochschule trainiert und das war es. Der Rest war Hoffen, dass man nicht inse Situation kommt. Dem kam zugute, dass an der Grünen Grenze die Chance sehr hoch war, dass diese Situation NICHT eintritt. Die Tatsache, dass es im Abschnit unserer Kompanie zu zwei Fluchtversuchen in sechs Wochen kam, war schon eine große Seltenheit.

Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass die Grenzsoldaten im Falle eines Fluchtversuches nur eine Handlungsanleitung hatten und die lief nicht darauf hinaus, das Gewissen zu befragen. Der Rest sind Stress, Angt, etwas falsch zu machen, der Wunsch, das zu tun, was von einem erwartet wird. Es war also in erster Linie nicht die politische Indoktrination, sondern der Mangel an Handlungsalternativen. Und wir als Vorgesetzte? Wir taten das, was wir für richtig hielten, bildeten die befohlene Handlungsweise alternativlos aus, untersetzten das ganze mit politischer Bildung und Information und hofften auch, wenn wir denn mal drüber nachdachten, dass der Einsatz der Schusswaffe in unserem Abschnitt nicht nötig würde.

Diese Prinzip des Funktionierens im System ist für mich eigentlich auch der universelle Teil der Sache, den es näher zu untersuchen gälte. Ist ein Soldat in solch einem politisierten Sytem überzeugt von der Richtigkeit seines Handelns, ist es halt gut für das System. Ist er es nicht, funktioniert aber, ist es auch gut für das System. Soldaten, die in letztere Falle laufen, finden sich dann meist auf der Seite derer wieder, die behaupten, sie hätten auf Befehl gehandelt. In Wirklichkeit lief das Ganze viel subtiler ab. Ich gestehe, dass es mich stört, dass dieser Mechanismus in der ganzen Reduzierung der Diskussion über einen wie auch immer gearteten Schießbefehl untergeht. Was die Sache mit dem Schießbefehl gemeinsam hätte, wäre der Ausgabgspunkt: Es war seitens der Partei-, Staats- und Militärführung gewollt, dass die Grenzsicherung auch den Einsatz Dr Schusswaffe vorsieht und dies wurde über alle entsprechenden Hierarchien durchgesetzt. Die dazu tatsächlich angewandte Methode liegt aber jenseits einfacher Befehlsstrukturen und auch jenseits bloßer politischer Indoktrnation. Hier wäre aber genau der Ansatz für die Frage: Was lässt sich daraus lernen? Der Ansatz: Die waren alle böse und das war so von Oben befohlen, verhilft uns nicht zu einer nutzbringenden und sinnvollen Antwort.

Ciao Rainman
Rainman2
 

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