Geheimsache Mauer

Hier bitte ausschließlich Themen die sich mit der Berliner Mauer beschäftigen.

Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon ex-maja64 » 4. August 2011, 19:25

LEGO hat geschrieben:Wenn ich also auf Jemanden schieße und dann mindestens 1x das Magazin wechseln muß, wäre das der späteste Zeitpunkt für mich, auch einmal nachzudenken.


Da gebe ich dir 100% Recht Volker.
Ich habe das am Anfang auch immer nicht verstanden wenn ich hörte oder las, das jemand Dauerfeuer geschossen hat. Offiziel hies es, gezielter Schuß Einzelfeuer auf die Beine. Aber solche Situationen waren Ausnahmesituationen, für den Flüchtenden, wie auch für den Grenzsoldaten der in der Mehrheit zwischen 19 und 20 Jahre alt war.
Den Entsicherungshebel statt zweimal nach unten zu drücken, daß nur einmal zu tun (Dauerfeuer) in eine solche Situation kann ich mich schon hinein denken.
Glücklicherweise stand ich nie vor einer solchen Situation.

Mario
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon CASI » 4. August 2011, 20:46

Moin zusammen,

ich habe als Westgeborener, der nie eine Waffe in der Hand gehabt hat, auch immer gedacht: Wie können die nur mit Dauerfeuer auf Ihre eigenen Mitmenschen losballern!
Seitdem ich mich mit der "Grenze" näher befasse und vor allem seit gestern Abend, wo ich Rainmans Interview gesehen habe, hämmert es in meinem Kopf, wie ich mich in so einer Situation verhalten hätte... [blush]
Nachdem ich mir die Nacht und den halben Tag um die Ohren gehauen habe, komme ich zu folgenden Ergebnis:
Wäre ich 1970 nicht in Rheda-Wiedenbrück, sondern z.B. in Stendal geboren worden, hätte diese ganze SED gefärbte Propagandamanipulation 20 Jahre über mich ergehen lassen, die Aussicht auf ein Studium mit einer 3 Jährigen NVA Karriere an der Grenze bezahlen...
6 Monate Ausbildung, was ja nun auch einmal wieder extreme "Freund-Feind" Manipulation war...
... wenn man daneben ballert und das kriegt einer mit, die Aussicht auf 2 Jahre Schwedt oder sonstige Repressalien...
... ich hätte als 20 Jähriger 1990 wahrscheinlich genauso gehandelt und hätte "JA" gesagt, das ich es mache und absolut genauso gehofft nicht losballern zu müssen!
... wenn dann der Extremfall eingetreten wäre, wäre ich mit 20 Jahren wahrscheinlich genauso in absolute Panik verfallen! - Entweder "Feind" abknallen oder Schwedt? -->PANIK!
Ich weis nicht, ob ich draufgehalten hätte, aber ich kann es ansatzweise nachvollziehen... [blush] - Man muss immer die persönliche Situation derjenigen sehen und vor allem auch, wie ein Mensch vorher manipuliert wurde.
Vielen Dank an Rainman, das er das ganze einmal wirklich aus der Sicht eines Grenzers nahe gebracht hat, und er vor allen auch den Schneid hat das ganze einmal wirklich unverfälscht rüberzubringen! - Davor ziehe ich den Hut!
Mittlerweile verurteile ich keinen Grenzsoldaten mehr, sondern diejenigen, die so einen Wahnsinn erst geschaffen haben!

Ich selber wurde Feb. 1989 zum ersten mal von der Bundeswehr angeschrieben: Musterung! - Ich hatte da nicht wirklich Lust drauf, aber als Technikverliebter wäre ich zur Marine gegangen.
Nachdem der Brief eingetroffen war, hat mein Vater mich abends zu einem Bier beiseite genommen und gefragt, ob ich das wirklich wolle!
Ich habe gesagt: Wenn ich zur Marine komme: Klar, am besten U-Boot! - Darauf kam dann: Du weist schon, das Du als Soldat dazu verpflichtet bist jeglichen Befehl zu befolgen, sei er auch noch so Schwachsinnig?
Ich sagte im damaligen Denken: Klar.
Papa dann: Du weist auch, das Du im Ernstfall dann auch auf einen (Ost/Mitteldeutschen/DDR) Landsmann ballern musst!!!?
Hmm... [angst]
Das ganze hat sich dann nach der Musterung komplett erledigt, da ich als T2 mit Einschränkung gemustert wurde und als Elektroniker zu den Kabelaffen nach Augustdorf gekommen wäre.

