Das Dröhn-Duell an der Mauer

Hier bitte ausschließlich Themen die sich mit der Berliner Mauer beschäftigen.

Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon Interessierter » 11. Dezember 2020, 10:09

Wettrüsten der Krawallmacher: Nach dem Mauerbau beschallten Ost- und West-Berlin sich ab 1961 mit ohrenbetäubender Propaganda aus Lautsprecherwagen. Und raubten entnervten Bürgern den Schlaf.

Lärmattacke: "Studio am Stacheldraht" nannte sich die mobile Propagandaeinheit, die West-Berlins Senat kurz nach dem Mauerbau am 13. August 1961 zusammenstellte. Die Lautsprecherwagen richteten sich mit ihren Nachrichten und moralischen Aufrufen direkt an Grenzschützer der DDR. Primäres Ziel war es, die Soldaten durch Appelle an ihr Gewissen davon abzubringen, auf Flüchtende zu schießen.

20 kommentierte Fotos dazu findet man hier:
https://www.spiegel.de/fotostrecke/stud ... 40581.html
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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon augenzeuge » 11. Dezember 2020, 10:32

Das sind wirklich außergewöhnliche Fotos.
Über die Wirksamkeit ihrer Tätigkeit konnten die Redakteure nur spekulieren - nur selten bekamen sie direkte Rückmeldung. "Später", so erinnerte sich der SaS-Chefredakteur 2009 im Interview, "hörten wir von geflohenen Ost-Grenzsoldaten, wie wirkungsvoll die Sendungen des 'Studios am Stacheldraht' waren".


https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/ ... y44.78.jpg
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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon Werner Thal » 11. Dezember 2020, 10:45

Über dieses Berliner Mauerthema hatte ich auch schon mal einen Artikel eingesetzt. Anlass zu solchen
speziellen Aktionen ist immer die Frage: Wer hat zuerst angefangen: die westliche Erklärung bezieht
sich auf den West-Berlin Besuch von Bundeskanzler Konrad Adenauer am Dienstag, 22. August 1961
an der Bernauer Straße, am Brandenburger Tor und am Potsdamer Platz. Und hier wurde er von der
Ostseite mit Lautsprecherlärm propagandistischer Art empfangen. Das gilt als Anfang des Mauer-Lautsprecherkrieges
auf beiden Seiten der Sektorengrenze, aber auch an der Außengrenze nach Brandenburg.

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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon HPA » 11. Dezember 2020, 12:20

Werner, nicht zu vergessen auch die Störaktion als die Russen mit tiefen Überflügen und Durchbrechen der Schallmauer mit Militärjets eine Sitzung des Bundestages im Reichstag und Kongresshalle störten.

Übrigens war daran auch die NVA mit ein paar MiGs beteiligt.
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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon Werner Thal » 11. Dezember 2020, 15:19

DER SPIEGEL 16/1965 - BERLIN-SITZUNG - So, so

Tiergarten und Kurfürstendamm, Grunewald und Ost-Berlins Wuhlheide glichen akustisch den Dschungeltälern
Nordvietnams. Sowjetische Düsen-Jakobs der Typen Mig 19 und Mig 21 jagten über die Dächer der Stadt,
warfen sich knallend durch die Schallmauer, feuerten Salven ab. Ein entfesselter Satrap demonstrierte
Macht und Ohnmacht zugleich. Er ließ die Sowjetflieger Benzin und Platzpatronen verjuxen, Schaufensterscheiben
zertrümmern und Berlins Hunde unter Sofas heulen.