Da habe ich dann verweigert und habe 15 Monate lang Zuvieldienst im örtlichen Altenheim gemacht. Das war in der Schwerstpflege auch nicht einfach, hat mir allerdings die Augen über das Leben insgesamt geöffnet!

Viele Grüße,
Carsten
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon karl143 » 5. August 2011, 13:53

Casi, Lego, Rainmann - alle habt ihr irgendwie Recht. Lego kommt meinem Verständnis natürlich am nächsten. Ich weiß, ich bin auch nicht in der DDR geboren worden, bin nie irgendwie von Propaganda beeinflußt usw. Verstehe ich alles und kann das auch nachvollziehen. Aber hinter der Waffe steht doch immer der Schütze, also ich. Ich muß das Ganze doch irgendwie vor mir selber verantworten können. Als ich zum BGS ging, habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht. BGS war damals aber schon Polizei - es ging also nicht um einen Feind, mit dem man sich beschäftigte sondern um Straftäter. Nur, es ist ein Unterschied, ob der Straftäter z. B. ein Terrorist ist oder ein Mensch, der nur seine Freiheit haben will. Übrigens war die freie Wahl des Lebensmittelpunktes meine ich, in Helsinki von der DDR garantiert worden ! Was ich damit sagen will, irgendwann, bevor es knallt, habe ich mir Gedanken über mein Verhalten gemacht. Und wenn ich in der DDR gelebt hätte und auch geschossen hätte, dann aber nicht mit Dauerfeuer. Das ist ne Sache für Krieg, aber nicht um einen Menschen an der Flucht zu hindern. Man stelle sich das mal übertragen auf die heutige Polizei vor, wenn die mal die Schusswaffe benutzen müssen. Gezieltes Schießen ist nur mit Einzelfeuer möglich, alles andere ist Quatsch. Aus diesen Gründen kann ich das alles nicht nachvollziehen. Ich hoffe nur, die Schützen selber, werden mit ihrem Gewissen nie klarkommen. Irgendwie muß es auch eine Strafe für so ein Verhalten geben, wenn schon nicht über Gerichte.
karl143
 

Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Danny_1000 » 5. August 2011, 15:36

Sicher gibt es heute keinen Rechtfertigungsgrund für die meisten Toten an dieser Grenze. Erklären lassen sich solche Reaktionen - wie die mit dem Dauerfeuer - dann auch nur mit dem enormen, psychischem Druck, unter dem der betreffende, jung Mann in dieser Situation stand und den ihm eingeimpften Bestreben, den „Grenzdurchbruch“ unter allen Umständen zu verhindern. Das war das oberste Ziel und nicht etwa die Unversehrtheit des Flüchtenden.

Aus heutiger Sicht klingt das sehr zynisch. Das wurde während meiner Zeit (Berlin in den siebziger Jahren) sicher nicht so deutlich von den Vorgesetzten ausgesprochen, war aber so gemeint.

Noch einige Anmerkungen zu dem Film: Ich habe schon schlechtere Dokus zu diesem Thema gesehen. Wenn die Filmemacher aber schon explizit die Auftraggeber des Mauerbaues benennen (nämlich Moskau), hätten sie auch die Frage untersuchen können, warum sich die Deutschen überhaupt teilen ließen – und zwar nicht erst im August 1961. Der Bau der Berliner Mauer war der letzte von vielen, vorherigen Teilungsschritten, bei denen das westliche Deutschland allzu oft Vorreiter war und der Osten gewollt oder ungewollt nachzog.

Gruß
Daniel
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon nightfire64 » 5. August 2011, 18:03

[bravo] Daniel, der gefällt mir sehr gut dein Beitrag!!

Liebe Grüße

Kerstin

p.s. Danke Rainman, für die lieben Grüße! [hallo]
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Danny_1000 » 5. August 2011, 19:41

[grins] Danke Kerstin für das nette Kompliment und die Grüße, die ich gerne zurück gebe.

Ich denke schon, dass es keine einfache Antwort für solch eine extrem angespannten Situation – auf der einen Seite ein Flüchtender und auf der anderen Seite die Grenzsoldaten – gibt. Vielleicht führt uns ja die bisher recht sachliche Diskussion hier zu der einen oder anderen, neuen Einsicht.

Einen schönen Abend
Daniel
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon augenzeuge » 10. August 2011, 21:17

Ohjee, Rainman erhält sogar eine schlechte Kritik aus einer Richtung, wo ich es nicht erwartet habe.... [shocked]

Zitat:
"Das Schwein ist durch. Er ist ein Feind", sagt der DDR-Politoffizier über einen, der die Berliner Mauer überwand. Und dessen Blutspuren noch an den Steinen klebten. Klaus-Peter Renneberg, vor dem Mauerfall Politoffizier bei den DDR-Grenztruppen, ist sicherlich der übelste der DDR-Funktionäre, die im Film "Geheimsache Mauer" über ihre "Arbeit" reden. Die Autoren, Christoph Weinert und Jürgen Ast, haben einen Film gemacht, der nicht leicht zu konsumieren ist. Er erzählt nämlich aus der Perspektive derer, die für den Bau der Mauer verantwortlich waren.
http://www.taz.de/!75331/

Eig. Anmerkung:
Die Worte sind hart. Sie sind nicht für jeden verständlich. Und nicht jeder versteht, dass sie damals Normalität waren. Das alles läßt dich, lieber Rainman, in einem schlechten, unverdienten Licht erscheinen. Aber, es hätte mehr rüber kommen müssen, wie du heute denkst. Das ist nicht geschehen. Leider.
AZ

P.S.
Ich wollte es erst nicht erwähnen, aber ich denke, wir sollten das diskutieren:
Zitat: "Und dann wieder der Politoffizier, Klaus-Peter Renneberg, der die Verantwortung für diese Taten eben den Toten zuweist. "Dass er dort an der Stelle ist, macht ihn zum Straftäter, und wir haben diese Straftat zu verhindern", sagt er im Film. "Humanistische Regungen" habe er nicht gehabt. Er fand also das Erschießen von Menschen hier in Ordnung. "
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon ex-maja64 » 10. August 2011, 21:46

Zum Glück gibt es noch Zeitzeugen die wissen wie Rainman heute ist und damals war [wink] .
Aber KaPe war schon gewagt was du vor einem Jahr machtest !
Aus einem zweistündigen Interview, sich das herauszuschneiden was man braucht, das ist für mich das Sinnbild für die heutige Medienkultur. Mal ganz abgesehen das in dem taz-Beitrag einiges nicht stimmt (Mauer in Berlin, Blut an den Steinen).
Ich war damals in dem bestimmten Fall keine 24 Stunden später, in der "Absicherung der Durchbruchstelle" eingesetzt und Entschuldigung, ich habe da kein Blut am GZ I gesehen.

Jörg, dass ist so ein Fall, man sollte nicht alles für bare Münze nehmen was heutzutage in den Medien steht [wink] .


Mario
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon CASI » 11. August 2011, 00:31

Moin,
ich mache dem Rainman absolut keinen Vorwurf und verurteile ihn nicht!
Wenn man Soldat wird, wird man vergattert und muss draufhalten, wenn der Staat genau dieses will! - Man hat sich dazu verpflichtet! - In der Bundeswehr, wie auch bei der NVA!- Ist man dann noch in der DDR aufgewachsen und hat von früh auf an genau dieses System aufgepflanzt bekommen???

Ich kann die Jungs verstehen! - Die handelten nach deren Vorgaben, die Ihnen die Partei vorgab!

Die wirklichen Schuldigen der ganzen Mauer und Grenztoten sind m. E. in der Führungsriege zu sehen, die sich ja nach der Wende erfolgreich verpisst hat!

Ist man Soldat, dann gilt nur eines: Gehorsam, oder man wird vor die Wand gestellt!

Das habe mir meine beiden Großväter durchaus klar gesagt!

Ich habe Gott sei Dank die Möglichkleit gehabt dem ganzen Irrsinn auszuweichen.