Während der Bundestag am Mittwochnachmittag letzter Woche (7. April-W.T.) in der Kongresshalle über Fragen der
Kriegsgräberfürsorge diskutierte, hatten die Fraktionsgeschäftsführer Mühe, die Abgeordneten im Saal festzuhalten.
Immer wieder entwischten einzelne auf die Terrasse, um die Demonstration gegen die Berliner Präsenz des
Deutschen Bundestages zu beobachten........

https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery ... f/46272128

https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery ... f/46272309

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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon pentium » 11. Dezember 2020, 16:09

Werner Thal hat geschrieben:DER SPIEGEL 16/1965 - BERLIN-SITZUNG - So, so

Tiergarten und Kurfürstendamm, Grunewald und Ost-Berlins Wuhlheide glichen akustisch den Dschungeltälern
Nordvietnams. Sowjetische Düsen-Jakobs der Typen Mig 19 und Mig 21 jagten über die Dächer der Stadt,
warfen sich knallend durch die Schallmauer, feuerten Salven ab. Ein entfesselter Satrap demonstrierte
Macht und Ohnmacht zugleich. Er ließ die Sowjetflieger Benzin und Platzpatronen verjuxen, Schaufensterscheiben
zertrümmern und Berlins Hunde unter Sofas heulen.

Während der Bundestag am Mittwochnachmittag letzter Woche (7. April-W.T.) in der Kongresshalle über Fragen der
Kriegsgräberfürsorge diskutierte, hatten die Fraktionsgeschäftsführer Mühe, die Abgeordneten im Saal festzuhalten.
Immer wieder entwischten einzelne auf die Terrasse, um die Demonstration gegen die Berliner Präsenz des
Deutschen Bundestages zu beobachten........

https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery ... f/46272128

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Das mit den Platzpatronen ist mir jetzt Neu...Am 07. April 1965 donnerten Kampfflugzeuge im Tiefflug und mit hoher Geschwindigkeit über Reichstag und Kongreßhalle in West‐Berlin. Dort fand ab 15 Uhr eine Sitzung des Bundestages statt. Weitere Maschinen fliegen einzeln und in Staffeln im Sturz‐ und Tiefflug über dem Tiergarten, den Flughäfen Tempelhof, Tegel und Gatow sowie den Hauptquartieren der Alliierten. Von Seiten der DDR waren die Flugzeugführer Wolf, Fischer, Brucke, Gareis und Weinhold beteiligt. Die DDR-Maschinen, die die Bundestagssitzung überflogen, stammten, wie auch ihre Bediener aus dem JG-8, stationiert in Marxwalde (heute Neuhardenberg). Bei den Flugzeugen handelte es sich um MiG-21F13.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon Kumpel » 11. Dezember 2020, 17:33

Nur dem besonnen Handeln der bewaffneten Organe der Deutschen demokratischen Republik ist es zu verdanken , dass es nicht zu schwerwiegenderen Zwischenfällen kam.
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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon augenzeuge » 11. Dezember 2020, 17:35

Kumpel hat geschrieben:Nur dem besonnen Handeln der bewaffneten Organe der Deutschen demokratischen Republik ist es zu verdanken , dass es nicht zu schwerwiegenderen Zwischenfällen kam.


Man fragt sich, wo sie besonnen waren, als sie anderen in den Rücken geschossen haben.
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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon Nostalgiker » 11. Dezember 2020, 18:20

Kumpel hat geschrieben:Nur dem besonnen Handeln der bewaffneten Organe der Deutschen demokratischen Republik ist es zu verdanken , dass es nicht zu schwerwiegenderen Zwischenfällen kam.


Dir als "Geschichtsexperten" ist schon klar das die Abgeordneten des Bundestages nichts in Berlin zu suchen hatten, außer sie wären privat dort gewesen.

Berlin-West gehörte nicht zur BRD, das die Westalliierten diese Provokation toleriert haben ist wohl dem kalten Krieg zuzurechnen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon zollo » 11. Dezember 2020, 18:33

Das Dröhn-Duell gab es nicht nur an der Berliner Mauer.
Am Schöninger Fährturm, gegenüber von Hötensleben, waren zu Ostern und Pfingsten täglich eine größere Ansammlung von Westbesuchern zu beobachten.
Dort wurde, wenn die Anzahl der Besucher dieses prominenten Ortes einmal eine gewisse Menge (aus der Sicht der DDR) angenommen hatte, der Lautsprecherwagen der Propagandaabteilung der NVA vorgefahren und die Besucher wurden mit Sprech- und Musikdarbietungen unterhalten.
Dies geschehen etwa 1967 - 1970. Ob da vorher oder nachher ebenso verfahren wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon augenzeuge » 11. Dezember 2020, 19:04

Nostalgiker hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Nur dem besonnen Handeln der bewaffneten Organe der Deutschen demokratischen Republik ist es zu verdanken , dass es nicht zu schwerwiegenderen Zwischenfällen kam.


Dir als "Geschichtsexperten" ist schon klar das die Abgeordneten des Bundestages nichts in Berlin zu suchen hatten, außer sie wären privat dort gewesen.

Berlin-West gehörte nicht zur BRD, das die Westalliierten diese Provokation toleriert haben ist wohl dem kalten Krieg zuzurechnen.


Vorsichtig, sonst reden wir von mal vom Status Ostberlins. Du weißt doch, es gibt auch andere Wahrheiten. Völkerrechtlich war West-Berlin besetztes Gebiet und staatsrechtlich ein Teil der Bundesrepublik; Laut Artikel 23 des Grundgesetzes war Berlin seit 1949 Teil der Länder, in denen das Grundgesetz galt, und Gleiches kodifizierte die (West-)Berliner Verfassung. doch blieb das Besatzungsrecht dem Staatsrecht übergeordnet.

Zunächst war Berlin-West ein immerwährender Streitfall, der im Vier-Mächte-Abkommen von 1971 zu einem wortwörtlich namenlosen Verhandlungsgegenstand wurde. Was unter »dem betreffenden Gebiet« des Abkommens zu verstehen sei, blieb bis 1990 unter den alliierten Verhandlungspartnern ungeklärt. Das Feld der fraglosen Gemeinsamkeiten zwischen dem westlichen Offizialnamen »Berlin (West)« und dem östlichen »Westberlin« war so ungeklärt wie der Inhalt der Terra incognita, die sich auf ostdeutschen Karten als weiße Fläche westlich der »Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik« erstreckte. In zahlreichen fachhistorischen Studien findet sich West-Berlin neben anderen westdeutschen Großstädten nahtlos in die Geschichte der Bundesrepublik eingelassen.

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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon Ari@D187 » 11. Dezember 2020, 19:12

pentium hat geschrieben:Das mit den Platzpatronen ist mir jetzt Neu...Am 07. April 1965 donnerten Kampfflugzeuge im Tiefflug und mit hoher Geschwindigkeit über Reichstag und Kongreßhalle in West‐Berlin. Dort fand ab 15 Uhr eine Sitzung des Bundestages statt. Weitere Maschinen fliegen einzeln und in Staffeln im Sturz‐ und Tiefflug über dem Tiergarten, den Flughäfen Tempelhof, Tegel und Gatow sowie den Hauptquartieren der Alliierten. Von Seiten der DDR waren die Flugzeugführer Wolf, Fischer, Brucke, Gareis und Weinhold beteiligt. Die DDR-Maschinen, die die Bundestagssitzung überflogen, stammten, wie auch ihre Bediener aus dem JG-8, stationiert in Marxwalde (heute Neuhardenberg). Bei den Flugzeugen handelte es sich um MiG-21F13.

Krass, drei von den Jungs führten dann Jahre später sogar einen Angriffskrieg.

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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon Ari@D187 » 11. Dezember 2020, 19:16

Werner Thal hat geschrieben:[...]Wer hat zuerst angefangen: die westliche Erklärung bezieht
sich auf den West-Berlin Besuch von Bundeskanzler Konrad Adenauer am Dienstag, 22. August 1961
an der Bernauer Straße, am Brandenburger Tor und am Potsdamer Platz. Und hier wurde er von der
Ostseite mit Lautsprecherlärm propagandistischer Art empfangen. [...]