Viele Grüße,
Carsten
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon LEGO » 11. August 2011, 18:39

augenzeuge hat geschrieben:Ich wollte es erst nicht erwähnen, aber ich denke, wir sollten das diskutieren:
Zitat: "Und dann wieder der Politoffizier, Klaus-Peter Renneberg, der die Verantwortung für diese Taten eben den Toten zuweist. "Dass er dort an der Stelle ist, macht ihn zum Straftäter, und wir haben diese Straftat zu verhindern", sagt er im Film. "Humanistische Regungen" habe er nicht gehabt. Er fand also das Erschießen von Menschen hier in Ordnung. "



…na gut, wenn Augenzeuge das hier diskutiert haben will:

Ich möchte mal ein wenig meine persönliche, private Meinung wiedergeben und ich hoffe, auch rainman2 liest mit.

Vor ein paar Jahren lernte ich in einem anderen – vielen von uns bekannten – Forum unter anderem den ehemaligen Hauptmann der Grenztruppen und „Polit“ rainman2 kennen.

Er schrieb sehr viele, gute Beiträge in dem Forum und war/ist eine Art Galionsfigur.

Bei Forentreffen gerne dabei – auch mit der Klampfe immer für Unterhaltung (u.a. wohl auch anlässlich eines Gedenkkonzertes) sorgend.

Obwohl ich ihm nie persönlich begegnet bin, für mich ein sehr interessanter, lieber, netter Mensch mit dem man vermutlich sehr gut auskommen könnte.

Nach einer privaten Auszeit tauchte er in beiden Foren wieder auf, gleichzeitig mit dem Hinweis auf seine Teilnahme an einer Dokumentation über die Mauer.

Darauf hin schaute ich mir den Film bei arte an. Dort kamen etliche alte Männer zu Wort, die ihr Wissen über ihr Erlebtes in Sachen Politik, Grenzaufbau, Grenzsicherung u.ä. zum Besten gaben. Alle waren – teils lächelnd – bemüht, das ganze als doch gar nicht so schlimm darzustellen und sie versuchten ihren eigenen Beitrag möglichst gering und unbedeutend zu halten.

Und plötzlich kommt dann als absoluter Hardliner unser rainman2 ins Bild und nennt Flüchtlinge Verbrecher und Schweine, die aufzuhalten und zu eliminieren sind und die dann auch noch selber Schuld haben.

Ich wollte sofort zum Telefon greifen, um bei arte anzurufen und ihnen mitzuteilen, dass mit ihrer Tonspur irgendwas nicht in Ordnung sein könne.
Aber es war real und ich war wirklich geschockt und erschüttert.

Erst nachdem ich u.a. durch einen link von icke weitere – nicht gesendete – Sequenzen des Interviews gesehen hatte und nachdem ich auch 1 – 2 Nächte über die Sache geschlafen hatte, wurde mir einiges klarer.

Schließlich hatte ich ja übersehen und/oder ausgeblendet, dass rainman2 nicht irgend so ein Stoppelhopser war, der seinen Wehrdienst mehr recht als schlecht an der Grenze ableisten musste. Nein, er war seinerzeit Berufsoffizier und als Polit ja außerdem noch der Statthalter der Partei in der Kompanie. Das heißt, er musste seinerzeit unbedingt ein Hardliner sein oder ihn zumindest äußerlich gut verkaufen können. Das heißt, wenn man die Zeit zurück dreht und nach seinen Empfindungen und Eindrücken aus der Zeit 1980 + x fragt, konnte ja gar nichts anderes rauskommen als das, was in den gesendeten Ausschnitten dann auch wirklich rüber kam.
Was mir also fehlte ist die Aussage, dass es Gedanken und Gefühle von vor 30 Jahren waren, die der damaligen Situation geschuldet waren.

Wie Mario schon geschrieben hat, ist es durchaus denkbar, dass die Macher des Films hier bewusst die Szenen des Interviews geschnitten haben, eben um gerade den Hardliner zu zeigen.
Für mich ist nach einigem Nachdenken absolut klar, dass rainman2 Dinge aus den 80er Jahren (recht drastisch) beschrieben hat, ohne dass explizit darauf hingewiesen wurde, dass diese Interviewfetzen die Lage in den 80ern darstellte.

Sein Fehler in dem Interview war meines Erachtens die zu drastische Wortwahl!




Vielleicht und hoffentlich gelingt es mir ja noch, rainman2 mal persönlich zu treffen und kennen zu lernen.