"Der Spiegel" hat geschrieben:Als Adenauer ernste Worte zur Situation der nun geteilten Stadt an die West-Berliner richten wollte, übertönten ihn Lautsprecheranlagen der DDR-Grenzschützer mit einer umgetexteten Version des Schlagers "Da sprach der alte Häuptling der Indianer".

[laugh]

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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon augenzeuge » 11. Dezember 2020, 19:18

Rudi Strahl (beliebter DDR-Dramatiker);

Das Lied vom bleichen Willy

Willy Brandt, wohlbekannt,
wurde weiß wie die Wand
Sonntag früh, Morgenrot.
Klappe zu, Affe tot.
Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf.
Willy bat rasch um Rat,
Horoskop fand Zitat.
Glücklich ist, wer vergißt,
was nicht mehr zu ändern ist - Da sprach der alte ...
Willy dann, Größenwahn,
schrie so laut, er nur kann.
Wollt' nicht nur Brand allein,
als auch Brandstifter sein. - Da sprach der alte ...
Und er sah, USA
war zwar nah, doch nicht da.
Keine Katze half der Maus
Aus der Falle heraus. - Da sprach der alte ...
Auch in Bonn Willy Brandt
keine Hilfe nicht fand.
Konrad rief ihm nur zu:
Wähl auch du CDU. - Da sprach der alte ...
Willy sieht, was geschieht,
und das Ende vom Lied:
in Berlin heißt's für ihn,
futsch ist futsch, hin ist hin.
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Re: Das Dröhn-Duell an der Mauer

Beitragvon HPA » 11. Dezember 2020, 20:49

Ari@D187 hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Das mit den Platzpatronen ist mir jetzt Neu...Am 07. April 1965 donnerten Kampfflugzeuge im Tiefflug und mit hoher Geschwindigkeit über Reichstag und Kongreßhalle in West‐Berlin. Dort fand ab 15 Uhr eine Sitzung des Bundestages statt. Weitere Maschinen fliegen einzeln und in Staffeln im Sturz‐ und Tiefflug über dem Tiergarten, den Flughäfen Tempelhof, Tegel und Gatow sowie den Hauptquartieren der Alliierten. Von Seiten der DDR waren die Flugzeugführer Wolf, Fischer, Brucke, Gareis und Weinhold beteiligt. Die DDR-Maschinen, die die Bundestagssitzung überflogen, stammten, wie auch ihre Bediener aus dem JG-8, stationiert in Marxwalde (heute Neuhardenberg). Bei den Flugzeugen handelte es sich um MiG-21F13.

Krass, drei von den Jungs führten dann Jahre später sogar einen Angriffskrieg.

Ari


Sie führten ihn nicht, sie nahmen daran teil.
HPA
 

Berlin-Sitzung April 1965

Beitragvon Werner Thal » 24. Oktober 2021, 19:45

Berlin-Sitzung im April 1965

Biergarten und Kurfürstendamm,

Grunewald und Ost-Berlins Wuhlheide glichen akustisch den Dschungeltälern Nordvietnams.
Sowjetische Düsen-Jabos der Typen MIG 19 und MIG 21 jagten über die Dächer der Stadt,
warfen sich knallend durch die Schallmauer, feuerten Salven ab. Ein entfesselter Satrap
demonstrierte Macht und Ohnmacht zugleich. Er ließ die Sowjetflieger Benzin (Kerosin) und
Platzpatronen verjuxen, Schaufensterscheiben zertrümmern
und Berlins Hunde unter
Sofas heulen.

Während der Bundestag am Mittwochnachmittag letzter Woche in der Kongreßhalle über Fragen
der Kriegsgräberfürsorge diskutierte, hatten die Fraktionsgeschäftsführer Mühe, die Abgeordneten
im Saal festzuhalten. Immer wieder entwischten einzelne auf die Terrasse, um die Demonstration
gegen die Berliner Präsenz des Deutschen Bundestages
zu beobachten.

https://www.spiegel.de/politik/so-so-a- ... text=issue

W. T.
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