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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon augenzeuge » 11. August 2011, 18:48

LEGO hat geschrieben:Was mir also fehlte ist die Aussage, dass es Gedanken und Gefühle von vor 30 Jahren waren, die der damaligen Situation geschuldet waren.

Sein Fehler in dem Interview war meines Erachtens die zu drastische Wortwahl!
LEGO


Danke für die Bestätigung, Lego!
Ich kenne ihn nun auch persönlich und ich denke, hier kommt ein völlig falsches Bild rüber. Wer ihn kennt, beurteilt das anders......aber die Leute, die Kritiken schreiben, kennen nur diese Aussagen und verbreiten dann ihre Meinung. Leider.

Du wirst ihn sicher noch kennenlernen.
AZ
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Rainman2 » 13. August 2011, 23:01

Hallo zusammen!

Ich brauchte mal wieder ein paar Tage bis hierher. Meine Mailkästen sind recht voll gewesen und ich brauch mit meinen technischen Mitteln (immer noch im Urlaub) für das Lesen und vor allem das Schreiben mehr Zeit, als meine Geduld reicht. Ich danke zunächst für die Beiträge, in denen mir immer noch das Vertrauen ausgesprochen wird. Ich hatte allgemein zu dem Interview mit fast allem gerechnet, auch mit Anfeindungen. Aber damit rechnen und den starken Tobak wie z.B. Aus der taz zu erleben, das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Dem Hinweis, es nicht an mich rankommen zu lassen, konnte ich nicht folgen, so abgebrüht bin ich nun auch nicht. Also erstmal duchatmen und Gespräche führen. Jetzt habe ich Abstand gewonnen.

Ein paar Sätze aus meiner Sicht heute dazu. Die drastische Wortwahl - das bestiegt sich vor allem auf die Sequenzen 1 (Grenzverletzter sind Verbrecher ...) und 2 (... Das Schwein ist weg ...).

Sequenz 1 ist nichts anderes als eine Ableitung aus dem Strafgesetzbuch der DDR. Daraus ergab sich unsere Sicht für den Dienst. Das ist auch (und gerade in dieser drastischen Form) die verkürzte Antwort, warum wir die damals als Grenzverletzer bezeichneten Personen nicht unter die Kategorie "wehrlose Menschen" in unserem Denken einordneten. Kriminalisierung ist einer der einfachsten Wege, Personen zu anonymisieren. Und diese Anonymisierung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, dass Einsatzkräfte im entscheidenden Moment nicht zögern. Vereinfacht wurde das Ganze durch die Tatsache, dass tatsächlich einige nicht wehrlos waren (Stichwort Fahnenflüchtige, vor allem Sowjetarmee). Ich habe diese Sequenz im Duktus der Zeit gesprochen, dass es eine retrospektive Darstellung war blieb unerwähnt. Das wäre an dieser Stelle noch nicht allzu problematisch gewesen, wenn nicht Sequenz 2 genauso dahergekommen wäre.

In der Sequenz 2 hätten mir die Filmemacher den Gefallen tun können und den Nachsatz mit den schlaflosen Nächten drin lassen können, der zumindest im Zusatzmaterial auf der Homepage drin ist. Leider wollten sie es anders. Von nun an sind diese Sätze im Geschichtsbild mit meinem Gesicht und meinem Namen verknüpft. Egal, was ich jetzt noch sage und tue. Wie sagte mir ein Freund in seiner Kritik so schön: "Als Offizier hast du den schwersten Fehler damit begangen, dass du dich hast in den Hinterhalt locken lassen. Wer ins Rotlichtviertel geht, muss damit rechnen, dass er die Kreditkarte oder seine Gesundheit verliert. Und wer in Interviewmikros quatscht muss damit rechnen, nicht nach eigenen Willen zurechtgeschnitten zu werden." Er sagte aber auch Positives ...

War es nun ein Fehler, so aufzutreten? Die Frage lässt sich nicht ganz einfach beantworten. In einer Kritik lautete der Vorwurf, ich hätte mit meinem Auftreten den Hass auf die Grenzer neu geschürt. Das kann möglich sein, wenngleich ich die Verantwortung dafür an die Filmemacher abtrete, deren Verwendung meines Materials zur Bildung einer Hassfigur führte. Dennoch bleibt bei mir die Frage: War es ein Fehlervon mir, das Interview zu geben?

Ich sprach dieser Tage auch mit einem alten Freund. Wir haben gemeinsam die Heranbildung zum Politoffizier durchlaufen (OHS/MPHS), waren beide Politstellvertreter und sind auch fast zur gleichen Zeit von der Grenze abgezogen worden. Er war erstaunt, woran ich mich noch alles erinnere und sagte mir, er habe diese Zeit bereits gestrichen. Wir haben beide das Glück gehabt, dass weder wir, noch unsere Unterstellten die Schusswaffe eingesetzt haben. Wir könnten uns beide zurücklehnen und uns auf unseren "guten Gewissen" ausruhen. Wir könnten somit auch Seite an Seite mit den Opfern unseres Unrechts leben, keiner würde etwas merken, alle wären zufrieden.

Wie soll man nun leben?
Vergessen, auf dass Ruhe herrscht?
Oder lieber einen Fehler machen, aber Handeln und sich seiner Vergangenheit stellen?

Autsch, wo ich das nochmal Nachlese, komme ich mir bei der Schlussfrage fast wie ein Demagoge vor. Naja, gelernt ist eben gelernt ... )*

Ciao Rainman2


)* Laut Wikipedia fehlt einem Fanatiker kritische Distanz zum eigenen Denken und Handeln, zum Beispiel in Form von Selbstironie. Na da hab ick ja jrade nochma Jlück gehabt, wa?!
Moment, sonst werd ich wieder missverstanden:
[wink] - jetzt ist es forengerecht
Rainman2
 

Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon SkinnyTrucky » 17. August 2011, 21:31

Kaapee, ich denke nicht, das es falsch war, das du dieses Interview gegeben hast....du willst doch auch nicht dem interessierten Betrachter des Films nachsagen, das er deine Aussagen nicht klassifisieren kann....ich meine, ich konnte es doch auch....ja okee, vielleicht befangen, weil ich dich mal persönlich kennenlernen durfte, aber ich glaube, auch ohne das hätte ich mir dieselben Gedanken gemacht....der wirklich interessierte Betrachter tut das sicher auch....all die anderen haben eh weggezaped um 'ne blöde Serie zu schauen....

....deine Aussagen waren hart....aber man konnte den Kontext deutlich erkennen....ich finde, es kommt garnichma so verkehrt rübber und du brauchst jetzt ganz sicher kein Personenschutz in der Öffendlichkeit....

sei gegrüßt aus dem schönen Süd-Limburg, dem äussersten alpinen Süden der Niederlande.... [hallo]

Mara
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Rainman2 » 19. August 2011, 10:06

SkinnyTrucky hat geschrieben: ... der wirklich interessierte Betrachter tut das sicher auch....all die anderen haben eh weggezaped um 'ne blöde Serie zu schauen....
...


Hallo Mara,

leider ist es nicht ganz so einfach. Da waren auch Leute mit Interesse dran, die sich von meinen Äußerungen entsetzt zeigten. Sonst wäre die Sache einfacher, wenn es sich nur auf die Rezeption durch die Medien beziehen würde. Ich habe inzwischen mit Jürgen Ast und der Produktionsfirma telefoniert. Sie waren bereits bei der Pressekonferenz sehr betroffen von der ersten Reaktion seitens der Journalisten. Ich weiß auch, dass Jürgen Ast bei dieser Pressekonferenz sich sehr für mich und die richtige Darstellung meiner Person eingesetzt hat. Nachdem ich jetzt von guten Freunden auch sehr fundierte Kritiken bekommen habe, bereite ich mich noch auf eine weitere Runde der Auseinandersetzung vor, aber das gehört nicht hierher, ist eher mal was für ein Gespräch bei einem der Situation angemessenen Getränk, zum Beispiel bei einem Bierchen.

Liebe Grüße ins Limburgische!
ciao Rainman2

PS: Ich hab mal schnell gewikipediat. Südlimburg - also in der Region des Vaalserbergs? Immerhin 322 m über dem Amsterdamer Pegel. Respekt. Das alpine Skigebiet von Leipzig im Johannapark wurde beherrscht von den beiden mächtigen Kuppen der "Großen Warze" und der "Kleinen Warze". Mit Höhen von 10 bzw. 15 Metern über Leipzigs Boden konnte man dort mehr oder weniger die wichtigsten alpinen Disziplinen trainieren (anbei die Beweisfotos). Aber mit den Limburgern können wir nicht mithalten!
[hallo]
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon SkinnyTrucky » 19. August 2011, 16:57

Naja trotsdem KaaPee, dein Mut überhaupt darüber vor der Kamera zu reden und dann mit deinem Hintergrund ist schon sehr einzigartig....dafür verdienst du sowat von Respekt.....und wenn andere nicht einschätzen können in welchem Kontext du diese Äusserungen getan hast, dann tut es mir leid für diese Menschen....

....ich bleib bei der Meinung, das sich der größte Teil der Interessierten sehr wohl das richtige, sprich unser Bild hier, was wir hier überwiegend haben, gemacht hat....

....selbst ich bin fähig diffenziert zu kucken....jaja...auch wenn et oft nich so scheint.... [flash]

Nee joh, ich denke, wenn es viel mehr deiner Sorte gegeben hätte, dann wär es vielleicht was geworden mit der besseren Gesellschaft, leider haben wir in einem sehr dogmatischen und radikalen Land gelebt, im Grunde hat man dich doch auch nur misbraucht, bzw vor einen Karren gespannt, dessen Lenker keine guten Kutscher waren....und du hast deren Grundtenor halt aus der Zeit im Interview rübbergebracht und doch nicht deinen ganz persönlichen eigenen....der war vielleicht damals ähnlich aber ich glaube nicht, das du soein kaltblütiger Mensch gewesen warst....auch wenn du es sagst, das dir Gefühlsregungen damals fremd waren beim Betrachten des blutigen Zauns, glaub ich dir das nicht...vielleicht hast du das bewußt nicht so gefühlt aber tief in dir drin im Unterbewußten hat sich das ganz sicher fest eingebrannt und es hat dich ab da, doch wenn auch unbewußt, bestimmt.....

....hey, danke für die Bilder und dat mit dem Bier geht in Ordnung....und ja, unser alpiner Süden ist sehr schön....falls du mal Maastricht oder Valkenburg und auch Vaals mit seinem Berg besuchen kannst, dann tu das bitte....diese Gegend hier ist auch sehr geschichtsträchtig, Grenzen wurden dauernt neu gezogen...oberirdisch wie unterirdisch gibt es hier 'ne Menge schöner Sachen zu sehen....ich sag nur Mergelgrotten und zauberhafte Landschaft mit urtypischen Dörfern und 100e kleine (Wasser)Schlössern und Kastellen und so....

....ich versuch schon seit Jahren in den Pott zu ziehen....ich schaff es einfach nicht, hier wieder wegzugehen....obwohl der Ruhrpott auch soviel zu bieten hat....

in dat Sinn

Grüsse aus Süd-Limburg....Sonntag Abend muß ich wieder arbeiten...wieder in dat schnöde Italien...ach naja, Italien hat ja auch wat, ist auch wunderschön und die Menschen sind klasse....aber in Süd-Limburg fühl ich mich am wohlsten...hier fühl ich mich zu Hause....

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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon ex-maja64 » 19. August 2011, 17:31

Innerlich bin ich ja am überlegen [denken] ..., was wär auch "hier" abgegangen, nach diesem Fernsehbeitrag, wenn Rainman nicht einige User persönlich kennen würden.


Mario, nur mal so ne Denke von mir [wink]
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon SkinnyTrucky » 19. August 2011, 17:48

Mario, meinst du etwa, ich hätte jetzt eine andere Meinung, wenn mir KP nie begegnet wäre....????

Ich kenn ihn doch nicht nur persönlich....ich hab doch davor auch immer wieder seine Berichte gelesen hier und im andern Forum....die Meinung hatte ich mir da schon gebildet und das tu ich auch bei anderen, die ich noch nicht persönlich kenne aber viel von gelesen habe....

groetjes

Mara
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon ex-maja64 » 19. August 2011, 18:08

Mara, wie geschrieben, es war nur so ne Denke von mir. Dich persönlich hatte ich da nicht im Sinn... aber man kennt hier seine Pappenheimer [wink] .


Mario, zur Zeit an der Pleiße [hallo]

Aber die Berge in Südthüringen sind dann doch etwas höher wie in Südlimburg oder im Johannapark [zunge] [flash] .
Und @ Rainman von Insidern wird mir berichtet, im Stötteritzer Wäldchen gab es nen höheren Rodelberg [shocked] .
ex-maja64
 

Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon SkinnyTrucky » 19. August 2011, 18:52

Okee Mario....

....hey, aber die Höhe macht et nich, glaub mir....in der Schweiz zB würd ich mich jedenfalls nich wohl fühlen.... [flash]

groetjes

Mara, die Sonntag Abend wieder mit dem 620er los"muß"....keiner kann mir bislang sagen, ob mein 500er noch mal zurückkommt....
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon Dieter1945 » 27. September 2011, 18:13

Die Dokumentation "Geheimsache Mauer" ist für den Deutschen Fernsehpreis 2011 im Bereich Beste Dokumentation nominiert worden.
Autoren des Films: Jürgen Ast und Christoph Weinert.
mehr über Jürgen Ast unter http://www.deutscherfernsehpreis.de/content/view/988/
Die 13. Verleihung des DEUTSCHEN FERNSEHPREISES findet am Sonntag, dem 2. Oktober 2011 im Kölner Coloneum statt. RTL strahlt die Gala einen Tag später am Montag, dem 3. Oktober 2011 ab 20.15 Uhr aus.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Geheimsache Mauer

Beitragvon SkinnyTrucky » 10. Mai 2013, 00:02

Dieter1945 hat geschrieben:Bei Youtube gibt es jetzt den gesamten Film.


Jau Dieter, seit Neuesten sogar am Stück.... [wink]

TheDokuPower5 auf YouTube hat geschrieben:Es war einmal die Vision einer perfekten Grenze - modern, unsichtbar, ohne Tote. Hightech statt Schusswaffen, Sperrzaun und Beton. Ihre Erfinder nannten sie Mauer 2000". Doch diese Vision wurde nie Realität. Mit diesem futuristisch anmutenden Szenario beginnt das 90-minütige Doku-Drama von Christoph Weinert und Jürgen Ast. Am 13. August 2011 jährt sich zum 50. Mal der Tag, an dem mit der Teilung Berlins die Spaltung Deutschlands und Europas vollendet und für mehr als zweieinhalb Jahrzehnte zementiert wurde.

Erzählt wird die Geschichte der Berliner Mauer und innerdeutschen Grenze aus einer neuen, ungewöhnlichen Perspektive: Aus der Sicht derer, die sie geplant, erbaut und bewacht haben. Der Film offenbart einen tiefen Einblick hinter die Kulissen, in das betonierte" Denken und berechnende Kalkül der Mauerstrategen, in ihre geheimen Pläne, die tödliche Grenze immer weiter zu perfektionieren.

Der Film erzählt aber auch, wie Menschen die Mauer persönlich erlebten, wie sie für sie arbeiteten, in ihrem Schatten lebten, sie versuchten zu überwinden: Zum ersten Mal erzählt ein ehemaliger DDR-Grenzer im Fernsehen über den Moment, als er an der Mauer schoss. Erstmals berichtet ein Oberbefehlshaber der Grenztruppen über strategische Überlegungen und von den geheimen Sitzungen des Grenzkommandos. Im Gegensatz dazu erzählen Flüchtlinge, wie sie in gefährlichen Fluchtversuchen ihr Leben für die Freiheit riskierten.Die zum Teil exklusiven Interviews in Verbindung mit den aufwendig in Szene gesetzten Reenactments zeigen auf spannende und emotionale Weise die Geschichten der verschiedenen Protagonisten, sowie die Ereignisse innerhalb der Kommandozentralen des Grenzregimes. Über Computeranimationen wird Archivmaterial in einem virtuellen Raum zum Leben erweckt, werden historische Räume rekonstruiert und wird - eingebunden in die persönlichen Geschichten - die Funktionsweise der Mauer und der DDR-Grenzsicherung greifbar. Dazu zeigt der Film unveröffentlichtes privates farbiges Filmmaterial und bislang unbekannte Dokumente des DDR-Regimes: Geheimakten zur Sicherung der Mauer und zu Planungen, wie die Mauer noch sicherer, noch perfekter gemacht werden sollte. Geheimsache Mauer gewährt einen tiefen Einblick in die innere Logik des Systems Mauer" und zeigt wie die Grenze funktionierte und was sie war - Symbol und traurige Realität des Kalten Krieges.




groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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